Perry Rhodan 320: Operation Blitz - Clark Darlton - E-Book

Perry Rhodan 320: Operation Blitz E-Book

Clark Darlton

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Beschreibung

Terraner stürmen die Danger-Planeten - und der Selbstmordimpuls wird abgestrahlt Am 3. Dezember 2435 terranischer Standardzeit war es soweit! Nach Perry Rhodans erfolgreicher Jagd auf den "Phantomsender", der die Existenz der Gurrad-Freischärler bedrohte, konnten die anfänglichen Mißverständnisse zwischen den Terranern und den Löwenmenschen von Magellan fast schlagartig bereinigt werden. Perry Rhodan, Roi Danton, die Ertruser Melbar Kasom und Oro Masut und die restlichen Überlebenden des Einsatzkommandos Modula sind wieder frei. Terraner und Gurrads haben sich in gemeinsamem Interesse zusammengefunden und ein Bündnis geschlossen. Inzwischen schreibt man den 10. Dezember des Jahres 2435. Das Ausmaß der Gefahr, die von den Kristallagenten ausgeht, ist klar erkannt worden - dank der Unterlagen, die die Gurrads den Terranern zur Verfügung stellten: Neben Danger I gibt es demnach noch eine ganze Anzahl von Kristallplaneten, die bisher kein Menschenauge gesehen hat. Diese "Danger-Planeten" zu neutralisieren - das ist Ziel und Zweck einer großangelegten Operation der Solaren Flotte. Das Unternehmen trägt die Kodebezeichnung OPERATION BLITZ...

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Veröffentlichungsjahr: 2011

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Nr. 320

Operation Blitz

Terraner stürmen die Danger-Planeten – und der Selbstmordimpuls wird abgestrahlt.

von CLARK DARLTON

Am 3. Dezember 2435 terranischer Standardzeit war es soweit! Nach Perry Rhodans erfolgreicher Jagd auf den »Phantomsender«, der die Existenz der Gurrad-Freischärler bedrohte, konnten die anfänglichen Mißverständnisse zwischen den Terranern und den Löwenmenschen von Magellan fast schlagartig bereinigt werden.

Perry Rhodan, Roi Danton, die Ertruser Melbar Kasom und Oro Masut und die restlichen Überlebenden des Einsatzkommandos Modula sind wieder frei.

Terraner und Gurrads haben sich in gemeinsamem Interesse zusammengefunden und ein Bündnis geschlossen.

Inzwischen schreibt man den 10. Dezember des Jahres 2435. Das Ausmaß der Gefahr, die von den Kristallagenten ausgeht, ist klar erkannt worden – dank der Unterlagen, die die Gurrads den Terranern zur Verfügung stellten: Neben Danger I gibt es demnach noch eine ganze Anzahl von Kristallplaneten, die bisher kein Menschenauge gesehen hat.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Großadministrator läßt die »Operation Blitz« anlaufen.

Gucky – Der Mausbiber nimmt ein Bad – und wird zum Mitwisser.

Jumpy – Guckys »Söhnchen«.

Roi Danton – König der Freihändler und Perry Rhodans Sohn.

Oro Masut – Roi Dantons Leibwächter wird hereingelegt.

Captain Reinke – Leiter eines Erkundungsunternehmens auf dem Planeten Danger XIV.

Major Wolters

1.

Der Planet Danger I war durch den Angriff der Terraner in eine Kraterlandschaft verwandelt worden, aber er hatte die Bedeutung seines Namens – Gefahr – keineswegs eingebüßt. Obwohl alle Hypnokristalle, Kugeln mit einem Durchmesser von vierhundert Metern, die den Planeten wie Satelliten umkreist hatten, vernichtet worden waren, wurden noch immer starke Impulse empfangen. Sie mußten von Kristalladern stammen, die den Planeten tief unter der Oberfläche durchzogen.

Solange es diese Adern gab, war die Gefahr nicht beseitigt. Es konnten sich jederzeit neue Kristallkugeln bilden, mit deren Hilfe die Perlians nicht nur die Große Magellansche Wolke, sondern eines Tages auch die Milchstraße zu beherrschen hofften.

Mit den Gurrads, auch Löwenköpfen genannt, hatte Rhodan ein Bündnis geschlossen. Die Terraner versprachen den Unterdrückten jede Hilfe gegen die Perlians, dafür stellten die Gurrads ihre astronautischen Kenntnisse zur Verfügung. Mit dieser Kombination hoffte Rhodan, ein für allemal die Kristallagenten zu erledigen. Denn außer dem Planeten Danger I gab es noch weitere achtundzwanzig Kristallplaneten.

