Omi, ich bin jetzt vegan! - Angelique Vochezer - E-Book

Omi, ich bin jetzt vegan! E-Book

Angelique Vochezer

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Beschreibung

Du kochst gerne vegan, manchmal sind dir die Rezepte aber zu kompliziert? Du wünschst dir auf Familienfesten vegane Alternativen? Dieses Buch liefert dir und deiner ganzen Familie einfach nachzukochende Rezepte für all deine Lieblingsgerichte aus der Kindheit.  Ob nun Apfelkuchen, Weihnachtsbraten oder Schnitzel – eine vegane Alternative zu finden, muss nicht mit großem Aufwand verbunden sein und erfordert auch keine großen Kochkünste. Jeder und jede kann sofort loslegen. Einige unserer liebsten Gerichte sind sogar schon von Haus aus vegan. Mit diesem Buch wird jede Familienfeier und jedes Grillfest zum Kinderspiel. 

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Das Buch

Aus ethischen und gesundheitlichen Gründen entschloss sich Angelique vor einigen Jahren für eine vegane Ernährung. Vorbei mit Kuchen, Braten und Klößen? Weit gefehlt. Gemeinsam mit ihrer Oma tüftelt Angie seitdem daran, wie die Rezepte für klassische Kindheitsgerichte vegan zubereitet werden können. Ob nun ein saftiger Sonntagsbraten, ein wärmender Auflauf oder leckere Kuchen und Plätzchen – die beiden zeigen, dass vegane Ernährung richtig Spaß machen kann.

Die Autoren

ANGELIQUE VOCHEZER, geboren 1991, liebt das Leben und die Welt. Sie begeistert auf ihren Social-Media-Kanälen durch ihre Abenteuerlust und ihren Einsatz für unsere Umwelt und Lebewesen. Wenn sie nicht gerade mit ihrem Bulli die Welt bereist, steht sie in der Küche und tüftelt leckere vegane Rezepte aus.

INGEBORG TEßMANN, geboren 1944, kocht und backt für ihr Leben gern. Gemeinsam mit ihrer Enkelin entdeckt sie die Vielfalt der veganen Küche und hat viel Spaß dabei.

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Die Angaben und Ratschläge in diesem Buch sind von Autorin und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

ISBN 978-3-8437-2832-4

© der deutschen Ausgabe 2022 by Ullstein Buchverlage GmbH

Umschlaggestaltung: zero-media.net, München

Titelabbildungen: © Luca Fröhlingsdorf

Illustrationen: © FinePic®, München

Fotos im Innenteil: Angelique Vochezer, Sascha Kern

E-Book: LVD GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten.

Inhaltsverzeichnis
Über das Buch / Über die Autoren
Titel
Impressum
Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Rezepte
Suppen
Kartoffelsuppe
Tomatensuppe
Gebrannte Reissuppe
Pikante Mitternachtssuppe
Blumenkohl-Cremesuppe
Linsensuppe oder Erbsensuppe
Zucchini-Kartoffel-Suppe
Kürbissuppe
Basics
Mehlschwitze und Ei-Ersatz
Bohneneintopf
Zucchiniauflauf
Gefüllte Paprikaschoten
Vegane Käsespätzle
Nudelauflauf
Gefüllte Tomaten
Spargel
Frikadellen
Zwetschgenknödel
Kaiserschmarrn
Gefüllte Teigtaschen
Kohlrabi- oder Sellerieschnitzel
Königsberger Klopse
Kartoffel-Gemüse-Pfannkuchen
Panierter Blumenkohl
Salate
Bunter Bauernsalat
Nudelsalat
Kartoffelsalat
Tomatensalat
Weisskrautsalat
Rote-Bete-Salat
Feldsalat
Grüner Salat
Einmachen
Suppengemüsepaste
Letscho
Apfelmus
Pflaumenmus
Apfelsaft
Gelee & Marmelade
Geburtstagsfeier
Vorteig und Hefeteig
Biskuit
Batzelkuchen
Kleiner Gugelhupf
Cremeschnitte
Butterloch-Zuckerkuchen
Pflaumenkuchen
Erdbeerkuchen
Gedeckter Apfelkuchen
Schokoladentorte
Zimt- und Apfelschnecken
Heidelbeerkuchen
Haselnussrolle
Buchteln
Ostern
Osterlamm
Hefezopf
Butterplätzchen
Apfelstrudel
Weihnachten
Serviettenknödel
Rotkraut
Weisskraut
Vegane Pilzpfanne
Falscher Hase
Seitanbraten
Braune Sosse und Kartoffelknödel
Kohlrouladen
Spitzbuben
Haferflocken-Plätzchen
Kokosmakronen
Mandelbeugerl
Kugelplätzchen
Anhang
Danke von Herzen
Quellen
Feedback an den Verlag
Empfehlungen

