Perry Rhodan 224: Agenten gegen das Imperium - Clark Darlton - E-Book

Perry Rhodan 224: Agenten gegen das Imperium E-Book

Clark Darlton

0,0

Beschreibung

Ihre Doppelgänger treten in Aktion - Andromeda greift nach der Galaxis... Im Jahre 2401 haben die Terraner von Perry Rhodans Solarem Imperium das wissenschaftlich-technische Erbe der Arkoniden längst übernommen - nun aber müssen sie auch die Bürde dieses Erbes tragen: die weitere Auseinandersetzung mit den Methans, die von Andromeda aus, unter dem Befehl der mysteriösen Meister der Insel stehend. In das Zentrum der Milchstraße vorstoßen und die Existenz des Solaren Imperiums und der galaktischen Zivilisation bedrohen. Allan D. Mercant, der solare Abwehrchef, hatte fünf Todgeweihte in das Herrschaftsgebiet der Methans geschickt - in der Hoffnung, die Agenten würden zurückkehren und wichtige Informationen über die Invasionspläne des Gegners mitbringen... Mercants Aktion löst eine Gegenaktion der Methans aus! Die fünf Agenten kehren aus dem Zwergnebel Andro-Alpha zurück, wohin sie der Gegner verschleppt hatte - aber die Männer sind nicht mehr sie selbst, sondern Geschöpfe des Multiduplikators, der perfekte Kopien der getöteten Originalmenschen geliefert hat. Die Duplikate Halgor Sörlunds, Cole Harpers, Son-Haos, Hegete Heghas und Imar Arcus', die den echten Trägern dieser Namen bis auf jede einzelne Zelle, jedes einzelne Atom gleichen, verfolgen die Ziele Greks, des Invasionschefs der Maahks. Die Duplos sind AGENTEN GEGEN DAS IMPERIUM!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 134

Veröffentlichungsjahr: 2011

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nr. 224

Agenten gegen das Imperium

Die Doppelgänger treten in Aktion – Andromeda greift nach der Galaxis ...

von CLARK DARLTON

Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Impressum

Im Jahre 2401 haben die Terraner von Perry Rhodans Solarem Imperium das wissenschaftlich-technische Erbe der Arkoniden längst übernommen – nun aber müssen sie auch die Bürde dieses Erbes tragen: die weitere Auseinandersetzung mit den Methans, die von Andromeda aus, unter dem Befehl der mysteriösen Meister der Insel stehend. In das Zentrum der Milchstraße vorstoßen und die Existenz des Solaren Imperiums und der galaktischen Zivilisation bedrohen.

Allan D. Mercant, der solare Abwehrchef, hatte fünf Todgeweihte in das Herrschaftsgebiet der Methans geschickt – in der Hoffnung, die Agenten würden zurückkehren und wichtige Informationen über die Invasionspläne des Gegners mitbringen ...

Mercants Aktion löst eine Gegenaktion der Methans aus!

Die fünf Agenten kehren aus dem Zwergnebel Andro-Alpha zurück, wohin sie der Gegner verschleppt hatte – aber die Männer sind nicht mehr sie selbst, sondern Geschöpfe des Multiduplikators, der perfekte Kopien der getöteten Originalmenschen geliefert hat. Die Duplikate Halgor Sörlunds, Cole Harpers, Son-Haos, Hegete Heghas und Imar Arcus', die den echten Trägern dieser Namen bis auf jede einzelne Zelle, jedes einzelne Atom gleichen, verfolgen die Ziele Greks, des Invasionschefs der Maahks.

Die Duplos sind AGENTEN GEGEN DAS IMPERIUM!

Die Hauptpersonen des Romans

Halgor Sörlund, Cole Harper, Son-Hao, Hegete Hegha und Imar Arcus – Sie sehen aus wie echte Menschen – doch sie sind gefährliche Feinde der Menschheit.

Perry Rhodan – Großadministrator des Solaren Imperiums.

Atlan – Der Arkonide geht einem Verdacht nach.

Gucky – Der Mausbiber beschließt, seine Memoiren zu schreiben.

Kostra-Nor – Ein Ara-Spezialist.

Captain Kawon – Erster Offizier der LITUVIA und glühender Bewunderer »des Retters des Universums«.

1.

Die Planeten des Twin-Systems erloschen, als die CREST II in den Transmitter eintauchte. Das Schiff hörte auf zu existieren und wurde einschließlich seiner gesamten Besatzung zu einem hyperdimensionalen Impuls, der ohne jeden Zeitverlust den gewaltigen Abgrund zwischen Twin und Sonnensechseck übersprang. Neunhunderttausend Lichtjahre!

