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«Power statt Erschöpfung» ein Titel, der aufhorchen lässt. Power, Kraft, Antrieb, Lebensfreude, das ist es, was sich ganz viele Menschen wünschen. Leider ist Erschöpfung eines der Hauptsymptome der heutigen, von vielfältigen Krisen geprägten Zeit. Dass Erschöpfung aber nicht von ungefähr kommt, sondern die Folge äusserer und innerer Energieräuber ist, können viele Menschen aus ihrer eigenen Erfahrung bestätigen. Dummerweise gibt es keine Laboruntersuchung, um Erschöpfung zu erkennen. Darum ist es so wichtig, sie möglichst rasch einzudämmen. Die Naturheilkunde verfügt über viele bewährte Möglichkeiten, um drohende Erschöpfung und ihre Ursachen zu identifizieren, in ihre Schranken zu weisen und idealerweise ganz zum Verschwinden zu bringen. Am besten noch, bevor sie chronisch oder überfordernd wird. Damit wird der Weg frei gemacht, wieder zu genesen und weiteren Erkrankungen vorzubeugen. Wählen Sie aus der Fülle der zahlreichen Tipps aus verschiedensten Bereichen der Naturheilkunde ihre persönlichen Lieblings-Energiespender. Setzen Sie, Schritt für Schritt, die ausgewählten Anregungen eigenverantwortlich um und finden Sie zu mehr Energie, Lebensfreude und Wohlbefinden. Dann lassen sich die Herausforderungen des Alltags leichter bewältigen. Viel Erfolg!
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Seitenzahl: 191
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Einleitung
Was ist Energie?
Wie äußert sich Energie-Mangel?
Energiemangel: Krankheit ohne Ursache?
Was uns unsere Kraft raubt
Modellvorstellungen von Krankheit in anderen Kulturen
Schamanen und böse Geister
Akupunktur und Meridiane
Energie in der abendländischen Kultur
Die vier Temperamente
Das Luftelement
Das Feuerelement
Das Erdelement
Das Wasserelement
Die Energieschichten um uns herum
Der materielle Körper
Der vitale Körper
Der emotionale Körper
Der mentale Körper
Der kausale Körper
Die Schaltzentralen unserer Energie
Unsere körpereigene „Klimaanlage“ das vegetative Nervensystem
Die sieben Etagen des vegetativen Nervensystems
Die klassischen Energievampire
Äußere Einflüsse
Schlafhygiene
Innere Einflüsse
Die seelischen Lernaufgaben:
Wege zu mehr Energie - Plädoyer für eine „vernünftige“ Therapie
Ernährung
Kohlenhydrate
Eiweiß
Sinnvolle Nahrungsergänzungen
Fasten
Wasser trinken
Entspannungstechniken
Autogenes Training
Yoga
Progressive Muskelrelaxation
Feldenkrais- Methode
Meditation
Atemtherapie
Genussgifte
Nikotin
Drogen
Alkohol
Aromatherapie
Weihrauch
Lavendel
Minze
Zimt
Mandarine und Zitrone
Knoblauch
Bewegung
Farben
Musik
Bach-Blütenessenzen
Mimulus
Rescue
Impatiens
Hornbeam
Elm
Geopathiesanierung: „Feng Shui des Westens“
Was ist eine Geopathie?
Manuelle Therapien
Massage
Osteopathie
Chirotherapie
Mein eigenes Schmerzerlebnis
Reflexzonentherapie
Shiatsu
Energie aus der Natur
Wasser
Kräuterheilkunde
Bärlauch (Allium ursinum)
Blutwurz (Potentilla tormentilla)
Ginseng (Ginseng panax)
Hafer (Avena sativa)
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Kaffee (Coffea arabica)
Kolanuss (Kola vera)
Paprika (Capsicum annuum)
Pfefferminze (Mentha piperita)
Weiße Nieswurz (Veratrum album)
Tanzen
Sex und Erotik
Ayurveda
Die drei Doshas – Grundprinzipien des Lebens
Kinesiologie
Homöopathie
Die PSEnergy
Positive Selbst Entwicklung (PSE)
Spiritualität und Demut
Freundschaft
Lob des Müßiggangs und des Lachens
Schnelle Hilfe zur Selbsthilfe
Ärger
Atemnot
Appetitlosigkeit
Infektanfälligkeit
Juckreiz, Hautausschlag
Kopfschmerz
Kreislaufschwäche, Herzrhythmusstörungen
Kreuzschmerz
Müdigkeit
Nackenverspannungen
Schlaflosigkeit
Sexuelle Unlust
Selbsthilfe oder Fremdhilfe?