VORWORT

Es gibt so viele vegane Kochbücher – doch was mir schon immer fehlte, waren die Gerichte, die meine Kindheit geprägt haben. Die Gerichte, die Erinnerungen wachrufen. Wie mein geliebter Erdbeerkuchen, den mir meine Oma jedes Jahr zu meinem Geburtstag gebacken hat. Ich habe mich schon am Abend zuvor wahnsinnig auf ihn gefreut. Auch während ich diese Zeilen schreibe, muss ich lächeln. Ja, meine Omi war für mich schon immer die allerbeste Konditorin und Geschichtenerzählerin – und die Zeit mit ihr ist Balsam für die Seele.

In diesem Buch wollen wir euch gemeinsam zeigen, dass ihr diese Erinnerungen auch mit veganen Rezepten herauskitzeln könnt. Denn Hausmannskost funktioniert auch pflanzlich hervorragend. Der Aufwand dafür muss auch überhaupt nicht groß sein, und mit ein paar Tipps und Tricks klappt der Einstieg sehr schnell. Es geht uns nicht darum, komplizierte Gerichte zu entwerfen, für die ihr ausgefallene Zutaten besorgen müsst. Bis auf das eine oder andere pflanzliche Ersatzprodukt braucht ihr für unsere veganen Rezepte nichts Besonderes. Ihr könnt sofort loslegen und Spaß beim Ausprobieren haben!

Kapitel 1

MEIN WEG ZUM VEGANEN LEBENSSTIL

Wie kam ich auf den Gedanken, vegan zu leben?

Es hat tatsächlich nicht damit begonnen, dass ich mich mit der Ethik hinter dem Fleischkonsum beschäftigt habe. Nein. Es fing mit meiner Gesundheit an und damit, dass ich seit meiner Teenagerzeit unter unfassbar starken und unkontrollierbaren Migräneanfällen litt.

Ins Bett legen, Rollläden dicht machen, alles abdunkeln, Sehschwäche, Übelkeit, Erbrechen und viele Tabletten, um die Tage irgendwie zu meistern. Und das mehrmals pro Woche. Es war schrecklich, ich hatte keine Lebensqualität mehr, und so konnte es nicht weitergehen.

Ich habe Akupunktur, Migränepiercing und metabolische Ernährungsumstellung ausprobiert. Bin von Arzt zu Arzt gerannt, aber nichts hat geholfen. Außer die Tabletten, die ich aber auch nicht mein Leben lang nehmen wollte.

Dann stieß ich vor ungefähr sechs Jahren im Internet auf einen Bericht über vegane Ernährung bei Migränepatienten. Ich war skeptisch. Vegan? Also so ganz ohne Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Milch? Boah, ich weißja nicht… Das konnte ich mir so gar nicht vorstellen. Damals gab es natürlich noch nicht diese riesengroße Auswahl an veganen Produkten, die es heute in den Supermärkten gibt. Vegane Ernährung war etwas ganz Neues. Eine große Unbekannte. Die wenigsten kannten sich damit aus.

Was könnte ich denn dann überhaupt essen außer Obst und Gemüse?

Und in welchen Lebensmitteln ist überhaupt Tierisches enthalten?

Fehlen mir dann nicht wichtige Nährstoffe, die es nur in Fleisch gibt?