Das Twin-System lag im Leerraum, zwischen Milchstraße und dem Andromedanebel. Es lag im Vorfeld jener unbekannten Festung, die selbst von der Erde aus noch als schwacher Lichtfleck auszumachen ist und von den Astronomen Andromeda genannt wurde. Es war die äußerste Bastion der Menschheit, und bisher war es nur fünf Männern gelungen, weiter nach Andromeda vorzustoßen. Sie lebten nicht mehr.

Das aber wusste niemand, und selbst diese fünf Männer glaubten nicht an ihren Tod. Im Gegenteil, sie hielten sich für quicklebendig.

Sie waren an Bord der CREST, die in diesem Augenblick im Sonnentransmitter, ganz in der Nähe des Milchstraßenzentrums, ankam und sofort weitergeleitet wurde.

Als die CREST wieder rematerialisierte, befand sie sich über den sechs Pyramiden des geheimnisvollen Planeten Kahalo, der Zentralschaltstelle der Transmitterstationen. Die Terraner hatten sie erobert, aber es konnte nur eine Frage der Zeit sein, bis die Methanatmer, die Maahks, den Versuch unternahmen, sie wieder in ihren Besitz zu bringen.

Die Maahks aber waren nur die Handlanger jener rätselhaften und unbekannten Rasse, die sich die Meister der Insel nannten und, wie es schien, die Beherrscher des Andromedanebels waren. Sie waren es auch, die einst die großartigen Materietransmitter eingerichtet hatten, mit deren Hilfe man fast eine Million Lichtjahre in praktisch Nullzeit zu überbrücken vermochte.

Die Maahks aber waren es auch gewesen, die vor mehr als zehntausend Jahren das Imperium der Arkoniden angegriffen und beinahe zerstört hatten, bevor sie selbst fast völlig aufgerieben worden waren. Die Terraner hatten das Erbe der degenerierten Arkoniden übernommen. Und damit auch die schwere Aufgabe, mit der Rache der Maahks fertigzuwerden.

Perry Rhodan wusste, dass nicht nur die Erde und das Solare Imperium verloren waren, wenn er die Angriffe der Maahks nicht abzuwehren vermochte, sondern alle sauerstoffatmenden Intelligenzen der Galaxis.

Und doch gab es etwas, das er noch nicht wusste.

*

Langsam nur ließ Kommandant Oberst Cart Rudo das gigantische Superschlachtschiff, eine Kugel von anderthalb Kilometern Durchmesser, der Planetenoberfläche entgegensinken. Bis zur Landung würde noch eine gute Stunde vergehen.

In einer Kabine saßen Perry Rhodan, der Arkonide Atlan und Allan D. Mercant, der Abwehrchef des Solaren Imperiums, zusammen. Es war nicht das erste Mal, dass ihre Meinungen hart aufeinanderprallten.

»Ich sage nichts mehr.« Atlan lehnte sich zurück und versuchte, ein gleichgültiges Gesicht zu machen. Es gelang ihm nicht ganz. Er konnte die Sorge nicht verbergen. »Niemand glaubt mir.«

»Du hast keine Beweise«, stellte Rhodan nüchtern fest. »Wir können uns in dieser Angelegenheit nicht allein auf unser Gefühl verlassen.«

Mercant schüttelte den Kopf. Sein Haar war in den letzten Jahrzehnten nicht grauer geworden, denn er war so unsterblich wie Rhodan und Atlan. Er alterte nicht mehr.

»So kommen wir nicht weiter, meine Herren. Der eine von Ihnen verlangt hieb- und stichfeste Beweise, die der andere nicht geben kann. Und der andere geht nach seinem Gefühl, das ihn angeblich vor einer Gefahr warnt. Ich gebe zu, Atlan, dass Sie von uns die meiste Erfahrung mit diesen Methanatmern besitzen. Sie kämpften schon gegen sie, als wir noch nicht geboren waren. Was aber hat das mit den fünf Agenten zu tun, die nun endlich zurückgekehrt sind?«

»Irgend etwas stimmt nicht mit ihnen«, sagte Atlan und hüllte sich erneut in Schweigen.

