Obst & Gemüse haltbar machen - Einlegen, Einkochen, Trocknen, Entsaften, Milchsäuregärung, Kühlen, Lagern - Vorräte zur Selbstversorgung einfach selbst anlegen - Maren Bustorf-Hirsch - E-Book

Obst & Gemüse haltbar machen - Einlegen, Einkochen, Trocknen, Entsaften, Milchsäuregärung, Kühlen, Lagern - Vorräte zur Selbstversorgung einfach selbst anlegen E-Book

Maren Bustorf-Hirsch

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Beschreibung

Wer Obst und Gemüse auf natürliche und schonende Weise lagern und haltbar machen will, dem hilft dieses Buch. Hier werden die wichtigsten Konservierungsmethoden ausführlich erklärt, angefangen vom Trocknen, Dörren und der Milchsäuregärung bis hin zum Einkochen und Einlegen der selbst geernteten oder gekauften Produkte. Zudem gibt es ein Kapitel zur richtigen nährstoffschonenden Lagerung von Obst und Gemüse. Ergänzend gibt es verlockende Rezepten für Eingelegtes, Eingekochtes, Säfte, zuckerreduzierte Konfitüren und Gelees.

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Seitenzahl: 160

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1. Auflage

© 2021 by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

ISBN 978-3-641-02604-2V001

Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.

Umschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad AiblingHerstellung: Elke CramerBildredaktion: Sabine KestlerProjektleitung: Anja Halveland

Bildnachweis: Illustrationen:Bassermann Verlag ArchivAdobe Stock: Bild 1 (belamy), Bild 2 (nadine333), Bild 3 (Nailia Schwarz), Bild 4 (Wolfgang Jargstorff), Bild 5 (Shabbydecor), Bild 6 (Africa Studio), Bild 7 (grey); Bassermann Verlag Archiv: Bild 8, Bild 9, Bild 10 (Ketter&Layher, www.kettererlayher-foodphoto.de), Bild 11 u. (Karl Newedel); Denk Keramische Werkstätten e.K.: Bild 12 (Fabian Denk); Hawos Körnmühlen GmbH: Bild 13 Helmut Rink GmbH: Bild 14 u.; Istockphoto: Bild 15 (FineBokeh), Bild 16 Pflaumen (Andrey Elkin), Bild 17 (Dleonis), Bild 18 (gdmoonkiller), Bild 19 (robynmac), Bild 20 (pepifoto), Bild 21 (279photo), Bild 22 (Peter Hermes Furian), Bild 23 (Galina Vashchenko), Bild 24 (VankaD), Bild 25 (Chamille White), Bild 26 (Lena Zajchikova), Bild 27 (gerenme), Bild 28 (Shaiith); Shutterstock: Bild 29 (Nitr); Stockfood: Bild 30 (Gräfe&Unzer/Eising Studio), Bild 31 (Octopus collection), Bild 32 (Dr. Karen Meyer-Rebentisch), Bild 33 (Lee Parish), Bild 34 (Albert Gonzalez), Bild 35 (Jan Wischnewski), Bild 36, Bild 37, Bild 38 o.re. (Great Stock!), Bild 39 (Eising Studio), Bild 40, Bild 41 (Harry Bischof), Bild 42 u.li. (Alain Caste), Bild 43 u.re. (Hans Geel), Bild 44 (Rua Castilho), Bild 45 (Eva Gründemann), Bild 46 (Michael Grant), Bild 47 (Tanja Major), Bild 48 (Ian Garlick), Bild 49, Bild 50 (Emma Wood), Bild 51 (Tanya Zouev), Bild 52 (Barbara Lutterbeck), Bild 53 (Jan-Peter Westermann), Bild 54, Bild 55 (Hans Gerlach), Bild 56 (Julia Hoersch), Bild 57 (2) (Jalag(intophoto); Stöckli AG: Bild 58; Südwest Verlag Archiv: Bild 59, Bild 60, Bild 61 (Maike Jessen)

Die Ratschläge in diesem Buch sind von der Autorin und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Satz und Refresh: Nadine Thiel, kreativsatz, BaldhamReproduktion: Mohn Media Mohndruck GmbH, GüterslohE-Book Produktion: Vera Hofer

Inhalt

Vorwort

Impressum

Methoden der Konservierung

Lagern

Lagerung im Haus

Lagermöglichkeiten außerhalb des Hauses

Wie lagert man was?

