Perry Rhodan 1115: Bote des Unsterblichen - Clark Darlton - E-Book

Perry Rhodan 1115: Bote des Unsterblichen E-Book

Clark Darlton

0,0

Beschreibung

Warnung aus dem Kosmos - Ernst Ellert taucht wieder auf Die Kosmische Hanse, von Perry Rhodan vor 426 Jahren als interstellare Handelsmacht mit völkerverbindenden Aufgaben und als Verteidigungsinstrument gegen die destruktiven Machenschaften der Superintelligenz Seth-Apophis begründet, hat auch die Porleyter-Krise, die schwerste Prüfung ihrer bisherigen Existenz, überstanden. Doch die nächste Bedrohung folgt auf dem Fuß. Schauplatz ist der Frostrubin, wo Perry Rhodan mit seiner aus 20.000 Einheiten bestehenden Galaktischen Flotte auf die Endlose Armada trifft, die Millionen und Abermillionen Schiffe zählt. Feindseligkeiten von Seiten der Armadisten zwingen Perry Rhodan schließlich, mit seiner Flotte den einzigen Fluchtweg zu beschreiten, der noch offen bleibt: den Weg durch den Frostrubin. Dieser Weg führt in die Galaxis M 82 - und in das absolute Chaos. Die Einheiten der Galaktischen Flotte werden voneinander getrennt, und einige müssen sich den Verfolgern beugen. Doch auch in der Galaxis Norgan-Tur entbehren die Geschehnisse nicht der Dramatik. Denn dort gerät das entstandene neue Virenimperium in falsche Hände und wird damit zur gewaltigen Gefahr. Die Menschheit vor der Gefahr zu warnen - diese Aufgabe hat der BOTE DES UNSTERBLICHEN ...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Veröffentlichungsjahr: 2012

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nr. 1115

Bote des Unsterblichen

Warnung aus dem Kosmos – Ernst Ellert taucht wieder auf

von Clark Darlton

Die Kosmische Hanse, von Perry Rhodan vor 426 Jahren als interstellare Handelsmacht mit völkerverbindenden Aufgaben und als Verteidigungsinstrument gegen die destruktiven Machenschaften der Superintelligenz Seth-Apophis begründet, hat auch die Porleyter-Krise, die schwerste Prüfung ihrer bisherigen Existenz, überstanden.

Doch die nächste Bedrohung folgt auf dem Fuß. Schauplatz ist der Frostrubin, wo Perry Rhodan mit seiner aus 20.000 Einheiten bestehenden Galaktischen Flotte auf die Endlose Armada trifft, die Millionen und Abermillionen Schiffe zählt.

Feindseligkeiten von Seiten der Armadisten zwingen Perry Rhodan schließlich, mit seiner Flotte den einzigen Fluchtweg zu beschreiten, der noch offen bleibt: den Weg durch den Frostrubin.

Dieser Weg führt in die Galaxis M 82 – und in das absolute Chaos. Die Einheiten der Galaktischen Flotte werden voneinander getrennt, und einige müssen sich den Verfolgern beugen.

Doch auch in der Galaxis Norgan-Tur entbehren die Geschehnisse nicht der Dramatik. Denn dort gerät das entstandene neue Virenimperium in falsche Hände und wird damit zur gewaltigen Gefahr.

Die Hauptpersonen des Romans

ES – Die Superintelligenz lässt die Erde warnen.

Ernst Ellert – Der Teletemporarier als Bote des Unsterblichen.

Merg Coolafe – Ein zwielichtiger Geschäftsmann von Lepso.

Yamisch Coolafe – Mergs rechtschaffener Bruder.

Dave Woddle und W. W. Voltas

1.

Der Nebel war so dicht, dass man kaum fünf Meter weit hätte sehen können – mit menschlichen Augen. Es war aber auch kein richtiger Nebel, ebenso wenig wie das, was er in seltsam quirlenden Schichten bedeckte, eine normale Planetenlandschaft gewesen wäre.

Aber es war ohne Zweifel die Oberfläche eines Planeten.

Es musste sich sogar um einen Planeten handeln, der menschliches Leben ermöglichte, denn die Gestalt, die langsam durch die grauen Nebelwirbel schritt, war die eines Menschen.

