POLYGLOTT on tour Reiseführer Island - Dörte Saße - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Island E-Book

Dörte Saße

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Beschreibung

Island hat nicht nur exorbitante Rauchwolken oder Zungenbrecher wie "Eyjafjallajökull" zu bieten: Das Land am äußersten Rande Europas offenbart wunderschöne Naturspektakel, pulsiert in der Hauptstadt Reykjavík und überrascht mit einer aktiven und breit gestreuten Kunstszene. Ein Trip ins Reich aus Eis und Feuer verspricht ungewöhnliche Erfahrungen und viel Abwechslung. Mit dem POLYGLOTT on tour Island lässt sich der Herzschlag des nordischen Inselstaates erspüren. Die Autorin Dörte Saße führt in 19 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der weltgrößten Vulkaninsel und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten des Landes entdecken. Schnuppern Sie isländisches Lebensgefühl und lernen Sie das Land hautnah kennen! Spazieren Sie unter der Mitternachtssonne, Besteigen Sie spektakuläre Gletscherlagunen und erkunden Sie die Hauptstadt Reykjavik. Bestaunen Sie die rauschenden Wasserfälle, baden Sie in heißen Quellen der Blauen Lagune und verkosten Sie hervorragende Fischspezialitäten in den besten Gourmettempeln. Sicher können Sie sich dem lokalen Flair des Landes bald nicht mehr entziehen. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins Leben der faszinierenden Insel. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Seitenzahl: 200

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autorinnen: Dörte Saße, Ina Vehse

Redaktion: Martin Waller

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Layoutkonzept/Titeldesign: fpm factor product münchen

Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0655-7

1. Auflage 2019

GuU 0655 05_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: plainpicture/robertharding/Frost, Lee

Fotos: Arctic-Images/Sigurdsson, Ragnar Th.: >; AWL Images Ltd/Falzone, Michele: >; AWL Images/Isakova, Nadia: >; AWL Images/John Warburton-Lee Photography Ltd/Harris, Paul: >; AWL Images/John Warburton-Lee Photography Ltd/Kober, Christian: >; Bildagentur Huber/Mackie, Tom: >; Fotolia/Baker, Darren: >; Fotolia/Fuxa, Filip: >; Fotolia/Michael: >; Fotolia/schaef: >; Fotolia/secretagentman: >; Fotolia/Smits, Janis: >; Getty Images/Oleh_Slobodeniuk: >; Getty Images/Santiago, Felipe: >; Glow Images/ImageBROKER RM: >, >; glowimages/Galli, Max: >; glowimages/Gillespie, Ken: >; GlowImages/imagebroker/Eisele-Hein, Norbert: >; Huber Images/Mirau, Rainer: >; Jahreszeiten Verlag/Langlotz, Tim: >; laif/Aurora/Orcutt, John R.: >; laif/Gerber, Tobias: >; laif/Haenel, Gerald: >, >; Lookphotos/age fotostock: >; Lookphotos/SagaPhoto: >; mauritius images: >; plainpicture/Cultura/Bjarnason, Oscar: >; plainpicture/Marmeisse, Jean: >; Saße, Dörte: >, >; Shutterstock/Baraar: >; Shutterstock/Bildagentur Zoonar GmbH: >; Shutterstock/canadastock: >; Shutterstock/crazy82: >; Shutterstock/Doin: >; Shutterstock/Durinik, Michal: >; Shutterstock/Fratini, Franco: >; Shutterstock/Grittani, Vito: >; Shutterstock/halldore: >; Shutterstock/Hanzlikova, Veronika: >; Shutterstock/jeafish Ping: >; Shutterstock/kavram: >; Shutterstock/kondr.konst: >; Shutterstock/Kondratev, Alexey: >; Shutterstock/Koultouridis, George: >; Shutterstock/Lye, Jordan: >; Shutterstock/Martin M303: >; Shutterstock/Mayovskyy, Andrew: >; Shutterstock/Nokuro: >; Shutterstock/Ovchinnikova, Irina: >; Shutterstock/ronnybas frimages: >; Shutterstock/Tesar, Milan: >; Shutterstock/Ververidis, Vasilis: >; stock.adobe.com/picturist: >; stock.adobe.com/Lazar, Bogdan: >; Unsplash/Leclercq, Nicolas J.: >; Unsplash/Mahkeo: >;

