Original-Multiple-Choice-Fragen für die Heilpraktikerprüfung - Arpana Tjard Holler - E-Book

Original-Multiple-Choice-Fragen für die Heilpraktikerprüfung E-Book

Arpana Tjard Holler

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Beschreibung

Der Prüfungstrainer für die schriftliche Heilpraktikerprüfung Trainieren Sie alle Themengebiete und Fragestellungen, die in einer Heilpraktikerprüfung vorkommen können. Über 500 sorgfältig ausgewählte und aktuelle Originalfragen aus schriftlichen Prüfungen schaffen die optimale Grundlage dafür, Ihr Fachwissen intensiv zu testen und zu üben. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade von leicht bis "exotisch" und eine Gliederung nach den wichtigsten medizinischen Prüfungssegmenten erleichtern Ihnen die gezielte Vorbereitung und das Ausmerzen von Wissenslücken. Die kommentierten Antworten liefern die wichtigsten Begründungen und helfen Ihnen, den Sachverhalt besser zu verstehen und sich zu merken. Ihr Plus: Über 100 neue Fragen aus Prüfungen der letzten zwei Jahre. So gelingt die optimale Prüfungsvorbereitung.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 534

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Arpana Tjard Holler

Original-Multiple-Choice-Fragen für die Heilpraktikerprüfung

5., überarbeitete Auflage

4 Abbildungen

Vorwort zur 5. Auflage

Nach zwölf Jahren Multiple-Choice-Prüfungsfragen war es an der Zeit, die Fragen vollständig zu überarbeiten. Ungefähr ein Drittel der Fragen sind durch „neue“ ersetzt worden. Die Kommentare der Aussagen sind verbessert und teilweise erweitert worden. Die Fragen sind dem Stil der bundesweiten Prüfung angepasst worden.

Die MC-Fragen der bundesweiten Prüfungen sind in den letzten Jahren fairer geworden, die exotischen und teilweise nicht zu lösenden Fragen kommen dagegen seltener vor. Trotzdem ist es unerlässlich, sich einem ausgedehnten Training im Umgang mit MC-Fragen zu unterziehen, um die Prüfung im ersten Anlauf zu bestehen.

Ich empfehle Ihnen, in den letzten vier Wochen vor dem Prüfungstermin 30–40 Prüfungen (gesamte Prüfung à 60 Multiple-Choice-Fragen) durchzuarbeiten. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn Sie das Wissen aus allen Prüfungsthemen kennen und fleißig geübt haben.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lernen und viel Glück für Ihre Prüfung.

Gummersbach, Juni 2013

Arpana Tjard Holler

Einleitung

Die Prüfung – der Weg zum Heilpraktiker

Immer mehr Menschen interessieren sich heute mit einem größeren Bewusstsein für das Heil-Werden.

Ausschließlich schulmedizinische Wege zur Gesundung werden mehr und mehr angezweifelt. Vielseitige alternative Heilmethoden − kombiniert mit alten Hausmitteln und der Schulmedizin − sind hingegen ein erstrebenswertes Ziel.

Der Ansatz des Heilpraktikers ist die Gesinnung, wobei die unerlässliche Voraussetzung zum Heilen eine fundierte medizinische Ausbildung ist, nicht nur für die Überprüfung vor dem Amtsarzt, sondern auch für die Sorgfaltspflicht: Krankheiten auf der körperlichen Ebene zu erkennen und fachgerecht zu entscheiden, ob eine alternative Heilmethode im Moment angebracht ist oder ob als Erstversorgung bei einem Notfall der Patient in die Hände eines Arztes gehört. Ein verantwortungsvoller Heilpraktiker verneint die Allopathie nicht grundsätzlich. Um den Menschen ganzheitlich auf allen Ebenen − der körperlichen, geistigen und seelischen Ebene − zu helfen, bedarf es einer intensiven Eigenentwicklung. Das Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen sowie das liebevolle Akzeptieren der eigenen Person ist der Weg zum guten Heilpraktiker.

Die steigenden Anforderungen der amtsärztlichen Prüfung lehren den angehenden Heilpraktiker selbst seinen Weg zu gehen, der entspannte Ausdauer, positive Einstellung, Glaube an sich selbst, Selbstdisziplin und absolute Fokussierung beinhaltet. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Lernphase auf die Prüfung eine der wichtigsten Erfahrungen für mich war. Viele Ängste, Zweifel wechselten mit lebendiger Freude an der Sache. Nach jeder zähen Phase kamen eine noch stärkere Lust und eine Klarheit über den Weg, den ich gehen wollte. Im Nachhinein sehe ich diese Wegstrecke als positive Erfahrung, denn die Verantwortung und der Umgang mit den Patienten werden im Alltag viele Prüfungen und Anforderungen an uns stellen. Diesen Anforderungen können wir nur dann gewachsen sein, wenn wir selbst auf allen Ebenen unseren Weg gegangen sind.

Die Ausbildung wird von den meisten HP-Anwärtern berufsbegleitend gewählt, ein schwieriger Weg, der eine kontinuierliche Eigenarbeit des breiten Lehrstoffes bedeutet. Nach Beendigung der schulischen Ausbildung erfolgt die Vorbereitung auf die Prüfung, erst jetzt können alle Zusammenhänge erfasst werden. Bei der momentanen Prüfungssituation empfiehlt es sich, zum Ende hauptsächlich mit MC-Fragen zu lernen. Der Umgang mit MC-Fragen kann durch häufiges Üben erlernt werden, es erfolgt eine gewissen Routine. In den letzten Jahren wurde der Schwierigkeitsgrad der Prüfungsfragen stetig angehoben, der Heilpraktiker erlangt so ein immer höheres Niveau. Wahrscheinlich aus politischen Gründen finden sich in jeder Prüfung so genannte Exotenfragen, die über das Stoffgebiet hinausgehen. Zu empfehlen ist das Lesen von Auslagebroschüren aus Apotheken, Gesundheitsämtern und Arztpraxen. Themen aus der Kinderheilkunde und der Krankengymnastik waren ebenfalls in den letzten Prüfungen zu finden. Der richtige Weg ist in diesem Fall die Akzeptanz und nicht die Frage „Was soll das?“. Der Heilpraktiker von heute hat ein breites und tiefes Wissen, das führt gesellschaftlich zu einem höheren Status. Die Unbedenklichkeitserklärung (keine Gefahr für die Bevölkerung) nach Bestehen der Prüfung wird der Anforderung sicherlich nicht gerecht.

Voraussetzung für einen erfolgreichen Weg sind die richtige individuelle Schule, Ausdauer, Lust an der Thematik und ein großer privater Freiraum während der Ausbildung. Partner und Familie sollten ebenfalls auf die Belastung vorbereitet sein. Vor allem in der Vorbereitung auf die Prüfung sind die Unterstützung und das Verständnis der Mitmenschen von großer Notwendigkeit. Bitte gehen Sie nur zur Prüfung, wenn Ihr Umfeld und die familiäre Situation gefestigt und belastbar sind. Ein Aufschieben der Prüfung ist immer möglich und in verschiedenen Situationen empfehlenswert. Ich selber habe von meinem Partner und meinen Kindern absolute Rückendeckung bekommen und konnte mich fokussiert vorbereiten.

Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, die schriftliche sowie die mündliche Prüfung beim ersten Anlauf zu bestehen. Sehr hilfreich sind Lerngruppen; gegenseitige Hilfestellung im Lernstoff sowie psychische Unterstützung erleichtern die Vorbereitung. Ebenfalls ist am Ende der Ausbildungszeit eine Prüfungsvorbereitung (Repetitorium) zu empfehlen. Erkennen von Stofflücken sowie eine mündliche Wiedergabe vor einer fremden Gruppe helfen die Prüfungsangst zu meistern. Durch die meist monatelange sitzende Haltung ist ein Ausgleich für den Körper sehr wichtig. Sport, Yoga und Autogenes Training helfen dem Lernenden im Gleichgewicht zu bleiben. Ein klarer Geist und Kraft kann auch durch stille und/oder dynamische Meditationen gewonnen werden. Zur Unterstützung biete ich im Folgenden einige homöopathische Mittel und Bachblüten an. Ich wünsche allen Anwärtern eine schöne Lernzeit und eine erfolgreiche Prüfung – und vergessen Sie nicht, auch diese harte Zeit zu genießen und zu würdigen. Fokussierung hat etwas Meditatives.

Gyata Ulrike Ohletz

HP-Praxis

Fleiner Straße 7

74388 Talheim

Einige Hilfsmittel für die Prüfung(svorbereitung)

Homöopathische Mittel (D 30/C 200)

Anacardium orientale

Das anerzogene Versagen.

Der Anacardium-Patient hat gut gelernt, aber seine Nerven flattern vor der Prüfung, weil er im tiefen Inneren davon überzeugt ist, nichts Gutes schaffen zu können.

Argentum nitricum

Kurz vor der Prüfung: „Ich gehe heute nicht zur Prüfung“ − nichts kann ihn umstimmen, außer eine Gabe Argentum nitricum C 1000.

Gelsemium

Dem Gelsemium-Patienten geht es bei der Prüfung um Leben und Tod, er ist gut vorbereitet und möchte die Prüfung gerne bewältigen. In der Prüfung hat er auf einmal eine dunkle Leere in seinem Gehirn.

