Perry Rhodan 967: Die Materiesenke - Clark Darlton - E-Book

Perry Rhodan 967: Die Materiesenke E-Book

Clark Darlton

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Beschreibung

Das Duell im Nirgendwo - Freunde kämpfen gegeneinander Man schreibt den Monat September des Jahres 3587. Während in der Heimatgalaxis der Menschheit die Lage sich durch das Ultimatum der Orbiter immer mehr zuspitzt und dem Höhepunkt der Krise zustrebt, befindet sich Perry Rhodan mit der BASIS in Weltraumfernen. Ihm kommt es, wie erinnerlich, darauf an, sich Zugang zu einer Materiequelle zu verschaffen, um die so genannten Kosmokraten davon abzuhalten, die Quelle zum Schaden aller galaktischen Völker zu manipulieren. Alle sieben Schlüssel, die zusammen mit Laires Auge, das ebenfalls Perry Rhodan übergeben wurde, das Durchdringen der Materiequelle erlauben sollen, sind bereits im Besitz des Terraners. Und so wird nun das Drink-System, in dem der siebte Schlüssel, der Schlüssel des Mächtigen Kemoauc, gefunden wurde, systematisch nach einer Spur der Materiequelle abgesucht. Die Materiequelle wird nicht gefunden - dafür aber wird Kemoauc, der letzte der Mächtigen, entdeckt. Perry Rhodan befreit Kemoauc mit Hilfe von Laires Auge aus einem energetischen Gefängnis. Doch der Befreier erntet Undank. Kemoauc nimmt das Auge an sich und versetzt sich an Bord der BASIS. Der Ort, an dem er Perry Rhodan hilflos zurücklässt, ist DIE MATERIESENKE ...

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Veröffentlichungsjahr: 2011

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Nr. 967

Die Materiesenke

Das Duell im Nirgendwo – Freunde kämpfen gegeneinander

von CLARK DARLTON

Man schreibt den Monat September des Jahres 3587. Während in der Heimatgalaxis der Menschheit die Lage sich durch das Ultimatum der Orbiter immer mehr zuspitzt und dem Höhepunkt der Krise zustrebt, befindet sich Perry Rhodan mit der BASIS in Weltraumfernen.

Ihm kommt es, wie erinnerlich, darauf an, sich Zugang zu einer Materiequelle zu verschaffen, um die so genannten Kosmokraten davon abzuhalten, die Quelle zum Schaden aller galaktischen Völker zu manipulieren.

Alle sieben Schlüssel, die zusammen mit Laires Auge, das ebenfalls Perry Rhodan übergeben wurde, das Durchdringen der Materiequelle erlauben sollen, sind bereits im Besitz des Terraners. Und so wird nun das Drink-System, in dem der siebte Schlüssel, der Schlüssel des Mächtigen Kemoauc, gefunden wurde, systematisch nach einer Spur der Materiequelle abgesucht.

Die Materiequelle wird nicht gefunden – dafür aber wird Kemoauc, der letzte der Mächtigen, entdeckt. Perry Rhodan befreit Kemoauc mit Hilfe von Laires Auge aus einem energetischen Gefängnis.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan und Ellert/Ashdon – Zwei alte Freunde treffen sich im Nirgendwo.

ES – Der Unsterbliche in Gefangenschaft.

Kemoauc – Ein Mächtiger trifft auf einen Mächtigeren.

Silberfuchs – Eine heimtückische Projektion.

Atlan

1.

Unbeweglich standen die sechs riesigen Sporenschiffe im Raum. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass sie die BASIS noch immer beobachteten und jedes Manöver des vierzehn Kilometer langen Gebildes registrierten. Gegen die Sporenschiffe, die kugelförmig einen Durchmesser von eintausendeinhundertsechsundzwanzig Kilometer besaßen, wirkte die BASIS trotz ihrer Größe wie ein Zwerg.

Jentho Kanthall verließ die Kontrollen in der Hauptzentrale und begab sich in den Aufenthaltsraum dicht daneben. Atlan blickte auf und deutete auf den freien Sessel.