Nützliche Links:
Literaturtipps:
Stichwortverzeichnis
Als Ärztin ein Buch über Lebensenergie und Power zu schreiben, erscheint manchen vielleicht ungewöhnlich. Eher möchte man meinen, dass sich ein Fitnesstrainer oder Coach zu diesem Thema äußert. Wenn man aber, wie ich, am eigenen Leib erfahren hat, was es heisst, an Burn- Out und Depressionen zu leiden, ist mein Anliegen sicherlich nicht mehr ganz so erstaunlich.
In den letzten Jahren, vor allem aber seit den Zeiten der «Pandemie» klagen viele meiner Patienten neben zahlreichen anderen Beschwerden vor allem über einherausragendes Symptom: Energiemangel, Müdigkeit, Lustlosigkeit, Abgeschlagenheit. Man hat für dieses Krankheitsbild einen klangvollen wissenschaftlichen Namen gefunden: Chronic Fatigue Syndrome (CFS), das Ermüdungssyndrom. Doch die konventionelle Medizin weiß noch immer nicht recht, woher es kommt und wie es entsteht und erst recht nicht, was man dagegen unternimmt. Wer zu mir kommt, erwartet, dass ich herausfinde, warum es ihm subjektiv nicht gut geht, selbst dann, wenn objektiv keinerlei auffällige Laborwerte vorliegen. Bei vielen funktionellen Beschwerden ist es eben so, dass Befund und Befinden nicht das Gleiche sind. Wenn es also keinen passenden ärztlichen Befund gibt, ist es unfair, den Patienten in die Psycho-Ecke zu schieben. Wahr ist jedoch, dass es Menschen sehr deprimieren kann, wenn es ihnen subjektiv schlecht geht, und kein Arzt findet etwas Handfestes! Da ich für mich einen Weg aus Depression und Burn-Out gefunden habe, ist es mir möglich, meinen Patienten authentisch zu berichten, was auch für sie funktionieren könnte.
Ganzheitliche Diagnostik heisst für mich: Genaue Befragung zur Vorgeschichte, körperliche Untersuchung des Menschen, aber vor allem sein Energiesystem unter die Lupe zu nehmen. Störungen im Energiefluss sind für mich eine der wichtigsten Krankheitsursachen. Bei der Therapie gehe ich einen anderen Weg als viele Kollegen – ich bestimme nicht, welches Medikament ein Patient bekommt. Ich verordne nur solche Präparate, die das Energieniveau eines Menschen anheben. Das können allopathische (chemische) Mittel sein, aber auch naturheilkundliche und homöopathische. Medikamente OHNE Energienutzen für den Menschen werde ich, sofern nicht lebensnotwendig, nicht verordnen. Als Methode bediene ich mich seit 25 Jahren der Psychosomatischen Energetik (PSE), die ich in meiner Praxis erweitert und ergänzt habe. Meine jetzige Vorgehensweise nenne ich PSEnergy – was bedeutet, dass sich mit genügend Energie in Form von Lebenskraft Positive Selbst Entwicklung (fast) von allein einstellt.
Ganzheitliche Behandlung heisst für mich, dass ich einen Menschen mit seinem Körper, seiner Seele, seinem familiären und beruflichen Umfeld, seinen Stressfaktoren, Kränkungen und Verletzungen möglichst umfassend erfasse und ihn dann mit Werkzeugen, die möglichst viele dieser Faktoren erfassen, auf seinem Heilungsweg begleite.
