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Die drei Betschiden - auf dem langen Weg nach Kran Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen. In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht. Dennoch ist der Hanse selbst im Jahre 424 NGZ nichts über das Herzogtum von Krandhor bekannt und auch nichts über die Betschiden, die ihre Herkunft von dem legendär gewordenen Generationenschiff SOL ableiten. Um drei dieser Betschiden geht es nun! Sie sind Rekruten der Flotte von Krandhor, und sie scheinen dazu bestimmt zu sein, ein Leben voller Gefahren zu führen und viele Abenteuer zu bestehen. Außerdem werden die drei ehemaligen Jäger von Chircool, die sich wieder im Gewahrsam der herzoglichen Flotte befinden, von einigen Kranen für etwas Besonderes gehalten. Das beweist auch das ZWISCHENSPIEL AUF KARSELPUN ...
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Seitenzahl: 126
Veröffentlichungsjahr: 2012
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Nr. 1016
Zwischenspiel auf Karselpun
Die drei Betschiden – auf dem langen Weg nach Kran
von CLARK DARLTON
Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen.
In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.
Dennoch ist der Hanse selbst im Jahre 424 NGZ nichts über das Herzogtum von Krandhor bekannt und auch nichts über die Betschiden, die ihre Herkunft von dem legendär gewordenen Generationenschiff SOL ableiten.
Die Hauptpersonen des Romans
Surfo Mallagan, Brether Faddon und Scoutie – Die Betschiden werden abgeschoben.
Keros – Neuer Kommandant des Nestes der 17. Flotte.
Jons – Ein seltsamer Orakel-Bote.
Cersonur
1.
Als der Krane Keros das Kommando über das »Nest« der 17. Flotte des Herzogtums von Krandhor erhielt, war er mit Recht stolz auf das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wurde.
Die letzten Spuren der Spoodie-Seuche waren beseitigt worden; in dieser Hinsicht hatte das Quarantänekommando seine Pflicht erfüllt. Den Rest besorgten die Reparatureinheiten und Montagetrupps, die fast zwei Wochen damit beschäftigt waren, die entstandenen Schäden auszubessern.
Das Nest war nun wieder neu besetzt worden und voll einsatzbereit.
Alles in allem konnte Keros mit sich und der Besatzung zufrieden sein, die zum größten Teil aus Kranen bestand, aber auch aus den echsenähnlichen Tarts, den hellblau bepelzten Prodheimer-Fenken und den technisch begabten Lyskern. Er war entschlossen, auch ihnen die wohlverdiente Ruhepause zu gönnen.
Aus der Entfernung sah das Nest, wie die Stationen genannt wurden, wie zwei aufeinandergelegte Halbkugeln aus, wobei die obere kleiner war, so dass ein Rand entstand. Auf ihm landeten die Schiffe, bevor sie eingeschleust wurden und im Hangar Platz fanden.
Keros befand sich mit einem Beiboot auf einem Inspektionsflug und betrachtete »sein« Nest mit Wohlgefallen. Er hatte seinen Wolf-Löwen-Körper auf dem Liegesitz ausgestreckt, der unmittelbar vor den Kontrollkonsolen angebracht war. Ohne sich anstrengen zu müssen, konnte er so den Bildschirm und damit seine Umgebung betrachten.
Außer der Station und einigen Schiffen war nichts zu sehen, was ihn hätte beunruhigen können. Keros hoffte inständig, dass es auch so bliebe.
Ein Lichtsignal riss ihn aus seiner Ruhe.
Unwillig richtete er sich auf und aktivierte den Bildfunk für Nahverkehr. Das Gesicht eines seiner Nachrichtenoffiziere erschien auf dem Schirm. Sein Ausdruck verhieß nichts Gutes.
»Die Zentrale hat eine Meldung aufgefangen, Kommandant. Sie stammt von einem Spezialschiff, das sich im Anflug befindet. Den Berechnungen nach dürfte es morgen hier eintreffen.«
Keros ließ sich in den Sitz zurückfallen.
