Perry Rhodan 1510: Ein blinder Passagier - Clark Darlton - E-Book

Perry Rhodan 1510: Ein blinder Passagier E-Book

Clark Darlton

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Beschreibung

Der große Coup des kleinen Gauners - Erlebnisse auf drei Planeten Im Jahr 1147 NGZ trat die Wende ein. Die Gewaltherrscher der Milchstraße konnten besiegt und die jahrhundertelang unterdrückten galaktischen Völker befreit werden. Inzwischen schreibt man den Monat März 1170 und die Ära nach der Ausschaltung von Monos ist geprägt von Vergangenheitsbewältigung und Wiederaufbau. Doch für die Träger der Zellaktivatoren hat eine schlimme Zeit begonnen, denn sie mussten ihre Leben erhaltenden Geräte an ES zurückgeben und sich mit einer Zelldusche begnügen. Es ist klar, dass die Superintelligenz einen Irrtum begangen haben muss, denn ES gewährte den ZA-Trägern ursprünglich 20 Jahrtausende und nicht nur deren zwei zur Erfüllung ihrer kosmischen Aufgaben. ES, dessen gegenwärtiger Aufenthalt nicht bekannt ist, zu suchen und mit den wahren Fakten zu konfrontieren und dadurch wieder ihre Lebensspanne zu verlängern, ist natürlich allen Betroffenen ein dringendes Anliegen. Das gilt auch für Ellert und Testare, die mit Alaska Saedelaere hinter den Zeittafeln von Amringhar her sind. Als die Männer sich ein neues Raumschiff beschaffen, begleitet sie EIN BLINDER PASSAGIER ...

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Veröffentlichungsjahr: 2011

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Nr. 1510

Ein blinder Passagier

Der große Coup des kleinen Gauners – Erlebnisse auf drei Planeten

Clark Darlton

Im Jahr 1147 NGZ trat die Wende ein. Die Gewaltherrscher der Milchstraße konnten besiegt und die jahrhundertelang unterdrückten galaktischen Völker befreit werden. Inzwischen schreibt man den Monat März 1170 und die Ära nach der Ausschaltung von Monos ist geprägt von Vergangenheitsbewältigung und Wiederaufbau. Doch für die Träger der Zellaktivatoren hat eine schlimme Zeit begonnen, denn sie mussten ihre Leben erhaltenden Geräte an ES zurückgeben und sich mit einer Zelldusche begnügen.

Es ist klar, dass die Superintelligenz einen Irrtum begangen haben muss, denn ES gewährte den ZA-Trägern ursprünglich 20 Jahrtausende und nicht nur deren zwei zur Erfüllung ihrer kosmischen Aufgaben. ES, dessen gegenwärtiger Aufenthalt nicht bekannt ist, zu suchen und mit den wahren Fakten zu konfrontieren und dadurch wieder ihre Lebensspanne zu verlängern, ist natürlich allen Betroffenen ein dringendes Anliegen.

Die Hauptpersonen des Romans

Alaska Saedelaere, Ernst Ellert und Testare – Drei Sucher werden hereingelegt.

Abu Kasanski – Ein Geschäftsmann.

Malaudi – Ein kleiner Ganove.

Perkudi, Bretz und Zaffim – Bewohner des Planeten Pultaf.

1.

Die Hotelsuite in der Metropole des Planeten Nallus entsprach durchaus den gehobenen Ansprüchen intergalaktischer Geschäftsleute und anderer wohlhabender Reisender, welche Gründe sie auch immer zu diesem Knotenpunkt des Handels im nördlichen Sektor der Milchstraße brachten.

Es verging kaum ein Tag, an dem nicht Schiffe aus allen Teilen der Galaxis auf dem nahen Raumhafen gelandet waren und natürlich starteten sie nach Erledigung ihrer Aufgabe auch wieder.

Trotzdem kamen sich Alaska Saedelaere, Ernst Ellert und Testare wie Schiffbrüchige vor, nachdem der Raumer der Kosmischen Hanse, der sie hergebracht hatte, ohne sie im Himmel von Nallus verschwunden war.

Kein Zweifel: Sie saßen erst einmal hier fest.

