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Das Ziel dieses Buches ist, sich zuerst mit den Hintergründen passiven Einkommens zu befassen, deren Wissen wichtig ist, um für sich selbst ein individuelles Konzept des passiven Einkommens zu erstellen und dieses auf die eigenen Möglichkeiten und Erwartungen anzupassen. Es soll nicht die Illusion verkauft werden, dass man mit einem einfachen Trick innerhalb von sechs Wochen Multimillionär wird und nie wieder arbeiten muss, sondern es soll ein solides Fundament gelegt werden, auf dessen Basis mit einem anhaltenden Investment über einen längeren Zeitraum ein dauerhaftes passives Einkommen erzeugt werden kann. Dazu werden nach dem Kennenlernen der nötigen Theorien auch einige praktische Beispiele erläutert, sodass ein einfacher, aber dennoch fundierter, Einstieg in die Thematik gefunden werden kann.
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Seitenzahl: 95
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Es gibt sehr viel Literatur zum Thema „Passives Einkommen“, warum also habe ich mich entschieden, ein weiteres Buch zu diesem Thema zu verfassen?
Die Antwort ist leicht: Die vorhandene Literatur erfüllt den ihr angedachten Zweck nicht, denn sie verfolgt einen ganz anderen; die reine Erzielung von Umsatz in Form von Versprechungen über leicht zu erreichenden Reichtum, wenn man nur gewissen leicht nachvollziehbaren Schritten folgt. Kurz gesagt, die Literatur verfolgt einen Selbstzweck, in dem sie eine Illusion vorgaukelt.
Das ist genau nicht das Ziel dieses Buches, stattdessen befasst es sich mit den Hintergründen, deren Wissen wichtig ist, um für sich selbst ein individuelles Konzept des passiven Einkommens zu erstellen und dieses auf die eigenen Möglichkeiten und Erwartungen anzupassen. Ich möchte nicht die Illusion verkaufen, dass man mit einem einfachen Trick innerhalb von sechs Wochen Multimillionär wird und nie wieder arbeiten muss, sondern möchte ein solides Fundament legen, auf dessen Basis mit einem anhaltenden Investment über einen längeren Zeitraum ein dauerhaftes passives Einkommen erzeugt werden kann.
Vorwort
Theoretische Grundlagen
Zeit ist Geld
Outsourcing
Abschlussübungen
Der Wert von Geld
Lebenshaltungskosten
Zeitwerte
Wo und wie kann ich investieren?
Risiko-Rendite-Verhältnis
Abschlussübungen
Der Leverage-Effekt
Diversifikation
Wie sieht das „richtige“ Investment aus?
FX-Exposure
Hedging
Effiziente Märkte
„Never try to time the market“ und der Cost-Average-Effekt
Ausschüttende und thesaurierende Investments
Ausschüttende Investments
Thesaurierende Investments
Ein Beispiel
Übersicht einiger Investmentmöglichkeiten
Klassische Investments
Immobilien
Aktien
Exchange-Traded-Funds (ETFs)
Zertifikate
Die Kosten von Informationen
Unternehmensbeteiligungen
Unternehmensgründung
Investmentmöglichkeiten in Zeiten des Internets
Kryptowährungen
Webseiten
Apps
Youtube und Instagram
Bücher und eBooks
Motivation und Bedeutung passiven Einkommens
Und dann?
Nachwort
In diesem Kapitel werden sukzessiv Theorien und Konstrukte erläutert, die für ein realistisches Verständnis der durchschnittlichen Möglichkeiten von passivem Einkommen nötig sind. Die Reihenfolge ist dabei so gewählt, dass die einzelnen Unterpunkte teilweise aufeinander aufbauen und so in ihrer Gesamtheit ein ganzheitliches und nachvollziehbares Bild ergeben.
