Oxymel - Heike Bueß-Kovács - E-Book

Oxymel E-Book

Heike Bueß-Kovács

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Beschreibung


Ein heilkräftiges Elixier für Gesundheit und Glückseligkeit!

Viel früher als die berühmte Apfelessigkur vitalisierte Oxymel als Medikament und Lebenselixier die Gesundheit unserer Vorfahren. Bereits antike Quellen berichten von der erstaunlichen Heilkraft des Sauerhonigs, der unter anderem bei Atemwegserkrankungen und zur Stärkung griechischer Athleten empfohlen wurde. Auch im Mittelalter wurde er geschätzt. In China gilt er als Heilmittel, in Russland ist er ein beliebter Morgentrunk nach dem Aufstehen.

Auch in unserer Zeit konzentriert die Arznei aus Honig und Essig ein herausragendes Gesundheitspotenzial in sich.

Der Honig-Essig-Trunk, dem je nach Bedarf unterschiedliche Heilkräuter hinzugefügt werden können, ist eine gesunde Alternative zu alkoholischen Tinkturen. Er wird als Heil- und Stärkungsmittel bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt, ist aber auch eine hervorragende Prophylaxe gegen viele Erkrankungen.

Anwendungsgebiete von Oxymel:

  • Stärkung des Immunsystems
  • Stärkung des Verdauungssystems
  • Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Stärkung der Nerven
  • allgemeine Kräftigung und Versorgung des Körpers mit lebenswichtigen Nährstoffen

Je nach Zugabe von Heilkräutern erweitert sich das Wirkspektrum des Oxymels:

  • Hopfen - schlaffördernd, krampflösend, hilfreich bei Wechseljahresbeschwerden
  • Lavendel - entspannend, schlaffördernd
  • Sanddorn - immunstimulierend
  • Spitzwegerich - antibakteriell, entzündungshemmend, reizlindernd, bei Husten und Heiserkeit
  • Hagebutte - entzündungshemmend, immunstärkend, zellschützend
  • Kamille - entspannend, krampflösend, entzündungshemmend, antibakteriell

Jede Zutat ist ein Geschenk der Natur!

Oxymel hat aufgrund seiner Zutaten einen sauren pH-Wert von 3 bis 4, es wird jedoch basisch verstoffwechselt und unterstützt deshalb eine basische Ernährung.

Dieses Grundlagenwerk stellt alle wichtigen Fakten über die Anwendung von Oxymel als Naturmedizin, Detox-Kur und Nahrungsergänzungsmittel vor. Das Buch bietet viel Praxiswissen und zahlreiche Rezepte zur Herstellung von alkoholfreien Tinkturen, Heilsirupen, Magenbitter, Hustenmittel, Elixieren und Salben.

Ein Muss für alle an Gesundheit Interessierten und Kräuterkundigen, die neue Impulse mit der Kraft der Natur entdecken wollen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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1. Auflage September 2023

Copyright © 2023 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat : Christina Neuhaus Covergestaltung, Satz und Layout : Karas Grafik, Wien

ISBN E-Book 978-3-86445-960-3 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

VORWORT

© Adobe Stock: Irina Ukrainets

Ein uraltes Naturheilmittel erfährt gerade eine Renaissance: Oxymel. Der Name leitet sich von den griechischen Wörtern oxy (»sauer«) und méli (»Honig«) ab. Im Deutschen wird Oxymel als Sauerhonig oder auch saurer Sirup bezeichnet.

