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Die Spur führt zur Wasserwelt - und endet in den Höhlen der Versklavten Auf der CREST IV, dem Flaggschiff der Solaren Flotte, schreibt man Mitte August des Jahres 2436. In den langen Monaten der Irrfahrt durch das Sternenmeer der fremden Galaxis M-87 erlebten die Männer und Frauen der CREST IV phantastische und gefahrvolle Abenteuer. Wiederholt schon vermeinten die Verschollenen, einen Weg zur Rückkehr in die heimatliche Milchstraße gefunden zu haben - doch immer wieder wurden ihre Hoffnungen durch das Einwirken der Herren der Kugelgalaxis zunichte gemacht. Die Herren von M-87 - sie nennen sich Konstrukteure des Zentrums - werden nun aber bald Farbe bekennen müssen, wie sie zu der Forderung Perry Rhodans stehen, seiner kleinen Flotte durch die Lieferung von Paratron-Konvertern den Weg zurück zu ermöglichen - in ein von der Attacke der Zweitkonditionierten bedrohtes Solares Imperium. Was die Terraner und ihre Verbündeten betrifft, so haben sie durch ihr Handeln längst eindeutig bewiesen, daß sie keinen Krieg gegen die Herrscher der fremden Galaxis führen wollen, daß sie nicht als Zerstörer und Eroberer kommen. Und die Terraner erbringen erneut den Beweis für ihre faire, friedfertige Einstellung, als sie, vom Zentralsystem der Bestien kommend, die Wasserwelt anfliegen, in die "Höhlen der Versklavten" eindringen - und DAS RÄTSEL DER BIOSTATION lösen...
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 366
Das Rätsel der Biostation
Die Spur führt zur Wasserwelt – und endet in den Höhlen der Versklavten
von CLARK DARLTON
Auf der CREST IV, dem Flaggschiff der Solaren Flotte, schreibt man Mitte August des Jahres 2436.
In den langen Monaten der Irrfahrt durch das Sternenmeer der fremden Galaxis M 87 erlebten die Männer und Frauen der CREST IV phantastische und gefahrvolle Abenteuer. Wiederholt schon vermeinten die Verschollenen, einen Weg zur Rückkehr in die heimatliche Milchstraße gefunden zu haben – doch immer wieder wurden ihre Hoffnungen durch das Einwirken der Herren der Kugelgalaxis zunichte gemacht.
Die Herren von M 87 – sie nennen sich Konstrukteure des Zentrums – werden nun aber bald Farbe bekennen müssen, wie sie zu der Forderung Perry Rhodans stehen, seiner kleinen Flotte durch die Lieferung von Paratronkonvertern den Weg zurück zu ermöglichen – in ein von der Attacke der Zweitkonditionierten bedrohtes Solares Imperium.
Was die Terraner und ihre Verbündeten betrifft, so haben sie durch ihr Handeln längst eindeutig bewiesen, dass sie keinen Krieg gegen die Herrscher der fremden Galaxis führen wollen, dass sie nicht als Zerstörer und Eroberer kommen.
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Großadministrator wird aufgefordert, einen Planeten zu vernichten.
Atlan – Freund, Berater und Stellvertreter Perry Rhodans.
Eynch Zigulor – Chefwissenschaftler einer Gruppe von Okefenokees.
Captain Rimar Duster – Kommandant des Amphibiengleiters der CREST.
Gucky – Der Mausbiber liebt Überraschungen – und Pilze.
Major Harl Dephin – Steuermann einer genialen Robotkonstruktion.
Dr. Armond Bysiphere
1.
Die CREST IV stand inmitten der gigantischen Sternenfülle der Kugelgalaxis M 87. Nicht weit von ihr entfernt hing der Posbifragmentraumer BOX-13111 scheinbar unbeweglich im Raum. Dieses Schiff ähnelte einem unregelmäßig geformten Würfel mit phantastischen Auswüchsen und verfügte über eine Kantenlänge von dreitausend Metern. Die beiden Kugelraumer der Haluter, im Vergleich zu der BOX und zur CREST winzig klein, hatten wie üblich die Fernsicherung übernommen. Sie hielten sich jedoch immer in der Nähe der großen, roten Doppelsonne auf, die einskommazwei Lichtjahre von den Ausläufern der riesigen Dunkelwolke entfernt stand.
