Perry Rhodan Neo 166: Beute und Jäger - Arno Endler - E-Book

Perry Rhodan Neo 166: Beute und Jäger E-Book

Arno Endler

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Beschreibung

Im Jahr 2036 entdeckt der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond ein außerirdisches Raumschiff. Damit erschließt er der Menschheit den Weg zu den Sternen. In den Weiten der Milchstraße treffen die Menschen auf Gegner und Freunde; es folgen Fortschritte und Rückschläge. Nach 2051 wird die Erde unbewohnbar, während Milliarden Menschen an einen unbekannten Ort umgesiedelt werden. Der Schlüssel zu diesen Ereignissen liegt in der Galaxis Andromeda. Dorthin bricht Perry Rhodan im modernsten Raumschiff der Menschheit auf. Anfang 2055 gelangt die MAGELLAN am Ziel an. Rasch erfahren die Menschen mehr über die Situation. Insbesondere die Meister der Insel – auch Faktoren genannt – spielen eine zentrale Rolle. Im Zentrumsgebiet von Andromeda stößt Rhodan auf ein gewaltiges Sonnensechseck und auf den Haluter Icho Tolot. Dann gerät die MAGELLAN in eine verzweifelte Lage – es ist der Konflikt zwischen BEUTE UND JÄGER ...

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Band 166

Beute und Jäger

Arno Endler

Cover

Vorspann

1. FERNAO

2. FAUGON

3. MAGELLAN / PE-hilfreich

4. FERNAO

5. Niunomasystem

6. MAGELLAN / PE-hilfreich

7. Ukkomen-Al

8. FERNAO

9. Hak Gekkoor auf der Jagd

10. Hallafsystem

11. Feuerlohen

12. FERNAO

13. Heimkehr

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

Im Jahr 2036 entdeckt der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond ein außerirdisches Raumschiff. Damit erschließt er der Menschheit den Weg zu den Sternen.

In den Weiten der Milchstraße treffen die Menschen auf Gegner und Freunde; es folgen Fortschritte und Rückschläge. Nach 2051 wird die Erde unbewohnbar, während Milliarden Menschen an einen unbekannten Ort umgesiedelt werden.

Der Schlüssel zu diesen Ereignissen liegt in der Galaxis Andromeda. Dorthin bricht Perry Rhodan im modernsten Raumschiff der Menschheit auf. Anfang 2055 gelangt die MAGELLAN am Ziel an. Rasch erfahren die Menschen mehr über die Situation. Insbesondere die Meister der Insel – auch Faktoren genannt – spielen eine zentrale Rolle.

Im Zentrumsgebiet von Andromeda stößt Rhodan auf ein gewaltiges Sonnensechseck und auf den Haluter Icho Tolot. Dann gerät die MAGELLAN in eine verzweifelte Lage – es ist der Konflikt zwischen BEUTE UND JÄGER ...

1.

FERNAO

In der Nanosekunde zuvor existierte lediglich das Nichts. Während des unendlich langen Zeitraums bis zur nächsten Nanosekunde tobten Qualen, ungekannt, ungeheuerlich, unerträglich, eine frische Erfahrung.

Dann explodierte das Sein, und es wurde sich seiner bewusst.

Es schwebte, es lebte, es dachte – nicht so, wie ein Mensch es tat. Doch es war diesem Synapsengewitter recht ähnlich, obschon das Lebewesen morphologisch über keine Gehirnzellen biologischer Art verfügte.

Nach der Erkenntnis, dass es war, kam die Gewissheit, dass das Leben, obwohl es gerade erst begonnen hatte, schon bald ein Ende finden würde.

Es badete in exotischer Strahlung, empfing die Energie von unzähligen Photonen, spürte sich wachsen, ohne an Körpermasse zuzunehmen. Mehr ein Brodeln, wie Magma in einem Vulkan kurz vor der Eruption, selbst wenn dieses Bild dem Wesen niemals in den Sinn gekommen wäre. Dem soeben geborenen Bewusstsein fehlten die Erfahrungen, um irgendetwas miteinander zu vergleichen. Es genoss das Leben mit der Wahrnehmungsfähigkeit, die ihm zur Verfügung stand. Ein Fremder in einer zugleich belebenden wie tödlichen Umgebung.

Dieser Widerspruch ließ sich nicht auflösen. Es verzweifelte beinahe daran und gab sich kurz darauf einen Namen, weil es glaubte, einen solchen zu benötigen. Strahltimansturmderphotonen empfand Emotionen, die niemand außer ihm jemals durchleiden würde, erkannte universelle Wahrheiten, die es gern geteilt hätte. All dies in der Nanosekunde seiner Bewusstwerdung.