Das Leitmotiv für dieses Buch ist: Probieren Sie persönlich, was Ihnen guttut! Versuchen Sie verschiedene Dinge, aber hören Sie in letzter Konsequenz nicht auf irgendwelche Experten, sondern auf Ihre Intuition. Ich möchte Ihnen einige Tipps geben, wie man dem Energiemangel entkommen kann und seine „Energiebatterien“ wieder aufladen kann – möglichst vor dem Burn- out. Ich verstehe dieses Buch aber nicht als Lehrbuch gegen Burn-out und auch nicht als wissenschaftliche Abhandlung. Es ist eher eine Anleitung zur Selbsthilfe. Wir alle sollten unsere „Eigenkompetenz“ stärken und auf unseren „inneren Arzt“ hören. Im hektischen Getöse des Alltags verlieren wir oft den Kontakt zu uns selbst. Mit ein wenig Training und Übung gelingt es jedoch den meisten von uns, ihre innere Stimme wieder zu entdecken und sich vertrauensvoll von ihr leiten zu lassen.
Dazu gehört nicht viel mehr als der gute Wille, Aufmerksamkeit für sich selbst (nicht immer nur für die anderen) und Vertrauen – in uns und vor allem in unsere Intuition. Dann können wir den ursprünglichen Bauplan von Gesundheit und Lebensfreude, der in uns allen angelegt ist, wieder entdecken und das Beste aus unserem Leben machen.
Die «Herzensqualitäten», wie Dankbarkeit, Zuversicht, Humor, Demut, Aufrichtigkeit und Liebe können uns dabei ein guter Wegweiser sein.
Nicht vorenthalten möchte ich Ihnen in diesem Zusammenhang einen kleinen Spruch meiner Mutter: „Wir alle sind als Lichter an unseren Platz gestellt; ein kleines Licht nur jeder – wie hell wär’ diese Welt!“
Reigoldswil, im Frühling 2023 Dr. med. Ulrike Güdel
Mit diesem Buch möchte ich ganz besonders meinen Grosseltern danken. Sie haben mir Wurzeln und Flügel mitgegeben für dieses Leben.
Ich danke meinen Eltern, die genügend Vertrauen hatten, mich meinen Weg suchen und finden zu lassen.
Ich danke meinen Freundinnen und Freunden, die mich auffangen, wenn es nötig ist.
Merci vielmals an Katharina Moch für das liebevolle und gründliche Lektorat.
Und ich danke von Herzen meinem Mann Markus, der mich hoffentlich bis zum Ende meines Lebensweges begleiten wird.
C by Foto Art & Event
Meiner Idee nach ist Energie die erste und einzige Tugend des Menschen.
Wilhelm von Humboldt (1767–1835)
Mit Energie bezeichnet die Physik die Kraft, die man benötigt, um eine bestimmte Arbeit zu leisten. Energie kann nicht verloren gehen. Sie tritt jedoch in sehr unterschiedlichen Formen auf, beispielsweise als Bewegungsenergie oder statische Energie. Wenn in der Medizin von Energie gesprochen wird, ist mehr das Gefühl von Vitalität und Leistungsfähigkeit gemeint.
Ein hohes Energieniveau des Körpers entspricht dem Gefühl von Lebendigkeit und Fitness, mit Belastbarkeit, Lebenskraft und Vitalität. Jede Kultur hat dafür Begriffe geprägt, die der vorherrschenden Philosophie entsprachen, so etwa Od, Äther, élan vital, Prana, Orgon, Chi, Nullpunktenergie oder Tachyonen.