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Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

PREIS-SYMBOLE

Hotel DZ

Restaurant

bis 14.000 ISK

bis 2100 ISK

€€

14.000 bis 22.000 ISK

2100 bis 3500 ISK

€€€

über 22.000 ISK

über 3500 ISK

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 HARPA & ALTER HAFEN, REYKJAVÍK >

Die Glaswabenfassade der Konzerthalle bildet ein Glanzlicht im Hafengelände.

2 GULLFOSS >

Über zwei Stufen stürzt der Wasserfall imposant in eine tiefe Schlucht hinab.

3 SNÆFELLSJÖKULL-NATIONALPARK >

Die schmale Halbinsel wird überragt von einem sagenumwobenen Gletschervulkan.

4 LÁTRABJARG >

Auf dem spektakulären Vogelfelsen sind riesige Seevogelkolonien zu Hause.

5 MÝVATN >

Zahlreiche Naturwunder vulkanischen Ursprungs umgeben den »Mückensee«.

6 GLETSCHERLAGUNEN >

Eisblöcke in unterschiedlichen Blautönen treiben auf Jökulsárlón und Fjallsárlón.

7 SKAFTAFELL >

Gletscherzungen, Wasserfälle und Sanderflächen bilden eine grandiose Landschaft.

8 SKÓGAR >

Ein spektakulärer Wasserfall rauscht nahe dem Freilichtmuseum herab.

9 HEIMAEY >

Der Hauptort der Westmänner-Inseln wurde als »Pompeji des Nordens« berühmt.

! KERLINGARFJÖLL >

Rhyolitberge, Schneefelder und heiße Quellen prägen das Gebirgsmassiv.

@ ASKJA >

Geheimnisvolle Seen und junge Lava finden sich in der Umgebung der Caldera.

# LANDMANNALAUGAR >

Einzigartig spielt das Licht mit den Farbkontrasten in dem Rhyolithgebirge.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

REGION

DAUER

TOUR1

Mit dem Fahrrad entlang der Küste

Reykjavík & Umgebung

1 Tag

TOUR2

Goldener Kreis

Reykjavík & Umgebung

1–2 Tage

TOUR3

Rund um die Halbinsel Reykjanes

Reykjavík & Umgebung

1–2 Tage

TOUR4

Zwischen Hvalfjörður und Húsafell

Westen

3 Tage

TOUR5

Auf der Halbinsel Snæfellsnes

Westen

2–3 Tage

TOUR6

Durch die Westfjorde

Westen

3 Tage

TOUR7

Rund um die Vatnsnes-Halbinsel

Akureyri und der Norden

1 Tag

TOUR8

Vom Skagafjörður nach Akureyri

Akureyri und der Norden

3 Tage

TOUR9

Wale & Wasserfälle

Akureyri und der Norden

1 Tag

TOUR0

Rund um den Lögurinn

Osten

1 Tag

TOUR!

Die Fjorde entlang nach Höfn

Osten

1 Tag

TOUR@

Im Bann des Gletschers

Süden

3–4 Tage

TOUR#

Von Vík zur Hekla

Süden

3 Tage

TOUR$

Von Selfoss nach Hveragerði

Süden

1 Tag

TOUR%

Kjölur und Sprengisandur

Hochland

2 Tage

TOUR^

Öskuleið (F 88)

Hochland

2 Tage

TOUR&

Fjallabaksleið nyrðri und Landmannaleið

Hochland

1 Tag

TOUR*

Rund um Island

Extra-Tour

3 Wochen

TOUR(

Der Westen: zwischen Hochland und Steilküste

Extra-Tour

2 Wochen

© Shutterstock/ronnybas frimages

Die kleine Kirche von Narfeyri am schmalen Álftafjörður an der Nordküste der Snæfellsnes-Halbinsel

TYPISCH

ISLAND IST EINE REISE WERT!