»Ich glaube Kemoauc kein Wort«, sagte er düster. »Er lügt!«

»Und niemand kann das feststellen?«, fragte Kanthall und setzte sich. »Wie sollen wir dann Rhodan helfen?«

Atlan zuckte mit den Schultern.

»Mit einem Telepathen ist dem Mächtigen nicht beizukommen, er schirmt sich ab. Aber ich bin davon überzeugt, dass Kemoauc nicht von Rhodan zu uns geschickt wurde, wie der Mächtige behauptet. Vielmehr hege ich den Verdacht, dass Kemoauc das Auge Laires mit einer List an sich brachte. Ich frage mich nur, was er wirklich von uns will.«

»Können wir ihn nicht zwingen, uns die Wahrheit zu verraten? Immerhin scheint er sich in einer Notlage zu befinden.«

»Es ist so gut wie sicher, dass er uns braucht. Nur wozu?«

»Er kann jederzeit verschwinden, denn er hat das Auge.«

Atlan nickte nachdenklich. Mit Hilfe von Laires Auge war Rhodan in Kemoaucs Aura eingedrungen. Danach verschwanden beide, und Kemoauc kehrte schließlich allein zurück.

Mit einem Ruck stand Atlan auf.

»Ich werde noch einmal mit ihm sprechen, Jentho. Allein! Lasst den Interkom eingeschaltet, damit ihr uns beobachten könnt.«

»Ich werde einige Leute mit Paralysatoren bereitstellen.«

»Vielleicht ist das kein Fehler«, stimmte Atlan zu und verließ den Raum durch einen Nebeneingang. Auf dem Weg zu der Kabine, in der Kemoauc untergebracht war, sann er vergeblich darüber nach, wie er den Mächtigen zum Sprechen bringen konnte. Bis jetzt hatten alle Tricks versagt. Kemoauc blieb stur bei seiner Behauptung, Rhodan habe ihn geschickt, um die BASIS in die Materiequelle zu führen.

Atlan öffnete die Tür, ohne sich anzumelden.

Kemoauc, Mitglied im Verbund der Zeitlosen und Mächtigster der sieben Mächtigen, war zwei Meter groß und besaß einen breitschultrigen, muskulösen Körper. Die schwarzen, wallenden Haare reichten ihm bis zur Schulter, und seine Augen wirkten dunkel wie Zeitbrunnen.

Er blickte auf und sah dem Besucher entgegen.

»Hast du es dir überlegt?«, fragte er mit seiner ruhigen und fast sanften Stimme, die nicht zu seiner äußeren Erscheinung passen wollte. »Dann nimm Platz.«

Atlan blieb stehen.

»Ich habe es mir überlegt, Kemoauc, und mehr denn je bin ich davon überzeugt, dass du nicht die Wahrheit sprichst. Rhodan kann dich nicht geschickt haben, er wäre mit dir gekommen.«

»Ihr glaubt mir also nicht?« Wenn Kemoauc enttäuscht war, so ließ er sich das nicht anmerken. Aber seine Stimme wurde eindringlicher. »Keiner von euch kann in die Materiequelle eindringen. Ich habe das Auge, und nur ich kann es benützen.«

»Rhodan benützte es auch«, erinnerte ihn Atlan.

Kemoauc verzog fast unmerklich das Gesicht.

»Das war einmal«, sagte er mit einem gewissen Unterton, der Atlan aufhorchen ließ. »Jetzt könnte er es auch nicht mehr.«

»Ich verstehe nicht, was du damit meinst, aber es spielt auch keine Rolle. Angeblich haben wir beide das gleiche Ziel: Wir wollen Rhodan retten. Wir könnten zusammenarbeiten, wenn du die Wahrheit sagtest.«

Kemoauc lehnte sich zurück.

»Na schön, dann sollst du die Wahrheit erfahren, aber sie wird dir nicht helfen. Natürlich habe ich längst bemerkt, dass ihr den zwecklosen Versuch unternommen habt, mich hinzuhalten und Zeit zu gewinnen.« Er lachte. »Ausgerechnet mir, einem Zeitlosen, wollt ihr Zeit stehlen! Die Wahrheit also ist, dass ich Rhodan in einer Materiesenke zurückgelassen habe, nachdem ich ihm das Auge abnahm. Aber es ist meine Absicht, ihn wieder herauszuholen.«

Atlan spürte, dass der Mächtige nicht mehr log, aber er war deshalb nicht gerade erleichtert.