»Aber was, Atlan? Was soll mit ihnen nicht stimmen? Sie wurden allen Tests unterzogen, die wir kennen. Selbst deine Behauptung, die Maahks hätten sie hypnopsychisch umgewandelt und als Spione zurückgeschickt, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Es sind dieselben fünf Männer, die wir als Agenten zu den Maahks schickten, daran kann doch kein Zweifel bestehen. Sie gelangten bis Andro-Alpha, eine Million und dreihunderttausend Lichtjahre von hier entfernt, wurden dort von den Maahks gefangen genommen und konnten mit wertvollen Informationen entkommen. Was ist dagegen einzuwenden?«

Atlan sagte langsam: »Nur die Tatsache, dass sie entflohen.«

»Wie meinst du das?«

Rhodan blickte gespannt auf Atlan, der die Augen geschlossen hatte. In seinem Gesicht arbeitete es, und man sah ihm an, wie mühsam er sich beherrschen musste.

»Ich kenne die Maahks, das wurde mir zugestanden. Sie haben sich, wie es scheint, in dem kleinen Nebel Alpha angesiedelt, der Andromeda vorgelagert ist. Weiter ist uns nun bekannt, dass sie von den Meistern der Insel beherrscht werden. Roboter überwachen ihre Tätigkeit. Unsere fünf Agenten wurden entlarvt und gefangen genommen. Ich halte es für völlig ausgeschlossen, dass sie fliehen konnten, wenn die Maahks es nicht so gewollt hätten. Damit steht für mich fest, dass ihre Flucht mit einem ganz bestimmten Zweck verbunden ist. Sie sollten fliehen. Die Verfolgung der Maahks und einige vernichtete Robotschiffe waren nichts anderes als ein sehr effektvolles Theater, um uns zu täuschen. Das ist meine Meinung zu diesem Thema, und niemand kann mich davon abbringen. Gut, nur ein Gefühl, wenn man meint, keine Beweise. Aber ich habe mich schon mehrmals auf mein Gefühl verlassen, und es hat mir das Leben gerettet.«

Rhodan hatte sehr nachdenklich zugehört. Er sagte: »Auch ich gebe viel auf Gefühle, Atlan, aber in diesem Fall sprechen doch die Tatsachen für sich selbst. Denke nur an die Tests, die wir auf Quinta anstellten. Auch die Vermutung, man habe uns statt der fünf Agenten ausgezeichnete Nachbildungen geschickt, hat sich nicht bestätigt. Es handelt sich bei den fünf Männern zweifellos um die fünf Originale. Ihr Gehirninhalt ist derselbe, der er vorher auch war. Sogar die Gehirnwellenmuster stimmen. Das wäre bei Androiden niemals möglich.«

»Ich kann dich verstehen, Perry, sehr gut sogar. Du brauchst Beweise, die ich nicht liefern kann. Vielleicht gelingt es mir eines Tages, und ich kann nur hoffen, dass es dann nicht zu spät ist. Die Maahks kämpfen mit Mitteln, von denen wir uns keine Vorstellung zu machen vermögen. Sie sind schlauer als wir, hinterhältiger, und in mancher Beziehung einfallsreicher. Ihr Geheimdienst ist dem unsrigen vielfach überlegen, weil er ohne jede Rücksicht auf eigene Verluste vorgehen kann. Die Maahks kennen keine Gefühle, das ist für sie von Vorteil. Sie sind niemals gebunden, wenn es um ihren Vorteil geht. Sie sind wahre Teufel.«

»Ich glaube dir jedes Wort.« Rhodan nickte Atlan zu. »Sie sind grausam und ohne Gefühl. Trotzdem kann nichts die Tatsache ändern, dass die fünf Agenten zurückkehrten und uns wertvolle Informationen brachten. Sie lügen nicht, das haben wir einwandfrei festgestellt. Selbst John Marshall bestätigt das, wenn er auch wegen der vor dem Einsatz erfolgten Gehirnoperation keine Direktverbindung aufnehmen kann.«

Atlan öffnete plötzlich die Augen und sah Rhodan an.

»Ist das nicht der erste schwache Punkt in deiner Verteidigung?«

»Zugegeben, es ist ein schwacher Punkt, wie du es nennst, aber er ist noch lange kein Beweis für die Richtigkeit deiner These. Wir selbst waren es ja, die unsere fünf Agenten so präparierten.«

Atlan nickte und schwieg.