Ignatia

Die Angst vor dem Versagen wird immer größer, bis er fast hysterisch wird. Der Ignatia-Patient will es gut machen, will Anerkennung (Vater). Ignatia befürchtet, dass genau das in der Prüfung vorkommt, was er nicht gelernt hat. Das Schicksal kann zuschlagen und seine Befürchtungen bewahrheiten, und so ist Ignatia für die nächste Prüfung noch negativer vorprogrammiert.

Silicea

Geringes Durchhaltevermögen, geistige Erschöpfung. Silicea flüchtet sich in eine weinerliche, selbstmitleidige Stimmung und braucht Schutz und Unterstützung von anderen.

Lycopodium

Lycopodium ist geistig sehr aktiv, doch im Moment sehr verwirrt. Lycopodium hat die Tendenz, Schwäche zu überspielen und sich souverän zu geben. Lycopodium ist reizbar und starrköpfig.

Bach-Blütenmittel

White Chestnut (Nr. 35)

White Chestnut ist verbunden mit den Seelenqualitäten der geistigen Ruhe und der Unterscheidungsfähigkeit. Negativer Zustand: Opfer falsch verstandener, unpassender Gedankenkonzepte. Nachts: ständiges Gedankenkarussell, ständige innere Dialoge. White Chestnut hilft von der Gedankenwelt in die Realität zu kommen und Wichtiges vom Unwichtigen zu trennen. White Chestnut wird gebraucht, wenn das Interesse der gegenwärtigen Situation nicht stark genug ist, um die ganze Kraft zu konzentrieren.

Gentian (Nr. 12)

Unsicherheit durch Mangel an Glauben, der ewige Skeptiker; er scheint seinen Pessimismus fast zu genießen. Unvorhergesehene Schwierigkeiten entmutigen leicht. Gentian bringt Zuversicht, den Glauben an sich selbst und die Gewissheit, dass sich Schwierigkeiten meistern lassen und zum Leben gehören.

Clematis (Nr. 9)

Die Realität ist nicht sonderlich attraktiv, daher zieht sich der Clematis-Patient in seine Luftschlösser zurück. Er wirkt gedankenverloren, ist zerstreut und unaufmerksam, träumt mit offenen Augen und ist selten ganz da. Auf der körperlichen Ebene ist meist wenig Energie vorhanden: kalte Extremitäten und leerer Kopf, die lebhafte Innenwelt lässt nicht viel Konzentrationskraft übrig.

Larch (Nr. 19)

Seelenqualität des Selbstvertrauens. Larch ist von seiner Unfähigkeit überzeugt, haftet sehr an negativen Erfahrungen. Der Larch-Patient hat Minderwertigkeitsgefühle und die Erwartung zu versagen, obwohl er meist fähiger ist als andere. Larch hilft, ungenutzte Fähigkeiten zu nutzen und die Dinge lockerer zu sehen.

Elm (Nr. 11)

Elm berührt das Prinzip der Verantwortlichkeit. Elm-Patienten haben in Erschöpfungszuständen das Gefühl, den Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden. Bei Elm ist der Zustand der totalen Überforderung immer ein Momentzustand. Elm gibt den Starken Kraft in den Momenten ihrer Schwäche, das homöopathische Riechsalz.

Erläuterungen der Fragentypen

Zurzeit gibt es drei Fragentypen: Einfachauswahl, Aussagenkombination und Mehrfachauswahl.

Bei der Einfachauswahl darf unter fünf Aussagen nur ein Buchstabe angekreuzt werden. Beispiel:

Einfachauswahl

Welches der folgenden Vitamine ist notwendig für die Bildung von Gerinnungsfaktoren in der Leber?

Vitamin D

Vitamin K

Vitamin B12

Vitamin A

Vitamin B1

Hier darf nur ein Buchstabe angekreuzt werden (b ist richtig). Kreuzen Sie mehr an, gilt die Frage als falsch.

Bei der Aussagenkombination müssen fünf Aussagen zu einem bestimmten Thema nach ihrer Richtigkeit beurteilt werden. In den darauf folgenden Kombinationen A–E werden Lösungsvorschläge angeboten, von denen Sie eine richtig wählen müssen. Beispiel:

Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zum Lungenemphysem treffen zu?

Das Lungenemphysem kann das rechte Herz belasten.

Das Lungenemphysem ist eine irreversible Erweiterung der Bronchien.

Das Lungenemphysem hat als Hauptursache das Rauchen.

Das Lungenemphysem kann häufig zu akuten Atemwegsinfekten führen.

Das Lungenemphysem ist heilbar.

Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Auch hier darf nur ein Buchstabe gewählt werden (b ist richtig).

Bei dem Fragentyp Mehrfachauswahl dürfen Sie unter fünf Aussagen zwei richtige wählen.

Die Aufgabe wird dann als richtig beantwortet gewertet, wenn Sie die zwei zutreffenden Antworten ausgewählt haben und keine der nicht zutreffenden Antworten angekreuzt wurden. Beispiel:

Mehrfachauswahl

Welche der folgenden Aussagen zum Gehirnschlag treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten!

Ein blutiger Insult lässt sich anhand der Symptome von einem ischämischen Insult unterscheiden.

Die meisten der Patienten sterben an einem Gehirnschlag.

Vorhofflimmern ist ein gefährlicher Risikofaktor für einen Schlaganfall.

Ein Schlaganfall ist eine plötzliche Minderversorgung des Gehirns mit Blut.

Diabetes gilt nicht als Risikofaktor für einen Gehirnschlag.

Wenn Sie nur eine Antwort gewählt haben, wird die Aufgabe als falsch bewertet. Wenn Sie eine Antwort richtig und eine falsch gewählt haben, wird die Aufgabe als falsch bewertet (c und d sind richtig).

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur 5. Auflage

Einleitung

Die Prüfung – der Weg zum Heilpraktiker

Einige Hilfsmittel für die Prüfung(svorbereitung)

Homöopathische Mittel (D 30/C 200)

Bach-Blütenmittel

Erläuterungen der Fragentypen

1 Bewegungsapparat

2 Blut und Lymphe

3 Herz und Kreislauf

4 Respirationstrakt

5 Gastroenterologie

6 Stoffwechsel

7 Harnapparat

8 Neurologie

9 Endokrinologie

10 Sinnesorgane (Auge/Ohr/Haut)

11 Geschlechtsorgane

12 Infektionen

13 Notfall

14 Psychiatrie und Neurosenlehre

15 Differenzialdiagnose

16 Gesetze und Sonstiges

Autorenvorstellung

Anschriften

Sachverzeichnis

Impressum

1 Bewegungsapparat

1

Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zur Wirbelsäule in Bezug zu Wirbelsäulenabschnitt und Anzahl der Wirbel treffen zu?

Die physiologische Krümmung der 5 Halswirbel ist die Lordose.

Die physiologische Krümmung der Brustwirbelsäule ist die Kyphose.

Die 5 miteinander verschmolzenen Kreuzbeinwirbel zeigen auch eine physiologische Krümmung auf.

Die physiologische Krümmung der 5 Lendenwirbel ist die Lordose.

Die Brustwirbelsäule besitzt 11 Wirbel.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung B ist richtig.

Folgende physiologische Krümmungen der Wirbelsäule gibt es: Halslordose – Brustkyphose – Lendenlordose – Sakralkyphose.

Zu 1: Die physiologische Krümmung der Halswirbel ist die Lordose, jedoch zeigt die HWS 7 Wirbel und nicht 5.

Zu 2: Die Wirbel der Brustwirbelsäule sind nach dorsal verschoben und zeigen so eine Kyphose.

Zu 3: Hier handelt es sich um die Sakralkyphose.

Zu 4: Die Wirbel der Lendenwirbelsäule sind nach ventral (in Richtung Bauch) verschoben und zeigen so eine Lordose.

Zu 5: Die Brustwirbelsäule besitzt 12 Wirbel und nicht 11.

2

Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zur Patella treffen zu?

Die Patella ist das größte Sesambein des Körpers.

Die Patella ist am Kniegelenk mit beteiligt.

Die Patella ist von der Rückseite her mit hyalinen Knorpeln überzogen.

Die Innenbänder des Kniegelenks sind teilweise mit der Patella verwachsen.

Die Kreuzbänder des Kniegelenks sind teilweise mit der Patella verwachsen.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung B ist richtig.

Zu 1: Ein Sesambein ist ein sog. Schaltknochen, ein in eine Sehne eingebauter Knochen. Die Patella ist sicherlich das größte Sesambein im Körper. Sie befindet sich in der Sehne des M. quadriceps und hat die Aufgabe, das Kniegelenk in der Beugestellung zu schützen. Kleinere Sesambeine finden sich in den Sehnen der Hand und des Fußes.

Zu 2: Am Kniegelenk ist neben Femur und Tibia auch die Patella beteiligt.

Zu 3: Alle an einem echten Gelenk beteiligten Knochenteile sind mit einem Gelenkknorpel ausgestattet.

Zu 4: Die Seitenbänder verbinden den Oberschenkelknochen mit dem Schienbein und stabilisieren die beiden Knochen im gestreckten Zustand.

Zu 5: Die Kreuzbänder sind mit den Menisken verwachsen. Sie verhindern ein Auseinanderschieben der beiden am Gelenk beteiligten Knochen im gebeugten Zustand.

3

Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zur Ausführung und Dokumentation des Lasègue-Zeichens treffen zu?

Das Lasègue-Zeichen wird in Winkelgrad-Einheiten dokumentiert.

Das Knie bleibt während der Ausführung gebeugt.

Der Patient sitzt während der Überprüfung und stützt sich mit den Händen auf.

Das Lasègue-Zeichen ist ein Zeichen des Dehnungsschmerzes.