So klein und entlegen diese Vulkaninsel auch ist, so sehr fasziniert sie: Feuer neben Eis in der Natur, hippes Stadtleben nahe einsamer Wildnis, Stolz auf Traditionen und auf Hightech zugleich. Und unter allem liegt ein starkes Wir-Gefühl der Isländer.

© Saße, Dörte

DÖRTE SASSE

kann in Island beides ausleben, ihre Lust am Reisen und ihre Faszination mit den Phänomenen der Natur. Schon als Kind war sie von Geysiren und »Gammelhai« fasziniert und lernt bis heute sommers wie winters Land und Leute, Küste und Hochland immer wieder neu kennen.

Wer die Langsamkeit genießen will bei seiner Ankunft in Island, der kommt übers Wasser. Mehrere Tage auf hoher See dauert es, auf einem Schiff voller Menschen, die offenbar alle Island schon ewig kennen und lieben. Und dann fällt am Horizont ein Fleck ins Auge, der sich langsam zur bergigen Küstenlinie auswächst: Islands Osten. Schließlich tuckert die große Autofähre in einen der Fjorde hinein, während zwischen steilen grauen Klippen und sanften grünen Hängen die Stimmung an Bord immer offener zur guten Laune wird. Die ersten bunten Holzhäuser von Seyðisfjörður tauchen auf. Ob es gerade nieselt oder die Sonne strahlt, ist ganz egal.

Doch die allermeisten Besucher erhaschen den ersten Blick auf Island von der Luft aus – wenn denn die Wolken nicht zu tief hängen. Der Flieger nähert sich der Südwestküste, oft sind die hingewürfelten Westmännerinseln zu sehen, bevor er sich über einer eher eintönigen Landfläche mit ein paar weißen Dampfschwaden auf die Landebahn senkt … Keflavík ist ein kleiner Flughafen, noch immer irgendwie gemütlich, auch wenn die Passagierzahlen in den letzten Jahrzehnten explodiert sind. Mitten in der Landschaft tritt man aus dem flachen Terminal und sucht sich einen Bus in die Stadt.

© Arctic-Images/Sigurdsson, Ragnar Th.

Im Winter dient der Tjörnin-See in Reykjavík als Eislaufbahn

»Die Stadt«, das bedeutet immer noch Reykjavík, auch wenn die knapp halbstündige Fahrt entlang der Küste durch immer mehr Häusermeer führt: Die kleinen und großen Orte unterwegs sind längst zur »Hauptstadtregion« zusammengewachsen, zwei Drittel aller Isländer leben hier. Der Rest verteilt sich auf größere Städte wie Akureyri oder Egilstaðir – oder ist dünn über die Insel verstreut, vor allem an ihren Rändern.

Doch erstes Ziel der meisten Besucher ist Reykjavík selbst, die trubelige, alte, junge Hauptstadt, die sich innerhalb einer Generation von einem verschlafenen Städtchen zur echten Metropole entwickelt hat. Ist DAS typisch Island? Stadtkultur? Glasglänzende Hochhäuser, dicke Autostraßen, heißes Nachtleben rund um die pittoreske Altstadt? Ja, auch. Genauso wie das Landleben, zu dem auch die eingefleischtesten Städter meist noch eine starke Bindung haben. Es ist ja nie weit bis ins menschenleere Hinterland. Zum nächsten Wasserfall oder Gletscher. Viele städtische Büromenschen besitzen irgendwo auf dem Land noch ein oder zwei Schafe.

