Perry Rhodan 1074: Lockruf aus M 3 - K.H. Scheer - E-Book

Perry Rhodan 1074: Lockruf aus M 3 E-Book

K.H. Scheer

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Beschreibung

Entdeckung in der Gruft der Starre - der Mann aus dem 25. Jahrhundert erwacht Nach neuen Erkenntnissen und Einblicken in die kosmische Bestimmung der Menschheit gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht. Gegenwärtig schreibt man das Jahr 425 NGZ, und die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, fand sich schon mehrmals schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt. Um mit Hilfe weiterer Erkenntnisse gegen künftige Anschläge besser gewappnet zu sein, hat Perry Rhodan nach seiner Rückkehr von Khrat eine großangelegte Expedition zum galaktischen Kugelsternhaufen M 3 gestartet, weil er dort die Porleyter, die Vorläufer der Ritter der Tiefe, zu finden hofft. Nach unbefriedigenden Resultaten und großen Schwierigkeiten hätten andere ihre Suchaktion sicherlich längst aufgegeben. Nicht so Perry Rhodan! Der langersehnte Erfolg stellt sich ein, sobald der Terraner die Dargheten für seine Zwecke einsetzen kann. Hunderte von Porleytern wechseln nach äonenlanger Gefangenschaft in ihre Aktionskörper über und sammeln sich auf Orsafal. Anschließend fliegt Perry Rhodans Flotte zusammen mit den geretteten Porleytern die alte 5-Planeten-Anlage der Porleyter an. Dabei empfängt Gucky den LOCKRUF AUS M 3 ...

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Seitenzahl: 118

Veröffentlichungsjahr: 2012

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Nr. 1074

Lockruf aus M 3

Entdeckung in der Gruft der Starre – der Mann aus dem 25. Jahrhundert erwacht

von K. H. Scheer

Nach neuen Erkenntnissen und Einblicken in die kosmische Bestimmung der Menschheit gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.

Gegenwärtig schreibt man das Jahr 425 NGZ, und die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, fand sich schon mehrmals schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt.

Um mit Hilfe weiterer Erkenntnisse gegen künftige Anschläge besser gewappnet zu sein, hat Perry Rhodan nach seiner Rückkehr von Khrat eine großangelegte Expedition zum galaktischen Kugelsternhaufen M 3 gestartet, weil er dort die Porleyter, die Vorläufer der Ritter der Tiefe, zu finden hofft.

Nach unbefriedigenden Resultaten und großen Schwierigkeiten hätten andere ihre Suchaktion sicherlich längst aufgegeben. Nicht so Perry Rhodan! Der langersehnte Erfolg stellt sich ein, sobald der Terraner die Dargheten für seine Zwecke einsetzen kann. Hunderte von Porleytern wechseln nach äonenlanger Gefangenschaft in ihre Aktionskörper über und sammeln sich auf Orsafal.

Anschließend fliegt Perry Rhodans Flotte zusammen mit den geretteten Porleytern die alte 5-Planeten-Anlage der Porleyter an. Dabei empfängt Gucky den LOCKRUF AUS M 3 ...

Die Hauptpersonen des Romans

Clifton Callamon – Ein Mann aus dem 25. Jahrhundert.

Perry Rhodan – Seine Flotte stößt auf eine Barriere im All.

Gucky – Der Mausbiber initiiert ein Kommandounternehmen.

Nuru Timbon, Cerai Hahn und Alaska Saedelaere – Guckys Begleiter.

Turghyr-Dano-Kerg – Ein entarteter Porleyter.

Prolog

Am 16. September des Jahres 2401 n. Chr. empfingen die Hyper-F-Antennen des Flottenflaggschiffs CREST II einen Rafferfunkspruch des Strategischen Raumkommandos, Terrania City. Hinsichtlich der geheimen Vorbereitungen zum Sprung durch den Sonnensechseck-Transmitter zum Andromeda-Empfänger, später Schrotschusstransmitter genannt, Entfernung neunhundertfünfzigtausend Lichtjahre, ergaben sich Komplikationen.

Perry Rhodan, Großadministrator des Solaren Imperiums, sah sich genötigt, einen Faktor seiner Planung zu korrigieren.

Nach der teilweisen Vernichtung des Twin-Transmitters neigte Rhodan zu der Auffassung, nur erfahrene Kommandeure des Imperiums hätten bei dem von Grek-1 empfohlenen Unternehmen eine Chance, eventuell auftauchende Schwierigkeiten in eigener Regie zu bereinigen.