Zum Glück verfügte Alaska über reichliche Geldmittel und machte auch Gebrauch davon. So konnten sie sich wenigstens eine Suite im ersten Hotel von Nallus-City leisten. Immerhin ein Trost, wenn auch nur ein schwacher.

Das große Panoramafenster gestattete einen umfassenden Blick auf den Raumhafen, auf dem es meist sehr geschäftig zuging. Es war gegen Mittag und die blassgelbe Sonne stand hoch am Himmel. Alaska bemühte den Automaten des Room-Services und brachte die drei Mixgetränke an den Tisch vor dem Fenster, an dem auch Ellert und Testare Platz genommen hatten.

»Eure Gesichter regen meine Tränendrüsen an.« Alaska setzte sich und schob den beiden die Gläser zu. »So trostlos ist unsere Situation nun auch wieder nicht. Schließlich hocken wir ja nicht auf einem unbewohnten Wüstenplaneten fest.«

Ellert leerte sein Glas bis zur Hälfte. Sein Haar war in den Jahren noch grauer geworden, er nannte es silbern. Der sterbliche Körper des Barkoniden, den er auf Kembayan übernommen hatte, konnte die äußeren Anzeichen natürlichen Alters nicht verbergen. »Was helfen uns die Handelsschiffe, wenn sie uns nicht gehören?«, gab er zu bedenken. »Niemand bringt uns dorthin, wohin wir wollen. Und wir müssen nach Kembayan, wenn wir Antworten auf unsere Fragen finden wollen.«

»Genau so ist es!«, unterstützte ihn Testare eifrig. »Nur der ›Ort der Erfüllung‹ kann uns noch weiterhelfen.«

»Wenn es ihn noch gibt«, zeigte sich Alaska skeptisch. »Ihr wart bereits mehrmals dort, aber Informationen gab es keine. Wo ist denn der alte Barkon geblieben, der euch das Blaue vom Himmel versprochen hat?«

»Er wird schon wieder auftauchen«, beharrte Ellert.

»Eine Pleite nach der anderen«, erinnerte sich Alaska bitter. »Zuerst der kristalline Haufen der zerfallenen Zeittafeln auf Amringhar, die wahrscheinlich nur miese Kopien waren, und dann der Reinfall mit dem Hanseschiff, dessen angeblich so wichtiger Auftrag uns hier stranden ließ. Das werde ich Homer G. Adams nicht so schnell vergessen.«

»Wahrscheinlich ist es nicht seine Schuld«, versuchte Testare den alten Freund zu verteidigen. »Viel mehr beschäftigt mich der Gedanke, dass die Zeit vergeht und wir älter werden. Du hast ja wenigstens nach der Zelldusche auf Wanderer noch gute sechs Jahrzehnte, aber Ellert und ich mit unseren Barkonidenkörpern – wer weiß, wie schnell die altern und sterben. Ich finde auch schon jeden Tag ein paar Haare im Kamm.«

»Dann lass das mit dem Kämmen«, riet Alaska sarkastisch.

Testare verzog das Gesicht, das dem Alaskas verblüffend ähnelte, und blickte aus dem Fenster hinüber zum Raumhafen. Eben landete ein zigarrenförmiges Raumschiff auf Antigravfeldern.

Ellert seufzte.

»Wenn wir so einen alten Kahn chartern könnten, Alaska. Bis zu M 70 würde er es sicher schaffen, wenn es sich nicht gerade um ein Wrack handelt.«

»Oder gleich kaufen«, überlegte Alaska halblaut. »Es wird uns wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben. Zumindest wären wir dann unabhängig und auf niemanden angewiesen. Sicher, wir könnten noch einmal Kontakt mit Adams aufnehmen, aber auf ein Versprechen der Hanse möchte ich mich nicht verlassen.«

»Ein Raumer kostet einen Haufen Geld«, befürchtete Testare.

Alaska nickte seinem ehemaligen Cappinfragment zu.