Das Lasègue-Zeichen ist positiv bei manifester Meningitis.

Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 4 und 5 sind richtig.

Die Lösung D ist richtig.

Zu 1: Das Lasègue-Zeichen wird in Winkelgrad-Einheiten gemessen, und zwar von der Liege bis zum gebeugten Bein. Je kleiner der Winkelgrad ist, desto größer ist die Einklemmung des Ischiasnervs.

Zu 2: Der Patient soll das gestreckte Bein aktiv anheben, beim gebeugten Knie wird die Dehnung des Nervs bzw. der Meningen nicht erreicht.

Zu 3: Die Untersuchung erfolgt am liegenden Patienten.

Zu 4: Beim aktiven Heben eines gestreckten Beins werden Nerven sowie die Meningen gedehnt. Bei bestehender Kompression eines Spinalnervs oder bei entzündeten Hirnhäuten entstehen infolge der Anhebung des gestreckten Beins heftige Schmerzen. Die Muskulatur verhindert eine weitere Streckung.

Zu 5: Das Lasègue-Zeichen kann neben dem lumbalen Bandscheibenvorfall bzw. Ischiassyndrom auch bei Reizung der Meningen (Meningismus) Auskunft geben. Allerdings ist dann das Lasègue-Zeichen beidseits positiv.

4

Einfachauswahl

Wie ist die Funktion des M. iliopsoas?

Streckung des Kniegelenks

Kippen des Beckens nach vorne

Abduktion des Oberschenkels

Beugung des Knies

Die Lösung B ist richtig.

Zu A: Die Streckung des Kniegelenks erfolgt durch den M. quadriceps (vierköpfiger Oberschenkelmuskel).

Zu B: Der M. iliopsoas führt zur Beugung und Drehung im Hüftgelenk.

Zu C: Die bekanntesten Abduktoren des Oberschenkels sind die Glutealmuskeln (M. glutaeus maximus, M. glutaeus minimus, M. glutaeus medius).

Zu D: Die Beugung im Kniegelenk wird von verschiedenen Muskeln erzielt: z. B. M. biceps femoris, M. sartorius und M. semitendinosus.

5

Mehrfachauswahl

Welche Knochen sind am oberen Sprunggelenk beteiligt? Wählen Sie drei Antworten!

Talus (Sprungbein)

Kalkaneus (Fersenbein)

Tibia (Schienbein)

Fibula (Wadenbein)

Os naviculare (Kahnbein)

Die Lösungen A, C und D sind richtig.

Zu A: Das Sprungbein sitzt oberhalb des Fersenbeins und lässt zusammen mit dem Schien- und Wadenbein ein Scharniergelenk entstehen.

Zu B: Das Fersenbein ist am unteren Sprunggelenk beteiligt.

Zu C: Das Schienbein befindet sich auf der medialen Seite des Unterschenkels, erschafft am distalen Ende den inneren Knöchel (Malleolus medialis) und ist am oberen Sprunggelenk beteiligt.

Zu D: Das Wadenbein befindet sich auf der lateralen Seite des Unterschenkels, erschafft am Ende den äußeren Knöchel (Malleolus lateralis) und ist am Sprunggelenk beteiligt.

Zu E: Das Kahnbein befindet sich am Fußrücken zwischen dem Sprungbein und den drei Keilbeinen und ist am unteren Sprunggelenk beteiligt.

6

Einfachauswahl

Welche Erkrankung kann eine Spontanfraktur verursachen?

Vitamin B12-Mangelanämie

Hypokalzämische Tetanie

Cushing-Syndrom

Hypertonie

Arteriosklerose

Die Lösung C ist richtig.

Generell werden eine traumatische, eine pathologische (Spontanfraktur) und eine Ermüdungsfraktur unterschieden.

Zu A: Eine Vitamin-B12-Mangelanämie führt zu allgemeinen Anämiesymptomen und neurologischen Beschwerden.

Zu B: Eine hypokalzämische Tetanie führt zu anfallsartigen Muskelkrämpfen.

Zu C: Das Cushing-Syndrom kann infolge einer vermehrten Kortisonausschüttung zur Osteoporose und somit zu einer pathologischen Fraktur führen.

Zu D: Die arterielle Hypertonie schädigt das Herz und die Gefäße.

Zu E: Arteriosklerose führt zu einer Unterversorgung bestimmter Körpergebiete bzw. Organe.

7

Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zum rheumatischen Fieber treffen zu?

Die Erkrankung tritt als Zweiterkrankung nach einer akuten Infektion mit betahämolysierenden Streptokokken der Gruppe A auf.

Die Rheumafaktoren sind positiv.

Das rheumatische Fieber ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Bindegewebes.

Eine Entzündung am Herzen (z. B. Endokarditis) kann auftreten.

Hauterscheinungen treten nicht auf.

Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung D ist richtig.

Zu 1: Beim rheumatischen Fieber handelt es sich um eine Zweiterkrankung 1–2 Wochen nach einer Infektion mit betahämolysierenden Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes). Die Streptokokken sind nicht direkt für die Entzündungen im Körper verantwortlich, sondern eine immunologische Reaktion.

Zu 2: Rheumafaktoren haben v. a. eine Aussagekraft bei der rheumatoiden Arthritis. Sie sind nicht positiv beim rheumatischen Fieber. Allerdings finden sie sich auch bei anderen Erkrankungen, z. B. bei chronischer Hepatitis C oder Kollagenosen. Auch bei gesunden Menschen treten sie manchmal auf!

Zu 3: Das rheumatische Fieber ist eine akute Entzündung, die sich vorwiegend an großen Gelenken und zu 50 % auch am Herzen bemerkbar macht. Eine chronisch entzündliche Erkrankung des Bindegewebes ist z. B. Morbus Bechterew.

Zu 4: In der Hälfte der Fälle tritt eine Karditis (Herzentzündung) auf, die sich v. a. als Endokarditis zeigt.

Zu 5: Rheumatische Hauterscheinungen können auftreten, z. B. Erythema nodosum oder Erythema marginatum.

8

Einfachauswahl

Was trifft auf das Schober-Zeichen zu?

Es handelt sich um einen Test für die Beweglichkeit der Brustwirbelsäule.

Es handelt sich um eine Funktionsprüfung des Kniegelenks.

Es handelt sich um einen pathologischen Reflex.

Wird gemessen in Grad.

Wird gemessen in cm.

Die Lösung E ist richtig.

Zu A: Das Schober-Zeichen prüft die Beweglichkeit der LWS. Die Brustwirbelsäule wird anhand des Ott-Zeichens überprüft.

Zu B: Funktionsprüfungen des Kniegelenks sind z. B. das Schubladenphänomen, Steinmann-Zeichen I und II und der Meniskustest nach Payr.

Zu C: Pathologische Reflexe sind z. B. Babinski-, Gordon- und Oppenheim-Zeichen.

Zu D: Das Lasègue-Zeichen wird in Grad gemessen, aber nicht das Schober-Zeichen.

Zu E: Schober-Zeichen: Bei maximaler Vorwärtsneigung vergrößert sich der Abstand zwischen dem Dornfortsatz S1 und einem Punkt 10 cm weiter kranial (kopfwärts) normalerweise um 4 bis 5 cm. Trifft dies nicht zu, spricht man vom positiven Schober-Zeichen.

9

Aussagenkombination

Was trifft auf die Dupuytren-Kontraktur zu?

Knotige Schrumpfung der Palmaraponeurose (fächerförmige Sehnenplatte in der Hohlhand)

Beugekontraktur des 4. und 5. Fingers

Ellenbogenkontrakur

Kann aus dem Tennisellenbogen entstehen.

Ulnarislähmung

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussage 5 ist richtig.

Die Lösung B ist richtig.

Dupuytren-Kontraktur: Durch Schrumpfungs- und Verhärtungsprozesse im Bereich der fächerförmigen Sehnenplatte der Hohlhand (Palmaraponeurose) kommt es besonders am 4. und 5. Finger zur Bewegungseinschränkung, die Streckung im Gelenk ist nicht mehr möglich (häufig beide Hände). Ursachen: Idiopathisch, Autoimmunerkrankung, rheumatische Erkrankung, Lebererkrankung, Alkoholkrankheit, Diabetes mellitus, Epilepsie. Häufig sind Männer betroffen.

Zu 1: Bei der Dupuytren-Krankheit handelt es sich um eine Schrumpfung der Sehnenplatte der Hohlhand. Häufig finden sich tastbare, druckempfindliche Knötchen bzw. Stränge im Bereich der Hohlhand. Die Ursache ist idiopathisch.

Zu 2: Durch die Schrumpfung der Palmaraponeurose entsteht eine Beugekontraktur der Finger, v. a. Ring- und Kleinfinger sind betroffen. Das bedeutet, die Finger sind in der Beugestellung gekrümmt, eine Streckung ist nicht möglich.

Zu 3: Ellenbogenkontrakur: Streckung im Ellenbogen nicht mehr möglich, meist als Folgeerscheinung von Verletzungen oder Entzündungen des Gelenkes.

Zu 4: Tennisellenbogen: Schmerzhafter Reizzustand am Epikondylus (Gelenkfortsatz) des Ellenbogengelenks an der Ursprungssehne der langen Extensoren (Streckmuskel des Handgelenks) auf der radialen Seite.

Zu 5: Ulnarislähmung: Patient kann die Finger nicht an- und abspreizen, Streckung des Klein- und Ringfingers nicht möglich (sog. Krallenhand). Ursache: meist Traumen im Ellenbogenbereich.

