On thin Ice - Piper Rayne - E-Book

On thin Ice E-Book

Piper Rayne

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Beschreibung

Friends with benefits mit Folgen – Band 2 der Winter-Romance-Serie der »USA Today«-Bestsellerautorin Mein Leben ist wie eine große Party. Ich bin ein bisschen laut und manche finden mich zu direkt, aber mit mir hast du eine gute Zeit.  Außer du heißt Demi Harrison.  Dann tust du so, als wäre ich der Teufel persönlich. Was keinen Sinn ergibt, denn bei den letzten Winterspielen habe ich deine Welt gerockt.   Wie auch immer, ich muss mich darauf konzentrieren, Gold zu gewinnen. Ich war ganz vorne mit dabei, doch seit die Winter Classics begonnen haben, habe ich meinen Biss verloren. Ich bin nicht abergläubisch, aber es gibt nur einen Unterschied zwischen meinen früheren Medaillengewinnen und diesen Spielen – Demi. Ich habe in der Vergangenheit erstaunliche Kunststücke vollbracht, aber um sie zu überreden, mir zu verzeihen, könnte ich Unterstützung vom Schicksal gebrauchen.  Alle Bände der Winter Games-Reihe: Band 0/Novella: Iced Out Band 1: Cold as Ice Band 2: On thin Ice Band 3: Break the Ice

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Deutsche Erstausgabe

© ON THIN ICE by Piper Rayne 2018

© der deutschsprachigen Ausgabe: Piper Verlag GmbH, München 2023

Übersetzung aus dem Amerikanischen: Anne Morgenrau

Konvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence (München) mit abavo vlow (Buchloe)

Covergestaltung: Giessel Design

Covermotiv: Bilder unter Lizenzierung von Shutterstock.com genutzt

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Wir behalten uns eine Nutzung des Werks für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG vor.

In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich der Piper Verlag die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt.

Inhalt

Inhaltsübersicht

Cover & Impressum

Widmung

Info

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

Kapitel Neun

Kapitel Zehn

Kapitel Elf

Kapitel Zwölf

Kapitel Dreizehn

Kapitel Vierzehn

Kapitel Fünfzehn

Kapitel Sechzehn

Kapitel Siebzehn

Kapitel Achtzehn

Kapitel Neunzehn

Kapitel Zwanzig

Kapitel Einundzwanzig

Kapitel Zweiundzwanzig

Kapitel Dreiundzwanzig

Kapitel Vierundzwanzig

EPILOG

VERRÜCKTES EINHORNGEPLAUDER

Buchnavigation

Inhaltsübersicht

Cover

Textanfang

Impressum

Für all die Männer, die uns zum Lachen bringen.

An die Leser:innen: Anstelle der geschützten Bezeichnung Olympische Spiele haben wir den Begriff Winter Classics benutzt. Und auch sonst haben wir uns die eine oder andere kreative Freiheit erlaubt.

Kapitel Eins

»Duett-Abend?«, frage ich den Typen, der in der Bar die Karaoke-Maschine bedient.

Er nickt, richtet seine Aufmerksamkeit aber weiterhin auf die Liste mit Songwünschen vor ihm.

»Ich muss also eine Frau finden, die mit mir singt?«

Wer mich kennt, weiß natürlich, dass ich jederzeit problemlos eine Duett-Partnerin finde, aber ich will wie üblich You Shook Me All Night Long von AC/DC singen. Damit kriege ich die Frauen nämlich überhaupt erst rum.

Er klickt mit der Maus auf ein paar Schaltflächen. »Tut mir leid, kommen Sie morgen wieder«, sagt er mit koreanischem Akzent. Ein Pärchen nähert sich der Bühne und zieht die Aufmerksamkeit des Typen auf sich.

Kopfschüttelnd setze ich mich wieder zu meinen Freunden an den Tisch.

»Warum so mürrisch?«, fragt Skylar und zieht einen Schmollmund, als wäre ich zwei und hätte mir das Knie aufgeschlagen.

»Heute ist Duett-Abend«, sage ich.

»Oh!« Mia schaut Grady an. »Komm, lass uns singen.«

Grady blickt zu Beckett und atmet tief durch. Glaubt er etwa, Beckett springt für ihn ein?

