POLYGLOTT on tour Reiseführer Taiwan - Günter Whittome - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Taiwan E-Book

Günter Whittome

0,0
8,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Auf der "Ilha Formosa", der wunderschönen Insel, erwartet Besucher von der tropischen Südspitze mit Traumstränden über ausgedehnte Bambushaine und Reisfelder bis ins alpine Hochgebirge und zur lebhaften Metropole Taipei die kulturelle Vielfalt chinesischer Einwanderer und 16 Ureinwohnervölker mit einem unvergleichlichen kulinarischen Angebot. Mit dem POLYGLOTT on tour Taiwan lässt sich der Herzschlag des kleinen asiatischen Landes erspüren. Der Autor Günter Whittome führt in 14 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit des Inselstaates und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten entdecken. Schnuppern Sie asiatisches Lebensgefühl und lernen Sie Taiwan hautnah kennen. Bereisen Sie die Insel von Hualien zum East Rift Valley und von Tainan in die Berge, machen Sie sich auf zum Riesenbuddha und gemütlich mit der Bahn über das Inselinnere. Genießen Sie den besten Panoramablick vom Inneren des Buddhas aus oder klettern und rutschen Sie beim River-Tracing über Felsen und durch Flüsse. Sicher können Sie sich dem Flair der Insel bald nicht mehr entziehen. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins Leben auf der charmanten, asiatischen Insel. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 208

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autor: Günter Whittome

Redaktion: Elke Sagenschneider, München

Bildredaktion: Tamara Hansinger

Layoutkonzept/Titeldesign: fpm factor product münchen

Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0675-5

1. Auflage 2019

GuU 0675 05_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Lookphotos/Roetting+Pollex

Fotos: Alamy Stock Photo/ Brown, Paul: >; AWL Images/Sweeney, Jane: >; Chang, Sheng-Ching: >; Fotolia/Wayne 0216: >; Getty Images/AFP PHOTO/Yeh, Sam: >, >; Getty Images/James Lambie Photography: >; Getty Images/Warga, Jake: >; Imago/Imagebroker: >; laif/eyevine/Xinhua, Ou Dongqu: >; laif/hemis.fr/Dozier, Marc: >; laif/hemis.fr/Maisant, Ludovic: >; laif/Heuer, Frank: >; laif/Redux/Litovsky, Dina: >; mauritius images/Alamy: >, >; mauritius images/Alamy/Art Directors & Trip: >; mauritius images/Alamy/Photononstop: >; mauritius images/Alamy/Quayle, Paul: >, >; Shutterstock/123Nelson: >; Shutterstock/1986OmegaTribe: >; Shutterstock/2p2play: >; Shutterstock/asiastock: >; Shutterstock/Chan, Richie: >, >; Shutterstock/CHC3537: >; Shutterstock/Chen, Z.H.: >; Shutterstock/CHENALLEN: >; Shutterstock/chungphoto: >; Shutterstock/ChunKai, Fang: >; Shutterstock/CK Ma: >; Shutterstock/Gary Yim: >; Shutterstock/HTU: >; Shutterstock/Keitma: >; Shutterstock/mkmakingphotos: >; Shutterstock/Nagy, R.: >; Shutterstock/Pavone, Sean: >; Shutterstock/PB, Christopher: >; Shutterstock/PhotonCatcher: >; Shutterstock/Polpadung: >; Shutterstock/Song, Tang Yan: >; Shutterstock/voyata: >; Shutterstock/weniliou: >, >; Shutterstock/Xarbaras: >; Shutterstock/Y, Jade: >; Shutterstock/Yali, Shi: >; stock.adobe.com/beibaoke: >; Taipei Tourism Bureau: >, >, >, >, >; Unsplash/Haimerl, Andrew: >; Whittome, Günter: >, >, >, >, >;

Syndication: www.seasons.agency

Das vorliegende eBook basiert auf der XX. Auflage der Printausgabe

Unser E-Book enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Im Laufe der Zeit können die Adressen vereinzelt ungültig werden und/oder deren Inhalte sich ändern.

Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Editionen: [email protected]

Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

Bedienungsanleitung

 

 

SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

 

 

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

 

 

PREIS-SYMBOLE

 

Hotel DZ

Restaurant

bis 1600 NT

bis 120 NT

€€

1600 bis 4000 NT

120 bis 400 NT

€€€

über 4000 NT

über 400 NT

 

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 TAIPEI 101, TAIPEI >

Der 508 m hohe Turm mit 101 Etagen ist nach Feng Shui-Regeln erbaut.

2 JIOUFEN >

Hier locken Teehauskultur, verwinkelte Gassen und grandiose Ausblicke.

3 YINGGE >

Keramik ist das Thema der Stadt, im Museum, beim Töpferkurs oder beim Bummel.

4 SONNE-MOND-SEE >

In angenehmem Klima auf 760 m kann man herrlich durch die Landschaft wandern.

5 SITOU >

Weite Bambushaine und die Höhenluft machen Sitou zum beliebten Sommerziel.

6 ALISHAN >

Vom Gipfel bietet sich ein atemberaubender Blick auf die Dreitausender Taiwans.

7 CHAOTIAN GONG, BEIGANG >

Der Tempel für Mazu beeindruckt mit Architektur und gelebter Volksfrömmigkeit.

8 TAROKO-SCHLUCHT >

Hunderte von Metern hohe Felsen aus Marmor zerschnitt der wilde Liwu-Fluss.

9 EAST RIFT VALLEY >

Im fruchtbaren Tal mit wogenden Reis- und Rapsfeldern leben Angehörige der Ami.

! KONFUZIUSTEMPEL, TAINAN >

Der bedeutende Tempel ist dem »Ersten unter den Lehrern« gewidmet.

@ FOGUANGSHAN >

Das größte buddhistische Kloster des Landes thront hoch über dem Fluss Gaoping.

# NATIONALPARK KENDING >

An der tropischen Südspitze locken Sandstrände, Korallenriffe und das Nachtleben.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

REGION

DAUER

TOUR 1

Nationalpark & Nordküste

Taipei & der Norden

2 Tage

TOUR 2

Im Südwesten Taipeis

Taipei & der Norden

1 Tag

TOUR 3

Hügel, Tempel & Hakka-Kultur

Mitteltaiwan

2 Tage

TOUR 4

Zum Riesenbuddha & in alte Städte

Mitteltaiwan

2 Tage

TOUR 5

Zum Alishan & nach Beigang

Mitteltaiwan

3 Tage

TOUR 6

Taroko-Schlucht

Der Osten

2 Tage

TOUR 7

Von Hualien zum East Rift Valley

Der Osten

2 Tage

TOUR 8

Höhepunkte der Ostküste

Der Osten

1 Tag

TOUR 9

Von Tainan in die Berge

Der Süden

3 Tage

TOUR 0

Von Kaohsiung nach Kending

Der Süden

3 Tage

TOUR !

Taitung und Umgebung

Der Süden

2–5 Tage

TOUR @

Taiwan für Einsteiger

Extra-Tour

1 Woche

TOUR #

Taiwan für Entdecker

Extra-Tour

2–3 Wochen

TOUR $

Mit der Bahn durch Taiwan

Extra-Tour

2–3 Wochen

© mauritius images/Alamy/Photononstop

Die Statue des Himmelsgottes am Lotussee in Kaohsiung

TYPISCH

TAIWAN IST EINE REISE WERT!

Auf Besucher der facettenreichen Insel wartet von der tropischen Ebene bis ins alpine Hochgebirge der kulturelle Reichtum von chinesischen Einwanderern und 16 Ureinwohnervölkern mit einem unvergleichlichen kulinarischen Angebot.

© Whittome, Günter

GÜNTER WHITTOME

studierter Sinologe, bereiste Taiwan erstmals 1985. Seit 2003 ist er in Taipei ansässig und erkundet die Insel immer wieder neu. Seine persönlichen Highlights sind die »wilden« heißen Quellen und für Europäer auf den ersten Blick ungewohnte kulinarische Spezialitäten. Er arbeitet als freiberuflicher Übersetzer, Dolmetscher und Autor.