»Natürlich, mein Freund, aber das soll kein Hindernis sein. Die Hauptsache ist, dass wir einen Kaufmann auftreiben, der ein brauchbares Schiff verscherbelt. Die gibt es nicht wie Sand am Meer. Außerdem muss er bereit sein, mit einem Fund-Transfer auf sein Konto einverstanden zu sein. Schließlich schleppen wir ja nicht so viel Bargeld mit uns herum.«

»Ein ehrlicher Händler wird sich darauf einlassen.« Ellert leerte sein Glas. »Wenn jemand Bares verlangt, ist er nicht astrein.«

»Darauf spekuliere ich auch.«

Immerhin – das Problem war komplizierter, als es den Anschein hatte. Es ging den drei Freunden nicht nur darum, Kembayan und den »Ort der Erfüllung« aufzusuchen, sondern auch ins Paura-Black-Hole einzufliegen. Ellert war nach seinem Besuch dort, zusammen mit dem Nakken Paunaro, fest überzeugt, dass selbst die kläglichen Überreste der Zeittafeln noch wichtige Informationen speicherten.

Paunaro hatte das heftig bestritten. Ellert war bei ihm regelrecht in Ungnade gefallen. Er hatte ihn zwar mit dem Dreizackschiff wieder aus dem Black Hole herausgebracht, sich aber später entschieden geweigert, ein solches Schiff erneut zur Verfügung zu stellen.

Und nur ein Dreizackschiff war in der Lage, das Black Hole zu verlassen. Es war so gut wie ausgeschlossen, hier auf Nallus einen speziellen Nakkenraumer aufzutreiben.

Testare machte eine entsprechende Bemerkung.

»Damit können wir nicht rechnen.« Alaska deutete in Richtung des Raumhafens, wo die unterschiedlichsten Schiffstypen parkten. »Nach einem Dreizack würden wir vergeblich suchen, ganz abgesehen davon, dass uns niemand, erst recht kein Nakk, so ein Ding verkaufen würde. Wir können froh sein, wenn wir überhaupt ein Schiff kriegen. Ich werde mich nachmittags ein wenig in der Stadt umsehen. Zwar herrscht auf Nallus ein unvorstellbares Völkergemisch, aber man kennt uns, und wir haben ein paar Freunde. Einer wird uns vielleicht weiterhelfen können.«

»Ein Langstreckenschiff wäre genau richtig«, meinte Ellert. »Kembayan scheint mir der Schlüssel zu unserem Problem zu sein, allerdings bilde ich mir nicht ein, dort eine Spur zu entdecken, die zu ES führt. Wenigstens nicht sofort«, schränkte er ein.

»Ich will aber wissen, was mit dem Versprechen ist, das uns gegeben wurde. Schließlich haben wir die Zeittafeln gefunden, ob nun die richtigen oder nicht. Ich wäre froh, wenn ich diesen alternden Barkonidenkörper loswürde, ehe es zu spät ist.«

Alaska hatte Verständnis für Testares Sorge, die ja auch die seine war. Für einen ehemals Unsterblichen war die Frist von sechzig verbleibenden Lebensjahren weiter nichts als ein Tropfen auf den heißen Stein. ES hatte die Zellaktivatoren eingesammelt, und das in dem Irrglauben, die versprochenen zwanzigtausend Jahre seien um.

Wie konnte eine Superintelligenz sich derart täuschen – oder gar täuschen lassen?

Und von wem?

»Machen wir uns getrennt auf die Suche«, schlug Ellert vor. »Ich kenne da einen Händler für alles in der Stadt. Ob er auch verlässlich ist, wird sich wohl noch rechtzeitig herausstellen.«

In den wenigen Tagen, die sie bisher auf Nallus verbrachten, waren Bekanntschaften nicht ausgeblieben. Immerhin waren sie mit einem Schiff der hoch angesehenen Kosmischen Hanse eingetroffen, mit der vorzugsweise Handel getrieben wurde. Von diesem Handel lebte der Planet.

Die drei Männer genossen einen guten Ruf. Das musste ihnen weiterhelfen.

»Nutzen wir die Zeit«, stimmte Alaska zu und auch Testare nickte. »Wir treffen uns dann wieder hier im Hotel.«

Sie zogen nur leichte Jacken und Hosen an, denn Nallus erfreute sich eines angenehm warmen Klimas.

