Perry Rhodan 1235: Blitz über Eden - Clark Darlton - E-Book

Perry Rhodan 1235: Blitz über Eden E-Book

Clark Darlton

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Beschreibung

Das Nega-Psi am Werk - die Ströme der Kraft werden unterbrochen Während die Geschehnisse im Tiefenland, in dem Atlan, Jen Salik, Lethos-Terakdschan und ihre Orbiter wirken, einem neuen dramatischen Höhepunkt zustreben, scheinen der Zug der Endlosen Armada durch die Menschheitsgalaxis und die Aktivierung der restlichen Chronofossilien nicht mehr in Frage gestellt zu sein. Jedenfalls hatte Kazzenkatt, der Lenker des Dekalogs der Elemente, bei seinen Angriffen auf die Endlose Armada und auf verschiedene Chronofossilien, die er zu pervertieren versuchte, nach anfänglichen Erfolgen schwere Niederlagen einstecken müssen. Doch der Kampf wogte hin und her. Und mit dem Auftauchen der Eisigen Schar, die einen Überraschungsfaktor darstellte, begann sich das Blatt wieder zugunsten des Dekalogs zu wenden - so lange jedenfalls, bis das Selphyr-Fataro-Gerät die Aktivitäten der Eisigen beendete, indem es die Angreifer in die Minuswelt versetzte. Trotz dieser positiven Aspekte macht sich gegen Ende des Jahres 428 NGZ ein mysteriöser Warner bemerkbar und sendet Bilder des Schreckens aus, die vornehmlich die Bürger Terras in Unruhe versetzen. In diesen Tagen schlägt auch für Ernst Ellert die Stunde des Abschieds von der Erde. Der Virenmann soll eine Aufgabe von kosmischer Bedeutung erfüllen mit dem BLITZ ÜBER EDEN ...

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Veröffentlichungsjahr: 2012

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Nr. 1235

Blitz über Eden

Das Nega-Psi am Werk – die Ströme der Kraft werden unterbrochen

von Clark Darlton

Während die Geschehnisse im Tiefenland, in dem Atlan, Jen Salik, Lethos-Terakdschan und ihre Orbiter wirken, einem neuen dramatischen Höhepunkt zustreben, scheinen der Zug der Endlosen Armada durch die Menschheitsgalaxis und die Aktivierung der restlichen Chronofossilien nicht mehr in Frage gestellt zu sein.

Jedenfalls hatte Kazzenkatt, der Lenker des Dekalogs der Elemente, bei seinen Angriffen auf die Endlose Armada und auf verschiedene Chronofossilien, die er zu pervertieren versuchte, nach anfänglichen Erfolgen schwere Niederlagen einstecken müssen.

Doch der Kampf wogte hin und her. Und mit dem Auftauchen der Eisigen Schar, die einen Überraschungsfaktor darstellte, begann sich das Blatt wieder zugunsten des Dekalogs zu wenden – so lange jedenfalls, bis das Selphyr-Fataro-Gerät die Aktivitäten der Eisigen beendete, indem es die Angreifer in die Minuswelt versetzte.

Trotz dieser positiven Aspekte macht sich gegen Ende des Jahres 428 NGZ ein mysteriöser Warner bemerkbar und sendet Bilder des Schreckens aus, die vornehmlich die Bürger Terras in Unruhe versetzen.

Die Hauptpersonen des Romans

Ernst Ellert – Der Metamorpher soll EDEN II als Chronofossil aktivieren.

Stein Nachtlicht – Ernst Ellerts Begleiter.

Ralf Marten, Tama Yokida und Betty Toufry – Die Mutanten werden wieder körperlich.

Tamaran – Ein Museumsdirektor in einer fernen Galaxis.

ES

1.

Der zehnte Tag brachte eine Überraschung, als sich die auf dem Platz vor dem HQ der Hanse in Terrania stehende Virensäule zu verändern begann.

Es war eine Veränderung, die nur sehr langsam fortschritt, aber dann mochte die Säule etwa zehn Meter hoch sein und – genau war es nicht zu erkennen – oval oder auch exakt rund. Der Durchmesser betrug über fünf Meter.

