Persönlichkeitsanalyse - Simone Niehues - E-Book

Persönlichkeitsanalyse E-Book

Simone Niehues

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Beschreibung

Human Design ist eine Methode, die es einem Menschen ermöglicht, den Kern der eigenen Natur und seine natürliche Verbindung zum Umfeld zu verstehen. Das Werkzeug dieser Persönlichkeitsanalyse ist eine individuell erstellte Körpergrafik. Der Zugangscode für diese Körpergrafik ist das Geburtsdatum, die Geburtszeit und der Geburtsort. Durch die Eingabe dieser Daten in ein spezielles Computerprogramm, erscheint eine Grafik, die eine äußerst präzise Spiegelung individueller Begabungen, Antriebe und Schwächen ist. Durch eine begrenzte Anzahl an Bausteinen und durch ihre wechselnde Kombination und Abfolge vermag eine Human-Design-Körpergrafik alles auszudrücken, was für einen Menschen von Belang ist. Das Wissen um die eigene innere, schöpferische Kraft ist eine optimale Voraussetzung, um ein ausgewogenes und erfolgreiches Leben zu führen.

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Seitenzahl: 296

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Wichtige Rechtshinweise

Dieses Buch ist ausschließlich für Lernzwecke gedacht. Es stellt keinen Ersatz für eine medizinische oder psychologische Beratung dar und sollte auch nicht für diese Zwecke benutzt werden.

Bei ernsthaften körperlichen oder psychischen Problemen konsultieren Sie bitte einen Arzt oder einen professionellen Psychologen. Der Verlag und die Autorin haften für keine nachteiligen Auswirkungen, die in einem direkten Zusammenhang mit den Informationen stehen, die in diesem Buch enthalten sind.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung dieses Buchs, sind ausschließlich der Autorin und dem Verlag vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm, YouTube oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist auch das Human Design einer ständigen Entwicklung unterworfen. Stetige Forschung und reger Austausch mit anderen Spezialisten erweitern ständig den Wissensradius. So entspricht der Wissensstand dieses Buchs den aktuellen Erkenntnissen.

Den Inhalt dieses Buchs habe ich mit großer Sorgfalt recherchiert und die Texte gemäß meinem aktuellen Wissenstand geschrieben. Dennoch kann ich keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität dieser Informationen übernehmen. So ist die Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ausgeschlossen.

INHALT

Danksagung

Vorwort

Kapitel 1

Allgemeine Begriffserklärung

Das Buch der Wandlungen als Analogie zur Genetik

Elemente einer Körpergrafik

Welchen Einfluss hat die Astrologie in einer Körpergrafik?

Welche Bedeutung haben die neun Zentren einer Körpergrafik?

Was bedeuten die rote und schwarze Zahlenreihe unter den Worten Design und Persönlichkeit?

Was bedeutet das Wort Inkarnationskreuz im Kontext des Human Design?

Kapitel 2

Die vier Typen des Human Design

Der Generator

Der manifestierende Generator

Der Projektor

Der Manifestor

Der Reflektor

Kapitel 3

Interpretation einer Körpergrafik

Kapitel 4

Einführung in das Primary Health System

Interpretation einer PHS-Körpergrafik

Literaturverzeichnis

Die Autorin

DANKSAGUNG

Ohne die Unterstützung vieler Personen wäre dieses Buch nie entstanden. So möchte ich all jenen danken, die mich während meiner Schreibphase hilfreich begleitet haben. Mein ganz besonderer Dank gilt meinem Freund und Human-Design-Weggefährten Bernhard Förster, der viel Zeit und Herzblut in dieses Buch investiert hat. Wann immer ich Fragen hatte, bin ich bei ihm auf offene Ohren gestoßen. Ein ganz großer Dank geht auch an meinen Freund Dr. Franz Stark. Seine Anregungen haben mich auf vielfältigste Weise unterstützt und motiviert, so lange weiterzuschreiben, bis der Punkt der Zufriedenheit erreicht war. Ebenso danke ich meiner Freundin Andrea Blauensteiner, die den Text liebevoll illustriert hat.

Auch möchte ich dem Begründer des Human Design, Robert Krakower, danken. Er hat mir durch seine Arbeit vollkommen neue Lebenstüren geöffnet, und ohne ihn könnte niemand ein Buch zu diesem Thema schreiben. Ich danke auch Martin Grassinger und Bettina Mahler, die mir das Einmaleins des Human Design beigebracht haben. Darüber hinaus möchte ich meiner Lektor Volker Walther danken, genauso wie meiner Schwester Yvonne sowie meiner Freundin Marita Kniesel, die meine Probeleserinnen waren und mir kostbare Anregungen gegeben haben. Zum Abschluss danke ich meinem Lebensgefährten Dr. Hans Barop, der mir immer wieder auf vielen Ebenen Rückenwind gegeben hat. Die Gesamtgestaltung des Buches hat mit sichtlich viel Herzblut Christiane Dunkel-Koberg übernommen. Ohne Eure wunderbare Unterstützung hätte ich dieses Buch nicht schreiben können, und so danke ich jedem, der seine Liebe, Lebenszeit, Intelligenz und Kraft in dieses Buchprojekt gesteckt hat.

VORWORT

Die Human-Design-Körpergrafik: Ein Selbstporträt signiert von Mutter Natur

Interessiert Sie, welche Dynamik in Ihrem Inneren am Werk ist? Warum Sie bestimmte Vorlieben und bestimmte Abneigungen haben? Warum so manches ganz einfach für Sie ist und anderes wiederum selbst bei größten Bemühungen nicht wirklich gelingen mag? Dann lohnt sich ein Blick in die Möglichkeiten, die das Human Design zu bieten hat. Denn erscheinen Fragen nach dem Sinn des eigenen Daseins und dem Wesen der eigenen Begabungen, lassen sich diese oft nicht allein durch Verstandeskräfte beantworten. Ein gutes Werkzeug, um in die geheimnisvolle Welt der eigenen Antriebe und mitgebrachten Begabungen einzutauchen, sind die verschiedenen Körpergrafiken des Human Design. Eine Human-Design-Grafik wird mittels einer Verbindung von astronomischen Berechnungen und moderner Computertechnologie erstellt.