Ein kaum handgroßer Nadler passte in die Tasche.

*

Auf dem Parkplatz des Hotels warteten Antigrav-Bodengleiter auf ihre Kunden. Sie konnten von den Hotelgästen kostenlos benutzt werden und brachten ihre Passagiere zu jedem gewünschten Ziel in Nallus-City.

Ellert tippte die Adresse seines Bekannten ein, die Automatik bestätigte, und das Fahrzeug setzte sich geräuschlos in Bewegung.

Um diese Tageszeit, es war früher Nachmittag, herrschte nur geringer Verkehr. Die Geschäfte wurden meist in wohl temperierten Büros oder in den Hotels erledigt. Oder gleich in den diversen Geschäftsräumen.

Als der Gleiter sein Ziel erreichte, schaltete Ellert auf Warteposition und schritt auf das vielstöckige Gebäude zu, in dem der Geschäftsmann residierte. Er hatte sich Ellert als Abu Kasanski vorgestellt und seine terranische Herkunft mehrmals stolz erwähnt.

Seinen Worten nach zu urteilen war er ein geschätzter Handelspartner der Hanse, für Ellert die beste Empfehlung.

Abu empfing ihn hocherfreut in seinem pompös ausgestatteten Büro, rieb sich in stiller Vorfreude auf ein lukratives Geschäft die Hände und bat ihn, in einem der bequemen Sessel Platz zu nehmen.

»Das freut mich aber wirklich, dass du mich aufsuchst. Damals in der Hotelbar nahm ich dein Versprechen nicht ganz so ernst. Wie wäre es mit einem echten irdischen Kaffee?«

Ellert nickte und murmelte ein paar Freundlichkeiten. Als die dampfenden Tassen auf dem Tisch standen, erkundigte sich Abu Kasanski schon ein wenig sachlicher:

»Womit darf ich dir dienen, Freund Ellert?«

An den Wänden des großräumigen Büros, das, dem runden Tisch und den Sesseln nach zu urteilen, auch geschäftlichen Gesprächen diente, klebten grellfarbene Werbeplakate. Es sah ganz so aus, als handele Abu mit allem, was es überhaupt gab.

Die exotischsten Dinge wurden angeboten, darunter sogar primitive Lebewesen von fernen Welten am Rand der Galaxis. Ellert hätte sich kaum noch gewundert, auf einem der Plakate einen Ilt erkennen zu können.

Alles gab es, bloß kein Raumschiff.

»Ich weiß wirklich nicht, ob es dir möglich ist, mir zu helfen. Eigentlich komme ich mir fast lächerlich vor, wenn ich dir meine Bitte vortrage, Abu.«

»Keine Hemmungen, wenn ich bitten darf. Es gibt nichts in diesem Universum, das Abu Kasanski nicht besorgen könnte. Mein Stolz würde argen Schaden erleiden, wenn ich deinen Wunsch, und sei er auch noch so ausgefallen, nicht erfüllen könnte.«

Das werden wir ja sehen, dachte Ellert. Er malte sich das Gesicht des Händlers aus, wenn er seinen Wunsch äußerte, aber er wollte auch nicht mit der Tür ins Haus fallen. Vorsichtig tastete er sich vor.

»Nun, Abu, du weißt, dass uns die Kogge der Hanse hier absetzen musste, weil ein dringender Auftrag sie in einen Sektor führte, der mit unseren Interessen nichts zu tun hatte. Wir wollen genau in die entgegengesetzte Richtung und ...«

»Wenn's weiter nichts ist!«, unterbrach ihn Abu Kasanski mit einer entschuldigenden Gebärde. »Ich vermittle Passagen in alle Teile der Milchstraße, und das auch noch zu Vorzugspreisen. Sag mir dein Ziel und der Handel ist perfekt.«

Ellert ließ ihn ausreden, dann schüttelte er den Kopf.

»Ganz so einfach ist es nicht, mein Freund. Eine ganz normale Passage auf einem Frachter oder Luxusliner würde uns nichts nützen. Was wir benötigen, ist ein eigenes Raumschiff.«

Nun war es heraus!