Diese Dunkelwolke war es, die den schon gewohnten Anblick auf den Bildschirmen erheblich störte. Wie eine schwarze Wand schien sie sich vor die Millionen Sterne geschoben zu haben, die auch hier, weitab vom Zentrum der Galaxis, noch relativ dicht standen. In ihr hatte es bis vor wenigen Tagen ein geheimnisvolles Sonnensystem gegeben, das heute bereits nicht mehr existierte. Es handelte sich um die Hauptwelt der so genannten Bestien, den Vorfahren der Haluter. Der Zusammenbruch der Lebensblase hatte die Sonne und alle drei Planeten vernichtet.
Perry Rhodan und seinen Terranern war es jedoch gelungen, zweiundsechzig dort gefangen gehaltene Okefenokees zu befreien. Das Erstaunliche daran war nur, dass diese Okefenokees rein äußerlich nicht mehr sehr an die hässlichen Zwerge erinnerten, die sie vorher gewesen waren.
Als Zwerge waren sie gestorben und in die gläsernen Transmittersärge gelegt worden. Auf ihrem Weg zu dem Planeten Monol, der Kristallwelt des ewigen Lebens, waren sie durch eine Fehlschaltung in die Hände der Bestien gefallen. Zum Glück für sie hatte unterwegs bereits der biophysikalische Hyperregenerierungsprozess begonnen. Dieser Tatsache hatten sie ihr Leben zu verdanken. Auch wenn sie ihr Ziel, den Planeten Monol, niemals erreicht hatten, mussten sie nicht noch einmal sterben. Und das war gut so, denn mehr als zweimal konnten auch die Okefenokees nicht sterben.
Perry Rhodan wendete sich von dem Panoramaschirm ab, den er bisher beobachtet hatte. Er sah Atlan direkt in die Augen.
»Diese Okefenokees – ob sie wissen, wer sie in Wirklichkeit sind? Ich bin fest davon überzeugt, dass sie mit den Konstrukteuren des Zentrums identisch sind – oder doch zumindest sein würden, wenn der Wiedererweckungsprozess nicht unterbrochen worden wäre.«
Atlan setzte sich.
»Ich glaube nicht, dass sie eine Ahnung davon haben. Die Zwerge haben bis jetzt immer ihre Toten auf diese seltsame Weise bestattet, sie wussten nicht, was mit ihnen geschah. Nur wir haben erfahren können, dass die fliegenden Särge auf dem Planeten Monol landen und die Toten dort hyperregeneriert wurden. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Konstrukteure auf diese etwas merkwürdige Art ihre Nachkommenschaft sichern. Vielleicht sind sie selbst zur Reproduktion unfähig. Ich habe übrigens eben mit John Marshall und Gucky gesprochen. Als Telepathen sind sie in der Lage, die Okefenokees ständig zu belauschen. Es haben sich bisher keine Differenzen zu dem ergeben, was sie aussagten. Sie wissen wirklich nicht, was mit ihnen geschehen ist, und warum sie von den Bestien gefangen genommen wurden. Sie haben überhaupt keine Ahnung von den letzten Ereignissen in M 87. Sie starben – und dann wurden sie in der Gefangenschaft wieder wach. Das ist alles.«
Rhodan stand auf und ging unruhig in der Zentrale auf und ab. Dann setzte er sich wieder.