Dazu benötigt ein Human-Design-Analyst die exakten Geburtsdaten (Geburtstag, Geburtszeit, Geburtsort) eines Menschen. Das Geburtsdatum ist der PIN-Code, die Körpergrafik der Barcode und der Human-Design-Analyst der Dolmetscher, ohne die der Barcode nicht entschlüsselt werden kann. Körpergrafiken sind auf Papier gebannte Spiegelbilder, die einem Menschen auf dem Weg der Selbsterkenntnis weiterhelfen können, da sie eine Fülle an Informationen über die jeweilige Person bergen.

Eine Körpergrafik basiert auf einer codierten Symbolsprache, die eine vereinfachte Darstellung einer komplexen Persönlichkeitsstruktur ermöglicht. Stärken, aber auch Schwächen können präzise benannt werden, da über die farbigen sowie die weißen Anteile einer Grafik Strukturen sichtbar werden, die von der Natur vorgegeben sind. Das gesamte Human Design fußt auf der Hypothese, dass der Phänotyp eines Menschen der efferente, also herauskommende Ausdruck einer ererbten Veranlagung ist. Wenn die Frage auftaucht, wie es möglich sei, eine vorgeburtliche Prädisposition zu sehen, lohnt sich ein Blick in die kulturelle Vergangenheit sowie den familiären Hintergrund eines Menschen. Der Mensch des 21. Jahrhunderts lebt zwar unter gänzlich anderen Voraussetzungen als seine Vorfahren, aber die genetischen Grundlagen haben sich nicht wesentlich verändert.

Dazu ein paar Worte des Autors Markus Plessner: Auch wenn der Mensch des 20. Jahrhunderts sich im blauen Monteuranzug oder im weißen Kittel des Wissenschaftlers mit Atomspaltung, Weltraumflug, Laserstrahlen und Computertechnik befasst, so leben doch noch ganz ähnliche Wünsche in seiner Tiefe, wie sie einst den Cro-Magnon-Menschen oder die Belagerer von Jericho bewegten. Wahrscheinlich hat sich trotz aller Fortentwicklung des menschlichen Großhirns in den letzten Jahrtausenden das Triebleben des Menschen nicht grundsätzlich verändert. Noch immer sind Sexualität und Liebe, die Zuneigung zum eigenen Nachwuchs, Machthunger, Aggression gegen störende oder erfolgreichere Nebenmenschen, Hunger und Durst ebenso wirksam wie einst und je. Musik und Malerei und Dichtkunst, die Freude an der Natur und an körperlicher Bewegung sind für viele moderne Menschen ähnlich bedeutungsvoll, wie es am Anfang aller Kulturen war.1

Es ist also davon auszugehen, dass Begabungen, Vorlieben, Charakterzüge, Abwehrstrategien sowie Defizite von Generation zu Generation in verschiedener Ausprägung recht konstant weitergegeben werden. Der Mensch wird durch Ererbtes, Gelerntes und Erfahrenes geformt. Um ein nachhaltiges Wohlbefinden zu generieren, sollte Ererbtes und Gelerntes zusammenpassen. Werden genetisch angelegte Potenziale nicht entwickelt und vom Umfeld unterstützt, entsteht ein Ungleichgewicht. Besteht die Möglichkeit, sich mit dem zu beschäftigen, was einem liegt und die Rolle einzunehmen, die einem von der Natur zugedacht ist, kommt ein Mensch schnell in eine angenehme Betriebstemperatur und kann schwungvoll ans Tagewerk gehen. Je mehr ein Mensch über sich selbst und das Wechselspiel zwischen der eigenen Natur und äußeren Einflüssen weiß, desto mehr Entscheidungsfreiheit entsteht in ihm, und desto leichter gelingt es, eine stabile Seins-Struktur aufzubauen und zu erhalten. Shakespeare verglich die Menschen einst mit Schauspielern in einem großen, bunten Bühnenstück. Er sagte: »Die Welt ist eine Bühne, und alle Frauen und Männer bloße Spieler. Sie treten auf, spielen ihre von der Natur zugedachten Rollen und gehen wieder.« Eine Körpergrafik ist in gewisser Weise das Abbild der persönlichen Dramaturgie eines Drehbuchs, eine Art Prägestempel, der mitbestimmt, welche Art von Bühnenstück aufgeführt wird. Durch eine innere genetisch vorgegebene Schaltung, hat der Mensch eine naturgegebene Affinität zu speziellen Dingen und Erfahrungswelten, die im Außen ähnlich geschaltet sind.

Mit anderen Worten, in jeder Körpergrafik finden sich Hinweise auf das Bühnenbild, mit dem ein Mensch von der ersten Stunde seines Daseins an konfrontiert ist. Es ist das von Geburt an mitgebrachte Temperament, das bereits die Grundrichtung des Spiels namens Schicksal vorgibt, da jeder Mensch über eine einzigartige Palette an Begabungen, Gefühls- und Motivationsmustern verfügt, die ihn als Unikat unverwechselbar und einzigartig machen.

So ist es sinnvoll, sich auf die Stärken eines Menschen zu konzentrieren, denn etwas fördern zu wollen, was nicht vorhanden ist, bringt wenig Ergebnis. Vorhandene Stärken multiplizieren sich schnell, wenn diesen Aufmerksamkeit geschenkt und Unterstützung gewährt wird. Entfalten kann sich, wer der Struktur folgen kann, die von der Natur vorgegeben ist. Die Unterdrückung dieser lebendigen Anlagen verursacht innere und äußere Spannungen.

Treffen Charakterzüge, Vorlieben und Talente auf ein unterstützendes Umfeld, fällt es leicht, den eigenen Weg zu finden und Kraft beim Laufen zu bekommen. Trittsicher und souverän wird der eigene Lebensweg bewältigt, da man bildlich gesprochen in maßgeschneiderten »Mokassins« läuft. Wie wunderbar wäre es doch, wenn jeder Mensch in den Mokassins laufen könnte, die ihm die Biologie zur Verfügung stellt, denn dann würde es heißen: hineinschlüpfen, entspannt loslaufen und sich wohlfühlen.

