Perry Rhodan 880: Gegner im Dunkel - Clark Darlton - E-Book

Perry Rhodan 880: Gegner im Dunkel E-Book

Clark Darlton

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Beschreibung

Attentat auf Harno - Boyt Margor schlägt wieder zu ES, die Superintelligenz, die seit langem auf das Geschick der Menschheit heimlichen Einfluss ausübt, hat es Anfang des Jahres 3586 fertiggebracht, zwei terranische Expeditionen auf die Suche nach BARDIOCS verschollenem Sporenschiff PAN-THAU-RA auszusenden. Da ist Perry Rhodans SOL, die nach der erfolgten Vereinigung von BARDIOC und der Kaiserin von Therm und nach Erhalt der genauen Zielkoordinaten zur Galaxis Tschuschik startet - und da ist die vom Mondgehirn NATHAN noch im Auftrag der aphilischen Erdregierung konzipierte und erbaute BASIS unter dem gemeinsamen Befehl von Jentho Kanthall und Payne Hamiller, die das gleiche Ziel anstrebt. Beide Raumschiffe haben - man schreibt Anfang August des Jahres 3586 - längst die Zielgalaxis erreicht, die von ihren Bewohnern Algstogermaht genannt wird, und die Mannschaften beginnen mit der Erkundung der neuen Umgebung. Während die von Perry Rhodan gesteuerten Aktionen laufen und erste Erfolge zeitigen, blenden wir um zur Erde. Dort herrscht Alarmstimmung. Zwar konnte der überraschende Angriff des Superrobots der Loower abgewiesen werden, doch die Verantwortlichen der Liga Freier Terraner (LFT) rechnen mit weiteren, weitaus gefährlicheren Aktionen des Unbekannten. Zudem besteht der begründete Verdacht, dass auf Terra selbst ein Gegner lauert, der jederzeit zuschlagen kann - der GEGNER IM DUNKEL ...

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Veröffentlichungsjahr: 2011

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Nr. 880

Gegner im Dunkel

Attentat auf Harno – Boyt Margor schlägt wieder zu

von CLARK DARLTON

ES, die Superintelligenz, die seit langem auf das Geschick der Menschheit heimlichen Einfluss ausübt, hat es Anfang des Jahres 3586 fertiggebracht, zwei terranische Expeditionen auf die Suche nach BARDIOCS verschollenem Sporenschiff PAN-THAU-RA auszusenden.

Da ist Perry Rhodans SOL, die nach der erfolgten Vereinigung von BARDIOC und der Kaiserin von Therm und nach Erhalt der genauen Zielkoordinaten zur Galaxis Tschuschik startet – und da ist die vom Mondgehirn NATHAN noch im Auftrag der aphilischen Erdregierung konzipierte und erbaute BASIS unter dem gemeinsamen Befehl von Jentho Kanthall und Payne Hamiller, die das gleiche Ziel anstrebt.

Beide Raumschiffe haben – man schreibt Anfang August des Jahres 3586 – längst die Zielgalaxis erreicht, die von ihren Bewohnern Algstogermaht genannt wird, und die Mannschaften beginnen mit der Erkundung der neuen Umgebung.

Während die von Perry Rhodan gesteuerten Aktionen laufen und erste Erfolge zeitigen, blenden wir um zur Erde.

Die Hauptpersonen des Romans

Homer G. Adams – Der Experte bringt die terranische Wirtschaft in Schwung.

Julian Tifflor – Regierungschef der LFT.

Harno – Das Energiewesen soll ermordet werden.

Boyt Margor – Der Gegner im Dunkel schlägt wieder zu.

Jaylo Krehnagg

1.

Trotz seiner ungewöhnlich breiten Schultern wirkte der kleine Mann mit dem schütteren Blondhaar hinter seinem schweren Schreibtisch auf den ersten Blick harmlos und unscheinbar. Aber wer Homer G. Adams kannte, der wusste, dass dieser Eindruck täuschte.

Der Zellaktivatorträger war nicht nur einer der ältesten Mitstreiter Perry Rhodans, er besaß außerdem ein fotografisches Gedächtnis und verfügte über die Gabe des »voraussehenden Ahnens«. Diese beiden Gaben befähigten ihn dazu, die schwierigsten wirtschaftlichen Probleme zu bewältigen, was sich einst zum Segen des Solaren Imperiums ausgewirkt hatte.