»Wir haben sie befreit, und sie sind unsere Gäste, nicht unsere Gefangenen. Einer von ihnen hat zweifellos eine führende Rolle inne. Es handelt sich um einen Wissenschaftler namens Eynch Zigulor. Ich habe mich vor einer Weile mit ihm unterhalten. Er beharrte darauf, dass wir mit unserer kleinen Flotte das Zentrum anfliegen und Funksprüche aussenden. Ich habe ihn gefragt, warum er darauf besteht, und die Erklärung klingt recht logisch. Er kennt unser Problem, und er ist mit uns der Meinung, dass nur die Konstrukteure des Zentrums uns zu helfen vermögen. Meine schwache Hoffnung, bei den Bestien Unterstützung zu finden, hat sich nun endgültig zerschlagen. Ich muss also diesem Eynch Zigulor recht geben. Ich weigere mich jedoch, so einfach seinem Wunsch nachzugeben. Ich hoffe, du verstehst das ...?«
Atlan nickte.
»Natürlich verstehe ich das, Perry. Es wäre sinnlos, völlig unvorbereitet in das Zentrum der Galaxis M 87 zu fliegen und zu versuchen, Verbindung mit den Konstrukteuren aufzunehmen. Die wissen schon längst, dass wir existieren und welche Probleme wir haben. Wenn sie also wollten, hätten sie den Kontakt bereits hergestellt. Sie warten auf etwas, aber ich kann dir beim besten Willen nicht sagen, worauf. Wir haben nun bei Gott oft genug bewiesen, dass wir unbeabsichtigt in diese Galaxis gekommen sind und nichts sehnlicher wünschen, als in die unsere zurückzukehren. Das aber können wir nur mit ihrer Hilfe. Sie werden auch bald erfahren, dass wir die Hauptwelten der Bestien zerstört haben. Wenn sie das nicht überzeugt, dann weiß ich mir wirklich keinen Rat mehr.«
Rhodan gab keine Antwort. Er blickte wieder auf den Bildschirm, als wolle er die nur einskommadrei Lichtjahre entfernte Dunkelwolke mit den Augen durchdringen. In ihrer Umgebung wirkten die vielen tausend Sterne noch heller als sonst. Eingebettet in dieser Lichtfülle lag sie da, ein gefräßiges Ungeheuer, das auf Opfer wartete.
Endlich sagte Rhodan: »Es ist sehr wahrscheinlich und logisch, dass ich die Bitte Eynch Zigulors erfülle. Die Okefenokees sind uns freundlich gesonnen, und wir sollten sie nicht enttäuschen. Auf der anderen Seite widerstrebt es mir, regelrecht hinter den Konstrukteuren herzulaufen. Es muss auch eine andere Möglichkeit geben, mit ihnen Verbindung aufzunehmen.«
Völlig unerwartet erschien in diesem Augenblick der Mausbiber Gucky in der Kommandozentrale. Er kam ganz normal durch die Tür, die sich automatisch wieder hinter ihm schloss. Er zwinkerte einigen Offizieren vertraulich zu und marschierte dann geradewegs auf Rhodan und Atlan zu. Die beiden Männer machten ihm bereitwillig Platz, so dass er zwischen ihnen auf dem Kontrolltisch Platz nehmen konnte.
»Ganz schlau werde ich aus diesen verwandelten Zwergen nicht«, eröffnete er das Gespräch. »Eigentlich sind sie ja schon längst tot. Aber hier haben solche Begriffe ja keine Gültigkeit mehr. Das habe ich am eigenen Leibe erfahren – Gott sei Dank! Wenn ihr wissen wollt, wie es mir geht: Es geht mir gut.«
Atlan lächelte.