»Spezialschiff? Vielleicht ein zweites Quarantänekommando, das die Arbeit des ersten überprüfen soll. Weiter nicht aufregend ...«
»Das Schiff, Kommandant, kommt direkt von Kran.«
Keros richtete sich mit solchem Schwung auf, dass er dabei beinahe den Sessel aus seiner Verankerung gerissen hätte.
»Direkt von Kran?«, stieß er hervor, während sich sein Nackenfell aufrecht stellte, ein sicheres Zeichen seiner Erregung.
»Ja, Kommandant. An Bord befindet sich ein Sonderbotschafter der Herzöge, der Orakel-Bote Jons.«
»Orakel-Bote ...!«, hauchte Keros und sank kraftlos in seinen überstrapazierten Liegesitz zurück. »Auch das noch!«
»Der Empfang des Boten muss vorbereitet werden«, erinnerte ihn der Offizier. »Soll die Besatzung informiert werden?«
»Muss sie ja wohl«, knurrte Keros. »Ich werde eine kurze Informationsansprache vorbereiten. Ich möchte in wenigen Minuten eingeschleust werden. Ende!«
Der Bildschirm wurde dunkel.
Keros blieb liegen, während er mit dem Fuß auf Landeautomatik schaltete und das kleine Beiboot sich selbst und dem Leitstrahl der Station überließ.
*
Die Nachricht, dass in Kürze ein offizieller Beauftragter des Herzogtums und dazu noch ein Orakel-Bote aus Kran im Nest der 17. Flotte eintreffen würde, verursachte allgemeine Aufregung.
Die Tarts allerdings nahmen das Unvermeidliche gelassen hin, das brachte schon ihre Lebenseinstellung mit sich.
Keros hatte nur eine sehr kurze Rede gehalten, in der er die Bedeutung des bevorstehenden Besuchs unterstrich. Er ließ durchblicken, dass der Bote Jons vielleicht schon persönlich dem geheimnisvollen Orakel gegenübergestanden habe, was seine Bedeutung nur noch erhöhe. Er befahl Ordnung, Disziplin und höchste Ehrerbietung.
Im Innern der Station entfaltete sich eine rege Tätigkeit. Säuberungsroboter glitten nahezu geräuschlos durch die Wohnquartiere und beseitigten Abfälle und alle ihnen überflüssig erscheinenden Dinge.
In der Kommandozentrale des Nestes blitzte bald alles vor Sauberkeit, und Keros wagte kaum noch aufzutreten aus Furcht, er könne einen störenden Fußabdruck zurücklassen.
Auch in der Fernorterzentrale herrschte Hochbetrieb. Jede Sekunde konnte das angekündigte Spezialschiff die Zeitbahn verlassen und in den Normalraum zurückkehren.
Keros wurde von Minute zu Minute nervöser, obwohl er sich immer wieder einredete, dazu keinen Grund zu haben. Er schrak zusammen, als der für die Kommunikation verantwortliche Offizier sein Nachdenken unterbrach: »Das Schiff hat die Zeitbahn verlassen und nähert sich dem Nest.«
Es war soweit!
Wenig später erschien es auch auf dem großen Bildschirm der Kommandozentrale. Gelb leuchtete auf der Hülle das Zeichen der Herzöge.
Keros überwand das Zittern in den Knien, erhob sich unsicher und begab sich in den Hangar, den er zur Aufnahme des Schiffes von Kran bestimmt hatte. Sämtliche Unterkommandanten und Offiziere waren angetreten, um den Gast zu begrüßen.
Wenig später öffnete sich das Tor der Innenschleuse, und das verhältnismäßig kleine Schiff glitt in den Hangar.
