Pornographische Novelle - Jürg Amann - E-Book

Pornographische Novelle E-Book

Jürg Amann

3,0

Beschreibung

Jürg Amanns "Pornographische Novelle" ist eine genaue Erkundung des Grenzverlaufs zwischen Literatur und Pornographie. In einem Hotelzimmer treffen ein Mann und eine Frau aufeinander. Ihre Begegnung beginnt als zärtliche Entdeckungsreise auf dem Körper des anderen. Doch mehr und mehr entfaltet sich aus dem Wunsch nach körperlicher Nähe ein Drang nach Selbstauflösung. Dieses Verlangen erschöpft sich nicht in Zärtlichkeiten. An die Seite gestellt ist der Novelle ein zweiter Text: Liebe Frau Mermet. Der Schweizer Dichter Robert Walser schreibt an seine mütterliche Freundin. Amanns Montage aus den Originalbriefen löst den Text von den alltäglichen Bedürfnissen, denen er sich vorgeblich widmet, und offenbart so Walsers Verhältnis zu Frauen.

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Seitenzahl: 39

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Jürg Amann

Pornographische

Novelle

HAYMON

© 2013HAYMON verlagInnsbruck-Wienwww.haymonverlag.at

Originalausgabe: Tisch 7 Verlagsgesellschaft Köln mbH, Köln, 2005

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN 978-3-7099-7320-2

Umschlag: hœretzeder grafische gestaltung, Scheffau/Tirol

Inhalt

Pornographische Novelle

Liebe Frau Mermet

PornographischeNovelle

„So weit das Herz reicht geht es.“

Friedrich Hölderlin

I

Einmal diese Vorstellung gehabt, schrieb er, mit dem Nachtzug von Paris wegfahrend, einer mir unbekannten Mitreisenden gegenüber, mit der ich zufällig das Abteil teilte: mein Gesicht so über ihr schlafendes Gesicht zu legen, daß meine Züge ihre Züge nachbildeten, von außen, und meine Haut dabei ihre Haut würde, nur von der anderen Seite, und daß das die größtmögliche Zärtlichkeit wäre. Diese Vorstellung gehabt und nicht mehr losgeworden. Ein für allemal. Bis auf den heutigen Tag, oder doch beinahe.

II

Umgeben, hatte ich im Tagebuch einer mir bis dahin unbekannten Autorin gelesen, habe ihr Geliebter das Spiel genannt, das er im Bett für sie erfunden hatte. Und tatsächlich sei es manchmal so gewesen, als hätte seine Haut sich auf dem Rücken geöffnet und über die Flanken nach vorne gelegt und sie umschlossen wie ein eng anliegendes Kleid. Und wenn er dabei ganz von Sinnen gekommen sei, habe er ihre Haut auftun wollen und sich an ihre Adern legen. Auch hätte er gern ihr Hirn gesehen, schrieb sie. Sie wünschte sich, daß er sie austrinke, bevor er ginge. Sie selbst wollte von Stund an nur noch aus seinem Mund trinken. Als er gegangen war, verwünschte sie sich, daß sie sich nicht in ihn gestürzt hatte wie ein rasendes kleines Tier. Als Abschiedsgeschenk hätte sie gerne Haare von ihm behalten, um sie sich an die Wange zu legen, und einen spitzen weißen Zahn für ihren Hals. Sie beklagte sich darüber, daß sie jetzt von Bierflaschen träumen mußte, weil sich nicht so leicht wieder eines jener schlanken Dinge fand, die so geeignete Mittelpunkte ihrer kreisenden Träume waren. Von Gurken, Bananen, Brunnenschwengeln, eisernen Laternenpfählen. Wenn sie allein auf dem Montmartre saß und der Mond sie an eine grüne oder gelbe Melone erinnerte. Sie bedauerte es, schrieb er, hatte er bei ihr gelesen, daß nach diesem keiner mehr kam, der ihr Blut in alten Büchern pressen wollte. Und daß er sie nicht ausgetrunken hatte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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