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Er ist ein Unglücksmutant - er entfesselt die unheimlichen Kräfte - seines Geistes auf einem Planeten, der freidelich war und ohne Gefahren Reginald Bulls Blitzreise zum Planeten Last Hope leitete die Wende im Kampf gegen die Invasoren des Solaren Systems ein. Der Staatsmarschall kam gerade noch rechtzeitig mit dem neuen FpF-Gerät zurück, um den Zeitpolizisten eine schwere Niederlage beizubringen. Tro Khon, der einzige Schwingungswächter, der dem Inferno entging, das die COLOMBO entfesselte, entschließt sich daraufhin zur Flucht aus dem Solaren System. Tro Khons lebendes Raumschiff startete - verfolgt von der WYOMING unter dem Befehl Don Redhorses. Als zwei Oxtorner und ein Offizier der Solaren Flotte - sie sind die einzigen Menschen auf dem von Robotern beherrschten Neptunmond Triton, die sich noch in Freiheit befinden - von der Flucht des Schwingungswächters erfuhren, faßten sie den tollkühnen Entschluß, das Vermächtnis der Zeitreisenden zu vollstrecken. Ihr Handstreich hatte Erfolg - und der Riesenrobot OLD MAN mit seiner gewaltigen Flotte an Kampfschiffen gelangte endgültig in den Besitz derer, für die er erbaut worden war - in die Hand der Terraner nämlich! Die Lage im Solaren System und in der Galaxis hat sich somit wieder zugunsten des Solaren Imperiums stabilisiert. - Was aber ist inzwischen mit Perry Rhodan und den Männern der CREST IV geschehen, die in die Tiefen des Universums verschlagen wurden...? Wir blenden nun um nach M-87 und verfolgen den weiteren Flug der CREST, deren Besatzung vor wenigen Tagen eine folgenschwere Auseinandersetzung mit einem Planeten hatte, der Amok lief. Jetzt schreibt man an Bord den 5. Februar des Jahres 2436 irdischer Zeitrechnung, und Perry Rhodan läßt das "Unternehmen Frischfleisch" anlaufen. Das Ziel der CREST ist ein Planet, auf dem DER VAKUPATH seine unheilvolle Tätigkeit entfesselt...
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 336
Gucky und der Vakupath
Er ist ein Unglücksmutant – er entfesselt die unheimlichen Kräfte seines Geistes auf einem Planeten, der friedlich war und ohne Gefahren
von CLARK DARLTON
Reginald Bulls Blitzreise zum Planeten Last Hope leitete die Wende im Kampf gegen die Invasoren des Solaren Systems ein. Der Staatsmarschall kam gerade noch rechtzeitig mit dem neuen FpF-Gerät zurück, um den Zeitpolizisten eine schwere Niederlage beizubringen.
Tro Khon, der einzige Schwingungswächter, der dem Inferno entging, das die COLOMBO entfesselte, entschließt sich daraufhin zur Flucht aus dem Solaren System. Tro Khons lebendes Raumschiff startete – verfolgt von der WYOMING unter dem Befehl Don Redhorses.
Als zwei Oxtorner und ein Offizier der Solaren Flotte – sie sind die einzigen Menschen auf dem von Robotern beherrschten Neptunmond Triton, die sich noch in Freiheit befinden – von der Flucht des Schwingungswächters erfuhren, faßten sie den tollkühnen Entschluß, das Vermächtnis der Zeitreisenden zu vollstrecken. Ihr Handstreich hatte Erfolg – und der Riesenrobot OLD MAN mit seiner gewaltigen Flotte an Kampfschiffen gelangte endgültig in den Besitz derer, für die er erbaut worden war – in die Hand der Terraner nämlich!
Die Lage im Solaren System und in der Galaxis hat sich somit wieder zugunsten des Solaren Imperiums stabilisiert. – Was aber ist inzwischen mit Perry Rhodan und den Männern der CREST IV geschehen, die in die Tiefen des Universums verschlagen wurden ...?
Wir blenden nun um nach M 87 und verfolgen den weiteren Flug der CREST, deren Besatzung vor wenigen Tagen eine folgenschwere Auseinandersetzung mit einem Planeten hatte, der Amok lief.
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Großadministrator läßt das »Unternehmen Frischfleisch« anlaufen.
Dr. Kydd Sylvester – Kosmo-Biologe der CREST.
Gucky und Ras Tschubai – Die Mutanten lernen einen unheimlichen »Kollegen« kennen.
