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Ein Revolvermann erscheint, - und das mörderische Spiel beginnt Gegenwärtig, d.h. im Sommer des Jahres 1171 NGZ, beträgt die Lebenserwartung der Zellaktivatorträger nur noch wenig mehr als sechs Jahrzehnte, nachdem ES die Leben erhaltenden Geräte zurückgefordert hatte. Es ist klar, dass die Superintelligenz einen Irrtum begangen haben muss, denn ES gewährte den ZA-Trägern ursprünglich 20 Jahrtausende und nicht nur weniger als drei zur Erfüllung ihrer kosmischen Aufgaben. Die Superintelligenz aufzufinden, mit den wahren Fakten zu konfrontieren und dadurch wieder die eigene Lebensspanne zu verlängern, ist natürlich allen Betroffenen und denen, die ihnen nahe stehen, ein Anliegen von vitalem Interesse. Und so läuft bereits seit geraumer Zeit die Suche nach ES auf vollen Touren. Dabei wird allen an der Suche Beteiligten die Dringlichkeit des Problems immer bewusster. Die Superintelligenz muss in großen Schwierigkeiten stecken, denn sonst hätte sich zweifellos längst ein echter Kontakt herstellen lassen können. Stattdessen gibt es für die Präsenz von ES bisher nur Indizien der verschiedensten Art - und Spuren, die den Sucher manchmal ins Verderben führen. Auch der neueste Fund, etwas, womit Perry Rhodan schon früher zu tun gehabt hatte, bringt das Verderben über die neuen Besitzer. Denn sie spielten damit das ROULETTE DER AUSERWÄHLTEN ...
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Veröffentlichungsjahr: 2012
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Nr. 1544
Roulette der Auserwählten
Ein Revolvermann erscheint – und das mörderische Spiel beginnt
K. H. Scheer
Gegenwärtig, d.h. im Sommer des Jahres 1171 NGZ, beträgt die Lebenserwartung der Zellaktivatorträger nur noch wenig mehr als sechs Jahrzehnte, nachdem ES die Leben erhaltenden Geräte zurückgefordert hatte.
Es ist klar, dass die Superintelligenz einen Irrtum begangen haben muss, denn ES gewährte den ZA-Trägern ursprünglich 20 Jahrtausende und nicht nur weniger als drei zur Erfüllung ihrer kosmischen Aufgaben. Die Superintelligenz aufzufinden, mit den wahren Fakten zu konfrontieren und dadurch wieder die eigene Lebensspanne zu verlängern, ist natürlich allen Betroffenen und denen, die ihnen nahe stehen, ein Anliegen von vitalem Interesse. Und so läuft bereits seit geraumer Zeit die Suche nach ES auf vollen Touren.
Die Hauptpersonen des Romans
Skrabin – Ein Großwildjäger auf Xamandor.
Piet Rawland – Ein Revolvermann aus dem Wilden Westen.
Teketit – Skrabins Jagdgehilfe.
Rebasil Kaumo und Beodu – Ein Colt wird ihnen zum Verhängnis.
Kanur Ben Iban-Mestroch
1.
»Es wird gleich ein Unwetter geben. Dann kommst du gar nicht mehr heraus«, vermutete Skrabin gleichmütig. »Wozu hast du eigentlich so einen Haufen Lappen? Du musst sie spreizen. Dann schwimmst du auf der Brühe.«
Teketit sah ausnahmsweise keinen Anlass, sich wegen der rüden Ausdrucksweise seines Partners zu ärgern. Teketit kämpfte um sein Leben. Auf dem urweltlichen Planeten Xamandor waren Sümpfe, Morastlöcher und andere Begleiterscheinungen einer frühen Entwicklungsperiode nicht ungewöhnlich.
Es war auch ganz natürlich, dass man ab und zu einmal damit in Berührung kam. Bei der Jagd ließ es sich kaum vermeiden. Diesmal war Teketit bei einem Sprung ausgerutscht und in das relativ kleine Morastloch gefallen.