Komme ich im Frühjahr oder Herbst aus Europa nach Taiwan, ist die Erwartung groß. In Europa ist es immer noch oder schon wieder kalt, in Taiwan genau richtig. Wenn der Flieger auf den nur zwei Kilometer von der Küste entfernten Flughafen von Taoyuan einschwenkt, wird mir wieder bewusst, weshalb ich Taiwan so mag. Ich sehe die Fischerboote unter mir, und direkt hinter der Küstenlinie das schachbrettartige Gewirr der bewässerten Felder mit eingesprenkelten Fischzuchtteichen, Wohnhäusern und Werkstätten. Jeder Quadratmeter wird genutzt. Die Zutaten für die üppigen Meeresfrüchtegelage in Donggang, für die Austernomelettes auf den Nachtmärkten, für Früchte-Milchshakes oder saftig gedämpfte Teigtäschchen – sie müssen ja irgendwo herkommen.

Kaum trete ich aus dem Flughafengebäude, atme ich tief ein. So duftet Taiwan! Das schwülwarme Saunaklima der Sommermonate mag unangenehm sein, aber die Feuchtigkeit hat auch ihre guten Seiten, davon zeugt das überall üppig wuchernde Grün. Die dampfende Erde, die Zedernwälder der höheren Lagen, die Bambushaine, Baumfarne und die ganze wuchernde Vegetation geben die Feuchtigkeit und mit ihr den Duft der Pflanzen wieder ab. Keine Übertreibung: Ich würde Taiwan blind wiedererkennen.

Nun geht es in die Stadt, von der Hochstraße runter, mitten ins Gewimmel, auf beiden Seiten von Motorrollern eskortiert. Hier herrscht eine Dichte an Scootern, die weltweit ihresgleichen sucht. Früher waren nur sie für das gemeine Volk zugelassen, schwere Motorräder sind erst seit wenigen Jahren verbreitet. Doch in der Enge der Großstadt sind diese wendigen Scooter natürlich ungemein praktisch.

© laif/Redux/Litovsky, Dina

In der Dihua Street in Taipei gibt es die Zutaten für die Traditionelle Chinesische Medizin

In den 1980er-Jahren boten sich einem ausländischen Studenten in Taipei als Alternative zu den Taxis nur rumpelnde Busse auf mit Schlaglöchern übersäten Straßen. Im Stau auf der Brücke musste man schon mal die Fenster schließen, um nicht vom Gestank des verdreckten Flusses überwältigt zu werden. Heute dagegen: ein enges Netz der blitzblanken und zuverlässigen U-Bahn (MRT). Und mit Mietfahrrädern kann man über attraktive Promenaden an den Flüssen entlang fast jeden Ort in der Stadt erreichen.

Wo soll ich nun zuerst hin? Zuerst ins National Taiwan Museum im Zentrum, mal schauen, welche neuen Ausstellungen es gibt? Oder in einen »Food Court« im Untergeschoss eines der Kaufhäuser, wo in modernem Ambiente die Stände dicht an dicht landestypische Beef Noodles, vegetarische Büffets oder die beliebten japanischen Ramen-Nudelgerichte feilbieten? Ich schaue noch etwas desorientiert und werde prompt von einem freundlichen Taiwaner auf Englisch angesprochen. Schnell entspinnt sich ein Gespräch, das mir gleich das Gefühl gibt, willkommen zu sein.

Für einen Kaffee gehe ich gern in die ehemalige Bürgermeisterresidenz in der Xuzhou Road. Kaffeekultur! Sie hat in den letzten Jahren auch in Taiwan um sich gegriffen, und man bietet mir schon mal als besonders »exotische« Spezialität aus Europa Rübenzucker zum Süßen des Kaffees an! Man ist eben neugierig auf die Welt jenseits der eigenen Küsten.

Für den Abend habe ich die Qual der Wahl: mal schauen, welche neuen Läden es im schicken Ostbezirk gibt, danach vielleicht gepflegte Sichuan-Küche im Chili House? Für Trubel wären auch der Longshan-Tempel oder der Nachtmarkt Raohe Street gute Adressen.

Trubel gibt es in Taipei wahrhaftig genug. Schon die Wohnburgen (mit ihren Kuppeln und Türmchen eine unweigerliche Assoziation!) lassen die hohe Bevölkerungsdichte und das quirlige Leben der Hauptstadt erahnen. Doch nicht überall geht es so eng zu! Von manchen Punkten der Stadt sehe ich die umliegenden Berge. Dann denke ich an die oft nebelverhangenen steilen Hänge um die Taroko-Schlucht und Spaziergänge am dortigen Shakadang-Pfad mit Blick hinunter in den tosenden Bergbach. Zur Entspannung habe ich Lust, in die heißen Quellen einzutauchen, etwa im Royal Chih-pen im Südosten des Landes.

