Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern Reiseführer Michael Müller Verlag - Sven Talaron - E-Book

Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Sven Talaron

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Weltkulturerbe, Kreidefelsen und Buchenwälder, kilometerlange Prachtfassaden – entdecken Sie mit Sven Talaron und Sabine Becht auf 360 Seiten mit 171 Farbfotos in der siebten Auflage unseres Reiseführers »Ostseeküste« die Vielfalt der mecklenburgischen Ostseeküste zwischen Rügen, Wismar, Rostock, Stralsund und Usedom. 27 Karten und Übersichtspläne in unserem Buch verschaffen Ihnen optimale Übersicht über Mecklenburgs Strände, Sehenswürdigkeiten, Inseln, Restaurants und Unterkünfte – mit unserem Reiseführer liegen Sie in Ihrem Urlaub an der Ostsee immer richtig. Urlaub mit der Familie am Strand oder im gepflegten Ostseebad, lieber naturverbunden oder interessiert an Kultur und Geschichte? Die Geheimtipps von Sven Talaron und Sabine Becht verraten Ihnen besonders lohnende Ziele an der mecklenburgischen Ostseeküste, etwa Unterkünfte oder Restaurants, in denen auch Einheimische essen – von Rostock bis Wismar. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht. Alles vor Ort akribisch recherchiert und für Sie ausprobiert. Ob Hansestadt oder Küste: Zahlreiche Kurz-Essays vermitteln interessantes Hintergrundwissen zur Region. Urlaub am Meer – die mecklenburgische Ostsee-Küste authentisch erleben Ortsbeschreibungen, Geschichte, Sehenswürdigkeiten und Freizeitaktivitäten, Restaurants, Unterkünfte von Sternehotel bis Ferienhaus, und vieles mehr: So individuell und detailliert ist kaum ein anderer Reiseführer. Lernen Sie – nicht zuletzt dank der bewährten Geheimtipps von Sven Talaron und Sabine Becht – eines der beliebtesten Reiseziele Deutschlands authentisch kennen. Fünf Fakten über die Ostseeküste, die Sie wahrscheinlich noch nicht kannten: - Im Mai 1881 eröffnete der 25-jährige Rudolph Karstadt 1881 in Grevesmühlen sein erstes Geschäft für Tuchwaren. - Der Entdecker Trojas und der Königsgräber von Mykene, Heinrich Schliemann, stammt aus dem westlich von Rostock gelegenen Neubukow. - 1872 wurden nach einem Sturm auf Hiddensee filigranes, goldenes Geschmeide entdeckt. Der Hiddenseer Goldschatz ist der bedeutendste Fund aus der Wikingerzeit in Deutschland. - Die Insel Rügen ist Deutschlands größte Insel. - Das Münster in Bad Doberan ist das bedeutendste gotische Bauwerk Mecklenburgs.

