Nur Mut! - Die Kraft der Besonnenheit in Zeiten der Krise - Margot Käßmann - E-Book

Nur Mut! - Die Kraft der Besonnenheit in Zeiten der Krise E-Book

Margot Käßmann

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Beschreibung

Das neue Buch von Bestseller-Autorin Margot Käßmann zur aktuellen Krisen-Situation. Für alle, die sich in Zeiten der Corona-Pandemie aber auch angesichts anderer Herausforderungen nach Mut und Besonnenheit sehnen. Balsam für Sie selbst und das perfekte Geschenk für all Ihre Lieben, die der Angst, Verzweiflung und aufkommender Panik entgegenwirken wollen. »Ich wünsche Ihnen Besonnenheit, viel Kraft und die Gewissheit, dass Sie sich getragen fühlen dürfen, was immer geschieht«, bekräftigt Margot Käßmann. In den letzten Wochen haben die Theologin und Seelsorgerin Margot Käßmann zahlreiche Anfragen von Ratsuchenden erreicht. Ihr ist es ein Herzensanliegen, uns allen Mut zu machen. Was jetzt, wo alte Gewissheiten weggebrochen sind? Wo wir jeden Tag mit schlechten Nachrichten und neuen Sorgen konfrontiert werden? Wo unsere Seele leidet? Margot Käßmann schreibt: »Ein altes Wort ist für mich zu einer Art Anker geworden: ›Besonnenheit‹. Das ist der richtige Begriff zwischen Sorglosigkeit und Panik. Wir dürfen die Augen nicht vor den Gefahren verschließen. Es gilt Rücksicht zu nehmen und vor allem die Alten und Schwachen zu schützen. Sich auf das Wesentliche zu besinnen. Wie schön, dass sich plötzlich alte Freunde melden. Familien enger zusammenrücken und auch für diejenigen, die alleine leben, gesorgt wird. Menschlichkeit bringt neue Ideen mit sich. Aber es gibt natürlich auch Egoismus, Rücksichtslosigkeit, Verzweiflung, Bosheit und Falschmeldungen, die absichtlich verunsichern oder aufwiegeln wollen. Angesichts all dessen macht es mir Mut, in der Bibel zu lesen, dass schon viele Generationen vor uns ihre Sorgen vor Gott gebracht haben. Am stärksten begleitet mich derzeit ein Vers aus dem 2. Timotheusbrief: ›Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.‹ Wenn wir dies beherzigen, gewinnen wir Gelassenheit und inneren Frieden. Und wir dürfen uns freuen auf das, was nach der Zeit der Krise kommt.«

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Seitenzahl: 75

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Margot Kässmann

Nur Mut! - Die Kraft der Besonnenheit in Zeiten der Krise

Knaur e-books

Über dieses Buch

In den letzten Wochen haben Margot Käßmann zahlreiche Anfragen erreicht. Ihr ist es ein Herzensanliegen, den Ratsuchenden Mut zu machen. Was jetzt, wo alte Gewissheiten weggebrochen sind? Wo wir jeden Tag mit schlechten Nachrichten und neuen Sorgen konfrontiert werden? Wo unsere Seele leidet?

Margot Käßmann schreibt: »Ein altes Wort ist für mich zu einer Art Anker geworden: ›Besonnenheit‹. Das ist der richtige Begriff zwischen Sorglosigkeit und Panik. Wir dürfen die Augen nicht vor den Gefahren verschließen. Es gilt Rücksicht zu nehmen und vor allem die Alten und Schwachen zu schützen. Sich auf das Wesentliche zu besinnen. Wie schön, dass sich plötzlich alte Freunde melden. Familien enger zusammenrücken und auch für diejenigen, die alleine leben, gesorgt wird. Menschlichkeit bringt neue Ideen mit sich. Aber es gibt natürlich auch Egoismus, Rücksichtslosigkeit, Verzweiflung, Bosheit und Falschmeldungen, die absichtlich verunsichert oder aufwiegeln wollen. Angesichts all dessen macht es mir Mut, in der Bibel zu lesen, dass schon viele Generationen vor uns ihre Sorgen vor Gott gebracht haben. Am stärksten begleitet mich derzeit ein Vers aus dem 2. Timotheusbrief: ›Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.‹ Wenn wir dies beherzigen, gewinnen wir Gelassenheit und inneren Frieden. Und wir dürfen uns freuen auf das, was nach der Zeit der Krise kommt.«

Inhaltsübersicht

Zu Beginn Achtsamkeit Besonnenheit Beten Charakter Dankbarkeit Familie Freiheit Freundschaft Fürsorge Geduld Genügsamkeit Glaube Gottesdienst Haltung Hoffnung Kreativität Lachen Liebe Mitgefühl Mut Nachdenklichkeit Nächstenliebe Respekt Seelsorge Solidarität Trost Unschuld Verantwortung Vertrauen Vorfreude Wahrheit Wertschätzung Zuversicht 
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Zu Beginn 

 

Völlig unerwartet wurde von Tag zu Tag alles anders. Gestern noch waren wir sorglos unterwegs, trafen uns nachmittags mit Freundinnen im Café oder nach Feierabend beim Italiener. Die Kinder kamen mittags aus Kita und Schule und tobten danach erst einmal eine Weile auf dem Spielplatz. Und der morgendliche Weg auf die Arbeit verlief wie immer.