Menschen, die über besonders viel Lebensenergie verfügen, werden als strahlend, frisch, lebhaft, vibrierend und attraktiv beschrieben. Solche Menschen fallen auf, wenn sie einen Raum betreten. Offenbar haben sie ein „gewisses Etwas“, ein inneres Leuchten, eine „Aura“ – also etwas, das sie anziehend macht. Sie wirken nahezu grenzenlos belastbar, aktiv und voller Lebensfreude. Sie packen alle Herausforderungen zielstrebig und planvoll an. Daneben haben sie auch noch Zeit und Kraft für Privatleben, Hobbys und Freizeit-aktivitäten.
Wie können wir es schaffen, unsere vielfältigen Wünsche und Bedürfnisse zu verwirklichen? Was zeichnet Menschen aus, die dies scheinbar mühelos bewältigen? Was gilt es hier zu lernen?
Die Energie, von der wir hier sprechen, ist der Anteil an kosmischer Energie, der jedem von uns zur Verfügung steht und entspricht seiner aktuell nutzbaren „Lebenskraft“. Seit 25 Jahren arbeite ich täglich in der Praxis mit Energiemedizin. Dabei habe ich erlebt, dass Menschen unterschiedliche Energieniveaus haben. Abhängig von der Konstitution, Prägung und genetischen Ausstattung gibt es „energetische Bären“, aber auch „zartbesaitete Geschöpfe“, die nicht mit der gleichen Elle gemessen werden können.
Oder wie es das schöne alte Sprichwort sagt: “Was dem Schmied guttut, bringt den Schneider um…“
Folgerichtig ergibt sich daraus: Eine „Einheitsbehandlung“ für kranke Menschen kann es nicht geben. Jede Therapie muss individuell zugeschnitten sein und den Bedürfnissen des Einzelnen zum jeweiligen Zeitpunkt gerecht werden. Das Leben unterliegt rhythmischen Gesetzen, und was uns in der Jugend wieder in Schwung bringt, ist nicht notwendigerweise auch das Richtige, wenn wir einmal jenseits der 50 sind. Man denke nur an durchtanzte Nächte in der Disco oder ähnliche Lustbarkeiten. Unser Bestreben sollte es sein, möglichst viel nutzbare Energie „aufzunehmen“, vergleichbar einem gut gefüllten Rucksack, den wir vor einer Bergwanderung packen. Nicht auf jeder Wanderung werden wir alle Vorräte aufbrauchen. Aber wenn das Wetter umschlägt oder unvorhergesehene Umstände eintreten, ist es allemal hilfreich, noch etwas als eine „Reserve“ für den Notfall dabei zu haben. So ähnlich ist es auch mit der Energie im Körper – an einem Zuviel tragen wir nicht schwer, aber ein Zuwenig aber spüren wir an allen Ecken und Enden.
Wenn Sie eine oder mehrere der folgenden Aussagen bestätigen können, sind Sie möglicherweise auch von einem Energiemangel betroffen:
Ich fühle mich schon morgens so müde, ich kann kaum aufstehen.
Ich bin schon nach dem Frühstück so erschlagen, dass ich mich am liebsten gleich wieder hinlegen würde.
Ich kann meinen Alltag kaum bewältigen, alles ist mir zu viel.
Ich fühle mich alt und verbraucht, ich habe keinen Antrieb mehr.
Ich kann mich zu fast gar nichts mehr aufraffen, ich schaffe gerade noch das Allernötigste.
Viele meiner Hobbys habe ich aufgegeben, mir reicht einfach die Zeit nicht mehr.
Ich fühle mich immer schlecht, aber kein Arzt findet etwas.
Ich habe schon alle möglichen Untersuchungen machen lassen, aber Laborwerte und EKG sind in Ordnung. Mein Arzt hat gesagt, ich bilde mir das nur ein.
Ich kann kaum noch lesen, weil ich am Ende der Seite nicht mehr weiß, was oben stand.
Ich kann mich so schlecht konzentrieren, dass ich in der Schule/in der Uni/am Arbeitsplatz immer wieder nachfragen muss.
Mein Partner ist schon entnervt, weil ich zu nichts mehr Lust habe, weder zum Ausgehen noch zum Sex.