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Seitenzahl: 630

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Sabine Becht und Sven TalaronOrientiert an der Ostseeküste Mecklenburg-VorpommernsDie Ostseeküste ist …… hansestädtische Pracht… inselreich… eine ökologische Schatzkammer... KranichlandErlebnis KulturHansestolzWeiß und herrschaftlichWeiß und verspieltZeitlos modernLiterarische OrteKünstlerrefugienMuseumslandschaftZeugen der GeschichteStrandlebenIn den Ostseebädern …... und an einsamen SträndenStrahlend weiß und verspielt: die BäderarchitekturDie Ostseeküste mit Kindern …Am Meer …… und an LandDie Highlights… und bei SchietwetterUnterwegs an der Ostseeküste Mecklenburg-VorpommernsWismar und der WestenWas anschauen?Was unternehmen?Wo baden?Wo essen?Was sonst noch?WismarStadtgeschichteSehenswertesMarktplatzGotisches ViertelAlter HafenSt. NikolaiSchabbellhaus mit Stadtgeschichtlichem Museumphan TechnikumKlützer WinkelKlützSehenswertesPraktische InfosUmgebung von KlützBoltenhagenAn der Wohlenberger WiekInsel PoelSehenswertesStoveSalzhaff und Boiensdorfer WerderNeubukowRerik und die Halbinsel WustrowSehenswertesBastorf und der Kägsdorfer StrandKühlungsbornSehenswertesBad DoberanSehenswertesUmgebung von Bad DoberanHeiligendammDie Küste zwischen Heiligendamm und WarnemündeRostock und Fischland-Darß-ZingstWas anschauen?Was unternehmen?Wo baden?Wo essen?RostockStadtgeschichteSehenswertesRathausMarienkirchePetrikircheKulturhistorisches Museum im Kloster zum Heiligen KreuzStadthafenSehenswertes außerhalb der InnenstadtDokumentations- und GedenkstätteKunsthalleIGA-ParkWarnemündeSehenswertesBadenRostocker HeideInformationszentrum Wald und MoorGraal-MüritzJagdschloss GelbensandeFreilichtmuseum KlockenhagenFischland-Darß-ZingstWohin auf Fischland-Darß-Zingst?Unterwegs auf Fischland-Darß-ZingstDierhagenWustrowAhrenshoopSehenswertesBornWieckPrerowSehenswertesDarßer OrtBaden um Prerow und ZingstZingstAn der BoddenküsteRibnitz-DamgartenSehenswertes in RibnitzSehenswertes außerhalbPraktische InfosVinetastadt BarthZwischen Stralsund und BarthKranich-Informationszentrum Groß MohrdorfBarhöftStralsund, Rügen und HiddenseeWas anschauen?Wo baden?Wo essen?StralsundStadtgeschichteSehenswertesDer Alte Markt: Rathaus und NikolaikircheJohannisklosterMuseen in der MönchstraßeMarienkircheJakobikircheHafen und OzeaneumDänholm und StrelasundquerungRügenRügens SüdenAltefährRambin und SamtensGarzHalbinsel ZudarBergenSehenswertesNördlich von BergenRalswiekLietzowPutbusSehenswertesLauterbachInsel VilmDie GranitzBinzSchmale Heide und ProraDie Museen von ProraNaturerbe Zentrum Rügen/Prora und BaumwipfelpfadSchmale HeidePraktische InfosJagdschloss GranitzSüdlich der GranitzSellinDie Halbinsel MönchgutBaabeGöhrenMiddelhagen und Alt ReddevitzGroß Zicker und GagerThiessow und Klein ZickerDie Halbinsel JasmundSassnitzSehenswertesDer Nationalpark JasmundSehenswertesLohmeGlowe und die SchaabeDie Halbinsel WittowSeebad Breege-JuliusruhAltenkirchenPutgarten und das Kap ArkonaPutgartenDie LeuchttürmeJaromarsburgVittUm den Wieker BoddenRügens WestenGingstHalbinsel LieschowInsel UmmanzSchaprodeHiddenseeKlosterSehenswertesNördlich von KlosterVitteNeuendorfGreifswald und UsedomWas anschauen?Was unternehmen?Wo baden?Wo essen?GreifswaldStadtgeschichteSehenswertesPommersches LandesmuseumDie Greifswalder KirchenDie großen Söhne der StadtKlosterruine EldenaIn Richtung UsedomWolgastSehenswertesPraktische InfosAnklamPeenetalUsedomAhlbeckHeringsdorfBansinUsedomer Schweiz und der SüdenWolgastseeGothenseeSellinBenzPudaglaNeppermin und BalmMellenthinMorgenitzLieper WinkelUsedom/StadtEntlang der SüdküsteÜckeritzSüdlich von ÜckeritzLoddin-KölpinseeKoserowLüttenort/​DamerowZinnowitzDas Hinterland im NordenHalbinsel Gnitz/Weißer BergKrumminTrassenheideSehenswertesPraktische InfosKarlshagenSehenswertesPraktische InfosPeenemündeSehenswertesAusflug zur Greifswalder OieNachlesen & NachschlagenGeografie und LandschaftFlora und FaunaNatur- und UmweltschutzGeschichteArchitekturReisepraktischesAnreiseBadenErmäßigungenEssen und TrinkenFeste und VeranstaltungenFKKHundeInformation und InternetKartenKinderKurenKurtaxeLiteraturtippsMückenSportÜbernachtenVor Ort unterwegsMit dem AutoBrücken und FährenParkenMit Bus und BahnMit dem FahrradMit dem SchiffWellness und KurenWetterÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungMecklenburg-VorpommernIndex
Alles im Kasten
Fritz Reuter – Mecklenburgs DichterDie Poeler KoggeVom Geschäft in der Krämerstraße zum Handelsimperium: Rudolph KarstadtUwe Johnsons „Jahrestage“Schmalspurbahn 1: Mit dem Kaffeebrenner durch den Klützer WinkelKaufmann und Selfmade-Archäologe: Heinrich Schliemann„Sansibar oder der letzte Grund“Schmalspur 2: Der MolliBlücher hinterm Pornobrunnen: Rostocks SkulpturenDie Astronomische UhrModerne Architektur am StrandNationalpark Vorpommersche BoddenlandschaftKunstscheune BarnstorfKünstlerkolonie AhrenshoopWandertipp: Von Prerow zum Darßer OrtDen Vögeln des Glücks hinterher: Radtour zum PramortKonzentrationslager BarthVersunken in der Ostsee: VinetaKraniche in Mecklenburg-VorpommernWerkstatt und Museum: Die alte SpielkartenfabrikBismarckheringPiraten der Ostsee – Klaus Störtebeker und Gödecke MichelsSchmalspur 3: Der Rasende RolandProjekt: Urlaub total – das „Seebad der 20.000“SteilküstenabbrücheWandertipp: Auf dem Hochuferweg am Rand des NationalparksSchloss SpykerUferpredigtenHauptmann auf HiddenseeDer Hiddenseer GoldschatzWandertipp: Von Kloster zum Enddorn und über den DornbuschDer Hiddensoer KünstlerinnenbundHans-Werner Richter: Nachkriegsliteratur aus BansinWandertipp: Von Benz nach BansinDie BernsteinhexeOtto Niemeyer-Holstein (1896–1984)Die Enden der Parabel – Wernher von BraunAdler über der OstseeHerrin des Mare Balticum: die HanseLand unter 1872Gebrannte Pracht: die Norddeutsche BacksteingotikMit Badekarren gegen die MelancholieWellness von innen – SanddornDie Highlights der Saison: Kleiner VeranstaltungskalenderLiterarische Orte an der Ostsee
Kartenverzeichnis
Wismar und der WestenWismarKühlungsbornBad DoberanRostock und Fischland-Darß-ZingstRostock und WarnemündeRostockWarnemündeAhrenshoopPrerowStralsund, Rügen, HiddenseeStralsundBinzProraGreifswald und UsedomGreifswaldDie Dreikaiserbäder: Ahlbeck, Heringsdorf, BansinZeichenerklärungMecklenburg-Vorpommern
Unterwegs mit
Sabine Becht und Sven Talaron
Sabine Becht studierte Amerikanistik und Kommunikationswissenschaft und war schon in den Semesterferien für den Michael Müller Verlag in Griechenland unterwegs. Sven Talaron begann nach dem Studium (Geschichte und Germanistik) beim Michael Müller Verlag zu arbeiten.
Sie sind Autoren zahlreicher Reiseführer zu Italien, Mecklenburg-Vorpommern, Griechenland und Österreich. Ihre Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet: mit dem Premio Enit (bester Reiseführer Italien des Jahres 2015, Abruzzen) und den ITB BuchAwards von 2009, 2016 und 2018 (Piemont, Rügen, Usedom, Mecklenburg-Vorpommern).
Warum es uns immer wieder hierher zieht? Wegen der Ostsee natürlich! Wegen des einsamen, wilden Darßer Weststrandes. Wegen der Nikolaikirche in Stralsund, einer der schönsten Kirchen zwischen Trondheim und Rom. Wegen der Kraniche auf dem Zingst und wegen des Farbenspiels, wenn im Nationalpark Jasmund die Sonnenstrahlen in den Buchenwald über den weißen Kreidefelsen fallen. Wegen eines Tags im Strandkorb, wegen der Fischsuppe, wegen Hiddensee und, und, und ...
Neben all den prominenten und weniger bekannten Attraktionen sind es auch die einzigartigen Cafés, die wir mal für mal ansteuern, wenn wir die Küste bereisen. Cafés, in denen man den ganzen Sommer verbringen möchte. Kleine Oasen inmitten traumhafter Landschaften, die Einrichtungen stilvoll, fantasievoll, kunstvoll, der Kaffee handgebrüht, die Kuchen aus Omas Rezeptefundus, die Gärten malerische Refugien.
Das Café Glücklich in Wismar ist ein solcher zauberhafter Ort. Selten verpassen wir es, auf ein Päuschen im Café Zuckerkuss vorbeizuschauen, wenn wir auf Ummanz sind. Ähnliches gilt für das Café Kelm in Stralsund. Und auf Usedom gerät die Wahl zwischen dem Gnitzer Seelchen, den Cafés in Krummin und dem Café Fangel im Süden sehr, sehr schwierig. Denn so viel Kaffeepause hat man eigentlich nie, nicht einmal im Urlaub.
In eigener Sache
Bei der Arbeit an dieser Auflage waren die Auswirkungen der Corona-Krise auf Restaurants, Hotels, Museen etc. noch nicht endgültig abzusehen. Deswegen können nicht alle Informationen in diesem Buch auf dem aktuellen Stand sein. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und bitten Sie, gelegentlich einen Blick auf unsere Internetseiten zu werfen, wo wir Sie über Ihr Reisegebiet auf dem Laufenden halten. Wenn Sie mögen, können Sie diesen Service mit eigenen Erfahrungen vor Ort unterstützen. Schreiben Sie uns unter [email protected], Stichwort „Reisebuch-Updates“. Wir sind dankbar für jeden aktuellen Hinweis.
Orientiert an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns
Die Region im Profil
Die Ostseeküste ist ...
... in erster Linie abwechslungsreich: voller Badeparadiese und kultureller Highlights, sportlicher Abenteuer und Erholung.
♦ Die Highlights der Norddeutschen Backsteingotik, der Schlösser, der Kunstorte und Museen
♦ Die schönsten Strände entlang der berühmten Ostseebäder sowie abseits des Trubels und die Highlights der Bäderarchitektur
... hansestädtische Pracht
Die Hafenstädte entlang der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns sind urbane Zentren und kulturelle Knotenpunkte, traditionsreich und lebendig. Und sie sind Metropolen, die in Charakter und Aussehen an eine glorreiche Vergangenheit erinnern: an die Blütezeit der Hanse. Bauchige Koggen bringen tonnenweise Waren in die Städte. Wachs, Teer und Felle aus dem Osten, Hering und Erz aus dem Norden, Wein und Tuche aus dem Westen füllen die Stapelplätze, werden umgeschlagen, machen ihre Händler reich. Mit dem Reichtum wächst die Macht der Kaufleute und Ratsherren. Sie lassen es sich nicht nehmen, ihrem bürgerlichen Selbstbewusstsein Ausdruck zu verleihen - und der ist backsteinrot.
Die großen architektonischen Würfe dieser Zeit, großartige Monumente der Norddeutschen Backsteingotik, sind an der Ostseeküste aufgereiht wie Perlen an einer Kette - Silhouetten hanseatischer Macht. Bis heute haben sich neben den grandiosen Kirchenbauten und Rathausfassaden auch die Ensembles gotischer Giebelhäuser entlang der mittelalterlichen Straßenzüge in Wismar, Stralsund und Greifswald gestaltreich und eindrucksvoll erhalten.
Rostock: die „Leuchte des Nordens“
Stralsundund Wismar: gemeinsam UNESCO-Weltkulturerbe
