Petticoat Revolution: Mütter, rockt Euer Leben! - Vanessa Benz - E-Book

Petticoat Revolution: Mütter, rockt Euer Leben! E-Book

Vanessa Benz

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Beschreibung

»Mutterfrust muss nicht sein! Und er könnte massiv abgefedert werden, wenn Frauen transparent wüssten, was sie beim Wechsel von ›Frau‹ zu ›Mutter‹ wirklich erwartet. Dazu dient dieser Ratgeber. Denn schließlich hat jede Mutter das Recht, ihr Leben in vollen Zügen zu rocken!« Herrlich authentisch und amüsant ehrlich offenbart Vanessa Benz, welche Herausforderungen neben den typischen Windelthemen wirklich auf eine Frau nach der Geburt des ersten Kindes warten. Herausforderungen, über die viel zu selten gesprochen wird – vor allem unter Müttern. Anhand lebendiger Beispiele aus ihrer Coaching-Praxis und Anekdoten aus ihrem Alltag als Mutter zeigt die Autorin die 10 Mutterfrust-Fallen auf, die überall fies lauern, und gibt praktische Tipps, um diese künftig elegant mit dem Kinderwagen zu umfahren. Als Bonusmaterial finden die Leserinnen in diesem Buch das Petticoat-Tagebuch für frischgebackene Mamas, das sie in dieser anspruchsvollen Phase der Veränderung ganz praktisch begleitet und unterstützt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 220

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Impressum

© 2023 Vanessa Benz

Verlagslabel: fifteen12

ISBN Softcover: 978-3-347-70591-3

ISBN E-Book: 978-3-347-70592-0

Cover und Logo: Mirko Rau, www.feelerfolg.com

Foto: Dennis König, www.koenig-photographie.de

Lektorat: Elke Burkart, www.textschliff.ch

Buchsatz: Jana Köbel, www.jana-koebel.de

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich ge­schützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig.

Die Publi­kation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter:

tredition GmbH

Abteilung ›Impressumser­vice‹

An der Strusbek 10

22926 Ahrensburg

Für Anna Stella.

Du bist der Stern meines Lebens.

Danke, dass Du seit dem Tag Deiner Geburt

mein Leben zum Strahlen bringst.

Ich liebe Dich!

Inhaltsverzeichnis

Titelseite

Impressum

Widmung

Wer, wie, was, wann?

EXKURS: Die historische Petticoat Revolution

Teil 1: Der Beginn der Reise

9 Monate Ausnahmezu­stand

Horror spitalis

Endlich zuhause mit Kind!

Teil 2: Wieso hat mir DAS niemand gesagt?!

Mutterfrust-Falle 1: Es gibt keine Grenzen mehr

Mutterfrust-Falle 2: War das mal mein Kör­per?

Mutterfrust-Falle 3: Selbstbestimmung adieu

Mutterfrust-Falle 4: Let’s talk about sex

Mutterfrust-Falle 5: Schäm dich!

Mutterfrust-Falle 6: Arbeiten oder nicht? – das ist hier die Frage

Mutterfrust-Falle 7: Ich denke, dass du denkst, dass...

Mutterfrust-Falle 8: Der Schein trügt, oder weshalb Vergleichen niemanden weiterbringt

Mutterfrust-Falle 9: Die perfekte Mutter

Mutterfrust-Falle 10: Weil wir es uns (nicht!) wert sind

EXKURS: Möge die Macht des Netzes mit Dir sein!

Schlusswort

Über die Autorin

Danksagung

Ebenso erschienen bei fifteen12

Werde Teil der Revolution!

Wer, wie, was, wann?

Liebe Leserin

Ich gratuliere Dir von Herzen zur Geburt Deines Kindes!

Egal, ob Dein Baby erst ein paar Tage oder schon meh­rere Monate alt ist: die Geburt des ersten Kindes markiert die wohl größte Ver­änderung im Leben einer Frau.

Und genau darum geht es hier.

Für wen ist dieses Buch gedacht?

Es ist für jede Frau, die überglücklich ist, Mutter geworden zu sein.

Die nach der Geburt im Verlauf der Zeit aber merkt, dass das Ganze – vor allem gefühlsmäßig – völlig anders abläuft, als sie sich das vorgestellt hat:

die sich überfordert fühlt mit der großen Ver­antwortung als Mutter;

die sich in ihrer neuen Rolle oft hilflos vorkommt, obwohl sie doch vorher im Leben scheinbar alles mühelos im Griff hatte;

die sich allein gelassen und sehr oft auch allein fühlt;

die ihr selbstbestimmtes Leben und die Arbeitswelt ver­misst;

die mit ihrem Körper nicht mehr klarkommt;

die sich über das schlechte Gewissen wundert, das stän­dig an ihr nagt;

die Schwierigkeiten hat, sich in ihrer Beziehung neu zu ori­entieren, jetzt, wo man plötzlich zu dritt ist;

die merkt, dass sie es trotz all ihrer Bemühungen nieman­dem recht machen kann; und

die nach den schlaflosen Nächten fix und fertig ist...

