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Nach einer Virusinfektion wie COVID-19 leiden manche Menschen unter verlängerter Rekonvaleszenz und anhaltenden Beschwerden. Diese Problematik wird Post-COVID (auch: Long-COVID) genannt. Die häufigsten Symptome sind anhaltende Erschöpfung und Kurzatmigkeit. Die Beschwerden sind nicht nur für sich belastend, sondern gehen auch mit Ängsten einher. Dieser Ratgeber erklärt, wie Sie mit Stress und Ängsten besser umgehen können und was die Naturheilkunde als Unterstützung bei Post-COVID-Symptomen zu bieten hat.
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Seitenzahl: 76
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Einleitung
Grundlagen
Coronaviren
Bakterien und Viren
Strategien bei viralen Erkrankungen
Quarantäne
Mechanische Barrieren und Hygiene
Medikamente
Impfung
COVID-19 und Post-COVID
COVID-19
Das Post-COVID-Syndrom
Zahlen
Symptome
Spike-induzierte Erkrankungen
Naturheilkunde bei Post-COVID
Pathogenese und Salutogenese
Traditionelle Medizinsysteme
Die Säulen der Gesundheit
Ernährung
Verdauung und Darm-Mikrobiom
Bewegung
Entspannung und Stressmanagement
Schlaf
Selbstheilung und Regeneration
Regulationsmechanismen des Körpers
Selbsthilfe als Baustein eines Gesamtkonzeptes
Verbindungen zwischen Organsystemen
Der innere Arzt
Der dreibeinige Stuhl der Mind-Body-Medizin
Quellen zu COVID und Post-COVID
Naturheilkundliche Forschung
Erfahrungen aus der ärztlichen Praxis
Die psychische Gesundheit bei Post-COVID
Ängste und posttraumatische Belastung
Lehren aus der Geschichte
Salutogenese und Kohärenzgefühl
Hardiness
Resilienz
Die Säulen der Gesundheit stärken
Pacing bei Fatigue
Bewusst atmen
Vollwertig ernähren
Das Darm‐Mikrobiom stärken
Auf die Konstitution achten
Zink für die Abwehr
Frühstück
Getränke
Ausreichend und erholsam schlafen
Angemessen bewegen
Bewegung in der Natur
Übungen zuhause
Entspannen und Stress abbauen
Soziale Kontakte pflegen
Hilfe bei häufigen Beschwerden
Erschöpfung vertreiben – Lebenskraft stärken
Aromatherapie bei Energiemangel
Warme Lebensmittel und Getränke
Aromatisiertes warmes Wasser
Kraftsuppen mit Huhn oder vegetarisch
Aufwach‐ und Energiegetränke
Kneippsche Anwendungen
Trockenbürsten
Feuchtwarme Leberauflage
Warmes Fußbad
Ängste und Gedankenkreisen
Melissentee
Bryophyllum
Ashwagandha
Lavendel innerlich und äußerlich
Appetitlosigkeit
Bitterstoffe
Akupressur
Atemnot und Kurzatmigkeit
Atemübungen
Kopfdampfbad mit Salz
Bienenwachs-Brustauflage
Spitzwegerich-Balsam
Brainfog
Baldrian
Ashwagandha
Ginkgo
Nattokinase
Kalter Gesichtsguss
Akupressur von Du 20
Brustschmerzen
Ingwer-Brustauflage
Akupressur von KG 17
Darmbeschwerden und Durchfall
Essen und Trinken
Heilerde
Pfefferminze und Kamille
Heidelbeermuttersaft
Myrrhinil-Intest und medizinische Kohle
Probiotika
Okoubaka
Gelenk- und Gliederschmerzen
Solum Öl
Aconit Schmerzöl
Quarkauflage
Nadelreizmatte
Arnikaöl bei Muskelschmerzen
Bienenwachsauflagen
Geschmacks- und Geruchsstörungen
Mundhygiene
Ölziehen
Aromatherapie
Husten
Spitzwegerich‐Globuli
Akupressur von KG 17
Kopfschmerzen
Pfefferminzöl
Akupressur
Schlafstörungen
Lavendel
Warme Füße
Sanfte Schlaftees
Bienenwachs-Brustauflage mit Rose
Entspannung per App
Literatur und Quellen
Der Autor
Die Autorin
Noch vor ein paar Jahren hätten wir nicht gedacht, dass ein Virus die Welt in Atem halten würde, dass die Menschen wiederholt über Wochen zuhause bleiben müssten, mit leichteren oder härteren Lockdowns, dass Kitas, Schulen und Universitäten, Theater, Kinos und Fitness-Studios geschlossen würden, Weihnachten nur im allerengsten Familienkreis gefeiert werden dürfte und die Menschen in Altersheimen und auf Pflegestationen über Wochen isoliert würden. Doch das Virus und die Krankheit, die es auslöst, sind Realität.