Einer dieser Kommandeure war Raumadmiral III. VG (DRITTE Verbandsgröße) Clifton Callamon, in Kurzform »CC« genannt.

Sein aus modernsten Neubauten bestehender Verband hatte zu jenen Flotteneinheiten gezählt, die vor dem Erscheinen der Akonen durch den Twin-Transmitter gegangen waren, um über Kahalo-Galaxis unbeschadet zu materialisieren.

Für das Nachfolgeunternehmen Schrotschusstransmitter, anberaumt für Mitte Dezember 2401, hatte der Großadministrator in erster Linie Admiral Clifton Callamon mit seinem Verband auserwählt.

CC war vom Führungsstab der Solaren Flotte dazu ausersehen worden, nach Ablauf eines bestimmten Zeitraums dem Sprungkurs des Flottenflaggschiffes CREST II zu folgen, durch den galaktischen Sonnensechseck-Transmitter zu gehen und zwischen den beiden roten Sonnen des Schrotschusstransmitters zu rematerialisieren.

Eine nicht rechtzeitige Rückkehr der CREST II war mit einer Fülle von unvorhersehbaren Schwierigkeiten gleichzusetzen.

Nur ein Mann mit den überragenden Qualitäten eines CC war dann in der Lage – so die Meinung des Planungsstabes –, ohne detaillierte Informationen die Situation zu erfassen und nach eigenem Dafürhalten der wahrscheinlich bedrängten CREST beizustehen.

Ende August 2401 erhielt Clifton Callamon einen Zusatzbefehl. Rhodan hatte sich auf Drängen des Lordadmirals der USO, Atlan, entschlossen, das Sonderkommando CC vorübergehend zum Kugelsternhaufen M 13 zu entlassen. Atlan befürchtete, versprengte akonische Kampfverbände würden dem ohnehin bedrängten Volk der Arkoniden noch mehr als bislang zusetzen. CC sollte sich umsehen und notfalls eingreifen.

Am 1. September 2401 startete der Raumadmiral mit zweiunddreißig modernen Schlachtkreuzern der Solaren Flotte.

Am 16. September 2401 bereuten sowohl Perry Rhodan als auch Atlan, den als extravagant bekannten Admiral in einen Raumsektor geschickt zu haben, in dem eventuelle Gefahren auch von anderen, weniger qualifizierten Kommandeuren hätten bereinigt werden können.

Der Wortlaut des Hyperfunkspruchs:

Verband seit drei Tagen in Warteposition bei Sonnenleuchtfeuer TRIMMPFAD, M 13-Nord, Halo-Sektor Leerraumgrenze.

Wie von CC III. VG befohlen, Treffpunkt erreicht. Zeit 13-9-2401 Standard. Flaggschiff SODOM unter CC nicht erschienen. Toleranzzeit überschritten. SODOM nach Trennung von Verband zum Linearflug in Leerraum gestartet. Hatten Ortung von vermutlich Akonen-Raumer. CC allein Jagd aufgenommen. Suche nach eigenem Ermessen vergeblich. Keine Spur von SODOM, kein Hilferuf. CC verschollen. Erbitte weitere Befehle unter Beachtung Dezember-Unternehmen.

gez. Tettenty, Kom. DOMANO,

stellvertr. Chef Kommando CC

»Er ist demnach allein hinter einem georteten Objekt hergeflogen«, hatte Atlan bedrückt gemeint. »Das hätte ich ahnen sollen! Seine restlichen einunddreißig Schiffe hat er zu einem Treffpunkt beordert, und dort ist er nicht erschienen. Was bedeutet das, Terraner?«

Rhodan hatte sich wortlos abgewandt und einen Hyperspruch an Tettenty abstrahlen lassen, in dem eine weiträumige Suche nach Clifton Callamon und dem Schlachtkreuzer SODOM angeordnet wurde.

Vierzehn Tage später lagen noch immer keine Erfolgsmeldungen vor. Rhodan ließ die Suche abbrechen. Das Sonderkommando CC wurde als Entsatzflotte für das Schrotschussunternehmen gestrichen. Andere Kommandeure anderer Verbände wurden eingeplant.

Auf Guckys Drängen – er war mit CC befreundet – schickte Atlan nochmals einige Spezialschiffe der USO in den Sektor M 13, doch auch seine Männer fanden von der SODOM keine Spur. Clifton Callamon war und blieb verschollen.

