Poetry Slam Freiburg - Sebastian 23 - E-Book

Poetry Slam Freiburg E-Book

Sebastian 23

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Beschreibung

Leidenschaft, Liebe und Talent.

Das sind große Worte, doch sie sind wohl gewählt, genau wie alle anderen Worte, die sich in diesem Sammelband tummeln. Außerdem verbinden diese Attribute die 22 Poet*innen, die in früheren Jahren und brandaktuell die Freiburger Poetry Slam- Szene rock(t)en. Ohne Leidenschaft für das geschriebene Wort, Liebe für fein ausformulierte Sätze, Reime, Humor und das Talent für fristgerechte Abgabetermine wäre dieses Buch nicht entstanden.

Freuen Sie sich auf geballte Lyrik, humoristische Absurditäten und pointierte Tiefsinnigkeiten. Entdecken Sie Seite für Seite eine neue Seite an Freiburg und seinen treuesten Slam Poet*innen.

Mit Texten von:

Jara Ahrens | Eeva Aichner | Tobias Becker | Bench | Gregor Biberacher | Benno Brockmann | Nele Buhmann | Cay Buschmann | Christine Fritz | Paula Gaess | Alessa Heimburger | Dominik Heißler | Ansgar Hufnagel | Cäcilia Hufnagel | Ulla Skrue Klomp | Marie Lemor | Philipp Multhaupt | Philipp Noller | Riccardo Raps | Lily Sabath | Simon Sahner | Fabian Seiler | Jonas Stolz | Marvin Suckut | Thanu X | Mit einem Vorwort von Sebastian 23

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Seitenzahl: 120

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Poetry Slam Freiburg. Das Buch.

Mit Beiträgen von

Jara Ahrens ● Eeva Aichner

Tobias Becker ● Bench

Gregor Biberacher ● Benno Brockmann

Nele Buhmann ● Cay Buschmann

Christine Fritz ● Paula Gaess

Alessa Heimburger ● Dominik Heißler

Ansgar Hufnagel ● Cäcilia Hufnagel

Ulla Skrue Klomp ● Marie Lemor

Philipp Multhaupt ● Philipp Noller

Riccardo Raps ● Lily Sabath

Simon Sahner ● Fabian Seiler

Jonas Stolz ● Marvin Suckut

Thanu X ● und einem Vorwort von Sebastian 23

Herausgegeben von Cäcilia & Ansgar Hufnagel

Für die beiden Versschleifer und Wortakrobaten Cäcilia (*1995, geb. Bosch) und Ansgar Hufnagel (*1987) ist die Kunst schon lange Teil ihres Lebens und zur Selbstverständlichkeit geworden – deswegen gründeten sie gemeinsam das Duo Einfach so. Als Poetry Slam-Team begeistern sie durch erstaunliche Synchronizität, als Kabarettisten mit ihrer Wortgewalt und feinem Humor, in ihren Texten mit Pointen und Treffsicherheit und als Menschen – nun ja – einfach so.

2., erweiterte Auflage

© 2022 Dichterwettstreit deluxe,

Villingen-Schwenningen,

www.dichterwettstreit-deluxe.de/impressum

Lektorat: Elias Raatz

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

ISBN E-Book: 978-3-9820358-5-7

E-Book Version ohne Autor*innen-Bilder, diese können auf der Homepage des Verlages eingesehen werden.