So möchte ich Sie mit diesem Buch einladen, in die Welt des Human Design einzutreten, um einen Schatz zu entdecken, der in Ihrem Inneren schlummert und nur darauf wartet, von Ihnen entdeckt und entwickelt zu werden. Denn niemand entgeht den inneren Einflüssen, die seine Persönlichkeit prägen.

KAPITEL 1

Allgemeine Begriffserklärung

Was ist Human Design?

Beim Human Design handelt es sich um ein Analyseverfahren, mit dem es möglich wird, die unterschiedlichen und individuellen Begabungen sowie Schwächen eines Menschen detailliert zu beschreiben und diese in einen Zusammenhang mit den genetisch vorgegebenen verhaltensbiologischen Grundlagen zu setzen.

Die geistigen Grundlagen des Human Design sind auf der einen Seite die Biologie, die Mathematik, die Physik, die Neurologie und Verhaltensgenetik sowie das alte Wissen der Astrologie, die indische Chakrenlehre und das chinesische I Ging (Buch der Wandlungen). Vor allem das I Ging nimmt eine zentrale Rolle in diesem System ein. Denn obwohl die Chinesen der Antike ganz andere Voraussetzungen hatten als die heutigen modernen Wissenschaften, ist es den Verfassern des I Ging gelungen, durch einen Zahlencode Naturgesetze, Zyklen und Dynamiken äußerst präzise zu beschreiben. Sie haben im I Ging Grundprinzipien des Lebens dokumentiert, die bis heute nichts an Gültigkeit verloren haben, und damit eine Analyse verhaltensbiologischer Grundlagen geschaffen.

Dieses literarische Werk mit seiner Beschreibung von 64 dynamischen Zuständen polarer Spannung aus Yin und Yang vermag aufgrund seiner Komplexität und Tiefe das Edelste und Abgründigste, das im Menschen wirkt, in äußerst komprimierter Form zu vermitteln. Lichtvolle und dunkle Kapitel, die seit Jahrtausenden auf der Bühne des Lebens gespielt werden, haben gleichermaßen in Verhaltensprogrammen ihren Ursprung, die sich im Zahlencode des I Ging widerspiegeln.

Wo ist der Ursprung des Human Design?

Historisch geht Human Design auf den kanadischen Physiker Robert Krakower zurück, der diese Methode 1987 konzipierte. Mittlerweile arbeiten unterschiedlichste Fachbereiche und Berufsgruppen wegen der hohen Effizienz und der erstaunlich präzisen Beschreibung einer Persönlichkeitsstruktur mit diesem Verfahren.

Warum ist es möglich, durch eine Human-Design-Körpergrafik das ursprüngliche Selbst zu erkennen?

Durch die ungewöhnliche Konvergenz von östlicher Philosophie und westlicher Wissenschaft ist es im 21. Jahrhundert möglich, Grafiken zu erstellen, die vielfältige Einblicke in die genetische Vorprogrammierung eines Menschen gewähren. Dem Programmierer und Softwareentwickler Erik Memmert ist es gelungen, aus den schriftlichen Aufzeichnungen des Herrn Krakowers, ein Computerprogramm zu entwickeln, das nach Eingabe des Geburtsdatums, der Geburtsstunde und des geografischen Geburtsorts eine Körpergrafik herstellt. Eine Körpergrafik ist eine in ihrer Struktur einfach und logisch aufgebaute schematische Darstellung des biologischen Bauplans des Menschen. Hirnphysiologische sowie verhaltensbiologische Erkenntnisse finden hier gleichermaßen Beachtung. Die Bausteine des Lebens und ihr Bauprinzip werden bildlich in Form eines chiffrierten Codes dargestellt. In Fachkreisen spricht man von einer »Körpergrafik«, da sie sich im Aufbau am menschlichen Körper orientiert.

Mithilfe einer individuell errechneten Grafik, die in komprimierter Form diese Prädispositionen widerspiegelt, kann das geschulte Auge eines Human-Design-Beraters Verhaltensstrukturen erkennen, die einer mehrdimensionalen organischen und geistigen Organisationsstruktur entspringen und in ihrer Grundaufschreibung nicht veränderbar sind. Natürlich gibt es unendlich viele Varianten und Spielarten, dieser Grundaufschreibung einen lebendigen Ausdruck zu verleihen, aber die Grunddynamiken, nach denen sich das menschliche Leben organisiert, bleiben immer dieselben. Dieses Phänomen liegt in der Tatsache begründet, dass die allen Lebensabläufen zugrunde liegenden Strukturen und Naturgesetze, die das Entstehen von Komplexität steuern, bei genauerer Betrachtung erstaunlich einfach sind.

So kann ein Mensch sich nach der Auswertung seiner individuellen Körpergrafik bewusster auf seine Stärken konzentrieren und das Leben selbstverständlicher nach eigenen Bedingungen aufgreifen. Denn es ist sinnlos und kräftezehrend, Lebenszeit bei dem Versuch zu verschwenden, Fähigkeiten zu entwickeln, die die Natur nicht für einen vorgesehen hat. So kann eine Human-Design-Persönlichkeitsanalyse einen Menschen darin unterstützen, seinem Naturell zu folgen und gute Entscheidungen für sich zu treffen.

Wie kann das Human Design gezielt eingesetzt werden?

1. Als Wegweiser bei allen Veränderungsprozessen und Umbruchsituationen

2. Als eine präzise, schnelle und äußerst klare Talentinventur

3. Zur Meisterung von beruflichen und privaten Beziehungen

4. Um herauszufinden, was und wer zu einem passt und was und wer unpassend ist.

5. Eltern zu helfen, die Stärken und Schwächen ihres Kindes besser zu verstehen.

6. Eltern zu unterstützen, Probleme mit Kindern aus neuer Perspektive zu betrachten.

7. Bei der Suche nach einem geeigneten Beruf

8. Um scheinbar unlösbare Probleme in einem anderen Licht betrachten zu können.

9. Um Klarheit darüber zu erlangen, was von Natur aus zu einem gehört und sich damit jedem Veränderungsversuch entzieht.

10. Um zu verstehen, warum man immer wieder mit ähnlichen Situationen konfrontiert ist.

11. Um zu verdeutlichen, zu welchen Lebensthemen eine natürliche Resonanz besteht.

12. Um sich aus dem Gefühl der Fremdbestimmung zu lösen.

13. Um zu dem Mensch zu werden, der man schon immer war.

Wer ist der Urheber der Linientexte, die ich in für dieses Buch neu verfasst habe?

