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Chaos auf der Hundertsonnenwelt - ein Sondereinsatz mit Mausbiber Gucky Kurz nach der Rückkehr der MARCO POLO aus der negativen Parallelgalaxis ist in der heimatlichen Milchstraße die "Psychosomatische Abstraktdeformation" ausgebrochen. Jetzt, Mitte April des Jahres 3457 terranischer Zeitrechnung, sind nicht nur alle Menschen oder Menschenabkömmlinge, sondern auch alle anderen galaktischen Völker von der PAD-Seuche befallen, die sich mit den bisher bekannten Heilmitteln weder eindämmen noch bekämpfen lässt. Die Seuche nimmt immer bedrohlichere Formen an und verschont niemand - auch nicht die aus Andromeda stammenden Maahks. Unter dem PAD-Einfluss flohen sie von ihrem Botschafterplaneten am Rande der Galaxis und konnten erst auf Lookout-Station im Leerraum durch Solarmarschall Tifflor und eine Handvoll entschlossener Terraner gestellt und daran gehindert werden, die Seuche nach Andromeda einzuschleppen. Inzwischen haben die Überlebenden des Kampfes auf Lookout-Station die Hundertsonnenwelt erreicht und sind bemüht, mit Professor Waringer und seinem wissenschaftlichen Team Verbindung aufzunehmen. Sie ahnen noch nicht, dass in der Zentralstation der Hundertsonnenwelt ebenfalls ein Kampf tobt - DER KAMPF UM DIE POSITRONIK ...
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 617
Der Kampf um die Positronik
Chaos auf der Hundertsonnenwelt – ein Sondereinsatz mit Mausbiber Gucky
von CLARK DARLTON
Kurz nach der Rückkehr der MARCO POLO aus der negativen Parallelgalaxis ist in der heimatlichen Milchstraße die »Psychosomatische Abstraktdeformation« ausgebrochen.
Jetzt, Mitte April des Jahres 3457 terranischer Zeitrechnung, sind nicht nur alle Menschen oder Menschenabkömmlinge, sondern auch alle anderen galaktischen Völker von der PAD-Seuche befallen, die sich mit den bisher bekannten Heilmitteln weder eindämmen noch bekämpfen lässt.
Die Seuche nimmt immer bedrohlichere Formen an und verschont niemand – auch nicht die aus Andromeda stammenden Maahks.
Unter dem PAD-Einfluss flohen sie von ihrem Botschafterplaneten am Rande der Galaxis und konnten erst auf Lookout-Station im Leerraum durch Solarmarschall Tifflor und eine Handvoll entschlossener Terraner gestellt und daran gehindert werden, die Seuche nach Andromeda einzuschleppen.
Die Hauptpersonen des Romans
Gucky – Der Mausbiber findet einen neuen Freund.
Geoffry Abel Waringer – Der Hyperphysiker unternimmt eine Hilfsexpedition.
Takvorian – Ein Spezialist für »Zeitlupe«.
Pera Kondor – Flugkommandant der KOGHANOR.
Kreehl – Bewohner einer Paradieswelt.
Julian Tifflor
1.
Mitte März des Jahres 3457 terranischer Zeitrechnung befand sich der Überwachungskreuzer OURTH V etwa siebentausend Lichtjahre von der Erde entfernt auf einem Routineflug. Nach der letzten Linearetappe hatte Captain Fandorra, der Kommandant des hundert Meter durchmessenden Kugelraumers, eine Ruheperiode angeordnet. Das Schiff flog mit halber Lichtgeschwindigkeit.
Die Mission war ohne Zwischenfälle verlaufen. In zwei Wochen würde man in Terrania landen und den Routinebericht abgeben. Die Mannschaft bekam ihren wohlverdienten Urlaub, und Fandorra freute sich bereits auf die sonnigen Tage in Nordaustralien, wo er in der Nähe der Küste Freunde und Familie hatte.