»Daran zweifelt niemand, Kleiner. Seit du auf dem Planeten Monol um fünfhundert Jahre verjüngt wurdest, scheint deine alte Tatkraft zurückgekehrt zu sein. An dir ist kein einziges graues Haar mehr zu entdecken, und schlanker bist du auch geworden. Du bist wesentlich besser dran als wir mit dem Zellaktivator. Dir kann niemand so ein Ding abnehmen.«
Rhodan hatte sich von dem Gespräch nicht ablenken lassen. Er fragte: »Hast du von den Okefenokees etwas Neues erfahren können? Ihr habt sie doch unter ständiger Kontrolle? Wo steckt John Marshall?«
»Er hat Wache, ich habe frei. Deshalb bin ich ja hier. Tut mir leid, es gibt nichts Neues. Die Brüder denken daran, Kontakt mit den Konstrukteuren des Zentrums aufzunehmen. Sie wollen wissen, was gespielt wird. Außerdem beschäftigen sich ihre Überlegungen damit, uns ihre Dankbarkeit zu beweisen. Ich hoffe, das beruhigt euch.«
»Das tut es allerdings«, gab Rhodan zu. Er sah auf, als einer der Offiziere aus der Funkzentrale kam und ihm eine Folie überreichte. »Von wem?«
»Von den Halutern, Sir.«
Rhodan las die Meldung durch und reichte sie Atlan.
»Das werden die Schiffe sein, die der Vernichtung entgingen. Sie haben die Verfolgung aufgenommen. Es wird also Zeit, dass wir von hier verschwinden. Dreitausend Einheiten – das ist eine ganz schöne Menge. Sie kommen aus dem Bereich der Dunkelwolke.«
Atlan, der die Meldung inzwischen durchgelesen hatte, fügte hinzu: »Icho Tolot bestätigt, dass die rote Sonne Dusty Queen zu einer Nova geworden ist. Damit können wir sicher sein, dass die drei zugehörigen Planeten vernichtet wurden. Wenn nur dreitausend Schlachtschiffe der Bestien dem Chaos entgangen sind, können wir noch froh sein.«
»Im Schutz der roten Doppelsonne werden sie uns kaum orten können«, beruhigte ihn Rhodan. »Ich weiß nicht, aber ein unbestimmtes Gefühl warnt mich davor, voreilig zu handeln. Wir sollten noch abwarten. Außerdem haben wir keine Ahnung, wohin wir uns wenden sollen. Wir kennen zwar die Position des Planeten Monol, aber es hat wohl wenig Sinn, jetzt dort zu landen. Die Konstrukteure des Zentrums wissen ohnehin, dass wir die Position kennen. Solange wir keinen Versuch unternehmen, gegen ihren Willen dort zu landen, müssen sie von unseren guten Absichten überzeugt sein. Und ich lege da sehr großen Wert darauf.«
Einer der in der Kommandozentrale anwesenden Offiziere näherte sich der Gruppe. Er nahm Haltung an und wartete ab, bis Rhodan ihn aufforderte, zu sprechen.
»Leutnant Bolard Husinger möchte Sie sprechen, Sir.«
»Husinger? Wer ist das?«
»Ein Leutnant des Einsatzkommandos, Sir. Er war in einer der Korvetten, die auf Zootkohn landeten.«
»Lassen Sie ihn hereinkommen.«
Während sie warteten, traf eine neue Meldung vom Haluterschiff ein. Icho Tolot teilte mit, dass die dreitausend Schiffe sie aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht entdeckt hätten. Sobald sie wieder auf Verfolgungskurs gingen, würde er Bescheid geben.
Leutnant Bolard Husinger war ein noch junger Offizier. Es war ungewöhnlich, dass er Perry Rhodan persönlich in der Kommandozentrale zu sprechen wünschte, aber wenn er darauf bestand, so konnte es sich nur um eine wichtige Angelegenheit handeln. Er stellte sich kurz vor, dann reichte ihm Rhodan die Hand und bot ihm einen Sessel an. Gucky, der immer noch auf dem Kontrolltisch saß, rückte ein wenig zur Seite und verhielt sich schweigsam. Rhodan wusste, dass er in den Gedanken des jungen Offiziers las.
»Ich bin gespannt, was Sie mir mitzuteilen haben, Leutnant«, sagte Rhodan ruhig.