Alle Texte, die als kursiv geschriebener Einführungssatz über jeder Linienbeschreibung zu finden sind, wurden 1991 in dem Buch »Das Human Design System – Eine Einführung« von Ra Uru Hu (Robert Krakower) verfasst und über den New Sun Service veröffentlicht. (Ra Uru Hu, 1991, »Das Human Design System – Eine Einführung«. New Sun Service).

Wie sieht eine Human-Design-Beratung aus?

Im Allgemeinen dauert eine Human-Design-Beratung circa zwei Stunden. In diesen zwei Stunden erhält der Klient umfangreiche Informationen zu der Bedeutung verschiedenster Aspekte seiner individuell errechneten Grafik. Normalerweise wird die Sitzung digital gespeichert, damit die Fülle der Informationen auch zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung steht. Die Lesung einer Körpergrafik ersetzt keine Therapie. Human-Design-Berater haben eine Dolmetscherfunktion und übersetzen ohne persönliche Bewertung ausschließlich die Stärken und Schwächen, die sich durch eine Grafik offenbaren.

Wie ist eine Human-Design-Körpergrafik aufgebaut?

In einer Human-Design-Körpergrafik spiegeln sich Gesetzmäßigkeiten der Biologie wider. In »Das Leben zwischen Werden und Vergehen« schreibt Dietmar Todt: Da das Leben sich immer als Substanz zeigt, die sich permanent verändert, steht am Anfang immer die Frage nach den Bausteinen des Lebens und dessen Bauprinzip. Leben ist etwas anderes als reine Substanz, aber ohne diese nicht erkennbar. Die Frage nach der Eigenart des Lebens muss deshalb zunächst an der Aufklärung seiner substanziellen Basis ansetzen. So ist sie zunächst eine Frage nach den Bausteinen des Lebensträger, dann nach deren Kombinationsprinzip und schließlich nach den besonderen Eigenschaften, die draus resultieren.2 Es sind diese Gesetzmäßigkeiten der Biologie, die in einer Human-Design- Körpergrafik widergespiegelt werden. Der Weg, um das Kombinationsprinzip von Bausteinen und deren Eigenschaften zu verstehen, erfolgt im Human Design über eine mathematische Berechnung und nicht über naturwissenschaftliche Experimente. Das Geburtsdatum, die Geburtszeit und der Geburtsort eines Menschen entscheiden darüber, mit welchen »Bausteinen« der »Baukasten« Körpergrafik gefüllt wird. Aus der Kombination der einzelnen Bausteine und der sich daraus ergebenden komplexen Struktur kann das geschulte Auge eines Human-Design-Beraters der Körpergrafik eine Fülle an Informationen über die Eigenschaften eines Menschen entnehmen. Die individuellen Anlagen stehen vor dem Hintergrund eines bestimmten Temperaments, von denen im Human Design vier Typen unterschieden werden. Es wird von Generatoren, Projektoren, Manifestoren und Reflektoren gesprochen, um der Unterschiedlichkeit dieser Temperamente einen Namen zu geben. Jedem Typ wurde ein eigenes Kapitel gewidmet, das jeweils mit der Frage beginnt: Welcher Typ bin ich oder welchen Typ habe ich in einer Beratung vor mir sitzen?

Der Mensch – ein Produkt der Evolution

Da es die farbigen Markierungen einer Körpergrafik sind, die den Wesenskern eines Menschen widerspiegeln, möchte ich diesem Teil noch ein paar Worte widmen. Ein Blick in die Verhaltensbiologie hilft, ein tieferes Verständnis zu entwickeln, was in Form einer Körpergrafik in einer Beratung vor einem liegt. Nur wenn die Abstammung eines Individuums berücksichtigt wird, gelingt es, die Verhaltens- und Begabungsmuster eines Menschen zu verstehen. Jeder Mensch ist ein Produkt der Evolution. Dazu möchte ich den Autor des Buches »Der Mensch – Sein Körper und sein Geist« Markus Plessner zitieren: Denn der Mensch, seit einigen 100 000 Jahren Herr des Planeten Erde, entstand nicht durch Zufall, sondern er ist das Ergebnis einer langen Entwicklungsreihe. Die entscheidende Phase der Menschwerdung spielte sich vor etwa einer Million Jahren ab. Schon die Urmenschen waren mit ähnlichen körperlichen und geistigen Anlagen ausgestattet wie der Mensch von heute.3

So ist auch nichts, was Menschen denken, fühlen, sagen oder machen, wirklich neu. Denn jedes Individuum und jede Epoche bringt nur eine neue Ausdrucksform des Alten auf die Lebensbühne. So hat sich in Bezug auf unsere Antriebe, Sehnsüchte und Gestaltungskräfte in den letzten Jahrtausenden auch nicht viel verändert. In jedem von uns existieren wunderschöne, faszinierende, kreative, wilde, zerstörerische und schreckliche Kräfte. Kräfte, die darauf warten, entdeckt, integriert, entwickelt und verfeinert zu werden. Eine schöpferische Intelligenz, die von Generation zu Generation weitergegeben wird, unabhängig von Geschlecht, ethnischem Hintergrund oder Kultur.

Aber auch Erwartungen, Projektionen, Illusionen sowie die Rollen, mit denen wir uns gegenseitig konfrontieren, sind im Wesentlichen durch alle Generationen gleich geblieben. Bei einer tiefergehenden »Expedition zum Selbst« wird der Forschende schnell feststellen, dass unter der Oberfläche der Zivilisation immer noch der Puls einer längst vergangenen Zeit schlägt. So arbeitet das Human Design mit 64 stammesgeschichtlichen Programmen, die unser Verhalten uns selbst, unseren Mitmenschen und der Umwelt gegenüber beschreiben. Wobei die Texte des I Ging, ohne die keine Körpergrafik interpretierbar ist, im Human Design in eine leicht verständliche Sprache gebracht worden sind. Denn nur so gelingt es, Aussagen zu machen, die dem gegenwärtigen Stand des aktuellen Zeitgeists entsprechen.