Denn in all den Ratgebern, die man während der Schwan­ger­schaft pflichtbewusst gelesen hat, geht es ja immer nur ums Baby: wie das Baby am besten im Bettchen liegt, wel­cher Schnuller der richtige ist, welche Impfung wann an­steht, wann man abstillen sollte, welcher Brei der gesün­deste ist, welche Babyflasche man ja nicht kaufen darf und weiß der Geier noch was alles.

Aber was einen als FRAU erwartet, darüber steht:

nichts.

Weshalb gibt es dieses Buch?

Genau deswegen! So oft habe ich mir während meiner gan­zen Reise von Schwangerschaft über Geburt zur Neu-Mama gedacht: Wieso hat mir das niemand erzählt? Wieso steht das nirgends? Wieso redet keine(r) darüber? Wieso wurde ich nicht vorbereitet?!

Und das machte mich wütend!

Da bist du vor der Geburt deines Kindes eine selbständige Frau, in der Geschäftswelt verankert, unabhängig, perfekt organisiert, stehst finanziell auf eigenen Bei­nen, führst eine erfüllte Beziehung, wünschst dir ein Kind... Und dann, sobald dein Baby auf der Welt ist, ist ir­gendwie AL­LES anders.

Und mit dem rechnest du nicht. Klar weißt du, dass es an­ders werden wird, aber SO anders?!

Überall tappst du als Neu-Mama in Fallen, die du nicht mal vom Hörensagen kanntest, und der Mutterfrust schleicht sich langsam, aber beständig in dein Leben, gepaart mit einem gefühlt täglich sinkenden Selbstwert: wegen der fal­schen Vorstellungen, die wir Frauen über unsere Mutter­rolle haben. Wegen der (zu) hohen Erwartungen, die die Ge­sell­schaft an uns Mütter hat. Aufgrund der perfek­tionisti­schen Ansprüche an uns selbst. Wegen der vor­herrschen­den Neidkultur, gerade unter Müttern. Und aufgrund des lei­di­gen Themas ›Mom Shaming‹, das dank der sozialen Medien ein ganz neues Ausmaß erreicht hat...

Und das zusätzlich Verwirrende am Ganzen ist ja, dass der Mutterfrust aufgrund eines durchwegs POSITIVEN Ereignisses entsteht: der Geburt eines neuen Menschen.

Zusätzlich hatte ich damals permanent das Gefühl, die Ein­zige zu sein, der es so geht – also habe ich mit nieman­dem dar­über geredet. Doch die Unsicherheit, dass etwas ›falsch‹ mit mir sein musste, nagte ständig an mir. Und obwohl ich keine einzige Sekunde in meinem Leben bereute, Mutter gewor­den zu sein, fühlte ich mich irgendwie als Versagerin und Außenseiterin: rundherum blühten nämlich alle Ma­mas auf und freuten sich auf die Zoobesuche, nähten stun­den­lang Kleidchen und Vorhänge fürs Kinderzimmer, rann­ten ins Mu-Ki-Turnen – mich hingegen stresste nur schon der Ge­danke daran.

Aber deswegen einen Psychologen aufsuchen? Bin ich denn psy­chisch krank, wenn ich es hasse, auf den Spielplatz zu ge­hen?!

Ich weiß nicht, ob ich an einer postpartalen Depression litt. Aber es fühlte sich so an. Mein einziger Hil­feruf damals wur­de im Keim erstickt: drei Monate nach der Geburt mei­ner Tochter dachte ich, mein Gynäkolo­ge könnte mir viel­leicht weiterhelfen. Also nahm ich all meinen Mut zusam­men und rief in der Praxis an. Aber an­stelle der Sprechstun­den­hilfe antwortete mir der Te­lefonbe­antworter: »Wir sind die nächs­ten Wochen in den Som­mer­ferien...«

Tja, und das war’s dann mit dem Hilferuf, und mich verließ der Mut.