Paradoxe sind typisch im kleinen Land: In den Supermärkten gibt es traditionelle »versengte Schafsköpfe« neben dem Vanilleeis, zu Feiertagen verspeist man »vergammelten« Hai ebenso wie die Kreationen einer frischen, innovativen Sterneküche. Die berühmtesten Kirchen sind entweder aus Torf oder aus Beton und meist spektakulär. Die weltweit wohl niedrigste Verbrechensrate trifft auf die meisten erfolgreichen Krimiautoren pro Kopf. Und zugleich hat die alte Fischereination keine Berührungsängste mit Hightech oder DNA-Forschung. Das Punkmuseum und das Phallusmuseum in Reykjavík sind ebenso isländisch wie die mittelalterlichen Saga-Manuskripte. Fast alle sind Christen, viele glauben aber »vielleicht doch« an Elfen und Trolle. Und man diskutiert gerne – ein Erbe der mehr als tausendjährigen Demokratie. Denn Vielfalt ist akzeptiert wie in einer großen Familie. Alle duzen einander. Klassenunterschiede machen keinen Sinn. Schließlich sind die nur 340.000 Isländer fast alle miteinander verwandt, über die ersten Siedler vor rund 1000 Jahren.

Und der Touristenboom? Vor dem Eyjafjallajökull-Ausbruch 2010 waren Besuchermassen auf Island unbekannt. Jetzt wirken sie mancherorts fast schon erdrückend. Also arbeiten die Menschen daran, die Urlauber und die – teils lebensgefährliche – Natur in Einklang zu bringen. Sie laden ein zum »Isländischen Schwur«: acht nett formulierte Punkte, um die Landschaft ebenso zu erhalten wie die eigene Gesundheit. Freundliche Hinweise statt schroffer Verbote.

Diese Einstellung ist typisch Island. Wie auch die Freude der Menschen am Skurrilen. Am belustigten Augenzwinkern. Vielleicht ist das die Basis für Erfolge? Man versucht einfach mal, und vieles klappt dann auch? Auf dem weltweiten Musikmarkt etwa. Mit einem Festival oder einer Geschäftsidee. Oder beim Fußball, dem neu entdeckten Spielfeld der ansonsten leidenschaftlichen Handballnation.

Die Lust am Tun macht offenbar Dinge möglich, die man von einer so kleinen Nation nicht erwarten würde. Einem Land mit viel Eis, wie der Name schon sagt – das aber viel grüner ist als Grönland.

© Shutterstock/Fratini, Franco

Nachbarschaftliches Treffen am Gletschersee Jökulsárlón

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WARUM RIECHT DAS WARME WASSER MANCHMAL NACH SCHWEFEL?

Manchmal umstreicht einen beim Öffnen des Heißwasserhahns ein etwas unangenehmer Geruch – in Hotels oder Gästehäusern glücklicherweise seltener. Sich darüber zu beschweren wäre nicht nur unhöflich, sondern auch sinnlos, denn das weiche, gute Wasser stammt aus den heißen Quellen, und einige liegen nun mal in Gebieten mit Solfataren. Die Qualität des Wassers ist davon unberührt hervorragend.

Ein wenig Vorsicht schadet aber in anderer Hinsicht nicht: Auch wenn das heiße Wasser oft noch heruntergekühlt wird, ist seine Temperatur immer noch recht hoch – also verbrühen Sie sich nicht!

BRAUCHEN ISLÄNDER WIRKLICH EINE ANTI-INZEST-APP?

Tatsächlich gibt es seit 2013 die Smartphone-App »Islendiga«, mit der Isländer in Sekundenschnelle ihr Verwandtschaftsverhältnis zum potenziellen Flirtpartner prüfen können. Hintergrund ist, dass alle Einheimischen von einer kleinen Gruppe Wikinger abstammen, die Island im 9. Jh. besiedelten, und somit mindestens in der 11. Generation miteinander verwandt sind. Dass viele Isländer leidenschaftliche Ahnenforscher sind, verwundert da nicht. Schon seit Jahrzehnten, wenn nicht seit Jahrhunderten will man seine Familienzugehörigkeit kennen. Musste man dazu früher Kirchenbücher und Sagas lesen, so gibt es heute – weltweit einzigartig – eine Datenbank, die die Verwandschaftsverhältnisse aller Isländer enthält und für Einheimische kostenlos einsehbar ist. Der »Inzest-Alarm« auf dem Handy ist da nur ein netter Gimmick. Oder sollte die angebaggerte Person vielleicht doch allzu eng verwandt sein?

