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Sie sind die Sektorenwächter! Sie sehen wie Menschen der Erde aus - doch sie kämpfen für Andromeda... Man schreibt den 4. März 2404 terranischer Standardzeit. Perry Rhodans Vorstoß in die Andromeda-Galaxis, das eigentliche Herrschaftsgebiet der mysteriösen Meister der Insel, hat längst begonnen. Das Fahrzeug, dessen sich Perry Rhodan bei dieser gefahrvollen Expedition bedient, ist die CREST III, das neue Flaggschiff der Solaren Flotte, ein nahezu unangreifbarer 2500-Meter-Kugelraumer, von 5000 Elitesoldaten des Solaren Imperiums bemannt. Daß selbst ein solches Riesenraumschiff in akute Gefahr geraten kann, bewies der Zwischenfall auf KA-preiswert, der fliegenden Werft des kosmischen Ingenieurs Kalak. Inzwischen sind Kalak, der "Paddler", und seine geretteten Artgenossen zu verläßlichen Verbündeten der Terraner geworden, und KA-preiswert dient längst als Stützpunkt für die Andromeda-Expedition. Perry Rhodan kann nun daran gehen, weiter vorzudringen - und dabei trifft er auf die Sektorenwächter! Sie sehen wie Menschen der Erde aus - doch sie kämpfen für die MdI und schützen die SPERRZONE IN ANDROMEDA...
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 255
Sperrzone in Andromeda
Sie sind die Sektorenwächter! Sie sehen wie Menschen der Erde aus – doch sie kämpfen für Andromeda ...
von CLARK DARLTON
Man schreibt den 4. März 2404 terranischer Standardzeit. Perry Rhodans Vorstoß in die Andromedagalaxis, das eigentliche Herrschaftsgebiet der mysteriösen Meister der Insel, hat längst begonnen.
Das Fahrzeug, dessen sich Perry Rhodan bei dieser gefahrvollen Expedition bedient, ist die CREST III, das neue Flaggschiff der Solaren Flotte, ein nahezu unangreifbarer 2500-Meter-Kugelraumer, von 5000 Elitesoldaten des Solaren Imperiums bemannt.
Dass selbst ein solches Riesenraumschiff in akute Gefahr geraten kann, bewies der Zwischenfall auf KA-preiswert, der fliegenden Werft des kosmischen Ingenieurs Kalak. Inzwischen sind Kalak, der »Paddler«, und seine geretteten Artgenossen zu verlässlichen Verbündeten der Terraner geworden, und KA-preiswert dient längst als Stützpunkt für die Andromeda-Expedition.
Perry Rhodan kann nun daran gehen, weiter vorzudringen – und dabei trifft er auf die Sektorenwächter!
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Großadministrator des Solaren Imperiums und Chef der Andromeda-Expedition.
Kalak – Ein kosmischer Ingenieur.
Gucky – Der Mausbiber berichtet von der Geburt seines Sohnes.
Brenda, Hokota, Bogolo und Mologat – Vier Männer von Andromeda.
Icho Tolot – Der Anblick des Haluters wirkt tödlich.
Ramolo – Ein neugieriger Admiral.
1.
Mit einem wahnwitzigen Beschleunigungsmanöver überschritt der Kreuzer MOSAKA die Lichtgeschwindigkeit und verschwand im Linearraum. Es war die einzige Möglichkeit, der Verfolgung zu entgehen und die Vernichtung durch eine drohende Übermacht zu vermeiden.
Die Übermacht lag weniger in der Anzahl der Verfolger, als in der Art ihrer Schiffe, die den Terranern völlig unbekannt war. Es handelte sich um fliegende Dreiecke, die mit riesigen Schockwellen angriffen. Diese Schockwellen eilten vor den Dreiecken her und vernichteten alles, was sich ihnen in den Weg stellte.