»Kann Rhodan dort überleben? Und wie lange?«

»Solange die Systeme seines Raumanzugs einwandfrei funktionieren. Außerdem befand er sich, als ich ihn verließ, auf einer kleinen Welt mit atembarer Atmosphäre. Ich nannte sie ›Schamballa‹. Ich vermute, dass wir ihn dort finden. Aber vergiss nicht, dass nur ich den Weg dorthin gehen kann.«

»Und was verlangst du dafür?«

»Dass die BASIS unter mein Kommando gestellt wird.«

»Das ist eine unannehmbare Bedingung«, konterte Atlan. »Sie bleibt unter meinem Kommando.«

»Ich habe Zeit«, dehnte Kemoauc und starrte den Arkoniden mit blicklosen Augen an.

Atlan sah in Richtung der Interkomkamera in der Wand. Unmerklich gab er Kanthall das vereinbarte Zeichen. Der Überfall würde in drei Minuten erfolgen.

»Wir lassen uns nicht von dir erpressen«, stellte Atlan fest.

»Ihr habt keine andere Wahl, wenn ihr Rhodan retten wollt.«

Noch zwei Minuten ...

»Du führst dich hier auf, als gehöre die BASIS dir, dabei bist du nur unser Gast. Betrage dich auch so.«

»Gast? Ich, ein Mächtiger?«

»Gast!«, wiederholte Atlan fest und wusste, dass sich die Tür ohne Ankündigung in fünfzig Sekunden öffnen würde.

Wieder lachte Kemoauc. Er deutete auf den Wandschrank, dessen Tür geschlossen war.

»Dort liegt Laires Auge. Hole es dir, wenn du kannst. Aber es würde dir nichts nützen, wie ich schon einmal sagte.«

Atlan überlegte, ob er noch antworten sollte, schwieg dann aber.

Sekunden später wurde die Tür aufgerissen, drei Männer mit gezückten Lähmstrahlern drangen in den Raum ein und eröffneten sofort das Feuer auf den Mächtigen. Kemoauc war sofort paralysiert und blieb steif im Sessel sitzen.

Atlan wartete, bis die drei Männer sich im Raum verteilt hatten, dann sagte er: »Du kannst verstehen, was ich sage, aber leider kannst du nicht antworten, solange die Wirkung der Lähmbündel anhält. Wenn sie nachlässt, wird sie erneuert, bis du bereit bist, ehrlich mit uns zu verhandeln. Um sicherzugehen, werde ich das Auge an mich nehmen.«

Atlan ging zum Schrank und öffnete ihn. In ihm lag das Auge Laires. Vorsichtig nahm er es an sich. Bevor er die Kabine verließ, drehte er sich noch einmal um.

»Achtet ständig auf ihn und erneuert die Paralyse, bis Gegenbefehle erfolgen. Der Raum wird ständig durch den Interkom beobachtet. Die Ablösung erfolgt in zwei Stunden.«

*

Atlan ahnte in seinem Triumphgefühl noch nicht, welche böse Überraschung ihm bevorstand. Kanthall und Geoffry Abel Waringer ebenfalls nicht, die auf dem Monitor die Ereignisse verfolgt hatten und nun überzeugt waren, dass alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt sein mussten.

Atlan, der einen Raumanzug angelegt hatte, stellte das Auge auf den Tisch.

»Sollten wir nicht besser Laire zu Rate ziehen?«, fragte Kanthall. »Schließlich gehörte das Auge ihm.«

»Das werden wir später tun«, sagte Atlan. »Zuerst möchte ich sehen, ob ich Rhodan entdecken kann. Vielleicht gelingt mir der ›distanzlose Schritt‹.«

Plötzlich machte es in dem kleinen Aufenthaltsraum »Flupp!«, und aus dem Nichts heraus materialisierte der Mausbiber Gucky im Raumanzug.

»Ich will auch mal gucken«, sagte der Ilt.