Dann leuchtete die Lockung auf. Ein grelles, Hoffnung verheißendes Signal. Strahltimansturmderphotonen stellte fest, dass es zur Bewegung fähig war. Eine ganz eigenartige Erfahrung, weil es nicht wusste, wie es das bewerkstelligte. Es strebte dem Zeichen entgegen, registrierte die Ähnlichkeit, wiewohl sich diese nicht einordnen ließ.

Die Photonen streichelten es, trieben es geschwind vor sich her.

Dort war das Ziel. Es passte genauso wenig in diese Umgebung wie Strahltimansturmderphotonen, das weiter beschleunigte, um das Signal zu erreichen.

Vor ihm tauchte ein seltsames Objekt auf, jenseits aller Vorstellungsmöglichkeiten. Es wirkte zugleich leblos als auch voller Leben, so groß, dass es das Signal umhüllte und Strahltimansturmderphotonen davon fernhielt. Denn es fand nach einer vollständigen Umrundung keinen Zugang. Also heftete es sich an die unerwartet heiße Oberfläche, die aus unbekanntem Material bestand.

Strahltimansturmderphotonen sehnte sich nach dem Signal, das nach wie vor leuchtete. Nun spürte es, wie einsam es war. Ein neuer Begriff, eine weitere Qual. Es öffnete seine Sinne und schickte sie hinaus in das Unerforschte.

Die FERNAO trug einen blinden Passagier auf der Außenhülle, den niemand bemerkte. Kein Sensor registrierte ihn, kein Alarm schlug an.

Die Jacht des Protektors beschleunigte mit Maximalschub des Unterlichtfeldantriebs. Hellblaue Runddome bildeten sich über den Emittern, leuchteten in beinahe demselben Spektrum wie die sechs Blauen Riesen des Andro-Sechsecktransmitters. Die gewaltigen Sterne schrumpften zu winzigen Flächen, dann Punkten, je mehr sich die FERNAO entfernte.

In einem plötzlichen Manöver korrigierte der Pilot den Kurs, schwenkte in einer scharfen Kurve seitwärts. Eine ausgedehnte Trümmerwolke, die größten Bestandteile weit über zehntausend Kubikkilometer messend, hatte den Weg gekreuzt. Sie wirkte wie ein einsamer Asteroidenschwarm, doch hätte man sich die Zeit für eine nähere Erkundung genommen, wären auf einigen der Fragmente Strukturen aufgefallen, die nicht natürlichen Ursprungs waren.

Was da das System des Andro-Sechsecktransmitters durchquerte, war ein ehemaliger Planet; in einer kosmischen Katastrophe als Nebenwirkung einer besonders heftigen Supernova zermalmt, die gleich mehrere Planetensysteme vernichtet hatte. Vor Urzeiten waren dabei drei Monde des einstmals bewohnten Himmelskörpers wie die Faust Gottes herniedergedonnert, hatten die feste Kruste gesprengt, waren bis in den flüssigen Kern hinabgetaucht, hatten jegliches Leben getötet und alles zu Staub und Trümmern zerfetzt.

Die Gravitationseffekte des gigantischen Schwarzen Lochs im Zentrum von Andromeda hatten die Überreste später zu einer Wolke geformt und an ihnen gezerrt, bis sie Geschwindigkeit aufnahmen, als unscheinbarer Asteroidenschwarm von gewaltiger Ausdehnung.

Die FERNAO umflog das Hindernis und setzte dann den Ursprungskurs fort, ohne dass dies an Bord bemerkt wurde. Kurz darauf flammte der Libraschirm auf, als eine für menschliche Augen unsichtbare Strahlungswoge mit skalensprengenden Werten dem Raumer wie ein Tsunami entgegenwallte.

Ein viel kleineres Raumschiff folgte der FERNAO, eine Kugel, welche die Asteroidenwolke ohne jedes Ausweichmanöver durcheilte. Zwei Impulswellen schufen der Sphäre freie Bahn. Es war nicht zu erkennen, auf welche Weise das Schiff diese erzeugte. Wie ein starker Wind eine Wolkenwand, so teilte die DOLAN das Trümmerfeld und schloss schnell zur FERNAO auf.

Die sechs Blauen Riesen waren bereits kaum noch mehr als ein unbedeutender Fleck im All. Millionen von anderen hellen Punkten brannten ihr Feuer im Zentrum der Galaxis ab.

Die Menschheit hatte einen weiten Weg hinter sich, um einen solchen Anblick erleben zu können, doch nur wenige genossen ihn.

Cel Rainbow

Der Schiffskommandant der FERNAO wirkte entspannt wie immer. Seine Offiziere waren Meister ihres Handwerks und schauten nicht zu ihm, sondern hatten nur Augen für ihre jeweiligen Arbeitsstationen. Für den Fall, dass sich trotzdem jemand umdrehte, achtete der Lakotaindianer darauf, dass man ihm seine innere Unruhe nicht anmerkte.

