Perry Rhodan 862: Eiswind der Zeit - Clark Darlton - E-Book

Perry Rhodan 862: Eiswind der Zeit E-Book

Clark Darlton

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Beschreibung

Harno in Aktion - eine seltsame Zeitreise beginnt Anfang des Jahres 3586 ist in BARDIOCS Machtbereich die Entscheidung bereits gefallen. Perry Rhodans Gegentraum hat bewirkt, dass die mächtige Superintelligenz, die die Geschicke ganzer Galaxien bestimmte, zu Bardioc geworden ist, einem bloßen Gehirn, das vor den Nachstellungen BULLOCS geschützt werden muss, wenn es nicht umkommen soll. Perry Rhodan nimmt sich auch prompt Bardiocs an. Er veranlasst den Transport des Gehirns mit der SOL zur Kaiserin von Therm. Doch zurück in galaktische Bereiche! Hier ist die Umsiedlung des Gros' der Menschheit, d.h. die Rückführung der Milliarden Gäaner zur Erde, die längst wieder ihren angestammten Platz im Solsystem eingenommen hat, fast zur Gänze durchgeführt worden. Anders sieht es jedoch mit den Nachkommen der Menschen aus, die seinerzeit verschleppt oder versprengt wurden, oder die vor den Nachstellungen der Laren und der Überschweren flüchteten. Ihre Rückkehr geht nur unter großen Schwierigkeiten vor sich und ist längst noch nicht abgeschlossen. Als "Spätheimkehrer" kann auch Harno gelten, die seltsame Kugel aus Energie und Zeit. Er, der sich noch auf Gäa längere Zeit regenerieren musste, soll jetzt abgeholt werden. Doch dabei kommt es zu erschreckenden Phänomenen. Eines davon ist der EISWIND DER ZEIT ...

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Veröffentlichungsjahr: 2011

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Nr. 862

Eiswind der Zeit

Harno in Aktion – eine seltsame Zeitreise beginnt

von CLARK DARLTON

Anfang des Jahres 3586 ist in BARDIOCS Machtbereich die Entscheidung bereits gefallen. Perry Rhodans Gegentraum hat bewirkt, dass die mächtige Superintelligenz, die die Geschicke ganzer Galaxien bestimmte, zu Bardioc geworden ist, einem bloßen Gehirn, das vor den Nachstellungen BULLOCS geschützt werden muss, wenn es nicht umkommen soll.

Perry Rhodan nimmt sich auch prompt Bardiocs an. Er veranlasst den Transport des Gehirns mit der SOL zur Kaiserin von Therm.

Doch zurück in galaktische Bereiche! Hier ist die Umsiedlung des Gros' der Menschheit, d.h. die Rückführung der Milliarden Gäaner zur Erde, die längst wieder ihren angestammten Platz im Solsystem eingenommen hat, fast zur Gänze durchgeführt worden.

Anders sieht es jedoch mit den Nachkommen der Menschen aus, die seinerzeit verschleppt oder versprengt wurden, oder die vor den Nachstellungen der Laren und der Überschweren flüchteten. Ihre Rückkehr geht nur unter großen Schwierigkeiten vor sich und ist längst noch nicht abgeschlossen.

Als »Spätheimkehrer« kann auch Harno gelten, die seltsame Kugel aus Energie und Zeit. Er, der sich noch auf Gäa längere Zeit regenerieren musste, soll jetzt abgeholt werden.

Die Hauptpersonen des Romans

Julian Tifflor – Der Erste Terraner erhält eine Nachricht.

Homer G. Adams und Betty Toufry – Zwei Bewusstseine werden in einem Körper vereinigt.

Harno – Die Kugel aus Raum und Zeit macht eine phantastische Reise.

Hotrenor-Taak – Harnos Begleiter.

Benjam

1.

Längst war das »Unternehmen Pilgervater« abgeschlossen und die Erinnerung an jene Zeit, da die Milchstraße vom Konzil beherrscht wurde, begann allmählich zu verblassen. Die Erde umkreiste wieder ihre eigene Sonne, so wie sie es seit Jahrmilliarden getan hatte.

Die Liga der freien Terraner – kurz LFT genannt – war ins Leben gerufen worden, eine demokratische Wahl hatte Julian Tifflor zu ihrem Leiter bestimmt. Die Situation begann sich zu stabilisieren, zumal die GAVÖK eng mit der LFT zusammenarbeitete.

