Praktische Stimmdiagnostik - Jörg E. Bohlender - E-Book

Praktische Stimmdiagnostik E-Book

Jörg E. Bohlender

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Beschreibung

- Alle wichtigen stimmdiagnostischen Untersuchungstechniken mit praktischen Anweisungen zur Durchführung und Auswertung - Inklusive Vor- und Nachteile der jeweiligen Technik - Folgt den Empfehlungen der European Laryngological Society - Fallbeispiele mit ausführlicher Anamnese, Diagnostik und Therapie. Audio- und Videodateien illustrieren die Beispiele - Hilfreich in der Ausbildung: Kontrollfragen erlauben ein Überprüfen des Lernerfolgs

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Praktische Stimmdiagnostik

Theoretischer und praktischer Leitfaden

Norina Lauer, Dietlinde Schrey-Dern

Meike Brockmann-Bauser, Jörg E. Bohlender

1

59 Abbildungen

Geleitwort

„Warum wollen Sie denn so etwas Schönes wie die Stimme vermessen?“ Mit dieser Frage überrumpelte mich, den damals noch sehr jungen Assistenzarzt, vor langer Zeit ein international hoch angesehener österreichischer Phoniater. Hintergrund war, dass ich voller Begeisterung auf einem europäischen Phoniatriekongress eine selbstentwickelte Methode vorstellen wollte, um die Stimmlippenamplituden quantifizieren zu können. Heute, angesichts wunderbar weiterentwickelter, insbesondere PC-basierter Technologien, würde man über die damalige Methode wohl lächeln. Aber die Frage bleibt natürlich: Warum will man die Stimme vermessen?

Sicher ist in manchen Bereichen, in denen die Stimme eine wesentliche Rolle spielt, eine „Stimmvermessung“, zumindest eine apparative, nicht erforderlich. Wer allerdings eine solche Frage im medizinischen Umfeld stellt, hat schlicht nicht begriffen, was moderne Diagnostik und auch Therapie ausmacht. Die Verantwortung für unsere Patientinnen und Patienten muss uns hehrer Grund sein, unsere Handlungsweisen permanent auf den Prüfstand zu stellen und zu bewerten, ob wir das erreichen, was wir zu erreichen wünschen bzw. in Aussicht stellen. Und genau dafür, nämlich für die ständige Prüfung unserer diagnostischen und therapeutischen Handlungsweisen, brauchen wir objektive, valide und reliable Messinstrumente.

Meike Brockmann-Bauser und Jörg E. Bohlender stellen sich mit dem vorliegenden Buch der Aufgabe, in einem praxisorientierten Ansatz gängige „Stimmmessintrumente“ vorzustellen. Es werden nicht nur klinische Anwendungsgebiete aufgezeigt, sondern es wird auch zu den jeweiligen Verfahren kritisch Stellung genommen. Kurz: Es wird nicht auf die Frage „Warum soll die Stimme vermessen werden?“, sondern vielmehr auf „Wie soll die Stimme vermessen werden?“ qualifiziert eingegangen. Ich bin sicher, dass wir in 20 oder 30 Jahren wiederum ein gewaltiges Stück in Diagnostik und Therapie auch der Stimmstörungen vorankommen und man dann vielleicht über die heutigen Methoden lächeln wird. Aber dabei dürfen wir nicht vergessen: Zum Glück verfügen wir heute schon über ein sehr gutes diagnostisches Rüstzeug, das sachgerecht eingesetzt werden will.

Da letztlich nur so eine Qualitätssicherung unserer Arbeit gelingen kann, seien diesem Buch eine gute Aufnahme und Erfolg beschieden!

Hannover, Januar 2014

Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Ptok

Ärztlicher Direktor – Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie

Ärztlicher Direktor – Schule für Logopädie

Geschäftsführender Direktor – Zentrum Schulen

Vorwort der Herausgeberinnen

Die Untersuchung und Behandlung von Menschen mit Stimmstörungen, aber auch die Vorbeugung von Stimmerkrankungen repräsentieren einen Kernbereich logopädischer Tätigkeit. Wie in anderen logopädischen Tätigkeitsfeldern haben sich auch im Bereich der Stimme die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten in den letzten Jahrzehnten erheblich erweitert. Mit der Entwicklung von Beurteilungsschemata, wie dem RBH-Schema, und der Validierung von Patientenbefragungen, wie dem Voice Handicap Index, sind systematische Vergleiche zwischen Patienten, aber auch Beurteilungen von Befunden vor und nach einer Stimmtherapie möglich.