Er saß im Stuhl des Protektors. Perry Rhodan hatte den Thron geräumt und Rainbow gebeten, darin Platz zu nehmen.

Gucky saß auf dem üblichen Sessel des Kommandanten und gähnte.

Rhodan umringte zusammen mit Baar Lun, Eric Leyden und dem Haluter Icho Tolot eine holografische Anzeige. Sie diskutierten über die kosmischen Kräfte, die im System des Sonnensechsecks herrschten.

Rainbows Herz schlug einige Takte schneller, wann immer er die Gestalt Tolots betrachtete. Die Höhe und Breite des Körpers waren schon beeindruckend genug, die vier Arme allerdings verliehen dem Außerirdischen eine angsteinflößende Aura.

Rainbow kannte die Erzählungen und hatte Aufzeichnungen gesehen – von Masmer Tronkh auf der Erde. Eine Bestie, die mit ungeheurem Tempo auf allen Extremitäten rennen konnte und dabei achtlos jedes Hindernis beiseiteräumte, ohne Schaden zu nehmen. Niemand bändigte eine Bestie. Und dennoch begleitete Tolot die Menschen nun, auf eigenen Wunsch und bestärkt von Rhodans grenzenlosem Vertrauen in die Freundschaft des Haluters.

Cel Rainbow verkniff sich ein Kopfschütteln, versuchte, das Bild der Bestie aus seinem Kopf zu vertreiben. Tolot ist ein Haluter, keine Bestie. Es ist nur das Aussehen. Rainbow kannte die humanistische Grundeinstellung des Protektors. Rhodan konnte nicht aus seiner Haut. Wenn Autum Legacy an Bord gewesen wäre, hätte sie ihm gewiss einen ausführlichen Vortrag über Sicherheit gehalten. Doch Bulls Ehefrau war auf der MAGELLAN geblieben.

Trotz Rhodans Überzeugung, dass Tolot keine Gefahr darstellte, beunruhigte die Anwesenheit des Haluters den Lakota. Aber selbst Gucky wirkte entspannt, erhob sich von seinem Sessel und gesellte sich zu den vieren. Der Ilt stellte sich neben Baar Lun, der durch seine Multispexbrille auf das Holo starrte und gedankenverloren den Kater Hermes streichelte, der es sich auf seiner Schulter bequem gemacht hatte.

Rainbow gestattete sich ein Grinsen. Da standen zwei Menschen, ein Ilt, ein Modul, ein Haluter und ein Kater. Was benötigte man noch, um einen coolen Witz zu erzählen? Schon die unterschiedlichen Staturen irritierten.

Leyden deutete auf die dreidimensionale Projektion in der Mitte. »Ich kann nur sagen, dass es allem widerspricht, was wir vor Jahren noch an den Universitäten lehrten. Wir haben mittlerweile schon etliche Sonnentransmitter gefunden. Aber dieser hier ... Eine einzige Reise hat unsere Vorstellung davon, was möglich ist, auf den Kopf gestellt. Jemand hat sechs Blaue Überriesen in eine perfekte Sechseckanordnung manövriert, und trotz der Gravitationswellen, die von ihnen ausgehen, herrscht beinahe himmlische Ruhe. Es ist unglaublich.«

Rhodan lächelte. »Es bleibt dennoch gefährlich.«

»Aber sicher«, sagte Leyden. »Nicht nur die Kräfte der Sonnen, sondern auch die Transmittereffekte wirken bis weit in das System hinein. Ich hätte jedoch erwartet, dass wir hier, so nah am Mittelpunkt von Andromeda, in der Nähe des zentralgalaktischen Schwarzen Lochs, heftigeren Einflüssen ausgesetzt wären. Ich dachte da eher an eine Nussschale auf offener See, die von einem Hurrikan getroffen wird. Aber irgendwie befinden wir uns im Auge des Hurrikans, um bei dem Vergleich zu bleiben. Ich bewundere den Ingenieursgeist hinter dieser Konstruktion und freue mich auf die Datenauswertungen. Es ist wie der Fund des Steins der Weisen. Ein heiliger Gral für einen Physiker oder interdisziplinären Wissenschaftler. Ich bin ...« Er stockte.

Icho Tolot brummte zustimmend, was dem Grollen eines mittleren Erdbebens nahekam. »Sie verfügen über eine überaus schnelle Auffassungsgabe, verehrter Doktor Leyden. Ich kann Ihnen nur beipflichten. Möchten Sie mehr sehen?«

Leyden nickte.

Der Haluter kontaktierte die Schiffsintelligenz der DOLAN und befahl Taravat eine Datenübertragung. »Dein Einverständnis vorausgesetzt, Rhodanos, würde ich gern die Datenauswertung meines Schiffs zeigen.«

»Nur zu!«, sagte Rhodan.

