Nymphensittiche - Hildegard Niemann - E-Book

Nymphensittiche E-Book

Hildegard Niemann

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Beschreibung

Elegante Erscheinung mit kecker Haube, ausgeglichenes Wesen und unkompliziert zu halten - damit ist der Nymphensittich das ideale Heimtier für Jung und Alt. Die Nymphensittich-Expertin Hildegard Niemann erklärt im GU Tierratgeber Nymphensittiche, wo man die kleinen Papageien am besten kauft, wie sie artgerecht untergebracht werden, wie man ihr Vertrauen gewinnt, welches Futter sie mögen und welche Pflegemaßnahmen nötig sind, damit die Tiere gesund bleiben. Und da die aufgeweckten Nymphensittiche Abwechslung im Alltag brauchen, damit es ihnen gut geht, gibt es zahlreiche Beschäftigungstipps. Mit etwas Geduld lernen die Haubenträger sogar das eine oder andere Kunststückchen. Der Verhaltensdolmetscher erklärt darüber hinaus typische Verhaltensweisen der Nymphensittiche. Und mit SOS - was tun? ist Hilfe im Notfall garantiert.

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Seitenzahl: 87

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NYMPHENSITTICHE BEREICHERN DAS LEBEN

KLEINE KOBOLDE IN IHREM ELEMENT

>Nymphensittiche, die sich wohlfühlen, werden sehr ­zutraulich und kommunizieren gern mit ihren Menschen. Was Sie dabei beachten müssen, erklärt Ihnen die Nymphensittich-Expertin Hildegard Niemann.

>Auf einer speziellen Bild-Text-Seite erfahren Sie, mit welcher Anatomie und mit welchen Sinnen die kleinen Papageien für ein Leben in der Luft ausgestattet sind.

>Der Verhaltensdolmetscher auf der vorderen Klappe zeigt ­Ihnen, was der Nymphensittich mit seinem Verhalten ausdrückt und wie Sie seine »Sprache« richtig deuten.

>Häufige Haltungsprobleme mit Lösungsvorschlägen finden Sie auf der hinteren Klappe.

TYPISCH NYMPHENSITTICH

Ein kleiner, neugieriger Papagei, pfeilschnell im Flug und mit einem friedfertigen, freundlichen Charakter ausgestattet, hat mit seinem Charme die Herzen vieler Papageienliebhaber im Sturm erobert.

Nymphensittiche kennenlernen

Der Nymphensittich zählt zu den beliebtesten Heimvögeln der Welt. Dazu hat nicht nur seine elegante Erscheinung beigetragen. Da er unkompliziert zu halten ist und ein ausgeglichenes Wesen hat, ist er das ideale Heimtier für Jung und Alt.

Kecke Kerlchen

Die auffällige Haube verleiht den Nymphensittichen ein keckes Aussehen. Die Haubenfedern sind das Stimmungsbarometer der intelligenten Australier und helfen Ihnen, die Sprache Ihres gefiederten Freundes zu verstehen. Ein weiteres Verständigungsmittel ist die Stimme. Nymphensittiche haben vielfältige Lautäußerungen. Mittlerweile weiß man, dass es verschiedene Warnrufe gibt, die nach Lautstärke gestaffelt werden. Die Jungvögel lernen sie von ihren Eltern, wo­bei sich in ihrer Heimat die Rufe zwischen den einzelnen Populationen ähnlich unseren Dialekten unterscheiden können. Besonders eifrig setzen die Männchen ihre Stimme ein. Melodien und Pfiffe, die Sie einem Männchen vortragen, werden von diesem schnell erlernt und ins eigene Repertoire übernommen. So kann es bisweilen zu regelrechten Pfeifkonzerten kommen. Da die Augen an den Kopfseiten liegen, haben Nymphensittiche ein ausgezeichnetes Gesichtsfeld und es fällt ihnen leicht, ihre Umgebung im Auge zubehalten. Zusätzlich können sie visuelle Informationen erheblich schneller aufnehmen und verarbeiten als wir Menschen, nämlich bis zu 120 Bilder pro Sekunde! Dies ist für den rasanten Flug auch notwendig, damit es nicht zu Zusammenstößen und Unfällen kommt. Bei Nymphensittichen im Freiland hat man eine Fluggeschwindigkeit von 46,8 Kilometern pro Stunde gemessen. Darüber hinaus müssen die Vögel einen ausgezeichneten Orientierungssinn besitzen, denn das australische Outback ist ein karger Lebensraum und weist nur wenige auffällige Landschaftselemente auf. Die stromlinienförmige Gestalt, der lange Schwanz und die spitzen Flügel ermöglichen den Nymphensittichen einen blitzschnellen Flug und waghalsige Luftakrobatik, wie im rasanten Flug zu wenden und in eine andere Richtung weiterzufliegen. Im Niederländischen heißt der Nymphensittich deshalb auch »Valkparkiet« (= Falkensittich).