Trocknen

Trocknen und Dörren

Quitten- oder Fruchtleder (Quittenbrot)

Schweizer Birnentorte

Linzer Torte

Fruchtsuppe

Marmelade aus getrockneten Früchten

Rhabarberkompott

Gemüsesuppe

Ratatouille

Pilzgulasch

Milchsäuregärung

Alles Wichtige rund um die Milchsäuregärung

Milchsauer einlegen – so geht`s

Sauerkraut mit Apfel

Milchsaure Gurken

Milchsaures Allerlei

Milchsaure rote Bete

Milchsaure Möhren

Kimchi

Einlegen

Einlegen in Essig

Beerenessig

Zitronenthymianessig

Kräuteressig

Dillessig

Gewürzgurken

Zucchinigemüse

Mixed Pickles

Kürbis süß-sauer

Bauernschmaus

Forellenfilet italienisch

Apfelchutney

Zwetschgenchutney

Zwiebelrelish

Tomatenketchup

Einlegen in Öl

Basilikumöl

Kräuteröl

Pesto

Provenzalischer Käsetopf

Tomaten in Öl

Einlegen in Alkohol

Rumtopf

Mirabellen in Alkohol

Einlegen in Salz

Kräuter für Soßen und Suppen

Suppengrün für Eintöpfe und Suppen

Entsaften

Saft - und was man darüber wissen sollte

Kirschsaft

Rote-Bete-Saft

Tomatensaft

Vierfruchtsaft

Holunderbeersaft

Holunderbeer-Apfelsaft

Quittensaft

Schlehensaft

Apfelsaft-Kiwi-Drink

Apfelsaft-Grenadine-Cocktail

Apfel-Möhren-Drink

Apfel spezial

Cremiger Fruchtcocktail

Aprikosen-Cocktail

Teepunsch

Schnelle grüne Grütze

Obstbowle

Holunderbeersuppe

Pasteurisieren, Sterilisieren, Einmachen

Konservieren durch Hitze

Heißeinfüllen

Zwetschgen

Omas Apfelkompott

Sauerkirschen

Einmachen/Einkochen (Sterilisieren)

Grüne Bohnen

Pilzgemüse

Tomatenmark

Marmelade, Konfitüre, Gelee

Rot gerührte Himbeerkonfitüre

Johannisbeergelee mit Himbeeren

Stachelbeerkonfitüre mit Minze und Melisse

Vierfruchtmarmelade

Holunder-Apfel-Gelee

Sauerkirsch-Pfirsich-Konfitüre

Aprikosenkonfitüre mit Zitronenmelisse

Zwetschgenmus

Tiefkühlen

Konservieren durch Kälte

Welche Konservierungsmethode passt am besten?

Obst und Wildfrüchte

Gemüse

Gartenkräuter

Wildkräuter

Bezugssquellen

Erntekalender

Register

Warum Konservieren?Ein Vorwort

Vorratshaltung war lebenswichtig

Das ganze Jahr über versorgen uns Lebensmittelgeschäfte und Märkte mit reichlich frischem Obst und Gemüse vom Freiland, aus Treibhäusern und aus Übersee. Sollte einmal etwas nicht vorhanden sein, so können wir nach Herzenslust tiefgekühltes, eingelegtes und konserviertes Obst und Gemüse kaufen. Eine Konservierung im Haushalt ist also eigentlich nicht nötig. Oft ist sie bei kleinen Wohnungen mit unzureichenden Lagermöglichkeiten auch gar nicht möglich. Lohnt sie sich überhaupt?

Heute können wir uns kaum noch vorstellen, dass in früheren Zeiten in unseren Breiten nur eine gute Vorratshaltung das Überleben sicherte. Allein mit den Ernteüberschüssen des Sommers und Herbstes, die auf natürliche Weise konserviert wurden, musste die Vegetationspause im Winter überbrückt werden, ganz ohne Importe, Gewächshauskulturen und die vielen technischen und chemischen Hilfsmittel der Industrie.