Sie anzugreifen und zu vernichten, war die Aufgabe der Terraner.

Nachdem auch Reginald Bull mit seinen zwanzigtausend Einheiten der ehemaligen Wachflotte von Jellicos System in der Großen Magellanschen Wolke eingetroffen war, hatte sich Rhodans Streitmacht erheblich vergrößert. Sie wurde derart aufgeteilt, daß auf jeden Danger-Planeten ungefähr vierhundert Schiffe zum Angriff angesetzt werden konnten, wobei noch eine beträchtliche Eingreifreserve verblieb.

Die Positionen dieser Planeten waren von den Gurrads geliefert worden. Die »Operation Blitz« lief am 3. Dezember des Jahres 2435 an, und bereits eine Woche später, am 10. Dezember, konnte Rhodan den Befehl zum Angriff geben.

Er stand mit fünfhundert Schiffen über Danger I, dem zweiten Planeten der gelben Sonne, die man auch den »Brutstern« nannte. Was ihn ein wenig störte, war die Tatsache, daß sich auch die FRANCIS DRAKE in der Nähe aufhielt, das Flaggschiff der Freihändler mit ihrem geheimnisvollen Kommandanten Roi Danton. Es störte ihn deshalb, weil er aus diesem Mann nicht klug wurde, den er auf der einen Seite nie richtig ernstnehmen konnte, und von dem er auf der anderen Seite wußte, wie ungemein intelligent und weitsichtig er war. Sein schrulliges Benehmen konnte auch Rhodan nicht darüber hinwegtäuschen, daß er es mit einem der fähigsten Männer zu tun hatte, denen er je begegnet war.

Mir soll es gleich sein, sagte sich Rhodan, als er auf den großen Panorama-Bildschirm der CREST blickte. Von mir aus kann er den Angriff ja mitmachen – schaden kann es nie. Aber wehe, er unterstellt sich nicht meinem Kommando. Dann soll ihn der und jener holen ...

Er hatte vergessen, daß sich Gucky in der Kommandozentrale aufhielt, und Gucky war ja bekanntlich Telepath.

»An wen denkst du?« fragte er, obwohl er es längst wußte. »Doch nicht an diesen verrückten Kerl aus dem achtzehnten Jahrhundert?«

»Alter Gehirnspion«, wies Rhodan den Mausbiber zurecht, der sich bequem in einem Sessel räkelte. »Kann man nicht einmal mehr ungestört nachdenken?« Er seufzte. »Natürlich dachte ich an Roi Danton. Aber du kannst ja wohl nicht abstreiten, daß er uns hin und wieder geholfen hat.«

»Fällt mir nicht ein. Man kann sich zwar über Roi kranklachen, wenn er seinen französischen Tick bekommt, aber sonst ist er verläßlich und absolut unser Freund. Wenn er bloß nicht immer soviel Überraschungen für uns bereithielte. Ich meine technische Überraschungen.«

Rhodan sah Gucky an.

»Eine Frage im Vertrauen, Kleiner – wer könnte dahinterstecken, hinter diesen technischen Überraschungen? Hast du keine Ahnung?«

»Woher sollte ich?« fragte Gucky entrüstet.

»Nur so ... könnte ja sein. Jedenfalls müssen die Hintermänner von Danton echte Genies sein.«

»Möglich«, murmelte Gucky und grinste heimlich in sich hinein. Rhodan durfte nicht merken, daß er wieder einmal mehr wußte als der Großadministrator des Solaren Imperiums. »Wir werden es schon mal erfahren.«

Ein Offizier kam aus der Funkzentrale. Er salutierte.

»Sir, der Freifahrer Roi Danton wünscht ein Gespräch mit Ihnen. Soll ich es hierher geben?«

Rhodan nickte Gucky zu. »Wenn man vom Teufel spricht, kommt er – und sei es nur auf dem Bildschirm.«

»Bin gespannt, was er nun wieder will«, meinte Gucky.

Der kleine Schirm wurde hell, und eine Sekunde später erschien darauf das Gesicht von Roi Danton, dem Mann, dessen Herkunft im dunkeln lag. Zu Rhodans Verblüffung trug er diesmal nicht seine übliche Kleidung des achtzehnten Jahrhunderts, sondern eine einfarbige Kombination von erstaunlicher Nüchternheit. Auch wirkte das Gesicht diesmal nicht blasiert, sondern völlig normal. Sogar die sonst unvermeidliche Brille am Stiel, wie Gucky die Lorgnette respektlos nannte, fehlte.

Der Anblick war so ungewohnt, daß Rhodan kein Wort sagen konnte. Er starrte Roi Danton nur verwundert an.