Rainbow seufzte leise, gab der Funkstation ein Zeichen, sodass die Positronik der FERNAO mit Taravat gekoppelt werden konnte.

Im nächsten Moment stockte dem Kommandanten der Atem.

In der Mitte des Raums schwebte eine dreidimensionale Darstellung des Transmittersystems. Die Blauen Riesen um das Entstofflichungsfeld, auf einer äußeren Umlaufbahn der Steuerplanet Aguerron mit den sechs Monden. Die Falschfarbendarstellung zeigte ein Bild von beeindruckender künstlerischer Qualität.

Der Haluter erklärte es. »Sie sehen in unterschiedlichen Farben die Sonnenwinde, unterteilt nach den Elementen, die Photonen- und Tachyonenabstrahlung, die magnetischen Emissionen sowie die Röntgenstrahlung verschiedener Wellenlängen. Ein ungeheurer Strahlungsdruck.«

Leyden atmete mehrfach tief durch. Er lächelte offensichtlich zufrieden. Begeistert kommentierte er die Bilder. »Diese zentrifugale Partikelflut in Kombination mit einer hohen elektromagnetischen Energiedichte lassen als Gegenkräfte zur Zentrumsstrahlung eine Heliopause entstehen, die wie eine Membran das System vor äußeren Einflüssen schützt.«

»Exakt, Doktor Leyden.« Tolot griff mit der kleineren Hand hinüber und tätschelte, höchst vorsichtig, die Schulter des Wissenschaftlers. »Dazu kommt ...« Der Haluter zeigte auf den zentralen Bereich des Transmitters. »... ein Sog des Sechsecktransmitters, der die nach innen gerichteten Teilchenströme in Rotation versetzt.«

Rhodan sprach es aus. »Ein Strudel, wie ein Mahlstrom. Nur wohin führt er?« Er wurde für einen Moment abgelenkt, weil Hermes miaute und sich auf der Schulter des Moduls aufrichtete. Rhodan sah zu Baar Lun, der schweigend die Projektion taxierte.

Der Kater setzte mit einem kurzen Sprung durch Randbereiche des Hologramms zu Icho Tolot über, landete auf einem Arm und krallte sich fest. Nachdem der Haluter den Arm angehoben hatte, spazierte Hermes daran hinauf bis neben den Kopf. Auf der breiten Schulterpartie fand er mehr Platz, hockte sich hin, leckte sich eine Pfote und musterte eins von Tolots seitlichen Augen. Spielerisch schlug der Kater danach, doch eine Nickhaut schützte gedankenschnell den Augapfel. Tolot lachte.

Rainbow zuckte zusammen. Das Donnergrollen verging.

Leyden, der keine Miene verzogen hatte, rief nach Hermes. Der legte sich jedoch hin und ignorierte seinen Besitzer. »Mein Kater schließt gern außerirdische Freundschaften. Katzen verfügen über ein außergewöhnlich gutes Gespür für freundliche Wesen.«

Tolot schaute den Wissenschaftler aus seinen drei tiefroten Riesenaugen an. »Es mag Welten geben, auf denen diese Spezies zur vorherrschenden werden könnte, verehrter Doktor.«

Leyden lächelte und widmete sich wieder der Projektion.

Rhodan sprach den Modul an. »Baar Lun? Sehen Sie etwas, was uns verborgen bleibt?«

Der Modul schüttelte den Kopf. Gucky war neben ihn getreten und entblößte seinen Zahn. »Du denkst sicherlich an das, was uns allen durch den Kopf geht.«

Rhodan blickte den Ilt fragend an.

»Na ist doch klar«, ergänzte Gucky. »Da ist ein Transmitter, eine fremde Technologie, die nichts Vergleichbares kennt. Da öffnet sich möglicherweise ein Spalt zu einem uns unbekannten Ort. Dorthin ist die Crea verschwunden. Wir wissen nicht, was sie auf der anderen Seite berichten wird, falls sie es geschafft hat. Es ist ein Weg, den wir nicht nutzen können. Und es erscheint unwahrscheinlich, dass diese Konstruktion nur diese eine Aufgabe erfüllen soll. So ein immenser Aufwand dient sicherlich mehr als einem Zweck.«

Baar Lun schwieg.

Rainbow bemerkte Rhodans nachdenklichen Gesichtsausdruck und vermutete, dass der Protektor ebenfalls in diese Richtung gedacht hatte.