10

Aussagenkombination

Folgende Symptome können den Verdacht auf eine Skoliose geben:

Rippenbuckelbildung bei Rumpfbeuge

Hinterkopf-Wand-Abstand größer als 5 cm

Unterschiedlich ausgeprägte Taillendreiecke

Schmerzhafte Dornfortsätze

Becken nach ventral (bauchwärts) verschoben

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig.

Die Lösung C ist richtig.

Zu 1: Eine einseitige Buckelbildung bei der Rumpfbeuge gilt als Hinweis auf eine Skoliose.

Zu 2: Der Hinterkopf-Wand-Abstand sollte im Normalfall Null sein. Er ist größer beim Morbus Bechterew.

Zu 3: Eine Asymmetrie des Taillendreiecks (damit ist die dreiecksähnliche Lücke zwischen dem Arm und dem Körper beim aufrechten Stehen gemeint) gilt als Hinweis auf eine Skoliose. Weitere Zeichen sind: Schultern auf ungleicher Höhe, verschiedener Abstand der Schulterblätter zur Mittellinie.

Zu 4: Schmerzhafte Dornfortsätze beim Beklopfen führen zum Verdacht karzinomatösen Befalls der Wirbel.

Zu 5: Verschiebung des Beckens nach posterior oder anterior hat nichts mit einer Skoliose zu tun.

11

Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zur Untersuchung des Kniegelenks treffen zu?

Eine tanzende Patella ist ein Hinweis auf einen Kniegelenkserguss.

Steinmann-Zeichen sind Anhaltspunkte für Meniskusschäden.

Das Mennell-Zeichen testet die Funktionen des Kniegelenks.

Die Stabilitätsprüfung der Kniegelenksbänder erfolgt am stehenden Patienten.

Das Schubladenphänomen überprüft die Kreuzbänder.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung B ist richtig.

Zu 1: Zur Untersuchung eines Kniegelenksergusses wird die Kniescheibe mit beiden Händen von unten und oben zusammengepresst. Der Zeigefinger einer Hand übt Druck auf die Patella aus. Befindet sich im Kniegelenk ein wässriger Erguss, wird die Patella durch den Druck instabil und bewegt sich.

Zu 2: Steinmann-Zeichen I: Schmerzangabe im gebeugten Kniegelenk bei Außenrotation des Unterschenkels (Verletzung des inneren Meniskus) oder bei Innenrotation (Verletzung des äußeren Meniskus). Steinmann-Zeichen II: Wandernder Druckschmerz von vorn nach hinten bei Beugung des Kniegelenks.

Zu 3: Das Mennell-Zeichen testet die Bewegung in den Iliosakralgelenken. Bei einem Patienten in Rückenlage wird auf die beiden vorderen oberen Darmbeinstacheln gleichzeitig ein Druck nach dorsal ausgeübt. Beim Morbus Bechterew ist das Mennell-Zeichen schmerzhaft.

Zu 4: Die Kreuzbänder sowie die Seitenbänder werden am liegenden Patienten untersucht.

Zu 5: Das Schubladenphänomen überprüft die Kreuzbänder. Der Patient liegt auf der Liege und winkelt die Knie um 90° an. Der Untersucher fixiert mit einer Hand den Fuß und zieht bzw. schiebt mit der anderen Hand den Unterschenkel wie eine Schublade. Eine Beweglichkeit zeigt einen vorderen bzw. hinteren Kreuzbandriss.

12

Einfachauswahl

Welche der folgenden Aussage zum Morbus Bechterew trifft zu?

Es handelt sich um eine akute entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule.

Der Rheumafaktor ist positiv.

Das Mitschwingen der Arme beim Gehen fehlt.

Allmähliche Versteifung der Wirbelsäule von kaudal nach kranial.

Ungleichgewicht zwischen den Knochenaufbauzellen und den Knochenabbauzellen.

Die Lösung D ist richtig.

Zu A: Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Bindegewebes, welche sich vornehmlich an der Wirbelsäule manifestiert, teilweise aber auch an anderen Organen vorkommt (Augen, Gelenke, Achillessehne).

Zu B: Der Rheumafaktor ist positiv bei der rheumatoiden Arthritis und nicht beim Morbus Bechterew.

Zu C: Das Mitschwingen der Arme beim Gehen fehlt beim Morbus Parkinson.

Zu D: Infolge der chronisch-entzündlichen Erkrankung entsteht eine Versteifung der WS und der kleinen Wirbelgelenke, die typischerweise von unten nach oben fortschreitet.

Zu E: Trifft für die Osteoporose zu.

13

Einfachauswahl

Für das Trendelenburg-Zeichen trifft zu:

Sicheres Zeichen zum Diagnostizieren eines einseitig verkürzten Beines.

Beim Einbeinstand verlagert sich der Körper auf die kranke Seite.

Beim Einbeinstand erfolgt eine Hüftbeugekontraktur.

Beim Einbeinstand treten Schmerzen im Hüftgelenk wegen Koxarthrose auf.

Beim Einbeinstand erfolgt ein Absinken des Beckens auf der gesunden Seite.

Die Lösung E ist richtig.

Zu A: Beim Trendelenburg-Zeichen handelt es sich um eine bestimmte Gangart eines Patienten, welche infolge einer Insuffizienz der Oberschenkelabduktoren (v. a. M. glutaeus medius) entsteht.

Zu B: Diese Aussage gilt für das Duchenne-Zeichen: Während des Gehens wird das Absinken des Beckens durch eine Seitwärtsneigung des Oberkörpers ausgeglichen.

Zu C: Unsinnige Aussage.

Zu D: Diese Aussage ist in sich richtig, jedoch trifft sie nicht für das Trendelenburg-Zeichen zu.

Zu E: Beim Stehen auf einen Bein (Einbeinstand) müssen die Oberschenkelabduktoren durch einen erhöhten Tonus die waagerechte Haltung des Beckens halten; bei einer Insuffizienz dieser Muskelgruppe kommt es zum Absinken des Beckens zur gesunden Seite hin. Folgende Ursachen kommen infrage: Hüftgelenksarthrose, Lähmung des N. glutaeus superior.

14

Aussagenkombination

Welche Zeichen können beim lumbalen Bandscheibenvorfall auftreten?

Parästhesien in Beinen und Füßen

Blasenlähmung

Lasègue-Zeichen positiv

Babinski-Zeichen positiv

Brudzinski-Zeichen positiv

Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung A ist richtig.

Zu 1: Da bei einem Nerv die sensiblen Fasern immer außen liegen, kommt es bei einer Kompression zuerst zu Missempfindungen.

Zu 2: Eine Blasenlähmung kann nur entstehen, wenn ein medialer Bandscheibenvorfall vorliegt. Der Diskusprolaps erfolgt in Richtung Rückenmarkskanal und schädigt die Cauda equina (nennt sich dann Kaudasyndrom).

Zu 3: Das Lasègue-Zeichen ist auf der Seite des Bandscheibenvorfalls positiv. Beim Hochheben des Beines werden die in das Bein verlaufenden Nerven gedehnt. Bei einer schon bestehenden Nervenkompression führt diese Bewegung dann zum deutlichen Schmerz. Das Bein kann nicht weiter angehoben werden.

Zu 4: Babinski-Zeichen: Pyramidenbahnzeichen bei Läsion des 1. Neurons (z. B. Meningoenzephalitis und intrakraniale Druckerhöhungen, MS, perniziöse Anämie), ein pathologischer Reflex.

Zu 5: Brudzinski-Zeichen: Auch als Nackenzeichen bekannt. Beim passiven Vorbeugen des Kopfes kommt es zur reflektorischen Beugung der Beine im Hüft- und Kniegelenk. Die Ursache ist eine meningeale Reizung, z. B. bei Meningitis oder Hirndruckerhöhung.

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Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zur Arthritis treffen zu?

Pathologisch herrscht eine Synovitis vor.

Proliferation (Wucherung) der synovialen Deckzellen

Ausbildung von Pannusgewebe (Granulationsgewebe)

Bei Arthritis ist der Rheumafaktor immer positiv.

Führt nie zur vollständigen Zerstörung des Gelenks.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussage 2 ist richtig.

Nur die Aussage 3 ist richtig.

Die Lösung B ist richtig.

Zu 1: Arthritis ist pathologisch gesehen eine Entzündung der Synovialmembran, daher der Name Synovitis.

Zu 2: Die Wucherung der synovialen Deckzellen und die Bildung von Granulationsgewebe kommt typischerweise bei der rheumatoiden Arthritis vor.

Zu 3: Bei jeder Entzündungsreaktion, v. a. bei der chronischen, wird Granulationsgewebe gebildet. Es ist ein gefäß- und zellreiches, faserarmes und schwammartiges Bindegewebe, welches sich bei der Wundheilung von verletztem Gewebe bildet und sich v. a. bei der chronischen Form wucherartig vermehren kann.

Zu 4: Der Rheumafaktor ist zu 80 % positiv bei der rheumatoiden Arthritis. Er findet sich noch bei Kollagenosen und ist manchmal auch bei gesunden Menschen nachweisbar. Rheumafaktor negativ bei Gicht, Gonarthritis, Reiter-Arthritis, Lyme-Arthritis, Psoriasisarthritis, Morbus Bechterew, Morbus Crohn.

Zu 5: Gerade bei der rheumatoiden Arthritis kann die Erkrankung bis zur Gelenkversteifung (Ankylos) führen.