Ich habe keine materiellen Sorgen, ich habe eine nette Familie, ich kann mich nicht beklagen. Trotzdem weiß ich nicht, was mit mir los ist und warum ich mich nicht wohl fühle.
Solche und ähnliche Aussagen höre ich jeden Tag in der Praxis.
Oft genug kommen Menschen mit allen möglichen „Diagnosen“ zu mir. Nach den Regeln der konventionellen Medizin werden viele aber auch abgefertigt mit den Worten: „Ich kann nichts Organisches finden – vielleicht machen Sie sich einfach zu viele Sorgen!“ Oder es wird ihnen nahegelegt, doch Hilfe bei einem Psychologen zu suchen, weil sie sich ja offenbar zu viele Gedanken machen.
Menschen sind jedoch keine Maschinen, sondern Lebewesen, die aus mehr bestehen als nur dem Körper. Uns allen ist eine Seele zu eigen, dazu Verstand (dessen man sich gerne bedienen darf) und auch die Intuition. Jeder dieser Bereiche kann von Energiemangel betroffen sein – und entsprechende Symptome hervorrufen.
Vor allem die funktionellen Beschwerden eines Menschen bilden sich häufig nicht in ärztlichen Befunden ab.
Vielleicht wäre es an der Zeit, zu begreifen, dass der ärztliche-Befund nicht gleichbedeutend ist mit dem Befinden eines Menschen.
Dass wir heute mit einer Epidemie von Burn- Out, Depression und „chronic fatigue“ konfrontiert sind, hat mit dem allgemeinen Energiemangel zu tun.
Das Weinen ist dem Menschen angeboren, aber das Lachen will gelernt sein.
Max Pallenberg (1877–1934)
Die konventionelle Medizin hat ein grosses Problem- sie hat nämlich beschlossen, dass nur das krankhaft sei, was mess- und wägbar ist. So braucht sie für eine Diagnose abweichende Laborwerte, krank machende Bakterien, Viren oder Parasiten, Auffälligkeiten in den bildgebenden Verfahren, wie Ultraschall oder Röntgenbild. Nur Defekte an der „Hardware“ des Körpers gelten als „echte“ Krankheiten.
Inzwischen sollte allgemein bekannt sein, dass der menschliche Körper anders funktioniert als ein Auto. Zum Menschsein gehören auch Gefühle und seelische Faktoren. Bereits seit Sigmund Freud (1856 –1939) weiß man, dass die Seele einen grossen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Scharen von Psychologen, Psychotherapeuten und Psychoanalytikern kümmern sich seither um jeden, der seine „seelische Befindlichkeit“ mit Ereignissen seiner Lebensgeschichte in Zusammenhang bringt. Viele körperliche Symptome haben ihre Ursache in seelischen Verletzungen- das Immunsystem und seine «Fitness» hängt wesentlich von unserer seelischen Stimmung ab.
So wurde etwa festgestellt, dass es nicht nur Einzelpersonen trifft, die über Lieblosigkeit, Überforderung oder Mangel an Selbstwertgefühl klagen. Oftmals reagieren ganze Familiensysteme nach den gleichen „Strickmustern.“ Haben wir unser Elend also nur anerzogen bekommen? —und könnten wir es mit systemischer Therapie, Familienaufstellungen oder anderen Verfahren wieder in den Griff bekommen?
Die Theorie klingt betörend, in der Praxis verhält es aber oft so, dass auch Psychotherapien nicht immer in der Lage sind, Energiedefizite auszugleichen und die körperliche und seelische Gesundheit wieder herzustellen. Und es bleiben Fragen wie diese:
Was lässt Menschen immer wieder die gleichen Fehler machen?
Warum können wir uns nur so schwer ändern, auch wenn uns klar ist, dass wir uns durch unser Verhalten selbst schädigen?
Warum fällt es uns oft so schwer, unsere guten Vorsätze dann auch wirklich in die Tat umzusetzen?
Warum halten sich unsere schlechten Gewohnheiten so hartnäckig?
