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Chronische Wunden sind für Patienten außerordentlich belastend und schmerzhaft. Für den pflegerisch-medizinischen Bereich sind sie darüber hinaus kostenintensiv. Denn nur rund 30–40 Prozent der verwendeten Materialien werden tatsächlich wirksam eingesetzt. Patientenleid mindern und kostendeckend arbeiten – das lässt sich erzielen: mit einem interdisziplinären Wundmanagement in Kliniken, externen Versorgungsstrukturen und der Vernetzung von stationären und ambulanten Bereichen. Die Autoren dieses Buches -– allesamt ausgewiesene Wundexperten – geben ihr Praxiswissen weiter. Das Plus: ein absolut praxistauglicher Wundüberleitungsbogen! Sofort einsetzbar! Auf den Punkt gebracht: Schmerzhafte Schnittstellen bei der Wundversorgung vermeiden. Der Wundüberleitungsbogen – das zentrale Element einer gelungenen Dokumentation und Pflegeüberleitung. Modernes Wundmanagement im Netzwerk – zum Wohle der Patienten!
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Seitenzahl: 106
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Andrea Mader
PraktischesWundmanagement
Patientenorientiert handeln – kompetent überleiten
schlütersche
Andrea Mader ist Gesundheits- und Krankheitspflegerin, Fachkraft für Pflegeüberleitung, Pflegeberaterin §7aSGBXI, Sprecherin der AG Pflegeüberleitung Baden-Württemberg beim DBfK Südwest, Wundexpertin ICW e. V. und Sprecherin der AG Wunde Buchen/Odenwald ICW.
Unter Mitarbeit von:
Hildegard Breunig ist Altenpflegerin und Lehrerin für Pflegeberufe.
Michael Heilig ist Altenpfleger und Pflegedienstleitung in einem Seniorenzentrum.
Dr. Sabine Kirsch ist Fachärztin für Chirurgie und ärztliche Wundexpertin ICW.
Margot Kostenbader ist Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Wundexpertin ICW.
Stefanie Kortekamp M.A., arbeitet im Bereich Management im Gesundheitswesen der Hochschule Osnabrück, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Inna Kraus ist Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Wundexpertin ICW.
Dagmar Kremsreiter ist Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Wundexpertin ICW.
Corina Nübel ist Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Wundexpertin ICW.
Sonja Seeber ist Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Wundexpertin ICW.
Michael Winnewisser ist Altenpfleger und Hausleiter in einem Seniorenzentrum.
Man sollte nie dem Glauben verfallen, eine kleine Gruppe ideenreicher, engagierter Leute könnte die Welt nicht ändern. Tatsächlich wurde sie nie durch etwas anderes geändert.
MARGARET MEAD
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet
über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 978-3-89993-373-4 (Print)
ISBN 978-3-8426-8812-4 (PDF)
ISBN 978-3-8426-8813-1 (EPUB)
© 2016 Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover
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Reihengestaltung:
Groothuis, Lohfert, Consorten, Hamburg
Umschlaggestaltung:
Kerker + Baum, Büro für Gestaltung GbR, Hannover
Bildnachweis:
© vege – fotolia.com: Titel© freshidea – fotolia.com: 90
Glossar
Abkürzungen Gesetzbücher
Abkürzungen
Fachbegriffe
Vorwort
Einleitung
Teil I – Theorie
1Das Problem: »Schmerzhafte Schnittstellen«
1.1Defizite im Bereich des klinischen Wundmanagements
1.2Defizite in der Wundüberleitung
1.3Kostenexplosion
1.4Behandlungswirrwarr – Versorgungseinbrüche – Barrieren
2Das Ziel: Von der Schnittstelle zur Nahtstelle