Das Naturheilmittel blickt auf eine fast 2500 Jahre alte Geschichte zurück und fand in den Gesundheitslehren fast aller Kulturen Beachtung. So hatte Oxymel als natürliches Therapeutikum einen festen Platz in der indischen Ayurveda-Medizin, der TCM, im alten Persien, in der Antike sowie in der Klostermedizin des Mittelalters. Hippokrates von Kos, Pedanios Dioskurides, Galen von Pergamon und viele andere Heilkundige der Antike führten Aufzeichnungen zu den Heilwirkungen von Oxymel. Der griechische Arzt Pedanios Dioskurides, der im 1. Jahrhundert n. Chr. im Römischen Reich lebte, widmete sich besonders intensiv dem Sauerhonig und seinen verschiedenen Zubereitungsformen. Im fünften Buch seines berühmten Hauptwerkes De materia medica beschrieb er verschiedene Mischungen aus Wein, Wasser, Honig und Essig. »Das war bis weit in die Neuzeit relevant«, erklärt Tobias Niedenthal von der Forschergruppe Klostermedizin, »bei uns in der Renaissance sogar noch mehr als im Mittelalter«.

Oxymel galt schon früh als Allheilmittel, als sogenanntes Panaceum, das bei zahlreichen Krankheiten und Beschwerden – praktisch von Kopf bis Fuß – angewendet wurde: von Fieber, Entzündungen, Schmerzen, Husten und Erkältung über Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu äußerlichen Wunden, Müdigkeit und Erschöpfung. Überliefert sind zahlreiche Heilmittel mit Oxymel, welche die Bedeutung dieser Arzneiform dokumentieren. Vor allem die lange Haltbarkeit der Mischung schien die Heilkundigen von damals zu beeindrucken, und sie wird heute wieder als großer Vorzug geschätzt. Allerdings mussten unsere Vorfahren mitunter auch negative Erfahrungen im Zusammenhang mit Oxymel machen. So wurden als Zusätze nicht immer nur gut verträgliche Heilpflanzen verwendet, sondern auch giftige wie die Herbstzeitlose (Colchicum) oder die Meerzwiebel (Scilla maritima). »Einige stark giftige Drogen waren bis weit ins 20. Jahrhundert durchaus gebräuchlich«, erklärt Tobias Niedenthal, »aber das war auch damals schon weit außerhalb des Bereiches der Selbstmedikation. Deshalb hat so etwas in Ratgeberbüchern natürlich nichts zu suchen«.

Lange Zeit war Oxymel nahezu vollkommen in Vergessenheit geraten, möglicherweise auch wegen der Giftpflanzen, die früher gelegentlich in Kombination mit Sauerhonig verwendet wurden. Doch mit dem zunehmenden Interesse an natürlichen Heilmethoden erfreut sich die Mischung wieder großer Beliebtheit und liegt stark im Trend.

© Adobe Stock: Umair

Bestimmte Essigsorten weisen in Verbindung mit Honig eine antibakterielle und Antibiofilmaktivität auf

Auch die Wissenschaft scheint wieder großes Interesse an dem alten Heilelixier zu haben. In einer brandneuen Studie, die im angesehenen Magazin Microbiology veröffentlicht wurde, stellte ein britisches Forscherteam von der University of Warwick fest, dass bestimmte Essigsorten in Verbindung mit Honig eine antibakterielle und Antibiofilmaktivität aufweisen. Die Wissenschaftler rund um die Mikrobiologin Dr. Freya Harrison fanden dabei heraus, dass Essig und Honig synergistisch wirken, das heißt, sich in ihrer Fähigkeit, Krankheitserreger zu schwächen, perfekt ergänzen. Oxymel ist also eine echte Medizin.

Zudem ist der Sauerhonig gut verträglich und kann mit zahlreichen natürlichen Zusätzen kombiniert werden. Mit ein paar Grundkenntnissen lässt sich der Sauerhonig auch leicht selbst herstellen und kann als Eigenproduktion einen dauerhaften Platz in der Hausapotheke einnehmen.

In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte zu Oxymel, vor allem, welche Inhaltsstoffe diese Naturarznei so wirkungsvoll machen. In einem umfassenden Praxisteil erhalten Sie ausführliche Informationen über die Anwendung von Sauerhonig bei verschiedenen Krankheiten und Beschwerden – hier auch in Kombination mit Therapieempfehlungen aus der Volksheilkunde des Naturgelehrten und Pfarrers Sebastian Kneipp.