Sein Erster Offizier, Captain Raymond, kam aus der Navigationsabteilung in die Kommandozentrale und setzte sich. Sein Gesicht war nachdenklich.
Fandorra warf ihm einen fragenden Blick zu.
»Ist etwas?«, erkundigte er sich und schaltete den Logbuchaufzeichner ab. »Was macht Bartl?« Leutnant Bartl war für Navigation und Funk verantwortlich. »Erzählen Sie mir nur nicht, er hat wieder diese seltsamen Funkzeichen aufgefangen.«
»Hat er aber, Kommandant. Das geht nun schon seit Wochen so, ganz gleich, wo wir sind. Sie scheinen von überall zu kommen, so als gäbe es hundert identische Sender, in der ganzen Galaxis verstreut.«
Fandorra nickte gelassen.
»Ja, und zudem noch Sender, die ständig ihren Standort verändern. Sie müssen zugeben, das klingt recht unwahrscheinlich.«
»Natürlich klingt das unwahrscheinlich, aber unsere Peilergebnisse bestätigen genau das. Die Sender befinden sich auf Raumschiffen, die aus allen Richtungen kommen und allem Anschein nach ein bestimmtes Ziel haben. Leutnant Bartl hat sich die Mühe gemacht, die errechneten Kurse auf einer Graphik zu verewigen. Seltsam ist, dass die Fluglinien fast parallel verlaufen, so als sei das wahrscheinliche Ziel in sehr großer Entfernung zu suchen.«
»Sehr interessant, Captain, wenn auch nicht besonders aufschlussreich. Kann ich diese Graphik sehen?«
»Sobald Bartl die letzte Eintragung vorgenommen hat, Sir.«
Fandorra starrte auf den Panoramaschirm, auf dem die nächste Sonne nur als kleiner Stern zu erkennen war. Abermals überkam ihn das Heimweh, wie schon so oft in den vergangenen Wochen. Tief in seinem Unterbewusstsein wurde das Verlangen, in das Land seiner Väter zurückzukehren, immer stärker und dominierender. Nur der Gedanke daran, dass er in zwei Wochen nach Australien reisen konnte, gab ihm die Kraft, die Sehnsucht nach der Urheimat zu unterdrücken.
Es war die PAD-Seuche, die ihn ergriffen hatte, aber nicht nur ihn. Die Psychosomatische Abstraktdeformation breitete sich in der ganzen Milchstraße wie eine Infektion aus und beeinflusste alle organischen Lebewesen. Sie trat in verschiedenen Formen auf und wechselte ihre Symptome. Im Augenblick gab es so etwas wie eine Völkerwanderung in der ganzen Galaxis. Ein innerer Zwang veranlasste die Lebewesen, nach dorthin zurückzukehren, woher die Vorfahren einst gekommen waren.
Die Ursache dieser Seuche, die eigentlich keine war, blieb unbekannt. Zuerst hatte man angenommen, sie sei von der Besatzung der MARCO POLO aus dem Spiegeluniversum mit eingeschleppt worden, aber heute war man nicht mehr so sicher. Sie wurde sogar durch die Impulse des Hyperfunks übertragen und konnte sich so leicht ausbreiten.
Leutnant Bartl kam in die Kommandozentrale.
»Hat Ihnen der Erste Offizier schon berichtet ...?«, begann er, wurde aber durch Fandorra unterbrochen: »Ja, ich weiß Bescheid. Neue Funksignale. Was ist mit der Graphik? Kann ich sie mal sehen?«
»Ich wollte Sie gerade bitten, sie sich anzusehen, Sir.«
Fandorra nahm den transparenten Plastikbogen und hielt ihn gegen das Licht, um die feinen Linien besser verfolgen zu können, die Leutnant Bartl eingezeichnet hatte. Ein roter Punkt markierte die Stelle, an der sich das betreffende Objekt zu dem Zeitpunkt befunden haben musste, an dem es die merkwürdigen Hypersignale abstrahlte.
