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Kein Kontakt mit der MARCO POLO - das Raumschiff der Retter wird gejagt Auf Terra schreibt man Anfang Dezember des Jahres 3437. Perry Rhodan, Regierungschef und Begründer des Solaren Imperiums der Menschheit, hält sich mit der MARCO POLO, dem neuesten und mächtigsten Fernraumschiff der Solaren Flotte, seit geraumer Zeit in NGC 4594, der Heimatgalaxis der Cappin-Völker, auf. Perry Rhodan, von achttausend Terranern und Bewohnern anderer Welten der Milchstraße begleitet, will sich Gewißheit darüber verschaffen, was in "Gruelfin", wie NGC 4594 von den Cappins genannt wird, wirklich vorgeht - und ob die Takerer tatsächlich eine Invasion der Milchstraße planen. Ovaron hingegen, dem die MARCO POLO zu einer Rückkehr in seine Heimatgalaxis verholfen hat, interessiert sich vor allem dafür, was aus dem vor 200 Jahrtausenden von ihm regierten Volk der Ganjasen geworden ist. Der Archivplanet der Moritatoren, auf dem ein Spezialistenteam der MARCO POLO landen und die seit Jahrtausenden gespeicherten Informationen durchforschen darf, sollte nun eigentlich all die Komplexe zur Klärung bringen können, an denen Perry Rhodan und Ovaron interessiert sind. Aber es kommt nicht dazu. Das Kontrollkommando der Takerer ist mit der Untersuchung der Archive nicht einverstanden. Anschläge auf die Neuankömmlinge werden verübt - und dann, als Perry Rhodans Leute sich der Schlüsselinformation bemächtigen, beginnt der Weltuntergang. Perry Rhodan und sein Team können unter Mitnahme von rund 6000 Moritatoren der planetarischen Vernichtung gerade noch rechtzeitig entgehen. Doch dann wird ihre Lage zunehmend kritischer. Die MARCO POLO meldet sich nicht - und die Ereignisse zwingen den Leichten Kreuzer, dessen Aufnahmekapazität hoffnungslos überbelastet ist, zur FLUCHT INS UNGEWISSE...
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 461
Flucht ins Ungewisse
Kein Kontakt mit der MARCO POLO – das Raumschiff der Retter wird gejagt
von CLARK DARLTON
Auf Terra schreibt man Anfang Dezember des Jahres 3437. Perry Rhodan, Regierungschef und Begründer des Solaren Imperiums der Menschheit, hält sich mit der MARCO POLO, dem neuesten und mächtigsten Fernraumschiff der Solaren Flotte, seit geraumer Zeit in NGC 4594, der Heimatgalaxis der Cappin-Völker, auf.
Perry Rhodan, von achttausend Terranern und Bewohnern anderer Welten der Milchstraße begleitet, will sich Gewissheit darüber verschaffen, was in »Gruelfin«, wie NGC 4594 von den Cappins genannt wird, wirklich vorgeht – und ob die Takerer tatsächlich eine Invasion der Milchstraße planen. Ovaron hingegen, dem die MARCO POLO zu einer Rückkehr in seine Heimatgalaxis verholfen hat, interessiert sich vor allem dafür, was aus dem vor 200 Jahrtausenden von ihm regierten Volk der Ganjasen geworden ist.
Der Archivplanet der Moritatoren, auf dem ein Spezialistenteam der MARCO POLO landen und die seit Jahrtausenden gespeicherten Informationen durchforschen darf, sollte nun eigentlich all die Komplexe zur Klärung bringen können, an denen Perry Rhodan und Ovaron interessiert sind. Aber es kommt nicht dazu.
Das Kontrollkommando der Takerer ist mit der Untersuchung der Archive nicht einverstanden. Anschläge auf die Neuankömmlinge werden verübt – und dann, als Perry Rhodans Leute sich der Schlüsselinformation bemächtigen, beginnt der Weltuntergang.
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Retter wird gejagt.
Atlan – Der Lordadmiral entdeckt eine neue Sonne.
Ovaron – Der Ganjo muss auf seine Anerkennung warten.
Menesh Kuruzin – Kommandant eines Raumschiffes in Not.
Gucky – Der Mausbiber betrinkt sich und erhält einen Orden.
Pagellan – Ein kosmischer Zigeuner.
Abschena
1.
Galaxis NGC 4594.
Auch »Sombrero-Nebel« genannt.