Mehr unter: www.dichterwettstreit-deluxe.de

Inhalt: Die Texte

Vorwort: Rund um den Freiburger Poetry Slam

Sebastian 23

Freiburg

Einfach so

Sommer

Paula Gaess

Green City Life

Cay Buschmann

Wasser im Boot

Jara Ahrens

Schnelllebigkeit

Tobias Becker

Blauer Planet

Jonas Stolz

Lackschuh

Cäcilia Hufnagel

Der alte Traum

Simon Sahner

Essen machen Leute

Riccardo Raps

Schach

Christine Fritz

The Fight

UllaSkrue Klomp

Indianertanz

Bench

Über Handys und Babys

Alessa Heimburger

Es ist Morgen

Philipp Noller

An die Schlampen dieser Welt

Nele Buhmann

Mein Mond

Eeva Aichner

Friede, Freude, Johannisbrotkernmehlkuchen

Dominik Heißler

Meine Hautfarbe und ich werden keine Freunde

Thanu X

Ummhauer

Ansgar Hufnagel

Café Münchhof

Fabian Seiler

Hans und seine Schubladen

Lily Sabath

Ein Haufen Scheitern

Gregor Biberacher

Energiekrise

Benno Brockmann

Brief an den Frieden

Marie Lemor

Die Ästhetik von Allem

Marvin Suckut

Danke

Philipp Multhaupt

Nachwort

Cäcilia & Ansgar Hufnagel

Sebastian 23

Mein erster Auftritt bei einem Poetry Slam:

Café Atlantik im Februar 2000

Mein Motto beim Schreiben:

Alles muss raus

Mein Lieblingsort in Freiburg:

Die Panorama-Wiese

Mein Lieblingsbuch:

„Das Foucaultsche Pendel“ von Umberto Eco

Ich bin großer Fan von:

PeterLicht

Ohne Kunst wäre die Welt …

… mechanisch.

Vorwort:Rund um den Freiburger Poetry Slam

Von Sebastian 23

Es gibt in der Freiburger Poetry Slam-Szene eine kurze Phase Ende der 90er, über die ich nichts erzählen kann. Nicht, weil ich geschworen hätte, darüber zu schweigen oder gar die Erinnerung von einer Flutwelle aus Backstage-Bier hinfort gespült worden wäre. Der Grund dafür ist einfacher: Ich war nicht dabei.

Als ich Anfang 2000 zum ersten Mal die Bühne des Café Atlantik betrat, gab es den Poetry Slam dort schon seit über zwei Jahren. Es wehte dennoch eine frische, anarchische Brise durch das Gemäuer, der Slam hatte wenige bis gar keine Regeln und wer gewann, erhielt den kaputten Toaster des Moderators. Für den letzten Platz hingegen gab es eine Flasche feinen Whiskey, die ich damals auch sofort „gewann“, wenn auch unfreiwillig.

Es tummelten sich Menschen mit Gitarre auf der Bühne, wie zum Beispiel Judith Holofernes und Jan Koch, es gab einen promovierten Hippie mit Pippi Langstrumpf-Zöpfen, der sich „Gereon, der leuchtende Adler“ nannte und einen gewissen Felix Römer, der jeden Monat das gleiche Gedicht über ein bekifftes Kamel vortrug. Und der sehr viele kaputte Toaster mit nach Hause nahm. Mittendrin ein durchgeknallter Philosophie-Student, der gemeinsam mit einem Jongleur namens Lukas Gedichte improvisierte, indem sie jeweils abwechselnd ein Wort sagten. Das war ich.

Irgendwann fing der Moderator, ein geradezu übertalentierter Mann namens Thompson, damit an, alle Leute, Künstler*innen, Publikum und Thekenkräfte nach der Show in seine WG in die Lessingstraße einzuladen. Dort war man dann gleichzeitig zur Übernachtung untergebracht.

Alles war überaus chaotisch und niemand hätte damit gerechnet, dass aus diesem wilden Wahn etwas Nachhaltiges entstehen würde. Geschweige denn, dass es der Startpunkt für viele Künstlerinnen und Künstler in eine kreative Karriere sein würde, für manche sogar zu Ruhm und Reichtum. Hätten wir es geahnt, hätten wir uns wohl mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, denn derlei Dinge waren für uns „bürgerliche Kategorien“, wie Marc-Uwe Kling gesagt hätte. Und doch ist es so gekommen.

Aber es war ein weiter Weg, den die Szene in den letzten zwanzig Jahren gegangen ist, nicht nur in Freiburg, auch im Rest des deutschsprachigen Raumes. Während anfangs fast ausschließlich Menschen aus Freiburg und Umgebung auftraten und der regelmäßig aus Basel anreisende Gabriel Vetter schon als exotisches Ereignis galt, vernetzte sich die Szene zunehmend überregional. Man lud sich gegenseitig zu den Slams in der jeweiligen Heimatstadt ein und erhielt dafür zwei Freigetränke sowie einen Schlafplatz auf irgendeiner WG-Couch.