Er (oder sie) überblickte die weite Ebene und ignorierte die vielen Obelisken, die aus dem Boden zu wachsen schienen. Sie wirkten halb künstlich, halb natürlich, und vielleicht waren sie keines von beidem.

Und die Oberfläche selbst? Glattgeschliffener Fels konnte es sein, aber ebenso gut auch ein unbekannter Kunststoff.

Das Wesen ging, unberührt von dem allen, voran, als hätte es ein bestimmtes Ziel, irgendwo weiter vorn in der nebelverhangenen Ebene.

Dann jedoch blieb die menschliche Gestalt stehen. Rechts von ihr schälte sich aus dem Nebel eine zweite Gestalt heraus und kam auf sie zu, eine Hand zum freundschaftlichen Gruß erhoben.

Auch diese Gestalt war die eines Menschen.

Doch als sie miteinander »sprachen«, geschah es lautlos und ohne akustisch wahrnehmbaren Ton.

»Sei gegrüßt, Balton Wyt«, sagte die erste Gestalt und streckte dem anderen die Hand entgegen. »Es ist gut, sich wieder sehen zu können. Auch du bist gerufen worden?«

»Auch ich bin gerufen worden, Ernst Ellert«, kam die stumme und doch so gut verständliche Antwort. »Ich glaube, dass wir nicht allein sein werden, auch die anderen werden die Aufforderung erhalten haben.«

»Auch die anderen?«, fragte Ellert überrascht. »Warum?«

Balton Wyt zuckte die Schultern und deutete nach vorn.

»Dort liegt der Mittelpunkt der Obelisken, und dort werden wir erwartet, Ernst Ellert.« Ernst Ellert blickte in die angegebene Richtung und glaubte, Gestalten sehen zu können, die sich um den Mittelpunkt der Obelisken versammelt hatten.

Dieser Mittelpunkt war an sich nichts anderes als ein freier Platz, um den sich – diesmal fast mathematisch angeordnet – eine Reihe seltsam geformter Obelisken gruppierten.

»Ich war schon immer sehr neugierig«, meinte Ernst Ellert. »Also frage ich mich, was diese Zusammenkunft zu bedeuten hat. Warum eine materielle Manifestation, wenn wir auch als bloße Bewusstseine alle Botschaften von ES empfangen können?«

Balton Wyt musste über die ungewohnte Ungeduld seines Freundes lächeln.

»Wir werden es bald wissen«, sagte er und ging weiter.

Ernst Ellert folgte ihm. Seine Frage war berechtigt. Die Superintelligenz ES war durchaus in der Lage, zu jedem einzelnen der Milliarden Bewusstseine Kontakt aufzunehmen, ohne dass eine Materialisation notwendig gewesen wäre. Der Unsterbliche musste demnach einen besonderen Grund haben, diesmal eine Ausnahme zu machen.

Wer sind die anderen?, fragte sich Ellert, und er beschleunigte seine Schritte, bis er Balton Wyt eingeholt hatte. Schon wollte er eine Frage stellen, aber Wyt kam ihm zuvor: »Wir erhalten Gesellschaft – da kommt Betty Toufry.«

Die Telepathin und Telekinetin winkte ihnen zu. Sie warteten, bis sie zwischen einigen bizarr geformten Obelisken hindurchgegangen war und zu ihnen stieß.

»Ich wusste es«, sagte sie nach der kurzen Begrüßung. »Ich habe es immer schon gewusst.«

»Was hast du schon immer gewusst, Betty?«, erkundigte Ellert sich.

Die Männer hatten sie in die Mitte genommen und setzten sich wieder in Bewegung. Bis zum Mittelpunkt der Obelisken war es nicht mehr weit.

»Wir alle haben gewusst, dass unser Zustand der Körperlosigkeit nicht von ewiger Dauer sein würde. Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, wieder Boden unter meinen Füßen spüren zu können. Ich habe meine Existenz als körperloses Bewusstsein stets als etwas Vorübergehendes betrachtet.«

»Auch Vorübergehendes kann eine Ewigkeit bedeuten, wenn es im Rahmen kosmischen Geschehens eingebettet ist – das hat wohl niemals jemand besser erfahren als ich.« Ellert deutete nach vorn, durch den wallenden Nebel hindurch, der kein Hindernis für seine Augen war. »Ich sehe ein gutes Dutzend Gestalten, Betty. Treffen wir alte Freunde wieder?«

Die Telepathin nickte.