Viele Augen sehen mehr als nur zwei! Daher fühlen sich Nymphensittiche in der Gruppe am sichersten und können sich entspannen. Am frühen Morgen findet sich der Schwarm in einem hohen Baum mit unbelaubten Zweigen ein, um sich nach der kalten Nacht von der Sonne aufwärmen zu lassen.

Kleiner Kakadu

Der wissenschaftliche Name Nymphicus hollandicus bezieht sich auf die Nymphen der griechischen Sage: »Nymphikos« bedeutet brautähnlich, mädchenhaft. Der Artname »hollandicus« geht auf frühe holländische Entdecker zurück. Nymphensittiche sind Papageien. Mit ihrer schlanken Gestalt und dem langen Schwanz erinnern sie zwar an Sittiche, doch im biologischen Sinn gehörensie innerhalb der Papageienordnung zu den Kakadus. Diese wissenschaftliche Erkenntnis ist et­wa 15 Jahre alt. Damals bestimmten Biologen die Verwandtschaftsgrade der Papageien, indem sie das Erbgut analysierten. Bis dahin wurden nur äußere Merkmale und Verhaltensweisen zur systematischen Einordnung der Arten zu Rate gezogen. Mit ihren größeren Verwandten, den Kakadus, teilen die Nymphensittiche die aufstellbare Federhaube, den für die Körperpflege wichtigen Gefiederstaub der Puderdunen (>) und eine Reihe von Übereinstimmungen im Verhalten, etwa dass sich das Männchen am Brutgeschäft beteiligt.

Im trockensten Kontinent der Erde ist Wasser ein wertvolles Gut. Nymphensittiche halten sich daher oft in der Nähe von Wasserstellen auf.

Wo Nymphensittiche leben

In ihrer Heimat Australien bewohnen Nymphensittiche fast den gesamten Kontinent. Bei den Einheimischen sind sie auch unter den Namen »Quarrian« oder »Weero« bekannt. Ihren Siegeszug durch Europa traten sie um 1840 an. Der »Jardin de Plantes« in Paris konnte sich 1846 über die ersten europäischen Nachzuchten freuen. In Deutschland schlüpften die ersten Nymphensittiche 1850. Das Leben der Nymphensittiche in der Wildnis Australiens wird von der Suche nach Nahrung und dem Anschluss an die Gemeinschaft geprägt. Neben den häufig anzutreffenden kleinen Schwärmen mit bis zu 25 Tieren sieht man auch Trupps mit weniger Vögeln und sogar Einzeltiere. Größere Ansammlungen von Nymphensittichen gibt es in der Regel immer dort, wo die Vögel ein üppiges Nahrungsangebot vorfinden. Da Wasser für Nymphensittiche zwingend notwendig ist, wird man in der Nähe der Brutplätze der Nymphensittiche stets einen natürlichen Wasserlauf, kleine Tümpel oder künstliche Wasserstellen finden.