Die Antwort auf diese Fragen liegt in dem Filter, der als „Programm“ der Lebensenergie aufgeprägt ist. Man kann es mit der berühmten „rosaroten Brille“ vergleichen, durch die man die Welt nur schön sieht. Ein Grauschleier vor derselben Brille vermittelt einen anderen Eindruck von der Wirklichkeit. Der wichtigste Faktor, der darüber bestimmt, ob wir gesund und fit sind und auch bleiben, sind offenbar die Filter unserer Wahrnehmung. Diese lassen entweder Energie durch- oder halt auch nicht.
Man kann es auf einen einfachen Nenner bringen: Die Energie folgt der Aufmerksamkeit! Wenn ich mich gedanklich also ständig damit befasse, was alles in meinem Leben nicht stimmt, mich aufregt, ärgert oder kränkt, werden diese Ereignisse in meinem Empfinden immer grösser, bedrohlicher und mächtiger- ich selbst fühle mich immer kleiner, hilfloser und wertloser.
Lenke ich hingegen meine Aufmerksamkeit auf alles, was mich freut, was mir gelungen ist, was mich beschwingt, was gut ist in meinem Leben, wird mein Geist gar nicht anders können als genau diese Dinge mit Energie zu füllen. Mein Leben wird dann immer besser, glückhafter, erfüllter und leichter werden können.
Lebensenergie ist bislang physikalisch nicht direkt messbar. Darum kann die konventionelle Medizin leider mit diesem wichtigen Faktor unserer Gesundheit nicht viel anfangen. Sie gliedert ihn vom allgemeinen Krankheitsverständnis aus.
In den letzten Jahren war es nun das Verdienst von Physikern und Biologen, nachzuweisen, dass alles Energie ist. Nach den Erkenntnissen der Quantenphysik gibt es nämlich das, was wir Materie nennen, nicht. Im Grunde ist alles, was lebt, Energie!
Ich hoffe, dass ich es noch erleben darf, dass sich diese Erkenntnis auch bei den Medizinern herumspricht!
Wir können diese Erkenntnis aber jetzt schon nutzen, indem wir festhalten:
Alles ist Energie – also liegt hier auch der Schlüssel zu Krankheit einerseits oder Wohlbefinden und Kraft andererseits.
Dies gilt glücklicherweise auch für all jene Menschen, die sich nach Impfungen schlapp und chronisch erschöpft fühlendurch Energieaufbau können sich ihre oft diffusen, lästigen Beschwerden bessern oder gar völlig verschwinden, wie zahlreiche Beispiele aus meiner Praxis belegen.
Ein Zyniker ist einer, der von allem den Preis und von nichts den Wert kennt.
Oscar Wilde (1854–1900)
Die meisten von uns haben eine bestimmte Vorstellung davon, wer oder was an unserer Antriebslosigkeit schuld sein könnte. Meine Patienten berichten mir von verschiedenen, ihnen bewussten Erklärungen, die mir helfen, die Innenwelten meiner Mitmenschen zu verstehen.
Welche der hier genannten „Energieräuber“ sind in Ihrem Leben (gerade) am Werk?
Ärger, finanzielle Sorgen
Beruflicher oder emotionaler Stress
Chronischer Schmerz (körperlich oder seelisch)
Eintritt in den Ruhestand, Einsamkeit
Elektrosmog, Computerarbeit
Fieberhafte Erkrankung
Hunger, Unterzuckerung, Fettes oder zu spätes Essen
Jetlag, häufiges Reisen, Schichtarbeit
Lichtmangel
Mobbing am Arbeitsplatz
Rauchen (auch passiv)
Sauerstoffmangel
Schlechter Schlaf, Schlafmangel
Überforderung oder Ausbeutung durch andere Menschen
Umzug, Scheidung
Unbefriedigendes Sexualleben
Unterforderung, Langeweile
All diese Faktoren haben eines gemeinsam: Es geht dabei immer um etwas, das uns stresst und Unruhe im Körper fördert. Stress aktiviert automatisch die Alarmsysteme in unserem Körper: Seit der Steinzeit haben wir einen automatischen Kampf- oder Fluchtreflex in uns. Dabei wird vermehrt Adrenalin und Noradrenalin produziert – zwei Hormone, die über die Blutbahnen blitzschnell jede Körperzelle erreichen und dort vegetative (automatische, willentlich nicht unterdrückbare) Stress-Reaktionen hervorrufen. Adrenalin und Noradrenalin beschleunigen den Herzschlag, der Blutdruck steigt; die Muskulatur wird besser durchblutet. Damit sind wir bereit, entweder wegzulaufen oder den Kampf aufzunehmen.
