Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Der Kartenspiel-Klassiker „Patiencen“ wird immer beliebter. Dieses Buch stellt mehr als 50 der schönsten Varianten vor: einfache bis schwierige, altbekannte und viele neuen Patiencen. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen und zahlreiche Abbildungen veranschaulichen die Spiele. Dazu gibt es viele Legebeispiele sowie Aufgaben mit Lösungen. Ein Buch für Anfänger und Fortgeschrittene.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 154
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Katrin Höfer Patiencen
Katrin Höfer
Patiencen
Für Anfänger und Fortgeschrittene Neue Beispiele und Varianten Aufgaben und Lösungen
2., aktualisierte Auflage
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 978-3-86910-230-6 (EPUB)
ISBN 978-3-86910-295-5 (PDF)
ISBN 978-3-86910-179-8 (Print)
Die Autorin: Katrin Höfer, Journalistin und Buchautorin, ist seit vielen Jahren passionierte Patiencen-Spielerin. Sie steht in regem Kontakt mit vielen Spiele-Clubs und hat zahlreiche Spiele sowie deren Regeln festgehalten. Die Autorin hat zahlreiche Bücher zu Spielethemen veröffentlicht, bei humboldt u. a. „Ratgeber Bowling“ (2. Auflage, ISBN 978-3-86910-162-0) und „Das große Kegelbuch“ (2. Auflage, ISBN 978-3-89994-195-1).
Die Abbildungen auf den Seiten 63, 97 und 147 sind dem Buch „1 × 1 der Kartenspiele“ entnommen (humboldt, ISBN 978-3-86910-175-0). Alle übrigen Abbildungen stammen von der Autorin.
2., aktualisierte Auflage
© 2010, 2015 humboldt
Eine Marke der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover
www.schluetersche.de
www.humboldt.de
Autor und Verlag haben dieses Buch sorgfältig geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.
Covergestaltung:
DSP Zeitgeist GmbH, Ettlingen
Innengestaltung:
akuSatz Andrea Kunkel, Stuttgart
Titelfoto:
DSP Zeitgeist
Vorwort
Die Geschichte der Patience
Was ist eigentlich eine Patience?
Die schönsten Patiencen von A – Z
Abzähl-Patience
Abzähl-Patience mit Pfiff
Acht-Päckchen-Patience
Achtzehn Fächer und einer
Apartheid
Aribert
Bäckerspiel
Bildergalerie
Brücke
Canfield
Das vertauschte Kruzifix
Der Gefangene
Der große Napoleon
Der kleine Napoleon
Die böse Sieben
Die gute Dreizehn
Die Hochzeit
Die Räuber kommen
Diktator
Dreiblatt
Dreizehnmal vier
Eiffelturm
Einstein
Eisbrecher
Fächer
Familientag
Flickenteppich
Fürst Bismarck
Galerie
Genesungspatience
Gleiche Farben zudecken
Golf
Hahn im Korb/Harem
Hänsel und Gretel
Harfe
Herz zu Herz
Hochzeitspaar
Hunde ins Körbchen
Kalkulation
Klondike
Kolosseum
Königin, König und Kronprinz
Königin von Italien
Königskerze
Königsspiel
Launische Damen
Max und Moritz
Neunerspiel
Perserbrücke
Poker Squares
Posten
Pounce
Pyramide
Quadrat
Rachel
Rangierbahnhof
Rom ist nah
Rot und Schwarz
Schmetterling
Schottische Patience
Shamrock
Sonne
Spielkasino
Treppe
Turnerriege
Uhr
Vater, Mutter und Kinder
Vier Damen
Viereck
Vier Ecken
Windrad
Zankpatience
Zehn oder Zwanzig (Tonne)
Zopf
Zwei bis Ass
Zwei Flügel
Zweimal vier
Anhang
Die wichtigsten Begriffe von A – Z
Literaturhinweis
Kaum ein Kartenspiel ist weltweit so verbreitet und erfreut sich so großer Beliebtheit wie die Patience. Vermutlich gibt es sogar mehr Spiele aus der Familie der Patience als andere Kartenspiele zusammengenommen. Der britische Autor und Spiele-Experte David Parlett hat in seinem Buch „Book Of Patience“ mehr als 500 Varianten beschrieben. Und es gibt immer noch neue Möglichkeiten: Der Fundus an neuen Spielideen scheint unerschöpflich!