Irgendwie wollte ich dem Ganzen nicht trauen und klickte den Artikel wieder weg.

Bis zu meinem nächsten Migräneanfall.

Als die Schmerzen wieder unerträglich waren, lag ich im Bett und dachte mir: »Ganz egal, dann probiere ich das mit dem Vegansein einfach mal aus!« Selbst wenn es nur den Hauch einer Chance zur Besserung gab – ich wollte es ausprobieren.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder wie sagt man so schön? Und überhaupt: Was wäre eigentlich so schlimm daran, mal für ein paar Wochen auf Fleisch & Co zu verzichten?

Gesagt, getan: Als es mir am nächsten Morgen wieder besser ging, bin ich direkt einkaufen gegangen. In Berlin, in meinem Lieblingssupermarkt. Ewigkeiten stand ich dort vor den Regalen und habe die Etiketten studiert. Das war so ein Aha-Moment: Mir wurde erst bewusst, dass ich gar nicht wirklich wusste, was alles so in den Lebensmitteln steckt, die ich tagtäglich zu mir nahm.

Zwei Stunden verbrachte ich im Supermarkt, und danach schwirrte mir der Kopf. Verblüfft von meiner Unwissenheit, aber gleichzeitig auch fasziniert, was ich in der kurzen Zeit schon dazu gelernt hatte. Nun wusste ich, in wie vielen Lebensmitteln Zutaten stecken, die ich eigentlich nicht konsumieren möchte.

Seien es Zuckerfallen in fast allen Konserven, die ich mir angeschaut habe, Schweineschmalz in Laugengebäck, Molkenerzeugnis in Getränken und Süßmolkenpulver in Chips, Schellack um Süßigkeiten. Ich könnte jetzt noch Stunden lang weiter aufzählen. Vieles hat für mich hier keinen Sinn ergeben.

Auf einmal ging ich mit anderen Augen durch den Supermarkt. Und das ist bis heute so geblieben: Es ist ein bewussteres Einkaufen. Ein bewussteres Konsumieren. Auch, wenn es mich im ersten Moment überfordert hat. Gleichzeitig war ich voller Tatendrang und bereit für diese Herausforderung.

Nachdem dieser erste Einkauf semierfolgreich war, habe ich mir als Nächstes ein Buch über Veganismus gekauft, mit einer integrierten 30-Tage-Challenge, um zu lernen, auf was ich bei dieser neuen Ernährungsweise achten muss, um alle wichtigen Nährstoffe aufzunehmen. Damit ging es schon viel leichter, und auch das Einkaufen wurde von Mal zu Mal entspannter. Es hat Spaß gemacht. Der Einkaufswagen war gefüllt mit immer mehr gesunden und frischen Lebensmitteln. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich mir zuerst eine Bowl mit lauter Leckereien gemacht habe. Mit Kichererbsen, Gemüse, Einkorn und einer Sesampaste.

Das war so lecker, so bunt und vielfältig!

Die Freude über diese neue Entdeckung wurde immer größer. Es hat sich richtig angefühlt.

Diese Informationen über Nährwerte, Inhaltsstoffe usw. waren mir aber noch nicht genug.

Also habe ich mir jede Menge Dokumentationen angeschaut. Über Massentierhaltung, über die Produktion von Fleischerzeugnissen. Cowspiracy, Dominion, Earthlings, Gabel statt Skalpell, Food. Inc und We feed the World. Und die Tränen sind geflossen. Unverständnis hat sich in mir breitgemacht.

Es hat mich so traurig und auch wütend gemacht, weil mir all das, was da draußen passiert, so lange nicht bewusst war.

Klar wusste ich auch schon vorher, was Fleisch ist, aber wenn man sich mehr mit dem Thema auseinandersetzt, wird einem all das, was dahintersteckt, erst so richtig klar. Mir wurde richtig schlecht. Schlecht von meiner Unwissenheit, schlecht von dem, was wir den Tieren antun, schlecht, weil mir klar wurde: Auch für mich mussten wohl schon sehr viele Tiere sterben – und das wofür? Für 20 Minuten Genuss?