So kam es, dass frühe Stars der Szene Freiburg besuchten, wie beispielsweise Lasse Samström, der die Bühne mit den Worten betrat: „Was soll das eigentlich heißen: Freiburg? Das ist doch ein Widerspruch in sich!“

Und langsam, ganz langsam, wurde das Unterfangen seriöser. Thompson stieg als Moderator aus, nachdem die Aftershow-Partys einmal zu oft aus dem Ruder gelaufen waren. Im Jahr 2006 übernahm ich Moderation und Organisation der Veranstaltung. Zwar lud ich vermehrt Slammer*innen aus anderen Städten ein, zumal es jetzt sogar richtige Schlafplätze gab. Den Schwerpunkt jedoch ließ ich auf lokalen Künstler*innen, die diesen monatlichen kreativen Freiraum bestens zu füllen wussten. Meistens zumindest.

Natürlich gab es auch Fälle wie den Mann, der auf die Bühne kam, eine gefühlt endlose Minute lang nichts sagte und anschließend raunte: „Ihr wisst schon!“ Dann schwieg er erneut für eine Minute, um danach zu statuieren: „Wenn Menschen fliegen könnten, würden die überall hinkacken.“

Oder die Dame, deren kompletter Vortrag hierin bestand: „Schmetterling. Du landest auf einer Blume. Ich sehe dich an. Du siehst mich an.“

Ich persönlich fand beides ziemlich stark, aber das Publikum war eher gespalten. Dafür traten drumherum halt Leute wie Marc-Uwe Kling, Sebastian Lehmann oder Nora Gomringer auf. Dazu kamen immer wieder internationale Slam-Stars wie Mike McGee aus Kalifornien, Vanessa Kisuule aus London, Dareka Daremo aus Paris oder Olivia Bergdahl aus Göteburg. Genau diese Mischung aus freilebendem Chaos und kunstvoller Gestaltung des gesprochenen Wortes ist es, die nicht nur das Publikum feiert, sondern die auch mich bis heute an dieser Kunstform begeistert.

Eines Tages, Ende 2009, stand eine gerade 15-jährige, neue Slammerin auf der Bühne im Atlantik und riss von da an monatlich alles mit Sprachgewalt und Humor ab. Nach einigen Jahren sollte Sophie Passmann nicht nur mit dem späteren Moderator des Freiburger Slams, Tobias Gralke, eine eigene Latenight im Theater Freiburg starten, sondern über Radio, Fernsehen, ihre Bücher und vor allem die Sozialen Medien deutschlandweit bekannt werden. Bis dahin war der Slam im Atlantik eine große Show mit regelrechten Stars und es gab so viele neue, auftrittswillige Leute in der Stadt, dass weitere Poetry Slams entstanden und die Vielfalt der lokalen Szene erweiterten. Neben dem Slam in der MensaBar, der eher den Charakter eines Open Mic hatte, gab es natürlich die monatliche Veranstaltung im Räng Teng Teng, die lokal ausgerichtet war.

Ein großes Highlight waren die baden-württembergischen Poetry Slam-Meisterschaften 2012, deren Finale den Großen Saal im Theater ausverkaufte und die mit Tobias Gralke ein Freiburger Slammer für sich entscheiden konnte. Da ich schon lange nicht mehr in Freiburg lebte, sondern im fernen Bochum eine Familie gegründet hatte, gab ich nach diesem Höhepunkt 2013 die Zügel des Slams im Atlantik aus der Hand. Damit begann eine Zeit, über die ich wenig erzählen kann. Nicht, weil mein Gedächtnis langsam mürbe wird oder weil der Platz für dieses Vorwort langsam knapp wird. Der Grund dafür ist einfacher: Ich war nicht dabei.

Doch eine Sache ist sicher: Die Freiburger Slam-Szene ist größer und vielfältiger als je zuvor. Mittlerweile gibt es noch einen dritten regelmäßigen Slam und viele aus der Szene entsprungene Ableger, Workshops und Projekte. Vor allem aber gibt es spannende Künstler*innen – den besten Beweis halten Sie mit diesem Buch selbst in der Hand.

Viel Spaß beim Lesen und bei den Poetry Slams in und um Freiburg!