Tolot mischte sich ein. »Das ist korrekt, Rhodanos. Wir sehen nur das Offensichtliche. Sechs Riesensonnen, die in hexagonaler Form angeordnet wurden. Ich weiß sehr gut, wie einschüchternd sich das anhört. Die Memeter schufen es. Wenn sie zu so etwas fähig waren und sind, wozu außerdem noch? Aber die Fähigkeiten der Konstrukteure sind nicht entscheidend. Dieses Konstrukt geht über das, was wir sehen können, deutlich hinaus. Es ist größer, viel größer. Diese gesamte Blase, die Einpassung in die astrophysikalische Umgebung und das Gleichgewicht der Kräfte im Zentrum des Systems, die Umlenkung der Teilchenströme ...« Der Haluter pausierte kurz. »All dies gehört zu einer Schöpfung, die so schön ist, dass sie sich einer Beschreibung mit Worten entzieht. Es ist ein Gemälde mit allen Farben des Universums oder ein Orchesterstück aus Millionen unterschiedlicher Instrumente, die, so andersartig sie auch sind, sich zu einer perfekten Harmonie vereinigen. Schau hin, Rhodanos. Da ist nichts als Schönheit.«

Rainbow hörte, wie Leyden leise Zustimmung flüsterte. Die Rede des Haluters hatte jeden in der Zentrale der FERNAO gepackt. Wie ein so bedrohlich aussehendes Wesen derart philosophisch denken konnte, stellte den Lakota vor ein Rätsel. Aber er fühlte sich plötzlich vollkommen sicher. Das Einschüchternde an Tolots Aura verschwand. Übrig blieb ein empfindsames, ja empathisches Geschöpf.

Rhodan schien wie gebannt von dem Spektakel und der poetischen Beschreibung des Haluters. In seinem Gesicht spiegelten sich die Farben der holografischen Darstellung. Er nickte andeutungsweise.

Leyden hingegen musste das Schauspiel kommentieren. »Das ist faszinierend. Ich erkenne im Bereich der Abstrahlzone hyperphysikalische Mannigfaltigkeiten, Calabi-Yau-Räume. Supersymmetrie in praktischer Anwendung.«

Icho Tolot brummte laut. »Richtig, verehrter Doktor Leyden. Und jetzt stellen Sie sich vor, dass dieses Konstrukt mit dem Creaversum harmonisiert, ja sogar damit verschaltet ist.«

Der Wissenschaftler riss die Augen auf. »Zwei Dimensionen mit unterschiedlichen hyperphysikalischen Eigenschaften. Eine Brücke, zugleich Barriere wie Öffnung.«

»Korrekt.«

»Das ist phänomenal«, staunte Leyden. »Wäre ich gläubig, würde ich es als Wunder bezeichnen. Welcher memetischer Wissenschaftler es auch immer erschaffen hat, ich würde ihn gern kennenlernen.«

Rhodan erwachte aus seiner vermeintlichen Trance. »Dagegen fühle ich mich klein, unwissend und bedeutungslos.«

»Dafür sind wir ins Weltall gestartet, Protektor«, sagte Leyden. »Der Mensch wollte das Unbekannte entdecken, selbst wenn es ihm gelegentlich Furcht einflößt. Nur so erlangen wir Wissen. Suchen, finden, erforschen und begreifen. Deshalb sind wir hier.«

»Sie vielleicht, Doktor«, entgegnete Rhodan. »Ich habe eine andere Mission. Und ich frage mich bei solchen Konstruktionen, mit welchem Gegner wir es aufgenommen haben. Klein, unwissend und unbedeutend trifft es da nicht mal annähernd.«

»Rhodanos«, unterbrach Tolot den Dialog. »Du bist sicherlich vieles. Unwissend sind wir alle, aber unbedeutend? Das solltest du mittlerweile besser wissen.« Der Haluter wies auf das Holo. »Wir stehen hier vor einer der grandiosesten Leistungen, die je von Lebewesen vollbracht wurden. Eine Entwicklung, die sich über zwei Galaxien und Jahrzehntausende erstreckt. Demut ist mehr als nur angebracht. Sie ist zwingend.«

Rainbow spürte in der aufkommenden Stille, wie einige Schläge die FERNAO trafen. Leise Erschütterungen, kaum merklich, die allerdings einem erfahrenen Raumfahrer vermittelten, wie sehr das Raumschiff mit den äußeren Einflüssen kämpfte.

»Sir!«, meldete sich Freder Karminski von der Ortung. »Wir mussten einem Asteroidenschwarm ausweichen und verlassen nun das System. Es wird etwas holprig. Reginald Bull hat sich abgemeldet. Er wird mit unserem Leitenden Ingenieur eine Modifikation an den Schirmprojektoren simulieren. Darnell hat um seine Hilfe gebeten.«

»Danke. Wir können auch die kleinste Verbesserung brauchen.« Mit einem kurzen Blick vergewisserte sich Rainbow, dass Rhodan die Mitteilung ebenfalls gehört hatte. Dann bemerkte der Lakotaindianer, dass Karminski mehr zu berichten hatte. »Was gibt es noch?«

Der Spezialist für Funk und Ortung deutete auf sein Umfeldüberwachungsholo. »Der Schwarm gerät in den Bereich jenseits der Heliopause. Ist echt ein Schauspiel.«

Rhodan sah sich um. »Dann wollen wir mal sehen. Rainbow? Bitte!«

Die Projektionsübertragung von der DOLAN endete und wurde durch eine große visuelle Darstellung abgelöst, die von den Sensoren der FERNAO stammten. Leydens Aufmerksamkeit richtete sich mit unverminderter Begeisterung auch auf die neuen Informationen, wenngleich ohne die Ehrfurcht, die ihn zuvor noch erfasst hatte.