Manche Menschen leiden nach überstandener Infektion unter verlängerter Rekonvaleszenz und anhaltenden Beschwerden. Diese Problematik wird Post-COVID oder Long-COVID genannt. Die häufigsten Symptome, die Patienten zum Arzt führen, sind anhaltende Erschöpfung und Kurzatmigkeit. Diese Beschwerden sind nicht nur für sich belastend, sondern gehen auch mit Ängsten einher.
Die Begriffe Long-COVID und Post-COVID sind nicht eindeutig zu trennen. Das British National Institute for Health and Care Excellence (NICE) unterscheidet sie vor allem nach der Dauer der Erkrankung: Long-COVID-Beschwerden bestehen demnach wenigstens vier Wochen nach der Infektion, Post-COVID-Beschwerden wenigstens zwölf Wochen nach der Infektion.
Da sich die Symptome weitgehend überschneiden und es außerdem keine allgemein akzeptierte Definition gibt, wird das Krankheitsbild in der aktuellen deutschen Leitlinie (Leitlinien sind von Fachleuten erstellte Handlungsempfehlungen für die ärztliche Praxis.) als Long/Post-COVID-Syndrom zusammengefasst. Hier werden drei Kategorien herangezogen, um das Syndrom zu diagnostizieren:
Symptome, die nach der akuten COVID-19 oder deren Behandlung fortbestehen,neue Symptome, die nach dem Ende der akuten Phase auftreten, aber als Folge der SARS-CoV-2-Infektion verstanden werden können,Verschlechterung einer vorbestehenden Erkrankung in Folge einer SARS-CoV-2-Infektion.www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-027.html
Wir haben das vorliegende Buch Post-COVID genannt und verwenden im Folgenden auch diesen Begriff.
Im Institut für Naturheilkunde, Traditionelle Chinesische und Indische Medizin werden viele Patientinnen und Patienten vorstellig, die nach einer COVID-19-Erkrankung oder nach einer COVID-19-Impfung unter anhaltenden Beschwerden leiden. Dort behandeln die Ärzte und Therapeuten mit Verfahren aus der Naturheilkunde, dem Ayurveda, der Traditionellen Chinesischen Medizin und der modernen Mind-Body-Medizin. Ihre Erfahrungen fließen in den vorliegenden Ratgeber mit ein.
Neben den Therapien, die von ausgebildeten Ärzten/ Ärztinnen und Therapeuten/ Therapeutinnen durchgeführt werden sollten, gibt es zahlreiche bewährte Selbsthilfestrategien.
Bitte sprechen Sie die einzelnen Maßnahmen mit Ihrem behandelnden Arzt ab. Es ist immer wichtig, dass sie auf den Einzelfall abgestimmt sind und den Organismus nicht überlasten.
Ein Punkt, der bereits angedeutet wurde, ist die Angst, denn die ungewohnte, unsichere Lebenssituation geht mit einer massiven Stressbelastung einher. Depressive Verstimmungen und Ängste bis hin zu posttraumatischen Belastungsstörungen sind gerade nach einer Erkrankung mit Krankenhausaufenthalt häufig. Im Lockdown bzw. der sozialen Isolation gehen außerdem die gewohnten Ressourcen für den Stressabbau – Bewegung, Sport, „Weggehen“, Freunde, Familie – verloren. Viele widersprüchliche Meldungen im Internet und den Medien verstärken die Unsicherheit.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Stress und Ängsten besser umgehen können und was die Naturheilkunde als Unterstützung bei Post-COVID-Symptomen zu bieten hat.
Die vorgestellten Empfehlungen bilden das Gerüst eines Behandlungskonzeptes, das vom Autor in einer eigenen Post-COVID-Sprechstunde umgesetzt wird.
Wir wünschen Ihnen gute Besserung. Vertrauen Sie auf die Kräfte Ihres Körpers, sich zu regenerieren – und haben Sie Geduld, aber auch den Mut, selbst aktiv zu werden.