2.1Koordiniertes Entlassungsmanagement
2.2Pflegeüberleitung
2.2.1Definitionen
2.2.2Gemeinsame Zielsetzung des Entlassungsmanagements
2.2.3Teambeschreibung
2.3Case Management
2.3.1Definitionen
2.4Regionale Netzwerkbildung
2.4.1Bildung eines regionalen Netzwerkes am Beispiel der Arbeitsgruppe Wunde Neckar-Odenwald ICW
3Gesetzliche Grundlagen
3.1Aktuelle Gesetzgebung – Entlassungsmanagement
3.2GKV-Versorgungsstärkungsgesetz 2015
3.3Expertenstandard Entlassungsmanagement in der Pflege
Hildegard Breunig
3.4Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden
3.4.1Aktualisierungen des Überleitungsbogen Wunden
Literatur Kap. 3.4
Teil II – Praxis
Sabine Kirsch, Sonja Seeber
4Zentrales Wundmanagement
4.1Aufgabenspektrum
4.1.1Durchführung von Wundkonsilen
4.2Zielführende Ideen in Ergänzung mit der Pflegeüberleitung/Internes Case Management
4.3Verfahrensanweisungen schaffen Klarheit
4.4Wundspezifisches Assessment
4.4.1Wundanamnese und -beschreibung
4.4.2Fotodokumentation
4.4.3Dokumentation der Wundbehandlung
4.5Ablauf innerhalb der Klinik
4.6Die Wundsprechstunde in der Klinik
5Ablauf des Case Managements/der Pflegeüberleitung im Bereich der klinischen Wundversorgung
5.1Identifikation: Aufnahme in das zentrale Wundmanagement
5.2Assessment/Assessmentinstrumente/Entscheidungshilfen
5.3Hilfe- und Versorgungsplan
5.3.1Zielformulierung
5.4Monitoring – Überwachung des gesamten Versorgungsverlaufs
5.5Evaluation des Versorgungsplans
5.6Abschluss-Evaluation
6Der Wundüberleitungsbogen
6.1»Eine Sprache sprechen«: Der Wundüberleitungsbogen als einheitliche Dokumentation
6.2Ausblick
7Netzwerkarbeit in der Praxis
8Praxisberichte
Corina Nübel, Margot Kostenbader, Dagmar Kremsreiter
8.1Aus der ambulanten Pflege
8.1.1Problemstellung in der ambulanten Wundversorgung
8.1.2Lösungsansätze durch die Zusammenarbeit im Netzwerk
8.1.3Fazit
Michael Winnewisser, Michael Heilig, Inna Kraus
8.2Aus der stationären Pflege – Barrieren und Lösungen
8.2.1Herausforderung chronische Wunde
8.2.2Lösungen
Teil III – Ausblick
Stefanie Kortekamp
9Netzwerkbildung im Gesundheitswesen
9.1Wie wird ein soziales Netzwerk definiert?
9.2Welche Vorteile bietet diese Form der Kooperation? Welche Ziele werden verfolgt?
9.3Was ist der Auslöser für ein solches Netzwerk?
9.4Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?
9.5Welche Perspektiven eignen sich zur Klassifizierung von Netzwerken?
9.5.1Nach den zu leistenden Koordinationsaufgaben, lassen sich hierarchisch-pyramidale von polyzentrischen Netzwerken unterscheiden:
9.5.2Nach der Form der Arbeitsteilung innerhalb von Unternehmensnetzwerken werden horizontale, vertikale und diagonale Kooperationen unterschieden:
9.5.3Letztlich werden Netzwerke nach dem Ziel bzw. der konkreten Aufgabenstellung eingeteilt in:
9.6Wie ist das Gesundheits- und Pflegenetz Neckar-Odenwald-Kreis, AG Wunde ICW/Buchen in diesen Kontext einzuordnen?
Literatur Kap. 9
10Fazit
Literatur
Register
BGB
Bürgerliches Gesetzbuch
SGB
Deutsches Sozialgesetzbuch (SGB): Gliedert sich in zwölf Bücher, die jeweils mit fortlaufenden Paragrafen nummeriert sind und daher gesetzestechnisch als jeweils eigenständige Gesetze gelten.
SGB V
Sozialgesetzbuch, Fünftes Buch (SGB V): Gesetzliche Krankenversicherung
Betrifft Organisation, Versicherungspflicht und Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen sowie deren Rechtsbeziehungen zu weiteren Leistungserbringern (Ärzte, Apotheker etc.)