Entfernung von der Erde: elf Millionen Parsek, also etwa sechsunddreißig Millionen Lichtjahre.
Einhundertzwanzig Milliarden Sonnen!
Die Heimat der Cappins, und damit Ovarons Heimat. Nach zweihunderttausend Jahren sah er sie wieder, eine Zeitspanne, die er nur durch den Nullzeitdeformator hatte überwinden können. Er war zurückgekehrt – in die Zukunft zurückgekehrt –, um sein Volk zu suchen, dessen Spuren sich in Raum und Zeit verloren hatten. Auf der Archivwelt Molakesch hofften er und Rhodan, Antwort auf alle Fragen zu erhalten, aber auch das hatte sich als Trugschluss erwiesen. Eine von den Takerern gezündete Zeitbombe hatte den Planeten in eine aufflammende Sonne verwandelt. Sechstausend Moritatoren, Hüter der Vergangenheit, hatten sich auf den Leichten Kreuzer CMP-1 retten können.
Nun stand der Kugelraumer, hundert Meter Durchmesser, am Rande des kleinen Sonnensystems, vollgepfercht und von der MARCO POLO durch unbekannte Entfernung getrennt.
Ein Funkkontakt konnte nicht hergestellt werden. Da kein weiterer Treffpunkt vereinbart war, blieb nur das Warten auf die Rückkehr des Flaggschiffs, mit dem sich Atlan auf die Suche nach dem »Wissenden« gemacht hatte.
Mehr als sechstausend Menschen in einem relativ kleinen Raumschiff! In Maschinenräumen und Korridoren lagen die Moritatoren wie die Heringe übereinander und konnten sich kaum rühren. In den Kabinen der Stammbesatzung der CMP-1 war es nicht besser. Es war selbstverständlich, dass die Terraner alle Unbequemlichkeiten nicht nur ihren unfreiwilligen Gästen allein zuschoben, sondern ihren Teil dazu beitrugen, die Lage zu erleichtern. Jeder hatte seine Kabine mit Flüchtlingen vollgestopft.
Gucky und Ras Tschubai teilten sich eine kleine Kabine mit zehn Moritatoren, deren äußere Erscheinung durchaus humanoid war. Trotz aller Gutmütigkeit hatte der Mausbiber es verstanden, wenigstens sein Bett für sich zu behalten. Als sich die Moritatoren auf den Boden niederlegten, hatte er gesagt: »Aber, meine Herren, mein Bett steht Ihnen selbstverständlich zur Verfügung ...«
»Das können wir nicht annehmen«, antwortete einer der Moritatoren höflichkeitshalber, und Gucky hatte schnell gerufen: »Der Gast hat immer recht!« – und war liegen geblieben.
Und da lag er auch jetzt noch, müde von seinen vielen Einsätzen auf Molakesch.
Auf der anderen Seite der kleinen Kabine lag Ras Tschubai, der afrikanische Teleporter. Er lag auf dem Rücken und starrte untätig und in Gedanken versunken gegen die Decke. Etwas anderes hatte er im Augenblick auch nicht zu tun, und es gab eine Menge Dinge, über die er nachzudenken hatte.
Gucky, der außer Teleporter und Telekinet auch noch Telepath war, hatte dagegen eine Menge zu tun. Er esperte die Gedanken der Männer in der Kommandozentrale der CMP-1, um Neuigkeiten zu erfahren. Aber er wurde enttäuscht.
Vorläufig schien es keine Neuigkeiten zu geben.
Rhodan unterhielt sich gerade mit dem Kommandanten des Leichten Kreuzers, Oberstleutnant Menesh Kuruzin. Beide Männer stellten fest, dass sie gar keine andere Wahl hatten, als am Rande des kleinen Systems die Rückkehr der MARCO POLO abzuwarten, die den geheimnisvollen Wissenden suchen und retten sollte. Soweit bekannt geworden war, wurde der Wissende in seinem kleinen Schiff von vier Schiffen der Takerer angegriffen, die unter allen Umständen verhindern wollten, dass der Wissende mit Rhodan und Ovaron zusammentraf.