Er begriff nicht, wieso sein Gefährte einfach zusah, wie er mehr und mehr im Sumpf versank, ohne die geringsten Anstalten zu treffen, ihm wenigstens einen rettenden Ast zu reichen.
Teketit war ein Venno.
Seine Vorfahren waren im Verlauf der großen Kosmischen Katastrophe vom Tarkan-Universum in das Standarduniversum geschleudert worden. Was danach alles geschehen war, hatte Teketit stets nur am Rande interessiert; im Moment allerdings überhaupt nicht.
Seine vielgelenkigen Arme und Beine waren bereits in der zähen, schwarzbraunen Masse versunken. Die Lappen, von denen Skrabin gesprochen hatte, waren nutzloser, als jener dachte.
Außerdem waren es keine Lappen im Sinn des Wortes, sondern zahlreiche lederartige Hautfalten, die Teketits Körper wie ein zu groß geratenes Kleidungsstück umhüllten. Er konnte sie auch nicht spreizen, denn er hatte keine Gewalt über seine Haut.
Von dem versinkenden Venno waren noch die beiden Augen zu sehen. Sie waren am Ende der ausladenden Kopfschwingen platziert. Außer ihnen ragte noch die Spitze des Rüssels mit der Mundöffnung aus dem Sumpf.
Aus ihr drangen schriller werdende Pfeif- und Schnalzlaute hervor, die von dem eingebauten Translator nicht mehr ins Interkosmo übersetzt werden konnten.
Teketit befand sich wirklich in höchster Todesnot. Der am Uferrand wartende Gigant hatte es längst erkannt, aber er war nicht bereit, vorschnell zu helfen.
Skrabin entstammte dem Volk der Naats. Etwas über drei Meter hoch und mit riesenlangen Armen ausgestattet, hätte er dem Gefährten ohne weiteres helfen können. Sogar ohne besondere Anstrengungen, denn der Venno war kaum eineinhalb Meter von ihm entfernt.
Skrabins Experimentierfreudigkeit war grenzenlos. Mitleid war ihm fremd. Nach seiner Rechnung musste der Venno sich selbst helfen können. Warum er es nicht tat, würde man analysieren müssen.
Er wartete, bis nur noch ein Auge des Venno zu sehen war. Der Rüsselmund war bereits verschwunden. Die Pfeiflaute waren verstummt.
Erst jetzt streckte Skrabin den Arm aus. Eine riesige Hand zerteilte mühelos den zähen Morast, fuhr hinab in die Tiefe und umfasste das Schultergelenk des Venno.
Der Sumpf gab sein Beinahe-Opfer nur widerwillig frei. Schließlich lag das etwa ein Meter achtzig hochgewachsene Wesen gleich einem formlosen Schlammberg vor dem Naat.
Über die mühevollen Atemzüge des Venno hörte Skrabin gefühlsroh hinweg. Teketit war sein Diener. Er dachte auch nicht daran, ihm die Atemöffnungen zu säubern. Sollte er zusehen, wie er die Situation überstand.
Das von Skrabin erwartete Unwetter brach so schnell aus, wie es für die Welt Xamandor typisch war.
Übergangslos öffneten sich die tief liegenden Wolken in Blitz und Donner. Wahre Fluten warmem Wassers wurden über den dampfenden Dschungel und die in ihm lebenden Wesen ausgeschüttet.
Skrabin ließ es gleichmütig über sich ergehen. Er war stark, und seine schwarzbraune, unbehaarte Lederhaut konnte ganz anderen Unbilden trotzen.
Für den Venno bedeuteten die Sturzfluten die Rettung, denn sie spülten in wenigen Momenten seine Atemorgane frei. Sie säuberten auch seinen schlammverkrusteten Körper so nachhaltig, dass er wieder seine Glieder bewegen konnte.
Das Unwetter hielt etwa zehn Minuten mit unverminderter Heftigkeit an. Baumriesen zerbarsten unter lohenden Blitzeinschlägen, die Natur duckte sich unter den Gewalten. Aufflammende Brände wurden sofort wieder von den Regenfluten gelöscht. Seltsamerweise fehlte der Sturmwind, der auf anderen Welten eine typische Begleiterscheinung solcher Ausbrüche war. Xamandor war in vielen Beziehungen eigentümlich.