John Marshall – Telepath und Chef des Mutantenkorps.
Captain Atara Kawinati – Chef des Robotkommandos der CREST.
Pawel Toratzki – Ein Mann, der sich um das »Gemüse« kümmert.
Dr. Khom Marishe
1.
Der Datumskalender der CREST zeigte an: 5. Februar 2436.
Das Datum hatte nicht viel zu sagen. Es stimmte an Bord der CREST, aber ob es auch außerhalb des Schiffes Gültigkeit hatte, war eine andere Frage. Durch die Waffe des Zweitkonditionierten in ein anderes Sternsystem geworfen, schien auch die Zeit ihre Gültigkeit verloren zu haben. Aber es war nicht nur die Zeit, die Perry Rhodan von der Erde trennte, es war auch der Raum.
Die CREST befand sich aller Wahrscheinlichkeit nach in dem kosmischen Sternhaufen mit der Bezeichnung M 87, der zur Virgo-Wolke gehörte. Diese Bezeichnungen waren von Astronomen der Erde geprägt worden und entsprachen nicht den tatsächlichen Gegebenheiten. Das mußte Rhodan am eigenen Leib erfahren.
Die Virgo-Wolke war zweiunddreißig Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Daß man sie von dort trotzdem mit den Teleskopen erkennen konnte, war der Tatsache zu verdanken, daß sie aus etwa tausend größeren und kleineren Galaxien bestand.
Eine dieser Galaxien war der Sternnebel M 87, ein kugelförmiges Gebilde mit einem Durchmesser von nahezu zweihunderttausend Lichtjahren – damit größer als die heimatliche Milchstraße.
So unvorstellbar groß die Entfernung von der Erde auch war, so hatten Astronomen schon vor fünfhundert Jahren festgestellt, daß aus dem Zentrum von M 87 ein bläulicher Strahl ausging. Für dieses Phänomen hatte man niemals eine Erklärung gefunden. Selbst Rhodan hatte sich noch nicht dafür interessiert, denn was in einer Entfernung von zweiunddreißig Millionen Lichtjahren geschah, konnte der Erde ziemlich gleichgültig sein. Nun aber hatte ihn das Schicksal mitsamt der CREST und ihrem Führungsstab in diesen entfernten Winkel des Universums verschlagen. Die Astronomische Sektion des Flaggschiffes hatte feststellen können, daß der blaue Strahl nichts anderes war als eine Hyperstrahlung höchster Intensität.
Eine weitere seltsame Eigenschaft dieses Sternnebels bestand darin, daß er ein äußerst intensiver Sender von Radiowellen war. Auch das war bereits seit fünfhundert Jahren auf der Erde bekannt. Man hatte diese Signale mit großen Radio-Teleskopen aufgefangen und versucht, sie zu entziffern. Es war niemals gelungen.
Unruhig ging Perry Rhodan in der Kommandozentrale der CREST auf und ab. Immer wieder schweifte sein Blick hinüber zum Panoramaschirm, der das dichte Gewimmel der nahen Sterne wiedergab. Auf einem kleinen Spezialschirm dicht daneben war nicht viel zu erkennen, nur eine Ansammlung leuchtender Pünktchen. Rhodan ging zu diesem Spezialschirm und blieb dicht davor stehen. Aus dem Hintergrund kam Atlan und gesellte sich zu ihm. Beide Männer starrten stumm auf den kleinen Schirm.
»Es sind zehn Millionen Parsek, Perry«, murmelte Atlan. »Und eines der Pünktchen, das ist unsere Milchstraße.«
Rhodan nickte.
»Es ist mir klar, daß wir diese Entfernung niemals mit unserer CREST überwinden können. Unsere Reichweite beträgt höchstens noch eine Million Lichtjahre. Bis zur Milchstraße sind es aber mehr als dreißig Millionen. Ich glaube, diesmal können wir uns wirklich aufgeben. Wie ist es nur möglich, daß es eine Kraft gibt, die uns über eine derartige Entfernung hinweg versetzte? Ein Zweitkonditionierter kann doch nicht allmächtig sein!«
Atlan blieb ganz ruhig stehen und blickte weiter auf die Lichtpunkte.
