Paul Verlaine: Gedichte - Paul Verlaine - E-Book

Paul Verlaine: Gedichte E-Book

Paul Verlaine

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Besonderer Service durch E-Book-Kauf: Für die Buchung einer exklusiven Diskussionsrunde bzw. Lesung mit dem Herausgeber, Fragen, Wünschen oder Anmerkungen schreiben Sie eine E-Mail an books.gabrielarch [at] t-online.de. In diesem Werk werden ausgewählte Gedichte von Paul Verlaine präsentiert, u. a.: Herbstlied Nachtigall Frau und Katze Mandoline Weisheit Allegorie Lieder für Sie Torquato Tasso

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 54

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Paul Verlaine: Gedichte

Paul Verlaine: GedichteWundersame DämmerungAbendsonnenHerbstliedNachtigallFrau und KatzeHerr PrudhommeInitiumSerenadeNevermorePariser NotturnoPantomimeMondscheinAuf dem RasenCythereIm KahnIn der StilleAn ClymeneWehmütiges ZwiegesprächMandolineDer FaunDas Schlichte LiedVergessene SängeBrüsselCharleroiMechelnGreenSpleenStreetsPaddingtonChild WifeWeisheitCaspar Hauser singt:Die Besiegten IDie Besiegten IIAllegorieWeinleseEin Witwer spricht:Auf dem BalkonPensionärinnenPer amica silentiaFrühlingSommerSapphoCasta PianaMondaIn der Art von Paul VerlaineDie Toten, die...Lieder für sieJuniSanctusTorquato TassoOsternErinnerung an den achtzehnten November 1893PosthumesImpressum

Paul Verlaine: Gedichte

Verfasser: Paul Verlaine 

Herausgeber: Gabriel Arch

Wundersame Dämmerung

Erinnerung in Dämmerlicht verglühend Zittert und loht am fernen Himmelsrand Der Hoffnung, die geheimnisvoll bald fliehend Bald wachsend flammt, wie eine Scheidewand. Wie mancher Blume farbenbunt Gewand, Wie Dalie, Tulpe, Lilie erblühend, Ein Gitter rings umrankend und umziehend Mit gift'gem Hauch, der all mein Wesen bannt; Voll schweren Wohlgeruchs, der zu mir fand, Aus Dalie, Tulpe, Lilie erblühend, Ertränkend Seele, Sinne und Verstand, Bis mich mit schwerer Ohnmacht übermannt Erinnerung in Dämmerlicht verglühend.

Abendsonnen

Blass giesst im Verrinnen Auf Felder und Rain Schwermütiges Sinnen Der scheidende Schein. Schwermütiges Sinnen Wiegt flüsternd mich ein, Mein Herz zu umspinnen Im scheidenden Schein.

Und fremde Träume Ziehn sonnengleich Über Heiden und Bäume, Rotflimmernd und weich, Endlos durch die Räume Ziehn sonnengleich Sie über das Reich Der Heiden und Bäume.

Herbstlied

Den Herbst durchzieht Das Sehnsuchtslied Der Geigen Und zwingt mein Herz In bangem Schmerz Zu schweigen.

Bleich und voll Leid, Dass die letzte Zeit Erscheine, Gedenk' ich zurück An fernes Glück, Und ich weine.

Und so muss ich gehn Im Herbsteswehn Und Wetter, Bald hier, bald dort, Verweht und verdorrt Wie die Blätter.

Am graubedeckten Horizont erhebt Sich rot der Mond, vom Nebeltanz getragen. Das Feld schläft dampfend ein, die Frösche klagen Im grünen Schilf, durch das ein Frösteln bebt.

Den Kelch verschliesst die Wasserblume wieder, Starr und gedrängt in weiter Ferne reihn Sich Pappeln auf in ungewissem Schein, Leuchtkäfer irren zu den Büschen nieder.

Der Eulen lautlos finstre Schar erwacht, Die Luft mit schwerem Fluge zu durchsteuern, Der Äther füllt sich mit gedämpften Feuern, Venus taucht bleich hervor: das ist die Nacht.