»Nee, lass mal, ich sehe lieber zu«, sagt Grady.

Mia zupft an seinem Hemd, schmiegt ihren Kopf an seine Schulter und blickt ihn unter dichten Wimpern flehend an. »Bitte!«

Er schaut auf sie hinunter. Wir könnten den ganzen Tisch befragen, ob Grady nachgeben wird oder nicht, alle wären derselben Meinung: Er wird. Momentan steht er nämlich voll unter dem Pantoffel.

»Na schön.« Grady erhebt sich und reicht Mia die Hand.

»YAY!«, ruft sie und greift nach ihrem Handy auf dem Tisch. »Aber erst muss ich den perfekten Song für uns finden.«

Die beiden verschwinden und lassen mich mit Ross und Rachel alias Beckett und Skylar zurück.

»Verdammtes Arschloch.«

Ach ja, und mit Demi natürlich, der Frau, die mich jeden Tag mit Blicken zu töten versucht. Ein Talent, das sie momentan allerdings gegen das Smartphone in ihrer Hand einsetzt.

»Was ist los?« Skylar beugt sich über den Tisch zu ihrer Freundin.

Die Show wird gut. In Demis Leben ist alles immer sooo dramatisch. Ich lehne mich zurück und nehme einen Schluck Bier.

Als ich mich umschaue, bemerke ich, dass der kleine Raum voller miteinander schmusender Männer und Frauen ist. Dann richte ich den Blick auf unseren Tisch.

Sechs Leute. Drei Mädels. Drei Kerle. Mhm …

»Ist das hier etwa ein Pärchen-Abend, verdammt?«, frage ich. Meine schlechte Laune wegen der Qualität meiner Trainingsläufe – beschissen, falls es jemandem noch nicht klar sein sollte – scheint sich auch auf diesen Abend auszudehnen.

Demi richtet ihren typischen Todesblick auf mich.

»Nein«, sagt Beckett. Ich bin mir sicher, ihn interessiert nicht im Geringsten, was mit Drama-Demi los ist.

»Sieh dich doch mal um.« Ich deute auf den Raum um uns herum, und Beckett lässt den Blick schweifen.

»Tja, wir sind jedenfalls kein Pärchen«, sagt er und zeigt tatsächlich auf sich und Skylar.

»Manchmal frage ich mich, wie du überhaupt die Piste erkennen kannst«, versetze ich kopfschüttelnd.

Er zieht die Brauen zusammen. Ehrlich, ich bin noch nie jemandem begegnet, der so blind wie Beckett ist. Ich meine, schau dir die Frau an deiner Seite doch mal an, Kumpel. Ich verstehe ja, dass er keine Beziehung will, aber praktisch gesehen steckt er mittendrin. Es ist über ein Jahr her, dass ich einen der beiden mit jemand anderem gesehen habe, und diese Ausflüge waren jeweils nur von kurzer Dauer.

»Jetzt sind Grady und Mia dran«, ertönt die Stimme des Moderators aus den Lautsprechern, und wir drehen uns alle zur Bühne.

Grady steht einfach nur da, während Mia auf und ab hüpft und lächelnd auf die Gruppe ihrer Freunde herabblickt.

»Na los, Rogue!«, rufe ich, obwohl er seinem Spitznamen gerade absolut keine Ehre macht.

Der Song beginnt, und Demi prustet so sehr, dass sie ihr Bier ausspuckt. Skylar fängt auch an zu lachen, während ich Demi eine Serviette reiche. Offenbar hat sie vergessen, worüber sie sich noch vor einer Minute geärgert hat. Die beiden Mädels tanzen auf ihren Stühlen, während sie Grady und Mia dabei zuschauen, wie sie Don’t Go Breaking My Heart von Elton John und Kiki Dee singen.

Ich lehne mich auf dem Stuhl zurück und grinse, weil Mia komplett in dem Song aufgeht und um Grady herumtanzt, während er nur dasteht und mit monotoner Stimme seinen Text herunterleiert. Er bringt es nicht mal fertig, Beckett und mir ins Gesicht zu sehen.