Abu Kasanski saß ganz ruhig in seinem Sessel und starrte sein Gegenüber mit großen Augen an. Auf seinem Gesicht zeigte sich für Sekunden nicht die geringste Regung, aber dann begann es in ihm zu arbeiten. Entsprechende Muskeln sorgten für eine erhebliche Veränderung auf Abus Zügen, um seinen Mund herum zuckte es, als er vergeblich zu sprechen versuchte und dann, urplötzlich, hatte er sich wieder unter Kontrolle.

»Ein Raumschiff?«, stieß er hervor und schnappte nach Luft.

»Ich sagte doch, dass es sich um etwas Ungewöhnliches handeln würde, Abu. Und ich wusste auch, dass du nicht gerade ein Raumschiff hier auf Lager hast. Aber bei deinen Verbindungen, so hoffte ich, würde es dir nicht schwer fallen, mir zumindest einen Tipp zu geben.«

Abu erholte sich von seiner Überraschung. Er griff hinter sich und zauberte eine Flasche und zwei Gläser hervor, die er auf den Tisch stellte.

»Echter Brandy«, flüsterte er andachtsvoll.

Er schenkte ein, als Ellert nickte.

Abu hob sein Glas.

»Ein Raumschiff also!«, wiederholte er. »Welcher Typ?«

Die schon fast erloschene Hoffnung Ellerts flackerte wieder auf. Er trank dem Händler zu.

»Langstreckenschiff, möglichst gebraucht, aber noch zuverlässig. Der Typ spielt keine Rolle.«

Abu blickte an Ellert vorbei und schien seine Werbeplakate zu bewundern. Seine Gedanken mussten weit weg sein, kehrten aber schnell wieder in die Gegenwart zurück.

»Ein gebrauchtes Schiff, demnach eins aus zweiter Hand.« Er leerte sein Glas in einem Zug. »Bei allen Göttern, Ellert, hier kann man nicht einmal ein neues Schiff kaufen, erst recht kein gebrauchtes! Und kannst du dir vorstellen, was so ein Ding kosten würde?«

Ellerts vage Hoffnungen zerplatzten wie eine Seifenblase. Aber er gab so schnell nicht auf. Zu viel hing davon ab, Kembayan aufzusuchen, um dort die wichtigen Hinweise zu finden. Bei seinen früheren Besuchen dort in der Gruft der Schlafenden hatte er solche Hinweise vielleicht übersehen. Zu groß war seine Enttäuschung gewesen, Barkon nicht anzutreffen.

»Geld würde keine Rolle spielen«, unternahm er einen letzten Versuch. »Gibt es denn auf Nallus keine Werft? Gibt es nicht einmal einen Schiffsfriedhof, auf dem ausgediente Raumer verrosten?«

Abu konnte ein Grinsen nicht verhindern, wurde aber gleich wieder seriöser Geschäftsmann.

»Leider gibt es beides nicht. Aber ich will dir und deinen Freunden nicht den letzten Funken Hoffnung nehmen, Ellert. Versprechen kann ich nichts, aber ich werde mich umhören. Ich kann dir versichern, dass ich gute Beziehungen habe, selbst bis in Regierungskreise hinein. Sollte ich also etwas erfahren, was dir nützen könnte, setze ich mich mit dir in Verbindung. Du bleibst ja im Hotel, nehme ich an.«

Ellerts Gefühle waren zwiespältiger Natur. Auf der einen Seite hatte er durchaus Vertrauen zu dem Händler was seine Ehrlichkeit betraf, auf der anderen Seite war es gerade diese Ehrlichkeit, die seine Hoffnungen auf einen Erfolg seiner Bemühungen stark gemindert hatte.

Sie verabschiedeten sich wie zwei gute Freunde, und als Ellert im Gleiter saß, überlegte er nicht lange. Er programmierte die Aussichtsterrasse des Raumhafens in den Fahrtcomputer.

Wenig später glitt das Fahrzeug von der Rampe auf die weitflächige Terrasse und parkte dicht an ihrem hoch über dem Landefeld gelegenen Rand. Hier war die Aussicht am besten.

Ellert stieg aus und vertrat sich die Beine.