Im Sinne einer evidenzbasierten Praxis genügt es aber nicht, allein subjektive Maße zu erheben. Vielmehr sind Veränderungen auch anhand objektiver Messwerte zu belegen. Die mittlerweile vorhandenen technischen Möglichkeiten der Stimmanalyse und die Zunahme an vorliegenden Normdaten bieten hierzu immer bessere Voraussetzungen. Daher leistet eine logopädische Befunderhebung über akustische und aerodynamische Messungen neben einer phoniatrischen laryngoskopischen und stroboskopischen Untersuchung einen wesentlichen Beitrag zu einer multidisziplinären Diagnosestellung, die den Mindestanforderungen der European Laryngological Society (ELS) entsprechen sollte.

Der Gesundheitsforschungsrat hat 2012 in seinen Empfehlungen zur Forschung in den Gesundheitsfachberufen darauf hingewiesen, dass technische Hilfsmittel in der Diagnostik und Therapie immer häufiger eingesetzt werden und von den Anwendern eine reflektierte und effiziente Nutzung erfordern. Auch der Wissenschaftsrat nennt im selben Jahr in seinen Empfehlungen zu hochschulischen Qualifikationen für das Gesundheitswesen den vermehrten Einsatz von Technik als eine Herausforderung auch für die Angehörigen therapeutischer Berufe. Daher ist es erforderlich, dass sich Logopädinnen und Logopäden intensiv mit den technischen Möglichkeiten in Diagnostik und Therapie auseinandersetzen.

Das vorliegende Buch bietet einen praktischen Leitfaden zu Anwendung und Interpretation von Messverfahren zur Stimmanalyse. Zur Veranschaulichung unterschiedlicher Larynxbefunde und perzeptiver Merkmale von Stimmaufnahmen werden Audio- und Filmdateien online zur Verfügung gestellt (Zugangscode s. hintere Umschlaginnenseite).

Der Leitfaden soll dabei helfen, sich insbesondere mit objektiven Messmethoden auseinanderzusetzen und die Häufigkeit ihres Einsatzes zu steigern. Die Nutzung technischer Diagnostikverfahren zur Messung von Therapieerfolgen stellt eine wesentliche Grundlage für ein auf evidenzbasierte Praxis ausgerichtetes Handeln dar und wird zukünftig immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Aachen und Idstein, Januar 2014

Dietlinde Schrey-Dern

Norina Lauer

Vorwort

Die Stimme des Menschen ist ein faszinierendes und komplexes Phänomen. Als Bestandteil der lautsprachlichen Kommunikation lässt sich die Stimme unter anderem linguistisch, künstlerisch-ästhetisch, pädagogisch, physikalisch und medizinisch beurteilen. Das wachsende wissenschaftliche Interesse an der menschlichen Sprech- und Singstimme zeigt sich in zahlreichen Fachbeiträgen, Publikationen, Seminaren und Tagungen. Eine differenzierte diagnostische und therapeutische Auseinandersetzung der unterschiedlichen Disziplinen mit dem Thema Stimme verlangt zunehmend ein Grundverständnis und eine gemeinsame Sprache.

So zeigt sich, dass die Betreuung von Patienten mit Stimmstörungen schon länger keine exklusive logopädische oder phoniatrische Domäne mehr ist. Mittlerweile diagnostizieren und behandeln andere stimminteressierte Berufsgruppen verschiedene Formen von Stimmstörungen ohne jegliche fachliche oder klinische Begleitung. Gerade vor einem solchen Hintergrund wird eine fundierte Expertise immer wichtiger, um eine sachliche und gleichzeitig kritische Auseinandersetzung führen zu können. Stimmprobleme lassen sich nur dann erfolgreich behandeln, wenn eine differenzierte Diagnostik angewandt, die Kenntnisse verschiedener therapeutischer Ansätze umgesetzt und die individuellen Ursachen und Auswirkungen des Stimmproblems berücksichtigt werden.

Eine professionelle Analyse der menschlichen Stimme erfordert daher mehr als ein bewusstes Hören. Eine moderne Stimmdiagnostik kann mittlerweile ohne großen technischen Aufwand in der Praxis durchgeführt werden – und damit einen wichtigen Beitrag für die Diagnose, aber auch die Therapieplanung sowie die Überprüfung der Wirksamkeit einer Behandlung liefern.