Dass es so etwas wie eine genetische Vorprogrammierung gibt, haben Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt bereits im letzten Jahrhundert erkannt und mit folgenden Worten beschrieben: Der Verdacht, dass Vorprogrammierungen menschliches Verhalten mitbestimmen, liegt nahe, zeigt er doch in seinem Sozialverhalten allen Erfahrungen zum Trotz eine oft erstaunliche Unbelehrbarkeit. Bereits Konrad Lorenz wies auf das Missverhältnis hin, das zwischen den ungeheuren Erfolgen des Menschen in der Beherrschung der außerartlichen Umwelt und in seiner niederschmetternden Unfähigkeit, die innerartlichen Probleme zu lösen, besteht. [...] Der vorprogrammierte Mensch ist unser Problem und zugleich unsere Hoffnung. Problem, weil vieles von dem, was wir mitbekamen, nicht mehr für unser Leben in der modernen Massengesellschaft passt, ja manches sich heute sogar als störend erweist. Andererseits finden wir im Ererbten eine uns Menschen verbindende Bezugsbasis. Kulturell sind wir Menschen voneinander so getrennt, als wären wir verschiedene Arten, biologisch dagegen verkörpern wir eine Einheit. Wir teilen gewisse universelle Verhaltensweisen ebenso wie bestimmte ethische Normen. Wir gleichen einander über die Kulturen hinweg in wesentlichen Punkten unserer Motivationsstruktur und handeln nach ähnlichen Vorurteilen. Nur deshalb können wir uns verständigen und verstehen und über die trennende kulturelle Pseudospeziation hinweg eine universelle Zusammengehörigkeit empfinden. Wir schöpfen ferner Sicherheit aus diesem Fundus des Angeborenen, der unserem Verhalten gewisse verbindliche Leitlinien bietet.4

Das Buch der Wandlungen als Analogie zur Genetik

Das Human Design stützt sich auf die These, dass jede Körpergrafik ein chiffriertes Abbild des genetischen Codes ist. In jüngerer Vergangenheit wurden immer mehr Parallelen zwischen den 64 Hexagrammen des I Ging (Das Buch der Wandlungen) und der DNA entdeckt. Obwohl die Chinesen der Antike vollkommen andere Vorrausetzungen hatten, als die moderne Wissenschaft, ist es ihnen gelungen, die überraschend einfachen Naturgesetze und Dynamiken, die das Entstehen und die Aufrechterhaltung des komplexen Lebens steuern, in Form eines Zahlencodes darzulegen. Im I Ging wurden Antriebe, geistige Fähigkeiten und wiederkehrende Lebensprozesse nach einem übersichtlichen Schema in einer logischen Reihenfolge organisiert. Auf diese Weise haben die Chinesen eine zeitlose numerische Grundlage erschaffen, die das Leben mit seinen sehr unterschiedlichen Aspekten versinnbildlicht. Aber nicht nur Intelligenz, Antriebe und wiederkehrende Zyklen sind Inhalt dieses Buches, sondern auch jene Verhaltensprogramme, die von Generation zu Generation konstant weitergegeben werden. Dieses literarische Werk, das ausschließlich mit grundlegenden Ur-Prinzipien und Fähigkeiten arbeitet und durch einen einfachen Strichcode ein differenziertes und zeitgleich überschaubares Modell des Menschen in seinem Wesensbezug zu sich selbst und der Welt anbietet, hat an Aktualität nichts verloren. Auch wenn es keinen direkten kausalen Zusammenhang zwischen den 64 Hexagrammen des I Ging und der lebendigen Wirklichkeit gibt, so erlaubt ein analoges Denken dennoch, sehr präzise Rückschlüsse auf viele Aspekte der Realität. Alle Aussagen im I Ging haben als Ausgangspunkt die Dualität des Lebens. Diese ist Grundlage des Denkens in der chinesischen Philosophie und sie wird ausgedrückt mit den Begriffen Yin und Yang, die für polar entgegengesetzte, aber dennoch aufeinander bezogene Kräfte stehen. Der Begriff Yang repräsentiert das männliche, harte, aktive, nach außen strebende Lebensprinzip. Der Begriff Yin versinnbildlicht das weibliche, weiche, passive, nach innen strebende Lebensprinzip. Das Yang wird durch eine durchgehende Linie ( — ), das Yin durch eine unterbrochene Linie ( — — ). Werden diese beiden Zeichen zu Paaren kombiniert, erhält man vier Konfigurationen:

Fügt man zu jeder von diesen eine dritte Linie hinzu, ergeben sich acht sogenannte Trigramme. Im alten China repräsentieren die Trigramme alle möglichen kosmischen und menschlichen Situationen. Sie erhielten Namen, die ihre Grundcharakteristiken wiedergeben, wie »Das Empfangende«, »Das Erregende« etc., und wurden mit vielen Bildern aus der Natur und dem sozialen Leben assoziiert.

Um die Anzahl der möglichen Kombinationen weiter zu erhöhen, wurden acht Trigramme paarweise übereinander angeordnet. Dadurch ergeben sich insgesamt vierundsechzig Hexagramme, von denen jedes aus sechs durchgehenden oder unterbrochenen Linien besteht. Die Hexagramme wurden in verschiedene regelmäßige Muster angeordnet, am häufigsten in den unten abgebildeten: ein Quadrat aus acht mal acht Hexagrammen und eine kreisförmige Folge in der gleichen Symmetrie wie die Kreisanordnung der Trigramme.5

Durch das dynamische Zusammenspiel von Yin und Yang entsteht ein Algorithmus aus 384 Linien zusammengefasst in 64 Einheiten. 64 Elemente, die in ihrer Gesamtheit, jene archetypischen Verhaltensprogramme widerspiegeln, die bis heute ihre Gültigkeit nicht verloren haben. Die sequenzielle Unterteilung des menschlichen Verhaltensprogrammes in 64 klar voneinander abgegrenzten Aspekten ermöglichen ein differenziertes arbeiten mit dem Human Design. Das Konzept von Yin und Yang beschreibt die Regelvorgänge, die das gesamte dynamische Gleichgewicht des Lebensgeschehens steuern, ermöglichen und aufrechterhalten, da das Grundprinzip aller geordneten und lebendigen Prozesse die Polarität ist. Ein Ausdruck dieser spannungsreichen, aber zeitgleich geordneten Lebensprozesse ist der Mensch, ein Wunderwerk an Intelligenz-, Bau- und Leistungsvermögen. Dieses Wunder würde es allerdings ohne die Kommandozentrale DNA nicht geben. Im letzten Jahrhundert wurde der genetische Code geknackt und bei genauer Betrachtung wird man weitere Parallelen zwischen den Beobachtungen der alten Chinesen und der modernen Wissenschaft entdecken.

