Orakel der Weltklugheit : Handbuch der Lebensklugheit - Baltasar Gracian - E-Book

Orakel der Weltklugheit : Handbuch der Lebensklugheit E-Book

Gracián Baltasar

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Beschreibung

300 Aphorismen / übersetzt von Arthur SchopenhauerDem Gerechten keine Gesetze, und dem Weisen keine Rathschläge. Und doch hat noch Keiner so viel gewußt, als er für sich brauchte. Eines hast du mir zu verzeihen, ein Andres zu danken: daß ich nämlich dieses Handbuch der Lebensklugheit ein « Orakel » genannt habe, denn es ist ein solches, wegen des Sentenziösen und Gedrungenen; sodann aber, daß ich dir in Einem Federzuge alle zwölf Werke Gracian's darbiete, deren jedes so hoch geschätzt wird, daß sein « Weltkluger » kaum in Spanien erschienen war, als er schon in Frankreich, in dessen Sprache übersetzt und an dessen Hofe gedruckt, genossen wurde. Gegenwärtiges sei der Vernunft ein Denkbuch bei dem Gastmahl ihrer Weisen, in welches sie die in den übrigen Werken aufzutragenden Schüsseln der Klugheit einschreibe, um den Genuß auf eine anmuthige Weise zu vervielfältigen.

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Table of Contents

Copyright

Gracian's Orakel der Weltklugheit

Vorwort des Uebersetzers

Handbuch der Lebensklugheit

Bibliographischer Anhang.

Nachwort zum zweiten Abdruck.

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Copyright © 2015 - FV Éditions

Bild (CC0 Licence) : [email protected]

übersetzt von Arthur Schopenhauer

ISBN 979-10-299-0006-8

Alle Rechte Vorbehalten

Gracian's Orakel der Weltklugheit

aus dessen Werken gezogen von D. Vincencio Juan de Lastanosa, und aus dem Spanischen Original treu und sorgfältig übersetzt von Arthur Schopenhauer.

Baltasar Gracián

1601-1658

Vorwort des Uebersetzers

Von dem durch eine sehr alte und unvollkommene, später auch ins Lateinische übertragene, französische Uebersetzung unter dem falschen Titel »L'homme de cour par Gracian« weltbekannten spanischen Buche ist dieses die erste und einzige, unmittelbar aus der Ursprache gemachte Deutsche Übersetzung. Denn die von Dr. Müller 1717 herausgegebene, abgesehen davon, daß sie heut zu Tage schlechterdings unlesbar ist, kann nur für eine Paraphrase gelten. Gegenwärtige schließt sich dem Text so genau an, als der von Grund aus verschiedene Karakter beider Sprachen es irgend leiden wollte und der Leser kann versichert seyn, daß von dem »Oraculo manual, y arte de prudencia« ihm hier nichts verloren gegangen ist, als bloß eine Anzahl Wortspiele, welche wiederzugeben unmöglich war: nur bei einigen ließ die Sprache den Versuch einer annähernden Nachahmung zu, bei welcher auf billige Nachsicht des Lesers gerechnet ist.

An den Leser

Dem Gerechten keine Gesetze, und dem Weisen keine Rathschläge. Und doch hat noch Keiner so viel gewußt, als er für sich brauchte. Eines hast du mir zu verzeihen, ein Andres zu danken: daß ich nämlich dieses Handbuch der Lebensklugheit ein »Orakel« genannt habe, denn es ist ein solches, wegen des Sentenziösen und Gedrungenen; sodann aber, daß ich dir in Einem Federzuge alle zwölf Werke Gracian's darbiete, deren jedes so hoch geschätzt wird, daß sein »Weltkluger« kaum in Spanien erschienen war, als er schon in Frankreich, in dessen Sprache übersetzt und an dessen Hofe gedruckt, genossen wurde. Gegenwärtiges sei der Vernunft ein Denkbuch bei dem Gastmahl ihrer Weisen, in welches sie die in den übrigen Werken aufzutragenden Schüsseln der Klugheit einschreibe, um den Genuß auf eine anmuthige Weise zu vervielfältigen.

D. Vincencio Juan de Lastanosa

Geschrieben im Jahre 1653.

Handbuch der Lebensklugheit

1.

Alles hat heut zu Tage seinen Gipfel erreicht,

aber die Kunst sich geltend zu machen, den höchsten. Mehr gehört jetzt zu Einem Weisen, als in alten Zeiten zu sieben: und mehr ist erfordert, um in diesen Zeiten mit einem einzigen Menschen fertig zu werden, als in vorigen mit einem ganzen Volke.

2.

Herz und Kopf:

die beiden Pole der Sonne unserer Fähigkeiten: eines ohne das andere, halbes Glück. Verstand reicht nicht hin; Gemüth ist erfordert. Ein Unglück der Thoren ist Verfehlung des Berufs im Stande, Amt, Lande, Umgang.

3.

Ueber sein Vorhaben in Ungewißheit lassen.

Die Verwunderung über das Neue ist schon eine Wertschätzung seines Gelingens. Mit offenen Karten spielen, ist weder nützlich noch angenehm. Indem man seine Absicht nicht gleich kund giebt, erregt man die Erwartung, zumal wann man durch die Höhe seines Amts Gegenstand der allgemeinen Aufmerksamkeit ist. Bei Allem lasse man etwas Geheimnißvolles durchblicken und errege, durch seine Verschlossenheit selbst, Ehrfurcht. Sogar wo man sich herausläßt, vermeide man plan zu sein; eben wie man auch im Umgang sein Inneres nicht Jedem aufschließen darf. Behutsames Schweigen ist das Heiligthum der Klugheit. Das ausgesprochene Vorhaben wurde nie hochgeschätzt, vielmehr liegt es dem Tadel bloß: und nimmt es gar einen ungünstigen Ausgang, so wird man doppelt unglücklich seyn. Man ahme daher dem göttlichen Walten nach, indem man die Leute in Vermuthungen und Unruhe erhält.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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