»Fehlt Ihnen etwas?« erkundigte sich Danton teilnahmsvoll.

»Mir nicht«, sagte Rhodan, nachdem er tief Luft geholt hatte. »Aber es sieht so aus, als wäre mit Ihnen etwas geschehen. Wo haben Sie Ihre gewohnte ... eh ... Uniform gelassen? Sie kommen mir direkt fremd vor. Und Sie reden auf einmal auch ganz normal.«

»Nur heute, Sir. Stehen wir kurz vor einem Angriff oder nicht? Na also! Das erfordert nicht nur eine seelische, sondern auch eine äußerliche Umstellung. Aber seien Sie beruhigt. Diese Umstellung hält nicht lange an und ist nur vorübergehender Art.«

»Das beruhigt mich ungemein«, gab Rhodan spöttisch zu. »Haben Sie deshalb Verbindung mit mir aufgenommen, um mir das zu erzählen?«

»Ihr Spott schmerzt mich, Sir. Ich wollte aus einem anderen Grund mit Ihnen sprechen. Soweit ich orientiert bin, machen Ihnen doch die Hypnoschwingungen der Kristalle eine Menge Sorgen. Die bisherigen Abschirmungsnetze boten doch keinen genügenden Schutz, wie Ihnen sicherlich noch bekannt sein dürfte. Außerdem strahlte das darin befindliche Howalgonium selbst so stark, daß es jederzeit geortet werden konnte.«

»Leider haben Sie recht, Roi Danton. Aber ich verstehe nicht ...«

»Das werden Sie noch erfahren, Sir«, unterbrach Danton höflich. Er sah plötzlich in Guckys Richtung, den er auf seinem Schirm entdeckt haben mußte. »Was soll dieser grinsende Mausbiber bedeuten? Muß der denn immer dabei sein? Er irritiert mich.«

Gucky grinste noch mehr, schwieg aber. Er hatte seine Gründe, den Mund zu halten. Sehr gewichtige Gründe sogar.

»Gucky stört mich nicht«, sagte Rhodan kühl. »Also, was wollen Sie?«

»Ihnen einen Besucher anmelden, Sir. Es handelt sich um den Fürsten Gris Eschka, einen meiner Vertrauten – und Terraner wie Sie und wir alle. Würden Sie die Freundlichkeit besitzen, ihn zu empfangen, bevor Sie den endgültigen Angriffsbefehl geben?«

»Ich wüßte nicht, was ein Freifahrer mit unserer Aktion zu tun haben sollte. Aber vielleicht erklären Sie es mir näher.«

»Gern. Fürst Eschka bringt eine kleine, technische Spielerei mit, die uns allen von Nutzen sein könnte. Nennen Sie es meinetwegen einen verbesserten Abschirmhelm gegen Hypnobeeinflussung, ich nenne die Dinger ganz einfach Howalflektorhelme.«

»Was ist darunter zu verstehen?« fragte Rhodan plötzlich sehr interessiert. »Machen Sie es kurz, wir haben nicht übermäßig viel Zeit.«

»Kürzer geht es nicht mehr.« Dantons Stimme klang etwas pikiert. »Empfangen Sie den Fürsten, bevor der Angriffsbefehl an Ihre Flotte ergeht. Wie es mit den anderen Flotten ist, weiß ich leider nicht ...«

»Eben sind die Bestätigungen dafür eingegangen, daß sie die übrigen Danger-Planeten an den von den Gurrads bezeichneten Positionen gefunden haben.«

»Zumindest kann ich dann Ihre eigenen Landekommandos unterstützen«, erbot sich Danton. »Was die Helme angeht, so können sie bei der Gelegenheit ausprobiert werden, obwohl ich fest davon überzeugt bin, daß sie allen Anforderungen entsprechen. Leider ist nur die zur Verfügung stehende Anzahl ein wenig beschränkt.«

»Und was hat dieser Fürst ... wie war doch sein Name?«

»Fürst Gris Eschka.«

»Ja, was hat der damit zu tun?«

»Er bringt die Helme und wird Ihnen ihre Anwendung erklären.«

»Wo steckt er?«

»Einige Lichtjahre von hier, aber bereits im Linearflug unterwegs. Er kann jede Sekunde eintreffen ... ah, da ist er schon. Empfangen Sie ihn auf der CREST?«

Rhodan seufzte.

»Sehen Sie eine andere Möglichkeit, Mr. Danton?«

»Nein, Sir«, sagte Roi Danton und schaltete schnell ab.

Rhodan starrte auf den dunkel gewordenen Bildschirm, dann wandte er sich an Gucky.

