Perry Rhodan 1006: Die Falle von Cratcan - Clark Darlton - E-Book

Perry Rhodan 1006: Die Falle von Cratcan E-Book

Clark Darlton

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Beschreibung

Der Marsch durch die Wüste - das Mordkommando sorgt für Gefahren Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tage vergangen, da Perry Rhodan mit der BASIS von einem der schicksalsschwersten Unternehmen in den Weiten des Alls in die Heimatgalaxis zurückkehrte und auf der Erde landete. Durch seine Kontakte mit Beauftragten der Kosmokraten und mit ES, der Superintelligenz, hat der Terraner inzwischen tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewonnen und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen. In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan dann Anfang des Jahres 3588 eine mächtige Organisation, deren Einfluss sich weit in das bekannte Universum erstreckt und die mehr ist als eine reine Handelsorganisation. Diese Organisation ist die Kosmische Hanse! Doch später mehr zu diesem Thema! Gegenwärtig beschäftigen wir uns mit den drei Betschiden, den primitiven Jägern einer Dschungelwelt, die sich überraschend schnell in die hochtechnisierte Umwelt hineingefunden haben, wie sie auf den Raumschiffen und Stützpunkten des Herzogtums Krandhor zu finden ist. Die Betschiden besitzen außerdem ein hohes Überlebenspotenzial. Dies zeigt sich eindeutig, als sie ins Felloy-System gelangen - und in DIE FALLE VON CRATCAN ...

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Seitenzahl: 125

Veröffentlichungsjahr: 2012

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Nr. 1006

Die Falle von Cratcan

Der Marsch durch die Wüste – das Mordkommando sorgt für Gefahren

von CLARK DARLTON

Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tage vergangen, da Perry Rhodan mit der BASIS von einem der schicksalsschwersten Unternehmen in den Weiten des Alls in die Heimatgalaxis zurückkehrte und auf der Erde landete.

Durch seine Kontakte mit Beauftragten der Kosmokraten und mit ES, der Superintelligenz, hat der Terraner inzwischen tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewonnen und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen.

In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan dann Anfang des Jahres 3588 eine mächtige Organisation, deren Einfluss sich weit in das bekannte Universum erstreckt und die mehr ist als eine reine Handelsorganisation. Diese Organisation ist die Kosmische Hanse!

Doch später mehr zu diesem Thema! Gegenwärtig beschäftigen wir uns mit den drei Betschiden, den primitiven Jägern einer Dschungelwelt, die sich überraschend schnell in die hochtechnisierte Umwelt hineingefunden haben, wie sie auf den Raumschiffen und Stützpunkten des Herzogtums Krandhor zu finden ist.

Die Hauptpersonen des Romans

Surfo Mallagan, Brether Faddon und Scoutie – Die Betschiden in der Falle von Cratcan.

Certhaytlin – Kommandant von Cratcan.

Lordos – Certhaytlins Vertrauter.

Drampier

1.

Als Kommandant Certhaytlin von dem Geräusch geweckt wurde, blieb er reglos im Bett liegen.

Millimeterweise nur bewegte er seine rechte Hand, bis seine Finger den Griff des Strahlers unter dem Kopfkissen spürten. Wenn der Eindringling glaubte, leichtes Spiel mit einem Schlafenden zu haben, sollte er sich irren – tödlich irren.

Ohne den geringsten Laut entsicherte er die kleine Waffe und wartete. Es war absolut dunkel in dem Schlafraum, und selbst die scharfen Augen eines Kranen konnten in der totalen Lichtlosigkeit nichts sehen. Er war auf sein Gehör angewiesen.

Da – wieder das Geräusch! Es kam aus Richtung der halb geöffneten Tür, die zum Wohnraum führte. Von dort aus führte eine weitere Tür zum Korridor, der die einzelnen Wohnkomplexe der Offiziere des Stützpunkts auf Cratcan miteinander verband.

Certhaytlins linke Hand tastete sich zum Lichtschalter, während die rechte den Lauf des Strahlers in Richtung des letzten Geräusches lenkte.

Das Licht flammte urplötzlich auf.