Das musste ich erst einmal verarbeiten.

Mir war schnell klar: Egal, ob mir die pflanzliche Ernährung gesundheitlich helfen würde oder nicht – diese Industrie und Ausbeutung wollte ich nicht mehr unterstützen. Nie mehr.

Als ich diesen Entschluss gefasst hatte, kam ein Gefühl in mir hoch, es war merkwürdig, als wäre das Schicksal eingerastet: ein Gefühl von Erleichterung. Ich konnte wieder aufatmen.

Mir wurde bewusst: Die vegane Ernährung ist der richtige Weg für mich. In meinem Kopf ratterte es. Ich verstand auf einmal so viel mehr. All die Zusammenhänge, ich hinterfragte von Tag zu Tag mehr. Es war damals wohl die beste Entscheidung in meinem Leben.

Und kaum zu glauben: Die Migräneanfälle wurden in den folgenden Wochen immer weniger, bis heute. Mittlerweile plagt mich vielleicht mal ein Migräneanfall in zwei Monaten. Die Anfälle sind auch bei Weitem nicht mehr so stark wie früher. Ich muss mich nicht mehr im Zimmer einsperren und die Rollläden abdunkeln. Dieser Schmerz ist auszuhalten, und oft sogar ohne Medikamente.

Ein komplett anderes Lebensgefühl hat sich seitdem in mir breitgemacht. Ja, das fühlt sich alles verdammt richtig an! Meinem Körper und meiner Gesundheit durch die Ernährung etwas Gutes zu tun. Und dabei einzustehen für uns selbst, unsere Umwelt und all die Lebewesen auf dieser Welt. Ein wundervoller Lebensstil. Alles andere als extrem. Ja, ganz im Gegenteil, friedlich.

Gleichzeitig kann ich auch verstehen, wieso viele erst mal mit Unverständnis oder Ablehnung reagieren. Wir wachsen in einer Gesellschaft auf, die uns ständig sagt: »Es ist wichtig für unsere Knochen, Milch zu trinken«, oder: »Um stark zu sein, brauchen wir Fleisch.«

In der Werbung werden uns glückliche Kühe auf der Weide gezeigt sowie die gute Haltung von Hühnern und süß aussehende Bärchenwurst vom Schwein. Die brutale Realität wird nicht gezeigt. Dass in all den tierischen Produkten so viel Ungesundes drinsteckt, zum Beispiel häufig Rückstände von Medikamenten. Dass es unserer Gesundheit schadet sowie der Umwelt und den Lebewesen auf dieser Erde.

Doch je mehr man sich mit dem Thema auseinandersetzt, desto mehr lernt man. Man geht mit offenen Augen durchs Leben. Ist bereit für Veränderungen und auch, dafür einzustehen. Auch wenn es ein langer Weg ist.

Ich war also völlig überzeugt von meiner Lebensentscheidung und meiner neuen Ernährungsweise. Doch eine Sache bereitete mir Sorgen: Wie würde meine Familie rea-gieren? Sind sie dafür offen? Hören sie mir zu? Sind sie bereit, sich darüber Gedanken zu machen? Oder stoße ich auf Granit?

Kapitel 2

OMI, ICH BIN JETZT VEGAN!

Ungefähr drei Monate nach meiner Entscheidung, vegan zu leben, stand der langersehnte Heimatbesuch an. Endlich konnte ich meine Familie wieder in die Arme schließen. Es war also auch an der Zeit, meinen Liebsten von all den Veränderungen und meiner neuen Lebensweise zu berichten.

Ich war richtig aufgeregt! Die Beine haben gezittert, und ich habe geschwitzt. Aber wieso eigentlich?

Na, weil ich weiß, wie skeptisch ich selbst gewesen war – und bei dem Gedanken daran, meinen Großeltern erklären zu müssen, dass ich von nun an nie wieder ihre Königsberger Klopse, Schnitzel oder sogar den weltbesten Erdbeerkuchen essen würde, wurde mir ziemlich bang.