Ein Punkt, der extrem wichtig ist, aber kein eigenes Kapitel verdient, vorweg: Es gibt kein komplett passives Einkommen in dem Sinne, dass es einem zu fliegt und man absolut nichts dafür tun muss. Am Anfang jedes passiven Einkommens steht immer ein Investment, in welcher Form auch immer, es sei denn, man bekommt etwas geschenkt, erbt etwas oder Ähnliches. Ist man jedoch vollständig für sich selbst verantwortlich und kann sich nicht zum glücklichen Kreis der Personen zählen, denen Dinge in den Schoß gelegt werden, so muss man auch immer für seine Resultate arbeiten. Der Trick dabei ist, diese Arbeit sinnvoll zu planen, zu strukturieren und durchzuführen – und genau dafür benötigt man das entsprechende Hintergrundwissen.
Zeit ist Geld ist ein bekannter Spruch, den die meisten Personen schon einmal gehört haben werden. Es ist aber auch eine inhärente Wahrheit, wenn man sie so begreifen möchte, und das geht über die Idee vom eiligen oder direkten Erledigen von Aufgaben hinaus. Vielmehr geht es in diesem Kontext um Opportunitätskosten, also Kosten, die dadurch entstehen, dass mögliche Optionen bzw. Opportunitäten nicht wahrgenommen wurden. Um es an einem einfachen Beispiel zu illustrieren:
Beispiel
Sie besitzen eine Garage, die Sie nicht nutzen, weil Sie umgezogen sind und nun einen Carport direkt neben Ihrem Haus besitzen. Das Nicht-Vermieten dieser Garage kostet zwar nichts, es entstehen aber Opportunitätskosten in Höhe der verpassten Mieteinnahmen.
Mit dem gewählten Beispiel im Hinterkopf wird schnell klar, dass sich der Ansatz auch direkt auf die eigene Zeit übertragen lässt. Wir gehen davon aus, dass Sie zunächst eine „normale“ Zeiteinteilung haben, beispielhaft dargestellt in Abbildung 1. Es stehen nun noch 3 Stunden und 45 Minuten „freie“ Zeit zur Verfügung1.
1 Tag
24 Stunden
Arbeit
8 Stunden
Wege
1,5 Stunden
Hygiene
45 Minuten
Reinigung
45 Minuten
Einkaufen
15 Minuten
Essen
1 Stunde
Schlaf
8 Stunden
"Freie" Zeit
3,75 Stunden
Abbildung 1, "Normale" Zeiteinteilung
Wenn diese Zeit nun dafür genutzt wird sich z.B. eine Serie zu streamen, so entstehen zwar Kosten für Strom und Abnutzung, diese sind aber vernachlässigbar. Was im Gegensatz dazu nicht vernachlässigbar ist, sind die in einem größeren Maße entstehenden Opportunitätskosten, da die Zeit nicht zum Arbeiten genutzt wird.
Hinterlegen wir das mit Zahlen. Wir gehen davon aus, dass eine Stunde reguläre Arbeit einen Verdienst von 20€ brutto mit sich bringt. Eine Stunde Arbeit in der freien Zeit kann dabei völlig anders bewertet sein, wir gehen von 15€ brutto pro Stunde aus. Wenn man nun also von den zur Verfügung stehenden 3 Stunden und 45 Minuten eines Wochentages 2 Stunden zur Arbeit nutzen, so würden wir 30€ brutto mehr einnehmen. Bei 5 Arbeitstagen pro Woche und 4 Wochen im Monat sprechen wir also schon von
600€ brutto im Monat sind eine absolut nicht zu vernachlässigende Summe und um diese zu erreichen wurde weder die gesamte Freizeit an Arbeitstagen, noch Arbeitszeit am Wochenende eingeplant. Es wurde noch nicht einmal davon ausgegangen, dass die zusätzliche Arbeit besser entlohnt wird, als die reguläre Tätigkeit. Mit diesen Informationen ausgestattet, möchte ich explizit eine Warnung aussprechen
Warnung
Es ist nicht nur normal, sondern absolut sinnvoll, seine Zeit auch für Freizeit, also z.B. zur Erholung zu nutzen. Es geht nicht nur darum, eine maximale Zeit in Arbeit zu investieren, sondern vielmehr darum, sich ein Bild davon zu machen, wie man die eigene Zeit einteilt und was dies für Konsequenzen mit sich bringt.