Sämtliche Phänomene des Lebens lassen sich auf ein Substrat zurückführen: die Erbsubstanz, die Desoxyribonukleinsäure – kurz DNS. Geläufiger ist die Bezeichnung DNA. Die DNA ist ein komplexer Datenspeicher, der alle Informationen in sich trägt, die einem Menschen seine charakterlichen Eigenschaften und körperliche Individualität geben. Die DNA ist wie eine Strickleiter aufgebaut. Betrachtet man den Aufbau der Doppelhelix der DNA aus der Perspektive des Human Designs, wird schnell klar, dass der genetische Code seine Wurzel in dem Prinzip der Polarität hat. Denn das Rückgrat dieser Leiter besteht aus einem Zucker, der Desoxyribose verbunden im Wechsel mit Phosphat. Die Sprossen dieser Leiter werden von vier organischen Basen gebildet: Adenin (A) und Thymin (T), Cytosin (C) und Guanin (G). A bindet sich mit T und C bindet sich mit G. Wann immer also eine dieser Basen auftritt, ist der Partner als Gegensatzbase vorhanden. Eine andere Kombination ist nicht möglich.

So fällt es nicht schwer, eine Analogie zu dem Prinzip von Yin und Yang herzustellen. Aber es geht noch einen Schritt weiter. Heute weiß man, dass das gesamte Programm des Lebens in Nukleinsäuren niedergeschrieben ist und dass diese Nukleinsäuren nur diese vier verschiedenen Bausteine haben, die Proteine jedoch bis zu zwanzig verschiedene Aminosäuren enthalten. Und so werden für die Spezifizierung einer Aminosäure drei Basen benötigt. Durch jeweils drei Basen (Codon, Basentriplett) werden 43, also 64, Kombinationsmöglichkeiten gebildet. Der Aufbau der Grundbausteine einer Doppelhelix ist somit immer nach dem gleichen dreiteiligen Grundprinzip gestaltet. Ein Basentriplett ist die kleinste Einheit des genetischen Codes.

So stehen zum Beispiel die Basentripletts GCU, GCC, GCA für die Aminosäure Alanin. Alanin hat wiederum aus der Sicht der östlichen Philosophie einen Bezug zu Hexagramm 18, »Die Arbeit am Verdorbenen«. Alle Organismen übersetzen die Basensequenz in gleicher Weise, und so gibt es einen genetischen Bauplan, der bei allen bekannten Arten in seinen Grundzügen gleich ist.

Diese verbindende Bezugsbasis kann man einerseits wissenschaftlich erklären, und andererseits findet man dieselben Grundprinzipien im mathematischen Code des I Ging. So weiß man, dass zum Beispiel das Triplett Adenin plus Cytosin plus Adenin die Aminosäure Threonin bildet. Threonin hat aus der Sicht des Human Design einen Bezug zu Hexagramm 9, »Des Kleinen Zähmungskraft«.

Das Triplett Guanin plus Uracil plus Uracil bildet die Aminosäure Valin, und Valin hat einen Bezug zu Hexagramm 7, »Das Heer«. Hexagramm 7 verkörpert unter anderem die Fähigkeit, strategisch zu denken und zu planen, sowie den Antrieb, eine Führungsposition einzunehmen. Mit dieser Veranlagung wird gern die Rolle der Frontfrau oder des Frontmanns eingenommen.

Hexagramm 9 hingegen repräsentiert den Antrieb, den persönlichen Wissenstand ständig zu überprüfen und zu ergänzen. Diese Vorgehensweise führt zu einer immer stärkeren Spezialisierung.

Da jedes Hexagramm Auskunft über eine bestimmte Spielart des menschlichen Verhaltensprogramms gibt, fällt es nicht schwer, eine klare und für den Betreffenden nachvollziehbare Aussage zu machen. Wenn man also bestimmte Eigenschaften nicht loswird, dann liegt der Verdacht nahe, dass es sich um eine genetische Disposition handelt. Will man genau wissen, welche Eigenschaften ihre Wurzeln in einer genetischen Vorprogrammierung haben und welche vom Umfeld konditioniert sind, lohnt sich ein Blick in die von der Natur vorgegebene Werkseinstellung.

Elemente einer Körpergrafik

Hexagramme – Kanäle – Zentren – Linien

Jede Körpergrafik besteht aus einer Vielzahl an Symbolen. Hexagrammen, Kanäle, Planetenzeichen sowie die neun Zentren, sind Sinnbilder mit komplexen Bedeutungen. Wer die Bedeutung dieser vielschichtigen Sinnbilder verstanden hat, kann aus ihnen ein logisches Konzept erfassen, das in klare Worte gefasst werden kann. Beginnen möchte ich die Reise durch die Symbolwelt einer Körpergrafik mit der Bedeutung der Hexagramme, die wie bereits erwähnt dem Buch der Wandlungen entspringen, welches auch unter dem Begriff »I Ging« bekannt ist.

Im I Ging wurde das Kunststück vollbracht, mit einem binären Strichcode und den dazu gehörigen poetischen Texten jene schöpferische Intelligenz zu beschreiben, die von Generation zu Generation durch eine Anpassungsleistung an die Umwelt entstanden ist und in Form von genetisch verankerten Verhaltensprogrammen weitergegeben wird. Das Human Design fußt auf der Annahme, dass die 64 Hexagramme des I Ging Verhaltensprogramme, Fähigkeiten, Antriebe sowie Persönlichkeitsmerkmale repräsentieren, die das Lebensdrehbuch aller lebenden Menschen mitbestimmen.