»Wir wurden alle gerufen.«

*

Betty Toufry hatte recht behalten, als sie behauptete, sie seien alle gerufen worden. Und alle besaßen sie auch die Projektionen ihrer ursprünglichen Körper, die sie einst im Nichts zurückgelassen hatten.

Tako Kakuta – der Teleporter.

Tama Yokida – der Telekinet.

Kitai Ishibashi – der Suggestor.

Wuriu Sengu – der Späher.

André Noir – der Hypno und Gefühlsorter.

Ralf Marten – der Teleoptiker.

Son Okura – der Infraorter.

Und nun auch Betty Toufry – Telepathin und Telekinetin, die einzige Frau aus jener Gruppe, die während der Second-Genesis-Krise ihre Körper verlassen hatte und später in der Form bloßer Bewusstseine wiederaufgetaucht war, um dann zusammen mit anderen Persönlichkeiten in der Galaxis Erranternohre in ES aufzugehen.

Von diesen Persönlichkeiten erblickte Ernst Ellert auf dem Platz in der Mitte der Obelisken diese:

Kershyll Vanne, Ribald Corello, Tatcher a Hainu, Dalaimoc Rorvic, Lord Zwiebus, Takvorian und Merkosh, den Gläsernen. Balton Wyt, der neben ihm stand, gehörte zu dieser Gruppe.

Siebzehn materialisierte Bewusstseine und keines von ihnen ohne besondere Eigenschaften und Fähigkeiten. Hier standen sie nun und warteten – warteten.

Wozu diese Versammlung nach all den vielen Jahren, die inzwischen vergangen waren? Was war geschehen? Hatte es mit Perry Rhodan zu tun, mit der Menschheit, mit Terra selbst vielleicht?

Mein Gott!, dachte Ellert, plötzlich erschrocken. Wie lange hatten wir keinen Kontakt mehr mit der Menschheit? Seit er sich von dem Bewusstsein und dem Körper Gorsty Ashdons gelöst hatte, schienen Ewigkeiten vergangen zu sein.

Das lautlose Gemurmel der Gedankenimpulse verebbte, als Tako Kakuta in die Mitte trat und durch das Aufheben seiner Hand um die Aufmerksamkeit der Versammelten bat.

»Hier sind wir nun, die alten Freunde und Gefährten Rhodans und der Menschheit. Wir folgten dem Ruf von ES, und wir dürfen glauben, dass wir Entscheidendes erfahren werden. Ich bin derjenige von uns, der Rhodan zuletzt sah, hier auf EDEN II. Er kündigte Ereignisse an, die inzwischen eingetreten sein müssen. Welcher Natur sie sind, weiß ich nicht, aber wir werden es – vielleicht – erfahren.« Er hob nun beide Arme. »Hier sind wir, ES! Wir warten! Nimm Kontakt auf!«

Der Ruf wurde noch einmal von allen gemeinsam wiederholt.

Dann entstand mentales Schweigen, das nicht von langer Dauer war.

»Ich spüre seine Nähe«, strahlte André Noir einen Impuls aus.

Nun spürten es auch die anderen. Es war anders als sonst, denn körperlos, in dem Bewusstseinskollektiv vereinigt, hatte es nur selten einen direkten Kontakt mit ES geben können, doch nun näherte sich der Unsterbliche nur ihnen, den siebzehn Projektionen.

Genau über ihnen, in dem verhangenen Himmel über den Nebelschichten, entstand ein leuchtender Punkt und wurde, langsam herabsinkend, immer größer.

Etwa ein Dutzend Meter über dem freien Platz hörte die Abwärtsbewegung auf. Der matt schimmernde Ball hatte einen Durchmesser von etwa einem halben Meter, und sein undefinierbares Innere war lediglich in Form durcheinanderquirlender Streifen zu erkennen.

Dann sank ES weiter, bis ES nur noch einen Meter über der glatten Oberfläche schwebte. Hier hielt die Kugel an, aber auch weiterhin blieben die Streifen in ständiger Bewegung.