Unbestritten ist, dass eine solche Ernährungsweise weitaus mehr als die heute übliche Zivilisationskost den Forderungen entspricht, die an eine gesunde Ernährung gestellt werden. Die enorme Zunahme von Zivilisationskrankheiten und die vielen Meldungen über Schadstoffe jeder Art in unserer Nahrung sind nicht zuletzt auch ein Zeichen dafür, dass die Qualität unserer Lebensmittel heutzutage zu wünschen übrig lässt.

Wann sind Lebensmittel frisch?

Eine Schlüsselrolle für die Nahrungsqualität spielen – sowohl vom Geschmack als auch vom gesundheitlichen Standpunkt aus betrachtet – die Frische und die Naturbelassenheit der Lebensmittel.

Ein Salat schmeckt besser, je frischer er ist. Erdbeeren schmecken am besten, wenn sie frisch gepflückt und dabei voll ausgereift sind, und nicht, wenn sie, unreif geerntet, einige hundert Kilometer Transportweg hinter sich haben und auch noch lange gelagert wurden. Dabei schwindet nicht nur der Geschmack, sondern auch der gesundheitliche Wert, weil viele Vitamine und andere wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen.

„Frisch“ sind Obst und Gemüse strenggenommen nur bis zum Erntezeitpunkt. Danach unterliegen sie Abbauprozessen, die schließlich zum Verderben führen. Die Zeitspanne ist dabei von Obst zu Obst und von Gemüse zu Gemüse unterschiedlich lang und außerdem abhängig von Wärme, Licht, Sauerstoff und Feuchtigkeit der Umgebung sowie von zahlreichen Enzymen, Bakterien und Pilzen. Das Ziel des Haltbarmachens ist es daher, diese Abbauprozesse soweit wie möglich hinauszuzögern, die Frische zu erhalten, denn letztendlich bedeutet „konservieren“ ja nichts anderes als „das Ursprüngliche bewahren“.

Saisonal denken und handeln

Wenn wir also sowohl für unseren Geschmack als auch für unsere Gesundheit alles so natürlich wie möglich belassen wollen, wäre die beste Vorratshaltung sicherlich diejenige, bei der nichts konserviert werden müsste. Dies ist nur ein scheinbarer Widerspruch und bedeutet im Grunde genommen nichts anderes, als dass wir im Winter zum Beispiel bei der Zusammenstellung unserer Mahlzeiten Gemüsesorten, die einige Frostgrade vertragen (Chinakohl, Endivien, Brokkoli usw.), und winterhartes Freilandgemüse sowie Salate (Rosenkohl, Grünkohl, Lauch, Feldsalat, Portulak usw.) bevorzugen sollten. Auf der Fensterbank könnte man zusätzlich einige frische Kräuter ziehen und durch das Herstellen von Sprossen, Keime und Microgrün selber schmackhafte Frischkost ernten.

So kann ein gut angelegter Naturgarten aussehen. In Mischkulturen stärken die Pflanzen sich gegenseitig.

Konservieren bedeutet Veränderung

Unter den Konservierungsarten ergibt sich sehr schnell eine Rangfolge, wenn die Nahrung möglichst naturbelassen bleiben soll.

AUS MEINER PRAXIS

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass man sich und seine Familie sehr gut nach den oben erwähnten Grundsätzen ernähren kann. Wir versorgen uns seit vielen Jahren selbst mit Obst, Gemüse und Kartoffeln, und zwar auch im Winter. Das klappte so nicht auf Anhieb, vieles musste ausprobiert und geschmacklich entwickelt werden. Auch ich kaufe noch ab und zu Bananen, Orangen, Aprikosen usw. (nie jedoch Gläser, Dosen oder Fertigprodukte), muss allerdings sagen, dass es immer weniger wird. Durch unsere eigenen Früchte sind wir sehr verwöhnt, denn der natürliche Geschmack und die Frische sind unübertroffen.