Mercant meinte: »Es wird genügen, wenn wir die fünf Männer unter Bewachung stellen. Sollte wirklich etwas mit ihnen nicht in Ordnung sein, können sie keinen Schaden anrichten. Vielleicht wäre es besser, sie nicht hier auf Kahalo zu lassen, sondern nach Opposite zu bringen.«

»Ich stimme zu«, sagte Rhodan. »Auf Kahalo wird ohnehin bald die Hölle los sein. Die Maahks werden angreifen, denn Kahalo als Umpolstation ist wichtig für sie.«

»Noch etwas«, warf Atlan unverhofft ein. »Ich verspreche dir, Perry, nichts eigenmächtig zu unternehmen, aber erteile mir die Erlaubnis, die fünf Männer unauffällig zu überwachen.«

»Einverstanden, Atlan. Aber ich möchte, dass sie sich erholen. Sie erlitten alle schwere Brandverletzungen bei der Flucht, als die Maahks ihr Schiff vernichteten. Man konnte sie nur im letzten Augenblick retten. Sie sind noch erschöpft und bedürfen der Ruhe. Keine unnötigen Verhöre, verstanden?«

»Sie werden nur die Ärzte sehen, die sich um ihr Wohlergehen kümmern«, versprach Atlan und lehnte sich wieder in seinen Sessel zurück.

Von dieser Sekunde an beteiligte er sich nicht mehr an dem Gespräch, das sich in erster Linie um die Verteidigungsmaßnahmen drehte, die für Kahalo getroffen werden mussten.

Kurze Zeit später landete die CREST auf Kahalo.

*

Während in der einen Kabine Rhodan, Atlan und Mercant zusammensaßen und sich unterhielten, lagen nicht weit entfernt fünf todgeweihte Männer auf ihren Betten. Jeder wusste, dass sie von der so genannten Zentrumspest befallen waren, einer unheilbaren Krankheit mit absolut tödlichem Ausgang. Sie entstand, wenn man sich zu lange in der Nähe der Sternenballung im Zentrum der Milchstraße aufhielt. Eine atomare Umwandlung der Körperstruktur bewirkte ein »Versteinern« der Befallenen.

Weil sie dem Tode geweiht waren, hatten sie sich freiwillig dazu gemeldet, ein wahnwitziges Unternehmen durchzuführen. Als Agenten gingen sie zu den Maahks. Sie hatten nichts zu verlieren.

Sie hatten ihr Ziel erreicht, waren erkannt und gefangen genommen worden, hatten fliehen können und waren nun wieder zurück. Sie ahnten jedoch nichts mehr von ihrer Krankheit, denn das Wissen darum war ihnen vor dem Einsatz mit Hilfe von Medikamenten, hypnotischen Beeinflussungen und Selbstsuggestion genommen worden.

Sie wussten nur, dass sie jetzt nicht sprechen konnten, denn überall auf dem großen Schiff gab es Abhörvorrichtungen.

Major Halgor Sörlund, der Anführer der kleinen Gruppe, lag auf der rechten Seite, denn die linke tat ihm noch immer weh. Als das Schiff, mit dem die Flucht von Andro-Alpha gelungen war, beschossen und vernichtet wurde, waren die fünf Agenten nur durch ein Flammenmeer ins Freie gelangt, wo sie dann gerettet wurden.

Sörlund war fast zwei Meter groß, hager und hatte glattes, strähniges Blondhaar. Seine blauen Augen lagen tief in dem eingefallenen Gesicht. Man sah ihnen deutlich an, dass ihr Besitzer von Natur aus ein Phlegmatiker war, den so schnell nichts aus der Ruhe bringen konnte.

Captain Cole Harper, etwas jünger und kleiner, war der Typ eines Sportlers. Er besaß dunkle Stoppelhaare und machte einen ruhigen, überlegten Eindruck. Seine Brandwunden waren nun fast völlig verheilt. Er saß auf seinem Bett und starrte auf den Bildschirm unter der Decke, um die Landung der CREST zu beobachten.

Leutnant Son-Hao konnte seine asiatische Herkunft nicht leugnen. Er war nur einen Meter fünfundsechzig groß, zierlich gebaut, hatte schwarzes, glattes Haar und sprach mehr mit den Händen als mit dem Mund. Er war bei der Flucht nur leicht verletzt worden. Unruhig ging er in der Kabine hin und her. Wie immer arbeitete es in seinem Gehirn, aber er hütete sich, auch nur ein Wort verlauten zu lassen. Misstrauen hatte sich in ihm festgesetzt. Er ahnte, dass die Entscheidung kurz bevorstand, aber er wusste nicht, wie sie ausfallen würde.

Sergeant Imar Arcus war einsneunzig groß, sehr kräftig gebaut, hatte kurzgeschnittene rote Haare, ein breites und kantiges Gesicht und dazu wasserblaue Augen. Er galt als äußerst impulsiv und tatkräftig. Er hockte auf seinem Bett und sah Son-Hao missmutig zu.