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Aussagenkombination

Auf eine Knochenfraktur weisen sicher hin:

Schwellung

Krepitation (Knistern)

Abnorme Beweglichkeit

Bewegungsschmerz

Blutung

Nur die Aussage 3 ist richtig.

Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.

Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung C ist richtig.

Zu 1: Eine Schwellung ist kein sicheres Frakturzeichen.

Zu 2: Ein Knochenknirschen, Krepitation genannt, ist ein sicheres Zeichen einer Fraktur.

Zu 3: Eine abnorme Stellung eines Knochens zeigt immer eine Fraktur an.

Zu 4: Ein Bewegungsschmerz ist kein sicheres Frakturzeichen.

Zu 5: Eine Blutung ist natürlich auch kein sicheres Frakturzeichen.

Merke

Sichere Zeichen einer geschlossenen Fraktur sind: Abnorme Beweglichkeit, abnorme Stellung, Knochenreibegeräusch und offensichtliche Knochenunterbrechung.

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Aussagenkombination

Welche Symptome können bei einem Patienten mit Morbus Bechterew auftreten?

Gelenkschmerzen

Fersenschmerz

Brustschmerz

Schmerzen in der Hüfte

Augenentzündungen

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung E ist richtig.

Zu 1: Am häufigsten sind das Iliosakralgelenk und die kleinen Wirbelgelenke der Wirbelsäule von kaudal nach kranial betroffen. In einigen Fällen können auch extravertebrale Gelenke betroffen sein, z. B. das Knie- oder Sprunggelenk.

Zu 2: Fersenschmerzen in Zusammenhang mit nächtlichen Rückenschmerzen bei jungen Männern gilt als Leitsymptom für den Morbus Bechterew. Sie entstehen durch chronische Entzündungsprozesse an der Achillessehne, deren Ursache nicht bekannt ist.

Zu 3: Ist die BWS befallen, treten auch Schmerzen in diesem Bereich auf. Der Brustkasten verknöchert langsam und die Atembewegungen des Brustkorbes sind aufgehoben. Außerdem sind Knorpelentzündungen im Brustbereich als extravertebrale Symptome nicht selten.

Zu 4: Rücken- und Gesäßschmerzen am frühen Morgen sind Leitsymptome für die Bechterew-Erkrankung Die Schmerzen haben oft Ausstrahlungscharakter. Häufig werden Hüftschmerzen, Kreuzschmerzen, Gesäßschmerzen oder Oberschenkelschmerzen angegeben.

Zu 5: In einigen Fällen treten extravertebrale Symptome auf: Iritis, Arthritis der peripheren Gelenke, schmerzhafte Entzündung der Sehnenansätze (häufig Achillessehne: Fersenschmerz) und Knorpelentzündungen im Brustbereich (Brustschmerzen) und der Schambeinfuge.

Merke

Folgende Zeichen fallen bei der Bechterew-Krankheit auf: Schober- und Ott-Zeichen, Finger-Fußboden-Abstand wird größer, Thoraxumfassungsdifferenz zwischen Ein- und Ausatmung wird geringer (normal mehr als 6 cm), Hinterhaupt-Wand-Abstand und Kinn-Sternum-Distanz allmählich größer (normal kein Abstand oder Distanz). Am Anfang kann der Mennell-Handgriff positiv sein: Die Überstreckung eines Beins im Hüftgelenk nach dorsal bei einem in der Bauchlage befindlichen Patienten ist schmerzhaft.

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Aussagenkombination

Welche der folgenden Symptome zur rheumatoiden Arthritis treffen zu?

Weichteilschwellung an mehreren Gelenken

Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit

Parästhesien

Muskelschmerzen

Subkutane Knötchen an den Streckseiten der Unterarme

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 3 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung E ist richtig.

Zu 1: Eine Weichteilschwellung an mehreren Gelenken tritt häufig auf, v. a. an den Fingergrundgelenken. Gilt mit als Leitsymptom für die rheumatoide Arthritis. Beim Schließen der Hand zur Faust ist durch die Knöchelschwellung kein Berg-Tal-Gefüge mehr zu sehen.

Zu 2: Im Vorfeld, bevor die eigentlichen Gelenkerscheinungen auftreten, sind häufig unspezifische Allgemeinsymptome zu beobachten: Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, subfebrile Temperaturen, Nachtschweiß.

Zu 3: Parästhesien sind jegliche Missempfindungen. Sie treten dann auf, wenn extraartikuläre Entzündungsprozesse Nerven beeinträchtigen.

Zu 4: Schmerzen strahlen häufig aus. So kann es sein, dass ein Patient Muskelschmerzen angibt, der Entzündungsprozess jedoch im Gelenk oder woanders sitzt.

Zu 5: Subkutane Knötchen im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis werden als Rheumaknoten bezeichnet. Sie treten v. a. an den Streckseiten der Unterarme auf.

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Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zur rheumatoiden Arthritis treffen zu?

Gaenslen-Zeichen positiv.

Typischerweise tritt ein asymmetrischer Befall auf.

Im späteren Verlauf kann eine Abweichung der Fingergrundgelenke zur Elle hin beobachtet werden.

Kann eine Polyneuropathie verursachen.

Rheumafaktor kann positiv sein.

Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung A ist richtig.

Zu 1: Als Gaenslen-Zeichen bezeichnet man eine unangenehme Druckempfindlichkeit beim Händegeben. Tritt häufig als erstes Symptom auf.

Zu 2: Typisch ist eher ein symmetrischer Befall, z. B. an den Fingergrund- und -mittelgliedern (fast nie Fingerendglieder).

Zu 3: Eine Abweichung der Fingergrundgelenke zur Elle hin wird als ulnare Deviation bezeichnet. Sie tritt als Folge eines vermehrten Pannusgewebes im Gelenk auf, welche zu einer Subluxation führt.

Zu 4: Die rheumatoide Arthritis kann sich auch in anderen Organen manifestieren, z. B. als Polyneuropathie, Vaskulitis, Myokarditis, Iridozyklitis, Pleuritis.

Zu 5: Der Rheumafaktor ist in 80–90 % der Fälle positiv. Er stellt einen Antikörper-Antikörper-Komplex dar. Rheumafaktoren finden sich manchmal bei Gesunden und auch bei anderen Erkrankungen.

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Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zur Fraktur (Knochenbruch) treffen zu?

Schmerzen und Schwellungen sind keine sicheren Frakturzeichen.

Am häufigsten sind Brüche am Unterarm.

Im höheren Lebensalter bricht der Schenkelhals relativ leicht.

Beim offenen Bruch ist die Gefahr einer Infektion sehr groß.

Knochenbrüche heilen bei Kindern umso schlechter, je jünger die Kinder sind.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3, und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung A ist richtig.

Zu 1: Sichere Frakturzeichen: Abnorme Beweglichkeit, abnorme Stellung, Knochenreibegeräusch, offensichtliche Knochenunterbrechung. Unsichere Zeichen: Starke Schmerzen, Schwellung, Unbeweglichkeit, Bildung von Hämatomen.

Zu 2: Unterarmbrüche sind am häufigsten, Ursache ist ein Ausrutschen bzw. Hinfallen.

Zu 3: Bei der Osteoporose sind Schenkelhalsbrüche häufig. Sichere Zeichen sind: Bein ist verkürzt und in Außenrotationsstellung.

Zu 4: Komplikation einer offenen Fraktur ist Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung).

Zu 5: Knochenbrüche bei Kindern (Grünholzfraktur) heilen umso schneller, je jünger sie sind.

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Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zum Karpaltunnelsyndrom treffen zu?

Parästhesien der ersten drei Finger

Schmerzen in der Handfläche, besonders nachts

Atrophie des Daumenballens

Ursache ist die Kompression des N. medianus.

Es kann typischerweise zu einer sog. Schwurhand kommen.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung E ist richtig.

Zu 1: Der N. medianus versorgt u. a. die Haut von Handwurzel, Hohlhand, den ersten drei Fingern und der radialen Seite des Ringfingers. Wenn der Medianusnerv im Karpaltunnel komprimiert wird, entstehen Missempfindungen an den ersten drei Fingern.

Zu 2: Die nächtlichen Schmerzen der Hand oder manchmal auch ausstrahlend bis in den Oberarm sind Leitsymptome des Medianuskompressionssyndroms.

Zu 3: Der N. medianus versorgt u. a. den Beugemuskel des Daumens. Bei starker Kompression kann es zur Lähmung und Muskelatrophie des Daumenballens kommen.

Zu 4: Das Karpaltunnelsyndrom ist eine mechanische Kompression des N. medianus im Karpaltunnel (Handwurzelkanal) durch Bindegewebswucherung. Die Ursache ist idiopathisch.

Zu 5: Sind infolge der Kompression auch die Muskelfasern betroffen, dann kann der Patient die ersten drei Finger nicht mehr beugen. Er wird aufgefordert, die Finger zur Faust zu schließen. Da die ersten drei Finger nicht mehr vollständig gebeugt werden können, sieht das dann aus wie eine Schwurhand.

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Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zur Scheuermann-Krankheit treffen zu?

Ausbildung einer Kyphose

Keilwirbelbildung

Rheumafaktor positiv

Verspannte Rückenmuskulatur

Entzündliche Erkrankung

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig.

Die Lösung B ist richtig.

Zu 1: Die Kyphose entsteht durch den Einbruch der Deck- und Grundplatten der Wirbelkörper. Jedoch ist nicht immer eine typische Buckelbildung zu finden.