Noch heute funktionieren wir nach diesem „steinzeitlichen Stressmodell“, obwohl die Stressfaktoren der Moderne nicht mehr die Mammuts sind und auch nicht die wilden Horden des feindlich gesinnten Nachbarstammes. Heute ruft eher der mobbende Vorgesetzte oder die kritische Schwiegermutter solche Körperreaktionen hervor.
Anders als unsere frühen Vorfahren sind wir jedoch gezwungen, die Stress auslösenden Situationen mehr oder weniger „gleichmütig“ zu ertragen. Den Widersacher krankenhausreif zu prügeln oder vor der Schwiegermutter davonzulaufen sind keine wirklich ernst zu nehmenden Alternativen. Dass sie im Einzelfall vielleicht psychisch gesünder und auch ehrlicher wären, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Bleibt der Stresslevel über lange Zeit zu hoch, so entstehen die berüchtigten Stresserkrankungen wie hoher Blutdruck, Herzrhythmusstörungen, Reizmagen, Schlafstörungen, Burn-out, Allergien, Depressionen oder sogar Herzinfarkt. Dauerstress wirkt sich nachteilig aus, lange schon bevor wir körperliche Symptome entwickeln. Sobald wir innerlich Stress empfinden, ist unser Energiefluss blockiert und die Zellen sind im «Kampfmodus». Der Überschuss an Adrenalin kann nicht abfliessen oder sinnvoll verbraucht werden. Dadurch fühlen sich viele Menschen körperlich ausgelaugt, andere klagen über generelle Lustlosigkeit und die dritten über Vergesslichkeit und das Unvermögen, Neues zu lernen und zu behalten. Wieder andere verlieren gar die Freude am Leben, weil ihnen alles leer und sinnlos erscheint.
Tipps für den Alltag:
Wenn Sie sich gestresst fühlen, verschaffen Sie sich die Gelegenheit, ein paar Schritte „um den Block“ zu gehen. Gehen Sie dabei sehr zügig und atmen Sie tief ein und aus, um die durch Stress blockierte Energie in Muskelarbeit umzusetzen.
Sie können auch die Fäuste kräftig ballen, bis die Hände zittern, und dann die Spannung wieder lösen. Oder Sie spannen Bauch-Rücken- und Gesässmuskulatur gleichzeitig an und halten die Spannung einige Sekunden lang, um sie dann wieder zu lösen und sich zu entspannen. Sie werden sehen, dass dies sehr rasch zu einem wohltuenden Spannungsabbau führt.
Die „Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen“ nutzt das Prinzip der gesteigerten Anspannung und Entspannung. Durch die Muskelarbeit werden Stresshormone abgebaut und der Körper entspannt sich. So kann unser «Ruhenerv», der Vagus, das Kommando im Körper übernehmen und zur Gesundung beitragen.
Abwechslung ist eine gute Medizin für die meisten Leiden.
Christine von Schweden (1626-89)
China: Im alten China war es üblich, dass der Arzt für die Gesunderhaltung des Patienten entlohnt wurde. Wurde der Patient krank, war kein Honorar fällig. Sobald das Gleichgewicht der Lebensenergie wiederhergestellt war und der Patient genas, wurde der Arzt entlohnt. Ein solches Modell wäre für die angespannten Kassen unseres Gesundheitssystems verführerisch. Es setzt jedoch sowohl mitarbeitende Patienten voraus als auch Ärzte, die ganzheitlich denken und handeln.