Im Rezeptteil des Buches bekommen Sie jede Menge Anregungen und Anleitungen für Oxymelzubereitungen zum Selbermachen – und das garantiert nur mit Heilpflanzen, die vollkommen ungiftig sind!

Was verbirgt sich hinter Oxymel?

KAPITEL 1
Was verbirgt sich hinter Oxymel?

© Adobe Stock: terra.incognita

Wer denkt, Oxymel sei lediglich ein Gemisch aus zwei Zutaten – Essig und Honig –, der irrt. Durch das Zusammenführen der Komponenten entsteht ein weitaus größeres Wirkspektrum als durch die Summe der Inhaltsstoffe alleine. Essig und Honig sind also ideale Partner, wenn es um die Gesundheit geht. Und das ist – wie bereits im Vorwort erwähnt – schon seit langer Zeit bekannt. Bereits in der Antike nutzten die Menschen die erstaunlichen Heilwirkungen des Sauerhonigs, um zum Beispiel Atemwegserkrankungen zu behandeln oder Verdauungsbeschwerden zu lindern. Auch als Stärkungsmittel war Oxymel hoch geschätzt. So verabreichten griechische Heilkundige ihren Athleten Sauerhonig, um sie sportlich in Bestform zu bringen. Nicht zuletzt wusste man vor gut 2500 Jahren in Griechenland, im Orient und in anderen Kulturen, dass sich der Sirup aus Essig und Honig hervorragend zum Entgiften eignet, da er den Stoffwechsel anregt, die Zellerneuerung aktiviert und auf diese Weise sogar zu einer Verjüngung des Körpers beitragen kann.

Im alten Persien, in der griechischen und römischen Antike sowie in der Klostermedizin des Mittelalters sind zahlreiche Arzneien beschrieben, die auf einer Kombination von Oxymel mit verschiedenen Heilpflanzen beruhen. Schon früh hatten die Gelehrten und Heilkundigen erkannt, dass sich Oxymel ideal als alkoholfreie Tinktur eignet, die stark genug ist, um Pflanzenwirkstoffe zu extrahieren. In alten Arzneibüchern finden sich Kombinationen von Sauerhonig mit beispielsweise Meerrettich oder Knoblauch, aber auch mit Granatapfel, Quitte oder Schwarzen Johannisbeeren.

© Adobe Stock: vera

Heutzutage lassen sich sehr viele in der Phytotherapie bekannten und genutzten Heilpflanzen mit Oxymel kombinieren, seien es Kräuter wie Salbei, Rosmarin oder Thymian, Blüten von Linde, Holunder oder Lavendel oder Samen wie Fenchel oder Kümmel. Der Fantasie und den Möglichkeiten sind praktisch keine Grenzen gesetzt.

© Adobe Stock: fortyforks

In Persien ist Oxymel als Sekanjabin bekannt, ein Erfrischungsgetränk für heiße Sommertage. Es kann mit Gurke und frischen Minzeblättern garniert werden

Das Geheimnis des Essigs

KAPITEL 2
Das Geheimnis des Essigs

© Adobe Stock: stivog

Essig hat einen festen Platz in der Alltagsküche und verfeinert das Aroma sehr vieler Speisen. Vor allem für Salatdressings ist Essig zumeist unerlässlich, da er der Soße einen fein säuerlichen Geschmack verleiht. Aber auch aus der Naturheilkunde ist Essig nicht wegzudenken. Schon seit alters her wurden Essigessenzen zu therapeutischen Zwecken verwendet und für die Behandlung verschiedenster Krankheiten und Beschwerden eingesetzt. Nicht zuletzt hat Essig einen hohen Stellenwert im täglichen Leben, etwa bei der Reinigung und Desinfektion im Haushalt oder der Körperhygiene und Kosmetik.

Wie entsteht Essig?