WARUM IST DAS TELEFONBUCH NACH VORNAMEN GEORDNET?

Im Isländischen gibt es keine Familiennamen – die wenigen Ausnahmen bestätigen die Regel. Isländische Namen bestehen aus dem Namen und dem Vaters- oder Muttersnamen, an den die Endung -son (Sohn) oder -dóttir (Tochter) gehängt wird, etwa Jón Ólafsson oder Harpa Ólafsdóttir. Deshalb klingen isländische Namen für uns auch oft sehr ähnlich. Aber es sind keine Familiennamen – Jón Ólafssons Sohn würde z.B. Einar Jónsson heißen. Somit ist der Vorname der persönliche Name, und den sucht man dann auch im Telefonbuch. Um Verwechslungen vorzubeugen, geben viele zusätzlich ihren zweiten Namen an. Doch bei der direkten Anrede heißt es einfach Jón oder Harpa.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

© Getty Images/Santiago, Felipe

Björk auf dem Airwaves-Festival

… ERLEBEN SOLLTEN

1Ein Festival besuchen Im Sommer blüht Island auf, das ganze Land bietet Musik- und Kunstfestivals zuhauf, auch in Isafjörður oder auf den Westmänner-Inseln. Im November lockt Reykjavíks Musikfestival »Airwaves« >.

2Schnorcheln und Tauchen zwischen den Kontinenten Hier kommt man dem Ursprung der Erde richtig nahe. Zwischen den Erdplatten tauchen Sie im Þingvallavatn >, und danach gibt es zum Aufwärmen eine heiße Schokolade.

3Hot Pots und Dampfbaden In heißem Quellwasser unter freiem Himmel sitzen, am besten noch im Schnee und mitten in der Natur: ein echt isländisches Erlebnis. Wenn zu viel Nass von oben kommt, geht man auch gern ins Dampfbad, etwa ins Fontana am Laugarvatn >.

4Die Weite des Hochlands aufnehmen Irgendwo, z.B. im Sprengisandur > aussteigen, schauen und die Stille genießen. Nichts als Steine und Lava, nichts als graue Weite. Alles um einen vergessen. Das ist Islands Traumlandschaft.

5Rúntur in Reykjavík Jede Freitagnacht: Cruisen, Feiern und Trinken rund um den Laugavegur >. Ab 23 Uhr geht es los, richtig stürmisch wird es dann ab 1 Uhr. Lange Schlangen vor Bars und Diskotheken, grölende Kids, und irgendwann ist man mittendrin.

© Shutterstock/halldore

Der Herðubreið überragt die Hochebene Zentralislands

6Hinauf auf den schönsten Berg Die Herðubreið > gilt als Islands schönster Berg und seine Besteigung als eindrucksvolles Erlebnins, auch wenn Trittsicherheit im losen Gestein und Ausdauer gefordert sind. Der grandiose Ausblick vom Gipfel über das Hochland aber entschädigt für alles!

7Die Wasserfälle vor dem Skógafoss Natürlich ist schon der große Wasserfall bei Skógar > beeindruckend, doch wer sich die Mühe macht und den Wanderweg in Richtung Gletscher einschlägt, kann über zahllose weitere Wasserfälle in fast allen Größen staunen.

8Auf und im Gletscher unterwegs Ob zu Fuß oder rasanter mit Skidoos übers Eis flitzen oder im Innern faszinierende Eishöhlen erforschen, ob am Vatnajökull > oder einem seiner Brüder: Die Eisschilde laden zum Abenteuer.