Trotzdem gab es Probleme.

Es kam vor, dass Julian Tifflor stundenlang allein in seinem Büro hoch über Terrania City saß und sich Spekulationen hingab, ohne eine befriedigende Antwort auf die vielen Fragen zu finden, die ihn quälten. Die Ungewissheit über Rhodans Schicksal wurde oft unerträglich, obwohl dieses Problem im Vergleich zu den anderen fast zweitrangig geworden war.

Die BASIS, ein technisches Monstrum von zwölf Kilometern Länge und mehr eine Plattform denn ein Raumschiff, stand weit von der Erde im Raum zum Start bereit. Ihr Ziel sollte die Galaxis »Tschuschik« sein, 208 Millionen Lichtjahre von Sol entfernt.

Eng damit verknüpft war wiederum die Bezeichnung PAN-THAU-RA, mit der sich vorerst nicht viel anfangen ließ. Man wusste nur, dass sich hinter dieser geheimnisvollen Bezeichnung etwas ungemein Wichtiges für die Menschheit verbarg. Die Hinweise stammten von ES.

Tifflor schob den Sessel zurück und stand auf. Vom Fenster aus konnte er die halbe Stadt übersehen. Sämtliche Spuren des Verfalls waren beseitigt worden, alles schien wieder so zu sein wie früher.

Auf dem Tisch summte eins der Nachrichtengeräte.

Tifflor kehrte zum Tisch zurück, setzte sich und gab seine Bereitschaft durch.

Auf dem kleinen Bildschirm erschien das Gesicht eines Mannes, der zum Stammpersonal der Relaiszentrale gehörte.

Das bedeutete, dass eine Meldung von »draußen« eingetroffen war.

»Eine Botschaft von Gäa für den Ersten Terraner.« Im Bruchteil einer Sekunde erlebte Tifflor noch einmal die vielen Jahrzehnte des Verstecktseins vor den Häschern des Konzils, bis der 80-Jahresplan der Kelosker sie für immer aus der Milchstraße und diesem Universum verschwinden ließ.

Nur die »Rebellen«, Verbündete der Terraner und der GAVÖK, waren zurückgeblieben, unter ihnen Hotrenor-Taak, der ehemalige Verkünder der Hetosonen. Dieser allerdings aus anderen Motiven. Außerdem war er erst später zu ihnen gestoßen, als er seine eigenen Freunde für immer im Black Hole verschwinden ließ.

So lernte er Roctin-Par kennen, den Anführer jener Rebellen, die sich gegen die Eroberungspläne des Konzils gestellt hatten. Zusammen mit den Terranern waren sie in der Provcon-Faust sicher vor jeder Verfolgung gewesen.

»Von wem stammt die Nachricht?«, fragte Julian Tifflor.

»Von Roctin-Par, und sie betrifft Harno.«

Harno, das unsterbliche Energiewesen, die Kugel aus Raum und Zeit ...

Auf eigenen Wunsch war das seltsame Sphärenwesen in der Provcon-Faust zurückgeblieben. Angeblich, um sich zu erholen und neue Energien zu sammeln. Tifflor hatte geahnt, dass dieser Vorwand nur eine Ausrede war. Nicht umsonst hatte Harno einmal durchblicken lassen, dass er »auf etwas warte« und ihn, Tifflor, rechtzeitig benachrichtigen würde, wenn es soweit sei.

War es jetzt soweit?

»Geben Sie den Wortlaut der Meldung durch«, bat Tifflor den Mann vom Relaiszentrum.

»Er ist nur kurz: Harno bittet darum, abgeholt zu werden. – Was soll ich antworten?«

Tifflor überlegte nur eine Sekunde, dann gab er zurück: »Nichts! Bestätigen Sie nur über die Relaisstationen den Erhalt der Meldung.«

Der Schirm wurde schwarz.

Tifflor starrte ihn eine Weile an, dann lehnte er sich gegen die Rücklehne des Sessels und dachte nach.

Harno wollte also abgeholt werden, aber wozu? War wirklich das Ereignis eingetreten, von dem er nur andeutungsweise »gesprochen« hatte? Und wenn ja, war es dann ein reiner Zufall, dass gerade jetzt zu diesem Zeitpunkt der Start der BASIS aktuell wurde?