Der HSR, der taiwanische ICE, bringt mich in 90 Minuten in den Süden. Dort habe ich Gelegenheit zu körperlicher Betätigung: Vielleicht zuerst Baden an der tropischen Südspitze in Kending, danach aber nichts wie ab in die Berge! Wenn ich im Schmetterlingstal von Maolin unterwegs zum nächsten Aussichtspunkt die schweißtreibenden Wege hochstapfe und die wabernden Wolkenschwaden zwischen den Hängen sehe, dann will ich wieder einmal gar nicht mehr weg!

© Shutterstock/ChunKai, Fang

In Mitteltaiwan erinnert die Natur an chinesische Landschaftsmalerei

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WER ISST DIE LEBENSMITTEL-OPFER IM TEMPEL?

An Festtagen biegen sich die Tische in den Tempeln unter der Last der Gaben, die Gläubige den Göttern darbringen. Doch Götter essen ja bekanntlich nicht. Was passiert also mit Früchten, Gemüse, Fleisch und sogar ganzen Hühnern? Die Taiwaner sind praktisch veranlagt und verschwenden nichts: Mit dem symbolischen Opfer ist den Göttern Genüge getan, die Lebensmittel nimmt man wieder mit nach Hause, viele spenden sie dem Tempel oder sozialen Organisationen, die sie wiederum an Bedürftige weitergeben.

WARUM SIND DIE KUNSTSCHÄTZE DES CHINESISCHEN KAISERPALASTES IN TAIPEI?

Wer in der Verbotenen Stadt in Peking residierte und die Kontrolle über die in rund 1000 Jahren angelegte kaiserliche Sammlung von Kunstschätzen hatte, galt als legitimer Herrscher über China. Daher brachte die Kuomintang-Regierung in den 1930er-Jahren die Sammlung vor den Japanern in Sicherheit und nahm sie 1949 mit nach Taiwan, um ihren – inzwischen aufgegebenen – Anspruch auf China zu untermauern. Lange lagerten die Schätze in ihren Transportkisten verpackt, bis sie 1965 ein vorläufiges (?) Zuhause am Stadtrand von Taipei fanden.

WARUM SEHEN VIELE WOHNGEBÄUDE SO UNGEPFLEGT AUS?

Angesichts des explosiven Bevölkerungswachstums wurde früher in den Ballungszentren sehr schnell sehr viel gebaut. Man zog Wohnblocks teils unter Verwendung von billigem Meeressand hoch, was in dem feuchten Klima zu Korrosion führt. Die Häuserwände zu streichen lohnt sich nicht, da die Farbe eh nicht lange hält. Wohngebiete können erst saniert werden, wenn die Besitzer der Immobilien sich einig sind. Auch Spekulation führt dazu, dass an vielen Gebäuden jahrelang nichts getan wird.

WARUM STEHEN IN DEN TEMPELN SO VIELE GÖTTERSTATUEN?

Jadekaiser, Erdgott, die Meeresgöttin Mazu, der Gott der Bildung und Kultur oder der Verkuppler-Gott namens »alter Mann unter dem Mond« … Gerade der Volksglaube ist sehr kreativ darin, in ausgeklügelter Arbeitsteilung für jeden Zweck den richtigen spirituellen Ansprechpartner zu schaffen – den christlichen Heiligen darin nicht ganz unähnlich. Manche Tempel haben sich den Ruf großer spiritueller Kraft erworben und besuchen in aufwändigen Prozessionen weniger bedeutende Tempel, um diese mit ihrer Energie »aufzuladen«.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN

1 Teekultur Tee zubereiten – eine Wissenschaft für sich! Im Teehaus Wuwei Caotang > in Taichung gehört eine Einführung ins Teeaufgießen zum Service.

2 Klassische Oper Die Aufführung einer Peking-Oper, z.B. der »Legend of the White Snake« (白蛇溯) im Taipei Eye >, sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Sie werden die Texte sicherlich nicht verstehen – aber die farbenprächtigen Kostüme und fremden Klänge aus dem alten China sind unglaublich faszinierend.