»Alles zu seiner Zeit«, vertröstete ihn Atlan. »Du kommst auch bald dran.«

»Daran hast du aber gerade nicht gedacht«, hielt Gucky ihm vorwurfsvoll entgegen. »Aber einverstanden. Guck du zuerst durch!«

Vorsichtig nahm Atlan das Auge und wog es wie prüfend in der Hand. Langsam und zögernd hob er es hoch und blickte gespannt in die Öffnung.

Waringer und Kanthall hielten die Luft an, und Gucky wirkte zappelig. Man sah ihm an, dass er Atlan das Instrument am liebsten abgenommen hätte, um selbst hindurchblicken zu können.

»Was ist?«, erkundigte sich Waringer schließlich.

Atlan gab nicht sofort Antwort. Er drehte das Auge mehrmals um seine eigene Achse, dann setzte er es ab.

»Nichts, absolut nichts! Ein Abgrund, würde ich sagen. Ich habe nur einen sich wallend bewegenden Abgrund gesehen, so wie die Oberfläche eines vom Sturm gepeitschten Meeres aus fünf Kilometern Höhe. Mit dem Ding stimmt etwas nicht.«

»Darf ich mal?«, fragte Gucky und hatte das Auge bereits an sich genommen.

Er sah genau das, was Atlan beschrieben hatte. Die Entfernung bis zur Oberfläche des »Meeres« war nicht abzuschätzen. Sie konnte zwei, aber auch Milliarden von Kilometern betragen – oder vielleicht auch Jahrmillionen. Raum und Zeit schienen sich vermischt zu haben, Dimensionen überlappten sich, Materie erlosch.

Oder war es die Zeit, die erlosch?

Gucky ließ das Auge sinken.

»Ich habe den distanzlosen Schritt versucht, aber es funktioniert nicht.«

Atlan nahm ihm das Instrument Laires ab und wandte sich an Waringer: »Was können wir davon halten?«

Waringer schien sich nicht sicher zu sein.

»Vielleicht wäre es jetzt besser, Laire zu informieren.«

»Hm. Ich hätte es lieber ohne ihn geschafft. Ob das Auge defekt ist?«

»Auf keinen Fall. Ich habe eine andere Vermutung.«

»Welche?«

»Ich nehme an, Laire kann uns das genauer sagen. Wir sollten ihn kommen lassen.«

Atlan nickte langsam.

*

Laire war zweieinhalb Meter hoch und rein äußerlich humanoid gestaltet worden. Aufgrund des eingebauten Translators war es dem Roboter möglich, nahezu alle Sprachen zu verstehen und sich in ihnen zu verständigen. Auffallend war, dass in seinem birnenförmigen Kopf das linke Auge fehlte.

Laires Auge!

Als er über Interkom informiert wurde, begab er sich ohne Zögern in die Hauptzentrale.

Atlan deutete auf den Tisch.

»Dein Auge, Laire. Wir haben es Kemoauc abgenommen. Aber es scheint irgend etwas damit nicht in Ordnung zu sein. Wir haben alle durchgesehen – aber nichts. Vielleicht versuchst du es einmal.«

Der riesige Roboter stand unbeweglich vor dem Tisch.

»Der Mächtige Kemoauc ...? Da wittere ich Unheil.«

Atlan zog die Augenbrauen hoch.

»Wie ist das gemeint? Unheil!«

»Wir werden es in wenigen Sekunden wissen«, sagte Laire und nahm das Auge. Er machte sich nicht die Mühe, es in die Aushöhlung zu schieben, in der es ursprünglich gesessen hatte, bevor die Loower es gewaltsam entfernten, sondern hielt es einfach vor sein rechtes Auge.

Nach einer Weile sagte er: »So geht es nicht. Ich muss es in seine ursprüngliche Lage bringen, dann erst erhalten wir Gewissheit.«

Ohne eine Entgegnung abzuwarten, schob er es nun in die leere Höhle der linken Gesichtshälfte.

Kaum jemand wagte zu atmen, bis Laire das Auge wieder herausnahm und es auf den Tisch zurücklegte.

»Es ist so, wie ich vermutete. Kemoauc hat das Auge präpariert, und zwar ausschließlich für seine Zwecke. Niemand kann jetzt etwas damit anfangen, auch ich nicht. Es dient nur Kemoauc! Nur er wird in der Lage sein, in die Materiesenke vorzudringen. Nur er ganz allein!«

Atlan ließ sich in den nächsten Sessel sinken.

