Nützlinge im Garten - Ursula Kopp - E-Book

Nützlinge im Garten E-Book

Ursula Kopp

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Beschreibung

Meist nimmt man viele der kleinen und unscheinbaren Tierchen im Garten erst wahr, wenn sie in größerer Anzahl auftreten oder durch Fraßschäden deutlich sichtbar werden. Ganz schnell wird dann von "Schädlingsbefall" gesprochen und zur chemischen Keule gegriffen. Dabei lässt man außer Acht, dass damit dem biologischen Gleichgewicht im Garten enorm geschadet werden kann. Wer naturnah und nützlingsfreundlich gärtnern will, sollte also die unterschiedlichsten Bewohner seines Gartens kennen, um bei der Anlage und Gestaltung Einfluss auf die Artenvielfalt nehmen zu können. Wie bedrohlich das weltweite Massensterben der Bienen und der besorgniserregende Bestandsrückgang vieler heimischer Vogelarten sind, zeigt, dass dies zu einem zentralen Thema auch in den Medien geworden ist. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist nur dann zu gewährleisten, wenn das Überleben der Blütenbestäuber gesichert ist. Um sie zu unterstützen und zu stärken, kann jeder einen Beitrag leisten.

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Ursula Kopp

NÜTZLINGEIM GARTEN

Anlocken, Ansiedeln, Einsetzen

HEEL

IMPRESSUM

HEEL Verlag GmbH

Gut Pottscheidt

53639 Königswinter

Tel.: 02223 9230-0

Fax: 02223 9230-13

E-Mail: [email protected]

www.heel-verlag.de

© 2019 HEEL Verlag GmbH

Autorin: Ursula Kopp

Satz und Gestaltung: gb-s Mediendesign, Königswinter

Coverdesign: Axel Mertens, Königswinter

Lektorat: Helge Wittkopp, Iris Bahr

Fotos: ©

Fotolia: U1 (o.) Andrea Wilhelm; U1 (u.) hochfeld

Steinberger: U4 (l. o., l. M., u. M.), S. 4, 6, 9, 11 (u.), 12 / 13 (o.), 14–16, 18, 20 / 21 (alle), 24–26, 29 / 30, 32, 34 (o. l., M. l., M. r.), 35 (beide), 37 (beide), 38, 41, 45, 52, 57, 73–75; Strauß: S. 28, 34 (o. r., u.), 36; Wothe: U4 (u. r., u. l.), S. 11 (o. l., o. r.), 13 (u.), 39, 42, 44, 46–56, 58–72, 76 / 77

Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Wiedergabe in jeder Form und der Übersetzung in andere Sprachen, behält sich der Herausgeber vor. Es ist ohne schriftliche Genehmigung des Verlags nicht erlaubt, das Buch und Teile daraus auf fotomechanischem Weg zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten.

– Alle Rechte vorbehalten –

– Alle Angaben ohne Gewähr –

Printed in Slovakia

ISBN 978-3-95843-875-0

eISBN: 978-3-9584-3-926-9

INHALT

Ein Wort vorweg

EIN NATURNAHER GARTEN – EINLADUNG FÜR NÜTZLINGE

Naturgarten anlegen

Naturgarten nützlingsfreundlich gestalten

Wildstrauchhecken – bunte Vielfalt

Naturschönheit Wildblumenwiese

Wildwuchs zulassen

Die Trockenmauer – ein Platz an der Sonne

Der Naturteich – Lebenselixier Wasser

Den Naturgarten pflegen

Bodenvorbereitung

Bodenpflege

Schnitt

Pflanzen für den Naturgarten

Nützling oder Schädling?

INSEKTENHOTELS UND ANDERE NÜTZLINGSQUARTIERE

Was ist ein Insektenhotel?

Der richtige Standort

Insektenhotel zum Aufhängen selbst bauen

Auf die Einrichtung kommt es an

Der Ohrwurmtopf

Ein Winterquartier für Igel

Eine Igelburg bauen

Nisthilfen für Vögel

Einen Meisen-Nistkasten bauen

Nistkästen für Halbhöhlenbrüter

DIE WICHTIGSTEN NÜTZLINGE IM PORTRÄT

Arten- und Sachregister

EIN WORT VORWEG

Das bedrohliche, weltweite Massensterben der Bienen und der besorgniserregende Bestandsrückgang vieler heimischer Vogelarten sind zentrale Themen – auch in den Medien. Die Hauptursachen sieht das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in der intensiven Landwirtschaft mit Monokulturen und dem massiven Einsatz von Pestiziden, wodurch ursprüngliche, angestammte Lebensräume mit ihren vielfältigen Nahrungsquellen vernichtet werden. Jedem von uns ist klar, dass der Verlust auch nur einer Tierart, die eine gewisse Rolle in der Nahrungskette spielt, unvermeidlich zu weiterem Artensterben führt und ganze Ökosysteme an Stabilität und Produktivität verlieren.

Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist nur dann gewährleistet, wenn das Überleben der Blütenbestäuber gesichert ist. Um sie zu unterstützen und zu stärken, kann jeder einen Beitrag leisten. Grundsätzlich muss weitestgehend auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet werden. Städte und Landwirte können vermehrt Grünstreifen, Wildwiesen und -blumen pflanzen und Blühstreifen an Feldrändern wachsen lassen.