© AWL Images/Sweeney, Jane

Mit der Seilbahn nach Maokong

3 Über den Wipfeln schweben Die Seilbahn nach Maokong > hat auch Kabinen mit Glasböden (eigene Schlange, alle 2–4 Min.). Wer schwindelfrei ist, kann während der Fahrt die Baumkronen an den Berghängen von oben sehen.

4 River-Tracing 溯溪 Mit sicherer Ausrüstung im Flusslauf über Felsen klettern und sich dann in natürliche Becken fallen lassen – ein beliebter Sport in Taiwan, schweißtreibend und erfrischend zugleich. River-Tracing bietet z.B. InMotionAsia >.

5 Konfuzius’ Geburtstag Am 28.9. versammeln sich in Taipei Gelehrte aus Taiwan, China, Japan und Korea, um den Meister zu feiern. Schon ab 6 Uhr können Sie die Prozessionen von Männern in edlen Gewändern sehen und die feierliche Atmosphäre mit Gongs und klassischer Ritualmusik erleben >.

6 Unterwegs wie die Taiwaner Nutzen Sie statt Metro und Bus in Taipei das Mietfahrrad-System »Youbike« >, um die Sehenswürdigkeiten anzusteuern. Besonders schön zu fahren sind die Radwege am Danshuei- (Nord-Süd) und Keelung-Fluss (West-Ost).

© Getty Images/Warga, Jake

Für eine so fein gearbeitete Wächterfigur braucht der Holzschnitzer viel Erfahrung

7 DIY In Sanyi, dem Zentrum der Holzschnitzerei, kann man Schnitzarbeiten bewundern und auch sein eigenes handwerkliches Talent ausprobieren. Wie wäre es mit einem selbst geschnitzen und lackierten Drachenboot oder einem Dickschnabelkitta, dem inoffiziellen Nationalvogel Taiwans? Das kriegen Sie hin – unter fachkundiger Anleitung in den Kreativkursen bei Yāxiāngbăo (丫箱寶) >.

8 Bunte Kätzchen Von der Einrichtung bis zu den Speisen gibt’s im Hello Kitty Kitchen and Dining alles im Kätzchen-Design Online-Karte (主題餐廳, Taipei, Jinshan N. Rd., No. 1, tgl. 11.30 bis 21 Uhr, M Zhongxiao Xinsheng, Ausg. 1).

9 Tai-Chi oder Qigong Viele Leute beginnen den Tag um 6 Uhr mit Frühsport im Park. Niemand hat etwas dagegen, wenn Sie die Tai-Chi- oder Qigong-Übungen mitmachen, in Taipei z.B. im 2.28-Friedenspark >.

… PROBIEREN SOLLTEN

0 Bubble Tea Schon seit den 1980er Jahren beliebt gibt es ihn in ausgezeichneter Qualität z.B. bei TenRen’s Tea Online-Karte im Ostbezirk von Taipei. Wie wär’s mit Tee-Latte, zusätzlich mit Tee-Eis oder fruchtig mit Orange? (Zhongxiao E. Rd., Sec. 4, 107, M Zhongxiao Dunhua, Ausgang 7).

! Ein opulentes Fischmahl In Taiwan schätzt man das feste Fleisch des Mondfisches, der im 055 Seafood Restaurant > an der Ostküste exzellent zubereitet wird.

@ Vegetarische Spezialitäten Durch die buddhistische Tradition ist vegetarisches Essen weit verbreitet. Von einem zarten Steak aus »Affenkopfpilzen« (auf Deutsch »Igel-Stachelbart«) im Yangming Spring > in Taipei lassen sich auch Fleischesser gern überzeugen.

# Tropisches Obst Reif gepflückte Ananas oder Papayas schmecken ganz anders als die unreifen Früchte, die nach Europa kommen! Ganze Papayas schneidet man quer durch, entfernt die Kerne und löffelt das Fruchtfleisch aus. Schmeckt besonders gut mit einem Spritzer Limettensaft! Verzehrfertige Häppchen finden Sie z.B. bei LiLy Fruit > in Tainan.