Selbst die modernen Hochenergie-Überlagerungsschirme der MOSAKA wurden bis zur äußersten Grenze ihrer Leistungsfähigkeit beansprucht, und es war nicht vorauszusehen, was geschehen würde, wenn das Schiff in die Wirkungszone von vier oder gar fünf Schockbereichen geriet.
Daher die überstürzte Flucht in die Sicherheit des Linearraums.
Major Constantin atmete erleichtert auf, als die Dreiecke von den Bildschirmen verschwanden, denn die MOSAKA legte nun bereits in der Sekunde mehrere Lichtstunden zurück. Der Andromeda vorgelagerte Sternnebel Andro-Alpha – sechstausend Lichtjahre Durchmesser – blieb schnell zurück.
Was Major Constantin gesehen hatte, reichte ihm.
Sein Auftrag war erfüllt.
Er konnte zum Stützpunkt Gleam zurückkehren, um Rhodan zu berichten. Begonnen hatte es vor drei Tagen, auf Gleam, dem stärksten Stützpunkt, den die Terraner je besessen hatten. Er hieß »Power Center«, und genau das war er auch. Insgesamt hatte Rhodan zehntausend Schiffe am Rande des Andromedanebels stationiert, und eines Tages würde der eigentliche Vorstoß in das Unbekannte beginnen. Vorher war es notwendig, den Nachschub zu sichern und die eigene Macht so auszubauen, dass sie einem eventuellen Angriff widerstand.
Terranische Schiffe kreisten um Gleam, warteten im Schrotschusssystem auf ihren Einsatz, verbargen sich in der riesigen Plattform KA-preiswert und patrouillierten im Raum. Sie bildeten eine Streitmacht, die ihren Gegner suchte.
Und da begann das Problem.
Niemand wusste, wer der Gegner war.
Sicher, man kannte den Namen – die Meister der Insel. Aber noch niemand hatte sie gesehen. Man war nur ihren Hilfsvölkern begegnet, die sie im Kampf gegen die vordringenden Terraner einsetzten. Man wusste nur, dass die Meister der Insel ein intelligentes und sehr mächtiges Volk sein mussten. Sie saßen irgendwo im Andromedanebel im Hintergrund und warteten.
Warteten auf den Fehler, den Rhodan machen würde.
Aber Rhodan war nicht gewillt, einen Fehler zu begehen. Daher die gewaltige Machtfülle, die er zusammenzog. Er musste sie im Rücken wissen, um weiter operieren zu können. Und er benötigte Gewissheit.
Das war der Grund, warum die MOSAKA und fünfzig andere Kreuzer der Städteklasse das Unternehmen »Andro Alpha« starteten. Im Alphanebel lebten die Völker der Maahks, bisher enge Verbündete der Meister. Greks Opfertod hatte den Funken entzündet, der diese intelligenten Methanatmer darauf aufmerksam machte, dass sie nichts als willenlose Sklaven waren. Sie revoltierten. Sie wandten sich gegen ihre bisherigen Herren, die Meister der Insel.
Und dann schwieg Alpha.
Niemand wusste, was dort geschah, aber Rhodan vermutete, dass die Meister ein schreckliches Strafgericht abhielten, dem die aufrührerischen Maahks zum Opfer fallen sollten. Hinzu kam, dass der Nachbarnebel Beta wie ausgestorben wirkte. Gleam wurde kein einziges Mal angegriffen, kein fremdes Schiff ließ sich blicken.
Auch das musste einen Grund haben.
Diesen Grund herauszufinden, war eine der Aufgaben der MOSAKA.
Darum flog sie nach Andro Alpha, immerhin zweiundsechzigtausend Lichtjahre von Beta entfernt.
Und sie stach in ein Wespennest.
*
Zwei Tage vorher.
Mit kleinen Unterbrechungen, die zur Erholung der Antriebsmaschinen notwendig waren, befand sich die MOSAKA fast ständig im Linearraum, außerhalb des Einsteinuniversums.