9Schafabtrieb im Herbst Beim réttir> werden die den Sommer über halbwild im Hinterland lebenden Schafe im Herbst eingesammelt, sortiert und auf die Höfe verteilt. Natürlich gehören Essen, Musik und Gesang dazu. Zu buchen über Fremdenverkehrsämter oder Reiterhöfe.

0Wanderung über die Gletscher Von Skógar geht die Zweitagestour über die Hochebene Fimmvörðuháls und zwischen den Gletschern Mýrdalsjökull und Eyjafjallajökull hindurch nach Þórsmörk. Ganz Schnelle schaffen es in einem Tag, aber oben im Zelt zu übernachten ist schon ein besonderes Erlebnis.

… PROBIEREN SOLLTEN

!Isländische Torten In den Cafés gibt es die sahnigsten und größten Tortenstücke, ideal, um eine Mahlzeit zu ersetzen. Man kann auch gleich ein Tortenbüfett genießen, eine isländische Köstlichkeit. Einer dieser süßen Träume besteht aus mehreren Schichten: Baiser, Sahnecreme und Konfitüre. Die Torte ist leicht an ihrer Höhe zu erkennen, so in Reykjavík im Rathauscafé >.

@Eis und Schokoladen-Lakritz Für Süßes sind Isländer immer zu haben, vor allem für Eiscreme samt Soße und Streuseln – auch gern mitten im Winter, die Zahl der Eiscafés spricht für sich. Beliebt ist auch Lakritz in Schokohülle. Jeder Supermarkt bietet viele Varianten.

#Frischer Fisch Egal wo, egal wie, Fisch in Island ist einfach toll. Fangfrisch landet er auf dem Teller und wird etwa im Strikið > in Akureyri besonders schmackhaft zubereitet. Alternativ: Angeln und selbst braten.

© laif/Haenel, Gerald

Hildibrandur Bjarnason zeigt in Bjarnarhöfn, wie Hákarl hergestellt wird

$Hákarl Der fermentierte Hai ist quasi die Mutprobe für jeden Islandreisenden. Am besten genießbar ist er mit brennivín, dem Aquavit des Landes, und mit süßem Brot. Wie er schmeckt? Lassen Sie sich in Bjarnarhöfn > überraschen!

%Skyr In seiner Reinform gleicht dieses traditionelle Milchprodukt einem quarkähnlichen Weichkäse. In den Geschäften wird es oft in verfeinerter Variante mit Früchten angeboten. Sehr gesund und in jedem Supermarkt erhältlich.

^Salat Auffällig sind die zahlreichen Gewächshäuser im Süden und Westen, z.B. im Haukadalur oder bei Hveragerði >. Das angebaute Gemüse wie Tomaten, Paprika oder eben Salat kann man hier und da direkt vom Erzeuger kaufen.

&Hot DogPylsur sind das Standard-Fastfood, das es an jeder Tankstelle und in fast jedem Kiosk gibt. Der Klassiker nennt sich eina með öllu, also »eine mit allem«: mit Ketchup, Senf, rohen und Röstzwiebeln sowie Gurken – und im Norden sogar mit Kraut.

*Süßes Brot Das süße, etwas klebrige Roggenbrot (rúgbrauð), das in der Erde gegart wurde, ist eine Delikatesse in Kombination mit geräuchertem Fisch oder hákarl. Sehr gut im Vogafjós Café am Mývatn >.

(Hangikjöt mit Flatbrauð Das ist geräuchertes Lammfleisch, das als Aufschnitt angeboten (hangikjöt) und auf Roggen-Fladenbrot (flatbrauð) gegessen wird. Beides finden Sie in jedem Supermarkt, es ist aber auch ein beliebter Nachmittagssnack in Bistros und Cafés.

)Wasser Ein köstliches Getränk, aus der Leitung ebenso wie direkt aus dem Bach. Natürlich wird es auch in Flaschen abgefüllt und ist überall erhältlich.