Auch die Farbe der Säule wechselte leicht. Sie war noch immer bläulich, wurde jedoch transparenter, so dass man glauben konnte, in ihr Inneres zu schauen. Das jedoch war – zum Teil wenigstens – eine Täuschung.

Vor mehr als einer Woche war Ernst Ellert – der Metamorpher oder auch Virenmann genannt – in diese Säule hineingegangen und nicht wieder herausgekommen. Er war auch unsichtbar geblieben.

Und auch das begann sich nun am zehnten Tag zu ändern.

Auf dem weiten Platz vor den komplexen Hansegebäuden hatte sich eine unübersehbare Menschenmenge versammelt, um das Phänomen zu beobachten – und nicht nur deshalb.

Pausenlos projizierte die gigantische technische Anlage der Hanse das dramatische Geschehen – oder auch Nicht-Geschehen – aus dem Randgebiet des Verth-Systems in Form eines dreidimensionalen Holoramas in den Himmel von Terrania.

Dort stand die Endlose Armada, bereit zum Anflug auf die Erde – und wartete.

Wartete – worauf?

Es gab genügend Menschen, die das wussten, aber keiner von ihnen vermochte sich vorzustellen, wie es geschehen sollte – die Präparierung des Chronofossils Terra und die Erarbeitung der Kursdaten durch das Virenimperium.

Bevor das nicht geschehen war, würde die Endlose Armada warten.

Die Veränderungen, die mit der Virensäule vor sich gingen, lenkten die Zuschauer von dem Geschehen des Holoramas ab, und selbst der silbrig schimmernde Schatten des »Warners« wurde ignoriert. Niemand hörte noch auf seine düsteren Prophezeiungen, die er mit dem Eintreffen der Endlosen Armada verknüpfte. Und dann verschwand er plötzlich. Wie ausgelöscht.

Oder war er wirklich endlich ausgelöscht worden ...?

Jedenfalls legte sich mit dem Verschwinden des Unbekannten auch die immer noch vorhandene Unsicherheit der Terraner und ihre Skepsis, die sie der Endlosen Armada entgegenbrachten, obwohl immer wieder von den Verantwortlichen versichert wurde, dass keine Gefahr bestünde.

Plötzlich erloschen die Bilder am Himmel über Terrania.

Das Holorama war unterbrochen worden. Erneut konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der Menschenmenge auf die Virensäule.

Sie war noch transparenter geworden.

In der blassblauen Transparenz der Virensäule wurden humanoide Umrisse sichtbar, deutlicher als zuvor. Das konnte nur Ernst Ellert sein!

Vielleicht hatte er sich entschlossen, die Nische der Säule zu verlassen.

Oder war es ihm befohlen worden?

Taurec, der Kosmokrat, löste sich aus der ruhig bleibenden Menschenmenge und trat einige Schritte vor. Dann blieb er stehen und wartete ab, was weiter geschah. Er war dazu ausersehen, den zurückkehrenden Ellert zu begrüßen.

Und dann trat Ernst Ellert aus der Säulennische auf Taurec zu.

Schweigend reichten sich die beiden Männer die Hand.

Und dann geschah etwas völlig Unerwartetes:

Die Virensäule schien sich auflösen zu wollen – wenigstens hatte es im ersten Augenblick den Anschein. Aber Sie verwandelte sich nur – und zwar in einem ungeahnten Ausmaß.

Noch während die beiden Männer dort auf dem Platz standen, allein und wenige Meter vor der Virensäule, begann diese sich in phantastischer Weise abermals zu verwandeln und die Form einer Säule völlig zu verlieren. Ihr Blau wurde zu einem winzigen Bestandteil einer gleißenden Lichtkaskade, die alle Farben des Regenbogens in sich vereinigte.

Und sie nahm in der Tat auch die Form eines sich immer enger werdenden Regenbogens an, bis sie die beiden völlig in sich einschloss – jedoch so, dass sie für die verblüfften Zuschauer sichtbar blieben.

Lange Minuten passierte nichts mehr.

Reginald Bull, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, bahnte sich einen Weg durch die Menschenmassen. Zuerst war das mit einigen Schwierigkeiten verbunden, aber dann erkannte man ihn und machte bereitwillig Platz.