Essig entsteht durch die Einwirkung von Bakterien mit dem Namen Acetobacter. Diese Bakterien wandeln Alkohol in Essigsäure um. Der Alkohol, der für den Umwandlungsprozess benötigt wird, kann verschiedensten Ursprungs sein. Zumeist handelt es sich um Trauben- oder Obstweine. Hier können dann beispielsweise Rotwein-, Weißwein- oder Apfelessige entstehen, die im Übrigen die häufigsten Essigsorten darstellen. Essig kann aber auch aus Reis- oder Branntwein, Bier sowie verschiedenen anderen Obstsorten gewonnen werden. Seltener als der – klare oder trübe – Apfelessig, aber bestimmt ebenso interessant und schmackhaft, sind etwa Cranberry-, Erdbeer-, Granatapfel-, Himbeer- oder Holunderessig. Auch sehr beliebt in der Küche sowie für medizinische Anwendungen sind Kräuteressige. Diese können mit einem einzelnen Würzkraut oder mit mehreren Kräutern angesetzt werden.

Für eine mediterrane Note eignen sich etwa Kräutermischungen mit Oregano, Thymian, Basilikum und Rosmarin. Zitronenmelisse und Minze verleihen dem Kräuteressig einen besonders frischen Geschmack. Mischungen aus klassischen Küchenkräutern mit Petersilie, Schnittlauch, Dill und Kerbel passen hervorragend zu frischen Blattsalaten sowie zu Tomaten- oder Gurkensalat.

Das A und O: die Fermentation

Die Essigsäurebakterien setzen in der alkoholischen Flüssigkeit einen Gärungsprozess in Gang. Diesen Prozess nennt man Fermentation oder auch Fermentierung. Die Acetobacter-Bakterien siedeln sich auf dem Wein oder Bier an und verwandeln das alkoholische Getränk unter Zuhilfenahme von Sauerstoff nach und nach in Essig.

© Adobe Stock: Marek Gottschalk

Mediterrane Kräuter passen hervorragend zu Blatt-, Tomaten- und Gurkensalat

In früheren Zeiten war dies ein zeitaufwendiger Prozess, der leicht ein halbes oder sogar ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen konnte. Unsere Urururgroßeltern verwendeten Tonkrüge zur Herstellung von Essig; bei der professionellen Essigproduktion wurden größere Behälter wie Holzfässer benutzt. Wein oder Bier mit einem Alkoholgehalt zwischen 4 und 7 Prozent wurde im offenen Krug oder Fass einfach sich selbst überlassen, und dann hieß es warten. Essigsäurebakterien, die sich in der Luft befanden oder von Fruchtfliegen transportiert wurden, konnten sich auf der Oberfläche der alkoholischen Flüssigkeit niederlassen und den Gärungsprozess initiieren, sodass mit Glück und Geduld nicht Wein aus Wasser, sondern Essig aus Wein wurde. Neben Geduld brauchte man auch Glück, da der gesamte Prozess recht störanfällig und vieles dem Zufall überlassen war. So konnten beispielsweise nicht nur die erwünschten Acetobacter-Bakterien in die offenen Krüge und Fässer gelangen, sondern auch vieles andere, was darüber hinaus in der Luft umherschwirrte, wie Pilzsporen oder Staubpartikel. Kam es zu Verunreinigungen oder gar zu Schimmelbesatz, war das ganze Warten umsonst, und es hieß: Essig ist’s mit dem Essig.