Wusstest Du, dass 10% bis 20% aller frischgebackenen Müt­ter un­ter einer postpartalen Depression leiden? Das ist prak­tisch jede fünfte! Und die Dunkelziffer ist sicher­lich noch viel höher, denn ich bin über­zeugt, dass viele dieser Depres­sio­nen nicht erkannt, sondern ab­getan wer­den mit: »Ach, tu nicht so, das stellt sich dann schon ein«, »Du brauchst ein­fach ein bisschen Zeit, um Dich an Deine neue Rolle zu ge­wöhnen«, »Du hast doch alles im Leben, was jammerst Du hier herum?«.

Aber eine postpartale Depression ist kein Wohlstands­prob­lem, sondern eine Krankheit, die bis zum Selbstmord der Mutter führen oder tödlich für das Baby enden kann. Eine Krankheit, die jedoch gut be­handelbar ist, sofern sie recht­zeitig erkannt wird. Und für die man sich als Mutter vor allem nicht schämen muss!

Irgendwie mauserte ich mich dann über die Zeit und kroch selbst aus diesem unerwarteten Tal wieder heraus. Aber es schlum­merte über viele Jahre der Wunsch in mir, anderen Frauen diesen Mutter­frust (oder Schlimmeres wie eine De­pression) bestmöglich zu ersparen und offen über meine Er­fahrun­gen und meinen Lernpro­zess zu reden. Und so war mir nach meiner Ausbil­dung zum Life Coach, die ich mit 45 Jahren ab­geschlossen hatte, sofort klar, dass ich diesen Ratgeber schreiben möchte und mich beruflich auf Mütter und die großen Verän­de­rungs­­pro­zesse in ihrem Leben spe­zialisieren will.

Und genau deshalb hältst Du dieses Buch in den Händen!

Wann liest Du diesen Ratgeber am besten?

Ganz ehrlich? Du wirst von diesem Buch profitieren, ganz egal wann Du es liest: wenn Du gerade Dein erstes Kind ge­kriegt hast, wenn Du schwanger mit dem zweiten Kind bist oder auch, wenn Deine Kinder bereits zehn Jahre alt sind.

Du nimmst aus diesem Buch in jeder Phase etwas Hilfrei­ches gegen den Mut­terfrust mit. Verspro­chen.

Wie ist das Buch gegliedert?

Das Buch ist so aufgeteilt, dass ich im 1. Teil von meinen per­sönlichen Erlebnissen während der Schwangerschaft und der Geburt in Anekdoten berichte. Du wirst Dich sicherlich in der einen oder anderen Situa­tio­nen wiedererkennen, schmunzeln wirst Du so­wieso und auch ein gewisser Aha-Effekt wird sich bei Dir ein­stellen.

Im 2. Teil gehe ich auf die 10 Mutterfrust-Fallen einzeln ein. Ich erkläre Dir, wo und wie sie Dir auflauern. Und am Ende jeden Kapitels gebe ich Dir wert­volle Coaching-Tipps, wie Du die­se Fallen elegant mit dem Kinderwagen um­fahren kannst.

Zusätzlich zu diesem E-Book gibt es das elektronische ›Petti­coat-Ta­gebuch für frischgebackene Ma­mas‹ mit persönli­chen Fra­gen zu Deinen eigenen Er­fah­run­gen: wie Du die Ge­burt empfunden hast, wie das Baby Deine Beziehung ver­ändert hat, wie es Dir körper­lich geht, usw.

Dem Tagebuch kannst Du alle Gefühle und Ge­danken in dieser sensiblen Zeit nach der Geburt (un­zen­siert!) anver­trauen und schließlich zuversichtlich in Deine Mut­terrolle hinein­wachsen. Du kannst das Tagebuch kostenlos auf der Website der Petticoat Revolution bestellen und erhältst da­raufhin ein PDF, das Du Dir herunterladen kannst.

Auf der Website der Petticoat Revolution findest Du übri­gens meine weiteren Bücher und Kurse, die Dir von A-Z als Mama helfen sollen. Als zertifizierter Life Coach und Grün­derin der Petti­coat Revolution habe ich es mir auf mein ge­punktetes Röckchen geschrieben, mit meinem Angebot Mütter wie Dich dabei zu unterstützen und zu moti­vieren, ihr Leben so richtig zu rocken.

Wozu braucht es diesen Ratgeber?

Es geht mir darum, Dir als Leserin zu zeigen: Du bist nicht al­lein!

Jede Frau erlebt ihre Schwangerschaft(en) und Kindsge­burt(en) anders. Jede Frau ist schon einmal per se in­dividu­ell, hat zusätzlich noch eine unterschiedliche Aus­bil­dung, hat ei­nen anderen familiären Hintergrund, hat ei­gene kör­perliche Voraussetzungen, hat verschiedene fi­nanzielle Mög­lichkeiten und eine andere Arbeitssituation. Aber für ALLE Frauen ist die Geburt des ersten Kindes ein riesiger Ein­schnitt in ihr bis dato gewohntes Leben. Alles än­dert sich! Vom Körper über den Job, über die Bezie­hung, über die Unabhängigkeit, über das Selbstbewusst­sein.