»Wir sollten die Show echt aufzeichnen«, sagt Beckett und holt sein Handy heraus.

Skylar blickt ihren »Freund« an. »Komm, wir gehen auch da rauf.«

Beckett lächelt und nickt. »Okay. Du suchst den Song aus.«

Ich kenne echt keinen anderen Kerl, der es toll findet, ein Karaoke-Duett zu singen.

Mias und Gradys Song verklingt. Mia stellt sich auf die Zehenspitzen und drückt Grady einen Kuss auf die Lippen.

»Danke«, murmelt sie, und er fängt an zu strahlen. Nachdem sie die Mikrofone zurückgegeben haben, umfasst er ihre Hüften und hebt sie hoch.

Während sie von der Bühne herunterkommen, küssen sie sich ununterbrochen. Wenigstens wird er für seine Gesangseinlage später flachgelegt.

»Na komm, auf geht’s.« Skylar steht auf und greift nach Becketts Hand.

»Gut gemacht, Leute!«, ruft Demi. Sie applaudiert und gibt jedem ein High Five.

»Ja, super, Grady. Aber ich glaube, du hast dich nicht so gut amüsiert wie Mia«, sage ich.

Er verdreht die Augen. »Dich hab ich da oben noch gar nicht gesehen, Arschloch«, erwidert er, setzt sich und nimmt einen großen Schluck Bier.

»Ich habe ja auch keine, mit der ich singen kann.«

Mias Blick huscht zu mir, und wenn mir genug Zeit dafür bliebe, würde ich ihr den Mund zuhalten.

»Demi. Warum singst du nicht mit Demi?«

Demi schweigt.

»Ich dachte, sie hat da diesen heißen Freund«, sage ich zu Mia.

Demi hat den ganzen Abend von einem Typen geschwärmt, den sie getroffen hat … dass er ein totaler Gentleman ist, wahnsinnig aufmerksam und so. Er ist Skifahrer, gehört zum französischen Team. Was mich betrifft, ist er der Feind, aber was soll’s.

Demi hebt ihr Handy hoch. »Tja, anscheinend doch nicht.«

Das war also die schlechte Nachricht.

»Was ist los? Er mag Brie und du nicht?«, frage ich grinsend, was mir den ungefähr fünfzehnten Todesblick an diesem Abend einbringt.

»Ja, genau.« Sie lehnt sich auf dem Stuhl zurück und verschränkt die Arme vor der Brust.

Verdammt, ihre Brüste sind einfach perfekt. Vor meinem inneren Auge sehe ich glasklar, wie ich bei den letzten Winter Classics mit dem Kopf zwischen ihnen gesteckt habe. Ich hätte gegen eine Wiederholung nichts einzuwenden, aber leider hasst sie mich inzwischen.

»Ihr beiden habt eine Menge gemeinsam, Dax«, sagt Demi schnippisch. »Er schreibt, er würde die Spiele gern als Pause betrachten … Im Klartext also: Er will so viele Frauen vögeln wie möglich.«

»Quatsch, alles nur Vorurteile und Klischees.« Ich nehme einen Schluck von meinem Bier.

»Ein Grund mehr für euch, zusammen auf die Bühne zu gehen«, spornt Mia uns an.

Ich verstehe Demis Schweigen als ein Nein. Tja, was soll’s. Hier wird es doch irgendwo eine einsame Frau geben, die mit dem heißesten Typen im Raum singen will.

»Beckett und Skylar sind dran«, sagt der Moderator.

Die beiden grinsen von einem Ohr zum andern. Beckett hat die erste Liedzeile. Er tanzt und rollt die Schultern, während die beiden einander umkreisen und so tun, als wären sie Estelle und Kanye West, die American Boy singen.

»Schau dir bloß mal Beckett an, er ist voll bei der Sache«, sagt Mia zu Demi und rutscht auf Skylars Stuhl, um näher an der Bühne zu sein.

Die beiden sind echt süß. Wie ein Laden voller Süßigkeiten.

Ich trinke mein Bier aus und schiebe es in die Mitte des Tisches. Da ich mich heute Abend auf zwei Drinks beschränken werde, geht es jetzt mit Wasser weiter.