$ Stink-Tofu 臭豆腐 Für mutige Vegetarier: fermentierter Tofu. Frittiert, mit eingelegtem Chinakohl und scharfer Soße, gibt es den leckeren Snack z.B. im Laden Lízhǎngbó Online-Karte (里長伯, Taipei, Nachtmarkt Ningxia Rd. 22-9, M Zhongshan, Ausg. 2).

% Schweineblut-Kuchen 豬血糕 Für mutige Nicht-Vegetarier: Klebreis mit Schweineblut wird mit scharfer Soße bestrichen und in Erdnussraspel und Korianderblätter getaucht. Am Stand Zhūdàláng Online-Karte (豬大朗, Taipei, Nachtmarkt Ningxia Rd. 26-1, M Zhongshan, Ausg. 2).

^ Erfrischende Früchte-Milchshakes Kleine Läden und Stände an den Straßen verarbeiten Obst zu Milchmixgetränken für unterwegs. Besonders lecker im April/Mai: Trinkjoghurt mit Maulbeeren. Die Klassiker sind Milch mit Mango (Mai–Okt.) oder Papaya (das ganze Jahr über). Sehr empfehlenswert ist Taipei Milk King >.

& Teeblatteier 茶葉蛋cháyèdàn Sie sind ein idealer Snack für unterwegs: Hühnereier, mit angeschlagener Schale in einem Teesud köchelnd, nehmen die braune Farbe des Tees und sein Aroma an. Man findet sie in einem großen Topf nahe der Kasse in jedem Convenience Store, z.B. 7–11.

* Chinesische Regionalküchen Der Klassiker der scharfen Sichuan-Küche: mápó dòufu (麻婆豆腐), zarte Tofustücke mit Hackfleisch in roter Soße. Am authentischsten im Chili House > in Taipei.

( Farngemüse Auf heißen Steinplatten gegrilltes Schweinefleisch oder Fisch, dazu Farngemüse aus den Bergen bietet das Taitung Tribe >. Wer mutig ist, kann sich an frittierten Grillen versuchen.

) Geraspeltes Wassereis 冰沙bīngshā Dafür werden Eisblocks zu Schnee geraspelt und mit süßen Zutaten, Cremes oder Mango gemischt. Keine Angst, es ist »Trinkwasser«-Eis. Besonders lecker im Smoothie House Online-Karte in Taipei (Yongkang St. 15, M Dongmen, Ausgang 5).

… BESTAUNEN SOLLTEN

q Statikerkunst Der weltgrößte Schwingungsdämpfer eines Wolkenkratzers befindet sich im »101« > in Taipei. Die 660 t schwere, in der Mitte des Gebäudes aufgehängte Stahlkugel kann von der 88. Etage aus besichtigt werden.

w Echt oder gemalt? Wie Realität gewordene chinesische Tuschemalerei sieht die Landschaft aus, wenn Sie von der Taroko-Schlucht auf der P 8 und P 14A landeinwärts durchs Zentralgebirge Richtung Sonne-Mond-See fahren. Die nebelverhangenen Berge bieten nach jeder Biegung ein neues Bild.

© Shutterstock/Nagy, R.

Lebhaftes Treiben auf der Raohe Street beim prächtigen Ciyou-Tempel

e Raohe Street Nachtmarkt > Auf dem authentischsten der großen Nachtmärkte in Taipei gehen einem die Augen über! Hier mischen sich die Gerüche von gegrilltem Tintenfisch und gedünstetem Lammtopf, von süßer Bohnensuppe und fruchtigem Gelee. Und mittendrin das Geglitzer der Neonreklamen und der vielen Stände mit Modeschmuck.

r Glücksdrachen Einzigartig ist der ganz aus Steinsäulen gebaute und an den Wänden mit Steinreliefs geschmückte Tempel von Sansia >. Bewundern Sie insbesondere die Drachen- und Vogelmotive an den Säulen der Haupthalle.

t Exotisches Paradies Wenn man in der Taroko-Schlucht > unter überhängenden Felswänden den Shakadang-Pfad entlanggegangen ist, kommt nach gut 1,5 km die Aussichtsplattform wie gerufen. Beim Picknick blickt man auf das türkisblaue Wasser unten, sieht bunte Schmetterlinge und hört exotische Vögel zwitschern.