Nymphensittiche sind sehr gesellige und friedfertige Vögel, die gerne die Vorteile einer Gemeinschaft nutzen. Das hilft ihnen als potenzielle Beute von Greifvögeln: Sie warnen ihre Schwarmgefährten mit speziellen Rufen. Anhand der Lautstärke und Intensität der Warnrufe können die Vögel erkennen, wie groß die Gefahr ist und ob sie fliehen sollten. Dieses Verhalten haben Nymphensittiche auch als Heimtiere beibehalten. Und so warnen sie uns, wenn ein möglicher Feind, etwa eine Krähe oder ein Bussard, auftaucht. Damit zeigen sie aber auch, dass sie uns als Schwarmmitglieder akzeptieren, ein großes Kompliment also!

Ein Tag im Leben der Nymphensittiche Mit Singen und Pfeifen begrüßen Nymphensittiche schon vor Sonnenaufgang den Morgen und machen sich bald in Gruppen mit bis zu 15 Vögeln zu hohen Bäumen auf, in deren Wipfeln sie rasten und sich in der Sonne aufwärmen. Anschließend suchen sie bis zu einer Stunde lang nach Futter, um dann erneut die Baumkronen anzufliegen und in Ruhe zu verdauen. Erst am späten Nachmittag brechen die Gruppen erneut auf, um wieder nach Nahrung zu suchen. Diese zweite Phase der Nahrungssuche beginnt meist eine bis anderthalb Stunden vor Sonnenuntergang und dauert im Durchschnitt 85 Minuten. Je nach Temperatur gestaltet sich die Mittagspause anders: Im etwas kühleren Winter spielen die Nymphensittiche, pflegen sich gegenseitig das Gefieder und dösen. Im heißen Sommer findet die gegen­seitige Gefiederpflege meist morgens und abends statt, wenn es kühler ist. In der größten Hitze suchen die Vögel den Schatten auf und ruhen, bis die Temperaturen erträglicher sind.

Nymphensittiche suchen und finden ihr Futter in der Regel am Boden. Durch die weichen Farben des grauen Gefieders sind sie dabei gut getarnt. Da die kleinen Papageien gern in Getreidefelder einfallen, galten sie in manchen Regionen Australiens bisweilen als Ernteschädlinge und wurden gejagt. Dennoch sind sie nicht scheu. Bei Gefahr fliegen sie nur kurz auf und lassen sich auf einem nahen Baum nieder. Wenn die Gefahr vorüber ist, kehren sie wie­der zu ihrer Nahrungsquelle zurück. Grassamen und Getreidekörner sowie die Samen von Bäumen und Sträuchern dienen ihnen als Grundnahrung. Erstaunlich ist, dass ein Nymphensittich im Freiland trotz seiner hohen Flugaktivität mit weniger als 15 Gramm Nahrung (Trockenmasse) pro Tag über­leben kann. Ein Drittel davon nimmt er vormittags zu sich, zwei Drittel nachmittags.

Schon gewusst?

Die nächsten Verwandten der Nymphensittiche sind die großen Rabenkakadus. Aber auch die Rosakakadus stehen ihnen näher als die übrigen Kakadus. In Australien haben 2007 in einer Privat­haltung ein Rosakakadu und ein Nymphensittich erfolgreich ein gemeinsames Jungtier aufgezogen.

MÄNNCHENDie Wildform hat eine gelbe Gesichtsmaske mit orangerotem Ohrfleck. Die Unterseiten von Schwanz und Schwingen sind dunkelgrau.

WEIBCHENDie Wildform zeigt ein blasseres, gelblicheres Gefieder mit hellerem Ohrfleck. Der Schwanz ist unten gelb gebändert, die Unterseite der Schwingen weist gelbe Tupfen auf.

JUNGVOGELBis zur Jugendmauser mit vier bis fünf Monaten sind sie wie Weibchen gefärbt, jedoch etwas dunkler. Danach wachsen Puderdunen.