Die Mädels nicken im Takt mit dem Kopf und singen im Sitzen mit. Auf einmal steht Mia auf. Sie umrundet den Stuhl, stellt sich vor Grady und singt ihm American Boy ins Gesicht. Der Junge kann das Grinsen nicht länger unterdrücken.

Als der Song zu Ende geht, stürzt sich Skylar in Becketts Arme.

»Das macht voll Spaß!«, kreischt sie, als er sie wieder herunterlässt und die beiden zu ihren Plätzen gehen.

»Sieht so aus, als wärt ihr die Nächsten«, sagt Beckett und wackelt mit den Augenbrauen.

Ich blicke mich im Raum um und suche nach jemandem, der auch nichts von einem Pärchen-Abend gewusst hat.

»Dieses verdammte Arschloch.« Demi starrt in Richtung Tür.

Dort steht ein Kerl, an dem ein Mädchen hängt. Kurzer Rock, enges T-Shirt, zu viel Make-up, die Frisur mit einer Dose Haarspray zubetoniert.

»Ist er das?«, fragt Skylar und schaut an Beckett vorbei, um einen Blick auf den Typen zu erhaschen.

»Ja. Vermutlich hat er mir die Nachricht geschrieben und dann sofort sein neues Date abgeholt.«

Der Typ lässt den Blick durch den Raum schweifen. Wahrscheinlich checkt er ab, wer sonst noch so da ist, falls mit dem Mädel an seinem Arm doch nichts laufen sollte.

Demi starrt auf ihren Drink und zupft an dem Bierdeckel herum. Sie wirkt bedrückt, irgendwie verunsichert.

Mist.

Mein Stuhl kratzt über den Boden. »Gehen wir.«

Mia und Skylar lächeln mir zu, und Skylar stößt Demi an, um ihr zu signalisieren, dass sie jetzt losgehen muss.

»Nein. Ich singe nicht, und schon gar nicht vor dem da«, sagt Demi.

»Hey, hör zu. Ich bin ein mehr als angemessener Ersatz für diesen Typen. Zeig ihm, was er verpasst«, erwidere ich und reiche ihr die Hand.

Mit einem Blick zum Tisch vergewissert sie sich der stillschweigenden Zustimmung ihrer Freundinnen, dann steht sie auf und greift nach meiner Hand.

Auf dem Weg zu der kleinen Bühne lege ich ihr einen Arm um die Schultern. Augenblicklich versucht sie, sich mir zu entziehen. »Tu so, als wärst du begeistert«, flüstere ich ihr zu.

Sofort stellt sie jeden Fluchtversuch ein.

»Sie haben also doch noch jemanden gefunden«, sagt der Karaoke-Typ überrascht.

Vielleicht sollte ich mein Hemd ausziehen, damit er sieht, was ich der weiblichen Bevölkerung zu bieten habe.

»Promiscuous von Nelly Furtado«, sage ich.

Demi schnaubt.

Ich zwinkere ihr nur zu, denn mit mir gibt es keine halben Sachen. Wir ziehen das Ding jetzt durch.

Kapitel Zwei

Wir steigen auf die Bühne, und bunte Lichter leuchten auf uns herab. Ich wusste nicht, wie schwierig es ist, die Leute an den Tischen zu erkennen.

Ich mache einen Schritt nach vorn und signalisiere einem Typen, der an dem Tisch neben unserem sitzt, dass er mir einen leeren Stuhl reichen soll. Er tut es, und ich platziere den Stuhl in der Mitte der Bühne. Dann lasse ich Demi darauf Platz nehmen.

Ich hebe den Daumen, um dem Moderator zu zeigen, dass ich bereit bin, greife nach einem Mikrofon und nähere mich Demi singend. Ich nehme an, dass ich der Einzige bin, der hier alles gibt, aber als die weibliche Stimme an der Reihe ist, überrascht sie mich, indem sie aufsteht. Sie schmiegt sich an meine Brust, während ich ihr das Mikro an die Lippen halte.