Zusätzlich zu der Warnung sei angemerkt, dass sich, gerade bei höheren Einkommen, das Verdienen von zusätzlichem Geld durch die Steuerbelastung keineswegs in einem 1:1-Verhältnis angesetzt werden kann. Sie sollten sich also sehr gut überlegen, was Ihnen Ihre Freizeit wert ist und was nicht. Alleine die Tatsache, dass Sie dieses Wissen besitzen und es sich bewusst machen, wirkt aber meist schon positiv auf den Einsatz Ihrer Ressourcen.
In diesem Kontext wird das Thema Outsourcing aus verschiedenen Gründen relevant. Der erste Grund ist klar: Wenn Sie jemanden dafür bezahlen, dass er Ihnen eine Tätigkeit abnimmt, gewinnen Sie Zeit, da Sie die entsprechende Tätigkeit nicht mehr durchführen (müssen). Wie wir eben bereits feststellen konnten, ist diese Zeit Geld wert. Wir können also ganz pragmatisch sagen, dass es sich lohnt, Arbeiten outzusourcen, wenn dies günstiger als Ihre Opportunitätskosten ist. Wir ziehen wieder ein Beispiel zu Rate.
Beispiel
Sie könnten in Ihrer freien Zeit 15€ netto pro Stunde verdienen. Auf Ihrer ToDo-Liste steht noch Rasenmähen, welches ca. zwei Stunden dauern würde. Statt dies selbst zu erledigen, bezahlen Sie einem Schüler aus der Nachbarschaft 10€ pro Stunde und arbeiten die frei gewordene Zeit selbst. Sie haben somit 10€ verdienen können, weil Sie Ihre Zeit effizient eingesetzt haben.
Auch hier gibt es natürlich wieder Einschränkungen. Es kann durchaus sein, dass Sie das Rasenmähen genießen und es Ihnen keineswegs wie Arbeit vorkommt, sondern viel mehr eine Verschnaufpause bietet. In diesem Fall würde sich das Beispiel also nicht anbieten, da Sie „bezahlte“ Freizeit im Sinne der Opportunitätskosten eintauschen gegen Arbeitszeit – es sei denn diese macht Ihnen zufälligerweise noch mehr Spaß. Darüber hinaus – und das ist nicht zu vernachlässigen2– kann es geschehen, dass Sie beim Durchführen gewisser Tätigkeiten hohe Lerneffekte haben. Diese können Sie gewissermaßen als Investition in sich selbst verstehen. Wenn Sie solche Tätigkeiten, vielleicht sogar mit einer gewissen Regelmäßigkeit, erledigen, dann steigern Sie Ihren eigenen Wert, da Sie sich zusätzliches Wissen aneignen und Sie machen sich darüber hinaus nicht von anderen abhängig.
Zuletzt sei noch angemerkt, dass in diese Betrachtungen immer mit einbezogen werden muss, in welchem Zeitraum jemand eine Arbeit erledigen kann. Wenn der Schüler aus unserem Beispiel z.B. drei statt nur zwei Stunden benötigen würde, so würde es finanziell keinen Unterschied machen, welche Variante gewählt wird 3, sodass es auf die persönliche Präferenz ankommt 4. Mit diesem Argument möchte ich dieses Kapitel auch gerne in die Abschlussübungen überleiten, denn hier geht es darum, sich selbst und sein Umfeld zu analysieren und die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. Was müssen Sie also tun?
Abschlussübungen
Stellen Sie einen Plan über Ihre Zeit auf. Planen Sie dabei explizit gewünschte Freizeit mit ein, aber seien Sie ehrlich mit sich und Ihren Möglichkeiten.
Schätzen Sie realistisch ein, welchen Verdienst Sie in etwa abseits Ihrer regulären Tätigkeit pro Stunde erreichen können.