Zwei Meter vom Bett entfernt hockte ein Wesen, das jeden Terraner unwillkürlich an ein Eichhörnchen erinnert hätte. Die Kranen bezeichneten es jedoch als »Zwizzel«. Es waren harmlose Tiere, deren Neugier jedoch sprichwörtlich war. Außerdem stahlen sie alles, was ihnen nützlich erschien, um es später einfach irgendwo liegen zu lassen.

Das Zwizzel war offensichtlich überrascht und blieb wie erstarrt sitzen. Certhaytlin atmete erleichtert auf und sicherte die Waffe. Ihm fiel ein, dass er sein Fenster im Wohnraum nicht geschlossen hatte. Es lag zwar zehn Meter über dem Garten, aber die Äste des nächsten Baumes waren ziemlich nah.

»Du hast mich erschreckt«, sagte der Krane, aber das Zwizzel verstand die Sprache des Herzogtums von Krandhor nicht. Mit einem blitzschnellen Satz verschwand es im Wohnraum, sprang aus dem offenen Fenster und landete im Baum.

Certhaytlin ließ das Licht noch brennen. Es würde jetzt eine Weile dauern, ehe er wieder einschlafen konnte. Der Gedanke an seine heimlichen Pläne würde ihn ablenken, wenn sie auch alles andere als beruhigend waren.

Ursprünglich hatte er ein ausgefülltes Leben als Forscher haben dürfen, dann aber hatten ihn die Herzöge zu den Waffen gerufen, als die Grenzen des Sternenreichs durch die Angriffe der Aychartan-Piraten und der beiden Völker von Kanimoor und Zalderirion unsicher geworden waren. Seine außerordentlichen Fähigkeiten hatten schließlich dazu geführt, dass ihn die Flotte nicht mehr gehen ließ. Er wurde, durchaus gegen seinen Willen, Kommandant einer größeren Flotteneinheit und dann Chef des Stützpunkts auf dem Randplaneten Cratcan.

Cratcan war der vierte von zwölf Planeten der großen gelben Sonne Felloy, die noch zum Juumarq-Sektor gehörte. Er war doppelt so groß wie Terra, besaß aber eine etwas geringere Schwerkraft, was wiederum zu seltsamen magnetischen Naturerscheinungen führte.

Der Stützpunkt mit Reparaturwerft, Hangars und Handelsdepots lag in einer weiten Senke, der Daroque-Senke, deren Fruchtbarkeit sich wohltuend von den weiten Wüsten und kahlen Gebirgen des Planeten abhob.

Certhaytlin wusste, dass man ihn niemals aus dem Militärdienst entlassen würde, obwohl er schon ein beträchtliches Alter erreicht hatte. Wahrscheinlich hätte er sich schon längst abgesetzt, wenn das nicht seinem ruhigen und bedächtigen Charakter widersprochen hätte. Aber der Wille dazu war vorhanden. Und er wusste, dass er mit der Durchführung seiner heimlichen Pläne nicht mehr lange warten durfte.

Er löschte das Licht und starrte in das Dunkel hinein. Wohin sollte er sich wenden, wenn er allein oder mit ein paar Schiffen floh? Das Herzogtum war von Feinden umgeben, die keine Schonung kannten, wenn sie einen Kranen fingen. Diese Front musste er durchbrechen, denn nur außerhalb des Sternenreichs konnte er sicher sein.

*

Obwohl die Kranen die Raumfahrt erst seit eintausendzweihundertfünfzig Jahren ihrer Zeitrechnung kannten, hatten sie bereits ein mächtiges Sternenreich gegründet, das »Herzogtum von Krandhor«. Ratgeber der drei Herrscher war ein geheimnisvolles Wesen, das sie das »Orakel von Krandhor« nannten. Mehr wusste niemand.

Die Kranen selbst waren nicht humanoid, vielmehr erinnerten sie in ihrem Aussehen an eine Mischung aus Wolf und Löwe, waren intelligent und besaßen eine menschenähnliche Mentalität. Sie waren sehr stolz und zielstrebig.

