Ostseeliebe - Gabriela Jaskulla - E-Book
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Gabriela Jaskulla

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Beschreibung

Ein Forschungsauftrag über einen vergessenen Dichter verschlägt die junge Germanistin Julia Völcker auf eine kleine Ostseeinsel. Auf den ersten Blick eine Idylle! Doch hier gelten andere Regeln als in der Großstadt auf dem Festland, wie Julia bald am eigenen Leib erfährt. Die Inselbewohner bilden eine eingeschworene und wortkarge Gemeinschaft und begegnen der Zugezogenen zunächst mit einer gehörigen Portion Skepsis. Aber Julia lässt sich nicht unterkriegen. Sie fragt nicht, macht ihre Arbeit, trotzt Stürmen und Widrigkeiten aller Art. Als sie sich in den Tierarzt Hanno verliebt, scheint sie endlich angekommen, doch die Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt ...

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Ein Forschungsauftrag über einen vergessenen Dichter verschlägt die junge Germanistin Julia Völcker auf eine kleine Ostseeinsel. Auf den ersten Blick eine Idylle! Doch hier gelten andere Regeln als in der Großstadt auf dem Festland, wie Julia bald am eigenen Leib erfährt. Die Inselbewohner bilden eine eingeschworene und wortkarge Gemeinschaft und begegnen der Zugezogenen zunächst mit einer gehörigen Portion Skepsis. Aber Julia lässt sich nicht unterkriegen. Sie fragt nicht, macht ihre Arbeit, trotzt Stürmen und Widrigkeiten aller Art. Als sie sich in den Tierarzt Hanno verliebt, scheint sie endlich angekommen, doch die Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt …

Die Erstausgabe erschien 2003 im btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.

eBook Insel Verlag Berlin 2016

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe des insel taschenbuchs 4451.

© Insel Verlag Berlin 2016

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Umschlag: Rothfos & Gabler, Hamburg

1.

Das Wasser war trüber, als sie erwartet hatte, dunkler – und so unbeweglich wie eine überfressene Seelöwin. Sie musste lächeln: Seelöwen gab es hier natürlich nicht. Sie zögerte: wahrscheinlich nicht. Wenn sie ehrlich war, hatte sie keine Ahnung, was da unter ihr an Lebendigem existieren mochte. Und es interessierte sie auch nicht, jedenfalls so lange nicht, wie es nicht ein warmer, sonnendurchfluteter Tag sein würde, sie mit den Zehen im Wasser plätschernd, das lau und sanft wäre – Urlaubswasser, mit dem sie sich auskannte, Mittelmeerwasser, Badewasser für den Sommer.

Julia seufzte. Davon war sie nun allerdings meilenweit, monateweit entfernt. Ganz allmählich hatte sie die Orientierung verloren, je weiter sie in die Dunkelheit hineinfuhren. Es war ziemlich kalt. Jeanette würde sagen: »Verdammt schattig hier!«

Nun musste sie sich die Ironie schon bei ihrer besten Freundin ausleihen, was nicht oft vorkam. Aber dies war auch kein Urlaubstrip, das unwillige Wasser unter ihr plätscherte keineswegs sommerlich verheißungsvoll, und es würde auch keine Tintenfische liefern, die sie zum Abendessen mit einer köstlichen Knoblauchmayonnaise vertilgen würde, Kalorien hin oder her. Gab es irgendeine Situation, in der sie es nicht schaffte, früher oder später ans Essen zu denken? Doch es beruhigte, lenkte sie ab von dieser merkwürdigen Passage. Eine Reise ins Ungewisse, das hatte sie gewusst – nicht aber, wie schnell sie die Orientierung verlieren würde, die Richtung, das Ziel. Woher war sie aufgebrochen, wohin war sie unterwegs? Sie kannte sich schon lange nicht mehr aus.

Etwas zu sich nehmen. Sattwerden. Sattsam bekannt das alles. Sie liebte diese meist plötzlich eintretende Schwere, wenn sie sich durch einen Braten oder notfalls durch hastig heruntergeschlungene Pizzamengen selbst zur Unbeweglichkeit verurteilt hatte, den Kopf leer, die Beine gelähmt und die Arme nur noch dazu geeignet, einen müden Kopf auf die Tischplatte zu stützen. So hätte sie stundenlang unbeweglich verharren können, am liebsten tagsüber, wenn sie um sich herum noch Geräusche von Geschäftigkeit vernahm, Kinder, die sich zum Spielen aufmachten, anspringende Wagenmotoren – lauter Betriebsamkeiten, die sie in aller Ruhe an sich vorüberziehen lassen konnte.

»Du und deine Mittagsmeditation!«, pflegte ihre Mutter vorwurfsvoll zu sagen, um dann Puddingschalen und Salatschüsseln außer Reichweite zu räumen. Sie bemühte sich dabei, keinen Lärm zu machen, als schliefe Julia. Eigentlich tat sie das ja auch, war nicht ansprechbar, war nicht da. War ganz bei sich. Das waren Momente der völligen Zufriedenheit, der Wunschlosigkeit, in denen ihr kein Zweifel und kein Ehrgeiz in die Quere kamen, in denen sie niemanden vermisste und sich nicht wünschte, angesprochen zu werden, Momente des Trostes.

Es ist nur, weil ich mich so allein fühle, dachte sie jetzt und, mit plötzlicher Ernüchterung: Ich bin ja auch allein!

Das hatte sich schon bei Beginn der Reise eingestellt, dieses leise Gefühl der Enttäuschung. Im Nu war die Zeit vergangen zwischen Bielefeld und Berlin, in einem Augenblick flogen mehrere hundert Kilometer vorbei, Gleise und Orte und fahle Landschaften und Städte von hinten. Die schienen plötzlich alle nur noch aus Lagern, Abraumhalden und Werkstatthöfen zu bestehen, Vorstädte, Durchgangsdörfer mit schmalen Schultern, die kaum abwichen von ihren schnurgeraden Hauptstraßen, oft eingeklemmt zwischen Asphaltbahnen und Eisenbahntrasse.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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