Ein Dutzend Meter vor der farbenprächtigen Lichterscheinung, die Ellert und Taurec einhüllte, blieb er stehen. Ein Mann, den er nicht kannte, drängte sich an ihn heran.

»Was hat das zu bedeuten?«, fragte er, und dabei zitterte seine Stimme vor Erregung. »Mein Gott, was bedeutet das?«

Bull warf ihm einen kurzen Blick zu, um sich dann wieder auf das Geschehen zu konzentrieren, das vor seinen Augen ablief.

»Die Vorbereitung«, murmelte er. »Die Erde wird präpariert – dann erst ist sie ein echtes Chronofossil.«

Der Mann nickte, als habe er verstanden, was jedoch, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wahrscheinlich nicht der Fall war.

Die farbenprächtige Leuchtkaskade wurde intensiver. In ihr entstand Bewegung, wirbelartig und verwirrend. Farben vermischten sich und flossen dann wieder auseinander, um die ursprüngliche Form des Gebildes wieder anzunehmen.

Reginald Bulls Mund war zu einem schmalen Strich geworden.

Warum ausgerechnet Ernst Ellert?, wunderte er sich, ohne eine schlüssige Antwort auf seine unausgesprochene Frage zu erhalten.

Er wurde abgelenkt, als hinter ihm Rufe laut wurden. Unwillig fast löste sich sein Blick von der gleißenden Leuchtkaskade und suchte die Rufenden. Erst jetzt fiel ihm auf, dass die meisten Gesichter der Menschen nach oben gerichtet waren, obwohl das Holorama längst erloschen war.

Dafür war etwas anderes da.

Zuerst hielt er es für eine ganz normale Wolke, die sich vom Himmel herab auf Terrania senkte, aber dann verriet ihm der bläuliche Schimmer, dass es alles andere als eine gewöhnliche Wolke sein musste.

Sie war groß, zog sich jedoch während ihres Sinkens immer mehr zusammen. Sie verdichtete sich dabei, und ihr vorher blasses Blau wurde intensiv und verlor ihre Transparenz.

Es wurde Bull klar, dass es sich um eine Virenwolke handelte, die aus dem fernen Ring kam, der das Solsystem umgab. Und es war nur zu offensichtlich, dass sie ein Ziel hatte: den Platz vor dem Hauptquartier der Hanse – und die beiden Männer in der Leuchterscheinung.

Bull hatte seine Vermutung noch nicht zu Ende gedacht, als die nur noch zehn Meter lange Wolke noch wenige Meter über Ellert und Taurec schwebte – und die sie einhüllende Farbenpracht jäh erlosch, als hätte es sie niemals gegeben.

Die Wolke begann erneut zu sinken, bis sie wenige Schritte von Ellert und Taurec entfernt die Fläche des Platzes berührte. Dort blieb sie, vorerst unverändert und unbeweglich.

Nun hielt es Reginald Bull nicht mehr. Er ging zu den beiden Männern. Ein wenig irritiert begegnete er ihren ernsten Blicken.

»Was hat das alles zu bedeuten, Taurec?«, fragte er. »Und was soll die Virenwolke? Hat sie etwas mit der Vorbereitung zu tun?«

Ellert antwortete an Taurecs Stelle:

»Nur begrenzt, Bully. In erster Linie hat sie etwas mit mir zu tun – du wirst es gleich erleben. Stelle jetzt keine Fragen mehr. Sieh zu, was geschieht.«

»Aber ...«

»Da! Es fängt schon an!«

In der Tat bewegte sich die Wolke wieder und begann Formen anzunehmen, die dann stabil blieben. Ganz allmählich entstand ein fischartiges Gebilde – o nein, verbesserte sich Bull schnell, der seine Überraschung zu verbergen versuchte – mehr ein zehn Meter langer Vogel mit angelegten Schwingen.

Das Ding hatte keine Ähnlichkeit mehr mit einer Wolke. Es war stabil und längst nicht mehr durchsichtig.