Greifswald: beschauliche Universitätsstadt
... inselreich
An der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns liegen die beiden größten deutschen Inseln: Rügenund Usedom,bekanntermaßen überaus beliebte Urlaubsziele. Die vielleicht hübscheste Insel ist Hiddensee. Herrlich urlauben lässt es sich auch auf der Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst. Bei Wismar liegt still die Insel Poel. Und wer mal eine abgelegene Insel besuchen will, macht einen Ausflug zur Greifswalder Oie.
... eine ökologische Schatzkammer
Wenn man morgens ganz früh an einen abgelegenen Küstenabschnitt geht, wird man mit unvergesslichen Eindrücken einer zauberhaften Landschaft überhäuft. Geformt wurde diese Landschaft von Wind und Wasser. Jahr um Jahr zupft der Ostseewind an Kiefern und Weißdorn und modelliert ihren bizarren Wuchs. Über Nacht zeichnet der Wind fotogene Strukturen zwischen das Dünengras in den Sand. Majestätische Seeadler kreisen über Landschaften, die sich nicht entscheiden mögen, ob sie zum Land gehören oder zum Wasser: meerumschlungene Salzwiesen, karge Windwatten, sumpfige Erlenbrüche, von dichten Schilffeldern gesäumte Boddenküste. Wind und Wetter nagen an der schroffen, kreideweißen Steilküste.
Weite Teile dieser ökologischen Schatzkammern stehen unter Schutz: Zwei Nationalparks zieren die Küste: der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, größter Kranich-Rastplatz Europas, und der Nationalpark Jasmund auf Rügen mit seinem herrlichen Buchenwald vor der schroffen Kreideküste. Rügens Südosten ist als Biosphärenreservat ausgezeichnet, die Insel Usedom als Naturpark, dazwischen finden sich zahlreiche kleinere Naturschutzgebiete.
Deutsches Meeresmuseum und das Ozeaneum: Zwei fantastische Museen zum Thema Weltmeere, auch die Geschichte der Fischerei sowie der Schutz der Ozeane und Küsten werden beleuchtet. Vor allem aber beeindrucken die teils gigantischen Aquarien mit ihren Bewohnern. In Stralsund
Nationalparkzentrum Königsstuhl: Mitten im Nationalpark und über den berühmten Kreidefelsen befindet sich diese sehenswerte, auch interaktive Ausstellung, eine Reise durch die Erdgeschichte. Auf Rügen
Natureum Darßer Ort: Es ist vielleicht nicht so sehr die Ausstellung selbst, als vielmehr der Weg dahin und der Blick vom Leuchtturm, der einen Besuch des Darßer Orts zu einem Highlight des Urlaubs macht
... Kranichland
Jahr für Jahr machen Zehntausende Kraniche hier Rast auf ihren Langstreckenflügen vom Sommer- ins Winterquartier (oder umgekehrt). Ihr Anflug in Formation ist ein imposantes Naturspektakel.
Kranichfahrten: Wenn die Kraniche kommen, starten auch die Ausflugsboote zu Kranichfahrten über die Bodden, z. B. abZingst.Von Zingst aus kann man auch mit dem Fahrrad zum Pramort fahren, um die Vögel des Glücks im Landeanflug zu beobachten, oder man geht zum KRANORAMA bei Groß Mohrdorf.
Kranich-Informationszentrum Groß Mohrdorf: Ein Infozentrum rund um den Kranich. Hier gibt es auch aktuelle Infos
Sightseeing und mehr
Erlebnis Kultur
Backsteingotik und Hyparschalen, Bäderarchitektur und Schlossanlagen, Orte der Kunst und Literatur, musikalische Highlights und zahlreiche bemerkenswerte Museen. Es gibt viel zu erleben an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns
Festspielsommer
Unterschiedlichste Veranstaltungen rahmen das Jahr, ob klassisch oder kulinarisch, maritim, historisch oder sportlich.
♦ Zahlreiche hochklassige Konzerte klassischer Musik werden im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern veranstaltet.
♦ Größte maritime Veranstaltung ist Rostocks Hanse Sail.
♦ Mehrere Open-Air-Theaterspektakel begeistern an der Ostseeküste, allen voran die Störtebeker- und die Vineta-Festspiele.
♦ Einen Überblick vom Anbaden bis zur Zappanale finden Sie unter Reisepraktisches von A bis Z.
Hansestolz
Kirchenbauten, gewaltig und doch voller Eleganz sowie prächtige Staffelgiebel über den Bürgerhäusern zeugen von hanseatischem Selbstbewusstsein. Zur Norddeutschen Backsteingotik
Alter Markt Stralsund: Das Ensemble aus hoch aufragender Schaufassade des Rathauses und der Nikolaikirche ist ein Juwel der Backsteingotik.
Marienkirche: Das Innere der wuchtigen Kirche beherbergt die faszinierende Astronomische Uhr. In Rostock
Bad Doberans Münster: Das Herz des ehemaligen Klosters hat vielleicht dank der abgeschiedenen Lage seine mittelalterliche Ausstattung nicht verloren. In Bad Doberan
Weiß und herrschaftlich
Natürlich haben sich die Herrscher Mecklenburgs und Pommerns auch prachtvolle Schlösser und Residenzen zwischen Klützer Winkel und Peenetal bauen lassen:
Putbus: Die Residenzstadt von Wilhelm Malte I. ist ein klassizistisches Gesamtkunstwerk. Auf Rügen
Schloss Bothmer: Die bedeutendste barocke Schlossanlage des Landes. Bei Klütz
Guthaus Stolpe: Nur eines, allerdings ein prachtvolles Beispiel für herrschaftliche Anlagen, in denen heute Hotelgäste wandeln. Im Peenetal
Weiß und verspielt
Zum Thema Bäderarchitektur
Zeitlos modern
Auch moderne und postmoderne Architektur findet sich entlang der Ostsee, u. a. hat der aus Binz stammende Bauingenieur Ulrich MütherSehenswertes hinterlassen.
Teepott: Das berühmte Bauwerk mit seinem kühn geschwungenen Dach ergibt mit dem benachbarten Leuchtturm ein sehenswertes Ensemble. In Warnemünde
Ozeaneum: Strahlend weiße, wie von der Brandung glatt geschliffene Kiesel beherbergen ein faszinierendes Museum zum Thema Ozeane (dabei nicht das Meeresmuseum im Katharinenkloster verpassen!). In Stralsund
Literarische Orte
Zahlreiche namhafte Schriftsteller stammten von der Ostseeküste und verewigten den Landstrich zwischen Klütz, Hiddensee und Greifwald.
Literaturhaus Uwe Johnson: Der Klützer Winkel gilt als Kulisse für Uwe Johnsons Jahrestage, das Literaturhaus ehrt den großen Schriftsteller. In Klütz
Gerhart-Hauptmann-Haus: Haus Seedorn, Sommerdomizil des Literaturnobelpreisträgers. Auf Hiddensee
Koeppenhaus: Im Geburtshaus Wolfgang Koeppens wird an den bedeutenden Schriftsteller erinnert. In Greifswald
Künstlerrefugien
Schon immer inspirierte die zauberhafte Landschaft auch Künstler. Zahllose Galerien finden sich entlang der Küste, hier nur zwei Highlights:
Ahrenshoop: Ehemalige Künstlerkolonie und bis heute Anziehungspunkt für Kunstfreunde. Besonders sehenswert ist das Kunstmuseum. Auf dem Fischland
Atelier Otto Niemeyer-Holstein: Rückzugsort und Atelier (samt wunderschönem Garten) erinnern an den bemerkenswerten Maler. Lüttenort, Usedom
Museumslandschaft
Wer nur die branchenüblichen meernahen Heimatmuseen voller miefiger Fischernetze erwartet, wird sich wundern.
Pommersches Landesmuseum: Spannendes Museum zur Geschichte Pommerns samt bemerkenswerter Gemäldegalerie. In Greifswald
Schabbelhaus: Stadtgeschichte im Zeichen der Hanse. In Wismar
Kulturhistorisches Museum: Nicht nur die Ausstellung ist sehenswert, auch das alte Klostergebäude selbst. In Rostock
Freilichtmuseum Klockenhagen: Ländliche Architektur, zusammengetragen aus dem ganzen Land, ergibt das Bild eines mecklenburgischen Idylls
Otto Lilienthal Museum: In seiner Geburtsstadt: ein Museum für den Flugpionier. In Anklam
Kaffeemühle: Ein sehenswertes Stadtmuseum in einem sehenswerten Gebäude. In Wolgast
Zeugen der Geschichte
Zwei Erinnerungsorte von außerordentlicher, überregionaler Bedeutung erinnern an den NS-Terror.
Prora: Der Koloss von Prora, geplant für gleichgeschalteten Urlaub. Bei Binz, auf Rügen
Historisch-Technisches-Museum: An die Raketenforschungsstation der Nationalsozialisten erinnert ein außergewöhnliches Museum. In Peenemünde
Sommer, Sonne, Sand
Strandleben
Küstenkilometer um Küstenkilometer erstrecken sich Strände zwischen dem Klützer Winkel im Westen und dem schier endlos langen Strand von Usedom. Hier findet jeder sein Badeparadies!
Strandbeflaggung
♦ Weht über einem Rettungsturm eine gelb-rote Flagge, dann ist Baden erlaubt und der Strand überwacht.
♦ Eine gelbe Flagge steht für die Warnung, dass ungeübte Schwimmer, Kinder und ältere Menschen aufgrund der Wetterbedingungen nicht ins Meer gehen sollten.
♦ Die rote Flaggebedeutet Badeverbot aufgrund von Sturm, hohem Wellengang, Strömungen bzw. Rückströmungen, es besteht Lebensgefahr!
♦ Ebenfalls Baden verboten ist bei schwarz-weiß karierten Flaggen, sie markieren den Bereich für Wassersportler.
In den Ostseebädern ...
Wer wollte auch nicht an den Strand, wenn die Sonne scheint und eine milde Brise vom Meer her weht? Weithin berühmt sind die Namen der beliebten Ostseebäder auf Rügen, auf Usedom oder bei Rostock. Sonnenhungrige bevölkern die mehr oder minder geordneten Reihen der Strandkörbe, über denen zuweilen der ein oder andere Lenkdrachen schwebt. Andere liegen auf bunten Badetüchern zwischen kunstvollen Sandburgen. Beachvolleyballer hechten sich in den feinen Sand. Surfer stemmen sich gegen den Wind...
Die schönsten Strände entlang der Ostseebäder:
Auf Rügen die Strände von Binz,Sellin undGöhren.
Auf Usedom der lange Strand entlang derKaiserbäder.
Auf Fischland-Darß-Zingst die Strände von AhrenshoopundWustrowauf Fischland, Prerowauf dem Darß und Zingst.
Bei Rostock der weite Strand vonWarnemündeund die Strände vonKühlungsbornundHeiligendamm.
... und an einsamen Stränden
Abseits des bäderherrlichen Trubels dagegen liegen noch zahllose ruhigere, oft über weite Strecken naturbelassene Strände. Hier können sich Kinder wie die wüstesten Piraten austoben oder Hunde ihre Stöckchen aus der Ostsee retten. Und es findet sich dennoch immer ein abgelegenes Plätzchen für den eigenen Sonnenschirm und einen geruhsamen Sonnentag. Gemeinsam haben all diese Strände, dass sie kilometerlang sind, oft sehr breit, feinsandig und fast überall flach in die Ostsee abfallen.
Die schönsten Strände abseits der großen Ostseebäder:
Der Darßer Weststrand: Traumstrand am Rand des Nationalparks, für viele der schönste des Landes.
Hiddensee: Die ganze Außenküste des lang gestreckten Inseljuwels ist ein herrlicher Strand.
Die Schaabe: Ruhiges Strandleben im Norden von Rügen.
Der Große Strand: Der kilometerlange Strand des Mönchguts auf Rügen.
Bakenberg: Abgeschiedener Nordstrand der Halbinsel Wittow auf Rügen.
Binz und Prora: Hat man das Stadtgebiet von Binz erst hinter sich gelassen, wird es ruhiger.
Nienhagen: Der Strand unter dem Gespensterwald,zwischen Warnemünde und Heiligendamm.
Usedoms Norden: Hinter Karlshagen wird es einsam in Usedoms Norden.
Kägsdorf: Naturstrand abseits des Trubels, westlich von Kühlungsborn.
Rerik: Im beschaulichen Ostseebad geht es ohnehin ruhiger zu, abseits des Ortes wird es noch ruhiger.
Strahlend weiß und verspielt: die Bäderarchitektur
