Orte mit kuriosen Namen in Mecklenburg-Vorpommern - Waldemar Siering - E-Book

Orte mit kuriosen Namen in Mecklenburg-Vorpommern E-Book

Waldemar Siering

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Beschreibung

Von Siehdichum nach Kamerun, von Schabernack nach Texas oder Salem – eine Lesereise durch Mecklenburg-Vorpommern, auf der es viel zu schmunzeln, zu lernen und zum Weitersagen gibt. Die hier vorliegende Sammlung fasst zum ersten Mal 139 Orte mit ungewöhnlichsten Namen zusammen, gibt Erläuterungen zu ihrer oft jahrhundertealten Entstehungsgeschichte und zu kulturellen oder politischen Hintergründen. Vergnügliche Unterhaltung ist dem Leser garantiert, denn Ortsnamen wie Findenwirunshier, Mückenfang, Kakeldütt, Hühnerland oder Aalbude lassen nicht nur Raum für Fachwissen aus der Ortsnamenforschung.

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Seitenzahl: 268

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Waldemar Siering - Robert Siering

Orte mit kuriosen Namen in Mecklenburg-Vorpommern

Von Aalbude bis Zitterpenningshagen

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage 2013 (entspricht der 1. gedruckten Auflage von 2012) © Steffen Verlag Steffen GmbH, Erich-Weinert-Straße 138, 10409 Berlin Tel.: (030) 41935008, www.steffen-verlag.de, [email protected]