Demi lässt die Hände über Taille und Hüften gleiten, geht leicht in die Hocke und kommt langsam wieder hoch. Ich reibe meinen Schritt an ihr, als sie den Kopf an meine Schulter legt und weiterhin in das Mikro singt. Mein Schwanz zuckt. Sie drückt mich auf den Stuhl, und als ich meinen Part singe, beugt sie sich vor, blickt mich durch die Schenkel hindurch an und fängt an, sich auf und ab zu winden. Ich trete hinter sie und lasse an ihrem Po die Hüften kreisen.

Sie schiebt sich einen Finger in den Mund und beißt darauf. Als sie wieder an der Reihe ist, halte ich ihr erneut das Mikro hin, während sie mir sanft über die Brust streicht. Sämtliches Blut in meinem Körper strömt zu der Stelle zwischen meinen Beinen.

Verdammt, mein Schwanz muss endlich mal lernen, was »Bis hierher und nicht weiter« bedeutet. Normalerweise halten wir ja immer bis zum bitteren Ende durch, aber heute Abend wird es keine Befriedigung für ihn geben. Und auf keinen Fall will ich hier auf der Bühne vor allen Leuten mit einer Latte herumlaufen wie ein Dreizehnjähriger.

Als der Song zu Ende ist, bin ich dermaßen scharf, dass ich wahrscheinlich bei der ersten Berührung kommen würde. Demi umarmt mich, und ich greife auf einen alten Trick aus der Mittelstufe zurück und halte unsere Genitalien auf Abstand. Mein Ausweichen führt dazu, dass sie mich aus ihren großartigen grünen Augen verwundert anschaut.

»Ja.« Ich trete einen Schritt zurück und reiche dem Moderator das Mikro.

»Oh, tut mir leid«, sagt sie kichernd und schlägt die Hand vor den Mund. Meine Fähigkeit, Peinlichkeiten zu verheimlichen, hat seit der Junior High offensichtlich sehr gelitten.

»Schon gut.«

Wir springen von der Bühne. Keiner hebt die Hand, um uns abzuklatschen. Unsere Freunde sitzen mit aufgerissenen Augen und offenen Mündern da und starren uns an.

»Coole Nummer«, sagt Mia.

»Du solltest mal zur Toilette gehen«, sagt Grady mit wissendem Blick auf meinen Schritt. Mia versetzt ihm einen Klaps auf den Bauch. »Na und?«, sagt sie. »Der Song war verdammt heiß. Den nehmen wir beim nächsten Mal auch.«

»Dabei würdest du wirklich mitmachen?« Mia verdreht die Augen.

»Und ob … wenn du dich dann auch so an mir reibst.« Grady trinkt sein Bier aus und zwinkert mir zu.

Ich kann mich nicht beschweren. Obwohl die Frau mir nicht mal einen kompletten Lap-Dance verpasst hat, habe ich Lust, mein ganzes Bargeld herauszuholen und es Dollarscheine regnen zu lassen.

»Ich muss was trinken«, sage ich. Ohne auf eine Antwort zu warten, gehe ich zur Bar. »Einen doppelten Whisky.« Der Barkeeper greift gleichzeitig zur Flasche und zum Glas. »Fuck … nein. Lieber Wasser.« Alkohol würde die Situation noch schlimmer machen, und außerdem bin ich voll im Training. Also maximal zwei Drinks am Tag.

Der Barkeeper ist so nett, die Flasche zu öffnen, und ich trinke das kalte Wasser auf ex. Dann drücke ich die Plastikflasche zusammen und lasse sie mit ein paar südkoreanischen Won auf der Theke liegen.

»Nettes Tänzchen, Campbell«, sagt der Typ, den Demi gedatet hat, mit seinem dämlichen französischen Akzent. Seine Hand liegt auf dem Rücken seiner Begleiterin, die er auf diese Art zu einem Tisch führt.

»Tja, was soll ich sagen, sie weiß nun mal, wo Qualität zu finden ist.«

Der Typ lässt die Frau los, dreht sich um und tritt dicht an mich heran. Ich rühre mich nicht vom Fleck, denn ich lasse mir keine Angst einjagen, schon gar nicht von diesem Hungerhaken.

»Du bist schmuddelig und zweitklassig.« Der arrogante Wichser mustert mich von oben bis unten.