Corona – das war ein Virus, der vor allem die Menschen in China tangierte. Wuhan war monatelang abgeriegelt, und wir dachten: So etwas kann es nur in einem Land wie China geben. Aber plötzlich mehrten sich auch hierzulande schlagartig die Erkrankungen. Erste Warnungen wurden laut. In Tirol gingen die Après-Ski-Partys trotzdem munter weiter, gerade eben hatten Millionen von Menschen noch Karneval miteinander gefeiert. Nun tauchten jeden Tag neue Schreckensbilder in den Medien auf: Menschen in Schutzkleidung an Krankenbetten. Infektionskurven. Pandemiepläne. Särge in Italien von Militärlastwagen transportiert, weil die Krematorien überfüllt waren.

Und dann kam der Shutdown. Ein Wort, das vorher in meinem Wortschatz nicht vorkam. Ein plötzliches Herunterfahren der Aktivitäten, eine Vollbremsung des gesellschaftlichen Lebens, die uns erschütterte: Die Schulen, die Kindergärten und die meisten Geschäfte mussten schließen. Menschenansammlungen, Vereinsaktivitäten, Konzerte, Kinovorführungen, Fußballspiele – alles wurde verboten und abgesagt. Und wir sollten möglichst zu Hause bleiben, um einander zu schützen. Von einem auf den anderen Tag steckten Millionen Menschen weltweit in einer tiefen Krise bislang ungeahnten Ausmaßes. Das war Anfang des Jahres noch völlig unverstellbar.

 

In den letzten Wochen und Monaten haben mir sehr viele Menschen geschrieben und mit mir ihre Sorgen und Ängste geteilt.

 

Was können wir tun, wenn alte Gewissheiten weggebrochen sind? Wo finden wir Orientierung, wenn wir jeden Tag mit schlechten Nachrichten und neuen Sorgen konfrontiert werden? Wie können wir uns stärken, wenn unsere Seele leidet?

 

Für viele Menschen hat sich der christliche Glaube als Lebenskraft erwiesen. Die alten Worte, Geschichten und Texte der Bibel haben sie getröstet und ermutigt. Als Seelsorgerin geht es mir darum, Zuversicht zu vermitteln, Hoffnung weiterzutragen. Menschen zu trösten, ihnen Mut zu machen, Anregungen zu geben, wie sich eine Krise durchstehen lässt. Deshalb habe ich gerne zugesagt, als ich gebeten wurde, dies auch mit diesem kleinen Buch zu tun, das nun vor Ihnen liegt.

 

Dass in der Krise gleichzeitig auch eine Chance liegt, scheint vielen gar zu banal angesichts ihrer persönlichen Lage. Aber es liegt trotzdem Wahrheit in dem Satz. Viele Menschen besinnen sich momentan auf das Wesentliche, nämlich die Frage nach dem Sinn, dem wirklich Wichtigen im Leben, das eben nicht käuflich ist. Oder auch auf die eigene begrenzte Lebenszeit. Wie schön, dass sich plötzlich alte Freundinnen und Freunde melden, Familien enger zusammenrücken. Und dass auch für diejenigen gesorgt wird, die alleine leben.

Natürlich gibt es neben all dem Positiven in Zeiten der Krise auch Verzweiflung, Egoismus, Rücksichtslosigkeit. Es zeigen sich Bosheit und Falschmeldungen, die absichtlich verunsichern oder aufwiegeln wollen. Aber mir scheint insgesamt, die Mitmenschlichkeit hat die Oberhand behalten und bringt neue Ideen mit sich.

 

Die Krise wird noch länger andauern. Und wir werden vermutlich lange Zeit brauchen, um uns von den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu erholen. Viele Menschen sind an den Folgen der Viruserkrankung gestorben, andere wurden dauerhaft geschädigt. Auch die Erfahrung von Einsamkeit oder häuslicher Gewalt wird viele langfristig belasten. Die Wirtschaft hat weltweit gravierende Einbrüche erlitten, viele Arbeitsplätze sind verloren gegangen, weitere sind gefährdet, und jede Menge Betriebe stehen vor der Insolvenz. Und wir alle machen uns Sorgen, wie es weitergeht.