Teketit kroch mühevoll die Anhöhe hinauf und hielt sich dort an einem Baumstumpf fest. Die nach unten rauschenden Wassermassen drohten ihn erneut in das Morastloch zu spülen.
Die drei kräftigen Finger seiner Hand eigneten sich dafür sehr gut. Feine Arbeiten mit ihnen auszuführen war dagegen kaum möglich. Man hatte deshalb mechanische Hilfswerkzeuge für die unterschiedlichsten Greiffunktionen entwickelt.
Die Blitzentladungen mäßigten sich. Der Hall letzter Donnerschläge verlief sich in der Ferne, wurde vom dortigen Hochwald reflektiert und über die weite Sumpfniederung zurückgeworfen.
Es dröhnte und grollte noch, als die Wolkendecke bereits aufriss und das helle Licht der Sonne Atälia das Land übergoss.
Sie bestrahlte gleichmäßig ihre vier Planeten, unter denen Xamandor den zweiten Platz auf den Umlaufbahnen einnahm.
Das Atälia-System lag im Simban-Sektor der galaktischen Eastside und zählte offiziell zum Hoheitsgebiet der Tentra-Blues.
In der Monos-Ära war die Urwelt zum cantarischen Stützpunkt erklärt und anschließend mit Lebewesen aus etwa vierzig galaktischen Intelligenzvölkern besiedelt worden. Man hatte sie damals in streng voneinander getrennten Lagern isoliert.
Das geplante Genprogramm war immer wieder verschoben worden und schließlich durch den Sturz des Diktators endgültig zum Stillstand gekommen. Seit dieser Zeit wusste niemand so recht, was man mit den vielen Völkerschaften anfangen sollte.
Skrabin war vor fünfundzwanzig Jahren ein Zögling der Kampf schule Naator gewesen. Dort hatte er das Töten gelernt.
Naator, einziger Mond des Riesenplaneten Naat im Kugelsternhaufen M 13, hatte stets brauchbare Kämpfer hervorgebracht, was die Arkoniden schon vor Jahrtausenden erkannt und für sich genutzt hatten.
Monos hatte wohl ähnlich gedacht, doch war aus seinem Vorhaben, die ausgesiedelten Naats auf Xamandor zu Überkämpfern zu machen, nichts mehr geworden.
Den Vennok war es nicht viel anders ergangen. Friedfertig von Natur aus, war ihnen nach dem Verschwinden der galaktischen Diktatur keine Wahl geblieben, als sich den neuen Verhältnissen anzupassen.
Teketit war ein typischer Vertreter seines Volkes. Klüger als die meisten auf Xamandor heimisch gewordenen Arten, hielt er sich zurück und hütete sich vor unbedachten Worten.
Seine Vorfahren waren Freigeister gewesen. Ihre Toleranz anderen Lebewesen gegenüber hatten sie stets als Grundlage eines gegenseitigen Verstehens angesehen; aber nach ihrer Ankunft im Standarduniversum waren sie gezwungen gewesen, ihre Einstellung zu revidieren.
Teketit war noch immer tolerant – nur hatte sein Überlebenswille die Oberhand gewonnen. Es war nicht so einfach, auf Xamandor zu existieren.
Der Venno richtete sich an dem Baumstumpf auf, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und drehte seine beiden Kopfschwingen in Richtung Skrabin.
Wissenschaftler hatten Teketits Art als Kopfflügler bezeichnet und behauptet, in grauer Vorzeit hätten die damals noch wesentlich stärker ausgebildeten Kopfschwingen als Mittel zur Fortbewegung gedient.
Es war den Vennok vom Xamandor völlig gleichgültig, was man ihnen nachsagte. Sie wollten überleben, das war alles.
Teketit entschloss sich daher, den Naat anzusprechen. Es wäre ein schlimmer Fehler gewesen, ihm seine zögernde Haltung bei der Rettung vorzuwerfen. Teketit wusste, dass ihn der Naat für seinen Diener hielt. Darauf hatte er sich einzustellen.