Dann tauchten auf den Orterschirmen die Sterne des Alphanebels auf. Major Constantin setzte sich mit den Kommandanten der Begleitschiffe in Verbindung, und die Flotte teilte sich.
Die Rückkehr zum Stützpunkt Gleam sollte jede Einheit nach eigenem Ermessen antreten, spätestens jedoch nach fünf Tagen Terra-Zeit.
Die MOSAKA verlor die Verbindung zu den anderen Schiffen und setzte ihren Flug vorsichtig fort, immer darauf bedacht, fremden Ortungen zu entgehen. Major Constantin wusste, dass er ganz allein auf sich angewiesen war – auf sich, seine Mannschaft und den superschnellen Antrieb seines modernen Schiffes, einer Kugel mit dem Durchmesser von einhundert Metern.
Die eigenen Orter waren ständig in Betrieb. Sie funktionierten nur dann, wenn die MOSAKA unter die Lichtgeschwindigkeit ging, aber das genügte. Es gab mehr Ortungen, als die Schirme wiedergeben konnten.
Captain Rainer Visser, Erster Offizier der MOSAKA, runzelte die Stirn und strich sich durch die blonden Haare.
»Wenn Sie mich fragen, Sir, so etwas gibt es überhaupt nicht.«
Constantin sah starr auf die Bildschirme.
»Die Geräte sind in Ordnung, Captain. Es gibt also diese Ortungen, so unwahrscheinlich ihre Menge auch sein mag. Vielleicht handelt es sich einfach um Flottenansammlungen der Maahks. Sie müssen ja damit rechnen, dass die Meister ihnen einige Strafexpeditionen auf den Hals schicken.«
»Oder es sind die Meister selbst«, vermutete Visser und verzog das Gesicht. »Feine Aussichten.«
»Für eine Tapferkeitsmedaille.« Major Constantin gab dem Navigationsoffizier einige Anweisungen, dann widmete er sich wieder Visser. »Noch nie sah jemand einen Meister. Es würde mich freuen, wenn es ausgerechnet uns gelänge.«
»Vielen Dank«, sagte der Captain und machte ein Gesicht, das von wenig Begeisterung zeugte. »Ich verzichte. Vielleicht muss man sterben, wenn man sie ansieht.«
»Ammenmärchen«, knurrte Constantin wütend. »Wir haben einen Auftrag und den werden wir erfüllen. – Ja, was ist, Sherring?«
Der junge Leutnant von der Navigation kam herbei.
»Sir, wir nähern uns einem Sonnensystem mit vier Planeten. Sollen wir ausweichen und wünschen Sie einen neuen Kurs?«
Der Kommandant überlegte einen Augenblick, dann sagte er: »Vier Planeten? Sehen wir uns an. Aber achten Sie auf die Orter. Sobald sich uns fremde Schiffe nähern, verschwinden wir sofort. Unser Auftrag sagt nichts von Feindberührung.«
»Zum Glück nicht«, murmelte Visser erleichtert.
Schon aus einer Entfernung von mehreren Lichtstunden war eindeutig festzustellen, dass zwischen den Planeten ein reger Flugverkehr herrschte. Ganze Geschwader von Raumschiffen wurden zusammengezogen und in Marsch gesetzt. Es handelte sich meist um die bekannten schwarzen Walzen der Maahks. Die Frage blieb offen, ob es sich um freie Maahks, oder um die den Meistern hörigen Leibeigenen handelte. Jedenfalls zog Constantin es vor, sich nicht sehen zu lassen und im Hintergrund zu bleiben. So ließ es sich auch besser beobachten.
Sergeant Grailor hatte inzwischen das Übersetzergerät mit der Funkempfangsanlage gekoppelt. So war es möglich, die Sendungen der Maahks abzuhören und zu verstehen, solange sie nicht verschlüsselt waren.