Aus dem Pool der insgesamt 64 Hexagramme ergeben sich aufgrund der mathematischen Berechnung 26 Hexagramme, sichtbar gemacht durch eine rote und schwarze Datenbank links neben jeder individuell errechneten Körpergrafik. Die astrologischen Symbole zwischen der roten und schwarzen Zahlenreihe verdeutlichen, dass die beiden Datenbanken keinem Zufallsprozessor entstammen, sondern die codierte Abbildung eines ganz bestimmten Zeitpunkts sind.

Die rote Zahlenreihe ist mit dem Wort »Design« gekennzeichnet und verkörpert das sogenannte Unbewusste. Die schwarze Zahlenreihe ist mit dem Wort »Persönlichkeit« gekennzeichnet und verkörpert das sogenannte Bewusste. Erscheint etwa die Hexagramm-Zahl 44 in einer der beiden Reihen, dann findet sich eine farbige Markierung an der Stelle der Körpergrafik, die dem Hexagramm 44 zugewiesen ist. Wie das Human Design die Begriffe »bewusst« und »unbewusst« definiert, wird im Verlauf dieses Buchs noch beschrieben.

Des Weiteren finden sich in jeder Körpergrafik 36 Kanäle, die eine Verbindung zwischen den neun Zentren darstellen. Diese neun Zentren entspringen der Chakrenlehre der Inder. Bei genauer Betrachtung dieser Zentren wird schnell deutlich, dass diese deckungsgleich mit neuronalen Knotenpunkten des menschlichen Körpers sind. Diese neuronalen Netzwerke sind wiederum untereinander in hemmender oder fördernder Weise verschaltet. Sie steuern unter anderem das Hormonsystem, das Gefäßsystem und das Immunsystem.

Ob diese Zentren und Kanäle farbig oder farblos angelegt sind, hängt davon ab, wie sich die Bausteine in einer Grafik zusammensetzen. Sobald sich eine durchgezogene Linie in einer Körpergrafik zeigt, sprechen wir von einem definierten Kanal. Eine Definition entsteht immer dann, wenn die beiden Enden eines Kanals, die durch Hexagrammzahlen markiert werden, durch eine astrologische Position aktiviert werden. Diese Festlegung (Definition) kann bewusst, unbewusst oder halb und halb gebildet werden. Die jeweils mit dem Kanal verbundenen Zentren werden durch einen durchgehenden Kanal ebenfalls definiert. Da jeder farbige Aspekt einer Körpergrafik einen Baustein des Verhaltens repräsentiert, sind natürlich auch definierte Kanäle wesentliche Bestandteile des genetisch fixierten Bauplans, der den Wesenskern eines Individuums formt.

Ist eine Körpergrafik einmal erstellt, kann der Human-Design-Berater einem Klienten die Bedeutung dieser Struktur schrittweise erörtern. Natürlich kann keine Veranlagung ohne Rücksicht auf äußere Einflüsse interpretiert werden. Aufgrund äußerer Einflüsse können die Spielarten einer Veranlagung recht facettenreich sein. Trotz sehr unterschiedlicher kultureller und familiärer Konditionierung erschließt sich durch eine Körpergrafik recht deutlich, was einem Menschen von Natur aus an Gaben mitgegeben worden ist und was danach strebt, sich in aller Pracht zu entfalten. In einer Beratung werden die individuellen Stärken, Möglichkeiten und Begabungen ebenso wie die verletzlichen Seiten und Schwachpunkte der Persönlichkeit angesprochen. Auf diese Weise werden Zusammenhänge zwischen der eigenen Biografie und genetischen Voraussetzungen für den Klienten sichtbar und verständlich.

Da bei jedem Menschen 26 Hexagramme aus der Gesamtheit von 64 Hexagrammen aktiviert und verortet werden, weist so gut wie jede Körpergrafik farblose und farbige Bereiche auf. In seltenen Fällen sind alle neun Zentren farbig markiert oder alle neun Zentren farblos dargestellt. Die allermeisten Grafiken zeigen sowohl farbige als auch farblose Zentren.

Was bedeuten die farbigen Markierungen in einer Körpergrafik?

Die farbigen Anteile einer Körpergrafik versinnbildlichen ein neurologisches Rückkopplungssystem, das auf eine spezifische Art und Weise einströmende Informationen aufnimmt, berücksichtigt, verarbeitet und wieder abgibt. Aus diesem Mechanismus, der auf immer ähnliche Weise abläuft, ergeben sich charakteristische Eigenschaften, die eine wiedererkennbare Persönlichkeitsstruktur erschaffen. Farbige Markierungen offenbaren aber nicht nur charakterliche Eigenschaften, sondern auch ein spezielles Begabungs- und Intelligenzmuster, das nur darauf wartet, den passenden Input zu bekommen. Mit anderen Worten, Tendenzen und Strukturen, die von der Natur so vorbereitet sind, dass es nur weniger Außenreize bedarf, um diese Verhaltensweisen und Begabungen zur vollen Wirkung zu bringen. Hier offenbaren sich die Verhaltensprogramme, Antriebe, Lernbegabungen sowie Persönlichkeitsmerkmale, die nach Entfaltung streben und wo ein Mensch eine schnelle Auffassungsgabe besitzt. Werden diese Begabungen oft genutzt, dann ist eine gute Performance möglich, da es sich um Stärken und Talente handelt, die mit dem wahren Selbst eines Menschen verbunden sind. Farbige Markierungen zeigen, in welcher Welt sich ein Mensch schnell zurechtfindet und wohlfühlt, weil diese Welt zu ihm passt. Kann sich der Wesenskern eines Menschen ungehindert entfalten, wird eine Sinnhaftigkeit bei Tätigkeiten empfunden. Metaphorisch ausgedrückt, wer in den Mokassins laufen kann, die einem die Natur vor die Wiege gestellt hat, arbeitet und lebt motiviert und effizient. Das Leben ist stressärmer, als wenn ständig versucht wird, Schwächen auszubügeln und den Blick für Defizite zu schulen. Wer sein kann, was das Innerste vorgibt, hat eine gute Chance, ein glückliches oder zumindest zufriedenes Leben zu führen. So lohnt sich ein Blick in eine Körpergrafik, denn hier offenbart sich, welches genetische Rüstzeug ein Mensch mitbringt, um zu überleben und in der Welt etwas zu bewirken

Was bedeuten die farblosen Bereiche in einer Körpergrafik?