Das Erscheinen dieses kleinen Wesens bringt viel mehr Auf­ruhr, als frau denken würde. Und genau diese (negativen) ›Über­ra­schungs­momente‹ will ich mit dem Ratgeber, den Du hier in Händen hältst, dämp­fen.

Ganz wichtig ist es mir zu betonen, dass die­ses Buch keiner Frau ihre Schwanger- oder Mutterschaft ›vermiesen‹ oder gene­rell das Muttersein verteufeln möchte.

Ganz im Gegenteil!

Mir geht es vielmehr darum, über die hierin be­han­delten Themen einen offenen Dialog in Gang zu brin­gen, ge­rade unter uns Müttern. Und zu verdeutlichen, dass es bei einer Geburt und beim Heranwachsen eines Kindes viel mehr als nur um das Kind geht. Deshalb soll auch the­matisiert wer­den, mit welch großen physischen und vor al­lem auch psy­chi­schen Herausforderungen der Wandel von ›Frau‹ zu ›Mut­ter‹ ver­bunden ist.

Ich will Frauen mit diesem Buch darauf vorbereiten, was sie nach der Geburt erwarten KANN. Wie gesagt ist jede Frau anders, tickt anders und trägt einen anderen Ruck­sack, was sich natürlich alles auf ihre Erfahrungen als Mut­ter aus­wirkt. Deshalb denkst Du vielleicht bei einem Thema: »Hm, das habe ich nicht so erlebt«, bei einem an­deren Thema hingegen brichst Du beim Lesen in Tränen aus, weil es Deine Situation haargenau beschreibt.

Und dieser Ratgeber ist ja nicht nur eine Niederschrift mei­ner Er­fahrungen, sondern es fließen auch all diejeni­gen The­men mit ein, die ich von anderen Müttern in mei­nen Coaching-Sitzungen oder im privaten Umfeld höre, so sie denn einmal ehrlich sind und offen über ihre Erlebnisse und Gefühle zum Thema Mutterschaft reden.

Deshalb ist dieses Buch auch ein Aufruf zu mehr Unterstüt­zung und Ehrlichkeit unter uns Müttern. Es wird in meinen Augen viel zu viel nach außen geheuchelt, wie toll alles mit den Kindern ist, wie easy, wie man überhaupt kein Problem damit hat, Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen, wie alles wunderbar klappt und überhaupt, wie das Leben bil­derbuchmäßig schön ist!

Weshalb um Himmels willen machen wir Frauen das?

Ich finde es geradezu fatal für die mentale Gesundheit von Müttern, wenn wir uns gegenseitig etwas vormachen und krampfhaft die Fassade der perfekten Mutter aufrechthal­ten.

Was meine ich mit mehr Ehrlichkeit unter uns Müttern?

Damit meine ich natürlich nicht, dass Du jeder Nachbarin und ehe­maligen Schulkollegin Deine dunkelsten Geheim­nisse an­vertrauen sollst. Sondern dass wir Frauen über un­sere Er­fah­rungen, wie ich sie im 2. Teil dieses Buches be­schreibe, auf­richtig und offen reden, und wir sie so auf kon­struktive Art mitei­nander teilen.

Dass wir unsere Sorgen mitteilen, unsere Ängste (und da­von gibt es viele als Mama!), dass wir über unsere schlech­ten Tage reden, über unsere Befürchtung zu scheitern, über un­sere Gedankenkarusselle. Denn nur so können wir verhin­dern, dass sich hunderttausende Mütter als außer­irdische Einzelgän­gerinnen vorkommen:

»Nur ICH versinke im Alltagschaos und habe nichts im Griff, seit das Kind auf der Welt ist.«

»Nur ICH verliere meine Schwangerschaftspfunde nicht und sehe immer noch aus wie ein Walross.«

»Nur ICH habe keine Ahnung, wie ich jemals wieder in der Arbeitswelt Fuß fassen kann.«

»Nur ICH möchte schreien, weil ich Angst habe, zuhause im Schnullermief zu ersticken.«