Größtmögliche Schonung

Die Konservierungsmethoden, die Obst und Gemüse wenig verändern, sind die Lagerung im kühlen Keller. Und die Tiefkühlung.

Das Trocknen von Früchten, Gemüse und Kräutern entzieht ihnen in erster Linie Wasser, schädigt ihre wertvollen Inhaltsstoffe durch die niedrigen Temperaturen aber am geringsten.

Auch bei der Milchsäuregärung (dem Fermentieren) bleibt das Gemüse »frisch«, es findet in gewissem Sinne sogar eine Veredelung statt, weil sich zusätzlich Vitamine und Enzyme bilden.

Weniger schonende Verfahren

Durch alle anderen Konservierungsarten erleiden Obst und Gemüse mehr oder weniger starke Einbußen an Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen, Geschmacks- und Aromastoffen und entfernen sich damit schon sehr von ihrem ursprünglichen Zustand.

Alle industriellen Konservierungsmethoden stehen an letzter Stelle: Meist werden bei diesen Verfahren mehrere Konservierungsarten parallel angewandt und chemische Konservierungsstoffe oder sonstige Hilfsmittel verwendet, um die Haltbarkeit der einzelnen Nahrungsmittel für sehr lange Zeit zu garantieren.

Welche Konservierungsmethode passt?

Aber selbst wenn man alle Konservierungsarten berücksichtigt, muss man zugeben, dass es für die Vorratshaltung kein Patentrezept gibt. Esgibt nicht die ideale Konservierungsmethode: eine Erdbeere muss anders behandelt werden als ein Apfel, ein Weißkohl anders als Spinat. Hinzu kommt noch, dass der eine für selbst hergestellte Mixed Pickles schwärmt und die andere meint, ohne Marmelade nicht leben zu können. So habe ich versucht, sowohl den verschiedenen Früchten und Gemüsearten als auch den verschiedenen Geschmäckern gerecht zu werden.

Essen im Einklang mit der Natur

Nun muss und kann aber nicht jeder zum Selbstversorger werden. Auch wer keinen Garten besitzt, hat unter Umständen die Möglichkeit, günstig erntefrisches Obst und Gemüse bei einem Biobauern in größeren Mengen zu kaufen und zu konservieren. Auch wer den industriellen Einheitsgeschmack leid ist und die Zutaten für seine Vorräte selber aussuchen und zusammenstellen will, kann nach den Rezepten in diesem Buch natürlich konservieren.

Alle, die mehr im Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten leben möchten, weil sie unter anderem die hohen Energiekosten und den CO2-Ausstoß für Herstellung, Transport und Lagerung von Gewächshauskulturen und Importwaren und die damit verbundenen Nachteile umgehen wollen, finden viele Anregungen.

Letztendlich können wir unsere Ernährung nur in Zusammenhang mit der gesamten ökologischen Situation sehen, das heißt, dass wir schonend mit unserer Umwelt umgehen, nicht durch chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel die Böden auslaugen und das biologische Gleichgewicht stören, gleichzeitig so wenig Energie wie möglich verbrauchen – auch beim Konservieren und bei der späteren Lagerung.

Konkret heißt das: Wenn wir unsere einheimischen Äpfel so lagern können, dass sie bis ins nächste Frühjahr hinein haltbar sind, ist es unsinnig, im Februar Äpfel aus Südamerika zu essen. Oder wenn man eine Apfelsorte lagern kann, braucht man diese Äpfel nicht zu Apfelkompott zu verarbeiten. Aus einer nicht lagerfähigen Apfelsorte macht man besser getrocknete Apfelschnitze als eingemachtes Apfelkompott. Und wenn es durch geschickte Aussaaten möglich ist, Spinat vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein direkt aus dem Freiland zu ernten, dann ist es doch eigentlich überflüssig, ihn einzufrieren. Oder muss man unbedingt im Dezember noch Spinat essen?

Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen. Das war der Anlass für mich, Ihnen die folgenden Konservierungsarten, auf ihre gesundheitlichen und ökologischen Vor- und Nachteile hin untersucht, vorzustellen. Gleichzeitig liefere ich Ihnen Tipps, Tricks und Rezepte, die Ihnen das Haltbarmachen im eigenen Haushalt so einfach und sicher machen, dass Sie Freude daran haben und dass es allen schmeckt.

Viel Spaß dabei und gutes Gelingen wünscht Ihnen Ihre

Ihre Maren Bustorf-Hirsch

LAGERN

GESCHMACK, STRUKTUR UND INHALTSSTOFFE ERHALTEN

Für eine gesunde, vollwertige Ernährung ist es am besten, die Lebensmittel so aufzubewahren, dass ihr Zustand beim Zeitpunkt der Ernte möglichst lange erhalten bleibt. Denn jede Be- und Verarbeitung sowie jede Konservierung bedeuten einen Eingriff in die natürliche Beschaffenheit und gehen meist Hand in Hand mit einer Wertminderung, das heißt, es treten in erster Linie Einbußen bei den Vitaminen, aber auch bei den Hauptnährstoffen und anderen wertvollen Inhaltsstoffen auf.

Einige Obst- und Gemüsearten sowie die Samen der Früchte verderben unter bestimmten Bedingungen nicht so schnell. Je nach Sorte, Lagerbedingungen und Art können Obst und Gemüse so – ohne dass man sie konservieren muss – einige Wochen, Monate oder sogar Jahre aufbewahrt werden. Dabei müssen – je nach Eigenschaften der Lagerware – die unterschiedlichen Bedingungen an den Lagerraum beachtet werden.

Lagerung im Haus

Der trockene, luftige Lagerraum

Samen sind wohl die Pflanzenteile, die am längsten ohne eine Konservierung haltbar sind. Oft sind sie auch noch nach Jahren keimfähig, sie enthalten also noch alle ihre wichtigen Nährstoffe und Vitamine, allerdings nur, wenn sie richtig gelagert wurden. Wegen ihres sehr niedrigen Wassergehalts mögen sie keine Feuchtigkeit, insbesondere nicht in Verbindung mit Wärme. Für die Lagerung benötigen sie deshalb einen trockenen, luftigen, nicht zu kalten Raum, etwa einen Speicher, eine Diele oder ein Zimmer mit diesen Bedingungen.

Nicht umsonst bilden die natürlich konservierten Getreidesamen schon seit vielen Jahrhunderten den Hauptbestandteil der menschlichen Ernährung. Weitere essbare und lange haltbare Samenfrüchte sind Nüsse, Ölfrüchte (z. B. Kürbis- und Sonnenblumenkerne) und Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen). Einige Samen, zum Beispiel von Kresse, Rettich und Radieschen, Rucola, Fenchel und Brokkoli, eignen sich sowohl für die Sprossen- als auch für die Grünkrautzucht.

Keller: dunkel, kühl und nicht zu trocken

Alle Wurzelgemüse (zum Beispiel Karotten, Knollensellerie, rote Bete, Pastinaken, Petersilienwurzeln) und Kartoffeln lassen sich sehr gut aufbewahren. Sie finden natürlicherweise im Erdreich feuchte, kühle und dunkle Gegebenheiten vor und verderben auch dann nicht, wenn ihre oberirdischen Pflanzenteile schon längst abgestorben sind. Aus diesem Grunde ist ein Keller der ideale Lagerraum, wenn er möglichst dunkel, nicht zu warm und nicht zu trocken ist. In einem solchen Keller halten sich auch Kernobst (zum Beispiel Apfel, Birne, Quitte), Kürbisse und Zucchini, die durch ihre feste Schale einen natürlichen Verdunstungsschutz haben, und manche Blattgemüse (Endivien, Fenchel).

Keime und Sprossen sind nicht nur leicht auf der Fensterbank zu ziehen, sondern auch eine gesunde, vitalstoffreiche Zusatznahrung.

MEIN TIPP

Moderne Kellerräume sind oft zu warm für die Lagerung von frischem Obst und Gemüse. Sie eignen sich jedoch für die Lagerung von Eingemachtem, Rumtopf und selbst angesetztem Sauerkraut, siehe auch hier.