Sind Zentren oder Kanäle in einer Körpergrafik weiß, wird im Human Design von Offenheit gesprochen. Offenheit bedeutet, es gibt keinerlei genetische Vorprogrammierung, die mitbestimmt, wie ein Mensch auf eine Situation reagiert. Das Aktivitätsmuster eines offenen Zentrums ist im besonderen Maße von familiären, kulturellen und gegenwärtigen Einflüssen abhängig. Hier liegt eine wesentliche Kraft des Sozialen, da diese Bereiche das typisch menschliche Talent, zu imitieren, sich anzupassen und sich spontan in die Lage eines anderen Menschen hineinzuversetzen, verkörpern. Diese unmittelbare Einstimmung auf andere ist die Voraussetzung für gelungene zwischenmenschliche Interaktion. Um reibungslose Kooperation zu ermöglichen, ist es wichtig, die Absichten anderer zu erkennen und richtig einschätzen zu können. Reize ungefiltert aufzunehmen und empfänglich zu sein für die Stimmungen und Gefühle anderer, ist einerseits der Kitt, ohne den jede Gemeinschaft auseinanderbrechen würde, und andererseits macht diese Empfindsamkeit angreifbar und verletzlich. Ein offenes Zentrum erschwert es, sich von anderen emotional und energetisch abzugrenzen, da alles, was einen gerade umgibt, aufgesaugt wird wie Wasser von einem trockenen Schwamm. So sind die offenen Bereiche nicht nur ein Indikator für Kooperations- und Empathiefähigkeit, sondern auch Einfallstore für Manipulation und Fremdbestimmung.

Zeitgleich sind die offenen Bereiche durch ihre ausgeprägte Feinfühligkeit Frühwarnsysteme, die ein Mensch im Laufe eines Lebens immer besser für sich nutzen kann, um auftauchende Gefahren und Risiken zu orten und abzuwenden. Gerade in den Bereichen, die durch offene Zentren repräsentiert werden, können gute diagnostische Fähigkeiten entwickelt werden. Überdies geben offene Zentren einen Hinweis auf körperliche Schwachstellen und die unsicheren Seiten der Psyche. Dauerhafte erhöhte Anspannungen und Belastungen setzen sich bevorzugt in den Organen fest, die durch das jeweilige Zentrum verkörpert werden. Vor allem aber kann sich ein Mensch selbst schaden wenn er versucht, Lebensentscheidungen zu treffen, die in Korrelation mit einem offenen Zentrum stehen. Auf diese Weise kann man sich Rahmenbedingungen erschaffen, die wenig erfolgversprechend sind. Wenn es um Entscheidungen geht, offeriert das Human Design Strategien, die sich aus den definierten Bereichen einer Körpergrafik ableiten lassen und auf die in diesem Buch noch ausführlich eingegangen wird.

Wirklich schwierig wird es, wenn ein Mensch durch äußere Einflüsse vollkommen den Kontakt zu sich selbst und seinen Träumen verliert. Durch Erziehung, kulturell geprägte Vorstellungen sowie gezielte politische oder religiöse Manipulation werden Menschen von Kindesbeinen an in ein schmales Spektrum an Meinungen und Ansichten darüber, wer sie wirklich sind, eingepfercht. Die kindliche geistige und emotionale Offenheit wird oft in sehr konkrete Bahnen gelenkt, und diese Bahnen sind davon abhängig, in welches Milieu und welche Lebenssituation ein Mensch geboren wird. Es braucht manchmal viel Zeit und persönliches Engagement, um die starke unbewusste Bindung an die Ambitionen der Eltern, Freundeskreise, Lebenspartner oder einer Gesellschaft zu durchbrechen. Wer einen Großteil seines Lebens damit verbringt, dem zu entsprechen, was andere von einem wollen, ist gefangen in den fremdbestimmten gesellschaftlich anerkannten Schichten des eigenen Wesens. Dieses gesellschaftlich anerkannte Ich hat oft keine Ahnung über die eigene Größe, Macht und den eigenen Wert, da es an standardisierten Vorstellungen, wie das Leben laufen sollte, gefesselt ist.

Die Bedeutung von Hexagramm 44

Eine Körpergrafik zeigt, wie bereits erwähnt, ein individuelles Motivationsund Begabungsmuster. Im folgenden Kapitel soll anhand eines einzelnen Hexagramms beispielhaft dargestellt werden, welche Informationen ein Human-Design-Berater einer einzigen Zahl, die neben einer Körpergrafik entweder unter dem Begriff »Design« oder »Persönlichkeit« erscheint, entnehmen kann. Zu diesem Zweck habe ich das Hexagramm 44 gewählt.

Hexagramm 44 – Das Entgegenkommen (Glutaminsäure)

Der Erfolg jeder Interaktion beruht auf dem Fehlen von Vorbedingungen.

Der Begriff »Das Entgegenkommen« ist mit den Worten Vertrauen, Kooperation, Allianzen, Deal und vor allem Jagd übersetzbar. Hexagramm 44 symbolisiert das intuitive Gespür für lukrative Geschäfte genauso wie den Antrieb, auf gute Zusammenarbeit zu setzen, um sich eine territoriale und finanzielle Basis aufzubauen. Menschen mit dieser Veranlagung haben Unternehmergeist und Geschäftssinn. Hier heißt es, aufgewacht und Geld gemacht oder wo ein Wille da ein Weg. So geht es in der Zusammenarbeit mit anderen auch nicht um Güte oder Sympathie, sondern um Kompetenz, gewinnbringende Verbindungen und Bonität. Der Traum, es auf die materielle Sonnenseite des Lebens zu schaffen, kann einen 44er vollkommen absorbieren. Geld und Status stehen im Ranking ganz oben, und so hat man wenig Verständnis für Bemühungen, die zur Hauptsache aus liebenden Gedanken oder freundlichen Gesten bestehen.