Nachtigall

Es senkt wie ein Schwarm von Vögeln sich All mein Erinnern hernieder auf mich, Hernieder durchs gelbe Laub von den Zweigen, Und gebeugt ist mein Herz, wie Erlen sich neigen, Die sich spiegeln, wo das Wasser der Reue Schwermütig gleitet in tiefer Bläue. Sie senken sich, bis im wachsenden Wehen Des Winds ihre bösen Stimmen vergehen, Im Baume verklingen mit sterbendem Laut, Dass Stille rings von den Zweigen taut. Nur die Stimme, die sie, die fern ist, in Tränen Verherrlicht, tönt, nur die Stimme voll Sehnen Des Vögleins, das erste Liebe mir war, Das heute noch singt, wie vor manchem Jahr. Und in dem trauernden Mondenscheine, Der bleich und feierlich strahlt, wiegt eine Schwermütige Nacht der Sommerszeit Voll tiefer Sehnsucht und Dunkelheit Im Himmel in flüsternden Windesschauern Das Zittern des Baums und des Vogels Trauern.

Frau und Katze

Sie spielte mit ihrem Kätzchen, Und reizend waren zu schau'n Die weissen Hände und Tätzchen Beim Tändeln im Abendgrau'n.

Versteckt hielt voll lustiger Mätzchen Im Handschuh, o Tücke der Frau'n, Die spitzigen Nägel mein Schätzchen, Die scharf wie Messer, traun.

Auch die andere wollte gefallen Und versteckt ihre grausamen Krallen, Doch währt ihre Sanftmut nicht lang ...

Und im Zimmer, in Dämm'rung versunken, Wo ihr silbernes Lachen erklang, Erglänzten vier Phosphorfunken.

Herr Prudhomme

Der hohe Kragen schluckt sein Ohr, man sieht es kaum, Die Äuglein schwimmen sorglos wie in sel'gem Traum, Sein buntgestickter Schuh, wie farbenfreudig gleisst er.

Nicht der Gestirne Gold und nicht die Lauben preist er, Wo süss der Vogel singt, und nicht den Himmelsraum. Was kümmert ihn die Flur, der Wiesen grüner Saum? Auf seiner Tochter Heirat richtet seinen Geist er.

Herr Dingsda ist's, der ihm als Schwiegersohn gefällt. Er ist Botaniker, ist dick, hat ziemlich Geld – Mög' ihn der Himmel vor dem Dichterpack behüten!

So schlecht gekämmtes Volk hat ihm noch nie gepasst. Mehr als sein ew'ger Schnupfen ist es ihm verhasst. Auf seinen Morgenschuh'n, da prangt der Lenz in Blüten.

Initium

Ich sah sie auf dem Ball im Wirbeltanz der Paare, Der Geigen Lachen einte sich dem Flötenklang, Hold spielten um ihr Ohr die feinen, blonden Haare, Ihr Ohr, zu dem mein Wunsch gleich einem Kuss sich schwang, Als spräch' er gern und wäre doch zu reden bang.

Und die Mazurka trug in schwebend-stillem Tanze Mild tönend wie ein Lied sie weiter durch die Reih'n, Ein Reim von süssem Klang, ein Bild von lichtem Glanze, Und ihre Kinderseele strahlte hell und rein Durch ihrer grauen Augen sinnlich weichen Schein.

Und unbewegt seit diesem Augenblicke bete Ich ihre Schönheit an, der sich mein Herz geweiht, So schreitet bang, als ob in Tempels Nacht sie träte, In die Erinnerung der Liebe Herrlichkeit.

Und hier, ich fühl' es wohl, ach hier beginnt mein Leid.

Serenade

Wie ein Toter, der längst vom Leben schied, Aus dem Grabe sänge, Trägt Herrin zu dir mein klagendes Lied Seine zitternden Klänge.

O öffne Seele und Ohr, den Klang Meiner Laute hörend. Für dich ertönt, für dich mein Gesang, So hold, so zerstörend.

Ich singe dein Auge voll goldenen Glücks, Das schattenlos klare, Dann den Lethe deiner Brust, dann den Styx Deiner dunklen Haare.

Wie ein Toter, der längst vom Leben schied, Aus dem Grabe sänge, Trägt Herrin zu dir mein klagendes Lied Seine zitternden Klänge.

Und das Lob meines Sanges preist und erhebt Den Leib, den geweihten, Dessen süsser Duft zur Nacht mich umwebt In schlaflosen Zeiten.

Und ich singe die Küsse von rotem Mund, Dass dein Preis ohne Mängel, Deine Süsse, die mich gerichtet zugrund, Meine Dirne, mein Engel!

O öffne Seele und Ohr, auf den Klang Meiner Laute hörend. Für dich ertönt, für dich mein Gesang, So hold, so zerstörend.

Nevermore

Voran mein armes Herz, mein alter Kampfgenosse, Neu baue im Triumph dein buntes Siegestor, Von falschem Goldaltar steig' Weihrauchduft empor, Gib, dass an Abgrundshang der Flor der Blumen sprosse,