»Allmächtig vielleicht nicht, aber sehr mächtig. Es kann kein Zweifel daran bestehen, wo wir uns befinden. Die einzigen Zweifel habe ich am Ablauf der Zeit. Hier, an Bord der CREST, ist alles in Ordnung. Die Zeit verläuft normal. Wir können aber nicht sicher sein, ob es außerhalb des Schiffes genauso ist.«
»Was willst du damit sagen, Atlan?«
»Es war nur eine Vermutung. Wir sollten nicht so sicher sein, daß alles stimmt, was uns die Instrumente sagen. Und schließlich ist die Datumsuhr auch nur ein Instrument. Es ist abhängig von der CREST, von uns und von jenen, die sie konstruierten. Es ist auf irdische Verhältnisse abgestimmt. Was ist überhaupt Zeit?«
Rhodan sah seinen Freund lange an, ehe er antwortete:
»Ich glaube, darüber sollten wir uns nicht den Kopf zerbrechen. Wir haben andere Sorgen. Wir haben sogar sehr große Sorgen, wenn man von dem Problem absieht, wie wir wieder zur Erde gelangen können. Wir haben keine Lebensmittel mehr. Zum Glück haben wir auf dem Planeten Clearwater Wasser aufnehmen können. Das reicht sehr lange Zeit. Aber wir haben keine Tiere schießen dürfen. Uns fehlt frisches Fleisch. Unsere hydroponischen Gärten sind leer. Das Nervengift des Zwerges hat alles verdorben. Zwar haben wir sämtliche Spuren beseitigen können, aber leer sind die Gärten trotzdem. Alle Nahrungsmittel, die Wasser enthielten, sind verdorben. Die Vorratskammern sind leer. Wir haben nur noch das steinharte Trockenfleisch, das Trockengemüse – und das ist schon alles. Wie sollen wir da ein paar Jahre lang Tausende von Männern ernähren?«
Atlan nickte.
»Wir brauchen Fleisch – da hast du recht. Ich kann mich erinnern, daß unser Freund Melbar Kasom schon drauf und dran war, den kleinen Gucky zu verspeisen. Zwar hatte er es nicht so ernst gemeint, aber unser Mausbiber hat einen schönen Schreck bekommen. Immerhin beweist doch der scherzhafte Zwischenfall, daß der Hunger nach Fleisch in jedem von uns steckt. Warum suchen wir nicht einen Planeten, auf dem es Fleisch gibt?«
Rhodan wandte sich von dem kleinen Spezialschirm ab und deutete auf den großen Panoramaschirm.
»Wir sind dabei«, sagte er ruhig.
*
Der leicht lädierte Schwanz des Mausbibers Gucky war noch immer in einem Verband. Roi Danton war daraufgetreten, als Gucky unvermittelt innerhalb des Schiffes teleportierte und direkt hinter dem Sohn Rhodans materialisierte. Es war ein Versehen gewesen, aber es hatte einen ziemlichen Ärger verursacht. Schließlich war dieser Schwanz so ziemlich die empfindlichste Stelle Guckys.
Er hockte in dem kleinen Aufenthaltsraum der Mutanten auf einem Sofa und blickte ziemlich kläglich vor sich hin. Neben ihm saß sein Freund Ras Tschubai und versuchte ihn zu trösten. Der riesige Afrikaner, ebenfalls Teleporter, konnte das Gemüt eines Kindes haben.
»Lieber Freund, das geht vorüber. So schlimm ist es ja auch nicht gewesen, denn dieser Roi ist ja kein Schwergewichtler. Außerdem hat er es nicht mit Absicht getan.«
Gucky hob dramatisch beide Hände.
»Nein, mit Absicht hat er es nicht getan, aber mit seinen Füßen! Dann trägt der Kerl immer so komische Stiftabsätze. Die werde ich ihm bei Gelegenheit absägen. Dann ist es aus mit seiner Tänzelei und er kann herumlatschen, als hätte er Holzpantinen an. Möchte wissen, was der sich dabei gedacht hat!«
»Wahrscheinlich überhaupt nichts«, meinte Ras Tschubai.
»Wäre auch ein Wunder gewesen, wenn er einmal gedacht hätte«, knurrte Gucky. Natürlich meinte er es nicht so ernst, denn im Grunde seines Herzens mochte er Roi Danton. Aber da Bully, sein Busenfreund, auf der Erde weilte und nicht an Bord der CREST, benötigte er andere Opfer für seine unvermeidlichen Späße. Nur diesmal war er das Opfer geworden. »Und dann dieser Melbar Kasom! Der Kerl hat die Absicht geäußert, mir das Fell abzuziehen und mich auf einem Spieß zu braten. Was sagst du dazu?«
Ras Tschubai verbiß sich ein Grinsen.