Im ersten Augenblick konnte Fandorra keinen Zusammenhang erkennen. Dann sah er eine Gemeinsamkeit:
Die Signale führten alle in dieselbe Richtung, dem Rand der Milchstraße zu, etwa nach M 13, dem Sternkugelhaufen der Arkoniden. Aber ganz stimmte diese Richtung doch nicht.
Fandorra wusste nichts damit anzufangen.
Er schüttelte den Kopf.
»Sie kommen aus allen Richtungen, trotzdem verlaufen sie nahezu parallel. Das lässt zweifellos auf ein sehr entferntes Ziel schließen. Welche Erklärung haben Sie anzubieten, Leutnant? Sie sind der Fachmann.«
»Ich glaube, sie wird Ihnen einleuchten, wenn ich Ihnen mehr über die Natur der Hyperimpulse sage, Sir. Es handelt sich meiner Meinung nach um Hilferufe, wenn ich auch den Text niemals klar empfangen konnte.«
»Hilferufe? Sehr unwahrscheinlich, Leutnant. Kämen sie von einem einzigen Schiff, würde ich das verstehen und Ihre Theorie akzeptieren, aber sie kommen von mindestens ...«, er warf einen Blick auf die Graphik, »... mindestens zwanzig verschiedenen Schiffen. Warum sollten sie alle Hilferufe aussenden?«
»Darauf gibt es leider im Augenblick keine Antwort, aber ich kann Ihnen noch verraten, Sir, dass diese Hyperimpulse mit großer Wahrscheinlichkeit von Posbis stammen.«
»Von den Robotern mit dem organischen Plasmagehirn?«
»Ja, von denen. Die Art der Impulse lässt fast eindeutig darauf schließen. Die Hilferufe gelten auch nicht den einzelnen Schiffen, sondern einer Zentrale, und bei der Zentrale kann es sich nur um die Heimat des Plasmas handeln, um die Hundertsonnenwelt.«
Die Urheimat des Plasmas, die Hundertsonnenwelt!
Captain Fandorra begann plötzlich die Zusammenhänge zu begreifen. Wenn schon alle organische Lebewesen der Galaxis von dieser seltsamen PAD-Seuche befallen wurden, warum nicht auch das Zentralplasma der Posbis? Alle Posbiraumer wurden von Teilen des Plasmas gesteuert, und wenn auch dieses Plasma den Drang verspürte, nach der Urheimat zurückzukehren ...
Natürlich, das war es!
»Dann dürften diese scheinbar parallelen Fluglinien bei der Hundertsonnenwelt zusammentreffen«, stellte er kategorisch fest.
Leutnant Bartl nickte erfreut.
»Richtig, Sir, fast 290.000 Lichtjahre von uns entfernt. Das würde auch die fast parallelen Linien erklären.«
Fandorra lehnte sich zurück und starrte auf den Panoramaschirm.
Wenn ihre Vermutung stimmte, dann musste sich das Zentralplasma in Gefahr befinden, sonst gäbe es keine Notsignale. Was war auf der Hundertsonnenwelt geschehen? Wenn die Posbis durchdrehten, waren die Folgen nicht abzusehen.
»Wir, müssen Terra unterrichten«, entschied er dann. »Leutnant, stellen Sie eine Verbindung zur nächsten Relaisstation her und legen Sie das Gespräch zu mir. Geht das?«
»Es müsste möglich sein, Sir. Die nächste Station ist nur fünfzig Lichtjahre entfernt.«
»Schön, dann beeilen Sie sich, bitte.« Als Bartl verschwunden war, meinte er zu Captain Raymond: »Und so etwas nennen wir Ruheperiode. Wahrscheinlich gilt das nur für unsere Mannschaft.«
»Sie haben die Pause verdient, finde ich.«
»Natürlich, natürlich, Captain. War auch nicht so gemeint.«
Es dauerte fast eine halbe Stunde, dann leuchtete der kleine Bildschirm des Hyperempfängers auf. Sekunden später erschien auf ihm das Gesicht eines Funktechnikers, wie Fandorra an den Rangabzeichen erkannte. Der Mann war Leutnant.