Am 18. Dezember 2401 startete Perry Rhodan mit der CREST II zum Schrotschusstransmitter, wo die befürchteten Schwierigkeiten prompt eintraten.

1.

»Das gibt es nicht!«, stöhnte Geoffry Abel Waringer.

Seine Hände, die an der stabilen Hochdruckeinfassung einer Einmann-Panzerschleuse Halt gesucht hatten, widerlegten seine Meinung. Der Griff löste sich, und Waringer schlitterte über die Bodenplatten der Hauptzentrale, bis er von einem Kontursitzsockel gestoppt wurde.

Er vernahm erregte Rufe, Schmerzenslaute und andere Geräusche wie im Traum – irgendwie sekundär. Er lauschte in diesen Augenblicken nur auf das immer stärker werdende Tosen tief unter ihm liegender Maschinen. Sie wurden nach Katastrophenkode automatisch hochgefahren und auf Maximalleistung gebracht.

Waringers Blick folgte den huschenden Leuchtanzeigen weit über sich am oberen Rand der Panorama-Bildschirmgalerie. Der Wissenschaftler erkannte, dass der Vortriebsschub längst erloschen war. Das Schiff flog im freien Fall, was aber die Technopositroniken nicht hinderte, alle Kapazitäten der Gravitraf-Speicher und die Zusatzleistung der Schwarzschild-Notaggregate auf die Andruckabsorber zu geben.

Waringer versuchte sich aufzurichten, doch im gleichen Moment spürte er den Zug nach vorn wieder deutlicher. Also blieb er vernünftigerweise hinter seinem Sockel liegen, zog die Beine an und bemühte sich, das Schloss seines Kombigürtels von seiner Magengrube fernzuhalten.

Es dauerte noch etwa eine Minute, bis das unerträglich gewordene Donnern der Kraftwerke abrupt verklang. Die Gefahr für die RAKAL WOOLVER war vorüber.

Waringer zog sich an dem Sessel empor, streckte den Kopf über die hohe Lehne und stellte dabei fest, dass der ehemalige Insasse herausgeschleudert worden war. Die Prallfeldsicherung war zu spät auf Leistung gekommen, und die eingebauten Schnellbindungsgurte alter, aber bewährter Konstruktion hatten ihren Dienst nur bedingt erfüllt.

Jedenfalls hatten sie den linken Fuß des herausgeschleuderten Mannes noch erfasst und ihn vor einem gefährlichen Davonfliegen in die Weiten der Zentrale bewahrt.

»Tut es weh?«, erkundigte sich Waringer geistesabwesend. Gleichzeitig beschäftigte ihn die Frage, warum die Absorber zu langsam hochgefahren worden waren.

»Alberne Frage!«, schrie jemand erbost. »Vielleicht hilfst du mir bald aus den Fesseln! Ich war schon immer dagegen, den veralteten Kram einzubauen.«

»Es war dein Glück«, besänftigte ihn Geoffry, der endlich die Benommenheit abschüttelte. »Was ist dir lieber? Ein gezerrtes Fußgelenk oder eine Schädelfraktur? Hier sieht es böse aus. Also beschwere dich nicht über die Gurte. Moment! Ich helfe dir ja schon.«

Schmerzgeplagt ging er um den Kontursessel herum, beugte sich über den Fuß seines alten Freundes Alaska Saedelaere und versuchte, ihm beruhigend zuzunicken.

Unter Alaskas Maske zuckten leuchtende Flammenspeere hervor; ein Zeichen dafür, dass viel mehr geschehen sein musste als nur eine unverhoffte Fahrtverzögerung mit rein mechanischen Folgeerscheinungen.

»Wir sind glatt in das Kraftfeld hineingeflogen«, behauptete Alaska. »Ich sah gerade noch das bläuliche Wallen, aber da war es auch schon passiert. Das ist eine neue Barriere, mein Lieber. Oder was hältst du davon?«

Waringer löste die Gurtmechanik. Das Band schnurrte in die Lehne zurück.