Im Schatten der Veranda, eine Hand auf dem reich verzierten, gusseisernen Geländer. Der Blick schweift über das Meer. Ein Gläschen Port, eine gute Zigarre. Unten auf der Strandpromenade plappert und flaniert das mondäne Bäderleben entlang, Herren lupfen zum Gruß den weißen Hut, Damen kichern in ihr Spitzentaschentuch ...
So in etwa mag man sich den großbürgerlichen Sommerfrischler vorstellen, den es mit den Anfängen des Tourismus aus Berlin an die Ostsee zog. Die Kulisse für diese am Ende des 19. Jh. aufkommende Mode der Sommerfrische am Meer sind die verspielten Fassaden der blütenweißen, ornamentfreudigen Bäderarchitektur: villengleiche Gästehäuser, geschmückt mit Balkonen, Veranden und Loggien, Ziergiebeln und Schmuckfriesen; Kurmuscheln am Strandabgang für das sonntäglich gepflegte Kurkonzert; Kurhäuser mit weiten, parkettierten Tanzsälen; schickliche, da geschlechtergetrennte Badeanstalten, vor allem aber: Seebrücken. Teils prächtig bebaut, strecken sie sich mutig in die Ostsee und verlängern die Strandpromenaden ins Meer hinein.
Sellins Seebrücke: Ein Schmuckstück der Bäderarchitektur: die nach historischem Vorbild bebaute Seebrücke von Sellin, Rügen.
Binz: Das berühmteste Ostseebad auf Rügen.
Heiligendamm: Ein recht exklusives klassizistisches Gesamtkunstwerk. Bei Bad Doberan
Kaiserbäder: Die längste Strandpromenade Europas, geziert mit zahllosen Villen, erstreckt sich entlang der drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Sehenswert ist vor allem Ahlbecks Seebrücke.
Kühlungsborn: Etwas abseits der berühmten Bäder auf den Ostseeinsel, aber zunehmend schick.
Familienurlaub für alle
Die Ostseeküste mit Kindern ...
Die Ostseeküste ist wie geschaffen für einen Urlaub mit Kindern in jedem Alter, bei schönem Wetter am Strand und mit entsprechend kindgerechter Animation sowieso. Doch auch abseits von Sandburg, Eisdiele und Trampolinspringen ist das Angebot riesig.
Historische Eisenbahnen
Entlang der Ostsee dampfen und keuchen gleich drei historische Eisenbahnen: der lütt Kaffeebrenner im Klützer Winkel, der Molli zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn und der Rasende Roland auf Rügen. Alle drei sind ein Erlebnis!
Am Meer ...
Flach abfallend und vielerorts feinsandig sind die langen Strände der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern - hier findet jeder sein eigenes Plätzchen, sei es im Strandkorb mit Rundumversorgung durch den Kiosk hinter der Düne oder in der selbstgebauten Piratenburg am einsamen und endlosen Darßer Weststrand.
An den Hauptstränden vieler Ostseebäder werden im Sommer zusätzliche Attraktionen wie etwa Hüpfburgen, Trampoline usw. am Strand aufgebaut. Hinzu kommen diverse Sportangebote auf dem Wasser (z. B. Windsurfen, SUP, Kitesurfen) und im Sand (Beachvolleyball). Die Hauptstrände sind im Sommer von der DLRG überwacht.
Die Ostsee kann man natürlich auch mit dem Boot erkunden, am einfachsten auf einer Tour entlang der Küste von Seebrücke zu Seebrücke, wie sie vielerorts angeboten wird. Eine besonders schöne Tour für die ganze Familie führt von Peenemünde auf Usedom zum Inselchen Greifswalder Oie. Selbst zum Ruder bzw. Paddel greifen kann man mit den Kanutouren z. B. ab Spandowerhagen.
... und an Land
Auch an Land kann man herrliche Ausflüge unternehmen. Fast überall an der Ostseeküste sind kindgerechte Wanderungen und Fahrradtouren möglich, für Letztere steht ein flächendeckendes Angebot an Leihrädern verschiedener Größen bzw. Nachläufer und Anhänger bereit. Wer den Fahrradsattel lieber gegen den Rücken eines Pferdes tauscht, kann dies auf einer Vielzahl von Reiterhöfen entlang der Küste und auf den Inseln tun: Das Angebot reicht vom Ponyreiten zum Sammeln erster Erfahrungen über Wanderritte bis hin zur Dressurausbildung. Einen Überblick bietet www.auf-nach-mv.de/reiten.
Die Highlights
Ozeaneum: Das moderne Meeresmuseum am Hafen von Stralsund ist voller Attraktionen, die auch Kinder begeistern, z. B. faszinierende Aquarien, sogar ein Heringsschwarm und ein Unterwassertunnel oder auch Walgesänge und Pinguine auf dem Dach.
Wissemara: Selbst Segel setzen und auch ansonsten mit Anpacken kann man auf der Wissemara, dem Nachbau einer alten Kogge, die im Hafen von Wismar liegt.
Robbenfahrten: Beobachtungsfahrten zu den putzigen Kegelrobben starten ab Baabe auf Rügen.
Wisente: Deutlich näher ran kommt man an die europäischen Verwandten des Bisons, bis auf wenige Meter nämlich im Wisentgehege Dargen auf Usedom.
Marine Science Center (MSC): Im Robbenforschungszentrum der Uni Rostock können angehende Meeresbiologen den Seehunden, -löwen und -bären beim Training zusehen. In Warnemünde
U-Boote: Gleich zwei U-Boote - jeweils fast 90 Meter lang und recht eng - warten an der Ostseeküste auf Erkundung: im Hafen von Sassnitz auf Rügen und in Peenemünde auf Usedom.
Leuchttürme: Ein gutes halbes Dutzend der Leuchtfeuer entlang der Küste können auch bestiegen werden, z. T. wird ein Mindestalter bzw. eine Mindestgröße bei Kindern vorausgesetzt. In Bastorf, Warnemünde, am Darßer Ort/Prerow, gleich drei Leuchttürme am Kap Arkona auf Rügen, außerdem auf Hiddensee und auf der Greifswalder Oie vor Usedom.
Baumwipfelpfade: Hoch hinaus geht es auch auf dem Baumwipfelpfad von Prora auf Rügen. Voraussichtlich ab Sommer 2020 wird es auch einen in Heringsdorf auf Usedom geben.
Kremserfahrten: Mit der Kutsche bzw. dem Planwagen geht es mit zwei PS von Prerow durch den Wald zum Darßer Ort oder über die generell autofreie Insel Hiddensee.
Zeesenbootfahrten: Auf den alten Fischerbooten mit ihren charakteristischen tiefroten Segeln kann gemütlich über den Bodden schippern, u. a. auf dem Fischland ab den kleinen Häfen von Dierhagen, Wustrow und Ahrenshoop oder auch ab Krummin auf Usedom.
Kletterwälder: Gibt es entlang der Küste in Kühlungsborn, am Darß, in Prora auf Rügen und in Neu Pudagla auf Usedom.
... und bei Schietwetter
Spaßbad: Geht immer und ist auch einigermaßen flächendeckend zu finden: in Wismar, Ribnitz-Damgarten, Stralsund sowie in Zinnowitz und Ahlbeck auf Usedom.
phanTechnikum: Eine spannende Welt der Technik, kindgerecht aufbereitet. In Wismar
Phänomenta: Physik zum Anfassen, hier kann jeder noch was lernen! In Peenemünde/Usedom
Unterwegs an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns
Wismar und der Westen
Stilles Land zwischen Klützer Winkel und Rostock; Wiesen und Weiden - hier eine Windmühle, dort ein Leuchtturm - vor der weiten Kulisse der Ostsee. Touristische Zentren sind Wismar, Kühlungsborn, Bad Doberan und Heiligendamm.
Wussten Sie, dass ...
... die historische Altstadt von Wismar, gemeinsam mit der Stralsunds in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden?
... in Wismar eine Kogge vor Anker liegt?
... für wenige Tage im Sommer ein Hauch von Ascot über der stillen mecklenburgischen Landschaft schwebt?
Allein der Name erinnert an die glorreiche Vergangenheit: Wismar, die Hansestadt, das Tor zur Welt, zumindest der damals bekannten. Bier machte die Stadt reich und natürlich der Handel damit, die Zeugnisse dieser wirtschaftlichen Blüte zeigen sich noch heute in einer prachtvollen Altstadt mit zahlreichen baulichen Meisterwerken aus Gotik und Renaissance. Einen Bummel durch die Stadt mit dem größten Marktplatz Norddeutschlands sollte man nicht versäumen, ebenso wenig zum Alten Hafen - dem Tor zur Welt.
Die ländliche Idylle namens Klützer Winkel liegt zwischen Wismar und Priwall. Ein ruhiges Hinterland mit kleinen Dörfern und (fast noch) leeren Naturstränden vor niedriger Steilküste. Klütz selbst ist das kleine Zentrum der Gegend, kulturelles Highlight das restaurierte Schloss Bothmer.
Eine liebliche mecklenburgische Landschaft erstreckt sich zwischen Wismar und Rostock: Pferde und Esel grasen auf grünen Koppeln, von Bäumen beschattete Großsteingräber inmitten weiter Felder überstehen alle Zeiten, Kühe weiden mit Blick auf das blaue Meer, beliebte Sandstrände säumen die lange Küstenlinie. Inmitten der ländlichen Idylle verbergen sich einige sehenswerte Attraktionen und sogar Superlative: mit Heiligendamm das älteste Seebad Deutschlands, nahebei die älteste Galopprennbahn in Bad Doberan und ebenda auch der kulturhistorische Höhepunkt der Gegend, das Bad Doberaner Münster - eines der bedeutendsten Monumente Norddeutscher Backsteingotik. Touristisches Zentrum ist das schmucke Ostseebad Kühlungsborn. Und schließlich wartet auch noch das Naturparadies Insel Poel vor den Toren Wismars.
Was anschauen?
Wismars Kirchen: Drei große backsteingotische Stadtkirchen warten auf Besichtigung: St. Georgen wurde rekonstruiert, von St. Marien steht nur noch der Turm, St. Nikolai, prachtvoll und reich ausgestattet, dient auch heute noch als Kirche.
Schabbellhaus: Wismars bewegte Stadtgeschichte wird anschaulich im jüngst restaurierten Museum vis-à-vis der St.-Nikolai-Kirche präsentiert. Überaus sehenswert ist auch das alte Kaufmannshaus selbst.
Schloss Bothmer: Das Prachtschloss mit Park im Klützer Winkel wurde aufwendig renoviert und kann besichtigt werden.
Bad Doberan und Heiligendamm: Hier nahm der deutsche Bädertourismus 1793 seinen Anfang, geblieben sind die strahlend weißen Prachtfassaden.
Das Münster von Bad Doberan: Ein Juwel der Backsteingotik, kostbar ausgestattet! Die ehemalige Klosterkirche ist von einem hübschen kleinen Park samt Klostergebäuden umgeben
Was unternehmen?
Eine Fahrt mit der Kogge: Mit Anpacken ist gefragt auf der dreistündigen Tour mit der Wissemara ab Wismar Hafen.
Auf die Halbinsel Wustrow: Ein geführter Spaziergang bringt Sie auf das über viele Jahre abgeschottete ehemalige Militärgebiet.
Eine Fahrt mit dem Molli: Auf der Strecke Kühlungsborn über Heiligendamm nach Bad Doberan schnauft die altehrwürdige Dampfeisenbahn entlang der Küste.
Wo baden?
Boltenhagen: Fast vier Kilometer langer, feiner Sandstrand mit im Westen angrenzender Steilküste.
Kühlungsborn: Fast sechs Kilometer einladender Sandstrand, flankiert von einem schicken Yachthafen im Osten und riesigem Campingplatz im Westen. Dazwischen: Hotels, Restaurants und Strandimbisse ohne Ende.
Wo essen?
Reuterhaus und Alter Schwede: Die beiden Klassiker am Marktplatz in Wismar. Historisches Ambiente, deftige Mecklenburgische Küche.
Tilmann Hahn’s Gasthaus und Feinkost-Bistro: Der Sternekoch, der beim Weltwirtschaftsgipfel in Heiligendamm schon die Mächtigen dieser Welt bekochte, überzeugt mit einem fairpreisigen Konzept auf höchstem Niveau. In Kühlungsborn
Café Glücklich: Mit dem Namen ist eigentlich schon alles gesagt. In Wismar
Was sonst noch?
Deck Beach Club & Restaurant: Chillen kann man auch herrlich an der Ostsee, z. B. nach einem langen Tag am Strand. Place to be für einen Aperitif!
Wismarca. 43.000 Einwohner

