Perry Rhodan 503: Planet der Digger - Clark Darlton - E-Book

Perry Rhodan 503: Planet der Digger E-Book

Clark Darlton

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Beschreibung

Mit der GOOD HOPE II auf der Welt hinter dem Schwarm - ein Einsatz am Rande der Galaxis Der Juli des Jahres 3441 Terrazeit geht seinem Ende zu. Perry Rhodan, erst vor kurzem aus der Galaxis Gruelfin zur Erde zurückgekehrt, stand vor den Trümmern dessen, was in jahrhundertelanger Arbeit mühsam aufgebaut worden war. Er ließ die bewährte MARCO POLO auf dem Flottenhafen von Terrania zurück und begab sich zusammen mit 60 Gefährten, unter ihnen Gucky und Atlan, mit der GOOD HOPE II, einer speziell ausgerüsteten Korvette, erneut ins Ungewisse. Perry Rhodan bleibt keine andere Wahl, auch wenn die Beseitigung der chaotischen Zustände auf der Erde den aufopfernden Einsatz eines jeden von der Verdummung nicht betroffenen Menschen erfordert. Aber das Chaos ist seit dem Auftauchen des mysteriösen "Schwarms" vor rund sieben Monaten allgegenwärtig. Es betrifft nicht nur das Solsystem, sondern erstreckt sich über die ganze Galaxis, wie Meldungen und Notrufe immun gebliebener Intelligenzen besagen. Perry Rhodan hat vor, den "Schwarm" zu erforschen. Er geht von der Annahme aus, dass es gelingen könnte, ein Gegenmittel gegen die vom Schwarm ausgehende Manipulierung der Gravitationskonstante, die die Verdummung der meisten Intelligenzen bewirkt, zu finden oder die Beherrscher des Schwarms wenigstens davon abzubringen, die Milchstraße zu durchqueren. Perry Rhodans kleines Raumschiff hat inzwischen eine beachtliche Strecke zurückgelegt. Die GOOD HOPE II befindet sich hinter dem "Schwarm" - ihr Ziel ist der PLANET DER DIGGER ...

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Veröffentlichungsjahr: 2011

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Nr. 503

Planet der Digger

Mit der GOOD HOPE II auf der Welt hinter dem Schwarm – ein Einsatz am Rande der Galaxis

von CLARK DARLTON

Der Juli des Jahres 3441 Terrazeit geht seinem Ende zu. Perry Rhodan, erst vor kurzem aus der Galaxis Gruelfin zur Erde zurückgekehrt, stand vor den Trümmern dessen, was in jahrhundertelanger Arbeit mühsam aufgebaut worden war. Er ließ die bewährte MARCO POLO auf dem Flottenhafen von Terrania zurück und begab sich zusammen mit 60 Gefährten, unter ihnen Gucky und Atlan, mit der GOOD HOPE II, einer speziell ausgerüsteten Korvette, erneut ins Ungewisse.

Perry Rhodan bleibt keine andere Wahl, auch wenn die Beseitigung der chaotischen Zustände auf der Erde den aufopfernden Einsatz eines jeden von der Verdummung nicht betroffenen Menschen erfordert. Aber das Chaos ist seit dem Auftauchen des mysteriösen »Schwarms« vor rund sieben Monaten allgegenwärtig. Es betrifft nicht nur das Solsystem, sondern erstreckt sich über die ganze Galaxis, wie Meldungen und Notrufe immun gebliebener Intelligenzen besagen.

Perry Rhodan hat vor, den »Schwarm« zu erforschen. Er geht von der Annahme aus, dass es gelingen könnte, ein Gegenmittel gegen die vom Schwarm ausgehende Manipulierung der Gravitationskonstante, die die Verdummung der meisten Intelligenzen bewirkt, zu finden oder die Beherrscher des Schwarms wenigstens davon abzubringen, die Milchstraße zu durchqueren.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Großadministrator ist mit der GOOD HOPE II unterwegs.

»Es« – Der Unsterbliche von Wanderer stattet Atlan einen Besuch ab.

Gucky – Der Mausbiber erlebt peinliche Überraschungen.

Flinder Tex Gruppa – Erster Digger von Hidden World.

Herschell Anders – Gruppas Begleiter.

Sergeant Bark Khor

Im Jahre 3440 terranischer Zeitrechnung geriet die Milchstraße in Aufruhr. Eine unbegreifliche und noch nicht zu definierende Gefahr näherte sich unaufhaltsam den Grenzen der Galaxis und drang dann in sie ein.

Der »Schwarm« war da.