Zu 2: Es können Keilwirbel infolge der degenerativen Veränderungen an den Wirbelkörpern entstehen.

Zu 3: Ein Rheumafaktor ist positiv bei rheumatischer Arthritis.

Zu 4: Da das statische Material (Knochensubstanz) abnimmt, kommt es zu einem erhöhten Muskeltonus.

Zu 5: Der Morbus Scheuermann ist eine degenerative, nicht entzündliche Veränderung der jugendlichen Wirbelsäule idiopathischer Ursache. Die Erkrankung gehört zu den aseptischen Knochennekrosen.

Merke

Schmorl-Knorpelknötchen sind Bandscheibeneinbrüche in Grund- und Deckplatten und gelten als diagnoseweisend. Sie sind bei Verkalkung im Röntgenbild sichtbar.

23

Aussagenkombination

Welche sind die Kennzeichen des Morbus Bechterew?

Morgendlicher, tief sitzender Rückenschmerz

Es kann zur Beeinträchtigung des Respirationstraktes kommen.

Gefühl der Thoraxstarre

Iridozyklitis (Entzündung der Iris und deren Ziliarkörper)

Betrifft meist Männer nach dem 4. Lebensjahrzehnt.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung A ist richtig.

Zu 1: Der frühmorgendliche Rückenschmerz, der den Patienten nicht mehr schlafen lässt, ist ein Leitsymptom für die Bechterew-Erkrankung.

Zu 2: Infolge von entzündlichen Verknöcherungsprozessen der Kostovertebralgelenke kann der mechanische Atmungsprozess beeinträchtigt werden. Kostovertebralgelenke sind kleine Gelenke der Rippen mit den Brustwirbeln.

Zu 3: Ein klassisches Symptom beim Morbus Bechterew. Die ganze WS kann verknöchern. Im schlimmsten Fall kommt es zur sog. Bambusstabwirbelsäule.

Zu 4: Die Iridozyklitis gehört auch zu den extravertebralen Symptomen des Morbus Bechterew. Andere Ursachen einer Iridozyklitis können sein: primär chronische Polyarthritis, Morbus Crohn, Reiter-Krankheit, Infektionskrankheiten (z. B. Gonorrhö, Lyme-Borreliose) und im Rahmen anderer Augenkrankheiten.

Zu 5: Meist (90 %) sind Männer zwischen dem 15.–30. Lebensjahr betroffen.

Merke

Extravertebrale Symptome beim Morbus Bechterew sind: Fersenschmerzen, Iridozyklitis und Arthritis.

24

Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zum Hallux valgus treffen zu?

Hallux valgus kommt häufiger bei Männern vor.

Hohe Absätze verhindern die Bildung eines Hallux valgus.

Hallux valgus kommt häufig bei Spreiz- und Plattfüßen vor.

Ursache kann eine relative Verkürzung der Streck- und Beugesehnen bei abgeflachtem Fußgewölbe sein.

Das jahrelange Tragen von falschem Schuhwerk (zu enge und spitze Schuhe) gilt mit als Ursache des Hallux valgus.

Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung D ist richtig.

Hallux valgus bezeichnet eine Abweichung des Großzehenknochens im Grundgelenk in Richtung des kleinen Zehs. Dadurch tritt das distale Metatarsalköpfchens zur Mitte hervor und behindert das Tragen von Schuhwerk. Häufig verhornt und entzündet sich daher das Metatarsalköpfchen.

Zu 1: Hallux valgus kommt wesentlich häufiger bei Frauen vor.

Zu 2: Hohe Absätze begünstigen die Bildung eines Hallux valgus.

Zu 3: Spreiz- und Plattfüße begünstigen das Entstehen eines Hallux valgus.

Zu 4: Bei einem abgeflachten Fußgewölbe (Plattfuß) zieht die Beugesehne der Großzehe die Großzehe nach lateral und verstärkt den Hallux valgus.

Zu 5: Hallux valgus ist familiär bedingt, jedoch gilt als Hauptursache das Tragen von zu engen und spitzen Schuhen, wie es bei Frauen modern ist.

25

Aussagenkombination

Eine 65-jährige Frau stolpert und fällt zu Boden. Sie klagt über heftige Schmerzen in der rechten Hüfte und kann nicht mehr aufstehen. Sie vermuten einen Oberschenkelhalsbruch infolge einer Osteoporose. Welche der folgenden Zeichen erhärten Ihre Verdachtsdiagnose?

Betroffenes Bein ist verlängert.

Betroffenes Bein ist verkürzt.

Betroffenes Bein ist in Außenrotationsstellung fixiert.

Betroffenes Bein ist in Innenrotationsstellung fixiert.

Das Lasègue-Zeichen ist positiv.

Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussage 5 ist richtig.

Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig.

Die Lösung C ist richtig.

Zu 1: Siehe Kommentar zu Aussage 2.

Zu 2: Bei einer Oberschenkelhalsfraktur ist das betroffene Bein meist verkürzt. Der Oberschenkelhals bricht und die reflektorische Anspannung der Bein- und Hüftmuskulatur führt dazu, dass der Knochenschaft nach oben gezogen wird, vorbei am Oberschenkelkopf.

Zu 3: Eine Oberschenkelhalsfraktur ist für den Körper ein schweres Trauma. Als Schutzreflex spannt sich die betroffene Skelettmuskulatur maximal an. Da die Außenrotatoren stärker sind als die Innenrotatoren, ziehen die Muskeln das Bein nach außen.

Zu 4: Siehe Kommentar zu Aussage 3.

Zu 5: Bei Verdacht auf eine Oberschenkelhalsfraktur mobilisieren Sie bitte den Patienten gar nicht. Sie rufen sofort 112 an. Das Lasègue-Zeichen bei einem solchen Patienten durchführen zu wollen, ist unsachgemäß und stellt eine Gefahr für die Allgemeinbevölkerung dar.

26

Aussagenkombination

Welche Aussagen treffen für die chronische (rheumatoide) Polyarthritis zu?

Die Erkrankung beginnt am häufigsten abrupt mit akuten Schüben.

Die Erkrankung beginnt am häufigsten schleichend mit fortschreitender Gelenkbeteiligung.

Muskelschwund an den betroffenen Stellen.

Es handelt sich um eine Systemerkrankung.

Es handelt sich um eine Infektion.

Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig.

Die Lösung C ist richtig.

Zu 1: Der Beginn mit akuten Schüben ist möglich, jedoch eher selten.

Zu 2: Am häufigsten beginnt die chronische Polyarthritis schleichend.

Zu 3: Bei der rheumatoiden Arthritis entsteht Muskelschwund immer dann, wenn ein Gelenk vor Schmerzen nicht mehr oder kaum bewegt wird.

Zu 4: Es handelt sich um eine Systemerkrankung, da mehrere Organe bzw. Gewebe betroffen sind.

Zu 5: Erreger sind nicht nachweisbar. Die Ursache ist unbekannt, es wird eine Autoimmunerkrankung vermutet.

Merke

In 80 % der Fälle beginnt die chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis) schleichend und in Schüben an den kleinen stammfernen Gelenken (v. a. Fingergrund- und -mittelgelenke). In 20 % der Fälle besteht ein akuter Beginn mit Entzündung eines großen Gelenks (Monarthritis).

27

Einfachauswahl

Das Schubladenphänomen ist ein charakteristisches Zeichen für:

Gonarthrose (Arthrose des Kniegelenks)

Bandscheibenvorfall

Meniskusschädigung

Schädigung der Kreuzbänder des Kniegelenkes

Bänderriss im oberen Sprunggelenk

Die Lösung D ist richtig.

Zu A: Eine Gonarthrose kann nur der Arzt durch Röntgen und Messung des Kniegelenkspaltes feststellen.

Zu B: Bandscheibenvorfall: Lasègue- und Schober-Zeichen positiv, Bragard-Zeichen positiv, Valleix-Druckpunkte schmerzhaft, Hacken- oder Zehenstand nicht möglich, Patellar- oder Achillessehnenreflex herabgesetzt oder aufgehoben.

Zu C: Meniskusschädigung: Steinmann-Zeichen positiv: Schmerzangabe im gebeugten Kniegelenk bei Außenrotation des Unterschenkels (Verletzung des inneren Meniskus) oder bei Innenrotation (Verletzung des äußeren Meniskus).

Zu D: Beim Schubladenphänomen wird die horizontale Beweglichkeit des Schienbeins im um 90° gebeugten Knie geprüft. Beim Kreuzbandriss kann der Unterschenkel wie eine Schublade entweder nach hinten (hinterer Kreuzbandriss) oder nach vorne gezogen werden (vorderer Kreuzbandriss).

Zu E: Beim Bänderriss im oberen Sprunggelenk kommt es zum Umknicken des Fußes. Das Schubladenphänomen hat damit nichts zu tun.

28

Aussagenkombination

Was sind Zeichen einer Arthrose?

Anlaufschmerz

Reflektorische Muskelverspannungen

Bewegungseinschränkung

Befällt überwiegend Männer

Gesteigerte allergische Abwehrreaktion

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung B ist richtig.

Zu 1: Der Anlaufschmerz nach längerem Liegen oder Sitzen ist ein typisches Zeichen für arthrotische Veränderungen im Gelenk. Das Gelenk wirkt steif. Der Bewegungsschmerz lässt dann allmählich nach.

Zu 2: Da das Gelenk nicht mehr so belastbar ist, entsteht über den monosynaptischen Reflexbogen ein erhöhter Muskeltonus um auszugleichen.