»Das berührt mich im Augenblick überhaupt nicht. Die primäre Frage hat zu lauten, weshalb die Andruckabsorber um mindestens eine Nanosekunde zu spät reagiert haben! Ehe das nicht geklärt ist, wird weder die WOOLVER noch ein anderes Schiff der kombinierten Flotte mit hoher Fahrt weiterfliegen. Darüber reden wir aber noch. Wo steckt Perry?«

»Er steckt nicht, er steht«, berichtigte jemand hustend. »Und zwar hinter dir. Bitte keine wissenschaftlich-technischen Erklärungen. Das hat Zeit, denn vorerst treiben wir einmal mit Nullfahrt im Raum.«

Waringer starrte erschrocken in Rhodans Gesicht, der das Blut mit dem Handrücken abwischte, obwohl seine Nase noch reichlich Nachschub lieferte.

»Keine Aufregung«, wehrte Rhodan schroff ab. »Ich bin mit Hals und Gesicht gegen eine unzureichend gepolsterte Armatur geflogen. Bradley, wie geht es dir?«

Der Kommandant befand sich bereits in der Obhut eines Medoroboters. Er und seine hochspezialisierten Artgenossen waren schnell und unauffällig erschienen, um den verletzten Menschen zu helfen.

»Ganz gut«, erklärte Bradley von Xanthen gepresst. »Ich habe es kommen sehen und manuell den Prallschirm eingeschaltet. Allerdings fiel er unmittelbar danach zusammen, und ich wurde in die Gurte gepresst. Meine Anweisung, beim Anflug in eine Gefahrenzone auf Manövrierstation zu gehen und sich abzusichern, scheint von vielen Leuten befolgt worden zu sein, nur nicht von gewissen Herren der Schiffsführung.«

Er grinste anzüglich, massierte seine geschundenen Rippen und stand auf.

Rhodans Kopf wurde bereits von den Instrumenten eines Medoroboters umklammert. Er drückte den Terraner sanft in Alaskas Sitz.

»Bradley, kümmere dich sofort um die Porleyter«, beschwor ihn Rhodan. »Ich kann jetzt alles gebrauchen, nur keine hektischen Vorwürfe von Koro oder Beruhigungsversuche von Oso. Nimm dir ein paar kluge Leute und versuche, die Porleyter vor Dummheiten zu bewahren.«

»Sie wissen längst, dass wir in eine neue Barriere hineingeflogen sind«, behauptete Waringer. »Sie wirkt anders als gehabt! Wenn man einen Körper großer Masse und Geschwindigkeit eine Art Gummiwand hineinschleudert, dann kommt es zu einem Effekt ...«

Waringer verstummte unter Rhodans Blick.

»Du sollst dich ebenfalls um die Porleyter kümmern. Also wie ist das?«

Auf den Panoramaschirmen der RAKAL WOOLVER sah der Leerraum zwischen den Sonnen des Kugelsternhaufens M 3 wieder völlig normal aus. Weit voraus leuchtete die rote Sonne der Fünf-Planeten-Anlage.

Die ernsthaft verletzten Besatzungsmitglieder der Zentralewachbesatzung wurden in die Bordklinik gebracht, die anderen versuchten, die neuen Probleme zu klären.

Waringer schritt zum nächsten Antigravlift. Auch er überlegte; aber seine Sorge galt dem zu späten Anspringen der Andruckneutralisatoren. Eine Nanosekunde bedeutete im Alltagsleben eines Terraners überhaupt nichts. An Bord eines Großraumschiffes konnte sie über Sein oder Nichtsein entscheiden.

Das war die Situation am 12. August 425 NGZ. Es gab kaum einen Menschen an Bord des Flaggschiffs, der darüber nicht mehr oder weniger laut individuelle Überlegungen angestellt hätte. Die Verhaltensweise der Porleyter war ein noch umstrittener Punkt. Man war geneigt, diesen Intelligenzwesen zu vertrauen und ihre große Vergangenheit zu würdigen. Wenn sich aber Rückschläge dieser Art häufen sollten, würde es zwangsläufig zu Argwohnreaktionen kommen. Darüber war sich nicht nur Perry Rhodan klar!

Und noch jemand erfasste die Situation, dies allerdings auf seine Weise. Sein Name war Gucky.

Er hatte während der Begebenheit auf seinem Lager geruht und die durchschlagenden Beharrungskräfte mit dem Rücken abfangen können. Nun lauschte er auf die Durchsagen der Schiffsführung.