Mit unserer gegenseitigen Unaufrichtigkeit (»Läuft grad al­les suupiii!«) und Verschlossenheit (»Ich sag’ sicher nicht, wie beschissen es mir als Mutter geht!«) legen WIR SELBST die Messlatte zum idealisierten Mama-Sein unglaublich hoch, wobei unsere hochgepushten Ansprüche auf die ernüch­ternde Realität prallen. Wir wollen alle Super-Mamas sein! Aber diese schmerzliche Kluft zwischen Soll- und Ist-Wert en­det (ohne Gegensteuer) zwangsläufig in einem sinkenden Selbstwert, Neid, Frust, Unsicherheit und schlimmstenfalls in der Depression. Und so schließen wir uns ge­genseitig aus, trennen wir uns voneinander, stigmatisieren wir jede ein­zelne Frau, die nicht völlig in ihrer Mutterrolle auf­blüht und brauchen ihr nicht mal den Stempel auf die Stirn zu drü­cken, auf dem steht: »Du bist seltsam.« Denn sie wird sich angesichts des überall vorgeführten Idealbildes einer Mut­ter ganz von allein als minderwertig wahrnehmen.

Wusstest Du, dass sich satte 86% (!!) der Mütter mehr gegen­seitige Unterstützung und Toleranz von Müttern untereinan­der wünschen?

Deshalb lasst uns Mütter ehrlich untereinander sein! Denn unser Alltag besteht nun mal nicht nur aus gefilterten und retuschierten Insta-Fotos und arrangierten Sujets.

Nein! Er besteht auch aus ungewaschenen Haaren und vollgekotzten Kleidern und abgebrochenen Fingernägeln und nervenden Kindern und schlaflosen Nächten und ab­gelehnten Jobs und gescheiterten Ehen und pleite ge­gan­genen Firmen und geplatzten Träumen.

Das nennt sich Leben!

Wenn wir Mütter ehrlich miteinander wären und uns un­ter­stützen würden, könnten wir zusammen stark sein und uns gegenseitig Kraft geben. Kraft, die wir unbedingt brau­chen! Denn in unserer hoch zivilisierten Welt brauchen wir Frauen (leider immer noch...) viel mehr Kraft für Dinge, die bei Jungs und Männern selbstverständlich sind. Es braucht viel Kraft und Mut, für sich und seine Überzeu­gungen ein­zu­stehen, seinen Weg zu gehen und sich an die Ver­wirk­li­chung seiner Träume zu wagen. Ohne sich dafür schul­dig oder beschämt zu fühlen, weder gegenüber seinen Kin­dern noch gegenüber der Gesellschaft.

Deshalb: fangen wir Frauen endlich damit an, uns gegen­seitig zu unterstützen, anstatt ständig diese Giftpfeile aufei­nander zu schießen – weil die andere eine bessere Figur hat, ein erfolgreiches Unternehmen führt, ein Kind mehr hat oder bei ihr die teureren Handtaschen im Schrank stehen.

Anstatt neidisch aufeinander zu sein – wegen völlig ober­flächlicher Dinge – und uns als Konkurrentinnen zu sehen und uns zu sabotieren, sollten wir endlich gemeinsam an ei­nem Strick ziehen. Unseren Mund auf­machen, uns für un­sere Rechte einsetzen und GE­MEINSAM den Mutterfrust be­kämpfen – daher auch der Unter­titel mei­nes Buches.

Denn wir Frauen und Mütter haben schließlich alle das Recht, unser bestes Leben zu leben, aufzublühen und zu strahlen.

Und genau dies symbolisiert das Logo der Petticoat Revo­lu­tion: eine fröhliche, selbstbewusste Frau, die eine starke Mutter ist, die ihre Träume anpackt und ihr Leben genießt!

In den folgenden Kapiteln zeige ich Dir, wie Du den Mutter­frust be­siegen kannst, um Dein Leben in vollen Zügen zu ro­cken.

Auf geht’s!

Deine Vanessa

P.S.: Nein, ich habe die Männer nicht vergessen! Natürlich ist es auch für jeden Mann ein Riesenschritt und eine große Ver­än­de­rung, wenn er Vater wird.

Aber ich werde auf die Väter in diesem Buch nicht speziell ein­gehen, denn:

ich bin nun einmal Life Coach für Mütter.

es ist unabänderbar, dass wir Frauen die Schwangerschaft und die Geburt durchmachen (müssen). Und jahrzehnte­lang je­den Mo­nat die dazugehörige Menstruation. Kein Mann kann sa­gen: »Komm Schatz, ich nehme Dir das ab.« Wir Frauen erkennen unseren Körper nach der Geburt nicht wieder. Wir Frauen werden oftmals aus der Berufswelt kata­pultiert und kom­men je nach dem nur sehr schwer wieder rein. Wir Frauen ver­zichten auf den damit einhergehenden Lohn und die Anerkennung. Wir Frauen müs­sen das mit der Trippel­belastung Kindererziehung und Haushalt und Ar­beits­welt wuppen. Auch wenn der Mann hilft, bleibt das meiste an uns hängen.Und trotzdem sind wir Frauen froh und immens dankbar, dass sie hier sind, denn ohne unsere Männer gäbe es nun mal un­sere Kinder nicht. ☺