Ihr Sebastian 23

Einfach so

Unser erster Auftritt bei einem Poetry Slam:

14.06.2017, The Great Räng Teng Teng, Freiburg

Unser Motto beim Schreiben:

Einfach so raus damit

Unser Lieblingsort in Freiburg:

Guenter Coffee Roaster

Unser Lieblingsbuch:

„Sophia, der Tod und ich“ von Thees Uhlmann

Wir sind großer Fan von:

Chada-Thai, Hängematten, Eichhörnchen, Ladykracher

Ohne Kunst wäre die Welt …

… voller Brot!

Freiburg

Von Einfach so

Freiburg, du Stadt der Städte, du Vorzeigemodell, du Supermodel, du bist so grün, alle beneiden dich darum. Du hast genau die richtigen Maße.

Wobei, wenn du weiter so wächst, wird es bald ganz schön eng in dir. Du alte Diva, über 900 Jahre hast du auf dem Buckel, du brauchst es immer extravagant. Nehmen wir zum Beispiel die Säule der Toleranz, die macht Alarm bevor sich die ganze Nachbarschaft verschanzt.

Freiburg, dich kann man nicht vergleichen, wer soll dir denn schon das Wasser reichen? Bei den ganzen Bächle! Die haben angeblich sogar magische Kräfte – wer in sie hineintritt, muss eine*n Freiburger*in heiraten – eine*n Bobbele.

„Aber ich bin gegen die Zwangsehe!“

„Dein Problem.“

Das Lieblingsautokennzeichen aller Freiburger ist FRee oder FRei und selbst beim Kurzfahrstreckenticket bist du endlich mit dabei.

Freiburg, du hast mehr Bordelle als Diskotheken, im Stadtkern sind über 40 Bäcker zu sehen. 11 DM-Filialen, 5 Alnatura-Supermärkte, 12 Secondhand-Läden und 29 Yoga-Studios finden in dir Platz.

Du bist die Stadt, in der fast jede Dönerbude eine vegane Auswahl hat.

Und das vegane Restaurant El Haso wurde zum Littel Haso und in das El Haso ist jetzt ein Steakhouse eingezogen. Meat and Greet. Da muss man sich seine Gags ja gar nicht mehr ausdenken. Das ist großartig, einfach großartig, Freiburg!

Freiburg, du bist so alternativ, bei dir kann die Alternative für Deutschland einpacken.

Freiburg heißt: bio-vegan einkaufen und mit dem SUV vorfahren, mit dem E-Bike und Barfußschuhen die Kleinen zum Waldkindergarten bringen und auf der Straße, wenn Musiker spielen, sich dazu stellen, um mitzusingen.

Freiburg, du bist so hipp, bei dir gibt es etwa 40 Poetry Slams im Jahr und mindestens die Hälfte davon endet in einem fucking happy Hippiesieg!

Ich bin kein Hippie, bin kein HippieHappyHipster. Schau mich an, ich trag Jackett, kurze Haare, keine Dreads – ich bin kein Hippie. Wir haben auch keinen ausgebauten VW Bus in dem wir schlafen können. Nein, um genau zu sein ist ein Citroen Berlingo.

Wir tragen unsere Kinder auch nicht in selbst gebatikten Tragetüchern durch die Stadt. Denn wir haben noch keine.

Freibug, du bist Hippie, Happy, Hipster, wenn man dich besucht sieht man an jeder Ecke Blitzer. 30 km/h bei Nacht, zum Lärmschutz für die Spießer. Wir chillen lieber an der Dreisam Digga – denn wir sind Genießer.

Und jetzt mal Tacheles: Heißt es Rank-ackerweg oder Ran-kacker-weg? Und was ist eigentlich mit dieser Sautier-Straße? Ach, das ist französisch? Oh, pardon.

Freiburg, du hast den FreiBurger und den Freibürger. Du hast ein Frauennachttaxi, das fast niemand benutzt, du bist die GreenCity schlechthin, dein Image schön rausgeputzt.

Freiburg, du hast Volker Finke und Christian Streich, du hast den SC, Freiburg, du bist reich.

Zumindest muss man reich sein, um hier leben zu können.

Du hast eine Schauspiel- und eine Musical-Schule, aber keiner kennt sie.