Ohne dazu aufgefordert worden zu sein, bildeten die siebzehn Projektionen einen Halbkreis um ES, und wieder war es Tako Kakuta, der für alle anderen sprach: »Wir folgten deinem Ruf, Unsterblicher, und versammelten uns hier, wie du es wünschtest. Was immer auch der Grund für diese Zusammenkunft sein mag, wir danken dir für das Geschenk der Projektion, auch wenn wir es nicht für alle Zeiten behalten dürfen.«

Noch erfolgte keine Antwort. ES schien zu warten.

Und so fuhr Kakuta fort: »Der Mensch ist von Natur aus neugierig, das weiß niemand besser als du, der du einmal sagtest, nur diese gesunde Neugier sei es, die zur Entwicklung einer Zivilisation führe. Daher habe Verständnis für meine Frage, die ich für uns alle stelle. Die Frage lautet: Warum sind wir hier?«

Das Leuchten der Kugel schien ein wenig intensiver zu werden, das Quirlen der Streifen heftiger, und dann empfingen sie alle die lautlosen Worte des Bewusstseinskollektivs, als spräche es direkt zu jedem einzelnen von ihnen.

»Ich habe es vorher nie getan und hole es nun nach: Ich habe euch zu danken, denn euer Opfer von Erranternohre wurde zur entscheidenden Hilfe für mich in schwerer Zeit. Wenn ihr nicht zu mir gekommen wäret, wäre ein großer Teil des Universums vielleicht in seiner jetzigen Form nicht mehr existent. Eure Bewusstseine, in mir vereinigt, und die Bewusstseine all jener Menschen, die in mir aufgingen, gaben mir die Kraft, dem negativen Wirken der Superintelligenz Seth-Apophis erfolgreich entgegenzuwirken. Und jetzt ist der Augenblick gekommen, da eine Entscheidung heranreift.«

Dann informierte ES die ehemaligen Mutanten in groben Zügen über die Entwicklungen in der Galaxis während der letzten 400 Jahre und sagte abschließend: »Durch ein Ereignis, dessen Ursache ich noch nicht kenne, erlitt Seth-Apophis etwas, das ihr Schock nennen würdet. Die Superintelligenz wurde in ihrer vollen Aktivität gehemmt. Dieser Zustand hält im Augenblick noch an, aber selbst ich vermag nicht zu sagen, wie lange noch. Zuvor geschehene Ereignisse trugen dazu bei, dass die Menschheit ihren Weg allein gehen musste, weil im Endeffekt alles davon abhing, dass ich meine eigene Mächtigkeitsballung stabilisieren musste, um eine kosmische Katastrophe zu vermeiden. Doch nun, mitten in der noch bestehenden Krise, droht erneut eine Gefahr – von Vishna und ihrem neuen Virenimperium. Mehr darüber später.«

Keine der Projektionen konnte das Aussenden fragender Impulse verhindern, die von dem Unsterblichen empfangen wurden. Die lautlose Stimme beendete abrupt das mentale Chaos.

»Unsere Aufgabe wird es sein, Terra zu warnen. Einer von euch wird die Reise nach Terra antreten und die Warnung überbringen. Ich werde diesem einen einen geeigneten Körper verschaffen, denn eine direkte Projektion von hier zur Erde ist nicht möglich.«

Diesmal kamen keine Fragen, der Mitteilung des Unsterblichen folgte lediglich schockiertes mentales Schweigen.

Balton Wyt brach es schließlich mit lauter Stimme: »Und wer soll dieser eine sein?«

»Ich werde das nicht entscheiden, sondern ihr alle. Wählt den Geeignetsten von euch für diese Aufgabe aus, die nicht ungefährlich ist. Die Erfahrung ist wichtig, vergesst das nicht. Besprecht euch und entscheidet. Ich bin entschlossen, eure Wahl zu akzeptieren.«

Betty Toufry schob Balton Wyt ein wenig zur Seite und näherte sich ES bis auf knapp einen Meter, ohne auch nur eine Spur von Scheu oder Unsicherheit zu verraten.

