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Bernd Leicht erzählt in diesem Buch wie sein Vater ihn über 10 Jahre lang sexuell missbrauchte und seinen Lebensweg dadurch prägte.
Es blieb nicht nur bei dem Missbrauch durch seinen Vater, es folgte noch einer im Kinderheim, in einem Krankenhaus und in einer Arztpraxis.
Er fragt sich heute immer wieder, „warum konnte ich den Missbrauch nicht verhindern?“ „Warum fühlte ich mich manches Mal nicht wie ein Opfer, sondern wie ein Täter?“
Sein Vater hatte ihm alles genommen, was ihm lieb war, auch seinen Lebensmut. Deshalb wanderte er im Alter von 18 Jahren nach Kanada aus, es war auch eine Art von Flucht. Wie sollte es anders sein, sogar als er in Kanada lebte, schaffte es sein Vater ihn wieder nach Deutschland zu locken. Sein Leben wurde für ihn danach oft unerträglich, er trieb sich eine Zeit lang in Kneipen rum und trank zu viel Alkohol.
Er schaffte es, trotz aller negativen Erlebnisse in der Kind- und Jugendzeit, eine Familie zu gründen und im Berufsleben erfolgreich zu sein.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Papa liebte mich anders
Ich war Papas Opfer
Alles unter der Maske der Liebe
Autobiografischer Roman
Bernd Leicht
In diesem autobiografischen Roman erzähle ich von dem sexuellen Missbrauch, den ich erleiden musste durch meinen Vater. Er wollte immer meinen Penis streicheln und das tat er rund 10 Jahre lang, das belastet mich heute noch. Auch andere Facetten von sexuellem Missbrauch musste ich erleben.
Bernd Leicht
Copyright © 2022
Alle Rechte vorbehalten.
Inhaltsverzeichnis
Über das Buch
Erinnerungen an mein soziales Umfeld
Papa liebte mich anders
Meine erste Krankenhaus Erfahrung
Missbrauch auch im Kinderheim
Missbrauch begleitete mich
Missbraucht im Krankenhaus
Sexbesessener Geselle
Der Autounfall
Ich floh nach Kanada
Für mich war das auch Missbrauch
Ich begann ein neues Leben
Die Aufarbeitung nach 50 Jahren
Der letzte Brief an meine Therapeutin
Über den Autor
Danksagung
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Bernd Leicht erzählt in diesem Buch wie sein Vater ihn über 10 Jahre lang sexuell missbrauchte und seinen Lebensweg dadurch prägte.
Es blieb nicht nur bei dem Missbrauch durch seinen Vater, es folgte noch einer im Kinderheim, in einem Krankenhaus und in einer Arztpraxis.
Er fragt sich heute immer wieder, „warum konnte ich den Missbrauch nicht verhindern?“ „Warum fühlte ich mich manches Mal nicht wie ein Opfer, sondern wie ein Täter?“
Sein Vater hatte ihm alles genommen, was ihm lieb war, auch seinen Lebensmut. Deshalb wanderte er im Alter von 18 Jahren nach Kanada aus, es war auch eine Art von Flucht. Wie sollte es anders sein, sogar als er in Kanada lebte, schaffte es sein Vater ihn wieder nach Deutschland zu locken. Sein Leben wurde für ihn danach oft unerträglich, er trieb sich eine Zeit lang in Kneipen rum und trank zu viel Alkohol.
Er schaffte es, trotz aller negativen Erlebnisse in der Kind- und Jugendzeit, eine Familie zu gründen und im Berufsleben erfolgreich zu sein.
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Es gibt viele Bücher über sexuellen Missbrauch von Mädchen, jedoch wenige über das Schicksal von Jungen, die das auch erleben mussten.
Ich war auch noch ein kleiner Junge, als meine Seele durch meinen Vater zerstört wurde, bevor mein eigentliches Leben richtig begann.
Erst im Alter von neun Jahren habe ich mir über das Streicheln meiner Geschlechtsorgane durch meinen Vater ausführliche Gedanken gemacht. Mir wurde plötzlich überdeutlich bewusst, dass es sich um etwas „Verbotenes“ handeln musste, und bekam Schuldgefühle. Ich war sicher, dass ich an diesen Berührungen schuldig, war, ja sogar sie wollte. Unerträglich war es für mich, ich wurde von Schuldgefühlen gepeinigt, sie gingen so weit, dass ich meine Genitalien zu hassen begann.