Nun starrte jeder wie gebannt auf die Hauptluke, die sich langsam öffnete. Eine Treppenleiter wurde ausgefahren, mit einem prächtigen Teppich belegt. Als ihr Ende den Hangarboden berührte, nahm das Empfangskomitee Haltung an. Keros hob die Hand zum Gruß, als oben in der Luke der Orakel-Bote erschien.
In diesem Augenblick war es Keros, als habe ihm jemand einen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf geschüttet.
2.
Der Krane Jons war nur knapp über zwei Meter groß und erst sechzehn Jahre alt, was seinem Selbstbewusstsein jedoch keinen Abbruch tat. Es waren glückliche Umstände gewesen, die ihm sein hohes Amt eingebracht hatten.
Sein Auftrag, das Nest der 17. Flotte nach der erfolgreichen Bekämpfung der dort ausgebrochenen Spoodie-Seuche zu inspizieren, erschien ihm als reine Routineangelegenheit, der er nicht viel Bedeutung beimaß. Seiner eigenen Bedeutung hingegen war er sich durchaus bewusst.
Als sein Schiff, die KARITZ, aus der Zeitbahn glitt und die Sterne wieder sichtbar wurden, erkannte er auf dem Bildschirm die Station, sein Ziel. Er verzog sein Gesicht zu einem spöttischen Lächeln, als er daran dachte, welche Aufregung dort sein Besuch hervorgerufen haben mochte.
Nach der glatt verlaufenen Landung und Einschleusung trat Jons in die geöffnete Luke und sah, dass Kommandant und Offiziere der Station zu seinem Empfang angetreten waren. Das war eine Selbstverständlichkeit und daher nicht besonders zu vermerken.
Doch dann registrierte er die maßlose Verblüffung und Enttäuschung des Kommandanten, der kraftlos seine zum Gruß erhobene Hand wieder sinken ließ, ehe der Bote des Orakels diesen Gruß erwidert hatte.
Meine Jugend, dachte Jons und unterdrückte seinen aufsteigenden Zorn, meine Jugend bringt ihn außer Fassung. Er ist einer von jenen, die hohe Ämter als Vorrecht der Älteren betrachten. Er nimmt mich nicht für voll ...
Jons unterbrach seine Überlegungen, grüßte das Empfangskomitee und ging die Treppe hinab. Er tat das so würdevoll wie möglich und ließ keinen Zweifel darüber, dass er der Überlegene war. Vor dem Kommandanten blieb er stehen.
»Kommandant Keros, nehme ich an. Ich bin Jons, der Orakel-Bote und direkter Gesandter der Herzöge. Für den überaus korrekten Empfang danke ich dir. Ich werde mich ein paar Tage in der Station aufhalten und bitte darum, dass mir sämtliche Tagesberichte der vergangenen Wochen vorgelegt werden.« Sein Ton wurde um eine Nuance schärfer: »Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
Es war gut für Keros, dass niemand seine Gedanken lesen konnte. Sein Gesicht blieb völlig ausdruckslos, als er erwiderte: »Verstanden, Bote Jons. Die Berichte wurden bereits vorbereitet, du wirst zufrieden sein.«
»Das will ich hoffen. Du darfst mich jetzt in die Speicherzentrale führen, ich möchte sofort mit der Arbeit beginnen.«
Ein wenig irritiert löste sich das Empfangskomitee auf, während Keros vor Jons herging, um ihm den Weg zu zeigen. Die beiden Kranen sprachen kein Wort miteinander, bis der Kommandant die Tür zur Speicherzentrale erreichte und diese sich automatisch öffnete. Er ließ dem Boten den Vortritt.
»Das Personal steht zu deiner Verfügung, Bote Jons.«
»Orakel-Bote Jons!«, korrigierte der junge Krane mit Nachdruck.
Keros nickte nur und entfernte sich.