Major Constantin fragte: »Schon Empfang, Sergeant?«
»Beginnt eben, Sir. Die Sendungen sind mit Normalfunk und müssen ein paar Stunden alt sein.«
»Spielt keine Rolle. Nehmen Sie alles auf und geben Sie mir später einen zusammenfassenden Bericht. Sie wissen ja, worauf es ankommt.« Er wandte sich an Visser. »Sie übernehmen hier, Captain. Ich bin in meiner Kabine, wenn was ist.«
Visser sah hinter ihm her, bis sich die Tür zum Hauptkorridor geschlossen hatte. Er seufzte.
»Der Alte ist ehrgeizig. Er will einen ›Meister der Insel‹ fangen. Wenn wir uns da nur nicht die Finger verbrennen.«
Die MOSAKA flog weiter in das System hinein, ohne entdeckt zu werden. Der vierte Planet war ein atmosphäreloser Felsbrocken von der Größe des irdischen Mondes. Er war unbewohnt und zeigte keine Anhaltspunkte für das Vorhandensein eventueller Stützpunkte.
»Wenn wir auf ihm landen«, überlegte Captain Visser, »wären wir erstklassig getarnt. Wir könnten das ganze übrige System beobachten, ohne gesehen oder geortet zu werden. Ich werde den Alten fragen, was er davon hält.«
»Der Alte schläft«, sagte Leutnant Sherring warnend. »Ich würde ihn jetzt nicht stören. Sie können eine solche Entscheidung auch ohne ihn treffen.«
»Ja, laut Reglement.« Captain Visser sah von einem Bildschirm zum anderen. »Es scheint wirklich die beste Lösung zu sein. Landen wir also, aber schnell.«
Der felsige Planet kam schnell näher. Die Oberfläche bestand aus kahlen Gebirgen und weiten Hochebenen. Von Wasserspuren war nichts zu sehen. Die unbekannte Welt hatte also wahrscheinlich niemals eine Atmosphäre besessen.
Die MOSAKA sank tiefer und landete schließlich auf dem Gipfelplateau eines vereinzelt stehenden Berges. Da der Planet nur eine langsame Rotation besaß, würde diese Seite noch viele Stunden der fernen Sonne zugekehrt sein.
Der Antrieb verstummte, und Major Constantin wurde wach. Er fragte über Interkom, was passiert sei. Visser klärte ihn auf und betonte, dass die Beobachtungen nun ohne Risiko fortgesetzt werden könnten.
»Was ist mit den Funkmeldungen?«
»Der Bericht wird Ihnen in einer halben Stunde zugestellt, Sir.«
»Danke. Ich warte darauf.«
Die Ortungen liefen ungestört weiter. Von außerhalb des Systems trafen neue Flottenverbände ein, und nun stellte Captain Visser zum ersten Mal Schiffstypen fest, die bisher unbekannt waren. Insgesamt waren es drei verschiedene Geschwader, die zu den Maahks stießen und sich mit ihnen vereinigten.
Das Geschehen wurde immer rätselhafter.
Erst der zusammenfassende Funkbericht gab Aufschluss darüber, was wirklich in diesem abgelegenen Sonnensystem, dreitausend Lichtjahre von Alpha-Zentra entfernt, geschah.