Aktuell erlebt die Patience auch durch Internet und Computerspiele eine Renaissance, denn ein bekanntes Betriebssystem liefert ein Patience-Spiel für den Bildschirm gleich gratis mit.
Es ist aber unwichtig, ob Sie nun mit einer Tastatur am Bildschirm sitzen oder mit Spielkarten am Tisch: Patience ist ein Kartengeduldspiel, das hohe Aufmerksamkeit erfordert. Es schult das Denkvermögen, fördert die Kombinationsfähigkeit, entspannt und beruhigt zugleich. Patiencen kann man zum reinen Zeitvertreib spielen, sie können auch der Meditation dienen sowie das vorausschauende Denken trainieren. Mit „echten“ Karten an einem Tisch zu spielen (statt an einem Bildschirm) macht dabei immer noch die meiste Freude.
Schon Kinder spielen gerne einfache Patiencen, wenn man es ihnen geduldig erklärt. Kinder lernen hierdurch mit viel Spaß eine gewisse Selbstdisziplin kennen und schulen so ihr logisches und strukturiertes Denken.
Was viele nicht wissen: Patiencen können auch mit bis zu 8 Spielern gespielt werden! Dieses Buch bietet eine Sammlung von alten und neuen Patiencen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad und einer Spieldauer von 5 Minuten bis zu einer Stunde.
│││ MEIN TIPP
Gehen Sie mit „Geduld“ an die Sache heran!
Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß bei der Lektüre des Buches und dem anschließenden praktischen Spiel. Mögen Ihre Patiencen stets aufgehen!
Katrin Höfer August 2010
Das Wort „Patience“ bedeut sowohl im Französischen als auch im Englischen so viel wie „Geduld“. Patience ist also ein Geduldsspiel, das vorzugsweise nur von einer Person gespielt wird. Daher auch der amerikanische Name „Solitaire“, unter dem Patiencen in Nordamerika bekannt sind. Franklin D. Roosevelt war erwiesenermaßen ein Liebhaber dieses Spiels, und Somerset Maugham erwähnt das „Spider solitaire“ in seinem Roman „The Gentleman in the Parlour“. Auch Paganini und Winston Churchill spielten Patience.
Wie bei vielen Spielen, so ist auch hier der Ursprung der Patience schwer zu ergründen. Schön wäre es, eine Urkunde zu finden im Stile von „Im Jahre des Herrn … hat Hans Mustermann die Patience erfunden“. Leider gibt es solche Dokumente und Urkunden aber nicht. Übrigens auch nicht zu anderen bekannten Kartenspielen wie Poker, Bridge, Skat oder Doppelkopf.
Alle diese Spiele haben sich entwickelt, seitdem um ca. 1300 in Italien die ersten Spielkarten auftauchten. Vor allem im sechzehnten Jahrhundert wurden viele Spiele aktiv „erfunden“, mit oft vielen Variationen.
Patiencen werden auch oft in der hohen Literatur beschrieben: In Charles Dickens Erzählung „Große Erwartungen“ („Great Expectations“) zum Beispiel, oder in „Die Brüder Karamazov’“ von Dostojewski, wo eine der Romanfiguren eine Patience spielt. Hugo Kastner, Autor des Standardwerkes „Die große humboldt Enzyklopädie der Kartenspiele“, berichtet von einer Legende, nach der ein französischer Adliger in einsamer Haft in der Pariser Bastille die Patience (frz: Geduld) erfand, bevor er hingerichtet wurde. Aber wie hätte sich dieses Spiel dann verbreitet?
Wahrscheinlicher ist es aber, so Kastner, dass die ersten Patiencen im Deutschland des 18. Jahrhunderts entstanden sind. Dies belegen Erwähnungen in der 1783 erschienen Anthologie „Das neue Königliche L’Hombre-Spiel“, wo die „Patience“ und die verwandte „Cabale“ aufgeführt werden. In dem Buch „Der neue Spielalmanach für 1798“ wird das Patiencespiel als Wettbewerb für zwei Spieler beschrieben, die auf die nächste aufgedeckte Karte wetten.
