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Die Digitalisierung schreitet stetig voran. Als einer der wichtigsten Innovationstreiber ist auch die Automobilbranche gefordert, ihre Geschäftsprozesse umzustellen. Die übergreifende Zielsetzung dabei: Immer mehr Umsatz soll zukünftig durch digitales Geschäft generiert werden. Aber was bedeutet digitales Geschäft in diesem Fall konkret? On Demand Car Functions (ODCF) sind ein elementarer Faktor für zukünftige digitale Geschäftsmodelle in der Automobilindustrie. Damit ergibt sich auch eine Verlagerung der Komplexität von der Hardware zur Software. Dieses Buch beleuchtet das Thema ODCF aus verschiedenen Perspektiven und beantwortet u. a. folgende Fragen: - Welchen Stellenwert haben ODCF im aktuellen Veränderungsprozess der Automobilindustrie? - Wie verändern ODCF das zukünftige Zusammenspiel zwischen Hard- und Software im Auto? - Was sind notwendige Rahmenbedingungen für erfolgreiche ODCF? - Wie lassen sich mit ODCF neue Geschäftsmodelle aufbauen? - Wie lässt sich das Geschäftsmodell der ODCF auf andere Branchen übertragen?
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Seitenzahl: 44
Veröffentlichungsjahr: 2019
EINLEITUNG UND MOTIVATION
WAS SIND ON DEMAND CAR FUNCTIONS?
VERÄNDERUNGEN IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE
RELEVANZ DER ODCF
HARD- UND SOFTWAREASPEKTE VON ODCF
RAHMENBEDINGUNGEN VON ODCF
6.1
TECHNOLOGISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
6.2
RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN UND VALIDIERUNG
6.3
RAHMENBEDINGUNGEN KUNDENAKZEPTANZ
ROLLEN UND GESCHÄFTSMODELLE
ÜBERTRAGBARKEIT AUF ANDERE BRANCHEN
FAZIT UND AUSBLICK
UNSER AUTORENTEAM
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
LITERATURVERZEICHNIS
INTERNETQUELLEN
On Demand Car Functions bzw. ODCF sind Dienste, die Kunden je nach Bedarf im Fahrzeug hinzubuchen können. Um die Funktionen für den Kunden erlebbar zu machen, werden diese beim Fahrzeugkauf oftmals für eine gewisse Zeit kostenlos freigeschaltet und erst nach der Testzeit bepreist. Hier sehen Automobilhersteller ein großes Potenzial zur Erzielung zusätzlicher und über den Produktlebenszyklus hinaus generierbarer Umsätze. Die Entwicklung und Umsetzung einer ODCF verfolgt dementsprechend das Ziel, ein optimales Kundenerlebnis zu bieten, maximal verfügbar, flexibel und wartungsfreundlich zu sein sowie durch stets aktuelle Funktionen Sicherheit zu gewährleisten. Derzeit handelt es sich dabei vor allem um Funktionen, die bestimmte Informationen im Auto zur Verfügung stellen, wie z.B. aktuelle Benzinpreise, Nachrichten, empfehlenswerte Restaurants, Abflugzeiten etc. Auch die intelligente Parkplatzsuche oder das Abrufen der verkehrsabhängigen schnellsten Route sind den ODCF zuzuordnen. Weitere Beispiele sind zusätzliche elektrische Reichweite bei Elektroautos, ein digitaler Assistent, der E-Mails im Auto vorliest oder diese per Spracheingabe beantwortet, sowie eine Erinnerungsfunktion für Termine. Viele dieser ODCF machen das Leben der Insassen und des Fahrers auf Abruf einfacher und produktiver. Hat ein Kunde Interesse und Bedarf, so kann er diese Funktionen einfach hinzu buchen. Im Anschluss werden diese elektronisch freigeschaltet.
Diese und viele weitere Funktionen sind bereits in Fahrzeugen implementiert und nahezu jeder Hersteller arbeitet an neuen Konzepten und Funktionen, um sich von den Wettbewerbern zu differenzieren.
Zusammenfassend haben On Demand Car Functions folgende Eigenschaften und Rahmenbedingungen.
On Demand Car Functions ....
... benötigen einen Software- und Hardwareanteil in unterschiedlichsten Ausprägungen und Verhältnissen (SW-Applikationen/ HW-Devices). Dabei kann sich die Hardware auch auf die Basis-Hardware beschränken und muss nicht zwangsläufig gesondert eingebaut werden; immer abhängig von der Funktion, die „On Demand“ vertrieben werden soll.
... bieten in der Regel einen zeitlich flexiblen Zugang zu Leistungen, die einen Mehrwert für den Nutzer generieren, aber nicht permanent benötigt werden.
... bieten im Sharing-/ Mietumfeld ein hohes Potenzial, da hier auch höhere Startinvestitionen schnell amortisiert werden können.
… schaffen die Grundlage für Funktionserweiterungen außerhalb von Hardware-Zyklen.
Die Automobilindustrie ist seit ihrem Bestehen von stetigen Innovationen und Veränderungen geprägt. So begann die Erfolgsgeschichte des Automobils mit der ersten Massenproduktion Henry Fords 1913, gefolgt vom Einsatz von Robotern in der Fertigung. In den 90er-Jahren kam insbesondere bei deutschen OEMs ein hoher Individualisierungsgrad mit einhergehender Sonderausstattungsvielfalt und Variantenkomplexität hinzu.
Auch der Beginn der Elektrifizierung des Antriebstranges in den 2010er-Jahren ist Teil dieser Reihe technischer Innovationen. Die seit 2015 einsetzende Digitalisierung des Fahrzeuges ist jedoch nicht wie zuvor eine rein technologische Weiterentwicklung. Das vernetzte, digitalisierte Auto – das Connected Car – ist der
Abb. 1: Vergangenheit und Zukunft der Mobilität, 1900 bis 2035, Teil 1 Quelle: Vgl. Präsentation Stahl Automotive Consulting auf dem Automotive-Expertentreff von Q_PERIOR am 18.07.2018.
Beginn eines disruptiven Wandels der Automobilindustrie, der viele Technologiefelder gleichzeitig umfasst und das gesamte Automotive-Ökosystem und die bekannten Geschäftsmodelle nachhaltig verändert. Zusätzlich wird mit der Entwicklung von automatisierten Fahrzeugen bis hin zu Robotaxis in den kommenden Jahrzehnten eine Veränderung der Kundenwünsche sowie des Nutzerverhaltens einhergehen.
Die Themen und Herausforderungen der Automobilbranche wurden vor einigen Jahren vom Vorstandsvorsitzenden der Daimler AG, Dr. Dieter Zetsche, mit dem Akronym CASE beschrieben. Dieses benennt die zentralen Veränderungstreiber und gleichzeitig die Strategie des OEMs: „Connected“, „Autonomous“, „Shared“ und „Electric“ wird laut Daimler die Zukunft der Mobilität bestimmen und findet sich in ähnlicher Form bei fast allen OEMs wieder.
Diese CASE-Transformation ist bereits seit einigen Jahren im Gange1