»Obwohl wir die künstliche Schwerkraft in der CMP-1 auf 0,3 Gravos herabsetzten, ist der Zustand auf Dauer unerträglich«, sagte Rhodan, und Gucky gab ihm insgeheim recht. »Es ist ein Glück, dass die Lufterneuerungsanlage trotz der Überlastung noch einwandfrei arbeitet. Es ist nur der Platzmangel, der mir Sorgen bereitet. Wenn Atlan doch endlich käme!«
»Wir haben auch genügend Lebensmittel an Bord, Sir. Was mir Sorge bereitet, sind mehr die Takerer, Sir. Die fünfzig geflohenen Takerer, meine ich in erster Linie. Sie haben bestimmt ihre Kampfflotten alarmiert. Wir werden mit einem Besuch rechnen müssen, und das kann dann recht unangenehm werden.«
»Da gebe ich Ihnen vollkommen recht, Oberstleutnant. Sorgen Sie dafür, dass insbesondere die Feuerleitzentrale in ständiger Alarmbereitschaft ist. Ich bin diesmal entschlossen, jeden Angriff der Takerer mit allen Mitteln abzuwehren.«
Auf seinem Bett grinste Gucky und murmelte: »Rhodan, werde hart!«
Eine Bemerkung, die nicht ohne Sinn blieb. Atlans Meinung nach ging Rhodan gegen die Takerer, die eine halbe Galaxis verwüstet hatten, viel zu weich vor. Immer wieder sagte sich der Großadministrator des Solaren Imperiums, dass ihn die Verhältnisse einer fremden Galaxis nichts angingen und dass er sich nicht einzumischen habe. Dem gegenüber stand die Tatsache, dass er stets auf Seiten der Gerechtigkeit und der Unterdrückten war. Seine Hilfeleistung für die unglücklichen Moritatoren auf Molakesch hatte das nur zu deutlich bewiesen.
»Die Takerer werden diesmal eine unangenehme Überraschung erleben«, versprach Oberstleutnant Kuruzin. Und dann fügte er hinzu: »Wenn sie nicht gerade in überwältigender Übermacht erscheinen.«
»Dann fliehen wir«, sagte Rhodan trocken. »Die MARCO POLO wird immer hierher zurückkehren, um uns aufzunehmen. Wir haben die Möglichkeit, eine Botschaft zurückzulassen. Aber dazu wäre es notwendig, einen zweiten Treffpunkt ausfindig zu machen.«
»Den aber haben wir nicht«, erklärte Kuruzin, genauso trocken.
Gucky lauschte noch eine Weile, erfuhr aber nichts Neues. Erst als Roi Danton in die Kommandozentrale kam, auf deren Boden ebenfalls Moritatoren in Reihen nebeneinanderlagen, wurde er wieder aufmerksam.
Wo Rhodans Sohn auftauchte, war meistens was los. Ganz umsonst machte sich Danton nicht die Arbeit, über die Liegenden hinwegzusteigen, um zu Rhodan zu gelangen, der neben Kuruzin in einem Sessel vor den Kontrollpulten saß. Dabei sah er auf den Panorama-Bildschirm, und durch seine Augen sah auch Gucky, was es dort zu sehen gab.
Immer noch stand der von einem Atombrand vernichtete Planet Molakesch als zweite Sonne im All. Das System besaß nun praktisch zwei Sonnen, ein Merkmal, das jedem auffallen musste, der es von den Karten oder eigener Anschauung kannte.
Danton erreichte den Kommandostand, ohne einem Moritatoren auf den Bauch getreten zu sein. Aufatmend lehnte er sich gegen Rhodans Sessel.
»Ich komme mir vor wie eine Sardine, die zufällig am Leben gelassen wurde und sich in der Büchse wiederfindet. Ist schon versucht worden, einen Kontakt mit der MARCO POLO herzustellen? Dieser Atlan flitzt in der Gegend herum, während wir hier sitzen und warten.«
»Wir haben versucht, Transmitterkontakt herzustellen«, beruhigte ihn Rhodan. »Leider vergebens. Die Entfernung muss inzwischen so groß geworden sein, dass sie nicht mehr überbrückt werden kann.«
»Und Funkkontakt? Schließlich hat der Hyperkom eine verdammt große Reichweite.«
»Wir sind seit Stunden dabei. Die Funkzentrale arbeitet ununterbrochen. Keine Sorge, Roi, wir versuchen, was menschenmöglich ist. Vergiss aber nicht, dass die MARCO POLO unter allen Umständen den Wissenden finden muss! Von ihm allein hängt es ab, ob Ovaron identifiziert und damit von den Moritatoren als Ganjo anerkannt wird. Seit zweihunderttausend Jahren warten die unterdrückten Völker dieser Galaxis auf den Ganjo, der sie vom Joch der Takerer befreien soll. Kein Wunder also, dass sie beim Erscheinen eines solchen Ganjos misstrauisch und vorsichtig sind. Nur ein Wissender kann ihn identifizieren.«
»Und so ein Wissender wird nun von vier Schiffen der Takerer angegriffen! Nun ja, Atlan wird schon wissen, wann er umkehren muss, sonst findet er uns überhaupt nicht mehr.«
»Alle astronautischen Daten sind in den Computern der MARCO POLO verankert. Atlan wird uns immer finden – wenn wir noch hier sind.«
»Eben, das ist ja das Problem! Wenn Kriegsschiffe der Takerer aufkreuzen und uns angreifen, kann uns nur die Flucht retten.«
»Diese Galaxis ist groß genug.«
»Sie ist zu groß, Roi! Wir wären nicht eine Stecknadel, sondern nur ein Atom in einem Heuhaufen. Wie sollte Atlan uns da finden?«
»Indem wir ihm etwas hier zurücklassen, Vater.«
»Eine Funksonde?«
»Genau eine solche!«
Rhodan nickte.