Die baldige Ausbreitung über Europa und die besondere Beliebtheit in Frankreich haben dann zu den französischen Ausdrücken geführt. Die französische Sprache war damals ohnehin so allgegenwärtig wie heute das Englische, dem wir aktuell viele Wörter in unserem Sprachgebrauch verdanken.
Unzweifelhaft aber hat Napoleon in seiner Isolation (und wohl auch schon davor) Patience gespielt. Die dem Kaiser der Franzosen gewidmeten Patiencen („Der Große Napoleon“ und „Der Kleine Napoleon“) werden natürlich in diesem Buch vorgestellt.
Heutzutage finden sich Patience-Spiele auf nahezu jedem Computer, gratis mitgeliefert vom Hersteller. So hat dieses schöne Spiel vom Mittelalter den Sprung in die digitale Welt geschafft!
Wortgetreu übersetzt heißt Patience bekanntlich Geduld. Für die einfache Patience, deren Spielablauf allein davon abhängt, wie die Karten fallen, ohne dass dies mit dem Verstand beeinflussbar ist, trifft das zu. Daneben gibt es aber viele Patiencen, deren Gelingen genauso vom Planen, Abwägen und Vorausdenken abhängt wie etwa das Schachspiel.
Alle Patiencen haben dies gemeinsam: Durch Auslegen und Ordnen nach einem Schema müssen die Karten in eine Reihenfolge gebracht werden, die bei den einzelnen Patiencen recht unterschiedlich ist. Gemeinsam haben alle Patiencen auch, dass Karten nach verschiedenen Vorschriften „geordnet“ werden müssen – aufsteigend, absteigend, nach Farbsequenzen oder auch ganz anderen Kriterien.
Gespielt wird in der Regel mit einem oder zwei französischen Kartenspielen zu je zweiundfünfzig Blatt. Da Sie mitunter ein große Auslagefläche benötigen, empfiehlt sich die Anschaffung spezieller Patience-Karten, die nur halb so groß sind wie normale Skat-Blätter. Diese bekommen Sie oft in sehr schöner Gestaltung, was den Reiz des Spieles noch erhöht. Talon nennt man den Kartenstapel, von dem diese Karten nacheinander gezogen werden.
│││ TIPP
Nutzen Sie ein kleineres Kartenspiel als üblich. Sie finden kleinere, sogenannte Patience-Spiele bei vielen Anbietern. Oft sind diese besonders schön gestaltet und empfehlen sich als Geschenk.
Zum besseren Verständnis klären wir zunächst gewisse Ausdrücke, die immer wieder vorkommen:
Ein Spiel besteht aus einhundertundvier Karten, also aus zwei Kartenpäckchen von je zweiundfünfzig Blatt, mit denen sich alle Patiencen von 32 bis 104 Karten legen lassen. Jedes Spiel teilt sich in vier Farben – Kreuz (Treff), Pik, Herz, Karo – zu je 13 Karten. Der Ausdruck „Farbe“ hat also nichts mit Schwarz oder Rot zu tun. Die Reihenfolge der Karten lautet: 1 (= Ass), 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König. In der Reihenfolge vom Ass zum König sind die Karten nach steigenden Werten geordnet. Jede der vier Farben in einer Reihenfolge nennt man einen „Stamm“ oder eine „Familie“, mehrere aufeinanderfolgende Karten eines „Stammes“ bilden eine „Flöte“.
Grundregeln:
1. Vor Beginn eines Spieles müssen die Karten gut gemischt und abgehoben werden.
2. Beim Auflegen muss der Talon (so nennt man die Karten, die man nach Auslegen der Figur als Päckchen in der Hand behält) die Rückseite der Karten zeigen.
3. Bei jeder Patience wird zunächst mit den Karten der aufgelegten Figur gespielt, sofern dies möglich ist, dann erst beginnt das Aufdecken und Durchspielen des Talons.