Er bleibt halt Leyden, dachte Rainbow und widmete sich ebenfalls den Bildern.

Die Trümmerwolke aus Planeten- und Mondgestein passierte den relativ ruhigen Bereich innerhalb des Sonnensechsecksystems. Einige Brocken glühten unter dem heftigen Aufprall radioaktiver Strahlung auf, andere wurden durch Gravitationswellen abgetrieben, kreuzten ihre Bahnen, kollidierten und bildeten neue, kleinere Trümmer.

Als die ersten Trümmerteile die Heliopause überschritten, gerieten sie in den Einfluss des Zentrums der Galaxis. Schwerkraftverwerfungen, seit Hunderten von Jahren unterwegs, gespeist von dem mächtigsten Schwarzen Loch, das die Menschheit je angemessen hatte, fegten durch die Reihen und beendeten den zielgerichteten Flug. Die Wolke explodierte, Megatonnen schwere Brocken wurden aus ihrer Bahn gewischt. Teilweise riss es kontinentgroße Stücke auseinander. Eine Staubwolke entstand, die im Ansturm der Partikelströme zu brennen begann. Blauweiße Entladungen, wie Blitze, nur Tausende Kilometer lang, zuckten von Gestein zu Gestein.

Mehrere Trümmerteile gerieten in den Einfluss einer besonders kraftvollen Gravitationsfront, deren Gewalt die Bruchstücke in Richtung der weiterhin beschleunigenden FERNAO schleuderte. Die DOLAN griff ein, feuerte eine unbekannte Waffe auf die anfliegenden Planetenteile ab. Grünliches Licht bildete sich auf den Oberflächen. Die Brocken zerfaserten und stellten keine Gefahr mehr dar.

Kurze Zeit später war von den letzten Überresten eines Planeten nichts mehr zu sehen.

Die Kräfte von Andromedas Zentrum hatten ganze Arbeit geleistet.

Strahltimansturmderphotonen verteilte die in seinen Korpus eindringenden Energien instinktiv. Es nutzte sie auf unterschiedliche Arten, ohne sich dessen bewusst zu sein, und die überschüssigen, ja gefährlichen Überläufe strahlte es zurück ins All, was zu prachtvollen Farbeffekten führte. Photonen zerlegten sich in Bosonen, wechselwirkten mit der anstürmenden tachyonischen Welle aus dem zentralgalaktischen Schwarzen Loch. Wenn Strahltimansturmderphotonen hätte jubilieren können, wäre es nun geschehen. Doch die tosenden Kräfte in seinem Innern beschäftigten es über alle Maßen.

So exotisch faszinierend sich die fremden Teilchen anfühlten, registrierte Strahltimansturmderphotonen doch, wie vernichtend sie auf seinen Metabolismus wirkten. Ein Überangebot, das ihn nahezu verbrannte. Sein Lebenslicht gleißte viel heller auf als vorgesehen. Lange konnte das nicht gut gehen. Es trauerte nicht, es fürchtete sich nicht, solche Emotionen kannte das Wesen nicht. Doch Einsamkeit stürzte auf es ein, den vielfältigen Energien eines unbekannten Universums gleich.

Einzig das pulsierende Leuchten des Signals, so vertraut, weil ebenfalls nicht hierhergehörig, verlieh Hoffnung. Für die letzten Momente, die schneller kommen würden als erwartet.

Strahltimansturmderphotonen spürte, wie sich ein Teil seines Korpus aufblähte. Bosonensplitter exotischer Natur sammelten sich.

Es blieb ihm nichts anderes übrig, als diesen Part aufzugeben, es trennte ihn ab und beobachtete die anschließende Explosion auf subatomarer Ebene. Ein faustgroßer, dunkler Fleck verunstaltete die Außenhaut seines Transportmittels.

Cel Rainbow

Die Zerstörung der Trümmerwolke demonstrierte, wie gefährlich die aktuelle Umgebung war. Zohra Rahimi steuerte die FERNAO per Hand, mit der Schiffspositronik als Rückendeckung für den Notfall. In ihrem Flugrichtungsholo wurden die Gravitationsverwerfungen als graue Flächen angedeutet, die sie möglichst nur in den Randbereichen durchflog. Das Ziel für die gefahrlose Transition war vorgegeben, ein Raumsektor mit relativer Ruhe, was in diesem Höllenbereich des galaktischen Zentrums nur graduell zu verstehen war.