Auch jetzt befand sich Terra wieder im Aufbau. Die Rückkehr der Erde in das heimatliche Sonnensystem und der Zustrom der Siedler von den Kolonialplaneten schuf neue Probleme, die zum großen Teil auch wirtschaftlicher Natur waren.

Homer Adams war somit wieder in seinem ursprünglichen Element und stürzte sich in die Arbeit. Schon war er dabei, eine gewaltige Organisation aufzubauen, die in ihren Grundzügen der einstigen »General Cosmic Company« ähnelte. Mit ruhiger Besonnenheit suchte er sich seine Mitarbeiter aus, hierbei tatkräftig von Julian Tifflor unterstützt.

Die LFT-Regierung begann sich zu stabilisieren.

Erste Verträge wurden mit der GAVÖK abgeschlossen, und da es sich bei dieser Organisation um eine Vereinigung unterschiedlichster Völker handelte, benötigte Adams als Unterhändler auch Spezialisten auf dem Gebiet der Exobiologie.

Einer dieser Spezialisten war Jaylo Krehnagg, ein mittelgroßer Mann mit schwarzem Kraushaar und großen, hellblauen Augen, dessen hervorragendes Wissen bekannt war. Eine gewisse Portion Humor sorgte dafür, dass er auch in Kollegenkreisen außerordentliche Beliebtheit genoss.

Adams hatte Krehnagg zur Berichterstattung gebeten und danach seine Befriedigung über die bisherige Verhandlungsmethode seines Spezialisten ausgedrückt.

»Also gut, Krehnagg. Sehen Sie sich die neuen Unterhändler der GAVÖK genau an, ehe Sie offiziell Kontakt aufnehmen. Die Ereignisse der vergangenen Tage haben gezeigt, dass unbekannte Kräfte am Werk sind, unsere Aufbauarbeit zu stören. Die Vorgänge um die Cheopspyramide gehen uns direkt zwar nichts an, aber ich vermute, es steckt mehr dahinter als nur eine gescheiterte Invasion Unbekannter.«

»Vielleicht war es überhaupt keine Invasion«, warf Krehnagg ein. »Vielleicht nur ein Ablenkungsmanöver.«

»Das vermute ich auch, trotzdem ist Vorsicht geboten. Die Drahtzieher können sich sehr wohl auch unter den Delegationen der GAVÖK aufhalten. Außerdem ...«, Adams Stimme wurde eindringlicher, »... sollten wir die Molekülverformer nicht vergessen.«

»Sie glauben, die stecken dahinter?«

»Nichts ist unmöglich«, orakelte Adams und reichte Krehnagg die Hand zum Abschied. »Sie erstatten mir morgen wieder Bericht.«

Nachdenklich starrte Adams auf die Tischplatte, als sich die Tür geschlossen hatte. Er hatte Sorgen.

Was hatte der Angriff auf die große Pyramide von Gizeh zu bedeuten? Das gewaltige Bauwerk aus vorgeschichtlicher Zeit hütete auch heute im Jahr 3586 seine Geheimnisse wie vor ein- oder zweitausend Jahren. Um es zu erhalten und vor Verwitterungsschäden zu schützen, war es bereits vor Jahrhunderten mit einem Kunststoffbelag versiegelt worden, nachdem man ihr Inneres mit den Mitteln modernster Technik durchleuchtet hatte, ohne etwas Ungewöhnliches zu entdecken.

Und nun griff ein riesiger Roboter ausgerechnet diese Pyramide an.

Das alles war und blieb ein einziges Rätsel.

Adams schrak zusammen, als das Videogerät summte. Er drückte den Knopf und stellte den Sichtkontakt her. Auf dem Bildschirm erschien Julian Tifflors Gesicht.

»Du siehst besorgt aus, Homer. Wie sieht die berühmte Laus aus?«

»Wenn ich das wüsste, wäre mir wohler«, gab Adams zu. »Hast du Zeit?«

»Bin gleich bei dir.«

Adams unterbrach die Verbindung und lehnte sich in seinen Sessel zurück. Die Ellenbogen auf dem Tisch verschränkte er seine Hände und stützte damit das Kinn. Das war seine Lieblingshaltung, wenn er angestrengt nachdachte.