Klar zum Segelsetzen! Auf der Wissemara

Wismars Altstadt, 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, erinnert in jeder Straßenflucht an die Blütezeit der Hanse: Nirgendwo sonst in Deutschland hat sich in dieser Geschlossenheit und auf einer so großen Fläche das Erscheinungsbild einer Hansestadt erhalten.
Angefangen vom Grundriss der Altstadt über zahlreiche Bürgerhäuser, das gotische Viertel und den Alten Hafen bis zu den beiden großen Kirchen St. Georgen und St. Nikolai sowie dem Turm von St. Marien, allesamt bedeutende Bauwerke der Norddeutschen Backsteingotik - überall ist der altehrwürdige Geist einer stolzen Hansestadt gegenwärtig. Aber auch aus den späteren Jahrhunderten sind sehenswerte Bauwerke erhalten: Im 16. Jh. entstanden in Anlehnung an die niederländische Renaissance z. B. die Wasserkunst auf dem Markt, der Fürstenhof und das Schabbellhaus; im 19. Jh. wurde das klassizistische Rathaus errichtet. Im Lauf der Jahrhunderte wurde im Stil der Zeit auch Bausubstanz verändert, wer es sich leisten konnte, „modernisierte“ sein gotisches Stadthaus. So präsentieren sich die Fassaden wie ein abwechslungsreicher Querschnitt durch die Architekturgeschichte: im ursprünglichen Backsteinrot mit gotischen Stufengiebeln, verputzt, farbig und die Giebel mit barockem Schwung gesetzt, dominiert von klassizistischer Strenge oder auch verspielt in Jugendstil-Manier verziert.
Zentrum der Altstadt ist der riesige Marktplatz. Hier und in den umliegenden Straßen und Sträßchen spielt sich ein großer Teil des innerstädtischen Lebens ab. Wismar ist auch eine relativ junge Universitätsstadt, rund 8000 Studierende sind hier eingeschrieben, hauptsächlich für Wirtschaft und Ingenieurswissenschaften. Einer der wichtigsten Arbeitgeber Wismars ist MV Werften mit der riesigen, blau-grünen Dockhalle vor den Toren der Stadt. Hier laufen heute vor allem luxuriöse Flusskreuzfahrtsschiffe, Cruise Liner (wie die Aida Vita oder die Columbus) und Megayachten vom Stapel. Daneben besitzt die Stadt einen gut frequentierten Handelshafen und ein Kreuzfahrt-Terminal. Doch trotz der vielen Studenten und Touristen ist Wismar insgesamt eine sehr ruhige Stadt, in manchen Ecken mäuschenstill. Den Leerstand an Wohnungen spiegeln die vielen Immobilienmakler wider. Seit 1990 hat Wismar mehr als 20 % seiner Einwohner verloren.
Stadtgeschichte
Die Stadt Wismar wurde 1229 erstmals urkundlich erwähnt. Die topografischen Voraussetzungen für eine Stadtgründung waren denkbar günstig. Die Bucht von Wismar, geschützt durch die vorgelagerte Insel Poel, ermöglichte den Ausbau eines versandungsfreien Hafens. Landseits schützten weite Sümpfe die junge Siedlung, und mitten hindurch führte die Handelsstraße von Lübeck nach Rostock und weiter in den Osten. Innerhalb kürzester Zeit entstand eine geradezu vorbildliche mittelalterliche Stadt: wehrhaft durch einen umschließenden Mauerring (ab 1276), handelsoffen aufgrund des günstigen Hafens und ehrgeizig, um mittels prachtvoller Bauten dem eigenen Selbstbewusstsein Ausdruck zu verleihen.
Die Basis für die rasante Entwicklung war der Handel. Ein bereits 1259 abgeschlossener Vertrag zwischen Lübeck, Rostock und Wismar sicherte die Handelswege zwischen den aufstrebenden Städten und bildete den Kern eines bald mächtigen Städtebundes, der Hanse. Als 1264/65 das Bündnis u. a. um Stralsund und Greifswald erweitert wurde, tagte der Prototyp des später traditionell in Lübeck stattfindenden Hansetages in Wismar.
Der Exportschlager der Stadt war das Bier. Nachdem Wismar von seinen Nachbarstädten aus dem Getreidemarkt gedrängt worden war, folgte man der lukrativen Strategie, den Rohstoff veredelt zu exportieren. 183 Brauereien sind für das Jahr 1464 in Wismar dokumentiert. Verschifft wurde das Wismarer Bier vor allem in die Niederlande und nach Flandern, aber auch nach Skandinavien, England und bis nach Portugal.
1350 war kein gutes Jahr für Wismar. Noch immer wütete die erste schwere Pestepidemie, als ein Stadtbrand zahlreiche Gebäude zerstörte. Doch die Hanse und damit auch Wismar standen in ihrer Blüte, sodass auf die niedergebrannten Ruinen schnell prächtige Backsteinbauten folgten, und es wurde mit dem monumentalen Bau der Kirche St. Nikolai (ab 1380) begonnen.
Mit dem Niedergang des mächtigen Städtebundes im 16. Jh. verlor auch Wismar an kaufmännischer Kraft. Einen (vorläufigen) Tiefpunkt erlebte die Stadt im Dreißigjährigen Krieg. Wismar, das um 1530 die Reformation eingeführt hatte, musste 1627 Albrecht von Wallenstein mit seinen kaiserlichen Truppen aufnehmen und versorgen, Abgaben zahlen und die Befestigungsanlagen ausbauen. 1632 belagerten die Schweden die Stadt, nahmen sie ein - und blieben. Bis 1803 (bzw. 1903, → unten) war Wismar schwedisch. Unter der Herrschaft der Drei Kronen wurden der Stadt zahlreiche Privilegien gewährt und ein nicht unerhebliches Maß an kommunaler Selbstverwaltung. Außerdem eröffnete sich Wismar - als Teil der neuen Großmacht - an der Ostsee ein lukrativer Binnenmarkt, sodass der Handel wieder belebt wurde. Andererseits wurde die Stadt natürlich in die Händel des schwedischen Reiches hineingezogen. Und so litt Wismar wie kaum eine andere schwedische Stadt unter dem Großen Nordischen Krieg 1700-1721. Im Jahr 1716 wurde Wismar von den alliierten Truppen (Dänen, Preußen und Kurhannoveraner) beschossen, belagert und schließlich eingenommen. Die Stadt blieb zwar bei Schweden, musste jedoch ihre Festungsanlagen schleifen. Wismar glich um 1718 einem Trümmerfeld, und die gefallene Großmacht Schweden hatte weder die Möglichkeiten noch das Interesse, die unbefestigte Stadt nachhaltig zu stärken. Aber es sollte bis 1803 dauern, bis die schwedische Krone Wismar aufgeben wollte und für hundert Jahre an das Großherzogtum Mecklenburg verpfändete. Nachdem der Vertrag schließlich 1903 auslief, verzichtete Schweden auf die Rückgabe und Wismar war endgültig Teil Mecklenburgs und damit des Deutschen Reiches.

Alter Schwede! Vor dem Baumhaus

1921 drehte Friedrich Wilhelm Murnau viele Szenen des Stummfilmklassikers Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens in Wismar. Als es ihm Werner Herzog Jahrzehnte später gleichtun wollte, durfte er nicht. So entstanden die in Wismar geplanten Szenen von Nosferatu - Phantom der Nacht in Delft.
Im Zweiten Weltkrieg setzten die alliierten Luftangriffe Wismar arg zu. Ziel der Bomber waren vor allem kriegsrelevante Anlagen, wie die Fabrik- und Flugzeughallen der Norddeutschen Dornier-Werke sowie der Hafen. Zwischen Juni 1940 und April 1945 flogen die Alliierten zwölf Luftangriffe auf Wismar. Der schwerste Angriff erfolgte am 24. September 1942, als über 60 Tonnen Bomben auf Wismar abgeworfen wurden. Der letzte Angriff (in der Nacht zum 15. April 1945) traf drei von Wismars bedeutenden Bauwerken mit voller Wucht: Das Archidiakonat wurde stark beschädigt, St. Georgen und St. Marien in Ruinen gelegt. Insgesamt kamen über 300 Menschen bei den Angriffen ums Leben, fast ein Viertel der vorhandenen Wohnungen wurde zerstört.
Nichtsdestotrotz hat sich in Wismar ein enormes Maß an historischer Bausubstanz erhalten, auch dank seiner engagierten Einwohner, die sich oft auch gegen Widerstände der Behörden für die Bewahrung von Wismars Kulturgut einsetzten - auch wenn es in Einzelfällen nicht gelang. Berühmtestes Beispiel ist die Sprengung der Marienkirche 1960. Wismars Altstadt gehört heute zu den besterhaltenen historischen Stadtkernen in Deutschland, 2002 wurde die Altstadt Wismars gemeinsam mit der Stralsunds in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Mit der SOKO Wismar (2004 erstmals ausgestrahlt) hielt die Stadt Einzug in die deutschen Vorabend-Wohnzimmer. Zum Zeitpunkt der letzten Recherche 2021 wurde gerade die 19. Staffel ausgestrahlt. Das Polizeigebäude aus der Sendung suchen Sie in Wismar jedoch vergebens, es steht in Berlin im Studio Adlershof.
Sehenswertes
Folgende Route bietet sich für einen Stadtrundgang an: Ausgehend vom Marktplatz samt Wasserkunst, Rathaus und Altem Schweden nach Westen und vorbei am Archidiakonat zum Turm von St. Marien; weiter am Fürstenhof vorbei zur Kirche St. Georgen; dann die Große Hohe Straße hinunter zur Heilig-Geist-Kirche und zum Welt-Erbe-Haus, weiter oben an der Lübschen Straße links ab in die Krämerstraße und dann über die Breite Straße und den Ziegenmarkt zum Alten Hafen; via Frische Grube schließlich zu St. Nikolai und am Schabbellhaus vorbei zurück zum Marktplatz. Wem nach städtischem Grün zumute ist, der macht einen Abstecher zum Lindengarten, einer unter Denkmalschutz gestellten, hübschen kleinen Parkanlage am Rand der Altstadt.