Jons sah sich um. Die Speicherelemente nahmen den meisten Platz ein. Jedes von ihnen verfügte über einen Bildschirm und eine Abhöranlage für den Ton. Vor den Kontrollen saßen ausnahmslos Lysker, ein Krane hatte die Aufsicht. Nach einem höflichen Grußwort sagte er zu Jons: »Ab wann möchtest du die Aufzeichnungen haben?«
»Von Beginn an. Die Seuche und alles, was damit zusammenhängt. Und was danach geschah. Der Reihe nach, bitte.«
Während sich Jons die Berichte ansah, kehrte Keros in die Kommandozentrale zurück. Allmählich begann er seine Enttäuschung zu überwinden. Unter einem Boten des Orakels hatte er sich etwas anderes als einen unreifen Jüngling vorgestellt.
Immerhin war anzunehmen, dass dieser junge Jons besonders intelligent und sein Vater vielleicht einflussreich war. Man musste ihn also entsprechend behandeln, um keine Schwierigkeiten zu bekommen. Keros beschloss, in Zukunft vorsichtiger als bisher zu sein.
Das erwies sich jedoch als nicht so einfach, wie er sich das vorgestellt hatte, und mehr als einmal war er in den folgenden Stunden und Tagen dicht davor, die Nerven zu verlieren.
Der Bote Jons begnügte sich nämlich nicht damit, die Berichte eingehend zu studieren, sondern er kümmerte sich auch um den Dienstbetrieb der Station.
Zu den unmöglichsten Zeiten tauchte er ohne Ankündigung irgendwo im Nest auf, kontrollierte die Mannschaften und ihre Unterkünfte, setzte Alarmübungen an und brachte besonders die Kranen fast zur Verzweiflung.
Zu Keros' Erleichterung hörten die Schikanen plötzlich ohne jeden ersichtlichen Grund auf. Noch während sich der Kommandant den Kopf über die möglichen Ursachen zerbrach, ließ sich einer der Speichertechniker bei ihm melden.
Nach dem Grund seines Kommens befragt, erklärte der Techniker, dass sich der Orakel-Bote immer wieder einen ganz bestimmten Bericht vorspielen ließ.
»Welcher Bericht ist das?«
»Es handelt sich um die Aufzeichnungen, die von der Kommandantin Daccsier zur Verfügung gestellt wurden. Du erinnerst dich, Kommandant? Das Schiff BRODDOM unter dem Kommando Daccsiers kam vom Stützpunkt Cratcan und brachte drei Fremde mit, die sich Betschiden nannten. Angeblich befanden sie sich auf der Suche nach einem Geisterschiff und wollten auch nach Kran. Als dann durchsickerte, dass einer unserer Verbände auf einem namenlosen Planeten ein riesiges Wrack gefunden habe, nahmen die drei Fremden ein Schiff und flogen dorthin. Seitdem haben wir nichts mehr von ihnen gehört.«
»Und für diese Fremden interessiert sich der Bote?«
»Ganz ohne jeden Zweifel, Kommandant.«
Keros versank in Nachdenken. Waren diese Fremden vielleicht der Hauptgrund für das Auftauchen des Boten? Konnte Kran überhaupt davon wissen?
»Versucht, mehr herauszufinden«, ordnete er an und entließ den Techniker.
*
Es war in der Tat so, dass Jons so etwas wie einen elektrischen Schlag spürte, als er zum ersten Mal den Bericht der Kommandantin der BRODDOM vernahm. In seinem Innern keimte ein Verdacht, den er nicht mehr los wurde.
Er wollte gerade mit einer neuen Inspektionstour beginnen, als einer der Lysker zu ihm kam und etwas auf seinen Tisch legte, das er vorher noch nicht gesehen hatte. Es handelte sich um eine dreidimensionale Photographie.
»Ich fand es im Archiv«, erklärte der Lysker. »Vielleicht hilft es weiter. Das Photo wurde an Bord der BRODDOM aufgenommen und zeigt die drei Fremden, bevor sie in die Station geschickt wurden.«
Die drei Fremden ...!
Jons starrte auf das Bild und versuchte, nach außen gleichgültig zu wirken.