»Rhodan an alle Sektionsleiter WOOLVER-intern. Verlustmeldungen durchgeben, Grad der Verletzungen bestimmen. Wollen wir hoffen, dass wir keine Toten zu beklagen haben. Talany, Rundfrage an Schiffsführer Kombiflotte. Wie sieht es dort aus?«

Talany, Diensthabender im Erkennungszentrum des Ultraschlachtschiffs, meldete sich sofort.

»Schon geschehen. Fast alle Einheiten waren weit genug hinter uns, um noch rechtzeitig auf Schubumkehr schalten zu können. Nur einige Schiffe sind in die Barriere hineingeflogen, aber die Absorber waren schon hochgefahren worden. Es hat nur uns erwischt. Sonst noch Fragen, Perry?«

»Keine mehr an externe Verantwortliche. An Maschinenhauptzentrale WOOLVER: Schiff bleibt im freien Fall. Hypertrop ausfahren. Wir tanken erst einmal die Gravitraf-Speicher auf. Ende.«

Gucky rieb sich den schmerzenden Rücken und richtete sich auf. Gegenüber seinem Lager wurde der kleinwüchsige Ekaräer Manks Golore von einem Medoroboter abtransportiert. Manks war besinnungslos. Er war gegen Guckys Lager geschleudert worden und hatte sich eine Kopfwunde zugezogen.

»Behandelt ihn sofort«, bat der Mausbiber geistesabwesend, denn auch er beschäftigte sich mit einem besonderen Problem.

Die Antigravtrage glitt aus der kleinen Kabine. Gucky sah dem Schwerverletzten sinnend nach, ohne wirklich an ihn zu denken.

Anschließend rief er Fellmer Lloyd auf telepathischer Basis an.

Bist du verletzt, Fellmer?, erkundigte er sich besorgt. Du leidest, ich fühle es.

Halb so schlimm, Kleiner, lautete die schwache Antwort. Fraktur der Wirbelsäule. Ich liege schon im Biopolplastbad. Bist du in Ordnung?

Völlig! Ich hatte Glück.

Trotzdem klingst du seltsam. Du hast Unterschwingungen. Was ist wirklich los?

Später, Fellmer. Lass dich erst einmal behandeln. Das war eine böse Falle.

Falle ...? Waringer und die Porleyter sind anderer Ansicht. Wie kommst du darauf? Kleiner, du schläfst ja fast ein. Du bist nur halb auf Sendung. Was hast du wirklich auf dem Herzen?

Eigentlich nur eine Frage an einen Mann deiner Art. Hast du im Augenblick des Aufpralls fremdartige Schwingungen auf Psi-Ebene vernommen? Ich meine – eigentlich waren es zwei Impulse. Eine Art Ruf und dann noch etwas, wozu man vielleicht angstvolles, aber leicht hassdurchsetztes Begehren sagen könnte. Du lachst doch hoffentlich nicht?

Dafür ist mir viel zu elend. Nein, Kleiner, ich habe nichts dergleichen gehört. Tut mir leid. Kann ich dir trotzdem helfen?

Gucky verneinte und brach die Paraverbindung ab. Fellmer, der fähige Telepath und Orter, hatte also weder etwas gehört noch etwas vernommen. Seltsam!

Lloyd meldete sich nochmals. Seine Sendung zeugte von starken Schmerzen.

Ehe mich die Ärzte betäuben, noch schnell einen Rat, Kleiner. Sprich mit Perry und Tekener. Vielleicht hast du etwas entdeckt.

Gucky legte sich zurück und schloss die Augen. Er hatte den Entschluss gefasst, erst einmal eine gewisse Zeit abzuwarten. Im Schiff hatte momentan jedermann zu tun.

Waringer und das wissenschaftliche Team würden wohl in erster Linie feststellen wollen, wieso es zu dem Unfall kommen konnte. Noch wichtiger war die Frage, wieso es plötzlich wieder eine Barriere oder einen Schutzschirm gab. Nach der Einschleusung der zweitausend Porleyter war angenommen worden, Störungen dieser Art seien vorüber.

2.

Nuru Timbon war ein stets freundlicher, zurückhaltender und wortkarg wirkender Mann mit Fähigkeiten, die nicht jedermann an Bord der RAKAL WOOLVER in rechtem Maß erkannte.

Männer wie Perry Rhodan, Ronald Tekener und Abel Waringer jedoch wussten, was sie an dem schwarzhäutigen Hünen hatten. Nuru Timbon war nicht grundlos zum Stellvertretenden Kommandanten der mittlerweile zerstörten DAN PICOT ernannt worden.