y Porentief rein Ob in Taipei oder Kaohsiung – die Sauberkeit der U-Bahn übertrifft sogar Schweizer Standards, und viele tragen aus Hygienegründen Mundschutz.

u Farne Sie halten Farne für kleine Pflanzen am Waldrand? Nicht in Taiwan! Hier wachsen die über 700 Arten bis zu meterhohen Bäumen heran. In den feuchten, schattigen Bergregionen sind sie im ganzen Land zu bewundern, sogar schon vom Straßenrand aus, z.B. entlang der P 2A von Taipei über Yangmingshan an die Nordküste >.

i Westöstliche Architektur Kopfschütteln oder eher Staunen? Moderne Wohnblöcke kombiniert mit Kuppeln, Türmchen, Erkern und barocken Schnörkeln. Zu sehen in der Renai Road, Sec. 3, 53 beim Vorzeigeobjekt der Reichen und Spekulanten: Dibao Online-Karte (帝寶) (M Zhongxiao Xinsheng, Ausg. 6).

© Shutterstock/Keitma

Die Buddhastatue auf dem Baguashan in Changhua ist 22 m hoch

o Panoramablick Der Riesenbuddha von Changhua > ist von innen begehbar und bietet einen fantastischen Rundblick über die Stadt und auf die umliegenden Berge. Bei klarem Wetter reicht die Sicht sogar bis zur 15 km entfernten Straße von Taiwan.

p Schwärme von Motorrollern Wenn Roller, Mopeds und Motorräder im Berufsverkehr wellenweise und mit minimalem Abstand zueinander die Abfahrten der Hochstraßen, etwa an der Taipei Bridge, herunterbrausen, erinnert das an einen Bienenschwarm. Gott sei Dank kommt es nicht zu Massenstürzen wie bei der Tour de France.

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

Q Jade-Kohl Eine Nachbildung des berühmten, aus weiß-grüner Jade geschnitzten Chinakohls aus dem Palastmuseum ist ein echter Hingucker. Wer es weniger auffällig mag: Aus echt chinesischen Tassen trinkt sich der Tee zu Hause nochmal so gut. Beides erhältlich im Palastmuseum > in Taipei.

W Muscheln – aber nicht vom Strand Abalonen gehören zu den Leckereien unter den taiwanischen Seafood-Spezialitäten. Ihre Schale glitzert und glänzt wie Perlmutt. Nehmen Sie eine leere Schale aus dem Restaurant mit, sie wird Sie noch lange an das leckere Meeresfrüchte-Essen in Taiwan erinnern.

E Namenssiegel Ein Siegel aus Stein (1 Woche Bearbeitung!) oder Holz ist ein beliebtes Mitbringsel. Der Verkäufer sucht Ihnen gern den passenden chinesischen Namen aus, z.B. bei oStamp Online-Karte (橙印良品) (Civic Blvd., Sec. 4, 212, M Sun Yat-sen Memorial Hall, Ausg. 1).

© Shutterstock/Gary Yim

Handpuppen bezaubern auch zuhause

R Handpuppen Bei Tempelfesten dienen Aufführungen des taiwanischen Puppentheaters > der Unterhaltung der Götter. Die Figuren sind liebevoll gestaltete Charaktere und ein schöner Schmuck für die Wohnung zu Hause. Im Handicraft Center > in Taipei bekommen Sie die ganze Bandbreite, vom Affenkönig bis zu Bruce Lee.

T Exotische Knabbereien Cashewkerne mit leicht süßlicher, knuspriger Bambuskohle umhüllt, oder getrocknete Tintenfischstreifen, etwas fischig und scharf, passen super zum Bier, auch zu Hause! Auf in die Lebensmittelabteilung des Sogo-Pacific Kaufhauses >!

© Getty Images/AFP PHOTO/Yeh, Sam

Das Nähen eines Chi-pao ist Maßarbeit

Y Traditionelle Kleidung Eine Seidenjacke (棉襖) oder das typische lange Kleid Chi-pao (旗袍) sind ein Souvenir mit einem Hauch von Luxus. Bei Roundstone (圓石) fertigt man Kleider nach Maß, Verständigung auch auf Englisch (Tianxiang Rd. 45, M Minquan W. Rd., Ausg. 8; Mo–Sa 11–19 Uhr, Juli–Mitte Aug. geschl., Tel. 02-2511 7846, ab ca. 250 €).