»Ich bedanke mich für deine Hilfeleistung«, sagte er mit Hilfe seines nunmehr wieder funktionierenden Mund-Translators. Vennok waren organisch nicht in der Lage, das galaxisweit gebräuchliche Interkosmo ohne Hilfsmittel zu sprechen. Ihre Pfeif- und Schnalzgeräusche überlagerten normalerweise alles.
Der Naat wandte den riesigen Kugelkopf. Seine drei Augen fixierten das vielgelenkige Wesen. Die faustgroßen Knorpelohren an beiden Seiten des Schädels schlossen und öffneten sich, um eingedrungenes Regenwasser zu entfernen. Von einer Nasenöffnung war nichts zu sehen.
Aus dem breiten, fast lippenlosen Mund drang ein grollender Laut. Ein gelbliches Gebiss mit deutlich ausgebildeten Fangzähnen wurde erkennbar.
Teketit fühlte, dass der Naat wieder friedfertiger gestimmt war. Brummlaute wie dieser verdeutlichten etwas, das man als nachsichtige Duldung bezeichnen konnte.
Doch dann kam unvermittelt der Vorwurf.
»Wieso hast du deine Lappen nicht entfaltet? Sie bringen Auftrieb und verhindern das Absinken im Sumpf«, dröhnte es aus dem Rachenmund. »Muss man dir immer alles zehnmal sagen!«
Teketit hütete sich, die Übertreibung anzuprangern. Noch verkehrter wäre es gewesen, das Problem mit den Hautfalten seines Körpers auszuwalzen. Sie erzeugten natürlich keinen Auftrieb, und entfalten ließen sie sich auch nicht.
»Ich war ungeschickt«, pfiff und schnalzte es in schlecht verständlichen Lauten aus dem langen Rüsselmund. Die Augen an den Enden der Kopf schwingen waren nach vorn gerichtet. »Ehe ich sie entfalten konnte, steckte ich schon im Schlamm. Dessen Pressdruck war aber so stark, dass meine Kräfte nicht mehr ausreichten, sie ...«
»Ach so war das«, unterbrach der Naat. Zwischen den beiden seitlichen Augen entstand eine tief eingekerbte Hautfalte, die sich bis zum mittleren, höher liegenden Auge hinzog. »Ich verstehe, ich bin Technowissenschaftler. Das hättest du gleich sagen sollen. Du bist ein verdammter Faltennarr.«
Skrabin lachte über seinen Ausspruch. Aus dem Rachen glitt eine schwarzblaue Zunge hervor. Sie bewegte sich gleich einem wirbelnden Trommelschlegel und erzeugte Geräusche von enormer Lautstärke. Es klang, als schlüge jemand gegen mehrere Pauken gleichzeitig.
Teketit ließ das Geräuschinferno geduldig über sich ergehen. Einen lachenden Naat sollte man nie unterbrechen.
So ganz nebenbei dachte Teketit noch an den Begriff Technowissenschaftler. Das war Skrabin selbstverständlich nicht. Dagegen war er ein guter Techniker mit Sinn für das Machbare und Praktische.
Die Geräte, die Skrabin für die Jagd auf urweltliche Kreaturen oder deren Fang benötigte, waren mustergültig in Ordnung. Nicht umsonst galt er auf Xamandor als der Spezialist, der jeden Wunsch seiner Kunden erfüllen konnte. Der mächtige Springerpatriarch Kanur Ben Iban-Mestroch hatte dem Naat sogar einen Arbeitsvertrag zugebilligt und ihm bei der Beschaffung der benötigten Waffen geholfen. Das war aber wieder ein Kapitel für sich.
Teketit vergaß nie, dass er eigentlich zur Dienerschaft dieses großmächtigen Springers zählte. Er war dem Naat lediglich als Hilfskraft zugeordnet worden. Kein Wunder, dass er von Skrabin wie ein Sklave behandelt wurde.
Das Trommelgelächter verstummte. Skrabin richtete sich zu seiner vollen Körpergröße auf und reckte sich.