»Vielleicht hatte er Hunger? Wir haben ja schon seit Wochen kein vernünftiges Fleisch mehr bekommen, ganz zu schweigen von einem Braten am Spieß ...«
Gucky richtete sich empört auf.
»Sehe ich vielleicht so aus, als ob ich einen Braten abgäbe?«
Ras betrachtete ihn von oben bis unten. Dann schüttelte er den Kopf.
»Eigentlich nicht.« Er leckte sich genießerisch über die Lippen und betrachtete Gucky weiter. »Ich könnte mir viel eher vorstellen, daß man dich in feuchten Lehm packte, zu einer Kugel rollte und dann in glühende Asche legte. Man müßte natürlich einen ganz großen Haufen glühender Asche haben, darüber käme dann eine Schicht Erde, damit die Hitze nicht entweichen kann. Wenn man dich eine Stunde drinnen ließe und wenn man dann mit einem Hämmerchen den hartgebrannten Lehm zerklopfte, könnte ich mir fast vorstellen ...«
Gucky war ein Stück von Ras Tschubai abgerückt. Er hockte auf der äußersten Ecke der Couch und starrte seinen Freund an. In seinen Augen schimmerte eine merkwürdige Mischung aus maßloser Empörung und blankem Entsetzen.
»Ras, wie kannst du mir das antun! Ich hätte nie gedacht, daß du eine so verdorbene Phantasie hast! Nun denkst auch du nur ans Fressen! Ich begnüge mich mit vertrockneten Pillen, und ihr denkt nur an leibliche Genüsse. Ich finde das barbarisch. Meine besten Freunde wollen mich verzehren – wer hätte das gedacht?«
»Zum Beispiel ich«, sagte John Marshall, der sich bis jetzt an dem Gespräch nicht beteiligt hatte. John war der Leiter des Mutantenkorps und Telepath. Er hatte die Gedanken der beiden gelesen und wußte, daß alles nur ein Scherz war. Er hatte beschlossen, mitzuspielen. »Zwar könnte ich mir etwas Besseres vorstellen als einen gebratenen Mausbiber, aber in der Not frißt der Teufel Fliegen. Und – ehrlich gesagt – befinden wir uns ja in einer Notlage. Fünftausend Männer können nicht jahrelang nur von Trockengemüse und Dörrfleisch leben. Das weiß übrigens Perry Rhodan auch. Soweit ich orientiert bin, ist er auf der Suche nach einem von Tieren bevölkerten Planeten. Nun erhebt sich natürlich die Frage – was ist als Tier zu bezeichnen, und was nicht. Sicherlich werden in diesem Fall unsere Bio-Experten das letzte Wort sprechen, aber damit ist noch lange nicht gesagt, daß sie auch recht haben. Dich, mein lieber Gucky, könnte man auch für ein Tier halten – wenn man dich nicht genauer kennt. Und es könnte sehr leicht jemand auf den Gedanken kommen, dich einzufangen und aufzuessen. Aber wie gesagt ...«, er schüttelte sich, »... du scheinst mir doch nicht der richtige Happen zu sein.«
Gucky ließ die Frotzelei mit ergebener Miene über sich ergehen. Er hockte in seiner Ecke und blickte von einem zum anderen. Dann schüttelte er den Kopf.
»Das ist typisch für Terraner. Kaum gehen ihnen die Steaks aus, dann verfallen sie in den Kannibalismus und wollen ihren besten Freund und Helfer in die Pfanne hauen. Man stelle sich nur vor: Gucky, der Retter des Universums – er wurde in die Pfanne gehauen! Ich muß ehrlich sagen, meine Freunde, ich bin tief erschüttert.«
In diesem Augenblick schrillte der Interkom.
Der Bildschirm leuchtete auf und Perry Rhodans Gesicht erschien.
Er sagte:
»An alle Abteilungsleiter! In einer halben Stunde findet in der Offiziersmesse eine Besprechung statt. Ich bitte alle Mitglieder des Mutantenkorps, ebenfalls zu erscheinen. Es handelt sich um eine routinemäßige Einsatzbesprechung. Es liegt kein Grund zur Beunruhigung vor. Ich danke Ihnen, meine Herren.«
Der Bildschirm wurde wieder dunkel.
Gucky stand auf und rückte den Verband seines Schwanzes zurecht. Er bot einen etwas komischen Anblick. Der Schwanz stand schräg in die Luft, als habe man ihn geschient.