Schweigend und bis zum Platzen mit Fragen angefüllt, starrte Bull auf das zehn Meter lange Raumschiff, das vor seinen Augen entstanden war.

Ein Viren-Raumschiff!

*

Er atmete erleichtert auf, als über dem Himmel von Terrania das Holorama wieder aktiviert wurde und die Menschenmenge ein wenig von dem rätselhaften Geschehen abgelenkt wurde, das ihm solches Kopfzerbrechen bereitete. Kurz entschlossen wandte er sich an Ellert:

»Warum ausgerechnet du, Ernst? Ich war der festen Überzeugung, dass Taurec und die in ihm gespeicherte Kraft der Signalflamme ...«

»Sie ging auf mich über«, unterbrach ihn Ellert, während Taurec sich schweigsam verhielt. »Das war der Sinn der Lichtkaskade. Ich benötige diese Kraft.«

»Es war notwendig«, trug nun auch Taurec zur Aufklärung bei. »Warum, ist mir unbekannt, aber Ellert wurde auserwählt.«

»Auserwählt? Von wem und wozu.«

»Von ES«, beantwortete Taurec nur eine der beiden Fragen.

»Von ES ...?«, vergewisserte sich Bull und sah hinüber zu dem kleinen Raumschiff, als könne die Antwort auf seine Frage von dort kommen.

Hätte er es nicht mit seinen eigenen Augen gesehen, niemals würde er auch nur ahnen, dass es aus einer Wolke von Viren entstanden war. Die Hülle schimmerte zwar noch immer leicht bläulich, bestand aber zweifellos aus widerstandsfähiger Materie, der selbst ungünstigste Raumbedingungen nichts anhaben konnten.

»Von ES«, bestätigte Ellert noch einmal mit Nachdruck, ohne das Schiff auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Er wartete auf etwas, daran bestand kein Zweifel.

Taurec war einen Schritt zurückgetreten und hatte Reginald Bull mit sich gezogen.

»Ich weiß, dass du Fragen hast, viele Fragen, und ich werde sie dir beantworten, soweit ich dazu in der Lage bin. Aber jetzt können wir nur warten. Nicht mehr lange, wie ich hoffe.«

Bull schwieg. Sein Blick schien auf Ellerts Nacken zu brennen, der sich nun zu ihm umdrehte.

»Es ist die Stunde des Abschieds, Bully.«

Bull starrte ihn an.

»Abschied? Was meinst du? Mit jenem Schiffchen dort, das sich aus Viren gebildet hat? Und Abschied ... wohin?«

»Du wirst es früh genug erfahren, Bully. Ich weiß es auch nicht, wann und ob wir uns jemals wiedersehen – aber ich hoffe es. Du weißt, mich hält es nirgendwo sehr lange. Nenne mich einen Zugvogel, wenn du es so empfindest.« Er zögerte den Bruchteil einer Sekunde, dann nickte er. »Ja, ich glaube, dass ich es wirklich bin – ein Zugvogel. Und das Schiff dort, es soll ZUGVOGEL heißen. Kein Name passt besser.«

»Aber du kannst doch nicht so einfach ... ich meine, nach dem, was hier mit dir und Taurec passiert ist ...«

»Eben deshalb! Das war die Voraussetzung.«

Bull wollte etwas sagen, aber es verschlug ihm die Sprache, als sich in der sonst glatten Hülle der ZUGVOGEL eine ovale Öffnung bildete, in der eine humanoide Gestalt erschien.

Sie war hager und ein Stück größer als Ellert, der ihm langsam entgegenging. Ein kuttenähnliches Gewand verhüllte seine Gestalt und das Gesicht – ein Gewand, geflochten aus Myriaden von Viren, die eine ständige Verbindung zum Virenimperium garantierten.

»Stein Nachtlicht!«, begrüßte Ellert den Ordensmann, ohne im geringsten überrascht zu sein. »Du bist gekommen.«

»Wir werden sofort aufbrechen«, sagte Nachtlicht mit seiner typischen heiseren Stimme. »Nimm Abschied von deinen Freunden.«

Noch einmal wandte sich Ellert an Reginald Bull.