ZWEI KELLERRÄUME ODER VIEL ABSTAND

Da sich Obst und Gemüse bei einem gemeinsamen Aufbewahren gegenseitig ungünstig beeinflussen können, wäre es optimal, wenn man verschiedene Kellerräume hätte: einen für Wurzelgemüse und Kartoffeln und einen für Kernobst. Da aber in den meisten Häusern nur ein Kellerraum zur Verfügung steht, kann es sein, dass nicht jedes Obst und Gemüse die längst mögliche Lagerzeit erreicht. Viel Abstand zwischen Obst und Gemüse ist da eine einfache Hilfe, ebenso Abdeckung mit Folie und Verpackung in Kartons (siehe hier).

LICHTEINFALL

Ein Keller liegt normalerweise zu zwei Dritteln seiner Raumhöhe (oder auch tiefer) im Erdreich. Auch seine Fenster ragen nicht weit aus der Erde hervor, so dass wenig Sonnenlicht einfallen kann. Befindet er sich sogar an der Nordseite des Hauses, so ist er fast immer optimal dämmrig. Ist dies nicht der Fall, kann man durch geeignete Pflanzen, die vor den Kellerfenstern wachsen, eine zusätzliche Beschattung erreichen.

TEMPERATUR

Seine ideale Raumtemperatur liegt zwischen 4 und 6 °C, dabei stören Schwankungen zwischen 2 und 10 °C nicht. Frost und höhere Temperaturen sollte der Keller allerdings nicht bekommen, die Lagerqualität würde dadurch entscheidend beeinträchtigt. Gegen angrenzende wärmere Räume sollte ein Kellerlager mit Naturmaterialien, z. B. Kork, isoliert werden. Bei modernen Häusern darauf achten, dass der Heizungskeller möglichst weit vom Lagerraum entfernt liegt.

Kellerraum mit schützenden Aufbewahrungsgefäßen, mäusesicherem Fenster und einem Hygrometer

LÜFTUNG

Zwar sollte der Keller gut zu lüften sein, Zugluft ist dabei allerdings unerwünscht. Insofern genügen Kippfenster oder Lüftungsklappen. Hierbei sollte man gleich auch an Mäuse denken, für die ein Lagerkeller ein Schlaraffenland ist. Ein engmaschiger Draht vor den Fenstern bietet einen ausreichenden Mäuseschutz.

FEUCHTIGKEIT

Für die Lagerqualität Ihres Obstes und Gemüses ist das Raumklima noch wichtiger als die Temperatur. Dieses wird entscheidend vom Feuchtigkeitsgehalt der Luft bestimmt. Ein Keller mit einem Naturboden aus gestampfter Erde, Lehm oder Ziegeln ist ideal. Diese Naturböden geben ständig Feuchtigkeit an die Luft ab, wenn es wärmer wird mehr, bei Kälte weniger, so dass die Verdunstungskälte ausgleichend wirkt. Die ideale Luftfeuchtigkeit beträgt etwa gut 90 Prozent, sie sollte 80 Prozent nicht unterschreiten.

WENN DER KELLER ZU TROCKEN IST

welkt Blattgemüse

werden Obst, Kartoffeln und Wurzelgemüse weich und schrumpeln ein

ABHILFE SCHAFFEN

Keller mit Betonböden haben meistens eine zu geringe Luftfeuchtigkeit. Ein Hygrometer gibt genaue Auskunft. Abhilfe kann man zum Beispiel dadurch schaffen,

dass man einen Teil des Betonbodens aufbricht

oder den Boden mit Ziegeln auslegt

oder in einer Kellerecke Sand aufschichtet.

Beides, Sand und Ziegel, werden von Zeit zu Zeit mit einer Gießkanne etwas befeuchtet. Sie geben diese Feuchtigkeit dann langsam an den Raum wieder ab, so dass sich die relative Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht.

Der Wurzelkeller sollte kühl und dunkel sein. Möhren halten sich am besten in Sand.