P.P.S.: Ich werde in diesem Buch jeweils von Deinem ›Mann‹ oder ›Partner‹ sprechen. Ich gehe der Einfachheit und Häufig­keit wegen vom klassischen Eltern-Modell aus, also dass eine Frau und ein Mann das Baby großziehen, und ich un­terscheide dabei nicht, ob der Mann der Kindsvater ist, Dein Le­bensab­schnitts­partner, ob Ihr auf dem Papier oder nur spirituell verhei­ratet seid, usw. Es geht mir hier um den Lesefluss und wie gesagt: pri­mär um Dich, nicht um ihn.

Falls Du gerade alleinerziehend bist: dann ziehe ich den Hut vor Dir – denn alleinerziehend zu sein ist nochmals eine ganz andere Sache. Und auch wenn ich im Buch davon aus­gehe, dass der Vater des Kindes in der Nähe ist, wirst Du trotz­dem von den meisten Kapiteln und Tipps profitieren können – und vom sepa­rat erhältlichen Petti­coat-Tagebuch sowieso.

Petticoat-Tipp:

Dieses Buch ersetzt keinen professionellen Rat. Ich bin we­der Ärztin noch Psychologin, sondern Life Coach. Deshalb meine Bitte an Dich: falls Du merken solltest, dass Du nach der Geburt über einen längeren Zeitraum Anzeichen von schwerer Erschöp­fung, innerer Leere, tiefer Traurigkeit, Pa­nikattacken und Appetit- oder Schlaflosigkeit hast, dann wende Dich bitte an eine Fachperson, die Dir helfen kann. Im Internet findest Du unter dem Stichwort ›postpartale De­pression‹ genü­gend Anlaufstellen, sowie den ›Edinburgh-Postnatale-De­pression‹-Test, mit dem Du online eine erste Ein­schätzung vornehmen kannst.

Sei bitte diesbezüglich auch wachsam bei Frauen in Dei­nem Bekanntenkreis, die vor kurzer Zeit ein Kind gekriegt ha­ben. Es kann gut sein, dass sie heilfroh um diesen wertvollen Tipp von Dir sind.

EXKURS: Die historische Petticoat Revolution

Als ich Anfang 2018 den Namen ›Petticoat Revolution‹ kre­ierte, wusste ich nicht, dass es vor über 100 Jahren schon einmal eine Petticoat Revolution gab.

Und zwar ereignete sie sich 1916 im Städtchen Umatilla im US-Staat Oregon, ein paar Jahre, nachdem dort das Frau­enstimmrecht eingeführt worden war (wir Schweizerinnen waren zu diesem Zeitpunkt nur noch 55 Jahre vom Stimm­recht ent­fernt...).

Die Frauen von Umatilla waren damals schon länger unzu­frieden mit der laschen Art, wie der Bürgermeister die Stadt leitete. Und so beschlossen sie während ihrer jeweili­gen ge­meinsamen Kartenspiele, dass sie den Männern ein Schnippchen schlagen würden.

Am Nachmittag des Wahltags gingen alle Frauen der Stadt, ohne Wissen ihrer Männer, gemeinsam an die Urne und erreichten dadurch, dass die FRAU des Bür­ger­meis­ters die Wahl mit 26:8 Stimmen gewann und auch für die Mehr­heit der anderen Sitze des Stadtrats Frauen ge­wählt wur­den.

Über die nächsten vier Jahre schafften es diese Frauen die Finanzen, das Gesundheitswesen und die Infrastruktur der Stadt massiv zu verbessern.

Das ist in meinen Augen eine schöne und auch wirklich pas­sende Ge­schich­te für die heutige Petticoat Revolution: er­kenne Deine Un­zufriedenheit, erträume Dir Dein Ziel, leg Dir eine Strategie zurecht, sei mutig, und ändere Dein Leben!

Und weshalb eigentlich ein Petticoat?

Bei der Suche nach einem geeigneten Namen für mein Mama Coaching kam mir spontan ein Petticoat in den Sinn. DAS Sinnbild der 50-iger Jahre, das für den beschwing­ten Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg stand und zum Wahrzeichen des Rock ’n’ Rolls wurde.

In meinen Augen ist der Petticoat auch ein passendes Sym­bol für uns Mütter: wir wollen uns stark und sexy fühlen, Spaß haben, unsere Träume leben und unser Leben rocken!