Der Marktplatz mit der Wasserkunst

Marktplatz
Mit einer Ausdehnung von 10.000 Quadratmetern ist er der größte Marktplatz Norddeutschlands. Prächtige, von Giebeln gekrönte Fassaden flankieren das pulsierende Herz der Stadt. Im südöstlichen Eck des Platzes befindet sich das Wahrzeichen Wismars: die Wasserkunst.Der Name des Bauwerkes lässt bereits erahnen, dass es sich nicht nur um ein architektonisches, sondern auch um ein technisches Denkmal handelt. Das Brunnenhaus entstand zwischen 1580 und 1602. In Anlehnung an die Architektur der niederländischen Renaissance wölbt sich über zwölf verzierten Säulen ein Kupferdach, das von einem kleinen Türmchen gekrönt wird. Die Wasserkunst wurde mittels Holzrohren von einer vier Kilometer entfernten Quelle gespeist und verteilte das Wasser in die Bürgerhäuser und öffentlichen Schöpfstellen der Stadt. Nicht von ungefähr betrieb der Auftraggeber der Wasserkunst, der Rat Hinrich Schabbell (1531-1600), ein wasserintensives Gewerbe: Er war einer
der Braumeister der Stadt. Der beauftragte Baumeister Philipp Brandin stammte aus den Niederlanden und hatte bereits Schabbells prächtiges Wohn- und Brauhaus, das Schabbellhaus, errichtet.
Fritz Reuter - Mecklenburgs Dichter
Der Dichter, der mit seiner volksnahen, humorvollen Erzählweise seine Zeitgenossen einnahm, hat bis heute überall in Mecklenburg Spuren hinterlassen. Kaum ein Ort im Land, den Reuter auch nur flüchtig bereiste und der nicht an den großen niederdeutschen Erzählers erinnert. Fritz Reuter wurde am 7. November 1810 als Sohn des Bürgermeisters von Stavenhagen (nahe Neubrandenburg) geboren. Ab 1824 besuchte er mit mäßigem Erfolg das Gymnasium zunächst in Friedland, dann in Parchim. Es folgte ein lustlos betriebenes Studium der Rechte in Rostock, später in Jena - der Vater wollte den Sohn in seinen Fußstapfen sehen, der Sohn sah lieber in den Krug. Wegen der Mitgliedschaft in einer Burschenschaft wird Reuter 1833 verhaftet, zum Tode verurteilt und sogleich zu 30 Jahren Festungshaft begnadigt. Es ist die Zeit der Reaktion, in der der Ruf nach (nationaler) Einigkeit und Recht und Freiheit als Hochverrat und Majestätsbeleidigung geahndet wird. Aus den 30 Jahren Festungshaft werden, dank der Begnadigung durch Friedrich Wilhelm IV., sieben Jahre. Doch die waren hart genug, auch wenn Reuter (auf Betreiben des Vaters) die letzten davon unter erleichterten Haftbedingungen in der Festung Dömitz verbrachte.
Nach der Entlassung fiel es Reuter schwer, sich wieder einzugliedern. Die Wiederaufnahme des Studiums in Heidelberg scheiterte an schweren Alkoholproblemen. Reuter brach das Studium zum Leidwesen des Vaters ab und ging bei seinem Onkel, Pastor in Jabel bei Malchow, gewissermaßen in Reha. Nach einer Weile begann Reuter in Demzin als „Strom“ (Volontär) in der Landwirtschaft zu arbeiten. In dieser Zeit traf er Hoffmann von Fallersleben, der ihm riet, seine humoristischen Anekdoten auch und gerade über die Festungshaft zu Papier zu bringen. Reuter, inzwischen verheiratet, begann nun ernsthaft und mit zunehmendem Erfolg zu schreiben. Mit dem Verleger Dethloff Carl Hinstorff in Wismar begann 1859 eine für beide Seiten lukrative Zusammenarbeit, wenngleich nicht ohne Reibungen. Von nun an lebte Reuter nicht nur von seiner Schreiberei, er avancierte auch zu einem der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. 1859 entstand die erste längere Erzählung in niederdeutscher Sprache Ut de Franzosentid („Aus der Franzosenzeit“). 1862 griff Reuter von Fallerslebens Anregung auf und schrieb über seine Festungszeit (Ut mine Festungstid), kurz darauf folgte der erste Teil des autobiografisch gefärbten Gesellschaftsromans Ut mine Stromtid. Diesen Roman schloss er in Eisenach ab, wohin die Reuters 1864 gezogen waren. Mit dem distanzierten Blick von Eisenach nach Mecklenburg schuf er 1866 mit Dörchläuchting eine bissige Satire über seine Heimat.
Reuters Arbeit auf komödiantische Mundartdichtung zu reduzieren hieße jedoch, die politische und soziale Dimension seines Werks zu verkennen. Der volkstümliche Humor Reuters zeigt sich immer wieder durchsetzt von einem scharfsinnigen und kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse des 19. Jh. Fritz Reuter starb am 12. Juli 1874 in Eisenach.
Um die inoffizielle Auszeichnung als Wahrzeichen der Stadt bewirbt sich auch ein unweit der Wasserkunst gelegenes Gebäude: derAlte Schwede. Ende des 14. Jh. erbaut, gehört es zu den ältesten Bürgerhäusern der Stadt. Die prächtigen gotischen Stufengiebel sind heute noch backsteinerner Ausdruck hanseatischen Stolzes. Den Namen erhielt das ehemalige Kaufmannshaus, als es Ende des 19. Jh. als Gastwirtschaft genutzt wurde. Auch heute befindet sich in dem historischen Gemäuer ein empfehlenswertes Restaurant mit Namen Alter Schwede. Seine direkten Nachbarn - links ein mit Jugendstil-Ornamenten verziertes Gebäude, rechts das rekonstruierte Reuterhaus, in dem Dichter Fritz Reuter residierte und dessen Verleger Dethloff Carl Hinstorffhier seine Karriere begann - geben auf engstem Raum ein Beispiel für die Vielgestaltigkeit der Bürgerhäuser rund um den Marktplatz.
Die Nordflanke des Platzes säumt ein großes klassizistisches Gebäude, das Wismarer Rathaus. Es wurde 1819 fertiggestellt, nachdem das alte Rathaus an gleicher Stelle teilweise eingestürzt war. Erhalten blieb der Keller mit dem gelb-rot verzierten gotischen Kreuzrippengewölbe und mit Resten der Wandmalereien (nicht zugänglich).
Gotisches Viertel
Westlich des Marktplatzes liegt das gotische Viertel, dessen historische Gebäude durch die alliierten Luftangriffe in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zwar starken Schaden nahmen, teilweise aber erhalten werden konnten, so z. B. das Archidiakonatam Kirchhof. Das ehemalige Wohnhaus des Archidiakons, erbaut um 1450 im Stil der Norddeutschen Backsteingotik, war bereits im 19. Jh. saniert und neugotisch umgestaltet worden und wurde nach seiner Zerstörung unter großem Aufwand Anfang der 1960er Jahre wieder aufgebaut.

Nur der Turm steht noch von St. Marien

Die Kirche St. Marien wurde, gegen alle Widerstände der Bevölkerung, im August 1960 gesprengt. Nur der mächtige, 81 Meter hohe Turm blieb erhalten, er wurde in den 1990er Jahren mit nicht geringem Aufwand restauriert. In den noch erhaltenen Vorhallen des Turms erinnern Ausstellungen und ein 3-D-Film an die ehrwürdige Kirche und veranschaulichen ihre Entstehung. Von den interessanten Turmführungen (samt grandioser Aussicht) zeigten sich auch Leser beeindruckt. Hinter dem Turm vermitteln die Fundamentreste einen Eindruck von den Ausmaßen des Gotteshauses.
♦ Der St-Marien-Turm ist April bis Sept. tägl. 10-18 Uhr, in den Wintermonaten 10-16 Uhr geöffnet. Turmführungen (3 €, erm. 2 €) April bis Sept. tägl. 11-17 Uhr jeweils zur vollen Std., im Winter auf Anfrage (Tourist-Information). 3D-Film ebenfalls 3 €, erm. 2 €, die Ausstellungen dürfen umsonst besucht werden, eine Spende ist jedoch erwünscht.
Auch die Kirche St. Georgen wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs erheblich beschädigt. Doch statt in die Luft gesprengt zu werden, verfiel sie. Wo Gottesdienste stattfinden sollten, wuchs eine wilde Wiese. Die Versuche Wismarer Bürger, St. Georgen zu retten, scheiterten an Material- und Geldmangel. Nach 1990 wurde die verwahrloste Ruine unter enormem Aufwand Stück für Stück saniert und konnte 2010 wiedereröffnet werden.
St. Georgen erinnert in ihrer Wuchtigkeit an die Marienkirche in Rostock, wirkt aber aufgrund des Fehlens eines hoch aufragenden Turms gleichsam gedrungen. Die komplizierte Baugeschichte des Gotteshauses begann in der Mitte des 13. Jh. Gerade eine Generation später wurde bereits der erste Um- bzw. Ausbau in Angriff genommen, mit derart ambitionierten Plänen, dass sich die Arbeiten gut 200 Jahre hinziehen sollten und dennoch nicht fertig wurden. Letztlich entstanden ist eine bis zu 42 Meter hohe, ebenso breite und 76 Meter lange Kirche mit gewaltigen Querschiffen und einem ungewöhnlichen Chor. Denn anstelle des üblichen halbrunden Chorumgangs wurde der alte, flache Chor beibehalten (hier befindet sich auch der Eingang). Das Fehlen jeglicher Innenausstattung verstärkt den imposanten Raumeindruck der Georgenkirche. Was von der Inneneinrichtung (Triumphkreuz, Tafelaltar) erhalten ist, befindet sich in der Nikolaikirche - und wird dort auch bleiben, denn St. Georgen dient als Konzertkirche (die zu diesem Zweck installierte Fußbodenheizung könnte Temperaturschwankungen auslösen, die den gotischen Kunstwerken schaden). Vielleicht finden in der Kirche zukünftig auch wieder Orgelkonzerte statt, ein Förderkreis (www.georgenkirche.de) sammelt Spenden für eine Orgel.
Auf dem Stumpf des Turmes (er wurde nie vollendet) befindet sich in 35 Metern Höhe eine Aussichtsplattform. Ein Aufzug bringt Sie hinauf, der Blick von oben auf den Ziegeldachteppich Wismars und die Häfen ist beeindruckend.
♦ St. Georgen von April bis Sept. tägl. 10-18 Uhr, Okt. bis März 10-16 Uhr. Eintritt für den Aufzug und die PLattform 3 €, erm. 2 €, www.kirchen-in-wismar.de. Infos über die in St Georgen veranstalteten Konzerte (u. a. gastieren hier regelmäßig das Kammerorchester, die Radiophilharmonie und das Sinfonieorchester des NDR) erhält man in der Tourist-Information oder unter www.wismar.de.
Zwischen der Marienkirche und der Georgenkirche wurde Mitte des 16. Jh. der Fürstenhofneu errichtet. Anlässlich seiner Hochzeit ließ Herzog Johann AlbrechtI.vonMecklenburg (1525-1576) an das bestehende ältere Gebäude im spätgotischen Stil (Altes Haus) diesen Stadt-Palazzo (Neues Haus) anbauen und brachte damit ein Stück italienische Renaissance an die Ostsee. Das dreistöckige Gebäude ist durch detailfreudige Friese aus Kalkstein und Terrakotta gegliedert. An der Straßenseite dominieren Szenen aus dem Trojanischen Krieg, zum Hof hin ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn dargestellt. Aufwändig gestaltet zeigen sich auch die Portale der Hofdurchfahrt. Heute befindet sich das Amtsgericht im Fürstenhof.
Richtung Hafen kann man an der Lübschen Straße 31 ein Stück mittelalterlicher Sozialgeschichte besichtigen. Mitte des 13. Jh. wurde in Wismar ein Armen- und Krankenhaus, das Heiligen-Geist-Hospital, eingerichtet. Dazu entstand später eine schlichte gotische Saalkirche, die Heiligen-Geist-Kirche,an die kurze Zeit später das „Lange Haus“ angeschlossen wurde. Dieses auch „Siechenhaus“ genannte Gebäude war zur Kirche hin offen, sodass die Bettlägerigen den Gottesdienst verfolgen konnten. Ein bemerkenswertes Ausstattungsdetail erhielt die Kirche, nachdem 1699 die gotische Gewölbedecke infolge der Explosion nahe gelegener Pulvertürme eingestürzt war. Anstatt das Kreuzrippengewölbe wieder aufzubauen, wurde eine einfache Holzdecke eingezogen, farbenprächtig mit Ornamenten und Bibelszenen aus dem Ersten Buch Moses verziert. Sehenswert ist auch das gotische Glasfenster, das zwölf Szenen aus den Evangelien und verschiedene Heilige zeigt. Ein bemerkenswertes Fresko befindet sich im Altarraum rechter Hand: das Buchstabenfeld Deo Gracias (Gott sei’s gedankt) aus dem frühen 14. Jh. Ausgehend vom zentralen (und einzigen!) D lassen sich die Worte Deo Gracias - rauf und runter, rechts und links herum und beliebig abknickend - zahllose Male lesen. Es heißt, es seien genau 504 Möglichkeiten. Wir gestehen, dass wir nicht die Geduld hatten, das zu überprüfen ...
♦ Die Heiligen-Geist-Kirche ist tägl. 10-18 Uhr geöffnet (im Winter bis 16 Uhr), Gottesdienst So 11-12 Uhr, dann keine Besichtigung. Als Eintritt wird eine Spende von 1 € erbeten, www.kirchen-in-wismar.de.

