OPUS - Die Bücherjäger - Andreas Gößling - E-Book

OPUS - Die Bücherjäger E-Book

Andreas Gößling

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Beschreibung

In letzter Sekunde entkommen Klara und Amos den Häschern von der Zensurbehörde. Bei der Bruderschaft des Opus Spiritus finden sie Unterschlupf. Doch die Verfolger sind ihnen dicht auf den Fersen, sie wollen das Buch der Geister um jeden Preis an sich bringen und vernichten! Um es zu retten, bleibt Amos nur noch eine Möglichkeit... "Historie und Fantasy werden hier aufs Faszinierendste verknüpft." Eselsohr.

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Seitenzahl: 781

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Inhalt

Cover

Über den Autor

Titel

Impressum

Kapitel I

1

2

3

4

5

6

7

8

Kapitel II

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Kapitel III

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Kapitel IV

1

2

3

4

5

Kapitel V

1

2

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6

7

8

9

Kapitel VI

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Kapitel VII

1

2

3

4

5

6

7

8

Kapitel VIII

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Epilog

Nachwort: Geisterbücher und Schriftmagie

Abt Trithemius und das Buch der »Planetengeister«

Das »Schottenkloster« in Würzburg

Sieben Geister und das »Buch Gottes« in der Bibel

»Heidnische« Schriftmagie

Falsche Nonnen im Kloster Mariä Schiedung

Magie und Maschinenzauber

Über den Autor

Andreas Gößling, geboren 1958, lebt und arbeitet als freier Autor in Coburg. Der promovierte Literatur- und Kommunikationswissenschaftler beschäftigt sich seit vielen Jahren mit mythen- und kulturgeschichtlichen Themen, insbesondere mit der alten Maya-Kultur, mit Drachenmythen sowie mittelalterlicher Magie und Alchimie. Neben Romanen für erwachsene und junge Leser hat er auch zahlreiche Sachbücher publiziert.

Andreas Gößling

Die Bücher jäger

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2010 by Boje Verlag in der Bastei Lübbe AG, Köln

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: glanegger.com,

Büro für Buch und Grafik, München,

unter Verwendung mehrerer Motive von © Shutterstock

E-Book-Produktion: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

ISBN 978-3-8387-0672-6

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

1

LEGT AMOS VON HOHENSTEIN in Ketten! Verbindet seine Augen und knebelt ihn! Und was auch geschehen mag – ihr dürft ihm die Fesseln auf keinen Fall lösen. Hast du das verstanden, Waldo?«

»Jawohl, Euer Gnaden.«

»Und du, Franz – was ist mit dir?«

»Wie befohlen, Herr.«

»Ihr seid meine treuesten Soldaten«, sagte der, den die beiden anderen »Herr« und »Euer Gnaden« genannt hatten, und stieß mit lautem Pusten die Atemluft aus. »Ich vertraue euch voll und ganz. Ihr bringt den Gefangenen auf sicheren Nebenwegen nach Nürnberg, wie wir es besprochen haben. Und kein Wort zu irgendwem!«

»Jawohl, Euer Gnaden.«

Amos hatte diesen Wortwechsel wie durch eine Nebelwand mit angehört. Die drei Männer mussten irgendwo da draußen in dem dunklen Gang sein – jenseits der beiden Pechfackeln, die bei Tag und Nacht vor seiner Kerkertür brannten. Die Stimmen kamen ihm allesamt bekannt vor, aber hier unten im Felsverlies konnte man sich seiner Sinneseindrücke selten sicher sein.

Das Fauchen der Flammen verfolgte ihn bis in den Schlaf. Der schwarze Qualm brannte ihm in den Augen, sodass er ständig wie durch einen Tränenschleier sah. Die kleinsten Geräusche, selbst Räuspern oder Hüsteln, wurden hier unten durch vielerlei Echos verfremdet. Vor allem aber war es im immerwährenden Halbdunkel schwer, Einbildungen und wirkliche Geschehnisse auseinanderzuhalten. Wie lange er schon in diesem Verlies unter der Bamberger Bischofsburg festsaß, hätte Amos gar nicht sagen können. Drei Tage oder genauso viele Ewigkeiten. Längst hatte er jedes Zeitgefühl verloren. Hunger und Durst quälten ihn unaufhörlich. Er fühlte sich matt und schwindlig, doch schlimmer als alles andere war die Hoffnungslosigkeit.

Der kurzatmige Herr da draußen schien noch immer nicht ganz beruhigt. »Lasst euch von dem harmlosen Aussehen dieses Jünglings nicht täuschen«, sagte er in beschwörendem Tonfall. »Amos von Hohenstein ist wie ein gefräßiger Wolf, der die wehrlosen Lämmer zerfleischt – vergesst es niemals!« Er unterbrach sich, um neuerlich pustend auszuatmen. »Schwört mir – Waldo, Franz«, fuhr er fort, »dass ihr euren Gefangenen zur Heiligen Inquisition in Nürnberg bringen werdet – und wenn sich die Hölle vor euren Füßen auftut, um euch daran zu hindern.«

»Wir schwören es!«, riefen die beiden Wächter aus.