Dieses Lehrbuch bietet einen praxisnahen Leitfaden durch die sich rasant entwickelnden Untersuchungstechniken. Der Leitfaden soll auch „Berührungsängste mit der Technik“ abbauen helfen und zur praktischen Umsetzung und Anwendung einer modernen Stimmdiagnostik beitragen.

Entstanden ist dieser stimmdiagnostische Leitfaden zunächst als theoretische Einführung und als praktische Arbeitsanleitung für Mitarbeiter, Studenten und Kollegen, die noch nicht mit strukturierten stimmdiagnostischen Untersuchungstechniken vertraut waren. Im Laufe der vergangenen Jahre wurde die anfängliche Version des Leitfadens den klinischen und praktischen Anforderungen angepasst und in die vorliegende Form gebracht.

Eine umfassende Stimmdiagnostik ist keine akademische Bauchnabelschau, sondern gehört zum praktischen Handwerk jedes Stimmtherapeuten: Denn eine professionelle Stimmdiagnostik lässt sich nicht von einer professionellen Stimmtherapie trennen.

Zürich, Dezember 2013

Meike Brockmann-Bauser

Jörg E. Bohlender

Danksagung

Großer Dank gebührt unseren Kollegen vom Team Phoniatrie und Klinische Logopädie der ORL-Klinik des Universitätsspitals Zürich für geduldiges „Ausprobieren“ von unzähligen neuen Varianten des Leitfadens sowie für viele Stunden wertvolles und konstruktives Feedback. Ganz besonders bedanken wir uns bei Ursula Vith und Kristina Castiglioni-Zäch für das sorgfältige Lektorat dieses Leitfadens. Wir danken ebenso unseren Stimmpatienten, die uns immer wieder neu lehren, was ein Stimmproblem bedeuten kann.