Niemand wusste, was der Schwarm war und woher er kam. Nur Perry Rhodan und seine Getreuen hatten ihn aus der Ferne beobachten können, als sie aus der Galaxis Gruelfin in die heimatliche Milchstraße zurückkehrten. Aber da ahnten sie die Gefahr noch nicht.

Drei Jahre zu spät kehrten sie zur Erde zurück, und sie fanden das Chaos vor. Die fünfdimensionale Gravitationskonstante der Galaxis war verändert worden, alle intelligenten Lebewesen verdummten, nur Mutanten, die Mentalstabilisierten und die Träger von Zellaktivatoren blieben normal.

Und jene Besatzungen von Schiffen, die sich im Linearraum aufhielten, als die Katastrophe über sie hereinbrach.

Die MARCO POLO, das unersetzliche Riesenschiff mit dem einzigen existierenden Dimesextatriebwerk, blieb auf der Erde zurück, wohlbehütet von Oberst Elas Korom-Khan. Er würde das Schiff verteidigen, falls Plünderer oder gar Angehörige der Spezies Homo superior es angriffen oder zu vernichten suchten.

Mit der INTERSOLAR war Reginald Bull unterwegs, um in den Tiefen des Universums jenen Menschen Hilfe zu bringen, die darum baten. Er wurde von Julian Tifflor, Ribald Corello, Balton Wyt und mehr als dreihundert gesund gebliebenen Terranern begleitet. Rhodan aber bemannte den Kreuzer CMP-41 mit sechzig Männern und Frauen, nannte das Schiff voller Symbolik GOOD HOPE II und startete zu einer Mission, die hoffnungslos schien. Er wollte der unbekannten und furchtbaren Gefahr auf den Grund gehen, er wollte sich ihr entgegenstellen und sie, wenn überhaupt möglich, zu bannen versuchen.

Zurück blieb die chaotische Erde, das zusammengebrochene Solare Imperium, eine verlorene Menschheit – und ein winziger Punkt Hoffnung jener, die das Geschehen noch halbwegs begreifen konnten.

Diese Hoffnung ballte sich in einem Kugelraumer von hundert Metern Durchmesser zusammen.

Ein Staubkorn in der unermesslichen Weite des Universums ...

1.

Perry Rhodan und Atlan.

Die Emotionauten Mentro Kosum und Senco Ahrat.

Icho Tolot, nur noch halb aktionsfähig.

Die Mutanten Gucky, Ras Tschubai, Fellmer Lloyd, Takvorian und Merkosh, der Gläserne.

Die Mentalstabilisierten Joak Cascal, Alaska Saedelaere und Lord Zwiebus, der Pseudo-Neandertaler.

Dreizehn Personen – die letzte Hoffnung einer verlorenen Erde.

Einer Erde, die heute, am 14. Juli 3441, schon Tausende von Lichtjahren hinter dem Schiff lag und mit der es keine reguläre Funkverbindung mehr gab.

Einer Erde, auf der die soziale Umwälzung bereits begonnen hatte und deren künftiges Schicksal, abgesehen von der kosmischen Gefahr des Schwarms, mehr als ungewiss war.

*

Die GOOD HOPE II tauchte zurück ins Einstein-Universum, um die neuen Kursdaten von den einwandfrei funktionierenden Positroniken errechnen zu lassen. Das Schiff bewegte sich knapp mit Lichtgeschwindigkeit durch einen relativ sternenarmen Raum am Rande der Milchstraße. Die Fernortung stellte kein künstliches Objekt im Umkreis von mehreren hundert Lichtjahren fest. Die nächste Sonne war sieben Lichtjahre entfernt.

Ruheperiode.

Rhodan hatte sich in seine Kabine zurückgezogen, um ein paar Stunden zu schlafen. Atlan hatte den gleichen Gedanken, aber irgend etwas bewegte ihn dazu, noch einmal die Hyperfunkzentrale des Kreuzers aufzusuchen, um sich nach dem letzten Stand der Dinge zu erkundigen.

Captain Farside war im Dienst. Er verdankte seine geistige Gesundheit höchstwahrscheinlich dem Umstand, dass seine Schädeldecke zum größten Teil aus einer Silberlegierung bestand. Jedenfalls war er nicht das, was allgemein ohne jede Ironie als »verdummt« bezeichnet wurde.

Als Atlan die Funkzentrale betrat, kam er ihm entgegen.