SGB XI
Sozialgesetzbuch, Elftes Buch (SGB XI): Pflegeversicherung
In Kraft seit 01. Januar 1995
SGB XI § 7a
Sozialgesetzbuch, Elftes Buch (SGB XI) , Paragraf 7a: Pflegeberatung
Seit dem 01. Januar 2009 hat jeder Pflegebedürftige in Deutschland einen Anspruch auf individuelle Pflegeberatung durch die Pflegekassen (Pflegeweiterentwicklungsgesetz). Diese erweiterte Pflegeberatung zielt darauf ab, den Pflegebedürftigen eine umfassende Unterstützung bei der Auswahl und Inanspruchnahme notwendiger Hilfe- und Pflegeleistungen zukommen zu lassen und auf die dazu erforderlichen Maßnahmen hinzuwirken.
Der GKV-Spitzenverband hat am 29. August 2008 die Empfehlungen zur Anzahl und Qualifikation der Pflegeberater nach § 7a SGB XI beschlossen.
DNQP
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege
Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) ist ein bundesweiter Zusammenschluss von FachkollegInnen in der Pflege, die sich mit dem Thema Qualitätsentwicklung auseinandersetzen. Übergreifende Zielsetzung des DNQP ist die Förderung der Pflegequalität auf der Basis von Praxis- und Expertenstandards in allen Einsatzfeldern der Pflege. Die inhaltliche Steuerung des DNQP erfolgt durch einen Lenkungsausschuss, dessen Mitglieder in unterschiedlichen Aufgabenfeldern der Pflege tätig sind und sich dort mit Fragen der Qualitätsentwicklung in der Pflege befassen. Es handelt sich um VertreterInnen aus Pflegewissenschaft, -management, -lehre und -praxis. Für die Durchführung wissenschaftlicher Projekte und Veröffentlichungen steht ein wissenschaftliches Team an der Hochschule Osnabrück zur Verfügung.
DRG
Diagnosis Related Groups (DRG) (diagnosebezogene Fallgruppen), ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, mit dem die Leistungen am Patienten anhand der Haupt- und Nebendiagnosen für den einzelnen Behandlungsfall klassifiziert werden.
GKV
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in Deutschland ist neben der Renten-, Arbeitslosen-, Unfall- und Pflegeversicherung Bestandteil des deutschen Sozialversicherungssystems und Teil des deutschen Gesundheitssystems.
G-BA
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland.
ICW
Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW): Wurde 1995 von Ärzten, Pflegenden, Mitarbeitern der Kostenträger und anderen Engagierten ins Leben gerufen, um die Prophylaxe und Therapie von Menschen mit chronischen Wunden zu verbessern. Insbesondere will die ICW praxisnah und überall möglichst optimale Versorgung erreichen. Am 22. 07. 2002 fand die Gründungsversammlung der ICW als eingetragener Verein in Göttingen statt. Seitdem kann jede natürliche Person aktives Mitglied werden, während juristische Personen bzw. Institutionen wie Organisationen und Firmen Förderkreismitglied in der ICW e. V. werden können.
ICW Wundsiegel
Das seit 2010 bestehende Zertifizierungsverfahren für Wundmanagementsysteme (Krankenhaus, Ambulanter Pflegedienst, Pflegeeinrichtung, Wundambulanz etc.) kann inzwischen als Qualitätsmodell für die vernetzte Wundversorgung gelten. Entwickelt wurde das Verfahren unter der Federführung der ICW e. V. unter Beteiligung einer Fachexpertengruppe. Ab Januar 2016 wird die »Wundsiegelpartner«-Zertifizierung möglich sein. Es betrifft zunächst den Bereich des sogenannten Versorgungsmanagements durch Homecare-Unternehmen, Überleitungspflege sowie selbstständige Pflegekräfte. Durch das ICW e. V. Wundsiegel ist es für Betroffene und ihre Angehörigen möglich, eine Einrichtung zu erkennen, die qualifizierte Wundtherapie nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen anbietet. Näheres unter www.icwunden.de.