Das Ziel der meisten Patiencen liegt darin, die ungeordnet ausgelegten Karten – je nach Spielart – auf dazu bestimmten Haupt- oder Grundkarten wieder zu Stämmen bzw. Familien zu vereinigen: aufbauend bei steigenden, abbauend bei fallenden Werten. Die auf den Hauptkarten sich häufenden Karten heißen „Hauptpäckchen“. Es gibt auch Patiencen mit anderen Zielen, alle finden jedoch mit dem „Aufgehen“ der Patience ihre Lösung und ihr Ende.
Jedes Päckchen setzt sich, wie schon gesagt, aus den sogenannten Farben zusammen. Hierbei ist zu bedenken, dass es sich hier nicht um Farben im Sinne von „bunt“ handelt, sondern eher um Bilder. Die vier Farben sind: Kreuz, Pik, Herz und Karo. Eine jede umfasst dreizehn Karten folgender Werte: eins (= Ass), zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, Bube, Dame, König.
Diese vier Reihenfolgen sind, wie erwähnt, die Stämme oder auch Familien. „Echte Stämme“ stellen die steigende oder fallende Folge von Ass (Eins) bis König in derselben Farbe dar. Als „unechte Stämme“ bezeichnet man eine Reihenfolge, in der die Farben gemischt sein dürfen, also: Kreuz, Pik, Herz und Karo wechseln einander ab, d. h. schwarze Karten – hier ist nun wirklich die Farbe Schwarz gemeint – mit roten.
Nicht immer werden alle Karten sogleich ausgelegt, sondern ein Teil bleibt als sogenannter Talon in der Hand des Spielers, und zwar immer so, dass die Rückseite obenauf liegt.
Außerdem fordern manche Patiencen auch noch einen Hilfsstapel, der entweder sofort ausgelegt wird oder im Verlauf des Spieles erscheint und abgebaut werden muss, um die Patience zur Lösung, dem Aufgehen, zu bringen.
Die zunächst auszulegenden Karten sind das Bild, dessen jeweiliger Aufbau den Gang der Patience bestimmt.
│││ TIPP
Im Anhang auf Seite 158 finden Sie ein kleines Lexikon mit Patience-Begriffen.
Nicht immer brauchen wir alle einhundertundvier Karten. Es gibt Patiencen, bei denen nur zweiunddreißig Karten Verwendung finden oder zweiundfünfzig. Das sogenannte Skatblatt (32 Karten) umfasst viermal acht Karten, nämlich in Kreuz, Pik, Herz und Karo die Folge: sieben, acht, neun, zehn, Bube, Dame, König, Ass. Die Karten zwei, drei, vier, fünf und sechs müssen also vor dem Abspielen solcher Patiencen entfernt werden.
│││ TIPP
Ganz einfache Patiencen, z. B. das Viereck oder die Abzähl-Patience, erfordern wenig Denkarbeit und sind auch für Kinder geeignet. Sie haben oft großen Spaß daran und lernen beim Legen solcher Patiencen das Kartenbild und die Reihenfolge sowie die Werte der einzelnen Karten kennen.
Spielerzahl: 1
Schwierigkeit: leicht
Spieldauer: 5–10 Minuten
Karten: 32 Skatkarten
Diese Patience ist für Anfänger (und Kinder!) besonders gut geeignet: Ein Skatblatt wird offen ausgelegt in vier Reihen zu je acht Karten. Jetzt zählt man – links oben beginnend – Reihe für Reihe durch, und zwar: sieben, acht, neun, zehn, Bube, Dame, König, Ass. Gerät man dabei an Karten, die dem ausgezählten Wert entsprechen, nimmt man sie aus dem Spiel und legt sie beiseite.
Wenn man bei der letzten Karte der vierten Reihe angelangt ist, zählt man oben links bei der ersten Reihe weiter. Da mit der Zeit die Lücken immer größer werden, die durch die weggenommenen Karten entstanden sind, dürfen diese durch Zusammenschieben der noch im Spiel befindlichen Karten ausgeglichen werden.
Gelingt es, durch dieses Auszählen alle Karten vom Tisch zu bringen, ist die Patience aufgegangen.