Cel Rainbow bewunderte die dunkelhaarige Afghanin für ihre Gelassenheit bei dieser schweren Aufgabe. Sie ließ sich nicht ablenken. Weder von Rhodan oder Leyden noch von der dröhnenden Stimme des Haluters.

Er hat von Demut gesprochen, dachte Rainbow. Dieser mächtige Koloss, ein Wissenschaftler von herausragender Kompetenz, spricht von Demut im Angesicht dieser Konstruktion.

Rainbow begaffte Tolot, der sanft Hermes auf seiner Schulter kraulte. Was für ein Gegensatz. Und doch wirkte es vollkommen natürlich, dass ein Wesen, das mit einem Finger ein anderes töten konnte, es nahezu zärtlich streichelte.

Er liebt das Leben, kam es dem Lakota in den Sinn. Wir alle liegen ihm am Herzen. Warum nur?

Hermes schnurrte leise, erhob sich und streckte den Rücken in einer Art Katzengymnastik durch. Er schnüffelte an Tolots Fingern, duckte sich unter der Hand weg und leckte die Fingerspitzen des Haluters. Ein wohlig klingendes Miauen erklang. Hermes, der genug Platz auf der Schulter hatte, musterte seine Umgebung. Sein Blick traf Rainbow, der das Schauspiel beobachtet hatte.

Die Augen des Katers glänzten im Licht des Holodoms.

Rainbow fragte sich, wie alt Hermes wohl war. Leydens ewiger Begleiter schien so fit wie eh und je. Dabei hatte der Doktor irgendwann erzählt, dass der Kater ihm während des Studiums zugelaufen sei. Das musste inzwischen rund 15 Jahre her sein.

Wie alt werden Katzen eigentlich? Rainbow spürte unvermittelt eine Art leichtes Beben. Ein Kontrollblick zu den Anzeigen zeigte allerdings sämtliche Werte im grünen Bereich.

Ich werde müde. Zeit für eine Ruhepause. Der Lakota stemmte sich aus dem Sessel des Protektors. Er hatte zu lange gesessen, seine Muskulatur fühlte sich steif an, schrie nach einer Stunde im Sportbereich.

Rainbow stellte sich neben Rahimi und fragte leise: »Gab es eben eine schwache Erschütterung, ohne dass wir den Kurs gewechselt haben?«

Die Pilotin sah nicht auf, blieb konzentriert. »Nicht dass ich wüsste, Sir. Aber bei den vielen Gravitationsverwerfungen kann das durchaus sein. Ich merke es schon gar nicht mehr.«

»Okay. Wann erreichen wir den Sprungpunkt?«

»In rund vier Minuten. Falls nichts dazwischenkommt. In diesem Höllenpfuhl ist nichts gewiss.«

»Sie machen das schon, Rahimi. Gute Arbeit, wie immer. Ich fühle mich absolut sicher.« Rainbow wartete nicht auf eine Antwort, sondern ging zu Rhodan, der halblaut mit Tolot sprach. Hermes hatte sich wieder zu Baar Lun gesellt.

Leyden, dessen Interesse am Außenbeobachtungsholo bereits schwand, schüttelte den Kopf. »Was fasziniert dich so an Außerirdischen, mein Kleiner? Komm her, ich brauche was zu essen und eine gute halbe Stunde Tai-Chi, damit ich nicht einroste.«

Hermes miaute leise und sprang tatsächlich Leyden in die ausgestreckten Arme. Die beiden verließen die Zentrale.

Der Lakotaindianer stellte sich in entspannter Haltung neben Perry Rhodan.

»Rainbow?«, fragte der. »Was gibt es?«

»Noch ein paar Minuten bis zum Sprung, Protektor.«

»Danke.« Rhodan nickte ihm zu. »Die Mannschaft ist in Topform, wie üblich. Bei diesen astrophysikalischen Bedingungen zu fliegen, ist kein Zuckerschlecken.«

»Nein, ist es nicht, aber es sind die Besten.« Der Lakota räusperte sich.

»Raus mit der Sprache!«, forderte Rhodan.

»Ich habe den Flugplan korrigiert. Wir haben uns für drei kurze Sprünge entschieden, um die Refraktionszeiten zu minimieren. Das erscheint mir bei der gefährlichen Nähe zum Schwarzen Loch unbedenklicher. Hier. Ich zeige Ihnen die neuen Daten.« Rainbow griff nach der Konsole, um die aktualisierten Flugdaten auf seine Holobatterie zu legen. Seine Hand versank bis zum Gelenk in dem Bedienpult. »Was zur Hölle ...?« Schnell riss er seinen Arm zurück.