Ruhe und Einsamkeit hatte Harno benötigt, um Energien sammeln zu können. Diese Ruhe hätte er auf der Erde wahrscheinlich nicht gefunden. Der Wiederaufbau war hektisch gewesen, hinzu war die plötzliche »Geburt« der BASIS gekommen.

Tifflor seufzte. Immer kam alles auf einmal. Er war sich darüber im klaren, dass er nicht selbst nach Gäa fliegen konnte, um Harno abzuholen. Er wurde hier auf der Erde gebraucht. Aber er musste einen engen Vertrauten schicken, auch das war klar. Möglichst einen Mutanten.

Unwillkürlich musste er an Homer G. Adams denken, obwohl man ihn eigentlich nur als Halbmutanten bezeichnen konnte. Als Zellaktivatorträger war er unsterblich, und er besaß das, worum ihn jeder Mensch beneiden konnte: ein photographisches Gedächtnis.

Doch das allein war noch kein Grund, ihn zu entsenden. Homer Adams wurde im Augenblick auf der Erde nicht unbedingt benötigt, und wenn man ihm das Bewusstsein und damit die telepathischen Fähigkeiten der Mutantin Betty Toufry mitgab, besaß er zugleich beide Fähigkeiten.

Die acht so genannten Altmutanten hatten verlangt, dass man sie mit ihrem PEW-Block auf die BASIS bringen sollte. Das war geschehen. Dort untergebracht, konnten ihre so gespeicherten Bewusstseine jederzeit abberufen werden.

Da der Start der BASIS erst in einigen Wochen stattfinden sollte, konnte Betty Toufrys Bewusstsein bis dahin wieder zurückgekehrt sein. Tifflor rechnete sich für Adams' Mission höchstens ein paar Tage aus.

Die Phase des Nachdenkens war vorbei. Tifflor traf seine Anordnungen. Noch während er den 500-Meter-Kugelraumer HANZARO startbereit machen ließ, traf Homer G. Adams in seinem Büro ein.

Sein schütteres Blondhaar auf dem viel zu großen Denkerhaupt wirkte ungepflegt, und fast schien es so, als sei er untersetzter geworden.

Mit fahrigen Bewegungen setzte er sich.

»Was gibt es denn nun schon wieder?«, erkundigte er sich.

»Du tust, als wärest du überarbeitet«, erwiderte Tifflor und lächelte nachsichtig. »Ich habe einen wichtigen Auftrag für dich – einen sehr wichtigen sogar. Ich würde ihn sogar selbst erledigen, wenn ich die Zeit dazu hätte.«

Adams versuchte zu grinsen.

»Ach so, und ich habe Zeit und bin entbehrlich. Da kann ich mich aber an andere Zeiten erinnern ...«

»Nur kein Selbstmitleid, Homer! Dieser Auftrag ist so wichtig, dass ich ihn keinem anderen anvertrauen möchte und ...«

»Schmeichelei!«

»Es ist die Wahrheit, mein Lieber. Es geht um Harno!«

»Das ist natürlich etwas ganz anderes, Julian. Warum sagst du das nicht gleich? Steckt der nicht in der Provcon-Faust?«

»Richtig, und nun möchte er geholt werden.«

»Und das soll ich tun?«

»Sehr richtig, zusammen mit Betty Toufrys Bewusstsein, damit du Telepath wirst. Es ist immer gut, die Gedanken seiner Gesprächspartner lesen zu können.«

»Das wollte ich schon immer«, gab Homer Adams zu. »Und wann soll es losgehen?«

»Du nimmst den Raumer HANZARO, ein gutes Schiff mit einer ausgezeichneten Besatzung. Kommandant ist Benjam, ein schon etwas angegrauter Veteran, der viele Einsätze gegen das Konzil geflogen hat. Auf ihn ist unbedingt Verlass.«

»Über die technischen Einzelheiten wirst du wohl Benjam informieren, nehme ich an.«

»Selbstverständlich. Ein vincranischer Lotse wird die HANZARO außerhalb der Provcon-Faust erwarten, um das Schiff sicher nach Gäa zu bringen. Du selbst wirst dich per Transmitter zum Mond begeben und dann auf die BASIS. Du kannst morgen zurück sein.«

»Ob ich noch private Dinge zu erledigen habe, fragst du nicht?«

Tifflor schüttelte den Kopf.

»Nein, warum sollte ich? Hättest du Probleme in dieser Richtung, würdest du sie mir schon längst aufgetischt haben. Richtig?«

Adams erhob sich mit einem Seufzer.