Der Bericht lautete: »Die einlaufenden Funkmeldungen lassen einwandfrei darauf schließen, dass die Flotte der Maahks den Meistern unterstellt ist. Es handelt sich also nicht um Meuterer, sondern um Leibeigene. Die Flotte sammelt sich zu einem Gegenschlag und erwartet Unterstützung vom Andromedanebel. Die ersten drei Geschwader sind inzwischen eingetroffen. Es wird noch ein viertes erwartet, und dann soll das Unternehmen starten. Die Schätzungen besagen, dass bisher etwa viertausend Schiffseinheiten versammelt sind, also eine gewaltige Streitmacht. Aus den Meldungen geht nicht hervor, wer angegriffen werden soll.«
»Wir doch wohl hoffentlich nicht«, murmelte Major Constantin besorgt, der in die Zentrale gekommen war. »Ich glaube vielmehr, dass der Angriff den meuternden Maahks gilt. Sie sind unsere Verbündeten, ohne davon zu ahnen. Eigentlich tun sie mir leid. Warum Rhodan sich nicht entschließt, ihnen zu helfen? Wäre doch eine einmalige Gelegenheit, sich Freunde zu schaffen.«
»Er wird seine Gründe haben, im Hintergrund zu bleiben«, meinte Captain Visser und gähnte. »Sie wollten mich ablösen, Sir?«
Die MOSAKA blieb noch weitere fünf Stunden auf dem namenlosen Planeten und beobachtete die Ankunft des nächsten Geschwaders. Diesmal sahen die Schiffe wie plumpe Kreuzer aus, und sie waren von blauschimmernden Schutzfeldern eingehüllt.
»Bis jetzt also schon vier verschiedene Rassen, die von den Meistern hierher geschickt wurden ...!« Constantin schüttelte den Kopf. »Sie müssen über ungeahnte Reserven verfügen.«
»Und die Maahks müssen ihnen ungeahnt zu schaffen machen«, schloss Captain Visser kühn. »Wenigstens hat es den Anschein.«
»Das wird auch der Grund sein, warum sich niemand mehr um den Betanebel kümmert.« Constantin nickte mehrmals vor sich hin. »Ich glaube, das ist die Antwort.«
Die MOSAKA startete, nachdem die fünf Flotten das System in unbekannter Richtung verlassen hatten. Die entsprechenden Funksprüche waren verschlüsselt gewesen.
Über die fremden Schiffstypen waren genaue Unterlagen angelegt worden, damit später Vergleiche mit den Beobachtungen der anderen Einheiten möglich waren. Constantin ahnte noch nicht, welche Überraschung ihm bevorstand.
Die MOSAKA stieß weiter in Richtung des Nebelzentrums vor und musste mehrmals großen Schiffsansammlungen ausweichen. Meist handelte es sich um schwarze Walzen, aber niemand vermochte zu sagen, ob es sich um Leibeigene oder Meuterer gegen die Meister handelte.
Erst eine gigantische Raumschlacht gab Aufschluss.
Die Orter registrierten die gewaltigen Flottenansammlungen auf eine Entfernung von mehreren Lichtjahren, als die MOSAKA aus dem Linearraum ins Einsteinuniversum zurückkehrte. Die Berechnungen begannen, und als das Bordpositronengehirn das Ergebnis bekanntgab, waren für Major Constantin alle noch bestehenden Zweifel beseitigt.
»Das dürfte das Ende des Aufstandes der Maahks gegen die Meister sein. Es müssen unvorstellbar viele Hilfstruppen aus dem Andromedanebel hier eingetroffen sein. Sie packen die Maahks, wo sie sie erwischen. Ich fürchte, wenn die Meister im Alphanebel fertig sind, sind wir an der Reihe. Dann wird es im Betanebel nicht mehr lange ruhig bleiben.«
Funksprüche wurden nicht aufgefangen, ein Zeichen dafür, dass Hyperfunksperre bestand. Die MOSAKA musste näher herangehen, um wenigstens über Normalfunk einige Informationen einzuheimsen. Da sich zwei Sonnensysteme in gerader Linie zwischen der MOSAKA und dem Schauplatz der Schlacht befanden, war das verhältnismäßig einfach.
Sie blieben zehn Lichtstunden entfernt unbeweglich im Raum stehen.
Die ersten Informationen kamen herein. Obwohl sie zehn Stunden alt waren, brachten sie die große Überraschung. Major Constantin war zunächst sprachlos, aber als er dann die ersten Worte fand, sprudelte er fast über.
»Das ist doch fast unmöglich! Die Maahks sind es – die aufrührerischen Maahks –, die den Meistern eine Falle stellten! Sie sind in der Überzahl und auch an technischer Macht den Andromedanern überlegen! Es ist doch nicht zu fassen!«
»Die Funksignale sind zehn Stunden alt«, dämpfte Visser.