UNSER LAGERKELLER (SIEHE HIER)

Wie viele andere, so bringen auch wir unsere Vorräte in nur einem einzigen Keller ganz gut durch den Winter und können Obst und Gemüse bis ins Frühjahr hinein aufbewahren. Mit Abstand, Schutzfolie und Kartons gelingt es uns, Wurzelgemüse und Obst in einem Kellerraum aufzubewahren. Meist ist dann auch noch genügend Platz für Kohl und in Sand eingeschlagenes Blattgemüse sowie für Gärtöpfe, Eingelegtes und Säfte.

LAGERUNG VON WURZELGEMÜSE

Trotz eines Naturbodens schichten wir unsere Wurzelgemüse nicht einfach auf den Boden, sondern lagern sie mit Sand in Holzkisten (eine andere Möglichkeit wären auch Steinguttöpfe (nie Plastikgefäße). Für die Lagerung bedecken wir den Boden der Kiste mit einer leicht feuchten Sandschicht und legen das Wurzelgemüse einzeln nebeneinander darauf. Diese Gemüseschicht wird mit Sand abgedeckt, die nächste Schicht wird daraufgelegt, wieder mit Sand abgedeckt und so weiter. Dabei wird für jedes Wurzelgemüse eine eigene Kiste angelegt. Die Kisten werden beschriftet, so dass man ohne langes Suchen das Gewünschte jederzeit aus der Kiste holen kann. Wenn man ab und zu die oberste Sandschicht leicht befeuchtet, hält sich das Wurzelgemüse auch in einem nicht ganz idealen Keller bis in das nächste Frühjahr hinein. Wir haben bei uns im Keller zusätzlich einige leere Kisten stehen, in die wir den Sand schaufeln, der beim Ausgraben des Wurzelgemüses anfällt. Diese Methode hat sich bewährt, denn so ist stets nur so viel Sand in den Kisten, wie zum Bedecken des Vorrats gebraucht wird.

UNSERE KARTOFFELKISTE

Unsere Kartoffeln in der Kartoffelkiste schirmen wir durch eine Plastikfolie von den (zwar weit entfernt, aber dennoch im selben Raum lagernden) Äpfeln und Birnen ab. Zusätzlich dient die Folie als Verdunstungsschutz.

KERNOBST: APFEL, BIRNE, QUITTE

Ein großer Teil des Kernobstes lagert – auf der anderen Seite des Kellers – auf Apfelhorden. Nur die Sorten, die bis in das nächste Frühjahr hinein haltbar sind, verpacken wir in Kartons (siehe hier).

Lagermöglichkeiten außerhalb des Hauses

Die Erdmiete

Frostfreiheit erreicht man auch in einer Grube. Sie kann ihren Platz im Prinzip überall auf Ihrem Grundstück finden. Es ist jedoch zweckmäßig, für eine Überdachung zu sorgen, damit man auch bei viel Schnee an die Grube herankommen kann. Die Größe der Grube richtet sich nach Ihren Vorräten.

Um Frostfreiheit zu erreichen, sollte sie mindestens 80 cm tief sein. Ihr Boden wird festgestampft und als Schutz gegen Mäuse mit einem Maschendraht ausgelegt. Damit die senkrechten Wände nicht mit der Zeit abbröckeln, werden sie mit Brettern oder Steinen befestigt. In diese Erdgrube stellt man dann die Kisten mit dem Erntegut hinein und isoliert sie mit einer dicken Lage Stroh.

Der Deckel besteht z. B. aus Holzbrettern, die leicht schräg angebracht sind, damit Regen und Schmelzwasser nicht in die Grube laufen können. Zweckmäßigerweise wird der Deckel noch mit wasserundurchlässigem Papier, wie es auch zum Dachdecken verwendet wird, abgedeckt. Dachpappe sollte man wegen ihres hohen Bitumengehaltes besser nicht verwenden (Bitumen gehört zu den krebserregenden Stoffen und stellt damit ein gesundheitliches Risiko dar). Als weiteren Schutz gegen Kälte kann man auf den Deckel noch eine etwa 20 cm dicke Strohschicht geben.

Beispiel einer Erdmiete im Querschnitt