Julian Tifflor kam herein und schloss die Tür hinter sich. Er setzte sich in den Sessel, der am Fenster stand. Adams hatte sich entschieden geweigert, sein Hauptbüro unter der Erdoberfläche in Imperium-Alpha direkt einzurichten.

»Wenn du mich fragen möchtest, was das alles zu bedeuten hat, so kann ich dir gleich verraten, dass ich nicht mehr weiß als du, Homer.«

»Wir werden schon dahinterkommen«, versprach Adams zuversichtlich. »Wenn ich dir mit einigen Vermutungen dienen kann, so kämen wir sicher einen Schritt weiter. Doch zuerst möchte ich deine Meinung hören.

Was also glaubst du ...?«

Tifflor zog die Augenbrauen in die Höhe.

»Was ich glaube? Ich verdächtige sowohl die GAVÖK wie auch die MVs. Besonders die GAVÖK dürfte neidisch auf unsere Erfolge in der Wirtschaftspolitik sein.«

Adams schüttelte den Kopf.

»Ich habe diese Meinung inzwischen revidiert. Gewisse Anzeichen deuten darauf hin, dass unsere Gegner sich auf der Erde verbergen. Du weißt, dass ich meine Leute überall in wichtigen Positionen sitzen habe, und so ist es auch kein Wunder, wenn hier in der Zentrale alle Informationen zusammenlaufen. Die einzelnen Informationen besagen nicht viel, doch wenn man sie sammelt und auf ihre Querverbindungen hin überprüft, erhält man schon einige Ergebnisse.«

Das Aufblitzen in Tifflors Augen verriet plötzliches Interesse. »Weiter, Homer!«

»Viel weiter geht es noch nicht! Ich bin davon überzeugt, dass eine mächtige Organisation im Hintergrund dabei ist, unsere neue Wirtschaftsordnung anzugreifen. Die Wirtschaft, das wissen wir, ist die Grundlage jedes Staatswesens. Wer also die Wirtschaft beherrscht, kontrolliert auch den Staat. Damit ergibt sich die erste Folgerung ganz klar: Jene unbekannte Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, eines Tages die Macht über Terra zu übernehmen. Sie schafft bereits heute die Grundlage dafür.«

Tifflor sah Adams an.

»Das ist eine ungeheuerliche Vermutung, Homer. Hast du Beweise dafür?«

»Natürlich nicht. Ich habe nur versucht, logisch nachzudenken.«

»Beweise wären uns dienlicher.«

»Die kriegen wir schon, Julian. Noch etwas kommt hinzu: Gewisse Ereignisse in allen Teilen der Welt lassen darauf schließen, dass diese Organisation ihre Strohmänner überall sitzen hat, selbst in höchsten Regierungsstellen. Das sollten wir künftig nicht vergessen.«

Tifflor sah nicht gerade glücklich aus.

»Verräter mitten unter uns? Du weißt so gut wie ich, dass alle unsere Mitarbeiter doppelt und dreifach überprüft wurden. Es wurde nichts Verdächtiges festgestellt.«

»Und wenn sie Mutanten sind?«

Tifflor sah eine Weile schweigend aus dem Fenster.

»Du bist also davon überzeugt, dass uns jemand an den Kragen will?«, vergewisserte er sich schließlich.

»Ganz richtig«, sagte Adams ruhig. »Und je eher wir diese Unruhestifter entlarven, desto besser für uns und die Erde.«

»Sind es Terraner?«

»Ich denke schon, wenn auch fremde Unterstützung nicht auszuschließen ist. Was allerdings der Angriff auf die Pyramide damit zu tun hat, ist mir ein Rätsel. Trotzdem sollten wir dort ansetzen.«

»Suchtrupps sind dabei, die Trümmer des Roboters einzusammeln, die über weite Gebiete in Afrika verstreut wurden. Die Untersuchung sollte einiges zutage fördern, was den Ursprung des Gebildes angeht.«

»Mich interessieren die Initiatoren«, gab Adams zu. »Das Material ist Sache der technischen Spezialisten.«

Tifflor erhob sich.