 

Im Herbst 2020, als ich mir die Texte dieses Buches für eine überarbeitete Neuauflage nochmals ansehe, haben wir mit einer zweiten Infektionswelle zu kämpfen. Viele schauen sorgenvoll auf die steigenden Zahlen. Und es ist klar, dass wir uns noch sehr lange mit dem Virus beschäftigen müssen.

 

Zukunftsängste beschäftigen uns wie schon lange nicht mehr: Wann wird ein Impfstoff gegen die Viruserkrankung gefunden? Wann werden Medikamente verfügbar sein? Grassiert dann nicht vielleicht bereits eine mutierte Form des Virus, oder uns überrollt eine andere Krankheitswelle? Und auch die »alten« Sorgen sind ja nicht verschwunden! Welche Auswirkungen wird der Klimawandel haben? Wie ergeht es den Flüchtlingen? Wird Europa sich als solidarisch erweisen? Fragen über Fragen.

 

Angesichts all dessen macht es mir Mut, in der Bibel zu lesen und zu wissen, dass ich meine Sorgen und die Nöte anderer vor Gott bringen kann, wie schon viele Generationen vor uns. Am stärksten begleitet mich derzeit ein Vers aus dem 2. Timotheusbrief, der für mich eine Art Anker geworden ist: »Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.« Wenn wir das beherzigen, gewinnen wir inneren Frieden, davon bin ich zutiefst überzeugt. Und wir dürfen nach vorn schauen auf das, was nach der Zeit der Krise kommt.

 

In der Betrachtung einiger Begriffe, die zum Teil wie aus der Zeit gefallen erscheinen, möchte ich mit Ihnen einige Gedanken teilen, die wir angesichts der Krise brauchen können. Sozusagen ein kleines, unvollkommenes Abc der Besonnenheit, von Achtsamkeit bis Zuversicht. Es ist bewusst kein Abc von Angst bis Zahlungsunfähigkeit, auch wenn ich um die vielen Sorgen und Nöte weiß. Wir brauchen eine positive Grundhaltung, davon bin ich überzeugt. Das stärkt das Immunsystem, sagen auch Ärzte und Psychologen.

 

Ich wünsche Ihnen Besonnenheit, viel Kraft in dieser Zeit und die Gewissheit, dass Sie sich von der Liebe Gottes und der Liebe anderer Menschen getragen fühlen dürfen, was immer geschieht.

 

Margot Käßmann, November 2020

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Achtsamkeit 

In einer Umfrage erklärten 49 Prozent der Deutschen, sie seien überzeugt, nach der Erfahrung der Coronakrise würden sie achtsamer leben. Achtsamkeit ist ein sehr schöner Begriff, finde ich. Es geht darum, bewusst die Gegenwart wahrzunehmen. Und das haben uns die Tage des Shutdown vielleicht gelehrt: genauer hinsehen, sich an kleinen Dingen freuen, wertschätzen, was gerade ist. Denn auf einmal war ja vieles nicht mehr möglich, das Treffen mit Freundinnen und Freunden, etwas Schönes miteinander unternehmen: ein Einkaufsbummel, der spontane Besuch im Café oder die Verabredung zum Abendessen. Erst als es fehlte, haben wir wirklich gemerkt, was uns manches, das bis vor Kurzem Alltag war, bedeutet – und was uns wirklich wichtig ist. Auf das eine oder andere konnte ich persönlich recht gut verzichten. Aber liebe Menschen nicht mehr zu sehen, das fiel mir schwer. Doch ich wusste: Das Zu-Hause-Bleiben ist notwendig. Achtsamkeit bedeutet ja auch: auf andere achten.

 

Bei all dem Erschrecken über das Virus und die vielen Fragen, was die Folgen der Coronakrise für uns letztlich bedeuten, gibt es aber auch viele gute und mutmachende Geschichten, deren wir uns bewusst sein sollten: Menschen achten neu und sensibel darauf, wie es anderen geht. Die alte Nachbarin wird von jungen Menschen gefragt, ob sie etwas braucht, was sie ihr vom Einkauf mitbringen können. Eine Cateringfirma nimmt wahr, dass die Mitarbeiterinnen im Krankenhaus kaum zum Einkaufen kommen, weil so viel gleichzeitig zu tun ist, und bringt deshalb belegte Brötchen vorbei. Und ich denke auch an all die Menschen, die nachfragen und einfach hören wollen, ob es einem gut geht – das sind schöne Erfahrungen. So viel ist in Bewegung gekommen!