COVID ist die Abkürzung für Corona Virus Disease. Die 19 steht für das Jahr 2019, in dem die Erkrankung erstmals auftrat. COVID-19 wird durch SARS-CoV-2, das Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus Nr. 2 verursacht. SARS-CoV-1 ist der Erreger der SARS-Epidemie aus den Jahren 2002 und 2003.
Zur Familie der Coronaviren gehören zahlreiche unterschiedliche Krankheitserreger, die Säugetiere, Nager und Vögel infizieren. Manche Coronaviren haben sich an den Menschen angepasst, etwa ein Drittel der typischen Erkältungen und viele Magen-Darminfekte gehen auf ihr Konto.
COVID-19 ist eine virale Erkrankung. Wenn man sich ein wenig mit der Virologie, der Lehre von den Viren, auskennt, dann ist es leichter, COVID-19, die Situation der konventionellen Medizin und die Optionen der Naturheilkunde zu verstehen.
Viren werden von Bakterien und von weiteren Krankheitserregern wie z.B. Pilzen abgegrenzt. Im Unterschied zu Bakterien sind Viren sehr klein und nur unter dem Elektronenmikroskop erkennbar.
Bakterien sind Lebewesen mit einem eigenen Stoffwechsel. Viren bestehen aus ihren Genen, einer Proteinschicht rund um diese Gene und einer Hülle. Sie haben keinen Stoffwechsel und sind allein nicht lebensfähig. Sie vermehren sich nur in lebenden Zellen.
Dieser Unterschied hat bereits immense Konsequenzen für die Therapie: Bakterien können zerstört werden, beispielsweise durch Antibiotika, die die Hülle der Bakterien oder deren Stoffwechsel angreifen. Viren dagegen „funktionieren“ anders. Sie schleusen sich in die Zellen des Wirtes – im Fall von SARS-CoV-2 das Tier oder der Mensch – ein und zwingen die Wirtszelle, zahlreiche Viruspartikel herzustellen und zu neuen Viren zusammenzubauen. Viren vermehren sich also über den Stoffwechsel des Wirtes. Sie sind „Trittbrettfahrer“, die sich so perfide in die Schaltzentrale der Zelle einschmuggeln, dass man sie nicht zerstören kann, ohne den Wirt zu zerstören.
Seit unvorstellbaren 3,8 Milliarden Jahren gibt es die RNS-Welt der Viroide, die Welt der Ribonukleinsäuren. Forschende schätzen die heutige Zahl auf etwa 100 Millionen Virustypen, zum Beispiel die Rhino- und Adenoviren, die den Schnupfen und andere Infekte verursachen. Viren sind weit verbreitet, viele Viren tragen wir in uns. So sind etwa 90% der Deutschen mit dem Herpes-Virus infiziert.
Andere Viren sind gefährlicher, vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen oder einer schwachen Körperabwehr. Virale Erkrankungen sind außer den schon genannten z. B. Influenza, Windpocken, Masern, Mumps, Röteln, Ringelröteln, Kinderlähmung, HIV, Ebola oder Gürtelrose.
Aus biologischer Sicht haben Viren auch ihre guten Seiten. Denn der Mensch enthält nicht nur mehrere Prozent Viren-DNA in seinem Erbgut, sondern er trägt auch einige von Viren eingeschleuste Gene, die etwa das Immunsystem unterstützen, in der Schwangerschaft helfen oder für die Gehirnfunktion wichtig sind.
Viren sind, weil sie sich in das Genom des Wirtes einschleusen, schwer zu behandeln. Aus schulmedizinischer Sicht gibt es vor allem folgende Strategien gegen Viren:
QuarantäneMechanische Barrieren, HygieneVirustatikaImpfungenQuarantäne ist eine behördliche Maßnahme gegen Seuchen, also hoch ansteckende, potenziell tödliche Krankheiten. Die Pest, die Cholera, die Spanische Grippe sind bekannt, und schon im Mittelalter war die Quarantäne das Mittel der Wahl, um sie einzudämmen. So mussten Händler, die über Land in die Stadt kommen wollten, 40 Tage warten, ob sie Symptome der Pest entwickelten. Die Zahl 40 – italienisch quaranta, französisch quarante oder spanisch cuarenta – wird deshalb noch heute für diese Art der Isolation verwendet.
Mechanische Barrieren, z.B. der Mund-Nasen-Schutz, oder Hygiene, z.B. das Händewaschen, schützen davor, dass das Virus in den Körper eindringen kann.