Zu 3: Natürlich ist die Bewegung eingeschränkt, wenn der Gelenkknorpel degeneriert.

Zu 4: Eher sind Frauen häufiger betroffen.

Zu 5: Eine gesteigerte allergische Abwehrreaktion findet sich bei diesem degenerativen Prozess des Gelenkknorpels nicht. Diese ist bei der chronischen Polyarthritis typisch.

Merke

Drei charakteristische Merkmale der Pathophysiologie im arthrotischen Gelenk sind: Gelenkspaltverschmälerung, reaktive Knochenwucherungen und Entstehung von Knochenzysten.

29

Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zum Sudeck-Syndrom treffen zu?

Es handelt sich um ein tumoröses Geschehen im Knochen.

Das Sudeck-Syndrom tritt v. a. nach Frakturen und Weichteilverletzungen auf.

Es handelt sich um ein infektiöses Geschehen im Knochenmark.

Das Sudeck-Syndrom hat einen psychosomatischen Hintergrund.

Das Sudeck-Syndrom führt im Endstadium zur Versteifung des Gelenks und zur Muskelatrophie.

Nur die Aussagen 1 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 3 und 5 sind richtig.

Die Lösung C ist richtig.

Das Sudeck-Syndrom ist eine posttraumatische Durchblutungsstörung eines Knochen und der dazugehörigen Weichteile. Es manifestiert sich nur an den Extremitäten. Frauen sind häufiger betroffen.

Zu 1: Knochentumoren sind z. B. Ewing-Sarkom, Plasmozytom, Osteosarkom.

Zu 2: Das Sudeck-Syndrom tritt v. a. nach Frakturen und Weichteilverletzungen auf, kann aber auch seltener nach einem Myokardinfarkt oder Schädelhirntrauma auftreten.

Zu 3: Ein infektiöses Geschehen im Knochenmark wäre eine Osteomyelitis. Beim Sudeck-Syndrom spielen Erreger keine Rolle.

Zu 4: Ein psychosomatischer Hintergrund wird angenommen. Die Patienten sind auffallend phobisch, was die Verletzung angeht.

Zu 5: Beim Sudeck-Syndrom werden drei Stadien unterschieden: Das Stadium der Entzündung mit deutlichen Entzündungszeichen, das Stadium der Dystrophie mit zunehmenden Gewebsveränderungen und das Stadium der Atrophie mit Versteifung des Gelenks, Atrophie der Muskeln bis hin zu Kontrakturen.

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Aussagenkombination

Welche der folgenden Ursachen einer Osteoporose (quantitative Verminderung des Knochengewebes bei erhaltender Knochenstruktur) treffen zu?

Bewegungsarmut über einen längeren Zeitraum

Bandscheibenschaden

Mangelernährung

Überfunktion der Nebenschilddrüse

Längere Kortisonbehandlung

Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.

Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 3, 4 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung D ist richtig.

Osteoporose ist eine Stoffwechselstörung des Knochens mit Verminderung der Knochenmasse und Veränderung der Mikroarchitektur.

Zu 1: Folgende Risikofaktoren für die postmenopausale Osteoporose (Typ I) und die Altersosteoporose (Typ II) sind bekannt: Bewegungsmangel, Genussgifte, positive Familienanamnese, Mangelernährung, sehr schlank (Untergewicht), früher Beginn der Wechseljahre (jünger als 45 J.) bzw. später Menstruationsbeginn (später als 15 J.), komplette Entfernung beider Eierstöcke, keine Kinder.

Zu 2: Ein Bandscheibenschaden an sich bedingt keine Osteoporose. Die Argumentation, ein Bandscheibenschaden könne zur Bewegungsunfähigkeit bzw. Bewegungseinschränkung und diese zur Verschlimmerung einer Osteoporose führen, ist generell nicht falsch, jedoch muss in der Aussage auch ein Hinweis auf Inaktivität gegeben werden, um diesen Punkt als richtig anzukreuzen.

Zu 3: Mangelernährung und Maldigestion kann zu einer verminderten Kalziumaufnahme und zu einem Vitamin-D-Mangel führen.

Zu 4: Ein Hyperparathyreoidismus führt in 50 % der Fälle zur Abnahme von Knochengewebe und den daraus resultierenden Knochenschmerzen. Die Gefahr einer pathologischen Fraktur ist hoch.

Zu 5: Die Komplikation einer längeren Kortisonbehandlung (exogenes Cushing-Syndrom) ist u. a. ein vermehrter Abbau der Knochengrundsubstanz und damit die Entstehung einer Osteoporose.

2 Blut und Lymphe

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Aussagenkombination

Welche Aussagen treffen für die passive Impfung zu?

Bei der passiven Immunisierung besteht immer die Gefahr, im schlimmsten Fall an einer allergischen Reaktion lebensbedrohlich zu erkranken.

Der Arzt spritzt abgeschwächte oder abgetötete Keime in den Körper.

Die Immunisierung bei der passiven Impfung kann ein Leben lang anhalten.

Es sind Impfschäden zu befürchten.

Das Ziel ist die Bildung von Antikörpern.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 2., 3, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussage 1 ist richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung D ist richtig.

Zu 1: Eine allergische Reaktion auf die fertigen Immunglobuline (Allergie vom Typ I) kommt zuweilen vor, ist aber sehr selten.

Zu 2: Bei der passiven Impfung werden dem Körper fertige Immunglobuline verabreicht. Abgeschwächte oder abgetötete Keime werden bei der aktiven Impfung benutzt.

Zu 3: Der Schutz infolge einer passiven Impfung hält nur relativ kurz an, weil bei der passiven Impfung keine Memory Cells (Gedächtniszellen) entstehen können.

Zu 4: Impfschäden entstehen nur im Rahmen einer aktiven Impfung.

Zu 5: Die Bildung von Antikörpern ist Ziel der aktiven Impfung.

Merke

Bei der passiven Immunisierung werden dem Körper fertige Immunglobuline zugeführt, zur Vorbeugung bei Verdacht auf schwerwiegende Infektionskrankheiten (z. B. Tollwut). Vorteil: Es wird ein sofortiger Schutz gegeben. Nachteil: Hält relativ kurz an.

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Aussagenkombination

Welche Aussagen treffen für die aktive Impfung zu?

Bei der aktiven Immunisierung werden fertige Antikörper gespritzt.

Der Arzt spritzt abgeschwächte oder abgetötete Keime in den Körper.

Eine aktive Immunisierung kann lang anhalten.

Impfschäden sind als Komplikationen bei der aktiven Impfung selten.

Das Ziel der aktiven Impfung ist die Bildung von Antikörpern.

Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig.

Die Lösung C ist richtig.

Zu 1: Fertige Antikörper werden bei der passiven Impfung zu gespritzt.

Zu 2: Bei der aktiven Impfung werden abgeschwächte oder abgetötete Keime bzw. inaktivierte Toxine von Erregern gespritzt.

Zu 3: Eine aktive Immunisierung kann ein Leben lang anhalten, das ist aber nicht bei allen Infektionskrankheiten der Fall.

Zu 4: „Anerkannte“ Impfschäden sind in der Tat selten.

Zu 5: Richtig. Es geht darum, die Bildung von Antikörpern und den entsprechenden Gedächtniszellen zu erwirken, um so eine Immunität gegen bestimmte Erreger zu garantieren.

34

Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zum Lymphsystem treffen zu?

Der Milchbrustgang sammelt die Lymphe der gesamten unteren Körperhälfte.

Es werden 2–3 l Lymphe pro Tag transportiert.

Der Milchbrustgang tritt zusammen mit der Aorta durch das Zwerchfell (Hiatus aorticus).

Bei einem Lymphstau kann es zum Beinödem kommen.

Die Lymphgefäße besitzen Klappen.

Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung E ist richtig.

Zu 1: Die Aussage ist richtig. Im linken Venenwinkel fließt der Milchbrustgang (Ductus thoracicus) ab, ein Lymphstamm aus dem linken Arm, ein Lymphstamm aus der linken Kopfhälfte und ein Lymphstamm aus der linken Brusthälfte. Die Lymphe der rechten oberen Körperhälfte fließt über den Ductus lymphaticus dexter in den rechten Venenwinkel.

Zu 2: Etwa 10 % der interstitiellen Blutplasmamenge, das sind 2–3 l Lymphe innerhalb von 24 Stunden, fließt über Lymphkapillaren, Lymphgefäße und Lymphknoten ab und wird am Ende wieder dem venösen System zugeführt.

Zu 3: Der Milchbrustgang entsteht auf Höhe L 2 durch den Zusammenfluss dreier Lymphstämme (Cisterna chili: Lymphe aus dem rechten Bein, aus dem linken Bein und aus den Verdauungsorganen). Er verläuft zusammen mit der Aorta durch das Zwerchfell und ins hintere Mediastinum entlang der Brustwirbelkörper.

Zu 4: Das Lymphödem, eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Interstitium, entsteht durch einen Rückstau. Beim Beinödem ist das Stemmer-Zeichen positiv. Die Haut des Fußrückens über der zweiten und dritten Zehe lässt sich beim Lymphödem mit einer Pinzette nicht abheben.

Zu 5: Lymphgefäße verlaufen meist parallel zu den Venen und besitzen in kurzen Abständen Lymphklappen zur Unterstützung des Lymphabflusses. Außerdem besitzen sie eine kleine Schicht glatter Muskulatur, die für die Aufrechterhaltung des Lumens der Lymphgefäße sorgt.

Merke

Lymphödeme sind nicht wegdrückbar.