Inhaltsverzeichnis

Geleitwort

Vorwort der Herausgeberinnen

Vorwort

Danksagung

1 Einführung

1.1 Wofür und für wen ist der Leitfaden?

1.2 Was ist eine Stimmstörung?

1.3 Übersicht über Untersuchungsmodelle bei Stimmstörungen

1.4 Warum empfiehlt sich eine multidimensionale Stimmdiagnostik?

2 Anamnese

2.1 Rolle der Anamnese in der Stimmdiagnostik

2.2 Fragen in der Anamnese

2.2.1 Auswertung

3 Selbsteinschätzung des Patienten

3.1 Einführung

3.1.1 Warum subjektive Beschwerden untersuchen?

3.1.2 Wann und wofür ist die Untersuchungsmethode geeignet?

3.2 Voice Handicap Index 9 international

3.2.1 Anwendung

3.2.2 Auswertung und Normwerte des VHI

4 Perzeptive Untersuchungen

4.1 Einführung

4.1.1 Warum perzeptive Untersuchungen des Stimmklanges?

4.1.2 Wann und wofür ist die Untersuchungsmethode geeignet?

4.2 RBH- und GRBAS-Skala

4.2.1 Anwendung der RBH-/GRBAS-Skala

4.2.2 Auswertung der RBH-/GRBAS-Skala

5 Laryngoskopie und Stroboskopie

5.1 Einführung

5.1.1 Warum und wann eine visuelle Untersuchung?

5.1.2 Voraussetzungen für eine Laryngoskopie

5.2 Überblick: Visuelle Untersuchungsmethoden in Klinik und Praxis

5.2.1 Starre Laryngoskopie

5.2.2 Flexible transnasale Endoskopie des Larynx

5.2.3 Stroboskopie

5.2.4 Hochgeschwindigkeitsglottografie

5.3 Laryngoskopie

5.3.1 Durchführung einer starren Laryngoskopie

5.3.2 Durchführung einer flexiblen Endoskopie

5.3.3 Beurteilungskriterien

5.3.4 Beispielhafte Befunde

5.4 Stroboskopie

5.4.1 Durchführung

5.4.2 Beurteilungskriterien

6 Instrumentelle akustische Analysen

6.1 Einführung

6.1.1 Was sind instrumentelle akustische Analysen?

6.1.2 Warum instrumentelle akustische Parameter messen?

6.1.3 Wann und wofür sind instrumentelle akustische Analysen geeignet?

6.1.4 Sind instrumentelle akustische Analysen immer objektiv?

6.2 Anwendungsgebiete von instrumentellen akustischen Messmethoden in Klinik und Praxis

6.2.1 Stimmumfangsprofil

6.2.2 Irregularitätsparameter

6.2.3 Spektrogramme (Sonagramme)

6.2.4 Kombinierte Parameter: Dysphonia Severity Index

6.2.5 Aufnahmeausrüstung und Messtechnik

6.3 Stimmumfangsprofile

6.3.1 Sprech- und Rufstimme

6.3.2 Singstimme

6.4 Irregularitätsparameter Jitter und Shimmer

6.4.1 Messung

6.4.2 Auswertung und Normwerte

6.5 Spektrogramme

6.5.1 Messung

6.5.2 Auswertung

6.6 Dysphonia Severity Index

6.6.1 Messung und Berechnung

6.6.2 Auswertung und Normwerte

7 Aerodynamische Messungen

7.1 Einführung

7.1.1 Warum aerodynamische Messungen?

7.1.2 Wann und wofür sind aerodynamische Messungen geeignet?

7.2 Tonhaltedauer

7.2.1 Messung

7.2.2 Auswertung und Normwerte

7.3 Vitalkapazität

7.3.1 Messung und Auswertung

7.4 Phonationsquotienten

7.4.1 Berechnung und Auswertung

8 Indikationsmodell zur Behandlung bei Stimmstörungen

8.1 Einleitung

8.2 Wertung der Untersuchungsergebnisse

8.3 Grenzen der Stimmdiagnostik

9 Beispiele aus der Praxis

9.1 Einführung

9.2 Beispiel A: Einseitige Stimmlippenlähmung

9.2.1 Anamnese

9.2.2 Diagnostik

9.2.3 Diagnose

9.2.4 Behandlung

9.2.5 Therapieabschluss

9.2.6 Ergebnisse der Abschlussuntersuchung

9.3 Beispiel B: Funktionelle Stimmstörung

9.3.1 Anamnese

9.3.2 Diagnostik

9.3.3 Diagnose

9.3.4 Behandlung

9.3.5 Therapieabschluss

9.3.6 Ergebnisse der Abschlussuntersuchung

9.4 Beispiel C: Stimmlippenpolyp

9.4.1 Anamnese

9.4.2 Diagnostik

9.4.3 Diagnose

9.4.4 Behandlung

9.4.5 Therapieabschluss

9.4.6 Ergebnisse der Abschlussuntersuchung

10 Tabellen

11 Vorlagen

11.1 Voice Handicap Index in verschiedenen Sprachen

11.2 Singing Voice Handicap Index in deutscher Sprache

11.3 Lesetexte

11.3.1 Lesetext in Deutsch

11.3.2 Lesetexte in anderen Sprachen

11.4 Zürcher Stimmdiagnostik-Basisbogen

12 Fragen zur Selbstkontrolle und Prüfungsfragen

13 Online-Materialien

14 Literatur

Anschriften

Sachverzeichnis

Impressum

1 Einführung

1.1 Wofür und für wen ist der Leitfaden?

Dieses Lehrbuch ist ein praktischer Leitfaden für eine fundierte und moderne Beurteilung der Stimmfunktion bei Erwachsenen mit Hilfe standardisierter Untersuchungsverfahren. Es richtet sich primär an die Kolleginnen und Kollegen, die eine vielschichtige und professionelle Stimmdiagnostik etablieren wollen und bereits anwenden. Neben der praxisnahen Ausrichtung des Leitfadens sollen auch der theoretische Hintergrund und die erforderlichen Normwerte auf verständliche Art und Weise vermittelt werden. Dieser Leitfaden versteht sich als Manual für den Stimmexperten ein täglicher Helfer in der Praxis.

Das hier vorgestellte Vorgehen orientiert sich an den Leitlinien der European Laryngological Society (ELS) aus dem Jahr 2001 [→ Dejonckere et al., 2001]. Diese Empfehlungen werden anhand von Studien und Reviews aus den Jahren 2001–2012 kritisch diskutiert und mit praktischen Hinweisen, die seit mehreren Jahren am Universitätsspital Zürich erprobt und wieder überarbeitet wurden, ergänzt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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