»So ist es gut, meine Kinder«, sagte »Euer Gnaden« daraufhin. »Brecht jetzt unverzüglich auf.«

»Wie befohlen«, erhielt er neuerlich zur Antwort – und gerade in diesem Moment erwachte Amos aus seiner Erstarrung.

»Bitte, Herr!«, rief er und seine Stimme klang in seinen eigenen Ohren zittrig und schwach. Der anscheinend wohlbeleibte Mann, der bei jedem Aus- und Einatmen wie ein Blasebalg pustete und keuchte – das konnte ja niemand anderes als Fürstbischof Georg sein, dem er vor seiner Verhaftung Das Buch der Geister hatte überbringen wollen. Aber aus welchem Grund bemühte sich der Herrscher höchstselbst in diese modrige Unterwelt hinab? Und die beiden Soldaten, denen Fürstbischof Georg eben seine Befehle erteilt hatte – waren das nicht dieselben Burgwächter, die Amos bei jenem unseligen Zusammentreffen überwältigt hatten? Wie eigenartig, dachte er – bisher hatte er hier unten außer einem greisen Kerkerwärter keine Menschenseele zu sehen bekommen. Anfangs hatte er den Alten immer angefleht, ihn zum Herrn Fürstbischof zu bringen, aber schließlich war ihm klar geworden, dass der Wärter taub und mit Blödigkeit geschlagen war.

Amos sprang auf und taumelte zur Zellentür. »Bitte, hört mich an!« Er umfasste zwei der rostigen Gitterstäbe mit seinen Händen. »Herr Fürstbischof, so glaubt mir doch – ich wurde genauso wie Ihr selbst getäuscht!«

Anstelle einer Antwort vernahm er unverständliches Gemurmel. Gleich darauf entfernte sich mit schweren Schritten einer der Männer. Das konnte nur der Fürstbischof sein – offenbar hatte er nicht die Absicht, seinen Gefangenen noch einmal anzuhören. Ganz im Gegenteil: Er wollte sich Amos so schnell wie irgend möglich vom Hals schaffen, und er hatte seine Soldaten angewiesen, den Häftling zu knebeln, damit er an niemanden auch nur ein einziges Wort richten konnte. Jedenfalls so lange, bis ihn die Inquisitoren in Nürnberg in ihrem Folterverlies befragen würden.

Amos ließ die Eisenstäbe los und tappte zurück zu der Steinbank, die als Bett, Tisch und Stuhl in einem diente. Er ließ sich wieder darauf fallen, lehnte sich mit dem Rücken gegen die kalte Felswand und schloss die Augen. Es machte kaum einen Unterschied, ob er seine Lider öffnete oder schloss. So wie es wohl auch keinen Unterschied machte, ob er um Gnade winselte oder sich in sein Schicksal ergab. Wen die Inquisition erst einmal in ihren Fängen hatte, dessen Leben war verwirkt. Wie oft hatte er früher von Unglücklichen erzählen gehört, die von den Hexen- und Ketzerjägern verhaftet worden waren! Solche Geschichten wurden stets nur mit ängstlich gedämpfter Stimme weitergegeben und sie gingen ausnahmslos grässlich aus.

Die beiden Soldaten, die der Fürstbischof mit Waldo und Franz angeredet hatte, traten in den Fackelschein vor seiner Kerkertür. Erstaunt sah Amos vom einen zum andern. Kein Wunder, dass ihre Stimmen ihm so bekannt vorgekommen waren – es waren wahrhaftig die Gardisten, die das Tor der Bischofsburg bewacht hatten, als Klara und er Einlass begehrt hatten. Warum hatte der Herr Georg gerade diese beiden beauftragt, ihn nach Nürnberg zu bringen? Schließlich hatte Amos mit eigenen Augen gesehen, dass hier in der Burg auch ein Trupp Kirchenkrieger stationiert war. Wenn ihn der Fürstbischof doch nach Nürnberg schaffen lassen wollte – warum nicht durch diese päpstlichen Soldaten in den purpurroten Uniformen, die dem Inquisitor direkt unterstellt waren? Sonderbar, dachte Amos. Doch weit mehr noch erstaunte ihn, dass die beiden Torwächter wie fahrende Händler gekleidet waren. Anstelle ihrer Uniformen trugen sie eng anliegende Hosen, darüber weite Hemden und Umhänge, unter denen allerdings ihre Kurzschwerter hervorblitzten.

Der Jüngere der beiden nestelte einen Schlüssel aus der Gürteltasche und stieß ihn ins Türschloss. Das musste Waldo sein, der schnauzbärtige, hochgewachsene Wachsoldat, der Klara und Amos bei ihrer Ankunft so grimmig gemustert hatte. »Kein Wort, sonst …«, sagte Waldo in drohendem Tonfall und zeigte Amos seine Faust.

Amos nickte ihm zu. Er wusste genau, wovor die beiden Wächter sich fürchteten, und er konnte es ihnen wahrlich nicht verdenken. Ihm selbst erging es ja kaum anders – wenn er daran dachte, wie er bei jenem Treffen alle Versammelten in die magisch beschworene Vergangenheit zurückgerissen hatte, dann wurde auch ihm noch immer ganz unheimlich zumute.

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