»Vielleicht habe ich einen Fehler begangen, Sir, als ich direkt zu Ihnen kam. Auf dem Planeten Zootkohn übergab mir ein Kampfroboter, der aus dem Einsatz zurückkehrte, einen Behälter. Ich untersuchte ihn an Ort und Stelle und entdeckte einige seltsam geformte Kassetten, die ich für Mikrofilme hielt. Dieser Verdacht hat sich inzwischen bestätigt. Ich habe die Kassetten mitgenommen und den Kommandanten des Einsatzkommandos um Erlaubnis gefragt, sie mit an Bord der CREST zu nehmen. Zuerst hielten wir den Fund für nicht besonders wichtig, aber dann schaltete sich Dr. Bysiphere ein. Er erklärte sofort, dass es sich um Mikrofilme handele. Er bat mich, Sie zu unterrichten. Er ist noch dabei, eine Projektion der Filme zu versuchen.«
Rhodan und Atlan hatten aufmerksam zugehört. Rhodan nickte.
»Sie haben richtig gehandelt, Leutnant. Der Planet Zootkohn ist inzwischen mit seinem ganzen System untergegangen. Die Kassette ist eines der wenigen Dinge, die gerettet wurden. Wissen Sie, was Dr. Bysiphere inzwischen unternommen hat?«
»Ja, Sir. Er will sich mit den befreiten Okefenokee-Zwergen in Verbindung setzen. Er ist davon überzeugt, dass sie ihm helfen können, die Filme einwandfrei zu projizieren. Eynch Zigulor, der Chef der Befreiten, hat seine Hilfe zugesagt. Er behauptet, dass die Erbauer der Forschungsanstalt auf Zootkohn diese Filme angefertigt haben. Wenn ihm die entsprechenden Geräte zur Verfügung gestellt werden, kann er uns die Filme vorführen.«
*
Der Chefwissenschaftler Eynch Zigulor war etwa einen Meter sechzig groß. Er hatte rotbraunes, kurzgeschnittenes Haar und wirkte wegen seiner Schlankheit relativ hochgewachsen. Zusammen mit dem Terraner Dr. Bysiphere, dem Hyperenergetiker, hatte er alles für eine Projektion der erbeuteten Mikrofilme vorbereitet. In dem kleinen Raum waren noch andere Wissenschaftler versammelt, die sich von ihren Plätzen erhoben, als Rhodan, Atlan und Leutnant Husinger eintraten. Unbemerkt schlüpfte auch Gucky in den Saal und nahm in der hintersten Reihe Platz.
Der Okefenokee deutete eine Verbeugung an.
»Es ist mir eine Freude, Ihnen behilflich sein zu können. Um Ihnen Zeit zu ersparen, haben wir uns die Filme bereits angesehen. Bis auf einen behandeln sie Dinge, die im Dusty-Queen-System geschahen. Sie sind für uns relativ uninteressant, da dieses System nicht mehr existiert. Ein Film jedoch ist meiner Meinung nach unserer Aufmerksamkeit wert. Wenn Sie gestatten, mein Befreier, möchte ich Ihnen jetzt diesen Film vorführen.«
Rhodan bedankte sich in wohlgesetzten Worten und setzte sich. Atlan nahm neben ihm Platz. Leutnant Husinger ging zu Dr. Bysiphere und setzte sich neben ihn, um sich leise mit ihm zu unterhalten.
Obwohl bis auf Atlan und Rhodan alle Anwesenden den Film bereits gesehen hatten, trat erwartungsvolle Stille ein. Das Vorführungsgerät begann zu summen. Das weiße Rechteck an der Stirnseite des Saales leuchtete auf.
Die ersten Aufnahmen zeigten Ausschnitte aus dem Sternengewimmel der Kugelgalaxis M 87. Der Film war farbig und vollkommen plastisch. Die Wiedergabe wirkte so echt, dass sie meinten, sie stünden in der Beobachtungskuppel der CREST und sähen hinaus ins Weltall. Während die Bilder wechselten, erklärte Eynch Zigulor, dass es sich seiner Meinung nach um vor Urzeiten angefertigte Aufnahmen handle, die das Auffinden der seinerzeit wichtigsten Forschungsstützpunkte der Okefenokees zeigten.