Omi – für mich die beste Köchin der Welt. Die mich mit all ihren Leckereien verzauberte. Bei ihr wird jeden Tag fleißig gebacken, die ganze Küche riecht immer nach frischem Kuchen. Sobald ich die Treppe zu meinen Großeltern runterlaufe, fühlt es sich allein durch den Geruch immer sofort wohlig und nach Ankommen an.

Und in der Mitte meine Omi, stolz wie Oskar, wenn sie ihren Rezepten die Kirsche auf der Sahnetorte verleihen kann.

Ja, da kann man schon mal nervös sein.

Wie wird sie reagieren?

Was wird sie sagen?

Wird sie es verstehen, wenn ich es ihr erkläre?

Also packte ich all meinen Mut zusammen und es platzte aus mir heraus:

»Omi, ich bin jetzt vegan!«

Omi guckte irritiert. »Vegan? Was bedeutet das, mein Schatz?«

»Wie soll ich dir das am besten erklären? Also, ich esse keine tierischen Produkte mehr. Also kein Fleisch, keine Eier, keine Milch, keinen Käse.«

»Ach, Kindchen, was soll ich dir denn jetzt noch kochen? Wie kann ich dir denn noch etwas Gutes tun? Ist das denn überhaupt gesund? Dir wird doch so viel fehlen. Dann kann ich dir ja gar nicht mehr deine Lieblings-Zwetschgenknödel machen, oder?« Sie guckte ganz traurig.

Da nahm ich ihre Hand und fing an, es ihr zu erklären.

»Oma, ich habe meiner Gesundheit zuliebe damit angefangen, und es geht mir schon so viel besser. Meine Migräne ist nicht mehr so stark und kommt immer seltener. Außerdem möchte ich nicht, dass Tiere für meinen Genuss leiden müssen. Egal, wie sie gehalten werden. Es ist eben leider nicht mehr wie früher. Da war all das noch etwas Besonderes. Der berühmte Sonntagsbraten etwa. Fleisch war damals etwas Besonderes, etwas, auf das man sich die ganze Woche gefreut hat. Und jetzt? Jetzt ist dieser Wert verloren gegangen.«

Daraufhin überlegte sie.

»Ja, da hast du recht. Früher in der Nachkriegszeit kannten wir es gar nicht anders. Da konnten wir uns tierische Produkte nicht leisten und mussten erfinderisch werden. Aus wenig das Bestmögliche rausholen.«

Und auf einmal begann sie, von früher zu erzählen.

Ich lauschte ihr lächelnd, wie sie in Erinnerungen schwelgte und immer wieder schmunzeln musste. Und dachte mir nur: Was für eine tolle Omi ich doch habe!

WAS OMA ÜBER ALL DAS DENKT

»Omi, ich bin jetzt vegan!« Das war das Erste, was sie mir bei ihrem Besuch sagte. Natürlich wusste ich zuerst nicht, was ich ihr antworten sollte, und dann dachte ich mir nur: Was kann ich dem Kind denn jetzt noch kochen?!

Alles, was sie gerne bei mir aß, war mit Zutaten wie Eiern, Butter oder Milch gebacken oder gekocht. »Oje«, dachte ich, »jetzt bist du 72 Jahre und sollst noch mal neu kochen lernen.«

Da fiel mir auf einmal meine Mutter ein, die mir vieles gezeigt und nach dem Krieg mit wenig Zutaten immer etwas Leckeres auf den Tisch gebracht hatte.

Wir hatten damals einen großen Garten, wo jedes Jahr viel Gemüse und etliche Kräuter gezogen wurden. Einen Apfel- und Kirschbaum gab es auch.

Den Sommer über konnten wir ernten, und für den Winter wurde eingekocht. Schon als Kind habe ich gewusst, wie man Marmelade und Apfelmus macht, auch heute noch mache ich das selbst. Es tut mir immer sehr weh, wenn ich das viele Obst sehe, das nicht gepflückt wird oder auf dem Boden liegen bleibt.

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