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013

ISBN 9783942477482

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Nomen est omen

Aalbude

Abbessinien

Abgegrabenfelde

Adamsdorf

Adamshoffnung

Altona

Auerose

Ave

Bad Sülze

Basse

Benzin

Besitz

Blechernkrug

Bohlendorf

Brille

Carlsruhe

Darß

Drusenhorst

Drüsewitz

Dudendorf

Dümmer

Dummerstorf

Dumsevitz

Ehbruch

Eierhof

Eiserne Hand

Engelswacht

Faulenrost

Faule Ort

Findenwirunshier

Fischkaten

Frauendorf

Fräulein-Steinfort

Gadebusch

Gammelin

Gottesgabe

Grieben

Gutglück

Hahnenhorst

Hallalit

Hammer

Häschendorf

Hasenhäge

Hasenwinkel

Heringsdorf

Hühnerbusch

Hühnerland

Hullerbusch

Hundehagen

Hungerstorf

Immenhorst

Jammer

Jungfernbeck

Kakeldütt

Kamerun

Karenz

Katerberg

Kavelpaß

Keffenbrink

Kiekindemark

Kiekut

Kinnbackenhagen

Klein Krams

Kniep

Knüppeldamm

Koblentz

Kölln

Korleput

Köthel

Krim

Kublank

Kuchelmiss

Kuhlen

Kukuk

Kummer

Kummerow

Lehmkuhlen

Lutheran

Lütten Klein

Milchhorst

Mistorf

Mönchbusch

Mönkebude

Mückenfang

Nebel-Station

Neppermin

Nutteln

Oberhof

Panschenhagen

Passee

Patzig

Picher

Pieverstorf

Plötz

Plötzenhöhe

Poggendorf

Priemen

Pütte

Quaal

Quassel

Rachenberg

Reisaus

Rom

Rum Kogel

Saal

Salem

Schabernack

Schependorf

Schlicht

Schmachthagen

Schnaterei

Siehdichum

Sorgenlos

Speck

Sperlingshof

Streithof

Streu

Strohkirchen

Tempel

Tempelberg

Tewswoos

Texas

Thulendorf

Troja

Trollenhagen

Tückhude

Tützpatz

Ungnade

Unnode

Viereck

Wampen

Weberin

Wolken

Zepelin

Zickhusen

Ziegendorf

Zippendorf

Zitterpenningshagen

Zwölf Apostel

Anhang

Quellenverzeichnis

Literaturverzeichnis

Nomen est omen

Der Name ist ein Vorzeichen. Dieser Ansicht waren nicht nur Römer. Wohl in allen Epochen und Kulturen brachten und bringen Menschen Namen besondere Beachtung entgegen, verbinden mit ihnen Wünsche und Hoffnungen, gleich, ob es sich um Personennamen oder Ortsbezeichnungen handelt. Auch die Wissenschaft, die Onomastik, beschäftigt sich hingebungsvoll und ausführlich mit Ortsnamen und kommt dabei nicht nur zu vielfältigen Erkenntnissen, sondern hat, wen wundert es, Definitionen und Namensherkünfte fein säuberlich geordnet. Ein Orts- oder Siedlungsname wird als Oikonym (Griechisch für Haus) bezeichnet. Wir denken dabei sogleich an Ökumene und liegen gewiss nicht verkehrt. Ortsnamen dienten und dienen der Orientierung des Menschen in seiner Umwelt, entstanden sicher bereits im Nomadenstadium von Gesellschaften und erlangten zunehmende Bedeutung mit der Sesshaftigkeit von Familien, Stämmen und Völkern. Ortsnamen wurden erforderlich, um Anwesen und auch damit Besitz eindeutig zu kennzeichnen, Rechte und Pflichten zuzuordnen. Ein besonderes Merkmal war sicher ausschlaggebend als Motiv, welches diesem Ort anhaftet, wie die ersten Siedler oder der Gründer, geografische Gegebenheiten, die Nähe zu bereits vorhandenen Orten oder Gebäuden.

Erfolgte die Ortsgründung durch den Landesherren, ein Kloster usw., so können wir auf eine Gründungsurkunde als erste schriftliche Erwähnung hoffen. Häufig wird ein Ort erstmals in einer hier verfassten Urkunde, einem Rechtsgeschäft, erwähnt, welches ohne direkten Bezug zu diesem Ort vorgenommen wurde. Vor allem Dörfer treten so unvermittelt in die geschriebene Geschichte ein, waren ihre Namen längst vor der Ersterwähnung in Gebrauch, sind diese Orte älter als das gesicherte Datum der Urkunde.

Ortsnamen sind sehr verschiedener Herkunft:

• nach dem Gründer oder dem Lokator,

• nach den ersten Einwohnern/Siedlern,

• nach Merkmalen aus der natürlichen Umgebung,

• als Ableitung aus einer vorhandenen Siedlung,

• als Übernahme aus einer anderen Sprache, von Vorsiedlern,

• weit verbreitet, auch im deutschen Sprachraum, sind religiöse Ortsnamen,

• aus der Mythologie,

• nach politischen Vorgaben,

• und nicht zuletzt war der Volkswitz anscheinend oder tatsächlich ausschlaggebend.

Dieser letzteren, oft auch nur scheinbaren Herkunft, sei im genannten Rahmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern die nachfolgende Betrachtung gewidmet. Eine Vollständigkeit kurios erscheinender Ortsnamen wird dabei nicht angestrebt, hängt diese doch sehr von der Sicht des jeweiligen Betrachters ab. Um der ordnenden Wissenschaft den gebührenden Respekt zu erweisen und dem Leser bei der Orientierung zu helfen, wird die Betrachtung der ausgewählten Orte in alphabetischer Reihenfolge und ohne Rücksicht auf neue Kreiszugehörigkeiten vorgenommen. Urkundliche Ersterwähnungen werden, soweit bekannt, aufgeführt und Zeichnungen sollen helfen, das Bild aufzulockern, Anschaulichkeit in den Text zu bringen. Ein Quellen- und Literaturverzeichnis liefert dem Leser weiteren Anhalt, wobei auf die kaum überschaubare Literatur zu dem Thema Ortsnamen nur begrenzt eingegangen wird.

Aalbude

PLZ 17111, besteht aus einem Einzelgehöft und Rastplatz für Wasserwanderer, liegt am Abfluss der Peene aus dem Kummerower See und gehört zu Dargun. Urkundlich wird Aalbude am 13.10.1334 erstmals in der Einigung des Klosters Dargun mit der Stadt Demmin über die Fischerei im Kummerower See (»quod in vulgo alwere dicitur«) erwähnt. Ein Aalwehr, welches dem Kloster Dargun gehörte, wurde bereits im 13.Jahrhundert genannt. Im 14.Jahrhundert lag der Ort auf einer Insel, die westlich von der heute zugeschütteten und verlandeten Achterpeene umflossen wurde. Nach der Säkularisierung des Klosters kamen die Fischereiprivilegien 1553 an das Amt Dargun und seit 1697 wird der Ort als Aalbude bezeichnet. Die Peene bildete hier die Grenze zu Pommern und so gab es bis in das 19.Jahrhundert eine Zollstation für alle Waren, welche auf der Peene befördert wurden. Aale und andere Fische kommen, so sie Fischern, Anglern und Kormoranen entgehen, in der Peene und dem Kummerower See heutigentags auch noch vor. Die Peene ist mit 143 Kilometern der drittlängste Fluss des Landes, hat mehrere Quellbäche, mündet bei Anklam in den Peenestrom und leitet den Namen aus dem Altpolabischen ab, »die Schnelle, Schäumende«. Diese Bezeichnung trifft allerdings nur für den Oberlauf bzw. ihre Quellbäche zu.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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