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Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zur Milz treffen zu?

Die Milz befindet sich unter dem rechten Rippenbogen.

Die Milz hat die Aufgabe überalterte Erythrozyten abzubauen.

Nach einer Splenektomie ist eine erhöhte Infektneigung zu erwarten.

Die Milz kann kein Eisen speichern.

Bei der Hämolyse in der Milz entsteht das konjugierte Bilirubin.

Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig.

Die Lösung D ist richtig.

Zu 1: Die Milz befindet sich im linken Oberbauch unter dem linken Rippenbogen. Sie liegt innerhalb des Bauchfells (intraperitoneal). Vom Magen aus gesehen liegt sie dahinter und links davon.

Zu 2: In der Milz werden überalterte Leukozyten und Erythrozyten abgebaut. Die Räume in der Milz sind so eng gebaut, dass sie sich beim Blutfluss durchzwängen müssen. Erythrozyten älter als 120 Tage sind spröde und zerplatzen dabei. Sie werden von den umliegenden Zellen (Monozyten-Makrophagen-System) abgebaut.

Zu 3: Eine operative Entfernung der Milz (Splenektomie) ist z. B. nach Traumen angebracht. Ein Erwachsener kann ohne seine Milz leben, jedoch ist eine erhöhte akute bakterielle Infektionsgefahr zu befürchten.

Zu 4: Bei der Hämolyse wird das Hämoglobin in den Blutfarbstoff „Häm“ und den Eiweißanteil abgebaut. Der Eiweißanteil wird in der Leber wieder neu verwertet. Aus dem Häm-Molekül werden die Eisenatome isoliert und in Milz, Leber und Knochenmark gespeichert. Der Rest des Häm-Moleküls wird in das unkonjugierte, wasserunlösliche Bilirubin abgebaut.

Zu 5: Bei der Hämolyse in der Milz entsteht das unkonjugierte Bilirubin. Dies wird in der Leber konjugiert, wasserlöslich gemacht.

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Aussagenkombination

Bei welchen Erkrankungen erwarten Sie eine verlangsamte BSG?

Polyglobulie

Polyzythämie

Karzinom mit Metastasenbildung

Rheumatoide Arthritis

Rheumatisches Fieber

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung C ist richtig.

Zu 1: Eine verlangsamte BSG tritt auf bei Polyglobulie, Polyzythämie, Lebererkrankungen, Herzinsuffizienz, Allergien, vegetativer Labilität und bestimmter Medikamenteneinnahme (z. B. ASS, Kortison, Schmerzmittel).

Zu 2: Die BSG ist bei Polyzythämie verlangsamt, weil die erhöhte Zahl der Blutzellen zur relativen Verminderung der Immunglobuline führt. Je mehr Immunglobuline im Blut, desto schneller die Senkung, je weniger, desto langsamer die Senkung.

Zu 3: Wenn eine Metastasenbildung über das Blut erfolgt, lässt sich vermutlich eine Sturzsenkung nachweisen (über 100 mm in der ersten Stunde).

Zu 4: Bei der rheumatoiden Arthritis ist die BSG erhöht; bei einem akuten Schub kann sogar mit einer Sturzsenkung gerechnet werden.

Zu 5: Rheumatisches Fieber macht auch hohe BSG-Werte.

Merke

Die Messung der Blutsenkungsgeschwindigkeit ist ein unspezifischer Suchtest auf entzündliche Erkrankungen. In neuerer Zeit wird in den Arztpraxen immer häufiger CRP (C-reaktives Protein) benutzt, ein in der Leber hergestelltes Bluteiweiß. Das CRP ist ein unspezifischer Parameter bei systemischen bakteriellen Infektionen. Ein normaler CRP-Wert schließt eine systemische bakterielle Entzündung so gut wie aus.

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Aussagenkombination

Welche der folgenden Angaben zum Blutbild treffen zu?

Das große Blutbild differenziert die Leukozyten untereinander.

4,8 Millionen Erythrozyten/mm2 sind bei Frauen wie auch bei Männern als normal zu betrachten.

14 mg Hämoglobin/dl sind als normal zu betrachten.

40 000 Thrombozyten/dl wird als Thrombopenie bezeichnet und kann eine hämorrhagische Diathese (Blutungsneigung) hervorrufen.

Ein Hämatokritwert über 55 % gilt als pathologisch und findet sich z. B. bei der Polyglobulie.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2, 4 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung B ist richtig.

Zu 1: Im großen Blutbild sind die Leukozyten in Prozentzahlen differenziert. Von 100 % Leukozyten fallen ca. 70 % auf Granulozyten, ca. 5 % auf Monozyten und ca. 25 % auf Lymphozyten. Die Granulozyten werden unterteilt in neutrophile Segmentkernige (ca. 60–70 %), in neutrophile Stabkernige (ca. 3–6 %), in Eosinophile (ca. 0–6 %) und in Basophile (ca. 1 %).

Zu 2: Die Angaben der Erythrozytenwerte in der Literatur sind uneinheitlich. Im Durchschnitt sind für Männer 4,6–6,2 Millionen Erythrozyten pro Mikroliter (µl) normal, für Frauen 4,2–5,7 Millionen.

Zu 3: Hämatokritwert für Frauen: 12,3–15,3 g/dl. Hämatokritwert für Männer: 14,0–17,5 g/dl. Die Maßeinheit ist Gramm, in der MC-Frage wurden Milligramm erwähnt. Da ungefähr die Hälfte aller Körperzellen Erythrozyten sind und diese fast nur aus dem Blutfarbstoff Hämoglobin bestehen, muss die Maßeinheit pro Deziliter Gramm sein.

Zu 4: Unter 150 000 Thrombozyten pro Mikroliter wird als Thrombopenie bezeichnet. Eine Blutungsneigung entsteht jedoch erst bei Werten unter 50 000–30 000 µl.

Zu 5: Ein Hämatokritwert über 55 % gilt grundsätzlich als pathologisch. Er findet sich z. B. bei der Polyglobulie und Polyzythämie.

Merke

Folgende Parameter sind im kleinen Blutbild zu finden: Erythrozyten (4,6–5,7 Mio/µl), Thrombozyten (150 000–400 000/µl), Leukozyten (4000–10 000/µl), Hämoglobin (12,3–17,3 g/dl), Hämatokrit (♂ 40–50 %, ♀ 36–46 %), MCV (85–98 fl) und MCH (28–34 pg).

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Einfachauswahl

Folgendes Blutbild einer 42-jährigen Hausfrau liegt Ihnen vor: Erythrozyten 6,6 Mio/µl, Thrombozyten 280 000/µl, Leukozyten 5800/µl, Hb-Wert 18 g/dl, Hämatokritwert 55%. Welche Verdachtsdiagnose haben Sie?

Polyzythämie

Polyglobulie

Perniziöse Anämie

Eisenmangelanämie

Plasmozytom

Die Lösung B ist richtig.

Zu A: Bei der Polyzythämie müssten auch die Leukozyten und die Thrombozyten erhöht sein.

Zu B: Erythrozyten, Hb-Wert und HK-Wert sind erhöht. Das zeigt eine Polyglobulie an.

Zu C: Bei der Vitamin-B12-Mangelanämie hätten die Erythrozyten, evtl. die Thrombozyten, der Hb-Wert und der HK-Wert erniedrigt sein müssen.

Zu D: Bei der Eisenmangelanämie hätten die Erythrozyten, der Hb-Wert und der HK-Wert erniedrigt sein müssen.

Zu E: Infolge der Verdrängung des roten Knochenmarks durch das Plasmozytom hätten die Erythrozyten und die Thrombozyten erniedrigt sein müssen.

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Aussagenkombination

Welche der folgenden Erkrankungen bzw. Umstände können zu einem erhöhten Hämatokritwert führen?

Eisenmangel

Schwangerschaft

Extrem starkes Schwitzen

Polyglobulie

Vermehrt auftretender Brechdurchfall

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung D ist richtig.

Zu 1: Eine Eisenmangelanämie führt zu einem erniedrigten HK-Wert. Die Erythrozyten sind klein und unterfärbt (mikrozytär und hypochrom).

Zu 2: In der Schwangerschaft findet sich manchmal eine Hypervolämie, aber ein erhöhter HK-Wert ist unüblich.

Zu 3: Bei starkem Flüssigkeitsverlust (z. B. Schwitzen, Erbrechen, Durchfall) erhöht sich der Anteil der Blutzellen am Gesamtblutvolumen, der HK-Wert ist erhöht.

Zu 4: Unter Polyglobulie wird eine kompensatorische Erhöhung der Erythrozyten infolge eines Sauerstoffmangels verstanden. Die Blutzellzahl steigt und somit auch der HK-Wert.

Zu 5: Siehe Kommentar zur Aussage 3.

Merke

Ein erhöhter HK-Wert kann auch bei einer Leukämie nachgewiesen werden.

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Aussagenkombination

Welche der folgenden Aussagen zu Granulozyten treffen zu?

Die basophilen Granulozyten sind erhöht bei Wurmerkrankungen.

Eine Erhöhung der neutrophilen Granulozyten spricht in erster Linie für einen viral bedingten Infekt.

Bei Gesunden sind etwa die Hälfte aller Blutzellen Granulozyten.

Stabkernige Granulozyten sind bei der Linksverschiebung erhöht.

Die neutrophilen Granulozyten leben in der Regel mehrere Wochen.

Nur die Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig.

Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig.

Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig.

Alle Aussagen sind richtig.

Die Lösung D ist richtig.