»Wie können wir den Richtigen erwählen, wenn wir nicht wissen, welche Aufgabe er zu bewältigen hat? Wir alle verfügen über Fähigkeiten unterschiedlicher Natur. Und für die von dir angedeutete Aufgabe ist vielleicht eine ganz bestimmte Fähigkeit wichtig. Ich bin der Meinung, nur du allein könntest daher jenen bestimmen, der gehen soll.«

Das kurze mentale Gelächter überraschte keinen der Anwesenden, auch nicht die Antwort des Unsterblichen: »Betty, bewerte meine Bemerkung bitte als etwas Positives. Ich gebe zu, deine Frage ist berechtigt, auf der anderen Seite muss ich dich bitten, der Klugheit deiner Gefährten zu vertrauen. Es wird für Terra und die Menschheit möglich sein, der drohenden Gefahr zu begegnen, wie schon oft zuvor. Die Art und Weise der Rettung werdet ihr noch erfahren. Der Erwählte hat zuerst die Aufgabe, die Erde zu warnen. Alles andere folgt später.«

»Warnen?« Betty Toufry schien nicht im geringsten von dem leichten Verweis beeindruckt zu sein. »Warnen kann jeder von uns die Menschheit, wenn du ihm einen Körper gibst und ihn auf die Erde versetzt.«

»So, meinst du das, Betty?« In der Antwort des Unsterblichen war ein Hauch von Ungeduld. »Dann bedenke, dass der Gewählte blitzschnell mit dem Bewusstsein einer ihm unbekannten Lebenseinheit zurechtkommen muss, ohne einen mentalen Schock zu verursachen, der seine Aufgabe gefährden würde. Ohne mehrfache Erfahrungswerte wird ihm das kaum möglich sein. Es ist nicht einmal sicher, dass ich die richtige Person finde, in die sein Bewusstsein schlüpfen soll. Kurz, das Experiment darf nicht misslingen, denn es gibt nur diese einzige Chance.«

In kurzen Worten erläuterte ES den Anwesenden den Rettungsplan für Terra. Schließlich sagte er: »Wir zusammen sind zwar mächtig, aber auch unsere Macht hat Grenzen, die wir nicht überschreiten können.«

Das genügte Betty. Mit einer leichten Verbeugung gegen die quirlende Kugel trat sie zurück. Und wieder war es Tako Kakuta, der die Initiative ergriff und sagte: »Unter diesen Umständen, meine ich, kann die Wahl nur auf einen von uns fallen, auf jenen von uns nämlich, dessen Bewusstsein bereits durch Dutzende andere Existenzen gewandert ist und es immer wieder verstanden hat, er selbst zu bleiben. Ich schlage also vor ...«

»Ernst Ellert!«, dröhnte die Stimme von Lord Zwiebus über den freien Platz zwischen den Obelisken. Seine Projektion schwang drohend die gewaltige Holzkeule und machte ein grimmiges Gesicht. »Da besteht doch wohl kein Zweifel, Freunde.«

»Natürlich, wer sonst?«, schloss sich Betty Toufry den Worten des Pseudoneandertalers an.

Es gab nicht eine einzige Gegenstimme.

Obwohl Ernst Ellert mit diesem Resultat hatte rechnen müssen, schien er doch überrascht zu sein. Ehe er jedoch Gelegenheit fand, sich dazu zu äußern, überlagerten die Impulse von ES sämtliche Gedanken und Stimmen.

»Ich habe nichts anderes erwartet. Ernst Ellert wird gehen. Seine Fähigkeiten werden ihn nicht nur dazu befähigen, die Warnung zu überbringen, er wird auch einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen des Rettungsversuchs leisten. Weitere Einzelheiten über die Durchführung des Planes werde ich ihm vor seiner Abreise anvertrauen. Diese Informationen werden in seinem Unterbewusstsein gespeichert, so dass sie ihm in den entscheidenden Augenblicken zur Verfügung stehen werden.«

Ellert nickte nur und schwieg.

Noch einmal meldete sich ES: »Ich danke euch für euer Kommen, meine Freunde. Genießt das körperliche Dasein, ehe ihr in das Kollektiv zurückkehrt. Du aber, Ernst Ellert, wirst dich an einen Ort begeben, den ich dir noch zeigen werde. Du brauchst mir nur zu folgen.«

Der leuchtende Ball schwebte langsam davon, auf einige stählerne Türme hinter den Obelisken zu.