»Nur er? Das ist doch nicht möglich!«

»Doch, leider! Und ich kann es nicht ändern. Das Schicksal Rhodans liegt demnach allein in der Hand des Mächtigen. Ich schlage vor, auf seine Bedingungen einzugehen. Eine andere Lösung sehe ich zur Zeit nicht.«

»Und die Zeit drängt«, warf Waringer besorgt ein.

Der Arkonide zögerte.

»Und wenn Kemoauc Bedingungen stellt, die für uns nicht annehmbar sind? Was soll ich dann tun?«

»Ein Kompromiss hat sich bisher immer in einer derartigen Lage als günstig erwiesen. Das war schon immer so.« Waringer deutete auf den Roboter. »Laire hat recht! Wir haben keine andere Wahl.«

»Na gut, wie ihr meint.« Atlan nahm das Auge. »Aber lasst den Interkom eingeschaltet. Sollte etwas Unvorhergesehenes geschehen, dann schickt Verstärkung.«

»Keine Sorgen, wir passen schon auf«, beruhigte ihn Kanthall.

Atlan nickte ihnen zu und verließ den Raum.

*

Der Mächtige war noch immer paralysiert, als Atlan die Kabine betrat. Einer der Männer, die ihn bewachten, sagte: »Eigentlich muss er jede Sekunde wieder zu sich kommen, wir haben ihm noch keine zweite Ladung verpassen müssen.«

»Haltet die Strahler bereit«, forderte Atlan sie auf und setzte sich Kemoauc gegenüber in einen Sessel. »Sofort schießen, wenn ich das Zeichen gebe.«

Es dauerte weitere zehn Minuten, bis Kemoauc sich zu rühren begann.

»Hör gut zu, Kemoauc«, begann Atlan. »Wir wissen jetzt, dass du das Auge präpariert hast und dass es niemand außer dir benützen kann. Damit hast du einen Trumpf in der Hand, zugegeben. Du kannst deine Karte aber nur dann ausspielen, wenn wir an der Partie teilnehmen.«

Kemoauc versuchte, seine Finger durch rhythmische Bewegungen zu entkrampfen. Er litt offensichtlich noch unter den Nachwirkungen des Lähmschocks.

»Ich habe nie die Bedingung gestellt, dass ich den Flug in die Materiequelle ohne euch unternehmen möchte. Bei der Größe des Schiffes wäre das ja wohl auch nicht möglich. Ich habe lediglich das Kommando gefordert.«

»Eben das geht nicht, Kemoauc. Die BASIS ist ein komplexes und kompliziertes Gebilde. Ein falscher Befehl kann zur Katastrophe führen. Ich schlage dir noch einmal Kooperation vor.«

»Was verstehst du darunter?«

»Du fungierst als Lotse.«

Kemoauc lachte verächtlich und schüttelte den Kopf.

»Du willst einen Mächtigen zum Lotsen degradieren? Wie hast du dir das vorgestellt? Ein Lotse kann lediglich Vorschläge machen, wenigstens in diesem Fall, aber ein anderer bestimmt, ob sie auch durchgeführt werden. Und gerade das könnte zu der von dir erwähnten Katastrophe führen. Überlege es dir gut, es gibt keine andere Alternative für dich. Entweder gehst du auf meine Bedingung ein, oder du kannst Rhodan vergessen.«

Mühsam nur unterdrückte Atlan seinen Zorn. Obwohl der Mächtige in seiner Hand war, war er doch auf ihn angewiesen.

»Du machst es mir nicht leicht, Kemoauc. Auch wenn ich im Augenblick Kommandant der BASIS bin, so kann ich nicht allein entscheiden. Waringer und Kanthall sind die Leiter der Expedition. Du wirst mit mir in der Hauptzentrale sein, und wir werden die BASIS gemeinsam in die Quelle bringen. Das hat doch nichts mit einer Degradierung deiner Person zu tun.«

Kemoauc schwieg und schien zu überlegen. Dann sah er Atlan mit seinen unergründlichen Augen an.