Anpassungskünstler

Seine Intelligenz und sein Einfühlungsvermögen machen den Nymphensittich zum idealen Heim-vogel. Seine Pflege ist nicht aufwendig und lässt genügend Zeit für Spiel und Spaß mit dem Vogel. Vor allem Kinder und Senioren profitieren von der Heimtierhaltung. Wie Meerschweinchen & Co. dienen Kindern Nymphensittiche als Ansprechpartner bei Problemen in der Schule und in der Familie. Die Vögel freuen sich über Ansprache und sind hervorragende Zuhörer. Kinder, die zu ihren Heimtieren ei­nen guten Bezug haben, sind weniger aggressiv, toleranter und verantwortungsbewusster. Wenn es um die optimale Versorgung der Nymphensittiche geht, sind natürlich die Eltern gefragt. Senioren profitieren vor allem vom friedlichen Charakter dieser kleinen Kakadus. Nymphensittiche können stundenlang schmusen und genießen die Kommunikation mit dem Halter. Durch die kleinen Papageien nehmen Senioren aktiv am Geschehen in ihrem Umfeld teil und werden seltener depressiv. Inzwischen werden die gefiederten Gesellen zu Therapiezwecken in Seniorenheimen eingesetzt. Als gesellige Vögel möchten Nymphensittiche natürlich am liebsten mit Artgenossen zusammen sein. Das Beobachten der Sozialkontakte und die eleganten Flugmanöver sorgen für Gesprächsstoff und entspannen den Halter nach der Arbeit. Vertrauen Ihnen Ihre Vögel, so werden sie Sie durch die ganze Wohnung begleiten. Denn am wohlsten fühlen sich Nymphen in der »Menschen-Vogel-Familie«. Entfernt sich ein Familienmitglied, so wird sofort gerufen: »Ist alles in Ordnung? Wo bist du?«.

Geschlechter erkennen

TIPPS VON DER NYMPHENSITTICH-EXPERTIN Hildegard Niemann

Das Geschlecht der Nymphensittiche lässt sich bei ausgewachsenen wildfarbenen Nymphensittichen anhand der unterschiedlichen Gefiederfärbung gut erkennen. Die wissenschaftliche Bezeichnung für dieses Phänomen lautet »Geschlechts­dimorphismus«.

MÄNNCHENGesicht und Kehle sind gelb, die Wangen ziert ein orangeroter Fleck. Die Haube ist an der Basis gelb und läuft zur Spitze hin grau aus. Die Schwanzunterseite ist dunkelgrau.

WEIBCHENGesicht und Kehle sind gelblich grau, der Wangenfleck ist deutlich blasser. Die Haube des Weibchens ist grau mit gelbem Anflug, ebenso das Körpergefieder. Die Unterseite des Schwanzes ist auffallend gelb gebändert, auf der Flügelunterseite finden sich gelbe Tupfenbänder.

FARBSCHLÄGEBei vielen der heutigen Farbschläge (Mutationsformen) lassen sich Männchen und Weibchen nicht mehr eindeutig erkennen; hier muss im Zweifelsfall das Geschlecht durch Endoskopie oder DNA-Analyse einer Blutprobe bestimmt werden.

Anatomie und Sinne

Auge

Das Auge der Nymphensittiche kann über 120 Bilder pro Sekunde erfassen. Dies ist wichtig, denn derrasante Flug erfordert eine schnelle Bildverarbeitung des Gehirns. Neben dem normalen Farbspektrum können Nymphensittiche auch Ultraviolett erkennen. Sie sehen ihre Welt also schneller und bunter als wir. Da die Augen seitlich am Kopf platziert sind, hat der Nymphensittich nahezueinen Rundumblick.

Gesicht

Die Färbung des Gesichts informiert bei wildfarbenen Vögeln über das Geschlecht. Die roten Ohrflecken der Männchen signalisieren den Weibchen: Sieh her, wie fit ich bin! Bei »Weißgesichtern« fehlen die Ohrflecken.

Schnabel

Der Schnabel ist das wichtigsteWerkzeug des Australiers. Er dient zumAufschließen der Nahrung, zum Bearbeiten der Bruthöhle, zum Säubern des Gefieders und als Signalgeber beim Territorialverhalten. Als lebendes Werkzeug muss der Schnabel ständig durch Nagen in Form gehalten werden.