»Sie sind aktuell genug. Die Maahks waren es, die auf die Hilfsvölker und Leibeigenen warteten. Das war vor zehn Stunden, gut. Inzwischen begann die Schlacht. Laufend kommen neue Informationen herein. Sie werden sehen, Erster, die Andromedaner verlieren!«
Er sollte recht behalten.
Obwohl die unbekannten Meister die Elite ihrer Hilfsvölker zum Alphanebel geschickt hatten, kamen sie gegen den Ansturm der Meuterer nicht an. Ihre Flottenverbände wurden zerschlagen, wo immer sie auf die im Freiheitskampf stehenden Maahks trafen. Das ging aus Meldungen hervor, die die allgemeine Lage behandelten und auf frühere Begegnungen anspielten. So wie hier sah es im ganzen Nebel aus.
Die MOSAKA pirschte sich noch näher an den Schauplatz der Geschehnisse heran. Sie blieb unentdeckt, auch dann, als sie nur noch wenige Lichtminuten von dem Inferno berstender und aufflammender Schiffe entfernt war. Die Vielzahl der Bauarten und das allgemeine Durcheinander sorgten dafür, dass sich niemand um sie kümmerte.
Nun waren die Funkmeldungen frisch.
Das Bild rundete sich ab.
In aller Ruhe konnte sich die MOSAKA einige Stunden später wieder zurückziehen. Sie ging auf Überlichtgeschwindigkeit und nahm Kurs auf den Hauptplaneten des Nebels, auf Alpha-Zentra.
»Es sind also mindestens dreißig bis vierzig verschiedene Rassen aus dem Andromedanebel, die an der Vergeltungsaktion der Meister beteiligt sind«, sagte Major Constantin bei der Offiziersbesprechung. Captain Visser hatte Dienst in der Zentrale und hörte über Interkom zu. »Das unterstreicht, die Bedeutung, die die Meister dem Aufstand der Maahks zumessen. Sie bieten alles auf, die Meuterer zu bestrafen. Wir dürfen annehmen, dass die Anwesenheit terranischer Einheiten am Rande von Andromeda noch immer nicht entdeckt wurde. Wir haben also die Überraschung auf unserer Seite. Das ist es auch, was Rhodan wissen wollte. Zweitens haben wir festgestellt, dass die Lage genau umgekehrt ist, wie wir vermuteten. Nicht die Maahks werden geschlagen, sondern die Hilfsvölker der Meister. Nicht mehr lange, und die freien Maahks sind die Herren des Nebels. Es ist nicht ganz abwegig, an dieser Stelle unserer Beobachtungen die Vermutung zu äußern, dass die Maahks sich mit diesem Sieg nicht zufriedengeben, sondern ihrerseits eine Invasion des Andromedanebels planen. Täten sie das nicht, würden sie in ständiger Gefahr schweben. Doch das hat Zeit bis später. Wir haben unseren Auftrag erfüllt, aber wir werden uns vor der Rückkehr nach Gleam noch den Hauptplaneten Zentra ansehen. Ich muss erfahren, ob er noch von den Leibeigenen beherrscht wird.« Constantin sah sich nach allen Seiten um. »Noch Fragen, meine Herren?«
Niemand hatte Fragen.
Die MOSAKA ging auf Kurs, nachdem eine letzte Standortmessung im Normalraum vorgenommen worden war.
*
Der Planet Alpha-Zentra hatte einen Durchmesser von sechsundachtzigtausend Kilometern und umkreiste drei blaue Riesensonnen. Diese Sonnen bildeten den Alpha-Transmitter, und da er noch immer in Betrieb war und eine Hilfsflotte nach der anderen ausspuckte, war mit Sicherheit anzunehmen, dass er noch im Besitz der Meister war.