© Wikimedia: Christoph Weigel – Deutsche Fotothek

Essigproduktion früher (links) und heute (rechts)

In der modernen Essigproduktion wird hingegen nichts mehr dem Zufall überlassen, und auch die Wartezeiten bis zum Erhalt des säurehaltigen Naturproduktes sind extrem verkürzt. Statt eines halben oder ganzen Jahres benötigt der Fermentierungsprozess nun nur noch wenige Tage. Die alkoholische Grundflüssigkeit wird in großen Tanks gelagert, und die benötigten Bakterienstämme gelangen auch nicht mehr über Fruchtfliegen auf die Oberfläche, sondern werden gezielt appliziert. Die Sauerstoffzufuhr erfolgt über spezielle Belüftungssysteme, und auch die Temperatur von 25 bis 30 Grad Celsius wird streng und konstant eingehalten, da sich die Bakterien in diesem Bereich ideal vermehren und ihre Arbeit der Fermentation perfekt bewerkstelligen können.

Was ist eine Essigmutter?

Dass Essig eine Mutter und vielleicht gar einen Vater haben könnte, erscheint doch ziemlich kurios. So ist es natürlich auch nicht. Als Essigmutter (auch Essigkahm oder Essigpilz) bezeichnet die Fachwelt eine Kultur aus sehr vielen Essigsäurebakterien. Sie kann in Form kleiner Körnchen auf dem Boden der Essigflasche liegen, als Fäden ziehende Masse in der Flüssigkeit schweben oder sich als gallertartige Schicht an der Oberfläche ablagern. Letztere lässt sich besonders gut zur Herstellung von Essig verwenden und ist immer wieder nutzbar.

Auf der Internetseite alles-essig.de findet sich neben umfassenden Informationen rund um die Geschichte des Essigs, den verschiedenen Essigarten sowie deren Nutzung auch eine ausführliche Anleitung zur Essigherstellung mit Essigmutter.

© Adobe Stock: Microgen

Fermentation

Grundvoraussetzung für die Essigentstehung ist der Prozess der Fermentation. So bezeichnet man eine mikrobielle oder enzymatische Umwandlung organischer Stoffe in Säure, Gase oder Alkohol. Im Fall des Essigs findet die Umwandlung durch Essigsäurebakterien statt, mit denen alkoholische Flüssigkeiten wie Rot-, Weiß- oder Obstwein »geimpft« werden.

Die Zutaten dafür sind sehr überschaubar, denn es braucht nur

150 ml naturtrüben Bio-Apfelessig,

150 ml Wasser und

2 Esslöffel Honig.

Diese Zutaten werden in ein sauber gespültes hohes Glasgefäß gegeben und gut vermischt. Damit ausreichend Sauerstoff an die Mischung kommt, darf das Gefäß nicht luftdicht abgeschlossen werden; hierfür empfohlen werden Küchenkrepp oder eine Wattekugel. So wird einerseits eine Luftdurchlässigkeit erreicht und die Flüssigkeit andererseits vor Verunreinigung geschützt.

© Adobe Stock: Tatiana

Eine Essigmutter lässt sich leicht selbst herstellen

An einem warmen Ort abgestellt, bilden sich nach etwa 2 bis 3 Wochen trübe Schlieren im Essigwasser. Das ist der Anfang der Essigmutter. Um sie zur Essigherstellung verwenden zu können, sollten noch weitere 1 bis 2 Wochen Geduld aufgebracht werden. Denn dann wachsen die Fäden zu einer gallertartigen Kugel oder Scheibe zusammen, die einer kleinen Qualle ähnelt.

Nun ist die Essigmutter reif, kann aus dem Ansatz geholt und zur Essigherstellung genutzt werden.

Auch über die Aufbewahrung und Pflege der Essigmutter informiert die oben genannte Website ausführlich. Zur Aufbewahrung sollte die Essigmutter in dem Essig belassen werden, in dem sie gezüchtet wurde. Dabei ist es ratsam, sie immer mal wieder von der Oberfläche nach unten ins Glas zu schubsen. Die Essigmutter erhält dadurch neuen Sauerstoff und stirbt nicht ab.