»Nur ein kurzer Routinekontakt mit der INTERSOLAR, Sir. Der Staatsmarschall hat beschlossen, einen der geheimen USO-Stützpunkte anzufliegen, der um Hilfe funkte. Bei denen scheint die Biopositronik durcheinandergeraten zu sein. Von der Erde trafen keine Nachrichten ein.«

»Danke.« Atlan setzte sich in einen der Kontursessel vor den Funkkontrollen. »Ich beginne mich zu wundern, dass es überhaupt noch Funkverbindungen gibt.«

»Sie waren schlecht genug. Wir empfangen laufend SOS-Rufe von terranischen und anderen Schiffen, die in den Normalraum zurückkehrten und in den Einfluss der unbekannten Strahlung gerieten.«

»Vielleicht ist es wirklich eine Art Strahlung«, meinte Atlan, der genausowenig die Ursache der Katastrophe kannte wie Rhodan oder sonst jemand. »Wir werden es herausfinden.«

Farside setzte sich in den Nachbarsessel. Er fand, eine solche Gelegenheit zum Ausfragen würde er so schnell nicht wieder erhalten.

»Gibt es schon Anhaltspunkte?«, erkundigte er sich.

Atlan schüttelte den Kopf.

»Keine, Captain. Vom Schwarm wissen wir praktisch auch noch nichts. Energieblasen, in denen sich wahrscheinlich Schiffe verbergen. Ein paar Vorhuten, dann die Hauptkonzentration, eine Nachhut – das alles kann eine Ausdehnung von Lichtjahren haben. Wie gesagt, Captain, wir wissen zuwenig, und ich wage es nicht, Prognosen anzustellen. Jedenfalls ist es etwas, das wir bisher noch niemals beobachten konnten. Es sieht so aus, als hätten sich Tausende von Sonnensystemen auf die große Reise begeben, aber das ist selbstverständlich Unsinn. Es wäre schon rein technisch eine Unmöglichkeit.«

»Schiffe vielleicht?«

»Mit ziemlicher Sicherheit Schiffe, kleine und riesengroße, so groß wie Planeten. Alle eingehüllt in Energieschirme; rechts und links von ihnen, besonders aber hinter ihnen, das Verderben, das Chaos, der Rückfall in jene Zeit, da die Intelligenz sich zu entwickeln begann. Vielleicht nur eine unbeabsichtigte Folge ihrer eigenen Technik, vielleicht aber auch Absicht.«

»Was könnten wir, ein einzelnes Schiff und sechzig Menschen, gegen eine solche Gefahr ausrichten?« Farside sah pessimistisch drein. »Wir sind allein, verdammt allein in diesem Universum. Die Zivilisation einer ganzen Galaxis geht zum Teufel!«

Atlan verstand die Verzweiflung des Offiziers nur zu gut. Als der Untergang der galaktischen Zivilisation vor einem guten halben Jahr begann, hatte noch niemand ahnen können, welche Folgen das Erscheinen des Schwarms haben würde, ganz abgesehen davon, dass ihn damals noch niemand beobachtet hatte. Die Welle der Vernichtung eilte ihm voraus, über mehr als zehntausend Lichtjahre hinweg.

»Wir sind allein!«, sagte Atlan endlich nach längerer Pause. »Aber wir sind noch lange nicht verloren. Wir kennen die ungefähre Position des Schwarms, und wir werden ihn untersuchen. Wir sind immun gegen das, was wir die Verdummungsstrahlung nennen. Und vor allen Dingen werden wir vorsichtig sein, sehr vorsichtig sogar!«

»Das beruhigt mich«, meinte Captain Farside trocken. »Außerdem haben wir ja Gucky dabei.«

Atlan unterdrückte das Lachen.

»Er wird nun endlich einmal beweisen können, dass er wirklich der Retter des Universums ist, wie er immer scherzhaft behauptet hat. Diesmal geht es wirklich um den Fortbestand unseres Universums.«

Er stand auf.

»Sie wollen schon gehen?«, fragte Farside, als habe er Angst davor, allein zu bleiben.

»Ruhepause!«, erinnerte ihn Atlan. »Ein paar Stunden Schlaf werden mir gut tun. Wer weiß, wann wir wieder dazu kommen? Übrigens, wenn die Orterzentrale die genaue Position des Schwarms errechnet hat, möchte der Chef unterrichtet werden.«

»Geht klar«, versicherte der Funkoffizier.

Atlan schloss die Tür hinter sich und kam damit der Automatik zuvor. Langsam ging er den Korridor entlang, um den Antigravlift zu erreichen. Schritte kamen ihm entgegen, und als er aufsah, blieb er wie angewurzelt stehen.

Der Mann, der ihm da langsam entgegenschlenderte, gehörte nicht zur Besatzung der GOOD HOPE II ...