»Richtig«, gab er zu und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um. »Ich wollte eigentlich Harno schon lange einmal wiedersehen.«

*

Kommandant Benjam hatte nie in seinem Leben einen Heiratsvertrag abgeschlossen und galt als unverbesserlicher Junggeselle. Praktisch war er mit seinem Schiff verheiratet, mit der HANZARO. Die ihm zustehende Kabine hatte er sich so wohnlich eingerichtet, dass er niemals Sehnsucht nach einem eigenen Heim verspürte.

Das genaue Gegenteil von ihm war Doc Hamilton. Als Chefmediziner der HANZARO genoss er gewisse Privilegien, die er weidlich auszunutzen verstand. Wenn der Raumer auf dem Raumhafen von Terrania stationiert war, konnte man sich glücklich schätzen, ihn im Schiff aufzutreiben. Zu seiner Entschuldigung muss jedoch hinzugefügt werden, dass er stets eine Kontaktadresse hinterließ, unter der er fast jederzeit zu erreichen war.

Zu erwähnen wäre in diesem Zusammenhang vielleicht auch noch der Chefastronaut Kon Takim, dessen Urahnen aus allen fünf Erdteilen stammen mochten. Er war es, der meist die Aufgabe des Piloten übernahm, wenn die HANZARO unterwegs war. Zwischen den Sternen kannte er sich so gut aus wie Doc in den Kneipen von Terrania.

Benjam lag auf seinem Bett in der Kabine, als ihn der Einsatzbefehl erreichte. Ein Flug zur Provcon-Faust schmeckte ihm nicht sonderlich, denn er hatte dort die meiste Zeit seines Lebens zugebracht.

Sein unbeteiligtes Gesicht gewann aber an Ausdruck, als er erfuhr, worum es ging und dass Homer G. Adams sie auf ihrem Flug begleiten würde.

Das Finanzgenie des alten Solaren Imperiums genoss einen legendären Ruf, wie nahezu alle Zellaktivatorträger.

Benjam ließ sich den Einsatzbefehl noch einmal vorspielen, um in Ruhe nachzudenken. Dann allerdings wurde er sehr lebendig und gab von der Kabine aus seine Anordnungen. Der Start war für den kommenden Tag vorgesehen, also blieb Zeit genug, die Besatzung zusammenzutrommeln. Jeder, der von Bord ging, hatte eine Kontaktadresse zu hinterlassen.

Kon Takim war im Schiff geblieben. Er suchte den Kommandanten auf, nachdem dieser ihn benachrichtigt hatte.

»Zur Provcon-Faust also«, sagte der braunhäutige, schlanke Chefastronaut und nahm Platz. »Kein Problem, kennen wir ja fast auswendig. Hoffentlich erwartet uns ein Lotse.«

»Dafür ist gesorgt«, beruhigte ihn Benjam. »Schließlich handelt es sich um einen Spezialeinsatz, von Tifflor selbst befohlen. Wir sollen Harno holen.«

Kon Takims Gesicht verriet plötzliches Interesse.

»Harno, diese geheimnisvolle Kugel, die ihre Größe nach Belieben verändern kann? Auch soll die Oberfläche eine Art Bildschirm sein, auf dem selbst die entferntesten Dinge zu sehen sind ...«

»Entfernungen spielen für Harno keine Rolle«, behauptete Benjam. »Um so verwunderlicher ist es doch wohl, dass wir ihn mit einem Schiff abholen müssen. Warum kommt er nicht selbst?« Er schüttelte den Kopf. »Dumme Frage, die ich da stelle. Wie sollen Sie das wissen ...«

»Zumindest weiß ich«, sagte Kon Takim, »dass dieser Harno Energie tanken musste, um überhaupt wieder aktiv werden zu können. Weiter kombiniere ich, dass etwas Wichtiges geschehen sein muss, dass er sich abholen lässt. Hätte die Angelegenheit Zeit, wäre er selbst gekommen.«

»Richtig, richtig!«, stimmte Benjam zu. »So wird es sein. Vielleicht kann uns unser Ehrenpassagier Adams mehr darüber verraten, wenn er morgen an Bord kommt.«

*

Doc Hamilton berichtete einer Gruppe ehemaliger Raumfahrer gerade über eine seiner zahllosen Rettungsaktionen, die er im Verlauf des Krieges gegen die Laren durchgeführt hatte. Die Zuhörer mussten den Eindruck bekommen, dass es ohne diese Aktion heute keine Terraner mehr gäbe.