»Wo willst du hin?« fragte Melbar Kasom. Gucky warf ihm einen verächtlichen Blick über die Schulter zu.
»Eigentlich hast du überhaupt nichts hier zu suchen, denn du bist kein Mutant. Ich habe dich hier hereingelassen, weil ich so großzügig bin. Du aber eröffnetest mir, daß ich einen guten Braten abgäbe. Ich finde das undankbar. Und wo ich hin will, geht dich überhaupt nichts an. Ich will meine Ruhe haben, das ist alles.« Er marschierte bis zur Tür und wandte sich dann an John Marshall: »Sollte man mich brauchen, ich bin in meiner Kabine. Aber sie ist abgeschlossen. Ras ist der einzige, der zu mir darf. Er kann ja teleportieren. Jedenfalls werde ich die Tür nicht öffnen.« Er seufzte. »Iltu hat mich ja auch immer sehr appetitlich gefunden, aber das war doch etwas ganz anderes. Euer Appetit verläuft in anderen Bahnen. Iltu hat da ganz andere Vorstellungen. Auf Wiedersehen.«
Er verschwand blitzschnell und schloß die Tür hinter sich.
John Marshall lachte.
»Ich glaube, wir haben dem kleinen Kerl einen schönen Schrecken eingejagt. Hoffentlich nimmt er es nicht zu ernst.« Er sah auf seine Uhr. »Ich muß mich beeilen. Ihr könnt euch wohl denken, daß es sich nicht um eine routinemäßige Einsatzbesprechung handelt. Ich fürchte, es steckt mehr dahinter. Hoffentlich nichts Unangenehmes.«
Melbar Kasom reckte sich.
»Wir haben in den letzten Wochen kaum etwas Angenehmes erlebt. Warum sollte sich das plötzlich ändern?«
*
Die Einsatzbesprechungen der CREST fanden meist in der Offiziersmesse statt. Zur festgesetzten Zeit waren alle Abteilungsleiter pünktlich erschienen, und zusammen mit Oberst Merlin Akran, dem Kommandanten, und Atlan betrat Rhodan den Raum. Er grüßte kurz und setzte sich.
»Meine Herren«, begann er, »die Lage bedarf keiner weiteren Erklärung. Sie alle wissen, was geschehen ist. Wir befinden uns in einer Galaxis, die zweiunddreißig Millionen Lichtjahre von unserer eigenen Milchstraße entfernt ist. Mit unserem Antrieb ist eine Rückkehr ausgeschlossen. Trotzdem bin ich fest überzeugt, daß uns der Heimflug eines Tages glücken wird. Im Augenblick haben wir jedoch dringendere Sorgen. Es ist uns gelungen, unsere Wasservorräte zu ergänzen. Auch Lebensmittel sind in Form von Trockengemüse und Dörrfleisch vorhanden, aber wir können der Mannschaft nicht zumuten, sich jahrelang von dieser Notverpflegung ernähren zu müssen. Was wir benötigen, ist Frischfleisch. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, auf dem nächstbesten Planeten zu landen, auf dem wir primitives Leben feststellen. Wir haben genügend Spezialisten an Bord, die mit Sicherheit feststellen können, ob das Fleisch dieser Lebewesen genießbar ist. Das ist mein Vorschlag. Hat jemand etwas dazu zu sagen?«
Der Chefarzt, Dr. Ralph Artur, lehnte sich ein wenig zurück, um Rhodan besser ansehen zu können.
»Eigentlich wäre nichts dagegen einzuwenden«, sagte er langsam. »Es kommt selten vor, daß Fleisch nicht genießbar ist. Aber auf einer fremden Welt muß man mit allem rechnen. Eine eingehende Untersuchung des Fleisches ist daher unbedingt nötig. Aber das sagten Sie ja bereits, Sir.«
Rhodan nickte nur. Dann deutete er auf einen Offizier, der drei Plätze weiter links saß.
»Major Karel, Sie haben bestimmt etwas zu diesem Thema zu sagen. Ich habe Ihren Einwand erwartet. Bitte.«
Major Karel war der Kontaktoffizier der CREST. Die Aufgabe seiner Abteilung bestand darin, die erste Verbindung mit fremden Lebewesen oder Zivilisationen herzustellen, mit der die CREST in Berührung kam. Seiner Abteilung unterstanden die besten Biochemiker, Biologen, Zoologen und sonstigen einschlägigen Wissenschaftler der Flotte. Natürlich fehlten auch die Astro-Psychologen nicht. Major Karel war selbst einer.