»Station Orpheus III empfangsbereit«, sagte er schleppend.
»Fein, hier ist Captain Fandorra, Kommandant des Überwachungskreuzers OURTH V. Könnten Sie eine wichtige Meldung nach Terra weiterleiten, und zwar ohne großen Zeitverlust?«
»Das ist möglich, Sir. Geben Sie den Text durch, bitte.«
Fandorra hatte sich den Wortlaut schon notiert und las ihn ab. Er wusste, dass er in der Station automatisch gespeichert und dann an die nächste Relaisstation weitergesendet wurde, bis er, vielleicht schon nach wenigen Stunden, die Erde erreichte.
Der Leutnant unterbrach ihn nicht, aber in seinem Gesicht breitete sich so etwas wie Langeweile aus. Man hätte meinen können, er habe diesen Text schon hundertmal gehört und kenne ihn fast auswendig. Als Fandorra die Meldung mit dem Namen seines Schiffes und seinem eigenen beendete, nickte der Leutnant.
»Sir, eigentlich ist es überflüssig, die Meldung weiterzugeben.«
Für drei Sekunden verschlug es Fandorra die Sprache, dann stieß er hervor: »Warum das?«
»Weil ich identische Berichte in den vergangenen Tagen schon mehrmals durchgegeben habe. Man ist auf Terra über die Hilferufe unterrichtet, ebenso über die Bewegung der Posbischiffe. Sie fliegen zurück zur Hundertsonnenwelt. Tut mir leid, Sir, aber das ist bereits bekannt.«
Fandorra verdaute die Enttäuschung überraschend schnell.
»Nun gut, wir haben nur unsere Pflicht getan. Woher aber soll ich wissen, dass Sie so ungemein auf Draht sind, Leutnant?«
»Das liegt weniger an mir, Sir. Ich muss allerdings zugeben, dass von der Erde bisher noch keine einzige Bestätigung eintraf. Man scheint die Hilferufe der Posbis nicht so ernst zu nehmen.«
Das allerdings war erstaunlich.
Die Posbis waren die besten und wertvollsten Verbündeten der Terraner. Der Freundschaftspakt sah die gegenseitige Hilfeleistung in jeder entsprechenden Situation vor. Es hätte also zumindest eine Bestätigung der Meldungen erfolgen müssen.
»Wieder nichts mit einem Sonderurlaub«, seufzte Raymond verbittert. »Andere haben es noch vor uns gemerkt.«
Auch Leutnant Bartl, der sich solche Mühe gegeben hatte, war enttäuscht. Nachdem die Verbindung zur Station unterbrochen worden war, kam er zurück in die Kommandozentrale.
»Macht nichts, Sir, ganz im Gegenteil: je mehr Meldungen auf Terra eintreffen, desto eher wird man sich um die Angelegenheit kümmern. Es hat überhaupt nichts zu sagen, dass die Berichte nicht bestätigt wurden. Die Sendekanäle sind überbelastet. Aber ich bin sicher, man hat sie empfangen.«
»Nun, das soll unsere Sorge nicht mehr sein«, sagte Fandorra etwas pikiert. »Jedenfalls nehmen wir Ihre ausgezeichnete Graphik mit zurück nach Terrania.« Er sah auf die Uhr an der Wand. »So, meine Herren, ich schlage vor, Sie ruhen einige Stunden. Ich programmiere inzwischen die nächste Linearetappe. In vierzehn Tagen sind wir zu Hause.«
»Eigentlich«, sagte Captain Raymond ziemlich lässig, »ist das auch im Augenblick das einzige, was mich interessiert.«
Fandorra gab ihm innerlich recht, hielt aber den Mund.