Das prachtvolle Portal des Fürstenhofs

Etwas weiter, an der Lübschen Straße 23, steht das sog. Welt-Erbe-Haus mit klassizistischem Giebel. Gleich daneben befindet sich die Tourist-Information. Das Haus entstand Mitte des 14. Jh. als typisches Dielenhaus. Ein großer Raum im Erdgeschoss (die Diele) diente dem Umschlag der Waren, die in den Räumen darüber gelagert wurden, im Seitenflügel befanden sich die Wohnräume. Die Geschäftslage war gut, denn das Haus stand direkt am Handelsweg durch Wismar, jener Ost-West-Achse, die gen Osten über die Rostocker Straße nach Rostock führte und im Westen über die Lübsche Straße nach Lübeck. Nach umfassender Restaurierung informiert heute eine kostenlose Ausstellung im Haus über die UNESCO und die Geschichte der Stadt Wismar mit diversen Schwerpunktthemen (u. a. zum Handel und zum Dielenhaus). Sehenswert ist insbesondere das wiederhergestellte Tapetenzimmer, das komplett mit kunstvollen französischen Papierdrucken aus dem 19. Jh. ausgeschmückt ist, die Szenen aus der griechischen Mythologie zeigen.
♦ Ausstellungen im Welt-Erbe-Haus von April bis Sept. tägl. 9-17 Uhr, im Winter tägl. 10-16 Uhr. Eintritt frei.
Die Poeler Kogge
1997 spülte ein Sturm Wrackteile an den Strand von Timmendorf auf der Insel Poel. Bei der daraufhin einsetzenden Suche fanden Unterwasserarchäologen das gut erhaltene Wrack eines Schiffes und datierten es auf das 14. Jh. Der Fund dessen, was man für eine Hansekogge hielt, machte Schlagzeilen. Man vermutet, auf das bis dato größte Frachtschiff des Spätmittelalters gestoßen zu sein. Bei einer Länge von 31,5 Metern und einer Breite von 8,5 Metern hatte die so genannte Poeler Kogge ein Fassungsvermögen von über 200 Tonnen. Gleichzeitig hatte sie einen relativ geringen Tiefgang, was sie für das Befahren von Bodden und Haff geeignet machte. Das bei Poel geborgene Wrack wurde nach Schwerin gebracht, wo weitere Untersuchungen angestellt und die Konservierung gewährleistet werden sollen.

Alle müssen mitanpacken

Im Jahr 2000 begann ein faszinierendes Projekt auf dem Feld der experimentellen Archäologie: Im Hafen von Wismar entstand ein originalgetreuer Nachbau der Poeler Kogge unter Zuhilfenahme spätmittelalterlicher Techniken des Bootsbaus. Wie beim Original wurde vornehmlich mit Kiefernholz, teils auch mit Eiche gebaut. Alle 34.000 der eingeschlagenen Eisennägel sind von Hand geschmiedet. Der 32 Meter hohe Mast besteht aus dem Stamm einer 120 Jahre alten Douglasie. Beteiligt waren neben all den ehrenamtlichen Bootsbauern auch Schiffsbauingenieure und Bootsbaumeister, ein Nautiker und ein Archäologe. Nach sechs Jahren Bau wurde die Wissemara getaufte Kogge vom Stapel gelassen, das bauchige Transportschiff stellte sogleich seine bemerkenswerte Manövrierfähigkeit unter Beweis.
Man kann die Wissemara im Alten Hafen, wenn sie vor Anker liegt, besichtigen und mit ihr auch in See stechen. Im Sommer werden dreistündige Törns zur Insel Poel und zurück angeboten. Und wenn der Kapitän den Befehl gibt: „Klar zum Segelmanöver! Klar zur Halse!“, können auch die Passagiere mit anpacken, während die Wissemara sachte durch den Wind dreht.
Die Wissemara ist eine Attraktion, obgleich sie, nach letzten Erkenntnissen, der Nachbau eines erheblich jüngeren Schiffes ist. Man datierte das Baujahr der Poeler Kogge auf das Jahr 1773. Die Zeit der Koggen war da schon vorbei. In Wismar aber sieht man galant darüber hinweg.
♦ Gesegelt wird etwa von Mitte April bis Mitte Okt. mehrmals in der Woche. Die ehrenamtliche, etwa zehnköpfige Besatzung gibt während der Fahrt bereitwillig Auskunft über den Bau des bauchigen Seglers, technische Details oder Segelverhalten und spinnt Seemannsgarn. Die etwa dreistündige Fahrt kostet 28 € (meist früher Nachmittag) bzw. 32 € (über Mittag und mit Eintopf), jeweils pro Pers.; im Sommer auch Ganztagestörns nach Lübeck oder vice versa (70 €/Pers. inkl. Transfer). Infos zu den Segeltörns erhält man an Bord (Anleger am Alten Hafen, in der Nähe des Baumhauses), beim Förderverein im Baumhaus, telefonisch unter Tel. 03841-304310 oder unter www.poeler-kogge.de.

An der Grube: das schiefe Gewölbe

Alter Hafen
Der Alte Hafen war ehemals Dreh- und Angelpunkt hanseatischer Betriebsamkeit. Heute flanieren Wismarer und Besucher an Schiffen vorbei, die Räucher- und Frischfisch anbieten, oder an den weitgehend sanierten Speichern entlang, die zwischen Altem und Neuem Hafen (heute Überseehafen) stehen. Architektonisch orientieren sich die vor allem im 19. Jh. entstandenen Speicher am Wassertor, der Nahtstelle zwischen Hafen und Altstadt. Es ist das letzte verbliebene von einst fünf Stadttoren. Außer dem Wassertor ist kaum noch etwas von der ehemaligen Stadtbefestigung erhalten, ihrem Verlauf folgt heute die Ringstraße um die Altstadt. In gewisser Weise aber ist auch das Baumhaus am Alten Hafen ein Teil der Stadtbefestigung. In dem barocken Gebäude aus dem 18. Jh. diente der „Baumschließer“. Seine Aufgabe war es, die Hafeneinfahrt mittels eines Langholzes (später einer Kette, nichtsdestotrotz „Baum“ genannt) des Nachts und bei Gefahr zu verschließen. Vor dem Baumhaus stehen fotogen zwei Schwedenköpfe, die einstmals die Fahrrinne des Hafens markierten. Das Baumhaus wurde später verschiedentlich genutzt, u. a. als Hafenmeisterei, heute ist darin das Maritime Traditionszentrum untergebracht, die darin befindliche, auch kindgerechte Ausstellung befasst sich mit Wismar, der Hanse, dem Hafen und dem Schiffsbau.
♦ Ausstellung imMaritimen Traditionszentrum von April bis Okt. tägl. 11-17 Uhr, Nov. bis März 11-15 Uhr. Eintritt 2 €, Kinder 1 €. Am Alten Hafen.
Idyllisch zeigt sich der Alte Hafen am Lohberg. Hier stehen ein paar Tische und Stühle der Restaurants und Cafés auf dem Kopfsteinpflaster und vor den farbenprächtigen Fassaden der mittelalterlichen Gebäude. In der Nähe mündet die Grube in den Hafen. Im 13. Jh. angelegt, ist sie einer der ältesten Kanäle in Deutschland und verbindet den Mühlensee (und zeitweise via Wallensteingraben sogar den Schweriner See) mit der Ostsee. Die Grube diente nicht nur zur Süßwasserversorgung, sondern auch als Transportweg, auf dem Lastkähne vom Hafen in die Altstadt getreidelt wurden. Unbedingt empfehlenswert ist ein Spaziergang vom entzückend schiefen Fachwerkgebäude, das sich beim Hafen über die Grube spannt und „Gewölbe“ genannt wird, den alten Kanal entlang bis zur Kirche St. Nikolai, der Schweinsbrücke und dem Schabbellhaus. Auf halbem Weg kreuzt die Scheuerstraße, die Richtung Markt zur Bohrstraße wird. Hier hat sich ein einzigartiges Ensemble von Giebeln erhalten, deren Gestaltung von der Gotik über den Barock bis zum Klassizismus reicht.
St. Nikolai
Die Kirche St. Nikolai ist die dritte große Stadtkirche Wismars und ein bedeutendes Beispiel Norddeutscher Backsteingotik. Wenngleich die älteste Pfarrkirche Wismars, begann der Bau der heutigen Kirche relativ spät. Ab etwa 1380 wurde die Vorgängerkirche aus- und umgebaut. Obwohl zu dieser Zeit bereits neue architektonische Einflüsse spürbar waren, orientierten sich die Baumeister von St. Nikolai am Vorbild hochgotischer französischer Kathedralen. Entstanden ist eine prächtige dreischiffige Basilika mit schlankem Chorumgang und Kapellenkranz. Das Mittelschiff erhebt sich bei einer Breite von gerade einmal 10,5 Metern eindrucksvoll über 37 Meter in die Höhe. Der dadurch geschaffene überwältigende Raumeindruck wird von keiner Kirche an der Ostseeküste übertroffen. Ein Kleinod ist der Giebel des Südanbaus (1438/39). Der aus glasierten Backsteinen geformte Schmuckgiebel ist mit figürlichen Terrakottafriesen bestückt, die Fabeltiere, Fratzen, Heilige und Marien darstellen, darüber thront eine schmucke Blendrose. Der Kirchturm erhob sich ursprünglich dank eines enormen spitzen Turmhelmes auf eine Höhe von 120 Metern. Er wurde von einem schweren Sturm 1703 heruntergerissen und zertrümmerte das Mittelschiff.