»Eine schreckliche Seuche, kann ich euch sagen. Natürlich war sie unbekannt, und es gab auch keine Medikamente dagegen. Die musste ich erst entwickeln, dabei war es beinahe zu spät. Die armen Kerle starben wie die Fliegen ...«

Es summte.

Doc Hamilton hielt jäh inne und starrte wütend auf seinen Telekom am Handgelenk. Das konnte nur Kommandant Benjam sein, denn sonst kannte niemand seine Privatfrequenz. Es waren ungefähr zwei Dutzend Männer, die seinen Tisch umlagerten. Neugierig betrachteten sie jede seiner Reaktionen.

»Muss sehr wichtig sein«, log er, denn er war überzeugt, dass Benjams nur mal wieder ein Schlafmittel benötigte. »Verzeiht, aber ich muss mich in die Ecke dort zurückziehen. Vielleicht eine Geheimsache.«

Ehrfürchtig machten sie ihm Platz, aber auch in der Ecke des Lokals war er nicht allein. Ein ungewöhnlich hübsches Mädchen in goldfarbener Kombination erwartete ihn dort.

»Was Besonderes heute?«, flüsterte sie ihm augenzwinkernd zu.

Doc Hamilton schob sie sanft zur Seite.

»Geh schon mal vor«, forderte er sie auf.

Doc Hamilton überzeugte sich davon, dass niemand in der Nähe war, dann erst gab er die Bestätigung durch. Er hielt das Gerät so dicht ans Ohr, dass niemand mithören konnte.

»Doc?«

»Ja, Kommandant, ich höre.«

»Ungestört?«

»Natürlich! Ist es wichtig?«

»Einsatzbefehl von höchster Stelle! Wann können Sie an Bord kommen?«

Doc Hamilton sah in einiger Entfernung und halb in der Dunkelheit verborgen etwas Goldenes schimmern.

»In zwei Stunden. Reicht das?«

»Es reicht«, kam es verständnisvoll zurück.

Doc Hamilton schaltete den Telekom aus. Er winkte seinen bisherigen Zuhörern zu.

»Bin gleich wieder da, Kameraden. Wichtiger Auftrag ...«

Und schon war er verschwunden.

*

Konnte Harno über Tausende von Lichtjahren hinweg wissen, dass es die BASIS gab und dass dieses Monstrum dabei war, eine Reise ins Ungewisse anzutreten?

Das war die Frage, die Tifflor unablässig beschäftigte.

Bei Harno war nichts unmöglich, das wusste er aus Erfahrung. Das geheimnisvolle Wesen, mehr als nur einmal uneigennütziger Helfer der Menschheit in schwierigen Situationen, besaß ungeahnte Eigenschaften und Fähigkeiten. Und es wurde immer dann aktiv, wenn Hilfe benötigt wurde.

Vielleicht wollte Harno die BASIS begleiten?

Der Gedanke war so elektrisierend, dass sich Tifflors Pulsschlag merklich beschleunigte. Harno würde eine unschätzbare Hilfe bedeuten.

Homer G. Adams war unterwegs zur BASIS. Wenn er zurückkehrte, würde er Adams-Toufry sein. Die beiden Bewusstseine im Körper des Finanzgenies würden gut miteinander kooperieren, daran konnte kein Zweifel bestehen.

Julian Tifflors Zuversicht stieg beträchtlich. Kommandant Benjam hatte volle Startbereitschaft gemeldet. Alle Leute waren an Bord, Proviant überprüft und vervollständigt worden.

Die Lunaverbindung meldete sich. Die »Transaktion« sei erfolgreich verlaufen. Adams sei auf dem Weg zur Erde. Ende.

Tifflor atmete erleichtert auf. Er konnte sich wieder anderen Problemen zuwenden.

2.

Auch Roctin-Par hatte seine Sorgen und Probleme. Natürlich waren sie kaum mit jenen Schwierigkeiten zu vergleichen, die nun hinter ihm lagen.

Das »Unternehmen Pilgervater« hatte den Großteil der Menschheit zur Erde zurückgeführt, wenige nur waren auf Gäa geblieben, dem dritten Planeten des Sterns Prov, einer der zweiundzwanzig Sterne der Provcon-Faust, eines »Nebels« mit fast fünf Lichtjahren Durchmesser.