»Nun, Kleiner, was meinst du dazu? Ist da etwas dran?«

»Vielleicht nichts, vielleicht eine Menge, Perry. Die Erfahrung beweist, daß Danton niemals gegen unsere Interessen gehandelt hat. Warum diesmal? Sehen wir uns diesen Freihändlerfürsten doch an. Schaden kann es bestimmt nichts. Und der Angriffsbefehl ...«

»Hat eine Stunde Zeit. Gut, nehmen wir die Verbindung auf.«

Es dauerte immerhin noch drei Stunden, ehe ein Beiboot von der LYDOLA in den Hangar der CREST eingeschleust wurde. Die LYDOLA war Eschkas Schiff, ein Kugelraumer von fünfhundert Metern Durchmesser. Der Fürst hatte sich angemeldet und wurde von einem Offizier in die Messe geführt, wo Rhodan ihn mit einigen seiner Leute und Mutanten begrüßte. Gucky hockte unauffällig in einer Ecke und hatte den Auftrag, sich um die Gedanken des Freihändlers zu kümmern.

Als Fürst Gris Eschka den Raum betrat, herrschte zuerst einmal bedrücktes Schweigen, obwohl jeder am liebsten in Gelächter ausgebrochen wäre. Eschkas Erscheinung reizte unwillkürlich dazu. Er war ein kleiner und fürchterlich dicker Mann mit einer vollkommenen Glatze. Im ersten Augenblick erinnerte er an eine lebendig gewordene Kugel, die in die Messe gerollt kam. Zum Ausgleich für die auf dem Haupt fehlenden Haare trug er einen dichten, schwarzen Vollbart, der bis zur Brust reichte. Aber er war immerhin kurz genug geschnitten, um nicht die bunten Orden zu verdecken, mit denen Eschka sich geschmückt hatte.

Die Uniform saß recht schlampig, und durch den Bart wirkte der Freifahrerfürst verwahrlost, aber das war ein Eindruck, der sicherlich täuschte. Die klugen Augen verrieten Rhodan sofort, daß er es mit einem intelligenten und zuverlässigen Mann zu tun hatte. Er stand auf und ging ihm entgegen.

»Willkommen an Bord der CREST, Fürst Eschka. Roi Danton sagte mir, daß Sie mich zu sprechen wünschen. Meine Freunde brauche ich Ihnen nicht einzeln vorzustellen. Sie können offen reden. Nehmen Sie bitte Platz.«

Eschka grinste und nickte den anderen zu, dann verbeugte er sich ganz knapp vor Rhodan – wohl mehr aus physikalischen Gründen, als aus anderen.

»Freut mich, Sir, Sie kennenzulernen.« Er setzte sich und stellte einen Beutel aus undurchsichtigem Material vor sich auf den Tisch. »Habe viel von Ihnen gehört.« Er grinste und sah an den Mutanten vorbei. Sein Blick fiel auf Gucky. »Und das dort ist der Mausbiber Gucky, nehme ich an. Danton berichtete mir, er sei so etwas wie Ihre Gedankenpolizei?«

»Ganz verkehrt ist das nicht«, gab Rhodan lächelnd zu. »Ich muß wissen, mit wem ich es zu tun habe. Sie verzeihen mir sicherlich ...?«

»Selbstverständlich. Ich habe nichts zu verbergen. Ich habe Ihnen etwas mitgebracht, aber das wissen Sie ja bereits. Unsere Wissenschaftler haben den Howalflektorschirm erst jetzt entwickelt, und ich bin davon überzeugt, daß er Ihnen große Dienste erweisen kann. Wie ich höre, kam ich gerade zur rechten Zeit. Sie wollen die Danger-Planeten angreifen. Ihre Männer brauchen einen solchen Schutz, damit sie das ohne Gefahr tun können. Meine Schirme halten alle hypnotischen Einflüsse von ihnen fern.«

»Ausgezeichnet, Fürst Eschka. Sind die Helme ausprobiert worden?«

»Soweit es uns möglich war – ja. Sie müssen unseren Theoretikern vertrauen. Die exakten Verhältnisse ließen sich natürlich nicht im Labor simulieren, aber ich bin davon überzeugt, daß die Helme ihren Zweck voll und ganz erfüllen.« Er beugte sich vor und öffnete den Beutel. Er nahm den Helm daraus hervor. Er war aus biegsamem Metall gearbeitet und so groß, daß er den ganzen Kopf eines Menschen umschloß. Ein Nackenschild reichte bis zum obersten Halswirbel. »Der Howalgoniumschild ist eingelassen und mit einem Mikroabsorber versehen. So wird jede Strahlung verhindert, die den Träger des Helms verraten könnte.«

»Darf ich?« fragte Rhodan und nahm den Helm in die Hand. Er untersuchte ihn und reichte ihn dann weiter. »Wieviel haben Sie davon?«

»Leider nur fünftausend, aber das dürfte zumindest für den Angriff auf Danger I genügen. Später lassen sich mehr davon herstellen.«

»Was verlangen Sie dafür, Fürst Eschka?«

Eschkas Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen.