MFA
Medizinische Fachangestellte (MFA), bis zum 31. Juli 2006: Arzthelfer, arbeiten überwiegend in Arztpraxen zur Unterstützung der Ärzte.
NES
Nationaler Expertenstandard (NES): Ist ein Instrument der Qualitätsentwicklung auf nationaler Ebene. Er trifft Aussagen zu bestimmten Pflegeproblemen, die das aktuelle Wissen in Pflegewissenschaft und Pflegepraxis berücksichtigen, und enthält Handlungsrichtlinien, auf die sich ausgewählte Vertreter der Berufsgruppe geeinigt haben.
NOK
Neckar-Odenwald-Kreis
OPS-Code
Der Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) ist die amtliche Klassifikation zum Verschlüsseln von Operationen, Prozeduren und allgemein medizinischen Maßnahmen im stationären Bereich und beim ambulanten Operieren. Seit dem 1. Januar 2016 ist der OPS in der Version 2016 anzuwenden.
9-401.: psychosoziale Interventionen
Hinweis: Bei Durchführung mehrerer Beratungen, organisatorischer oder therapeutischer Maßnahmen sind die Zeiten jeweils zu addieren. 9-401.0: sozialrechtliche Beratung
Hinweis: Information und Beratung zu Möglichkeiten sozialrechtlicher
Unterstützungen, einschließlich organisatorischer Maßnahmen
9-401.00: mindestens 50 Minuten bis 2 Stunden
9-401.01: mehr als 2 Stunden bis 4 Stunden
9-401.02: mehr als 4 Stunden
Nachsorgeorganisation
Hinweis: Beratung und organisatorische Maßnahmen hinsichtlich ambulanter und stationärer Nachsorge 9-401.22: mindestens 50 Minuten bis 2 Stunden 9-401.23: mehr als 2 Stunden bis 4 Stunden 9-401.25: mehr als 4 Stunden bis 6 Stunden 9-401.26: mehr als 6 Stunden
TÜV Rheinland
Die TÜV Rheinland AG ist ein international tätiger, unabhängiger Prüfdienstleister mit Sitz in Köln. TÜV Rheinland ist als technische Prüforganisation in den Bereichen Sicherheit, Effizienz und Qualität tätig. Dienstleistungen bietet der TÜV Rheinland auch in der Gesundheitsbranche an, z. B. Wundexperte ICW e. V.
Debridement
Als Debridement bezeichnet man die Sanierung des Wundbettes. Dies geschieht durch die Entfernung nekrotischer und fibrinöser Beläge. Ein Debridement dient der Herstellung eines physiologischen Wundmilieus zur Förderung der Heilung und Vorbeugung von Wundinfektionen. Beim chirurgischen Debridement werden die Nekrosen mittels chirurgischer Instrumente abgetragen.
Drehtüreffekt
Schneller Wechsel zwischen zwei Zuständen; der Gesundheitszustand des nicht vollständig ausgeheilten Patienten macht eine erneute Krankenhausaufnahme kurze Zeit nach der Entlassung wieder notwendig.
Interdisziplinarität
Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen unter Nutzung von Ansätzen, Denkweisen und Methoden der einzelnen Richtungen für eine gemeinsame Zielerreichung.
Multimorbidität
Gleichzeitiges Bestehen mehrerer Krankheiten bei einer Person; die Mehrfacherkrankungen treten mit zunehmendem Alter vermehrt auf.
Regress
Unter Regress versteht man im Kassenarztwesen eine Strafzahlung. Sie kann von einer Prüfungskommission angeordnet werden, wenn ein Arzt – im Vergleich zum Fachgruppendurchschnitt – das durch Festlegung sogenannter Richtgrößen berechnete Arznei-, Hilfs- oder Heilmittelbudget signifikant überschritten hat. Diesen Ersatzanspruch hat der Arzt zu tragen, obwohl ihm der eingeforderte Betrag nicht als Honorar für persönliche Leistungserbringung verbucht wurde.