Die chinesische Medizin zielt darauf ab, die Energien wieder fließen zu lassen und einen Ausgleich zu schaffen. Dazu setzt man Akupunktur, Kräuter, Teemischungen und Behandlungen mit Moxa-Wärme ein.
Die Chinesen sehen Gesundheit als das Resultat von fließender Energie und gelungenem Ausgleich.
Afrika: Animistische Kulturen in Afrika und dem karibischen Raum sehen grundsätzlich alles als belebt an. Oft sind es hier die bösen Geister, die für Krankheit oder Unglück verantwortlich gemacht werden. Diese Geister sollen dem Menschen anhaften und ihn wie Vampire seiner Lebenskraft berauben. Mit magischen Ritualen, Amuletten oder Glücksbringern, mit Magie und Voodoo, Beschwörungen oder Tieropfern sollen die Geister beschwichtigt werden, damit Heilung eintreten kann.
Die Animisten sehen Gesundheit als das Resultat von Einklang mit den Geistern an.
Indien: Weite Teile der Bevölkerung des indischen Kontinents glauben daran, dass alles in unserem Leben unter dem Einfluss des „Karma“ geschieht. Damit sei unser Leben vorbestimmt, man müsse sein Los annehmen. Wer dort als Bettler geboren wird, ist für milde Gaben nicht besonders dankbar, weil der Geber damit sein Karma verbessert, nicht aber er als Empfänger. Eher müsse der Geber dankbar sein für diese Chance, sein nächstes Leben günstig zu beeinflussen. Kranke werden von den traditionellen Heilern nach den Prinzipien des Ayurveda behandelt. Dazu gehört die Ernährung entsprechend der „Doshas“, Kräuter, Massagen, Öle und Fasten. Daneben praktiziert man Yoga, um den aufgeregten Geist zu beruhigen und den Körper in seine Balance zurückzuführen.
Gesundheit beruht im Ayurveda darauf, dass die Energien im Körper harmonisch verteilt sind.
Indianische Medizin: Sie ist stark vom Einklang mit der Natur geprägt. Tiere und Pflanzen werden geachtet, auch wenn man sie verspeist oder zu Heilungszwecken benötigt. Stets wird darauf geachtet, nicht mehr zu nehmen, als man auch zurückgibt, damit das Gleichgewicht in der Welt gewahrt bleibt. Persönliche Krafttiere, Totemtiere genannt, leben nach Auffassung der Indianer im Menschen und wachsen dort seelisch zur Reife heran, indem er seine animalischen Anteile verfeinert. Als Dank stellt das Tier ihm seine Energien und Kräfte zur Verfügung und schützt den Menschen.
Die indianische Medizin sieht Gesundheit als Resultat von Einklang mit der Natur an.
Allen derartigen medizinischen Systemen ist gemeinsam, dass sie den Menschen als Teil der Natur und des Kosmos ansehen. Sie alle kennen das Konzept der Energie als Faktor für die Gesundheit und berücksichtigen es in ihrem Handeln!
Im Prinzip weiss dort jeder Mensch, dass er mit der Natur eine Einheit bildet. Alles ist mit allem verbunden, es geht um Ausgleich, Versöhnung, Besänftigung und auch darum, zu erkennen, dass der Mensch nicht der Herrscher über die Natur ist. Dass alles mit allem verbunden ist, bestätigt inzwischen die moderne Forschung in der Quantenphysik.
Was können wir persönlich als Erkenntnis mitnehmen?
Wir sind ein Teil der Natur und sollten diese achten. Sie beherrschen zu wollen oder gar gierig auszubeuten, ist nicht segensreich. Wir sollten nur so viel nehmen, wie wir auch zu geben bereit sind. In einer begrenzten Welt kann es nicht um mehr Wachstum, mehr Rendite, mehr Luxus gehen, sondern vielleicht um «es ist genug für alle da».