(Und der Gag zwischen dem ROCK im Logo und ›Dein Le­ben ROCKEN‹ im Slogan der Petticoat Revolution ist hof­fentlich auch deutlich geworden...) ☺

Teil 1: Der Beginn der Reise

Wow, schwanger! Was für eine aufregende Zeit!

Ist es nicht ein absolut überwältigendes Gefühl? Diese tiefe Dankbarkeit, dass es geklappt hat? Dieses Wunder, dass in Dir ein neues Lebewesen heran­wächst? Und diese Aufre­gung, dieses Kribbeln, dieses Gefühlschaos...

Zusätzlich stellen sich tausend Fragen:

Wann entwickelt sich was beim Fötus?

Wann sollte ich welchen Test machen?

Wann weiß ich, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?

Was darf ich nicht mehr essen?

Welche Vitamine sollte ich nehmen?

Wie sieht das mit Sport aus?

Wie wird der Sex sein mit Babybauch?

Ab wann muss ich Umstandsmode tragen?

In welchen BH kriege ich meine Brüste noch rein?

Wann soll ich es meinem Umfeld sagen?

Wo und wie richten wir das Kinderzimmer ein?

Werde ich eine gute Mutter sein?

Gefolgt von tausend Sorgen:

Hoffentlich ist das Baby gesund!

Hoffentlich habe ich früh genug mit der Folsäure angefangen!

Hoffentlich wird es eine unkomplizierte Geburt!

Hoffentlich kommt das Kind nicht zu früh!

Hoffentlich haben die zwei Schluck Rotwein letzte Wo­che dem Fötus nicht geschadet!

Hoffentlich reagiert mein Arbeitgeber gut auf meine An­kündigung!

Hoffentlich kann ich meinen Job behalten!

Hoffentlich wird es kein Schreikind!

Hoffentlich kriege ich das alles gebacken als Mama!

Hier im 1. Teil des Buches erzähle ich Dir schonungslos ehr­lich von meiner mal mehr, mal weniger amüsanten Reise zum Baby. Zum einen, damit Du mich besser kennen­lernst, zum andern, damit Du verstehst, weshalb ich nicht zu den Frauen gehöre, die nichts lieber als schwanger wa­ren...

Aber keine Angst: auch wenn der erste Teil rein autobiogra­fisch ist, werde ich Dir nicht berichten, wie ich Woche für Woche runder wurde. Vieles habe ich nach fast 16 Jahren auch vergessen! Aber ich fand, dass dieser Ratgeber mei­ne persönliche Komponente enthalten sollte, damit für Dich als Leserin ein stimmiges Ganzes entsteht.

Doch lies selbst!

9 Monate Ausnahmezu­stand

Mein Mann und ich haben im Mai 2006 ge­heiratet und gleich danach traumhafte Flitterwochen verbracht. Kaum zurück, fin­gen wir an unsere eigene Finanzboutique zu grün­den. Bei meinem Mann war nach einer 20-jährigen Karriere in der Finanzwelt der Wunsch groß, endlich sein eigenes Ding durchzuzie­hen. Und ich als Juristin konnte ihn dabei perfekt unterstützen, vor allem, weil ich vor der Hochzeit schon meinen Job bei einer Bank gekündigt hatte, da ich mich jeden Tag we­niger in so einem großen Unternehmens­gebilde sah: zu viel Po­litik, zu viel Leerlauf, zu wenig Selbst­bestimmung. Noch dazu begeisterte es mich, mit meinem Mann auch beruflich gemeinsame Sache zu machen, und die Selbständigkeit passte perfekt zu unserem Timing – schließ­lich wollten wir eine Familie gründen. So setzte ich die Pille ab und plante – sehr romantisch – einen ›Zeu­gungs­urlaub‹ an der Côte d‘Azur, denn ich bezweifelte stark, dass das mit dem Baby in unserem hek­tischen Alltag klappen würde.

So saßen wir im August 2006 nach ein paar wunderschö­nen Tagen in Südfrankreich im Flieger zurück nach Zürich. In Nizza auf der Startbahn warteten wir auf den Start, als mir plötzlich hundeelend wurde. Ich kam mir vor wie in einem Backofen, und ich dachte, es sprengt mir gleich den Bauch weg.

Ich fragte meinen Mann, ob es ihm auch so abartig heiß hier drin vorkäme.

»Nö.«

Hm, seltsam.