Spielerzahl: 1
Schwierigkeit: leicht
Spieldauer: 5–10 Minuten
Karten: 52 Patiencekarten
Auch diese Patience ist für Anfänger und Einsteiger gut geeignet: Ein Kartenspiel mit zweiundfünfzig Karten wird verdeckt auf den Tisch gelegt. Karte für Karte wird umgedreht, wobei gezählt wird: „Ass, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, Bube, Dame, König, Ass, zwei, drei …“ und so fort. Entspricht die aufgedeckte Karte dem jeweils ausgerufenen Wert – erscheint bei „Ass“ also wirklich ein Ass, bei „Bube“ wirklich ein Bube –, dann wird diese Karte aus dem Spiel genommen und beiseitegelegt. Diese Patience ist auch für Kinder gut geeignet.
Es kann vorkommen, was aber selten geschieht, dass beim Durchzählen keine einzige Karte dem ausgerufenen Wert entspricht. Dann ist die Patience gescheitert.
Nach dem ersten Durchgang wird der Talon – die aussortierten Karten spielen jetzt nicht mehr mit – neu gemischt. Wieder wird abgezählt und weggelegt. Schließlich folgt noch ein dritter Durchgang. Ist es nun nicht gelungen, alle Karten beiseitezulegen, gilt die Patience als gescheitert.
Spielerzahl: 1
Schwierigkeit: mittel
Spieldauer: 5–10 Minuten
Karten: 32 Skatkarten
Alle zweiunddreißig Karten eines Skatblattes werden so ausgelegt: Achtmal je drei Karten verdeckt, und auf diese dann achtmal je eine offene Karte. Jetzt prüfen Sie das Bild, ob jeweils zwei Karten gleichen Wertes dabei sind, also etwa: zwei Buben, zwei Zehnen … Die Farben spielen dabei keine Rolle. Sollten – was sehr selten vorkommt – überhaupt keine Paare gleichen Wertes aufliegen, also je eine Sieben, eine Acht, eine Neun und so fort bis zum Ass, dann ist die Patience von vornherein gescheitert.
Paare gleichen Wertes werden abgezogen und weggelegt. Die darunter freigewordenen Karten werden gewendet. Wieder werden Paare gleichen Wertes weggelegt. Das geht so fort, bis die acht Päckchen restlos aufgelöst sind. Gelingt das, ist die Patience aufgegangen.
Wenn drei Karten gleichen Wertes aufliegen, dann hat der Spieler eine schwierige Wahl, da immer nur zwei weggelegt werden dürfen.
Er darf sich die darunter liegenden Karten ansehen. Handelt es sich beispielsweise um je drei Asse, wird er auf jeden Fall eines weglegen, unter dem (verdeckt) nochmals ein Ass liegt, weil er andernfalls Gefahr läuft, die Auflösung zu blockieren.
Ist die Patience aber bereits so weit gediehen, dass unter einer der drei gleichwertigen Karten gar keine verdeckte mehr liegt, lässt er diese unangetastet und nimmt die beiden anderen. Wo nichts mehr verdeckt liegt, kann auch nichts blockiert werden!
Spielerzahl: 1
Schwierigkeit: sehr hoch
Spieldauer: 15–30 Minuten
Karten: 2 × 52 Patiencekarten
Die Fächer-Patience wird an anderer Stelle in diesem Buch vorgestellt. Sie sollten sich zunächst die „normale“ Fächer-Patience anschauen und erst dann hier weiterlesen. Dies ist eine weitaus schwierigere, aber sehr interessante Variante für erfahrene Spieler. Zwei Spiele zu zweiundfünfzig Blatt werden gemischt. Ziel ist es, acht echte Familien auf den Assen aufzubauen. Sie ziehen vom verdeckten Talon immer je drei Karten ab, die Sie fächerförmig offen auslegen, bis achtzehn Fächer vor Ihnen liegen. Die Asse werden nicht aussortiert, sondern sie werden über das Bild gelegt, wenn sie durch Abbau der Fächer frei werden. Solche also, die zufällig gleich rechts außen liegen, kommen gleich über das Bild. Jetzt beginnen Sie mit unserem Bau. Immer darf nur eine Karte von rechts außen fortgenommen werden, also keine Folge.