Man kann die Essigmutter auch wachsen lassen. Dazu muss sie allerdings gefüttert werden. Essigsäurebakterien können nur so lange arbeiten, bis sie Alkohol vollständig in Essig umgewandelt haben. Ist der Alkohol verbraucht, verfügen die Bakterien über keine Grundlage mehr und sterben ab. Wer die Essigmutter am Leben erhalten und sie sogar vergrößern möchte, muss also von Zeit zu Zeit frischen Alkohol zuführen. So haben die Bakterien die Möglichkeit, weiterzuarbeiten und sich zu vermehren.

Apfelessig aus der eigenen Apfelernte

Wer sich glücklich schätzt, einen Apfelbaum oder vielleicht sogar mehrere Bäume im eigenen Garten zu haben, kann mit den im Sommer oder Frühherbst geernteten Äpfeln ein wunderbares Naturprodukt herstellen – einen Bio-Apfelessig ohne jegliche Zusatzstoffe.

© Adobe Stock: Stefani Brügge

Apfelessig selbst herzustellen ist ganz einfach – und dazu noch günstig

Alles, was Sie dazu brauchen, sind

Äpfel (auch Fallobst oder Apfelreste sind geeignet),

Zucker,

Wasser,

ein sauberes Gefäß, ein sauberes Küchentuch – und Geduld.

Hierzu das Gefäß, zum Beispiel ein großes Einmachglas mit 1 bis 2 Litern Fassungsvermögen, gründlich reinigen und am besten sterilisieren. Geeignet dafür ist eine heiße Sodalösung.

Äpfel oder Apfelreste in kleine Stücke schneiden, mit Zucker (circa 2 Esslöffel pro 1 Kilo Äpfel) und Wasser aufgießen, bis alles gut bedeckt ist.

Mit einem sauberen, am besten frisch gebügelten Küchentuch abdecken, damit keine Verunreinigungen oder gar Schimmelsporen in das Gefäß geraten.

© Adobe Stock: Maryana

Immer mal wieder umrühren, um die Bildung von Schimmelpilzen zu vermeiden und die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen. Nach einiger Zeit bildet sich auf der Oberfläche ein Schaum, der durch die alkoholische Gärung verursacht wird und ausdrücklich erwünscht ist.

Geruchstest machen. Nach einigen Tagen verändert sich der Geruch der Flüssigkeit und eine feine Essignote wird wahrnehmbar.

Wenn die Früchte nach unten gesunken sind und die Essignote stark ausgeprägt ist, den Rohessig durch ein sauberes Tuch filtern und wieder in ein sauberes Glas abfüllen.

Das Glas mit einem Tuch abdecken und für etwa 6 Wochen an einem warmen Ort stehen und zu Apfelessig vergären lassen.

Anschließend den Essig in saubere Flaschen abfüllen und gut verschlossen an einem kühlen Ort nochmals einige Zeit (bis zu 10 Wochen) nachreifen lassen.

© Adobe Stock: photohampster

Früchteallerlei

Natürlich können Sie Essig auch aus anderen Früchten herstellen, die Sie im eigenen Garten haben. Probieren Sie es doch einmal mit Himbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, Birnen oder Quitten! Praktisch alles, was Sie zu Marmelade oder Mus verarbeiten können, eignet sich auch hervorragend zur Herstellung von Essig.

Was macht Essig so gesund?

Wie Sie nun wissen, handelt es sich beim Essig um ein säurehaltiges Naturprodukt, dem eine Fermentation zugrunde liegt – hier die Vergärung von Alkohol durch Essigsäurebakterien. Die Essigsäure wird vom Körper in Propionsäure und Buttersäure umgewandelt. Dabei handelt es sich um kurzkettige Fettsäuren, die eine große Bedeutung für unseren Darm und unser Immunsystem haben. Der Darm bildet aus den kurzkettigen Fettsäuren ein wichtiges Enzym, das sogenannte Acetyl-Coenzym A. Es spielt eine große Rolle bei vielen Stoffwechselprozessen, zum Beispiel dem Fett- und Hormonstoffwechsel, und reguliert dadurch unter anderem den Cholesterin- und den Blutzuckerspiegel mit.