»Daran habe ich natürlich auch schon gedacht, aber wir müssten dann in der Sonde zumindest die Koordinaten eines neuen Treffpunktes speichern. Wir haben Sternkarten, und auch Ovaron kann sich noch an einige markante Positionen entsinnen. Außerdem sind sechstausend Moritatoren an Bord. Sie müssten ein System kennen, das den Takerern verhältnismäßig unbekannt geblieben ist. Hm, du hast recht. Ich werde mit den Moritatoren sprechen.«
»Tue es, bevor es zu spät ist.«
Auf seinem Bett nickte Gucky vor sich hin. Laut sagte er: »Die haben hübsche Sorgen, Ras. Wir liegen hier gemütlich auf unseren Betten, und in der Kommandozentrale zerbrechen sie sich den Kopf über ganz einfache Dinge. Kein Transmitterkontakt mit der MARCO POLO, kein Hyperfunkkontakt! Aber daran, dass ich Telepath bin, haben sie natürlich noch nicht gedacht!«
Ras rührte sich nicht, als er fragte: »Hast du denn schon versucht, Verbindung zu Fellmer Lloyd auf der MARCO POLO aufzunehmen?«
»Natürlich habe ich das!«
»Und ...?«
Gucky seufzte: »Nichts, absolut nichts, Ras!«
»Na also, was willst du denn? Was hilft es, wenn Rhodan dich um Hilfe bittet?«
Gucky starrte mit indignierter Miene gegen die Decke.
»Er könnte damit immerhin beweisen, dass er mich noch nicht für völlig vertrottelt hält. Kannst du dich an die Zeiten erinnern, da man mich den ›Überall-zugleich-Töter‹ nannte und als den ›Retter des Universums‹ bezeichnete? Mann, Ras, das waren wirklich noch Zeiten! Da hatte man das Gefühl, nicht umsonst auf der Welt zu sein. Aber jetzt ...? Müde Sache, würde ich sagen. Man hockt in einer überfüllten Kabine herum und wartet. Ich frage mich nur, ob wir auf die Rückkehr der MARCO POLO oder auf einen Angriff der Takerer warten.«
»Auf beides«, sagte Ras und gähnte.
Gucky hielt den Mund und esperte weiter. Wenn er schon nicht schlief oder nicht benötigt wurde, dann wollte er doch wenigstens wissen, was sich so tat.
Und er wurde nicht enttäuscht.
*
Ovaron war ebenfalls in die Kommandozentrale gekommen.
Als Cappin hatte er das größte Interesse daran, in dieser Galaxis, die seine Urheimat war, klare Verhältnisse zu schaffen. Zumindest wollte er die Geheimnisse klären, die über der Vergangenheit und Gegenwart lagen und sie verschleierten. Er wollte sein Volk suchen, das verschollen zu sein schien. Nur die Takerer waren geblieben, schon vor zweihunderttausend Jahren seine erbitterten Feinde.
»Noch nichts?«, erkundigte er sich bei Rhodan.
Ehe Rhodan antworten konnte, meldete sich die Orterzentrale über den Interkom: »Sir, mehrere Echos! Wahrscheinlich Fremdschiffe, denn Funkkontakt konnte auf der eigenen Flottenfrequenz nicht hergestellt werden. Wir übertragen die Impulse auf den Großschirm in der Kommandozentrale.«
»Danke«, sagte Rhodan und nickte Ovaron nur kurz zu. »Da haben Sie Ihre Antwort, Ovaron.«
Das Bild auf dem Panoramaschirm erlosch, um einem anderen Platz zu machen. Zuerst waren es nur undeutliche Schatten, die schwer zu erkennen waren, aber dann wurden die Schatten deutlicher und entpuppten sich als Raumschiffe. Sie besaßen die typische Bauart von takerischen Schiffen.