An die Fächer bauen wir fallend, eine etwa rechts außen liegende Kreuz-Dame kommt also an einen Kreuz-König rechts außen. (Beim Anbau passender Karten vergrößert sich die Zahl der Karten eines Fächers). Was auf Asse passt, wird an diese gelegt, also eine freie Herz-Zwei aufs Herz-Ass, eine Karo-Zehn auf die Karo-Neun einer bis zu dieser bereits gebauten Karo-Familie.
Wird bei diesem Bau ein Fächer völlig aufgelöst, ersetzen Sie ihn durch einen neuen vom Talon. Dies sind nun neue Möglichkeiten. Bitte beachten Sie, dass immer nur eine Karte rechts außen am Fächer bewegt werden darf.
Anders aber, wenn irgendwann eine fallende Folge entstanden ist, deren äußerste Karte den Anschluss an eine Ass-Familie bildet. Sie darf nun völlig abgebaut werden: Herz-Ass, Herz-Zwei, Herz-Drei, Herz-Vier sind bereits gebaut. An einem Fächer liegen, von außen nach innen betrachtet, Herz-Fünf, Herz-Sechs, Herz-Sieben. Diese ganze Folge darf auf die Herz-Ass-Reihe gebaut werden.
Wenn nichts mehr geht, wird vom Talon ein neunzehnter Fächer gezogen und ausgelegt. Sind alle drei Karten dieses Fächers zu verwenden, lässt er sich also auflösen und wird durch einen neuen neunzehnten Fächer vom Talon ersetzt. Ist er aber nicht völlig auflösbar, wird er wieder eingenommen und verdeckt beiseitegelegt. Dies auch dann, wenn seine rechts außen liegende Karte gepasst hätte oder auch noch die hinter dieser gelegene Mittelkarte des Fächers.
Für den weggelegten oder aufgelösten Hilfsfächer wird ein neuer vom Talon abgezogen und ausgelegt. So geht es weiter, bis der Talon aufgebraucht ist. Die wegen Unauflösbarkeit weggelegten Hilfsfächer werden zusammen mit dem ganzen ausgelegten Bild eingenommen. Allein die Ass-Familien bleiben liegen. Die eingenommenen gemischten Karten werden wieder fächerförmig ausgelegt und, falls genügend da sind, wieder zu achtzehn Fächern gelegt. Sind dann noch Karten im Talon vorhanden, werden sie allein dazu benutzt, an die Stelle durch Ab- bzw. Anbau aufgelöster Fächer gelegt zu werden. Ein neunzehnter Hilfsfächer ist bei diesem zweiten Durchgang nicht erlaubt. Alles muss sich nun auflösen, sodass alle Karten am Ende in acht Familien untergebracht sind, die mit dem Ass beginnen und mit dem König enden.
Mitunter ergeben sich mehrere Möglichkeiten. Sie sollten immer die Asse freilegen. Könige aber sind die letzten Karten, die wir zur Vollendung unserer Ass-Familien benötigen. Daher müssen Sie auch darauf achten, fallende Folgen, vielleicht von der Acht bis zum König, sofort auf unsere entsprechende Ass-Familie zu bauen, sofern auf dieser bereits die Anschlusskarte liegt, in unserem Fall also eine Sieben.
Sofern Sie die Regel streng beachten, dass von einem Fächer zum anderen immer nur eine Karte rechts außen bewegt werden darf, geht die Patience nicht leicht auf!
Spielerzahl: 2–4
Schwierigkeit: mittel pro Spieler
Spieldauer: 45–60 Minuten
Karten 2 × 52 Patiencekarten
Apartheid ist die Bezeichnung für die gottlob längst überwundene strenge Rassentrennung in der Südafrika. Der Name für diese heitere Mehrpersonen-Patience kann diskutiert werden, passt aber gut, denn er bezieht sich auf echte und unechte Familien, die getrennt voneinander gelegt werden.
Es sollten nicht mehr als vier Teilnehmer sein, weil es andernfalls ein wenig unübersichtlich wird. Jeder Spieler hat zwei Spiele zu je zweiundfünfzig Blatt. Diese sollten unterschiedlich sein, also von verschiedenen Herstellern, damit Sie diese auseinanderhalten können.
Als Spielbeispiel nehmen wir drei Spieler. Jeder hat seine gut gemischten beiden Päckchen zu einem Talon vereinigt verdeckt vor sich liegen.