*

Er musste sehr alt sein, seinem Bart nach zu urteilen. Er reichte ihm bis zur Brust, und sein braunes Gesicht war voller Falten. Die Augen jedoch waren lebendig, fast jugendlich, und ein wenig spöttisch.

Er trug einen langen Kittel, der mit einem einfachen Riemen in der Mitte zusammengehalten wurde. In der rechten Hand hielt er einen knorrigen Stock, auf den er sich beim Gehen stützte.

Als er Atlan sah, blieb er stehen.

»Sieh da, der unsterbliche Arkonide!« Seine Stimme klang voll und dunkel, ein wenig geheimnisvoll. Er sprach ohne jeden Akzent. »Es ist schön, dich wiederzusehen. Nicht gerade angenehm, die neue Entwicklung, nicht wahr?«

Atlan blieb zwei Meter vor dem Alten stehen. Er wusste längst, wen er vor sich hatte.

»Sie sind es – der Unsterbliche von Wanderer ... ES ...!«

»Ja, und hier müssen wir uns begegnen – es gibt nicht einmal einen bequemen Sitzplatz.«

»Kommen Sie mit, mein Freund. Meine Kabine steht zu Ihrer Verfügung.«

»Lassen Sie nur, Atlan.« Er ließ das vertrauliche »du« wieder fallen und wurde konventioneller. »Ich habe ja selbst unsere Begegnung hier gewollt.« Er lachte leise. »Was sagt denn unser großer Herr und Meister dazu, dass seine ganze Arbeit umsonst gewesen ist? Wie fühlt er sich, der Erbe des Universums? Was ist denn von seinem ganzen Universum übriggeblieben? Ein paar Schiffe, einige Planeten irgendwo in den Weiten des Alls, eine Handvoll Menschen ...«

»Warum verspotten Sie uns?«

Der Alte sah verwundert aus.

»Oh, nahmen Sie es als Spott auf? Das war nicht spöttisch gemeint, mein Freund. Es war eine Feststellung, nicht mehr. Dumm ist nur, dass ich Ihnen nicht helfen kann und darf. Ihr müsst euren Weg selbst gehen, bis zum endgültigen Erfolg – oder bis zum bitteren Ende. Es kommt darauf an ...«

»Werden wir es ohne Hilfe schaffen?«

»Sicherlich werdet ihr das, es hängt nur von verschiedenen Umständen ab. Eins ist sicher: Rhodan will wissen, welche Gefahr die Milchstraße überrollt – und da hat er recht. Er muss es wissen, wenn er etwas dagegen unternehmen will. Aber er muss auch wissen, dass er sich damit einer unvorstellbaren Gefahr aussetzt. Ich weiß, was geplant ist. Ihr wollt einen Planeten anfliegen und möglichst auf ihm landen, einen Planeten, der hinter dem Schwarm seine Sonne umkreist. Ihr wollt eine zurückgelassene Welt erforschen. Ist es nicht so?«

»Was wüsste der Unsterbliche von Wanderer nicht?«, stellte Atlan die Gegenfrage. »Was meinen Sie mit zurückgelassen?«

»Das kann jeder so auslegen, wie es ihm passt. Immerhin kann ich diesem Plan nur zustimmen, warne jedoch vor jeder Unterschätzung der Gefahren, die damit verbunden sind. Noch niemals zuvor waren Menschenleben so kostbar wie heute! Es gibt nicht mehr viele in der Galaxis.«

»Wenigstens nicht mehr viele, auf die Verlass wäre«, stimmte Atlan zu. »Wir sind also ganz auf uns gestellt – ohne Hilfe, ohne jeden Tipp?«

»Allerdings, Atlan. Niemand kann euch helfen, und niemand kann euch sagen, was der Schwarm ist, woher er kommt und welche Absichten er verfolgt. Ihr seid nicht die erste Galaxis, die von ihm heimgesucht wurde. Der Schwarm ist keine galaktische, er ist eine universelle Gefahr.«

»Warum haben Sie ausgerechnet mich aufgesucht, warum nicht Rhodan?«

»Sie sind älter als er, erfahrener, schon länger unsterblich als er. Sie sind der Taktiker, der vorsichtige Spürer, zurückhaltender und weniger impulsiv. Er wird auf Sie hören, wenn Sie ihm von unserer Begegnung berichten und betonen, dass selbst ich Sorgen habe, ernste Sorgen. Und wenn er Sie anhört, dann wird er die Gefahr nicht unterschätzen, wie es viele vor ihm getan haben. Sie leben heute nicht mehr.«

»Ist es so schlimm?«

»Es ist schlimmer!« Der Alte stieß sich von der Korridorwand ab, als Schritte hörbar wurden. Jemand kam den Gang entlang auf sie zu. Sie konnten ihn nicht sehen, weil der Gang eine Biegung machte. »Ich werde mich wieder melden, wenn es nötig wird – und wenn die Situation dazu geeignet ist. Atlan, passen Sie auf Rhodan auf! Ich bitte Sie!«

Atlan nickte.