Als die Hälfte des Films abgelaufen war, sagte Eynch Zigulor: »Aufpassen! Jetzt kommt es!«
Rhodan beugte sich vor. Wieder zeigte das Bild einen Ausschnitt der Galaxis, dann rasten die Sterne, wie von einer ungeheuer leistungsfähigen Gummilinse herangeholt, auf den Zuschauer zu. Dieser Vorgang dauerte so lange, bis nur mehr ein einziger Stern in der Mitte des Bildschirms stand. Es war ein blauer Riese, der von einem kleinen, grünen Planeten umlaufen wurde. Gleichzeitig erschienen auf der rechten Seite des Bildes Schriftzeichen und Zahlen.
Eynch Zigulor übersetzte. Dann sagte er: »Wir haben alle Angaben schon bei der ersten Vorführung durch den Computer errechnen lassen. Demnach handelt es sich bei dem grünen Planeten um eine sehr wichtige Forschungsstation meiner Vorfahren. Dieser Stützpunkt ist fünftausendzweihundertachtzehn Lichtjahre in Richtung der Dunkelwolke vom Zentrum entfernt. Der Name der Sonne lautet Bourjaily. Sie wird von einem einzigen Planeten umkreist, der den Namen Ednil trägt. Das ist der Stützpunkt. Weitere Daten werden nicht angegeben. Es ist jedoch anzunehmen, dass dieser Planet bewohnbar ist. Er muss schon vor undenkbaren Zeiten von meinen Vorfahren als Stützpunkt aufgegeben worden sein.«
Die Kamera ging noch näher an den blauen Riesen heran. Erst jetzt sah man, dass es sich um eine Doppelsonne handelte. Der blaue Stern begann sich zu teilen, und der Begleiter, ein kleiner grüner Stern, wurde deutlich sichtbar. Er hatte fast die gleiche Farbe wie der Planet, der nur dank der großartigen Aufnahmetechnik auf so große Entfernung sichtbar gemacht wurde.
Eynch Zigulor begann wieder zu sprechen: »Wir dürfen nicht vergessen, dass wir von dreitausend Schiffen der Bestien verfolgt werden. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie diese Filme kennen und sich zu dem Stützpunkt Ednil zurückziehen. Das sollte unter allen Umständen verhindert werden. Es dürfte wohl besser sein, diesen Stützpunkt zu zerstören, ehe die Bestien dort landen und sich zur Verteidigung einrichten. Wenn ich also eine Bitte äußern dürfte ...«
»Wenn Sie mit dieser Bitte die Zerstörung eines Planeten meinen, der uns völlig unbekannt ist, so muss ich Sie enttäuschen.« Rhodans Stimme klang sehr ruhig, aber der eisige Unterton einer Ablehnung war nicht zu überhören. »Wir sind nicht in diese Galaxis gekommen, um zu zerstören. Wenn das Dusty-Queen-System vernichtet wurde, so war das nicht unsere Schuld. Wir müssen die Konstrukteure des Zentrums davon überzeugen, dass wir Hilfe benötigen und ehrlichen und freundschaftlichen Kontakt mit ihnen wünschen. Das kann nicht damit erreicht werden, dass wir Planeten oder ganze Systeme zerstören. Ich hoffe, Sie haben für unseren Standpunkt Verständnis.«
Wenn der Chefwissenschaftler der Okefenokees enttäuscht war, so ließ er sich nichts anmerken.
»Selbstverständlich würdige ich Ihren Standpunkt. Trotzdem möchte ich Sie bitten, das System aufzusuchen. Vielleicht gibt es dort einen Hinweis zur Lösung aller Geheimnisse, die wir bisher nicht enträtseln konnten. Und vielleicht liegt dort ein weiterer Schlüssel, der das Tor zu Ihrer endgültigen Heimkehr in Ihre Heimatgalaxis öffnet.«
Ehe Rhodan antworten konnte, mischte sich Dr. Bysiphere, der äußerst fähige Wissenschaftler, ein.