Als Certhaytlin an diesem Morgen erwachte, fühlte er sich ausgesprochen wohl und zuversichtlich. Er nahm ein reichliches Frühstück ein und begab sich dann in die Nachrichtenzentrale, um sich über die Neuigkeiten informieren zu lassen.

Es gab eine Überraschung, mit der er nicht gerechnet hatte.

Drei Fremde waren auf Cratcan eingetroffen, mit dem kleinen Schiff VACCOM, das bei der Annäherung fast unter Feuer genommen worden war, weil es sich nicht identifizierte. Kein Wunder, denn die drei lebenden Insassen waren bei der Landung noch nicht bei Bewusstsein. Man hatte sie in die Klinik geschafft, wo man sich ihrer annahm.

»Fremde ...?«, fragte Certhaytlin ein wenig ratlos. »Welchem Volk gehören sie an?«

Der Informationsoffizier machte eine Geste, die Nichtwissen ausdrückte.

»Sie gehören keinem Volk an, das wir kennen. Aber die Beschreibung, die wir von den Ratgebern der Herzöge haben, weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit diesen auf. Sie gehen auf zwei Beinen und haben zwei Arme. Eben kam die Meldung, dass sie Krandhorjan sprechen, unsere Sprache. Sie sind also wieder bei Bewusstsein.«

Certhaytlin hatte natürlich schon gerüchteweise von diesen geheimnisvollen Zweibeinern gehört, die von den stolzen Herzögen als Ratgeber akzeptiert wurden. Und wenn drei dieser Ratgeber hier auf Cratcan auftauchten, so hatte auch das seinen bestimmten Grund.

Hatten die Herzöge sie geschickt, weil sie Verdacht geschöpft hatten? Sollten sie ihn, den Kommandanten, ausspionieren?

Certhaytlin beschloss, mit äußerster Behutsamkeit vorzugehen, um keinen Verdacht zu erregen. Auf der anderen Seite würde es auffallen, wenn er sich nicht um diese Angelegenheit kümmerte.

»Ich erwarte einen Bericht aus der Klinik«, sagte er zu dem Mann in der Nachrichtenzentrale. »Leite ihn sofort an mich weiter. Ich bin im Büro.«

Erst als er die Tür geschlossen hatte und er sicher sein konnte, dass niemand ihn beobachtete, war es mit seiner Selbstbeherrschung vorbei. Er sank in seinen Sessel hinter dem Schreibtisch und versuchte, der aufsteigenden Panik Herr zu werden. Wenn die Herzöge wirklich von seinen geheimen Absichten erfahren hatten, musste er mit einer Bestrafung rechnen.

Allmählich wurde er wieder ruhiger. Es gab keine Beweise gegen ihn. Sicher, er hatte einigen Kommandanten der Flotte gegenüber Bemerkungen fallen lassen, um sie aus der Reserve zu locken, aber sie genügten nicht, ihn festzunageln. Aber vielleicht hatten sie doch genügt, einen gewissen Verdacht zu erregen.

Wie auch immer, er musste vorsichtig handeln.

Die Nachrichtenzentrale meldete sich.

Certhaytlin schaltete das Visiphon ein. Als der Bildschirm hell wurde, erkannte er den Operationsraum der Klinik. Die drei Fremden lagen auf Betten und hatten die Augen geschlossen.

Das Gesicht eines Arztes erschien.

»Sie hatten keine Spoodies mehr«, sagte er. »Wir nutzten ihre Bewusstlosigkeit dazu aus, ihnen neue einzusetzen. Dein Einverständnis, Kommandant, setzten wir dabei voraus.«

»Ja, natürlich. Wann werden sie aussagen können? Wir müssen herausfinden, was geschehen ist.«

»Sobald die drei wieder auf den Beinen sind, werden sie dir vorgeführt werden.«

»Behandelt sie wie gern gesehene Gäste«, riet Certhaytlin und schaltete ab.

Nicht allein wie gern gesehene Gäste muss ich sie behandeln, sondern wie rohe Eier. Ich muss sie – unauffällig natürlich – von meiner Loyalität dem Herzogtum gegenüber überzeugen. Und dann ...