… BESTAUNEN SOLLTEN

qErrós Kunst Die überdimensionierten Gemälde des eigenwilligen Künstlers im Kunstmuseum Reykjavík > reizen zum Lachen und Nachdenken und sind in jeder Hinsicht ein Hingucker – so detailreich, dass man jedes Mal etwas Neues in ihnen entdecken kann.

wPolarlichter im Winter Selbst in Reykjavík kann man dieses Schauspiel manchmal erleben, aber besonders reizvoll ist es an Orten ohne Beleuchtung: außerhalb der Orte oder gleich ganz in der Wildnis, etwa im Hochlandzentrum Hrauneyjar >.

eSkulpturenkunst und Wandgemälde Auf Schritt und Tritt findet man sie in Parks und an Hauswänden, nicht nur in Reykjavík. Eine beeindruckende Skulptur von Ásmundur Sveinsson steht in Borg bei Borgarnes >: »Sonatorrek« ist das verbildlichte Klagelied des Sagahelden Egill Skallagrímsson über den Tod seines Sohnes Bödvar.

© glowimages/Galli, Max

Die Wabenfassade der Harpa in Reykjavík

rHarpa Die Wabenfenster samt Lichtspiel verleihen diesem Bau > etwas Einzigartiges, und im Inneren sind die Effekte noch faszinierender. Gehen Sie die Treppe hinauf und schauen Sie von der Seite: Ein riesiges Glaskunstwerk!

tÖxarárfoss Angeblich wurde dieser Wasserfall > im Jahr 930 künstlich angelegt, damit genügend Wasser in die Ebene von Þingvellir fließe. Somit wäre er das älteste erhaltene »Bauwerk« in Island.

© Unsplash/Leclercq, Nicolas J.

Nordlichtbeobachtung an der Küste

ySiglufjörður Nur wenige Orte Islands haben eine so malerische Kulisse wie dieses einstige Heringszentrum > an der Nordküste: eine alpine Bergwelt direkt am Meer, sodass Schweizer Touristen es schon »Klein St. Moritz« nannten. Am schönsten von der Bergstraße Nr. 76 zu sehen.

uBasalthöhle Basaltsäulen, die wie Orgelpfeifen nebeneinander stehen, bilden die Höhle am Reynisfjara-Strand >, und das klickende Geräusch, wenn die Brandung über die schwarzen Lavakiesel zurückflutet, verstärkt noch die zauberhafte Atmosphäre.

iDie Mitternachtssonne In den Sommernächten, wenn die Sonne kaum untergeht, liegen auch Hotspots wie die Geysire beinah einsam. Auch andernorts fasziniert das Licht, etwa in Skaftafell >, wo die Schneegipfel rötlich schimmern.

oFjordland Mit ihren Tafelbergen, der manchmal abenteuerlichen Straßenführung, den tiefen Fjorden und den vor allem im Winter fast abgeschnittenen kleinen Orten sind die Westfjorde ganz anders als der Rest Islands. Besonders abwechslungsreich ist der Arnarfjörður.

pDie Farben Wer sich Landmannalaugar nähert, taucht immer wieder ein in eine Art Landschaftsgemälde. Vor allem der See Frostaðavatn > lohnt einen Stopp, mit der Komposition aus Blau-Grün-Tönen. Ähnlich surreal bunt leuchten die Rhyolithhänge von Lónsöræfi bei Höfn.

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

QGeräucherter Lachs Frisch gefangen, angenehm geräuchert – und besonders lecker dazu eine Senfsoße. Überall erhältlich, auch noch am Flughafen.

WIsländische Musik Die Szene ist vielfältig und lebendig, viele junge Bands folgen Björks Weg zum Welterfolg, wie Sigur Rós mit ihrem »Game-of-Thrones«-Soundtrack. U.a. bei 12 Tónar > in Reykjavík können Sie in Ruhe in die verschiedenen CDs reinhören.

EBildbände Isländische Fotografen haben eine ganz besondere Sicht auf ihr Land – ihnen gelingen hervorragende Aufnahmen, die manchmal Gemälden gleichen. In der Buchhandlung Eymundsson > werden Sie fündig.