»Ja, schon gut, vielen Dank«, murmelte er.
Er nahm das Photo und begab sich in die Kommandozentrale, in der er Keros traf, der gerade damit beschäftigt war, einige kleinere Reparaturarbeiten anzuordnen. Jons schob ihm das Bild hin.
»Sind das die drei Fremden, die sich Betschiden nennen?«
Keros sah auf und nickte.
»Ja, das sind sie.«
»In einem Bericht las ich, dass sie das Nest in Richtung einer roten Sonne verließen.«
Keros erschrak sichtlich über den fast drohenden Ton des Boten. »Vielleicht kehren sie zurück«, meinte er.
»Das will ich hoffen!« Jons nahm das Photo wieder an sich. »Man soll versuchen, die Fremden zu finden. Kannst du ein Schiff entsenden?«
»Es sind mehrere Einheiten im Sektor dieser roten Sonne unterwegs. Es könnte sein, dass sie die Fremden finden.«
»Du glaubst an Zufälle?«, wunderte sich Jons. »Versuche wenigstens, Kontakt mit den Einheiten aufzunehmen. Solltest du etwas in dieser Richtung erfahren, möchte ich unverzüglich informiert werden.«
»Das wird geschehen«, versprach Keros und atmete erleichtert auf, als Jons die Zentrale verließ.
*
Jons verriet niemandem, warum er sich so sehr für die drei Betschiden interessierte. Er schlief nur noch wenig und hielt sich meist in der Funkzentrale auf.
Ein erster unvollkommener Bericht vom Planeten der roten Sonne traf ein, aber er wirkte verworren. Es schien Schwierigkeiten gegeben zu haben. Nur soviel wurde klar: die Einheiten des Herzogtums von Krandhor bereiteten sich auf den Abflug vor. Ihr Ziel war das Nest der 17. Flotte.
Für Jons war das eine aufregende Nachricht, wenn er sich nach außen hin auch nichts anmerken ließ. Aber Keros, der ihn nur zu genau beobachtete, konnte er nichts vormachen.
Am nächsten Tag konnte ein störungsfreier Funkkontakt mit den zurückkehrenden Flotteneinheiten hergestellt werden, als die Schiffe eine Pause im Normalraum machten.
Keros konnte seine Genugtuung kaum unterdrücken, als er Jons eine überaus interessante Nachricht übermittelte. Er bat ihn zu sich und sagte: »Es ist unseren tapferen Leuten gelungen, das Wrack zu finden und drei Gefangene zu machen. Der Beschreibung nach handelt es sich um die Fremden, die sich Betschiden nennen. Sie werden hierher gebracht.«
Ein geringfügiges Zucken um die Augen des Boten war nicht zu übersehen. Aber seine Stimme war ruhig, als er sagte: »Ich verlange, dass die drei Fremden nach Eintreffen der Einheiten sofort zu mir in mein Schiff gebracht werden. Es darf ihnen nichts geschehen und sie sind gut zu behandeln. Du bist mir dafür verantwortlich.«
»Ich habe dem Kommandanten der Flotteneinheiten bereits entsprechende Anweisungen gegeben«, verriet Keros.
»Gut so«, lobte Jons. »Die Herzöge werden dein umsichtiges Verhalten zu würdigen wissen.«
3.
Es war nicht das erste Mal, dass Surfo Mallagan, Brether Faddon und das Mädchen Scoutie den Kranen in die Hände fielen. Diesmal war es im riesigen Wrack der SOL geschehen, das sie auf dem Planeten »Kranenfalle« gefunden hatten.
Bei dem Wrack handelte es sich lediglich um eine der beiden Kugelzellen des Hantelschiffs, was die Betschiden natürlich nicht wussten. In ihrem Innern gab es nur noch Skelette, und so war es nicht verwunderlich, wenn sich die drei Betschiden für die letzten lebenden Solaner hielten, wenn man von der Bevölkerung auf dem Heimatplaneten Chircool absah.