Prüfen Sie Ihren Zeitplan und Ihre Einschätzung gegeneinander. Gibt es Potenziale, an denen Sie ansetzen können? Wenn ja, setzen Sie diese um – dies beinhaltet auch Outsourcing!
1 Reinigung und Einkaufen sind Mittelwerte, die nicht unbedingt an jedem Tag anfallen, aber bei Anfallen höhere Zeiten benötigen.
2 Vergleiche dazu auch das nächste Kapitel.
3 Nach Steuern wäre es allerdings effizienter, die Arbeit selbst zu erledigen.
4 Es gibt Studien, die zeigen, dass das Outsourcen alltäglicher Arbeiten glücklicher macht. Es kann also tatsächlich sein, dass Sie Geld damit verdienen, sich selbst glücklicher zu machen.
Die Frage danach, was Geld wert ist, erscheint zunächst vielleicht unsinnig, denn 100€ sind schließlich 100€. Obwohl diese Aussage objektiv natürlich richtig ist, beachtet sie aber zu wenige Faktoren. Diese sollen in diesem Abschnitt etwas genauer erläutert werden.
Fangen wir also mit den offensichtlichen Faktoren an: 100€ in Elend im Harz haben eine völlig andere Kaufkraft als 100€ in Hamburg-Blankenese. Miet- und auch Kaufpreise für Immobilien sind je nach Region völlig unterschiedlich, da "HotSpots" eine ganz andere Aufmerksamkeit bei Investoren haben.5Dieses Wissen ist vor allem dann heranzuziehen, wenn es um Gehälter in anderen Städten geht. In so einem Fall kann es dann durchaus Sinn machen, nicht nur die höhere Steuerbelastung (wir gehen von einem höheren Gehalt aus), sondern auch die Abweichung der Lebenshaltungskosten in die Berechnungen mit einzubeziehen. Dies wird auch im Beispiel auf der nächsten Seite verdeutlicht. Noch relevanter wird es aber, wenn man beabsichtigt, sich von passivem Einkommen zur Ruhe zu setzen, denn es steht ein völlig anderes Investment hinter dem komfortablen Leben von passivem Einkommen an verschiedenen Orten.
Beispiel
Sie verdienen aktuell 50.000€ brutto pro Jahr in einer Stadt, deren Lebenshaltungskosten wir als Standard definieren. Nach Steuern bleiben Ihnen davon ca. 30.000€ netto übrig. Sie bezahlen davon pro Monat eine Miete von 1.000€ inkl. Nebenkosten und haben somit noch 18.000€ pro Jahr oder 1.500€ pro Monat zur Verfügung.
Angenommen Sie bekommen nun ein Jobangebot mit einem Jahresgehalt von 70.000€, also 40% mehr, in einer Stadt, die um 25% höhere Lebenshaltungskosten hat. Nach den Steuern würden davon ca. 38.500€ netto übrigbleiben. Davon zahlen Sie nun 1.250€ Miete inkl. Nebenkosten pro Monat, also stehen noch 23.500€ pro Jahr zur Verfügung. Wenn man diese durch die erhöhten Lebenshaltungskosten dividiert, erhält man 18.800€ pro Jahr oder 1.566,67€ pro Monat, also einen wesentlich geringeren Real-Zuwachs als erwartet.
Das Wissen über Zeitwerte von Geld ist ein sehr wichtiges, denn es illustriert anschaulich den Zinseszins-Effekt bzw. die Tatsache, dass 100€ heute nicht den gleichen Wert haben, wie 100€ in einem Jahr. Diese Tatsache hat nichts mit dem Spruch „Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.“ zu tun, sondern mit der Tatsache, dass man die 100€ heute für ein Jahr lang anlegen und dadurch Kapitalerträge generieren könnte. Aber halt, es gibt doch auch noch Inflation! Richtig, aber erstaunlicherweise meist vernachlässigbar. Das liegt nicht daran, dass die Inflation meistens relativ gering ist6