Ich tue so, als müsste ich mir vor Lachen den Bauch halten, dann richte ich mich mit ernster Miene wieder auf. »Du solltest wirklich mal die Fakten checken.« Ich vergewissere mich mit einem Blick in die Runde, dass Demi nicht in der Nähe ist, dann beuge ich mich vor, bis meine Lippen beinahe sein Ohr berühren. »Ihr ist wieder eingefallen, was gut für sie ist.«

Ich weiß, dass ich Unsinn erzähle, aber dieser Idiot weiß es nicht. Was er weiß, ist, dass sie sich vor wenigen Augenblicken auf der Bühne an mir gerieben hat. Und die Art, wie er Demi einfach abserviert hat, macht mich sauer.

Er bedenkt mich mit einem überheblichen Grinsen. »Du bist kein bisschen besser als ich. Ich habe die Gerüchte gehört.« Lustig, dass er das sagt, obwohl er keine Ahnung hat, dass Demi und ich bei den letzten Winter Classics rumgemacht haben, was damals allgemein bekannt war.

»Mit Demi hast du echt was Gutes verpasst«, sage ich.

Er blickt auf einen Punkt hinter meiner Schulter, und ich muss mich nicht umdrehen. Ich spüre, dass sie da ist. Ich greife nach hinten, verschränke unsere Finger miteinander und ziehe Demi neben mich.

Sie sagt nichts, bleibt aber an meiner Seite. Ich lasse sie wieder los und lege ihr besitzergreifend eine Hand auf die Hüfte. Mit dem Daumen streichele ich die nackte Haut zwischen ihrem Shirt und der Jeans.

Sein Blick fällt auf meine Hand, und um ihm unmissverständlich klarzumachen, dass er die falsche Frau abgeschossen hat, drücke ich mehrere Küsse auf die Stelle direkt unter ihrem Ohr.

Da sie eine großartige Schauspielerin ist, lehnt Demi sich an mich. Offenbar will sie diesem Typen unbedingt beweisen, dass er ihr vor einer Stunde keineswegs das Herz gebrochen hat, denn sie schließt die Augen und genießt die Zeichen meiner Zuneigung.

»Na gut, Demi. Zwischen uns war sowieso nie was Ernstes«, murmelt er.

»Na gut, Julien. Sehe ich etwa so aus, als ob mir das was ausmacht?«, versetzt sie mit kehliger, erotisch klingender Stimme.

Meine Lippen wandern an ihrem Hals hinauf, und ich drehe sie zu mir, sodass wir uns aneinanderschmiegen können. Sie lässt den Kopf zurücksinken. Küssend bahne ich mir einen Weg hinauf zu ihrem Kinn, bis mein Mund nur noch Millimeter von ihrem entfernt ist. Frenchie steht immer noch da … vielleicht ist er ja ein Voyeur oder so. Nicht dass es mich stören würde, Demi in meinen Armen zu halten. Ich hatte ganz vergessen, wie gut unsere Körper miteinander harmonieren.

Obwohl ich damit einen Tritt in die Eier riskiere, erlaube ich meinen Lippen, auf ihrem Mund zu landen. Anfangs bin ich ein bisschen zögerlich, falls ich gleich hastig die Flucht antreten muss. Aber sie weicht nicht zurück. Stattdessen ist sie es, die mit der Zunge meine Lippen liebkost. Sie presst die Brüste an meinen Oberkörper und reckt sich auf die Zehenspitzen, um mir näher zu sein.

Als sich unsere Zungen endlich berühren, spüre ich, wie in meinem Bauch etwas explodiert. Keine Ahnung, was für ein Gefühl das war, aber jetzt umfasse ich ihren Hinterkopf, denn ich will auf keinen Fall, dass dieser gefakte Kuss schon wieder aufhört.

Ein leises Stöhnen kommt ihr über die Lippen, und ich würde wahnsinnig gern wissen, ob sie schauspielert oder ob ich ihr dieses Geräusch tatsächlich entlockt habe, denn ich möchte am liebsten laut stöhnen und sie auf den Tisch hinunterdrücken, egal, wer uns dabei zusieht.