»Du hast in zwei Stunden eine Besprechung mit einer Delegation der GAVÖK. Sieh zu, dass gute Bedingungen ausgehandelt werden.«

»Keine Sorge, Julian ...«

Aber als Tifflor ihn verlassen hatte, waren seine Gedanken schon wieder bei der Cheopspyramide und der vermuteten Untergrundorganisation, die seine ganze Arbeit zunichte zu machen drohte.

*

Wenn Jaylo Krehnagg sich von seinen anstrengenden dienstlichen Geschäften erholen wollte, ging er zu den Wissenschaftlern, von denen er die meisten von seiner früheren Tätigkeit her noch gut kannte. Es kam sogar vor, dass sie seinen Rat einholten, wenn es um biologische Experimente ging.

Nach seiner Verhandlung mit der Delegation der GAVÖK wanderte er durch Imperium-Alpha und geriet dabei in eine Abteilung, die nicht jedem zugänglich war. Er allerdings konnte ungehindert passieren, nachdem die Identifizierungsautomatik ihn abgetastet hatte.

Er war schon oft hier gewesen und hatte mit den Experten in der kleinen Kantine geplaudert. Allerdings schienen ihm die ehemaligen Kollegen heute besonders ernster Stimmung zu sein, denn keiner von ihnen ging auf seine anfänglichen Scherze ein. Schließlich fragte er: »Was ist denn nur los, Chris? Habt ihr schlecht gefrühstückt?«

Der Strahlenphysiker Chris Oystermeggs runzelte die Stirn.

»Seitdem du in dieser Adams-Organisation arbeitest, weißt du überhaupt nicht mehr, was hier bei uns los ist. Im Augenblick ist nämlich eine ganze Menge los. Wir haben Bruchstücke dieses seltsamen Gebildes, das uns angriff, zur Untersuchung hier.«

»Was steckt wohl dahinter?«, ging Krehnagg gleich auf sein Ziel los. »Wir haben in der Wirtschaftsorganisation auch so unsere Vermutungen.«

»Keine Ahnung«, gab Oystermeggs zu. »Unbekannte Legierung, aber meist bekannte Elemente. Einzelne Teile strahlen, andere wiederum nicht. Aber frage mich nur nicht, welcher Art die Strahlung ist – ich weiß es nämlich nicht.«

»Dann frage ich auch lieber nicht«, sagte Krehnagg und grinste.

Sie tranken Kaffee mit einem Schuss Kirschwasser. Einer der Wissenschaftler prostete Krehnagg zu.

»Gesundheit, Herr Kollege! Hat Ihnen Chris schon erzählt, was wir vorhaben?«

»Sicher wird er es gleich tun. Neuigkeiten kann er nicht für sich behalten.«

Oystermeggs räusperte sich.

»Eine Verleumdung. Aber du hast recht, Jaylo, ich wollte es dir ohnehin erzählen.«

»Na, dann mal los!«, ermunterte ihn der Exobiologe.

»Na schön«, bequemte sich Oystermeggs, als koste es ihn Überwindung, das Geheimnis preiszugeben, »wir werden ein besonders schönes Stück des unbekannten Zerstörungsmechanismus Harno vorlegen, der vielleicht etwas damit anfangen kann. Schließlich ist Harno unser größter Experte auf dem Gebiet von Raum und Zeit.«

»Was haben Raum und Zeit mit der Invasion zu tun?«, wunderte sich Krehnagg. »Das verstehe ich nicht.«

»Wir auch nicht«, gab Oystermeggs zu. »Trotzdem versuchen wir es. Niemand von uns ist außerirdischer Technik schon so oft begegnet wie Harno, er muss sich damit auskennen. Vielleicht kann er uns verraten, woher das Ding kam. Wir konnten den Kurs zurück nicht bestimmen. Und Harno wird uns auch sagen können, warum das Ding zur Erde kam.«

Krehnagg verbarg seine Skepsis nicht.