Gärten, vor allem in Städten, sind heute für die unterschiedlichsten Tierarten Zufluchtsstätte und somit Ersatzlebensraum – manchmal sogar die letzte Rückzugsmöglichkeit. Viele der kleinen und unscheinbaren Tiere im Garten nimmt man jedoch erst wahr, wenn sie in größerer Anzahl auftreten oder durch Fraßschäden deutlich sichtbar werden. Ganz schnell wird dann von Schädlingsbefall gesprochen und zur chemischen Keule gegriffen. Dabei lässt man außer Acht, dass dies dem biologischen Gleichgewicht im Garten enorm schaden kann. Wer naturnah gärtnern will, sollte also die unterschiedlichsten Bewohner seines Gartens kennen, um bei der Anlage und Gestaltung Einfluss auf die Artenvielfalt nehmen zu können.

Dieses Buch soll dem Naturgärtner bei der Beobachtung und Ansiedlung der Tiere im Garten helfen. Es stellt die wichtigsten und häufigsten Gartennützlinge in ausführlichen Porträts mit Informationen zu Lebensweise, Ernährung und ökologischen Ansprüchen vor. Darüber hinaus bietet es neben praktischen Ratschlägen, Gestaltungsideen und Bauanleitungen zu Nützlingsquartieren und Nisthilfen auch Tipps dazu, wie man möglichst viele der kleinen Gartenhelfer anlocken und aktiv unterstützen kann. Auf diese Weise wird der Garten im Zusammenspiel von Boden, Pflanzen und tierischen Helfern eine Oase für Mensch und Tier.

EIN NATURNAHER GARTEN - EINLADUNG FÜR NÜTZLINGE

Damit sich Nützlinge im Garten wohlfühlen, muss man für sie günstige Lebensumstände schaffen. Ein Garten, in dem Rasenflächen dominieren, die mit nur einigen wenigen Pflanzen durchsetzt sind, wird die kleinen Helfer kaum oder gar nicht anlocken. Ist er hingegen durch viele Sträucher und blühende Stauden belebt, bietet er ihnen schon wesentlich mehr Lebensräume und Nahrungsgrundlagen. In Hecken finden Vögel Platz, die mit Vorliebe die verschiedensten Insekten vertilgen, die sich ihrerseits an den Blättern bedienen. Reisig- und Laubhaufen helfen Igeln beim sicheren Überwintern. Eine Trockenmauer mit Hohlräumen ist für Eidechsen ein ideales Quartier. Blütenpflanzen locken nicht nur Bienen und Hummeln an, sondern auch Schmetterlinge und weitere nützliche Insekten. Ein naturnaher Garten ist also die Voraussetzung dafür, dass sich möglichst viele Nützlinge ansiedeln.

NATURGARTEN ANLEGEN

Der Sinn und Zauber eines Naturgartens besteht darin, dass er nicht von Menschenhand angelegt wird, zumindest nicht im üblichen Sinne, mit großem Aufwand und hohen Kosten. Bei einem Naturgarten geht es darum, ein Stück Natur zu schaffen, das sich ökologisch im Gleichgewicht befindet. Er wird nicht von außen geformt; man arbeitet mit dem, was bereits da ist.

Zunächst wird der vorhandene Boden betrachtet: Er sollte aus einer Erde bestehen, die üblicherweise in der Region zu finden ist. Dann wählt man die Pflanzen aus, die hier gerne und ohne viel Pflege wachsen und gedeihen. Das sind fast ausschließlich einheimische Arten. Der Naturgärtner sollte sich deshalb einfach in der Landschaft seiner Umgebung umsehen und seinen Garten so anlegen, dass er sich harmonisch einfügt. Das wiederum setzt die Kenntnis der heimischen Pflanzenwelt voraus. Steht dann die Auswahl der Pflanzen fest, müssen sie nur noch sinnvoll gruppiert und eingesetzt werden. Damit im Garten wirklich Natur stattfinden kann, sind einige Grundregeln zu beachten:

• Der Naturgärtner arbeitet natur- und umweltbewusst und lernt aus der Beobachtung der Abläufe im Garten.

• Er ist geduldig, experimentiert und holt sich Rat.

• Leitgedanke ist, mit der Natur zu gärtnern, nicht gegen sie. Deshalb wird im Naturgarten auf Mineraldünger und Pestizide verzichtet. Er wird sanft gepflegt, die Natur allenfalls korrigiert, manchmal auch ergänzt.

NATURGARTEN NÜTZLINGSFREUNDLICH GESTALTEN

In einem funktionierenden Garten bilden unzählige Komponenten komplexe Abhängigkeiten. Zentrales Ziel bei der Gestaltung ist daher die Schaffung möglichst vieler, miteinander verzahnter Lebensbereiche. Will man zum Beispiel Schmetterlinge anlocken, reicht es nicht aus, nektarspendende Blüten anzubieten. Die Falter brauchen auch geeignete Pflanzen für die Eiablage und als Raupenfutter sowie einen Platz zur Verpuppung und Überwinterung. Ebenso wenig genügt es, für Vögel einen Nistkasten aufzuhängen, ohne für Insekten und Bodenlebewesen sichere Verstecke und einen Wasserzugang bereitzustellen. Ein vielfältiger, naturnaher Garten bietet Nahrung, Zuflucht, Lebensraum und Kinderstube für viele Tierarten – vom Regenwurm bis zum Igel, von der Hummel bis zur Kohlmeise. Je mehr Lebensbausteine im Garten miteinander verbunden werden, desto größer ist das Angebot an Lebensräumen. Umso mehr Tierarten werden sich hier wohlfühlen und für biologische Vielfalt und Stabilität sorgen.

Gemischte Hecke mit Gräsern, Sträuchern und Stauden

Wildstrauchhecken – bunte Vielfalt