Der letzte im Bunde war Sergeant Hegete Hegha, der achtundzwanzig Jahre alte Robotiker. Ebenfalls einen Meter neunzig groß, war er nicht so robust gebaut wie Imar Arcus. Eigentlich war er der fröhlichste der fünf Agenten, denn er lachte gern, liebte einen Scherz und galt allgemein als zynisch. Vor ihm musste man sich in acht nehmen, wenn man nicht verspottet werden wollte. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass Hegha am linken Bein eine Halbprothese trug, die bis knapp unterhalb des Knies reichte.

»Bald sind wir da«, sagte Cole Harper. Er ließ den Blick nicht von dem Bildschirm.

»Da werden sie auch bald wieder an uns herumbasteln«, knurrte Hegete Hegha spöttisch. »Möchte wissen, was ihnen an uns nicht gefällt.«

Sie warfen ihm warnende Blicke zu, aber er zuckte die Achseln.

»Was wollt ihr?«, fragte er und grinste sorglos. »Sie halten uns wahrscheinlich für Roboter oder so etwas Ähnliches. Besonders Atlan misstraut uns. Er kann sich einfach nicht vorstellen, dass wir den Maahks entfliehen konnten. Nichts einfacher als das, wenn einem der Tod im Nacken sitzt. Meint ihr nicht auch?«

»Du solltest dich lieber schonen«, sagte Halgor Sörlund und blinzelte mit den Augen. »Wenn du gefragt wirst, kannst du noch genug reden. Und verlass dich darauf: Sie werden noch genug fragen.«

»Sollen sie doch«, meldete sich Son-Hao und blieb stehen. »Wir haben nichts zu verbergen.«

»Richtig, Son!« Imar Arcus stand auf und ging schwerfällig hin und her, als wolle er probieren, ob seine Glieder noch geschmeidig waren. »Wir haben nichts zu verbergen. Überhaupt nichts! Und wenn sie das nicht glauben wollen, dann sollen sie es eben sein lassen. Dieser Atlan geht mir allmählich auf die Nerven mit seiner ewigen Nörgelei.«

Sie wussten, dass ihr Gespräch belauscht wurde. Wenigstens hier im Schiff, wo die Möglichkeiten dazu ideal waren. Sie konnten nur dann ungestört sprechen, wenn sie außerhalb des Schiffes waren, am besten im Freien, wo es keine Abhörvorrichtungen gab. Doch im Augenblick gab es nichts zu besprechen. Es gab nur eins für sie: abwarten.

»Lass ihn doch misstrauisch sein, Imar«, meinte Halgor. »Sie müssen vorsichtig sein, denn sie kennen die Maahks und ihren Erfindungsreichtum. Der Solare Geheimdienst muss mit allem rechnen, auch damit, dass man uns psychisch umgepolt und zu Agenten der Maahks gemacht hat.«

Imar blickte unschuldsvoll gegen die Decke.

»Als ob wir uns so einfach umpolen ließen!«, rief er vorwurfsvoll. »Wenn mich der Arkonide noch einmal so dumm anredet, werde ich ihn umpolen.«

»Du bist ungerecht!« Cole sah immer noch auf den Bildschirm, auf dem gerade die sechs Pyramiden der Transmitterstation vorbeiglitten, als sich die CREST dem Landefeld näherte. »Wenn Atlan misstrauischer ist als Rhodan, so doch wohl nur deshalb, weil er die Maahks besser kennt als alle zusammen. Vielleicht sogar besser als wir.«

Er grinste, als er das sagte.

Imar begann auch zu grinsen.

Mit einem sanften Ruck landete die CREST.

»Ausgerechnet Kahalo!«, murmelte Son kaum verständlich.

Sie warfen ihm warnende Blicke zu.

Ein Offizier betrat die Kabine. Sein Gesicht war freundlich und voller Mitgefühl. Die fünf Agenten bezogen es auf ihre Verletzungen, die sie bei der Flucht erlitten hatten. Dass es einen ganz anderen Grund hatte, ahnten sie nicht.

»Meine Herren, wir sind da. Würden Sie sich bitte fertigmachen. Sie bleiben einige Tage hier, dann können Sie Ihren wohlverdienten Urlaub antreten.«

»Auf Terra?«, fragte Halgor neugierig.

Der Offizier zuckte die Achseln.

»Das wird der Chef entscheiden. Sie verlassen in fünf Minuten das Schiff. Ich werde Krankenträger schicken und Personal ...«

»Nicht nötig!« Halgor erhob sich. »Ich fühle mich ganz gut auf den Beinen. Wir haben ja zum Glück ausgezeichnete Ärzte, die jede Krankheit in wenigen Tagen heilen.«

»Fast jede«, sagte der Offizier und zog sich schnell zurück.

Imar starrte gegen die geschlossene Tür.