»Ich glaube, ihr überschätzt die Kugel. Und außerdem dürft ihr nicht vergessen, dass sie im Augenblick geschwächt und erholungsbedürftig in der Ruhekammer liegt, künstlich mit Energie ernährt.«

»Harno hat sich bestens erholt!«, widersprach einer der Experten, die für Harno verantwortlich waren. »Er liegt unter der Kunstsonne und saugt sich voll Energie. Geht ihm gut, dem kleinen Kerlchen.«

»Das ist ja fein«, freute sich Krehnagg. »Ich habe jetzt noch zu tun, aber ich werde wieder vorbeischauen, sobald ich Zeit habe. Die Sache beginnt mich zu interessieren. Macht's gut, Kollegen!«

*

In seiner speziell eingerichteten Kammer tief unter der Erdoberfläche ruhte Harno nur faustgroß auf einem schwarzen Samtkissen. Über ihm in der Decke des Raums strahlte die künstliche Sonne und versorgte ihn mit Energie. Es würde noch lange dauern, bis er sich von seinen vorangegangenen Anstrengungen erholt hatte.

Das seltsame Wesen, das nach eigenen Angaben aus Energie und Zeit bestand, aber auch aus Raum und Materie, besaß jedoch noch genügend Kraft, sich zumindest mental auf Reisen zu begeben. Aber noch reichten die Reserven nicht aus, die komplette Daseinsform aus dem gravitationellen Gefüge des Sonnensystems zu transportieren. Noch blieb Harno an die Erde gefesselt.

Aber er spürte das Zunehmen seiner Kräfte und Fähigkeiten.

Die telepathische Verständigung mit den Terranern blieb mangelhaft.

Er spürte das Nahen von Julian Tifflor, las aber nicht seine Gedanken.

Harno wusste, dass die Terraner Sorgen und Probleme hatten, mit denen sie allein nicht fertig wurden. Ihm selbst fehlte die notwendige Energie, um tatkräftig eingreifen zu können.

Julian Tifflor betrat den Raum und blieb vor der Tür stehen, nachdem er sie geschlossen hatte. Seine Augen mussten sich an das grelle Licht der Kunstsonne gewöhnen, in deren Schein Harno gebadet wurde.

»Du wirst Besuch erhalten, Harno«, sagte er schließlich, da er nicht wusste, ob die Kugel den Zweck seines Kommens bereits in Erfahrung gebracht hatte. »Unsere Spezialisten werden dir das Bruchstück eines der Roboter bringen, die uns angriffen. Wir konnten das Gesamtgebilde abwehren, es zerfiel in Tausende von Einzelteilen, die jedoch autonom blieben. Einige flüchteten, nachdem unsere Gegenwehr erfolgreich blieb.«

Harno gab keine Antwort, aber Tifflor wusste, dass er verstanden worden war. Also fuhr er fort: »Vielleicht ist es dir möglich, eine Analyse vorzunehmen und den Ursprung des Materials zu bestimmen. Wenn deine inzwischen gespeicherte Energie ausreicht, bist du eventuell auch in der Lage, uns ein Bild zu übermitteln. Das würde uns weiterhelfen.«

Harno hatte schon lange keine Bilder mehr auf seiner dunklen Oberfläche entstehen lassen. Früher war es für ihn kein Problem gewesen, selbst die entferntesten Welten ohne Zeitverlust sichtbar werden zu lassen. In manchen Fällen waren es sogar Bilder aus der Vergangenheit gewesen.

»Es handelt sich um ein massives Stück der fremden Legierung, das keinen Hohlraum zu haben scheint. Es strahlt auch nicht, aber wir hoffen, du kannst trotzdem etwas damit anfangen und bist in der Lage, uns das Ergebnis mitzuteilen. Wäre das alles nicht von äußerster Wichtigkeit, würden wir dich nicht damit belästigen. Wir vermuten, dass irgendwo auf der Welt eine geheime Organisation entsteht, deren Ziel es ist, die LFT-Regierung zu stürzen.«

Die ersten Gedankenimpulse Harnos erreichten Tifflors Bewusstsein nur undeutlich. Es waren keine klaren Mentalbilder, sondern verschwommene Emotionsbruchstücke. Immerhin glaubte Tifflor herauslesen zu können, dass sie eine Bestätigung darstellen sollten.

Eine Bestätigung für seine Vermutung?

»Wir müssen diese Organisation und ihre Hintermänner entlarven. Sie ist schon seit längerer Zeit tätig, ohne dass wir die geringsten Spuren entdeckten. Überall auf Terra ereignen sich rätselhafte Dinge, die scheinbar in keinem Zusammenhang stehen. Erinnere dich an die Umstände, unter denen die BASIS gestartet ist, Harno. Schon damals gab es Verdachtsmomente.«