»Leb wohl, Bully, und auch du, Taurec. Ich tue, was ich tun muss, und es ist wichtig für die Menschheit. Du weißt es, Taurec.«

»Ich weiß es, Ernst Ellert.«

Noch einmal nickte der Metamorpher den beiden Männern zu, ehe er sich abrupt umdrehte und Stein Nachtlicht folgte, der durch die ovale Öffnung in dem Virenschiff verschwand.

Dann war nur noch die glatte Hülle zu sehen.

Ohne jedes Geräusch löste sich dann die ZUGVOGEL vom Betonboden und stieg langsam senkrecht in die Höhe, wobei sich die Geschwindigkeit ständig erhöhte, bis sie nur noch ein winziger Punkt war, der sich schnell im Blau des Himmels verlor.

*

Reginald Bull hielt sich zurück und stellte keine Fragen, als er mit Taurec ins Hauptquartier zurückkehrte. Erst als sie im Gebäude und vor Lauschern sicher waren, entlud sich seine aufgespeicherte Spannung.

»Was hat das alles zu bedeuten, Taurec? Warum nehmen wir nicht deine SYZZEL und folgen ihm? Für dein Schiff dürfte das kein Problem sein.«

»Sicherlich nicht«, lächelte Taurec und fügte hinzu: »Aber wir werden es nicht tun. Wir sollten es nicht einmal denken.«

»Aber warum, zum Teufel? Warum nur?«

»Es ist die Mission, Bull! Ellert und der Ordensmann sind zu einer Mission aufgebrochen, die sie nach EDEN II führen wird, um dort ...«

»EDEN II ...!«, entfuhr es Bull fast erschrocken. »Niemand weiß, wo sich der Planet befindet.«

»Aber ES weiß es. EDEN II soll, wie auch Terra, als Chronofossil präpariert werden.«

»Ich dachte, das sei deine Aufgabe?«

»Das wurde anders entschieden«, entgegnete Taurec. »Ellerts geistige Bindung zu ES ist stärker als die meine. Nur er wird EDEN vorbereiten können.«

»Und wann kehrt er zurück?«

Taurec zuckte die Schultern.

»Wer soll das wissen? Ich selbst glaube, dass er lange fortbleiben wird, denn seine Aufgabe ist nicht einfach.«

Einmal noch begehrte Reginald Bull auf:

»Wenn du es nicht willst, dann werde ich es tun. Ich werde Ellerts ZUGVOGEL verfolgen lassen. Meine Pflicht als Freund ...«

»Du kannst es versuchen. Gehen wir zur Ortungszentrale.«

Die Massetaster und überlichtschnellen Ortungsgeräte reichten Lichtjahre weit hinaus in den Weltraum und waren in der Lage, jedes noch so kleine Objekt zu registrieren.

Taurec hielt sich zurück und blieb immer einige Schritte hinter Bull, dem er die Initiative überließ. Das würde die einzige richtige Methode sein, ihn von der Sinnlosigkeit seiner Absicht zu überzeugen.

Paul Denver, der Leiter der diensthabenden Schicht, nickte Bull nur zu, als dieser den Kontrollraum der Orterzentrale betrat. Taurec blieb in der Tür stehen.

»Die Ortung, Denver! Habt ihr das eben gestartete Schiff auf den Schirmen? Welchen Kurs hat es genommen?«

Paul Denvers schlanke Finger glitten über Sensortasten, ohne sie zu berühren. Die Monitore über den Hauptkontrollen zeigten Bilder, aber es waren nicht jene, die Bull zu sehen wünschte. Wachkreuzer zogen ihre vorgeschriebenen Bahnen, manche weit jenseits der ehemaligen Plutobahn. Die mit Relaisstationen verbundenen Orter projizierten Objekte auf Spezialschirme, die sich im Weltraum aufhielten. Keines dieser Objekte konnte mit der ZUGVOGEL identisch sein.

Denver wandte sich Bull zu:

»Tut mir leid, aber wir hatten dieses kleine Schiff genau zehn Sekunden unter Sichtkontrolle, dann war es verschwunden. Die Massetaster registrierten von Anfang an nichts. Im Grunde genommen ist es so, als existiere dieses Schiff überhaupt nicht.«