... und St. Nikolai

Diese Katastrophe hatte zur Folge, dass St. Nikolai heute auch über eine bemerkenswerte barocke Innenausstattung verfügt. Hinzu kommen wertvolle Stücke, die aus den Kirchen St. Marien und St. Georgen gerettet werden konnten. Barock sind u. a. die Kanzel mit ihrer verspielten Haube (1708) und die Taufe schräg dahinter (1719). In der südlichen Vorhalle sind der prächtige Schnitzaltar (um 1430) und das Hochkreuz aus der Kirche St. Georgen untergebracht. Auf dem bronzenen Taufbecken aus St. Marien, um 1335 gegossen, sind Szenen aus dem Leben Jesu zu sehen. Beeindruckend sind auch die erhaltenen Wandmalereien: allen voran der riesige, bis ans Gewölbe hinaufreichende St. Christopherus, Schutzheiliger der Reisenden (um 1450). Empfehlenswert ist der Aufstieg in das Gewölbe im Rahmen einer kenntnisreichen Führung. Den Besuch dieser prachtvollen Kirche sollte man sich nicht entgehen lassen!
♦ Von Mai bis Sept. 8-20 Uhr, im Okt. und April 10-18 Uhr, von Nov. bis März 11-16 Uhr, Gottesdienst So 10 Uhr (erst danach wieder Besichtigung). Im Sommer werden für gewöhnlich täglich Gewölbeführungen angeboten (meist zwischen 10 und 15 Uhr, die nächste Führung wird jeweils angeschrieben). St. Nikolai ist eine besucherfreundliche Kirche, Fotografieren ist ausdrücklich erlaubt (kein Blitzlicht in der Nähe von Wand- oder Altarmalereien), auch artige Hunde dürfen an der Besichtigung teilnehmen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die die Öffnungszeiten ermöglichen, sind sehr engagiert und freuen sich über eine Spende. www.kirchen-in-wismar.de.
Schabbellhaus mit Stadtgeschichtlichem Museum
Schräg gegenüber der Kirche St. Nikolai und auf der anderen Seite der Grube liegt das Schabbellhaus, das heute das Stadtmuseum beherbergt. Hinrich Schabbell (1531-1600) war angesehener Bierbrauer, Kaufmann, Ratsherr und Bürgermeister der Stadt. Er engagierte zum Bau seines Wohn- und Brauhauses den holländischen Baumeister Philipp Brandin (ca. 1530-1594). Von 1569 bis 1571 ließ dieser das Gebäude im Stil der niederländischen Renaissance entstehen und setzte dabei auf eine Kombination aus Backstein und Sandstein, wie es in seiner Heimat üblich war. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Nordgiebel (zur Grube hin) mit seinen sandsteinernen Gliederungselementen aus Säulen, Figuren, Voluten und Fensterrahmen, der Rest der Fassade besteht aus rotem Backstein. Im Schabbellhaus und dem Gebäude daneben, einem Kaufmannshaus aus dem 14. Jh., ist heute das Stadtgeschichtliche Museum untergebracht.
Im Erdgeschoss des Schabbellhauses beginnt die überaus sehenswerte Ausstellung zu 800 Jahren Stadtgeschichte mit der Hanse und Wismar als Hansestadt (zentrales Thema hier natürlich: der Handel, daneben aber auch Alltag, Religion, Gerichtsbarkeit etc. sowie eine kurze Betrachtung der Geschichte des Museums selbst). Über einen Verbindungsbau gelangt man in die Sektion „Wismar fürstlich“, nunmehr im hanseatischen Kaufmannshaus, bevor es nach der schwedischen Zeit ins Obergeschoss und damit ins 19. Jh. geht (napoleonische Besatzung, Demokratiebewegung und Revolution, Auswanderung). Wieder im Schabbellhaus (OG) befasst sich die Ausstellung mit der Entwicklung der Stadt in der Moderne (Industrialisierung, Rüstungsindustrie und Weltkriege) bis hin zu DDR-Zeit und friedlicher Revolution. Zahlreiche, teils kostbare Exponate - Koggenmodell, Haushaltsgegenstände, Reliquien, Reliefs, Wandteppich, Originalteile der Wasserkunst, Gemälde u. v. m. (hier und da auch zum Mitmachen) - werden flankiert von informativen Tafeln sowie Audio- und Filmstationen. Immer wieder rückt auch das Gebäude selbst in den Blick mit all seinen Schichten und Veränderungen durch die Jahrhunderte. Kurzum: Für das kurzweilige, sehenswerte Museum sollte man sich ein bisschen Zeit nehmen.
♦ VonApril bis Okt. Di-So 10-18 Uhr (Juli/Aug. auch Mo), von Nov. bis März Di-So 10-16 Uhr. Eintritt 6 €, erm. 4 €, Sonderausstellung 3 €, erm. 2 €, Audioguide 3 €. Öffentliche Führung 12 €, erm. 8 €. Schweinsbrücke 8, Tel. 03841-2243110, www.wismar.de/schabbell.
phan Technikum
Das Technische Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern präsentiert hier die spannende Welt der Technikgeschichte zu „Luft“, zu „Wasser“ und rund ums Element „Feuer“. Der Besuch ist vor allem für Kinder und Jugendliche spannend, aber auch für Erwachsene dank interessanter Exponate wie einen alten Schiffsmotor der Gorch Fock oder einen Nachbau von Lilienthals „Normalsegelapparat“ überaus kurzweilig. Das Museum erinnert zugleich an den Flugzeugbau in Mecklenburg-Vorpommern (u. a. an Fokker, Dornier, Heinkel und Arado), an den hiesigen Schiffsbau (u. a. an die Warnowwerft, Volkswerft und Matthias-Thesen-Werft) und bietet Technik zum Anfassen (z. B. ein Propellerkarussell). Gleichzeitig geht die Ausstellung Fragen nach wie: „Hat Feuer einen Schatten?“ oder „Gibt es Wände aus Luft?“.
♦ Das phan Technikum liegt im Westen Wismars, Zum Festplatz 3. Zu erreichen mit Buslinie 1 bis Haltestelle „Tierpark“. Juli und Aug. tägl. 10-18 Uhr, ansonsten Di-So 10-17 Uhr. Erw. 8 €, Kinder 6-17 J. 5 €, Familien ab 15 €. Tel. 03841-304570, tlm-mv.de.
Basis-Infos
InformationTourist-Information u. a. mit Zimmervermittlung und Kartenvorverkauf. April bis Okt. tägl. 9-17 Uhr, Nov. bis März 10-16 Uhr. Lübsche Str. 23a, 23966 Wismar, Tel. 03841-19433, www.wismar.de/tourismus.
Stadtrundgänge werden ebenfalls von der Tourist-Information angeboten: von Ostern bis Anfang Nov. tägl. um 10.30 Uhr, Dauer ca. 2 Std., 7 €/Pers., erm. 5 €, Kinder bis 12 J. kostenlos; außerdem Mitte März bis Dez. immer Fr um 18 Uhr Nachtwächterführungen (Dauer ca. 2 Std., 10 €, erm. 7 €), ganzjährig jeden Sa um 15 Uhr die Störtebeker-Führung (10 €, erm. 7 €) sowie Ende März bis Ende Okt. Fr 16 Uhr (im Sommer zusätzlich Di 14 Uhr) die 2-stündige SOKO-Wismar-Führung, 10 €, erm. 7 €. Im Jahr 2022 finden anlässlich des 100-jährigen Filmjubiläums von „Nosferatu“ mehrmals abendliche Führungen zu den Drehorten des Stummfilmklassikers statt. Infos zu allen Führungen bei der Tourist-Information.
Taxi Zentrale Tel. 03841-382946 oder 212300.
VerbindungenBus240verbindet Wismar mehrmals tägl. mit Boltenhagen (via Klütz) und Weißer Wiek (Sa/So eingeschränkt), die Linie 230 fährt auf die Insel Poel. Zudem gibt es Stadtbusse, die nicht nur rund um die Altstadt und in die Vororte fahren, sondern auch alle halbe Stunde in das Seebad Wendorf. Busfahrpläne auf www.nahbus.de und bei der Tourist-Information erhältlich. Busbahnhof am nördlichen Rand der Altstadt zwischen Bahnhof und Altem Hafen. Am Busbahnhof starten auch die Fernbusse.
Mit dem Zug bestehen stündlich Verbindungen nach Schwerin, alle zwei Stunden ohne Umsteigen nach Berlin Hbf., außerdem stündlich über Bad Doberan nach Rostock. Bahnhof am nördlichen Ende der Altstadt, Infos auf www.bahn.de und www.odeg.de.
Ausflugsschiffe Mit dem Schiff der Reederei Adler von April bis Okt. bis zu 10-mal tägl. (im Winter eingeschränkt) Hafenrundfahrten, Erw. 15 €, Kinder 4-14 J. 10 €. Von April bis Okt. außerdem 3-mal tägl. zur Insel Poel, Erw. 23,50 €, Kinder 13 € (hin und rück). Anlegestelle am Alten Hafen 7. Tel. 04651-9870888, www.adler-schiffe.de.
Eine ganz besondere Ausflugsfahrt kann man mit der Wissemara, dem Nachbau einer „Hansekogge“ unternehmen, Infos → Poeler Kogge.
Aktivitäten und Veranstaltungen
BadenWonnemar. Riesiges Erlebnisbad am Stadtrand von Wismar. Diverse Wasserrutschen, Wellenbecken mit Grotte, Außenbecken, Sauna, Dampfbad, Wellnesslandschaft. Mai bis Sept. tägl. 10-21 Uhr, Okt. bis April tägl. 10-21 Uhr, Tageskarten (gültig für alles) kosten 29,90 € (Erw.), es gibt aber auch preiswertere Karten für kürzere Aufenthalte. Geburtstagskinder zahlen nichts. Auch Hotel und Restaurant. Bestens ausgeschildert. Stadtbus 1 oder 2 bis Haltestelle „Sporthalle“. Bürgermeister-Haupt-Str. 38, Tel. 03841-327623, www.wonnemar.de.
Fahrradverleihwismar rad. Im Bahnhof (Bahnsteig 2). Im Sommer Mo-Sa 9-13 Uhr, Rückgabe der Räder nach Vereinbarung, auch abends möglich. Ausleihe auch So und außerhalb der Saison nach vorheriger Reservierung unter Tel. 03841-224670. Kinderräder und Zubehör unbedingt reservieren! Fahrrad ab 7 €/Tag. Bahnhofstr. 1.
Segeln Die Segelschule Cipra bietet Törns, Kurse, Scheine, auch Shop. Klußer Damm 1, Tel. 03841-212596 oder 0171-6842162, www.segelschule-cipra.de.
Veranstaltungen Zu den Wismarer Heringstagen (www.heringstage-wismar.de) im März (zuweilen auch Anfang April) gibt es in allen teilnehmenden Restaurants der Stadt Hering in zig Variationen. Im Juni findet das Wismarer Hafenfest statt (www.hafen-fest-wismar.de), ein Volksfest samt abschließendem Feuerwerk. Die Nr. 1 unter den Stadtfesten ist aber zweifelsohne das Schwedenfest (www.schwedenfest-wismar.de), das alljährlich am dritten oder vierten Wochenende im August stattfindet und zahlreiche Besucher auch aus dem Land der Drei Kronen in die Stadt lockt. Darüber hinaus bietet der große Marktplatz im Advent Raum für den Weihnachtsmarkt.
ZooTierpark Wismar.