Meine persönliche Motivation für dieses Buch hat der Pflegedirektor und Case-Management-Experte René Bostelaar sehr passend folgenderweise zusammengefasst:
»Vorbehaltsaufgaben einzelner Berufsgruppen haben ausgedient. Nur wer als Berufsgruppen und als Individuum offen und bereit ist für die tief greifenden Veränderungen, die z. B. mit Machtverlust, Verlagerung von Entscheidungskompetenz und Neuverteilung der Aufgaben einhergehen, leistet einen wirklich konstruktiven Beitrag im Gesundheitswesen.
Erst wenn wir Patienten als Kunden verstehen, sie ins Zentrum unserer Tätigkeiten rücken, uns als Dienstleistungserbringer verstehen oder verhalten und letztendlich unsere Arbeit danach organisieren, können die neuen Aufgaben des Gesundheitswesens erfolgreich umgesetzt werden. Dies betrifft ausnahmslos alle Berufsgruppen eines Krankenhauses«.1
Mit diesem Buch zum interdisziplinären Wundmanagement möchte ich einen Anreiz und Mut zur Veränderung in diesem Bereich setzen. Als Pflegefachkraft mit Zusatzqualifikationen im Bereich der Pflegeüberleitung/Pflegeberatung und Wundexpertin ICW e. V. arbeite ich seit über 15 Jahren an der Schnittstelle der stationären und ambulanten Versorgung. Von essenzieller Bedeutung war und ist für mich der Ausbau und die Intensivierung der Kommunikation mit allen beteiligten Berufsgruppen. Da nach wie vor unterschiedliche sektorale Rahmenbedingungen und gesetzliche Voraussetzungen bestehen und zudem schwindende Ressourcen unser Gesundheitswesen prägen, können Versorgungseinbrüche nur durch eine adäquate Zusammenarbeit aller minimiert werden.
Grundlage dieses Handbuches ist für mich meine Fallstudie Case Management zum Zentralen Wundmanagement der Neckar Odenwald Kliniken am Krankenhausstandort Buchen im Rahmen meiner Weiterbildung zum
Pflegeberater nach § 7a SGB XI an der Bayerischen Pflegeakademie München 2014.
Wichtig
Unsere betroffenen Patienten müssen im Mittelpunkt des Handels stehen und nicht im Wege! Sie bestimmen die Handlungen und die Zielsetzung unseres Vorgehens, nicht einzelne Kompetenzen oder Berufsgruppen.
In diesem Handbuch möchte ich Ihnen die Arbeit unseres Netzwerks und – als zentralen Bestandteil – unsere gemeinsame Dokumentation, den Wundüberleitungsbogen, vorstellen. Ebenso ist mir wichtig, den Ablauf der Überleitung sowie bereits bestehende Arbeitsergebnisse unseres Netzwerks praxisnah zu schildern.
Das Besondere dabei: Autoren aus vielen Fachbereichen haben an dem Buch mitgewirkt und informieren aus ihrem Blickwinkel über das Thema. Das ermöglicht eine interdisziplinäre Sicht, die für diesen Bereich so wichtig ist und von uns gefordert wird.
Den beteiligten Kolleginnen und Kollegen bin ich für diese Unterstützung sehr dankbar.
Buchen, im Juni 2016
Andrea Mader
_______________
1 Bostelaar, Rene A. (Hrsg.) Case Management im Krankenhaus. Aufsätze zum Kölner Modell in theorie und Praxis. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2008 S. 31 u. S. 37
Gerade der Bereich der Wundversorgung hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und ist von vielen neuen Erkenntnissen geprägt, die verbunden sind mit einem hohen Anspruch steter Aktualität. Grundvoraussetzung dafür ist die Bereitschaft zur Qualifikation und zu steter Erneuerung der Fachkompetenz in diesem Bereich.
Unumstritten ist die Komplexität in der Wundversorgung, denn die Behandlung von Menschen mit chronischen Wunden erfordert ein detailliertes Fachwissen und eine Spezialisierung der Behandler. Moderne Wundversorgung bedeutet Diagnostik und Kausaltherapie.
»Die eine ›Standardtherapie‹ für Wunden existiert nicht. Auf den individuellen Wundzustand muss mit einer adäquaten, individuellen Therapie reagiert werden«.2
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