2.

FAUGON

Trinar Molat

Er erwachte wie so oft aus einem Traum, dessen letzte Bilder so flüchtig vergingen, dass er sie nicht festhalten konnte. Dabei musste es eine schöne Phantasie gewesen sein, wenn er seine gute Laune in Betracht zog.

Die Schiffsintelligenz namens Mutter spielte ein orchestrales Werk ein. Trinar Molat überlegte, wann er es zum ersten Mal vernommen hatte. Doch die Jahrtausende verwischten in seiner Erinnerung, und Mutter wollte er nicht befragen.

Wie es seine Art war, atmete er zunächst eine Weile mit geschlossenen Augen, bis er die Lider hob und zur Decke seines Schlafgemachs schaute.

Die Wände des sechseckigen Raums lösten sich auf und verwandelten sich dank holografischer Projektionen in eine 360-Grad-Darstellung von Edonaai im späten Herbst. Das Tal, in dem er seine Residenz hatte erbauen lassen, lag auf einem Hochplateau des Simoneitgebirges, geschützt von zwölftausend Metern hohen Felswänden, an deren Spitze die Atmosphäre so dünn war, dass man ohne Schutz binnen Sekunden erstickte. Die Wiedergabe durch die Projektoren wirkte äußerst real. Er glaubte, die Kühle zu spüren.

Molat richtete sich auf, die Falun-Seidenbettwäsche glitt herab. Er war nackt, schwang seine Beine aus dem Bett und erhob sich vollends.

Ihm gegenüber erzeugte Mutter die virtuelle Wiedergabe eines Badesees, dessen Wassertemperatur im Herbst allerdings höchstens sechs Grad betrug. Ein die Seele berührender Anblick in Violett, die Farbe rührte von Algen her, die in dem von Gebirgsbächen gespeisten See gediehen.

Aus versteckten Spendern drang die von Duftkreateuren speziell eingemischte frische Luft, die nach einem Herbstmorgen roch, ins Schlafgemach des Faktors. Obwohl die eingestellte Temperatur bei gerade mal fünfzehn Grad lag, fror er nicht. Er fror nie, seine drahtige Gestalt täuschte jeden Beobachter.

Molat liebte die holografische Projektion. Es ärgerte ihn stets sehr, wenn er zu lange von der Rückkehr zu seiner Stammwelt abgehalten wurde. Wenn Probleme auftraten, weil seine Truppen ihren Aufgaben nicht fehlerfrei nachkamen – so wie in den vergangenen Wochen, seit die Terraner in Andromeda eingetroffen waren. Die Nachbildung Edonaais bot zwar Trost, konnte aber das reale Erlebnis nicht ersetzen.

Der Meister der Insel gab Mutter ein Handzeichen, die sofort die Musik wechselte. Nun erklang ein Frauenchor zum Takt einer dumpfen Trommel.

Molat widmete sich seinem täglichen Ritual, den Übungen des Muat-Fa-U, einem seit Äonen verstorbenen Priester eines längst verheerten Planeten. Ein Mensch hätte es für Schattenboxen gehalten, doch in Wahrheit lag der Fokus auf der mentalen Konzentration.

Nach zwanzig Minuten beendete Molat die Exerzitien; ein Roboter brachte ihm seine Gewänder. Faktor II kleidete sich an und war bereit für die Aufgaben des Tages.

An einer der sechs Wände verschwand die Landschaft und machte einem Nachrichtenholo Platz.

Molat trat dichter heran, hörte ein leises Geräusch aus Richtung des Betts, wandte sich um und runzelte die Stirn. »Mira!«, rief er befehlsgewohnt.

Unter der Decke des gewaltigen Schlaflagers bewegte sich etwas. Ein dunkler Haarschopf drückte sich an der Seite ins Freie. Schlanke Arme und grazile Finger tauchten auf, strichen sich die Haare aus dem Gesicht. »Was habe ich getan, Herr?«

Ihre Stimme ließ ein angenehmes Echo in Molats Kopf entstehen. So dunkel wie betörend. Eine Reminiszenz an seine Jugend, unbekümmert, neugierig und tabulos. So wie er es von seinen Bettgefährtinnen erwartete.

»Du hast geschnarcht«, entgegnete Molat ohne jeglichen Vorwurf.

»Verzeih mir.« Sie saß auf dem Bett, entblößte ihren Oberkörper mit den geschmeidigen Brüsten, zwischen denen sich Tätowierungen mit einigen eingebetteten Technikimplantaten bis zu ihrem Hals schlängelten: die Abbildung eines mythischen, drachenähnlichen Wesens mit drei Köpfen und zahllosen Augen.

»Lass mich allein. Ich habe zu arbeiten.«

»Ja, Herr.«

»Und nimm Graaton mit.«