Certhaytlin begann erneut zu grübeln. Selbst wenn es ihm gelang, jeden Verdacht zu zerstreuen, war es nicht doch ein Risiko, die drei Fremden wieder fortzulassen? Wäre es nicht besser, sie einfach verschwinden zu lassen?

Ja, vielleicht ein Unfall ...?

Certhaytlin erschrak selbst über diesen Gedanken, aber je länger er sich mit ihm befasste, desto mehr gefiel er ihm.

*

Surfo Mallagan kam allmählich wieder zu Bewusstsein.

Er blieb ruhig liegen und öffnete vorsichtig die Augen. Mit einem schnellen Blick konnte er feststellen, dass er sich nicht mehr an Bord des kleinen Raumschiffes VACCOM befand, sondern in einem steril wirkenden Krankenzimmer. In den beiden anderen Betten lagen seine Freunde Brether Faddon und das Mädchen Scoutie. Sie waren noch ohnmächtig oder schliefen.

Da sonst niemand anwesend war, tastete er mit seiner Hand zum Kopf, um erleichtert festzustellen, dass er wieder einen Symbionten besaß.

Er konnte sich entsinnen, dass die VACCOM auf den Stützpunktplaneten Cratcan zugeflogen war. Viel mehr wusste Mallagan schon nicht mehr. Er wusste auch nicht, dass man ihn, Faddon und Scoutie aus dem Schiff geholt und in die Klinik des Stützpunkts gebracht hatte, wo ihnen die neuen Symbionten eingesetzt wurden.

Trotzdem ahnte Mallagan, was geschehen war.

Scoutie begann sich zu bewegen und schlug die Augen auf. Erleichterung verriet ihr Gesicht, als sie Mallagans Blick begegnete.

»Wir sind nicht mehr im Schiff?«, flüsterte sie.

»Ich nehme an, wir sind auf Cratcan, Scoutie. Die Kranen haben uns also wieder. Wie fühlst du dich?«

Ihre Hand suchte in den Haaren nach der Wundnarbe.

»Ich habe wieder einen Spoodie«, stellte sie fest. »Es geht mir gut, Surfo.«

»Eben kommt auch Brether wieder zu sich«, sagte Mallagan.

Brether Faddon war selbst im Halbschlaf aufgeregt wie immer. Er fuhr hoch, wie von der Tarantel gestochen, und sah sich verwirrt um. Als er Scoutie und Mallagan entdeckte, riss er die Augen noch weiter auf.

»Was ist das hier? Wie kommen wir in diese Betten?«

»Immer ruhig bleiben«, ermahnte ihn Mallagan. »Ich nehme an, dass uns die Kranen vom Stützpunkt Cratcan aufgelesen und hierher gebracht haben. Sie setzten uns sogar neue Symbionten ein, was ich als ein Zeichen des Wohlwollens betrachte. Es war nicht gerade angenehm, ohne Spoodie zu sein.«

»Richtig, ich fühle mich schon wieder intelligenter«, knurrte Faddon etwas spöttisch. »Und was passiert jetzt?«

»Nun, wahrscheinlich wird man uns Fragen stellen, woher wir kommen und dergleichen mehr. Ich schlage vor, wir sagen einfach die Wahrheit. Wir haben nichts zu verbergen.«

Ein Signal leuchtete über der Tür auf, dann öffnete sie sich.

Der uniformierte Krane gehörte mit Sicherheit nicht zum medizinischen Personal der Klinik. Er kam näher und erkundigte sich höflich nach dem Befinden der Patienten und hieß sie dann als Gäste des Stützpunkts willkommen. Kommandant Certhaytlin würde sich freuen, sie recht bald bei sich begrüßen zu können.

Mallagan machte sich wie immer zum Sprecher der drei.

»Wir sind wohlauf und danken für die ausgezeichnete Pflege. Ich glaube, bei der Annäherung an Cratcan kam es zu Missverständnissen, wenigstens deutet einiges darauf hin. Wir werden alles erklären.«

»Woran starb Dabonudzer? Wir konnten ihn identifizieren.«

»An den Wunden, die ihm die Piraten zufügten, von denen wir in eine Falle gelockt wurden. Er ist also tot? Vorher muss er uns in Tiefschlaf versetzt haben, um ungestört hier landen zu können.«

»So ähnlich mag es gewesen sein«, sagte der Krane nicht gerade überzeugt. »Wann werdet ihr aufstehen können?«

»Sobald die Ärzte es erlauben!«, rief Faddon ungeduldig. »Ich hoffe, das wird sehr bald sein.«

»Heute noch«, versprach der Krane und verließ das Zimmer.