»Natürlich werde ich auf ihn aufpassen und ...«

Er schwieg.

Der Alte war von einer Sekunde zur anderen verschwunden, als habe er sich in Luft aufgelöst.

Atlan stand allein auf dem Gang, aber er besaß genügend Geistesgegenwart, den Gruß des vorbeigehenden Offiziers freundlich zu erwidern, als er weiterging, um seine Kabine aufzusuchen.

*

Kurz vor Ende der Ruhepause erwachte Gucky.

Er lag auf seinem Bett, unbekleidet und nicht gerade bester Laune. Die Ereignisse der letzten Wochen hatten ihm stark zugesetzt, obwohl er persönlich von der neuen Gefahr nicht direkt betroffen wurde. Nur Menschen konnten verdummen, er nicht.

Eine Tatsache übrigens, die ihn schon mehrmals zu nicht gerade passenden Bemerkungen veranlasst hatte.

In dreißig Minuten etwa, so stellte er nach einem Blick auf seine Uhr fest, würde die GOOD HOPE II wieder in den Linearraum gehen, um sich weiter jener Position zu nähern, an der man den Schwarm vermutete.

Der Mausbiber hatte sich seine eigenen Gedanken um den Schwarm gemacht, sie ab und zu geäußert und war letztlich zu dem Schluss gelangt, dass es besser war, in diesem Fall seine Meinung für sich zu behalten. Niemand glaubte die Wahrheit, weil sie zu phantastisch war.

Nicht einmal er selbst.

Er gähnte, rutschte vom Bett und watschelte in den Duschraum, wo er sich erfrischte. Wenn er geschlafen hatte, sah er aus wie ein zerknautschter Schwamm – wenigstens behauptete Ras Tschubai das immer. Und da auch ein Mausbiber oder Ilt ein wenig eitel war, zog Gucky es vor, nach dem Schlafen zu duschen.

Schließlich war er bald tausend Jahre alt.

Dann benutzte er den Interkom, um seine engsten Freunde, die beiden Mutanten Ras Tschubai und Fellmer Lloyd, darüber zu informieren, dass er ausgeschlafen und zu einem Plauderstündchen bereit sei.

Bei Fellmer stieß er auf wenig Gegenliebe, weil der Telepath noch verschlafen war und im übrigen, wie er betonte, seine Kräfte für den bevorstehenden Einsatz zu sammeln gedachte. Ras war weniger abgeneigt. Er versprach, in zehn Minuten da zu sein.

Gucky bereitete aus seinen Vorräten einen eisgekühlten Fruchttrunk vor, stellte Gläser auf den Tisch und sorgte für das nötige Gebäck. In letzter Zeit beharrte er nicht mehr so sehr darauf, nur Karotten oder Spargelspitzen zu sich zu nehmen. Er war darauf gekommen, dass auch Gebäck recht angenehm schmeckte, wenn es auch dick machte. Und gerade in dieser Hinsicht musste er vorsichtig sein. Gucky hatte keine Lust, ein zweiter Axo zu werden.

Ras kam und nahm in dem Sessel Platz.

Er nickte anerkennend.

»Ausgezeichnet, mein Lieber! Du entwickelst dich allmählich zu einem vorbildlichen Gastgeber. Wenn ich da an früher denke ...! Da konnte man froh sein, wenn man ein Glas Wasser bekam.«

»In der Wüste ist ein Tropfen Wasser Gold wert«, dozierte Gucky und schenkte ein. »In einem Raumschiff gleicht Obstsaft einem Glas edelsten Wein.«

Ras trank dem Ilt zu und schüttelte den Kopf.

»Unglaublich, was du für Sorgen hast! Das Schicksal unserer Galaxis steht auf dem Spiel, und du beginnst zu philosophieren. Gibt es Neuigkeiten?«

»Du meinst, ich habe etwas herausgefunden?« Gucky spielte damit auf seine Eigenschaft als Telepath an, die ihn dazu befähigte, überall und jederzeit zu spionieren. »Lieber Himmel, ein paar belanglose Funksprüche von der INTERSOLAR und Bully. Er treibt sich im Weltall herum und besucht die USO-Stützpunkte. Die Erde schweigt.«