Auch Leutnant Bartl sagte nichts, aber sein Gesichtsausdruck verriet nur zu deutlich, dass er genauso dachte.
*
Am ersten April 3457 zog der Mausbiber Gucky es vor, in seinem Bungalow am Goshun-See zu bleiben. Er hatte es schon mehrmals erlebt, dass man ihn an diesem verrückten Tag hereingelegt hatte. Harmlos, wie er nun mal war, hatte er darauf verzichtet, die Gedanken seiner Freunde rechtzeitig zu lesen, und schon war er in die Falle gegangen. Ganz schlimm war es vor einigen Jahren gewesen, als Ras Tschubai ihn im Auftrag Rhodans zum Mond geschickt hatte, um dem Robotgehirn NATHAN eine Formel vorzulegen, die der Gigantcomputer entziffern und definieren sollte.
Wenn Gucky etwas aufmerksamer gewesen wäre und sich die Formel angesehen hätte, wäre er sich nicht so blamiert vorgekommen. Aber im Eifer des Gefechts und ein bisschen stolz, mit einer solchen Aufgabe betraut worden zu sein, passierte er die hundertfachen Kontrollen, bis er NATHAN endlich die rätselhafte Formel vorlegen konnte.
Das Ergebnis war niederschmetternd.
NATHAN teilte Gucky mit seiner seelenlosen Stimme mit, dass es sich um eine organische Verbindung handele, die man als eine Mischung aus Milch und Karottensaft bezeichnen könne.
Seit diesem Tag zog Gucky es vor, am 1. April im Haus zu bleiben.
Lediglich der Pferdekopfmutant Takvorian leistete ihm Gesellschaft. Gucky war sicher, dass er nicht viel für die seltsamen Späße und Gebräuche der Terraner übrig hatte.
Takvorian war Mutant. Er konnte Bewegungsabläufe im vierdimensionalen Kontinuum um das Fünfzigfache beschleunigen oder verlangsamen. So sehr diese erstaunliche Fähigkeit Rhodan und seinen Freunden auch schon aus mancher Gefahr errettet hatte, so wenig wurde sie von Gucky unter gewissen Umständen respektiert. Schließlich hatte er ebenfalls einiges aufzuweisen. Er war Telepath, Teleporter und Telekinet. Das blieb nicht ohne Konsequenzen.
Takvorian war vormittags eingetroffen und lag faul auf der großen Terrasse zum See. Gucky schleppte Getränke herbei und sorgte auch für das leibliche Wohl seines Gastes. In dieser Hinsicht ließ er sich nicht lumpen. Nach einem ausgiebigen Mahl schickte er den Bedienungsrobot weg und meinte: »Nun werden wir der Ruhe pflegen, mein Freund.«
»Du meinst, wir pennen ein bisschen?«
»Genau das wollte ich damit sagen«, knurrte der Mausbiber.
Das Wetter war gut und warm. Auf dem See herrschte reger Betrieb. Einige Segelboote trieben dicht an Guckys Grundstück vorbei, hin und wieder winkte jemand zu dem bekannten Bungalow hinauf, erhielt aber keine Antwort. Die beiden Freunde schliefen.
Später spielten sie eine Art Golf im Garten, und jeder versuchte auf seine Art, den anderen zu übervorteilen. Gucky half telekinetisch nach, den Ball in das Loch zu bringen, während Takvorian den Lauf des seinen willkürlich verlangsamte und so korrigierte. Natürlich half auch hier Gucky nach, und so war es kein Wunder, dass Takvorian die Partie himmelhoch verlor.
Der Roboter erschien auf der Terrasse.
