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Das Buch ist ein Ratgeber für die Erstellung professioneller Präsentationen und für die visuelle Gestaltung von Informationen.
Das Buch enhält auf 420 Seiten 2000 farbige Ideen, Diagramme, Zeichnungen, Infografiken etc. sortiert nach Themen aus Beruf und Privatleben.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2015
Präsentations-
Grafiken
2000 Vorlagen und Ideen für PowerPoint und Impress
Zsolt Szabó
Alle Rechte, auch die der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm, eBook oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für die Funktion einzelner Tipps oder Programme oder von Teilen derselben. Insbesondere übernimmt er keinerlei Haftung für eventuelle aus dem Gebrauch resultierende Folgeschäden.
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© Copyright 2013 Zsolt Szabó Eigenverlag, www.convins.de, [email protected]
Buch Bestellung: www.convins.de/catalog
Zum Anspruch dieses Buches
Dieses Buch wurde für Leser geschrieben, die professionelle Präsentationen erstellen möchten oder nach Anregungen für die visuelle Gestaltung von Informationen suchen und dazu Zeichenprogramme verwenden. Das Buch möchte Designern, Grafikern, Beratern, Ingenieuren, Projektleitern und allen Interessierten helfen, Präsentationen zu optimieren und Visualisierungsprobleme zu beheben.
Dieses Buch erhebt nicht den Anspruch, ein streng wissenschaftliches Buch zu sein. Es befasst sich nicht mit den wahrnehmungspsychologischen, erkenntnis-theoretischen und künstlerischen Aspekten, die die Thematik der Visualisierung aufwirft, sondern möchte vielmehr ein praktischer Ratgeber sein. Es gibt Antworten auf die Frage, welche Formen der Visualisierung angemessen für eine Präsentation sind und bietet eine Vielzahl von konkreten Vorlagen an. Lange Texte wurden nach Möglichkeit vermieden, auf die visuelle Darstellung wurde besonderer Wert gelegt. In diesem Buch wird der Einfachheit halber i. A. die männliche Wortwahl benutzt, das Buch richtet sich jedoch gleichermaßen an weibliche wie männliche Leser.
Probleme der Informationsflut
Informationen begegnen uns auf Schritt und Tritt. Täglich versorgen uns Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen sowie zunehmend Handy und Internet mit neuen Informationen. In den sich rasant entwickelnden Gebieten der Datenverarbeitung, der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie des Wissensmanagements spielen Informationen eine wesentliche Rolle.
Aufgrund der begrenzten Fähigkeit des Menschen zur Aufnahme und Verarbeitung von Informationen besteht aber die Gefahr, dass vorliegende Informationen nicht hinreichend berücksichtigt werden. Alles, was über eine Schwelle hinausgeht, führt zu einer lnformationsüberlastung. Mit nüchternen Fakten allein überzeugt man heutzutage längst nicht mehr. Aus diesem Grund erfahren Grafiken, Bilder und Visualisierungen trockener Zahlenkolonnen und Sachverhalte zunehmende Verbreitung. Bilder leisten unterbewusste Überzeugungsarbeit und ersparen damit dem Referenten lange Erklärungen. Es ist daher geradezu notwendig, auch Methoden der Visualisierung von Informationen zu entwickeln bzw. anzuwenden.
Der überwiegende Teil der betriebswirtschaftlichen und technischen Literatur beschäftigt sich allerdings nur mit der Frage, welche Daten und Informationen für eine qualitativ hochwertige Entscheidung notwendig sind. Dabei besagen Erkenntnisse der Psychologie, dass der Mensch mehr grafische bzw. bildliche Informationen aufnehmen und verarbeiten kann als Zahlen oder Text. Und doch – wer kennt sie nicht, die Präsentationen, die aus einem Buch kopiert sind, keine Farbkontraste bieten, kleine Schriften verwenden, im Auditorium von der letzten Reihe aus kaum lesbar sind, ohne Überschriften und ohne erkennbare Strukturen aufgebaut sind? Ziele, Inhalte, Strukturen und die Botschaft derartiger Präsentationen bleiben verborgen bzw. der Fantasie des Betrachters überlassen.