Sie hatten den Leichten Kreuzer noch nicht geortet, denn sie ignorierten ihn. In langsamer Fahrt trieben sie in das Sonnensystem herein, und ihre Kommandanten mussten die Vernichtung des Planeten Molakesch inzwischen einwandfrei registriert haben.
Weitere Verbände tauchten aus dem Linearraum auf. Rudelweise erschienen sie auf dem Panoramaschirm.
Rhodan sagte: »Es ist unmöglich, dass wir auf die Dauer unentdeckt bleiben. Sie werden Kundschafter aussenden, und einer von ihnen wird uns orten, früher oder später. Roi, würdest du dich um die Funksonde kümmern, die wir zurücklassen werden? Danke.« Er wandte sich an Ovaron: »Bitte, finden Sie drei oder vier Moritatoren heraus, die einflussreich sind und sich in ihrer Galaxis auskennen. Ich muss von ihnen die Position eines Sonnensystems erfahren, das unter ihrem Einfluss steht und den Takerern mit einiger Sicherheit unbekannt ist. Wir benötigen die Koordinaten eines Treffpunktes mit der MARCO POLO. Die Daten werden der Funksonde mitgegeben, die wir zurücklassen. Beeilen Sie sich, niemand weiß, wieviel Zeit wir noch haben.«
Roi und Ovaron befolgten Rhodans Anweisung ohne Widerspruch.
In diesem Augenblick materialisierte Gucky neben Rhodan. Sein Gesicht verriet Unmut und Vorwurf zugleich.
»Die einfachsten Lösungen scheinen dir nie einzufallen?«, erkundigte er sich ziemlich patzig. »Hast du vergessen, dass ich auch noch da bin?«
Rhodans Gesicht verriet ehrliche Verblüffung.
»Wie könnte ich dich je vergessen, Kleiner, aber ich bin so sehr von deinen Fähigkeiten überzeugt, dass ich auch ohne besonderen Auftrag daran glaube, dass du bereits alles versucht hast, mit Fellmer Kontakt aufzunehmen. Wäre es dir gelungen, hättest du dich schon gemeldet. Ist es nicht so?«
Gucky nickte.
»Ja, richtig, so wäre es allerdings. Aber etwas anderes hast du vergessen, Perry. Wenn ich zusammen mit Ras und Takvorian einen Intensivblock bilde, kann ich meine telepathischen Fähigkeiten verdreifachen, und damit auch die Entfernung meiner Reichweite.«
»Und warum hast du das noch nicht getan?«
»Weil ich dazu Ruhe brauche, und wo willst du in diesem Schiff noch einen Raum finden, in dem keine Moritatoren aufgestapelt herumliegen? Ich muss mit den beiden Mutanten allein sein, wenn ich den Block bilde.«
»Stimmt, daran habe ich nicht gedacht. Viel Zeit haben wir nicht mehr, denn die Flotte der Takerer befindet sich auf dem Anflug. Sie kann uns jeden Augenblick orten, und ich bin sicher, dass sie dann unverzüglich angreifen wird. Ich werde in einem Nebenraum der Funkzentrale alles entfernen lassen, was dich stören könnte. Hole inzwischen Ras und Takvorian. Teleportiere, das geht schneller.«
»Außerdem«, setzte Gucky grinsend hinzu, »würde Takvorian auf dem Weg hierher ein paar Moritatoren zertrampeln.«
Guckys Befürchtung war nicht unbegründet. Schließlich war Takvorian ein Pferd mit einem menschlichen Oberkörper, eine misslungene Züchtung der Cappins vor zweihunderttausend Jahren auf der Erde. Takvorian konnte willkürlich den Zeitablauf seiner Umgebung verändern.
Inzwischen kehrte Ovaron zurück. In seiner Begleitung befanden sich drei Moritatoren.
»Perry, ich habe drei von ihnen gefunden, die mir wichtig zu sein scheinen. Es wird jedoch schwierig sein, ihnen unseren Standpunkt klarzulegen. Sie sind verschiedener Meinung über das, was wir tun sollen.«