»Sir«, sagte er zu Gucky, »ein Bildgespräch aus Terrania für Sie.«
»Hast du denn nicht gesagt, dass ich unmöglich zu erreichen bin?«, erkundigte sich der Mausbiber betroffen. »Ich habe dir doch extra befohlen ...«
»Das habe ich gesagt, Sir«, erwiderte der Roboter. »Genau das!«
»Na, und?«
»Ich habe gesagt, dass Sie mir befohlen haben, jedem Anrufer mitzuteilen, dass Sie nicht zu erreichen sind, weil Sie im Garten mit Takvorian Golf spielen. War das nicht richtig?«
»Grrr!«, machte Gucky wütend und warf Takvorian einen hilflosen Blick zu. »Diese wahrheitsliebenden Roboter machen mich noch total verrückt.«
»Sie sind logisch«, meinte Takvorian belustigt. »Nun nimm das Gespräch schon an, vielleicht ist es wichtig.«
»Heute ist der erste April, da ist überhaupt nichts wichtig!«
»Trotzdem solltest du ...«
»Ich geh ja schon«, maulte Gucky und verschwand im Haus.
Es war Perry Rhodan.
»Du hast dich heute nicht sehen lassen«, begann er das Gespräch, aber sein Gesicht wirkte nicht besonders vorwurfsvoll. »Bist du vielleicht krank?«
»Es geht mir gut, danke.«
»Fein, dann hast du ja wohl nichts gegen einen Besuch einzuwenden, oder doch?«
»Besuch? Willst du vielleicht ...?«
»Ich hatte die Absicht, und ich bringe Geoffry mit.«
»Den Abel?«
»Ja, Geoffry Abel Waringer.«
Professor Waringer war Rhodans Schwiegersohn und einer der genialsten Wissenschaftler des Solaren Imperiums. Gucky fühlte sich geschmeichelt, blieb aber weiterhin ein wenig mürrisch, wenn auch nur dem Schein nach.
»Ich habe nichts mehr zu essen, weil Takvorian hier ist. Du kennst ja seinen Appetit.«
»Takvorian?«, dehnte Rhodan erstaunt. »Das trifft sich ja ausgezeichnet. Ich habe schon den halben Tag versucht, ihn zu erreichen. Der steckt also bei dir?«
»Ja, tut er. Und wir wollten uns erholen.«
»Schade, daraus wird wohl nichts mehr. Wir sind in einer halben Stunde dort. Und mach dir keine Sorgen, wir bringen das Abendessen gleich mit.«
»Das beruhigt mich ungemein«, erwiderte Gucky und wartete, bis die Verbindung unterbrochen wurde. Er kehrte in den Garten zurück, wo Takvorian ihm neugierig entgegensah. »Wir bekommen hohen Besuch, du Halbpferd. Rhodan und Waringer. In einer halben Stunde sind sie hier.«
»Und ich dachte, wir könnten noch segeln ...«
»Du fällst ja doch immer ins Wasser. Komm, hilf mir, wir müssen aufräumen, sonst denken die beiden, wir hätten eine Invasion zurückgeschlagen. Im Haus sieht es aus, als wären die Schreckwürmer hier gewesen.«
Der Roboter half eifrig, das Wohnzimmer wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen, was nicht ganz einfach war. Aber als die halbe Stunde vergangen war, sah sich Gucky zufrieden um.
»Ja, so geht es. Perry soll nicht sagen können, wir wären unzivilisiert. Ich bin gespannt, was sie zu essen mitbringen.«
»Hast du schon wieder Hunger?«, erkundigte sich Takvorian und versuchte, es sich auf der breiten Couch bequem zu machen. Seines Pferdekörpers wegen war das nicht ganz einfach. »Ich nicht.«
»Lege dir noch eine Decke unter«, bat Gucky besorgt.
Der Roboter öffnete inzwischen die Haustür. Rhodan und Waringer waren mit dem Gleiter direkt vor dem Haus gelandet, so als hätten sie keine Zeit zu verlieren. Beide trugen Pakete, die sie dem Roboter übergaben. Dann erst begrüßten sie Gucky und Takvorian.
»Ich versichere dir, es ist kein Aprilscherz«, sagte Rhodan, als der Mausbiber eine entsprechende Frage stellte. »Es geht um die Posbis.«