»Man nennt uns die Freihändler, Sir, was natürlich nichts damit zu tun hat, daß wir unsere Waren verschenken. Aber in diesem Fall ist es in der Tat so, daß wir nichts verlangen. Vorläufig wenigstens nicht. Wir legen großen Wert darauf, gut mit Ihnen auszukommen, Sir. Betrachten Sie die Helme als ein Geschenk. Wenn sie sich bewähren, sind wir später für eine kleine Anerkennung dankbar. Das ist auch Roi Dantons Auffassung von den Dingen.«

Rhodan sah in Guckys Richtung. Der Mausbiber zuckte die Schultern und nickte. Eschka hatte die Wahrheit gesprochen.

»Wir sind Ihnen zu Dank verpflichtet«, sagte Rhodan schließlich. »Wenn wir irgend etwas für Sie tun können, lassen Sie es mich wissen.«

»Wir melden uns«, versprach Eschka und erhob sich. »Die Helme werden gerade ausgeladen und liegen an Bord der DRAKE für Sie bereit. Mich erwarten neue Aufgaben, Sir. Sie werden also entschuldigen, wenn ich mich empfehle.« Er reichte Rhodan die Hand und nickte den übrigen leutselig zu. »Meine Herren ... es war mir eine Ehre.«

Ein Offizier geleitete ihn aus der Messe.

Gucky kam zum Tisch geschlendert.

»Netter Kerl, der Fürst«, sagte er und betrachtete den Helm. »Er ist fest davon überzeugt, daß das Ding da funktioniert. Wir werden es ja bald wissen.«

»Ich habe Vertrauen zu den Freihändlern, und vor allen Dingen habe ich Vertrauen zu ihren Wissenschaftlern.« Rhodan machte eine winzige Pause, dann fuhr er fort: »Wenn ich bloß wüßte, wer sie sind.«

»Wir werden ihnen sicherlich eines Tages begegnen«, hoffte John Marshall, der Leiter des Mutantenkorps. »Es sind fähige Leute. Der Angriff auf Danger I bereitet mir nun schon weniger Sorgen als noch vor einer Stunde.«

»Ganz meiner Meinung«, knurrte Iwan Goratschin, der rechte Kopf des Doppelmutanten. »Wir brauchen dann wahrscheinlich zwei Helme, damit mein jüngerer Bruder nicht verrückt spielt.«

Der linke Kopf, Iwanowitsch, protestierte:

»Ich kam zwei Sekunden später zur Welt – behauptest du! Und selbst wenn es so wäre, so ist das noch längst kein Grund, das immer wieder herauszukehren. Natürlich brauche ich auch einen Helm!«

Rhodan lächelte nachsichtig.

»Ihr streitet seit fünf Jahrhunderten – und das wegen zwei Sekunden. Wann seid ihr das endlich einmal leid?«

Die beiden Gesichter grinsten Rhodan an.

»Nie, Chef. Nie!«

Diesmal sagten sie es beide, einträchtig und überzeugt.

Gucky sagte zu Rhodan:

»Wir müssen die Helme holen, Perry. Von selbst wird Roi sie uns nicht bringen.«

»John Marshall wird das veranlassen.« Er sah Gucky forschend an. »Du hast ›Roi‹ gesagt, nicht ›Danton‹. Verwunderlich, mein Kleiner. Du tust so, als würdest du ihn gut kennen. Ist das der Fall?«

»Oh ... das eigentlich nicht.« Gucky sah ein wenig verlegen aus. »Ich kenne ihn nicht besser als du. Aber Roi ist doch einfacher, als müßte ich immer Danton sagen.«

»Fadenscheiniges Argument«, gab Rhodan sich widerwillig zufrieden. Er hatte plötzlich das Gefühl, von Gucky angelogen worden zu sein, aber leider war der Telepath Marshall schon nicht mehr da. Außerdem konnte Gucky das Herumstöbern in seinen Gedanken verhindern, wenn er das wollte. Und er sah im Augenblick ganz so aus, als wollte er das.

Der Interkom summte. Auf dem Schirm erschien das Gesicht eines Funkoffiziers.

»Sir – Anfrage von Atlan. Wollen Sie selbst mit ihm sprechen?«