Mallagan verschränkte die Arme unter dem Kopf.

»Jetzt bin ich aber auf diesen Certhaytlin gespannt«, murmelte er leise. »Irgend etwas will man doch von uns, wenn mich nicht alles täuscht.«

*

Die Betschiden fühlten sich noch ein wenig schwach auf den Beinen, als der Arzt ihnen das Aufstehen und Herumgehen erlaubte. Aber das dauerte nur ein paar Stunden, und da die Rotationsdauer von Cratcan ganze zweiunddreißig Stunden betrug, war es immer noch Tag, als man sie in das Verwaltungsgebäude brachte, in dem der Kommandant sie erwartete.

Certhaytlin hatte es nicht umgehen können, dass noch andere Offiziere des Stützpunkts dem »Verhör« beiwohnten. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn er mit den drei Fremden allein hätte sprechen können.

Er bat sie Platz zu nehmen und betrachtete sie aufmerksam. Sie sahen genauso aus, wie sie ihm geschildert worden waren.

Mallagan berichtete kühl und sachlich von den Ereignissen, die ihn und seine beiden Begleiter nach Cratcan geführt hatten. Er wurde nur selten von Zwischenfragen unterbrochen, und als er fertig war, wusste er nicht mit absoluter Sicherheit, ob ihm geglaubt wurde oder nicht.

Certhaytlin betrachtete ihn forschend.

»Wie hat euch unsere Heimatwelt Kran gefallen?«, fragte er plötzlich.

Mallagan verbarg seine Überraschung.

»Ich habe Kran mit keinem Wort erwähnt, Kommandant. Der Grund ist einfach: Wir sind niemals dort gewesen.«

Mit ein paar abschließenden Worten beendete der Kommandant das offizielle Gespräch, bat die drei Betschiden jedoch, noch zu bleiben. Als sich die Tür hinter dem letzten Kranenoffizier geschlossen hatte, wandte er sich mit wesentlich freundlicherer Miene als zuvor an seine »Gäste«.

»Habt Verständnis für das Misstrauen, das man euch entgegenbringt. Ich selbst teile es nicht und heiße euch als Freunde hier auf Cratcan willkommen. Vielleicht seid ihr in geheimer Mission unterwegs und zur Schweigsamkeit verpflichtet, aber das macht keinen Unterschied. Ich setze eure Loyalität dem Herzogtum gegenüber voraus, wenn ich euch jede Unterstützung zusage. Ihr könnt euch frei hier bewegen, und wenn es Wünsche gibt, so teilt sie mir mit. Ich werde sie erfüllen, wenn sie meine Machtbefugnis nicht überschreiten.«

Mallagan war sich keineswegs im Klaren darüber, wie ehrlich es der Krane meinte. Er hatte den Eindruck gehabt, dass gerade die jetzt nicht mehr anwesenden Offiziere seine Geschichte glaubten, während der Kommandant sein Misstrauen nur durch eine freundliche Miene zu verbergen suchte.

Vorsichtig erwiderte Mallagan: »Unsere Loyalität ist eine Selbstverständlichkeit. Aber es ist ein Irrtum zu glauben, wir wären in irgendeinem Auftrag hier. Cratcan bot sich als unser Fluchtziel an, das war auch die Meinung Dabonudzers, der uns hierher brachte und leider den Tod fand. Seine Verletzungen waren zu schwer.«

»Schade«, meinte Certhaytlin. »Wirklich schade, dass er starb. Aber ich bedauere auch, dass unser Kontakt mit Kran nur sehr locker ist. Das Herzogtum kann unter diesen Umständen nur durch die Loyalität seiner Kommandanten zusammengehalten und vergrößert werden. Kran kann sich auf uns verlassen.«