Seine kurzen Säulenbeine steckten tief im Morast. Seine Arme waren fast zwei Meter lang. Brust und Unterkörper wurden von einem grünlich schillernden Plattenpanzer bedeckt, der ehemals den Körper eines Raubsauriers geschützt hatte.
»Schluss für heute«, entschied der Riese unvermittelt.
Er ließ sich auf allen vieren nieder und glich nun einem gigantischen Affen.
»Ich verzichte auf die Morastschlange«, fuhr Skrabin fort. Seine seitlichen Augen drehten sich und erlaubten ihm einen umfassenden Blick nach hinten. »Die Biester sind zwar Leckerbissen für einen Zwank, aber den krieg ich auch mit einem anderen Köder. Merke dir das gut.«
Teketit nickte so heftig, dass seine Kopfschwingen flogen. Skrabin war empfänglich für Gehorsamsgesten.
»Gut, gut«, brummte der Gigant. »Vielleicht wirst du noch ein guter Helfer. Die echte Fallenjagd auf Großsaurier ist viel zu aufwendig. Man muss riesige Konstruktionen von enormer Festigkeit aufstellen oder viel zu große Gruben ausheben. Das machen nur die Stümper, klar?«
»Ganz klar«, pfiff Teketit und erhob sich. »Gehen wir? Es wird bald dunkel.«
»Wir gehen, wenn ich es sage«, polterte der Naat sofort los. »Schon wieder ein großes Maul, was? Soll ich dich zurück in den Sumpf werfen, eh?«
Teketit erschrak wegen seiner unbedachten Äußerung und entschuldigte sich hastig.
»Ich hatte nur an die Versorgung des von dir gefangenen Ersatzköders gedacht. Du musst zugeben, dass du mir diese Aufgabe anvertraut hast.«
Das war etwas, was der Riese sofort tolerierte. Es hatte schließlich etwas mit seiner Passion zu tun.
»Ach so, na ja, gut. Dann gehen wir eben. Gut, dass du an den Köder denkst. Dazu musst du wissen, dass die Ansitz-Köderjagd meine Spezialität ist. Das haben die Stümper auch schon versucht, aber die kapieren ja nie, dass große Räuber auch so etwas wie Vorlieben haben. Ein Zwank schlägt viel lieber eine Morastschlange, als einen zähen Steppenbewohner mit meterlangen Hornstacheln auf dem Rückenkamm.«
Skrabin hob dozierend einen Arm. Jetzt war er in seinem Element.
»Natürlich muss man dann auch noch wissen, wie man den Köder zu platzieren hat. Ja nicht dort, wo der angreifende Zwank keine Deckung hat, verstehst du? Also lieber durchs Unterholz hindurchschießen, als versuchen, freies Schussfeld am Steppenrand zu finden. Da nimmt er den Köder garantiert nicht an.«
Teketit hörte geduldig zu. Er verstand nur einen Bruchteil der Ausführungen. Sie zeugten zwar von Skrabins großen Erfahrungen im Umgang mit urweltlichen Giganten, aber für friedfertig eingestellte Wesen war das kein Thema.
Skrabin schritt bereits auf allen vieren davon. Quer über seinem Rücken baumelte ein mächtiger Paralysestrahler, der einmal zur Bestückung eines Sumpfpanzers gehört hatte.
Skrabin hatte den Schrotthaufen billig erworben, den Strahler ausgebaut und ihn für seine Bedürfnisse hergerichtet. Kein Humanoider hätte das Monstrum tragen, geschweige denn benutzen können. Skrabin aber erzielte damit ungeahnte Erfolge.
Niemand auf Xamandor wusste so gut wie er, dass man Riesenechsen aller Art mit einem normalen Gerät nicht bewegungsunfähig machen konnte. Selbst mit seinem Panzer-Paralysator brauchte er in der Regel fünf bis sechs Strahlschüsse höchster Intensität und scharfer Fokussierung, um eine Großechse vorübergehend zu betäuben. Erst danach konnte man sich ihr nähern und sie mit energetischen Fesselfeldern umspinnen.