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Meine Mutter war gerade 18 Jahre alt geworden, als sie mich in den letzten Kriegsjahren zur Welt brachte. Wir wohnten am Rande eines kleinen Dorfes, meine eine Oma und zwei Tanten waren hier ebenfalls zu Hause. Mein Vater war noch als Soldat im Krieg, erst Wochen später, während eines Heimaturlaubs, lernte er mich kennen. Mir wurde viel später erzählt, dass er einen ziemlichen Aufstand machte und behauptete, dass ich nicht von ihm sei. Sondern von dem ehemaligen Freund meiner Mutter. Es war jedoch nicht der Fall, ich war eindeutig sein Sohn. Meine Mutter beteuerte meinem Vater immer wieder, dass sie mit ihrem ehemaligen Freund keinen Geschlechtsverkehr hatte.
Einige Monate nach Kriegsende kam mein Vater aus einem Lazarett nach Hause. Er wollte schon nach kurzer Zeit wieder als Beamter im Polizeidienst arbeiten. Bekam jedoch keine Genehmigung von den damals zuständigen Behörden, sie verlangten von ihm einen Nachweis darüber, dass er nicht bei der „SS“ im Krieg war. Diesen Nachweis konnte er, aus mir bis heute unbekannte Gründe, nicht erbringen.
Ohne Antwort und irgendeiner schlüssigen Erklärung, blieb auch in diesem Zusammenhang, der Überfall von mehreren polnischen Männern. Meine Mutter und wir Kinder sind mit vorgehaltener Waffe ins Schlafzimmer der Eltern gebracht worden. Wir haben geweint und schreckliche Angst gehabt.
Unser Vater ward ebenfalls mit einer Waffe bedroht und wurde von zwei Polen ins Wohnzimmer gebracht. Wir konnten laute Stimmen in russischer Sprache hören. Irgendwann verstummten die Stimmen aus dem Wohnzimmer. Woher konnte mein Vater so gut russisch sprechen? Das musste mit seiner Tätigkeit im Krieg zusammenhängen.
Die Männer durchsuchten noch die gesamte Wohnung nach Wertsachen, einschließlich des Eltern-Schlafzimmers. Räumten alle Schränke aus und schmissen alles, was sie nicht gebrauchen konnten, auf den Boden. Gefunden haben sie meines Wissens nur ein Silberbesteck für 24 Personen, darüber wurde noch oft gesprochen, denn meine Eltern ärgerten sich sehr über den Verlust.
Stammte das Silberbesteck eventuell von Juden? War es ehrlich erworben? Ich weiß es nicht. Nach rund einer Stunde war der Spuk vorbei und die Männer verschwanden.
Mein Vater hat den Überfall nicht der Polizei gemeldet. Hatte der Überfall mit der Ablehnung, dass er wieder als Beamter arbeiten wollte, zu tun? Wie sich später herausstellte, war diese Ablehnung, sein beruflicher Weg nach oben.
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Mein Elternhaus stand weit außerhalb unseres Dorfes, bis in den Dorfkern mussten wir einige Hundert Meter laufen. Wir hatten kein fließendes Wasser, nur einen Brunnen im Garten. Wenn der im Sommer, was häufiger vorkam, kein Wasser hatte, mussten wir es aus dem Dorf holen. Das Wasser wurde in Eimern und einer Zinkwanne, auf einem Handwagen transportiert. Ich musste schon als Kleinkind den Handwagen mit schieben helfen, denn der Weg zu unserem Haus ging ziemlich bergauf.
An die Kanalisation waren wir noch nicht angeschlossen, wir hatten eine Güllegrube vor dem Haus. Deshalb war nur ein „Plumpsklo“ vorhanden, das mit ungehobelten Brettern vom Schweinestall abgetrennt war. Schön war das nicht, zu der Zeit, jedoch zumindest in ländlichen Gebieten, häufig anzutreffen.
Elektrisches Licht hatten wir zwar, allerdings nicht in jedem Raum, schon gar nicht im Keller.
Das zweite Haus an dem Weg ins Dorf war unsere Volksschule, in der ich auch unterrichtet wurde. Es gab dort zwei Klassenräume, einer für die erste bis vierte Klasse und der andere für die fünfte bis achte Klasse. Die beiden Lehrer waren sehr streng. Hatte einer von uns Schülern gegen ihre weit überzogenen Richtlinien verstoßen, mussten wir uns vor der ganzen Klasse unsere Hosen soweit runterziehen, dass sie die Weidenrute auf unserem nackten Po tanzen lassen konnten. Mädchen wie Jungen wurden so, oft für Nichtigkeiten, bestraft. Mir hat das wenig ausgemacht, bei mir war meistens ein guter Grund für die Bestrafung vorhanden.
Oft musste ich für meine bevorstehende Bestrafung an dem nahen gelegenen Bach gehen und eine Weidenrute abschneiden. Dazu habe ich mir viel Zeit gelassen, keinesfalls aus Angst vor den Stockhieben, sondern um die Lehrer zu provozieren.