Über deine Blaue Brücke radeln täglich 10.000 Menschen, das ist doch echt fancy. Fährt man von dort aus Richtung Innenstadt weiter kommt der Platz der Alten Synagoge.

Und gegenüber steht „DAS RAUMSCHIFF!“, es kann sich nur noch um Monate handeln, bis die erste Staffel gedreht wird.

Von extra3 wurde es in der Kategorie „Die irrsten Uni-Bibliotheken Deutschlands“ übrigens auf Platz 3, 2 und 1 gewählt. 53 Millionen Tacken und es sieht blendend aus. Ein Raumschiff eben.

Allerdings gibt es zu wenig Plätze für die ganzen lernwütigen Studierenden.

Freiburg, was die Miethöhen angeht, bist du auch stetig unter den Top Ten Städten in Deutschland. Freiburg, du bist spitze. Du hast Spitzenwerte.

Du hast die Dreisam und du hast einen Hausberg. Du hast einen fucking Hausberg Freiburg!

Du hast Stefans Käsekuchen und der ist legendär, nur wegen ihm kommen die 3 Millionen Touristen jährlich hierher.

Nicht wegen dem Wahrzeichen Nummer 1, dem Freiburger Münster, das sieht man ja sowieso nie wegen den Gerüsten. Immer wird irgendwo restauriert – ist die eine Seite fertig, geht es an der anderen weiter, das ist der ewige Kreislauf. Wann brechen wir da endlich aus und restaurieren stattdessen mal die leerstehenden Häuser?

Auf ein Zimmer in Freiburg hast du 300 Bewerber*innen, du Hochburg der Barfußschuhläden! Mit deinen 230.000 Einwohner*innen, von denen 25.000 Studierende ausmachen.

Und bestimmt jeder zweite trägt Barfußschuhe, oder gar keine Schuhe. Barfußschuhe können wir übrigens wärmstens empfehlen. Die sind saubequem, gut für die Haltung, wegen der Stärkung der Tiefenmuskulatur und so leicht. Mit Einhorn an der Spitze – sind wir zu allem bereit.

Bei uns nimmt fast niemand gegen Masern eine Spritze – du Hochburg der Impfgegner und Globulifresser und die Frage ist berechtigt: „Was macht denn die Gesundheit besser?“

Freiburg, du bist so grün, eigentlich müsste Gras legal sein.

Freiburg, das ist mit einem kühlen Bier in der Hand beim ZMF auf den Hügeln sitzen, beim kleinen Opfinger im FKK-Bereich entspannt in der Sonne schwitzen.

Freiburg, das ist über den Bogen der blauen Brücke balancieren, das Holbeinpferdchen neu lackieren, im Bermudadreieck verlorengehen, auf dem Schlossbergturm stehen und den Ausblick genießen. Hinter dir der Schwarzwald, vor dir die Rheinebene mit Blick auf die Vogesen. Und nein, das sind nicht die Pyrenäen und nicht die Alpen.

Freiburg, was sollen wir wirklich von dir halten?

Paula Gaess

Mein erster Auftritt bei einem Poetry Slam:

Im Sommer 2018, im Räng Teng Teng

Mein Motto beim Schreiben:

Unter Zeitdruck schreibt es sich am besten

Mein Lieblingsort in Freiburg:

Die Schneeburg auf dem Schönberg

Mein Lieblingsbuch:

„Vom Ende der Einsamkeit“ von Benedict Wells

Ich bin großer Fan von:

Schlechtem Wetter und Ausschlafen

Ohne Kunst wäre die Welt …

… ein nie endender Lockdown.

Sommer

Von Paula Gaess

Wir saßen gefühlt vorgestern noch hier mit einem Glas Wein,

nur wir zwei, ganz allein.

Irgendwo zwischen Liebe und Leben,

irgendwie zwischen nehmen und geben.

Nirgendwo ganz Zuhause.

Erst recht noch nicht angekommen,

auf der Durchreise,

und vom vielen Wein trinken ganz benommen.

Die Hitze war so schwer

und mein Kopf für deine Gedanken viel zu leer.

Ein langer Sommer mit vielen Fragen,

noch längeren Tagen,

der liegt nicht nur mir schwer im Magen.

Die Frage: „Wohin nur?“,