RLavasand Ein kleines Glas mit Lavasand, ob schwarz oder gelb, ist ein sehr spezielles Souvenir.

TAsche vom Eyjafjallajökull 2010 legte sie den Flugverkehr über Europa und dem Atlantik lahm, heute ist sie in vielen Souvenirshops zu kaufen.

© Getty Images/Oleh_Slobodeniuk

Ein kaltes Land braucht warme Pullover

YWollsachen Egal ob es der klassische Islandpullover lopapeysa ist, ob Strümpfe oder Handschuhe: Das Angebot ist sehr breit, vielerorts gibt es sogar handgefertigte Strickwaren. Von der Wolle bis zum fertigen Pullover reicht das Angebot der Handknitting Association of Iceland Online-Karte(Skólavörðustígur 19, Reykjavík, www.handknit.is).

UEingelegte Lammkoteletts Sie sind eingeschweißt, einfach zu transportieren, und an Ihrem nächsten Grillabend machen Sie damit Furore. Das ausgezeichnete Fleisch ist fertig gewürzt – von innen und von außen. Sie bekommen es in allen Supermärkten.

IIsländische Mode Einige Modeschöpfer verbinden ungewöhnliche Schnitte mit etwas Extravaganz und verarbeiten u.a. isländische Schafswolle und Fischleder. Ein Besuch bei Spaksmannssparir > lohnt sich.

OKaffee Sicher, Island ist kein Kaffee-Anbauland, doch es gibt eine eigene Rösterei: Kaffitar Online-Karte in Reykjavík. Der Kaffee ist kräftig, aber nicht bitter, und mit jedem Schluck fühlt man sich in eines der vielen Cafés Islands zurückversetzt (mehrere Shops in Reykjavík, z.B. Bankastræti 8, www.kaffitar.is/en).

PGletscherwasser Wenn Sie es nicht selbst auf dem Gletscher abfüllen möchten, können Sie auch die gereinigte und sehr schmackhafte Flaschenversion »Icelandic glacial« aus dem Supermarkt wählen.

© Lookphotos/SagaPhoto

Vor dem Eintauchen in die Mývatn Nature Baths bitte gründlich – und unbekleidet – duschen

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

aIn Badekleidung duschen Das Tolle an Islands Schwimmbädern ist u.a., dass sie nicht gechlort sind. Deshalb wird erwartet, dass jeder sich vorher gründlich reinigt. Wie, zeigen Bilder in den Duschen – auf jeden Fall aber ohne Badekleidung.

sDampfbaden ohne Badekleidung Umgekehrt gilt: In Sauna oder Dampfbad immer mit! Nackt schickt sich einfach nicht, schließlich sind es gemischte Dampfbäder. Aus mitteleuropäischer Sicht könnte man das auch prüde nennen.

dFeilschen Auch wenn Ihnen mancher Preis recht hoch erscheinen mag: In Island wird nicht gefeilscht. Dafür gibt es regelmäßig útsala – Ausverkauf – mit reduzierter Ware. Und zudem spart man sich Trinkgelder, sie sind unüblich.

fOutdoor-Regeln nicht beachten Nichts ist aufregender, als in Island mit dem Zelt unterwegs zu sein und Naturwunder ohne Absperrungen zu erleben. Doch bei aller Freiheit gilt es, Regeln einzuhalten. Dazu gehört, nichts anderes als Fotos mitzunehmen, nichts zu hinterlassen, kein Feuer zu machen und Vogelschutzgebiete zu meiden.

© Fotolia/Smits, Janis

Große Lavabrocken besser liegen lassen

gSteine mitnehmen Lassen Sie die Steine und Lavabrocken dort, wo Sie sie gefunden haben. Ein kleiner Kiesel ist damit nicht gemeint, das pittoreske Stück Lava aber schon. Wenn es sein muss, können Sie solche Andenken, manchmal bearbeitet, auch kaufen.

hSteinmännchen bauen