U Elektronik-Gadgets Massen an Mäusen und kleine Tastaturen für unterwegs bietet der Stand 35/36 im »2F« (1. OG) im Guanghua Market > in Taipei.

I Honig Litschi-Honig gibt’s zu Hause nicht, aber im Supermarkt des Shin Kong Mitsukoshi Kaufhauses > in Taipei.

O Tee Da kann es draußen noch so kalt sein: ein Schluck Oolong-Tee »King’s 313«, mit Ginseng aromatisiert – und Sie sind wieder im warmen Taiwan. Eine große Auswahl bietet Wang Tea in Taipei >.

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

P Hauptsehenswürdigkeiten an Feiertagen und Wochenenden besichtigen Wenn alle Leute frei haben, sind die Top-Ziele überlaufen. Beim Palastmuseum in Taipei, am Alishan und in der Taroko-Schlucht muss man dann immer mit großem Andrang rechnen. Dafür hat man unter der Woche z.B. die Bergwelt fast für sich allein.

a Uhren, Birnen oder Regenschirme schenken Im Chinesischen wecken Wörter, die gleich oder ähnlich klingen, abergläubische Assoziationen: das Wort für »Uhr« klingt wie »Tod/Ende«, »Birne« oder »Regenschirm« wie »verlassen/auseinander gehen«.

s Aufbrausen Wer unter Stress aufbraust und vor anderen die Beherrschung verliert, verliert sein Gesicht. Also: bleiben Sie ruhig, sonst fühlen Einheimische sich in ihren Vorurteilen von den »unbeherrschten Ausländern« bestätigt.

d Ohne Genehmigung ins Hochgebirge aufbrechen Den Mountain Pass Typ B gibt es vor Ort, den Typ A (Regionen über 3000 m) muss man sich vorher in Taipei besorgen. Auch aus Sicherheitsgründen ist das ratsam, damit bekannt ist, wo Sie unterwegs sind >.

f Bei Taifun an die Küste fahren Wenn ein Taifun tobt, ist die Brandung unberechenbar. Deswegen ist es verboten, während eines Taifuns an die Küste zu fahren. Der Verlauf von Taifunen wird schon Tage zuvor im Wetterbericht angekündigt und auch im englischen Sender ICRT laufend aktualisiert. >

g Stäbchen in den Reis stecken Wenn man die Stäbchen nicht benutzt, legt man sie quer über die Schale, aber man steckt sie nie senkrecht in den Reis. Das gilt als unangebracht, da es an die Räucherstäbchen im Tempel erinnert.

h Menschen ohne Einwilligung fotografieren Fremde in persönlichen Situationen zu fotografieren, ist Zeichen mangelnden Respekts. Wenn man um Erlaubnis bittet, werden viele Taiwaner nicht Nein sagen … und umgekehrt auch gern einen Schnappschuss von Ihnen machen.

j Mit Straßenschuhen Privatwohnungen betreten Aus japanischer Zeit hat sich die Sitte erhalten, Wohnungen nur mit Pantoffeln zu betreten. Meist stehen einige Paar auch für Gäste bereit. Für die Badezimmer zieht man sich oft extra Plastiklatschen an.

k Toilettenpapier ins WC werfen Leider sind die Abflüsse meist nicht darauf ausgelegt, benutztes Papier aufzunehmen. Sie würden leicht verstopfen. Wenn nicht anders angegeben, kommt benutztes Papier in die bereitgestellten Abfalleimer.

l Schnäuzen bei Tisch Während andere körperliche Begleiterscheinungen eher toleriert werden, gilt das Schnäuzen bei Tisch als äußerst unhygienisch und ist daher tabu. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, steht man auf und geht kurz hinaus.

A Essen und Trinken in der U-Bahn Die U-Bahnen sollen sauber bleiben. In Taipei und Kaohsiung darf in der MRT daher weder gegessen noch getrunken werden, selbst ein Schluck Wasser während der Fahrt ist verboten. Das gilt schon ab dem Überschreiten der gelben Linie am Stationseingang.