Ich öffnete den Knopf meiner Hose und fühlte mich nicht wirklich besser. Und wir standen und standen und standen auf dieser Startbahn…und ich schwitzte und ächzte und rechnete kurz mal nach: Okay, Tag 5 – das könnte die Ein­nistung der Eizelle sein!

Oha!! Und das fühlt sich so krass an?!

Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich in Zürich lan­deten, hat­ten meine Symptome noch nicht nachge­lassen, weshalb der Kommentar meines Mannes lautete: »Also, wenn das bei Dir so einschlägt, dann müssen es ja mindes­tens Zwillinge sein!«

Am nächsten Morgen stand ich unter die Dusche und ließ das Wasser laufen.

»Aua!«, rief ich laut, als das Wasser über meine Brüste lief. Das tat höllisch weh! Und ein wunder­barer Krampf im Un­terleib gesellte sich sogleich dazu. Ich stand also mit schmer­zenden Nippeln unter der Dusche und dachte über meine seltsa­men Körperreaktionen nach: Ich MUSSTE schwan­ger sein!

Und eine Sekunde später war mir sonnenklar, dass wir ein Mäd­chen kriegen würden.

Das fiese am Anfang der Schwangerschaft ist ja, dass du noch keinen Test machen kannst. Es dauert gefühlt JAHR­HUNDERTE, bis du endlich in die Apotheke gehen und einen Test kaufen kannst. (Naja, den Test kannst du natürlich schon vorher kaufen, aber machen kannst du ihn erst – eben – nach einer Ewigkeit.) Also wusste ich noch immer nicht mit Sicherheit, ob ich tatsächlich schwanger war oder nicht. Doch bereits zwei Wochen nach meinem schönen Start­bahn-Erlebnis im Flugzeug musste ich mich das erste Mal nach dem Frühstück übergeben. Noch dazu konnte ich kaum mehr durch ei­nen Supermarkt gehen, weil mich alles anekelte. Fleisch ganz besonders. Und somit war ich mir absolut sicher, was der Schwanger­schaftstest anzeigen würde...

Und dann war es endlich so weit, ich konnte den Test ma­chen und hatte Gewissheit:

Ich bin schwanger!!!!!!!!!!

Wir sind schwanger!!!!!!!!!

Es war tatsächlich einer der ergreifendsten Momente zwi­schen meinem Mann und mir, als ich es ihm an jenem Abend beim Kochen mitteilte. Und nebst der Freude brei­te­te sich eine unendliche Dankbarkeit in mir aus, dass es gleich beim ersten richtigen Versuch geklappt hatte.

Dann begann das große Lügen und Ausweichen. Denn man darf ja AUF KEINEN FALL vor dem großen 12-Wochen-Un­ter­such irgendjemandem etwas von seiner Schwanger­schaft erzählen. So stand es in allen Ratgebern und auf der einen, mehr oder weniger einzigen Website, die es anno 2006 zu Schwangerschaft und Geburt in der Schweiz gab. »Nieman­dem gegenüber erwähnen, falls es schief gehen sollte.«

Kann mir mal jemand sagen, woher dieser Unsinn kommt? Selbstverständlich erzähle ich nicht der ganzen Belegschaft im Büro, dass ich in der 6. Schwangerschafts-Woche bin. Aber wes­halb ›darf‹ ich es meiner Mutter nicht sagen? Oder mei­nen bes­ten Freundinnen? Damit mich im Falle einer Fehlge­burt niemand trösten muss? Oder damit ich nieman­den in Verlegenheit bringe, wenn ich erzähle, dass ich ei­nen Abort hatte?

(Der ganze Bereich Fehlgeburt ist ja in unserer Gesellschaft – zu meinem großen Unverständnis – immer noch ein Tabuthema... Auch hier würde wohl ein bisschen mehr Auf­richtigkeit, gerade unter uns Frauen, den Betroffenen un­glaublich helfen.)

Braves Kind, das ich war, hatte ich mich bis auf eine unver­meidbare Ausnahme darangehalten. Was mir aber äußerst schwer fiel.

Mein Bauch wuchs rasant schnell, und so wurde es immer schwieriger, ihn zu verstecken. Was dann zu einer teilweise grotesken Kleiderwahl führte, da ich ja noch keine Um­standsmode tragen ›durfte‹, aber dennoch Sachen finden musste, die weit genug geschnitten waren, um meine fül­lige Körpermitte zu vertuschen. So kam es, dass ich bei mei­ner Skijacke (im September!!) die Ärmel abnahm und die Jacke – jetzt Weste – über einen Pullover zog, um die Sei­ten­ansicht meines gewölbten Bauchs zumindest etwas zu kaschieren. So ange­zo­gen bin ich mit meinem Bruder und Freunden ans Pink