Aufbau des Buches
Nach dem Vorwort werden in Kapitel II der Begriff der Präsentation, die Analyse der Zielgruppe sowie der Aufbau und Inhalt einer Präsentation beschrieben. In Kapitel III werden Methoden der Visualisierung erläutert. Im zentralen Kapitel IV findet der Leser zahlreiche Vorlagen aus der Praxis. Zur besseren Handhabung wurden die Vorlagen im Gegensatz zu herkömmlicher Literatur systematisch nach beruflichen und Themen des täglichen Lebens gegliedert.
Was zum Thema gehört, hier aber unberücksichtigt bleibt
Dieses Buch kann nicht alles, was zum Thema Präsentationen gehört, berücksichtigen und manches nur streifen. Dort, wo dieses Buch an seine Grenzen stößt, geht es selbstverständlich weiter – dazu wird auf die einschlägige Literatur verwiesen; zum Thema Präsentationen existiert eine umfassende Literatur.
Die Anschauung ist das Fundament der Erkenntnis.
Johann Heinrich Pestalozzi
Wen das Auge nicht überzeugen kann, überredet auch der Mund nicht.
Franz Grillparzer
Je komplexer Informationen und Zusammenhänge sind, desto wichtiger wird es, diese durch Bilder zu visualisieren.
Der Begriff der Präsentation wird in der Literatur in vielerlei Bedeutung verwendet. In diesem Buch wird unter einer Präsentation[1] die Vermittlung einer Menge an Informationen (Zahlen und Fakten) mit visuellen Hilfsmitteln an eine Zielgruppe verstanden (Bild 1 ). Eine Präsentation besteht i. A. aus mehreren Folien (Seiten). Präsentationen werden heute fast ausschließlich nur noch mit Zeichenprogrammen erstellt.
Bild 1 Informationen: Zahlen und Fakten
Diese Form der Informationsvermittlung ist sehr effizient. So zeigen Untersuchungen, dass Menschen Informationen am besten im Gedächtnis behalten, wenn diese durch Sehen, Hören, Reproduktion und Personenorientierung präsentiert werden (Bild 2).
Bild 2 Was Menschen im Gedächtnis behalten.[2]
Wenn die Begriffe sich verwirren, ist die Welt in Unordnung.
Konfuzius
Ziele
Bei einer Präsentation vor einer Zielgruppe verfolgt der Referent ein Ziel, das er mit der Präsentation erreichen möchte. Dieses Ziel entscheidet auch über die Wahl der richtigen Visualisierung. Auf die folgenden Fragen sollte daher der Referent eine Antwort finden:
Was sind die Ziele der Präsentation?
Soll die Präsentation sachlich oder emotional wirken?
Sind Vereinfachungen möglich?
Wie viel Zeit und Geld kann für Realisierung eingesetzt werden?
Welche grafischen oder technischen Hilfsmittel stehen zur Verfügung?
Zielgruppenanalyse
Ist ein Vortrag sehr wichtig oder finden vor einer Zielgruppe wiederholt Präsentationen statt, so zahlt sich eine detaillierte Zielgruppenanalyseaus:1,[3]
nWer ist die Zielgruppe?
nWelchen Sprachschatz und Kenntnisstand hat die Zielgruppe?
nWelche Informationen erwartet die Zielgruppe?
nWelche Voreinstellung hat die Zielgruppe zum Thema?
nWie ist der Grad der Betroffenheit der Zielgruppe durch das Thema?
nWelche Persönlichkeitstypen befinden sich in der Zielgruppe?
nWarum sind die Teilnehmer anwesend?
nGibt es Problem- oder Wunschthemen?
Wenn Sie wenig Zeit für die Vorbereitung haben und vor einem bestimmten Zuhörerkreis nur ein einziges Mal präsentieren, dann versuchen Sie wenigstens, auf die ersten drei Fragen eine Antwort zu finden.
Die ideale Präsentation gibt es nicht. Es gibt immer nur eine gute Präsentation für konkret anzusprechende Zielgruppen und für jeweils konkrete Ziele.
Eine Präsentation soll Informationen an eine Zielgruppe vermitteln. Das klingt einfach, ist jedoch eine gewaltige Herausforderung. Denn Komplexität der Probleme im Alltag, in Wirtschaft und Politik, ein ständiges Überangebot an Information und chronischer Zeitmangel insbesondere im Berufsleben beherrschen heute alles.
Die Gestaltung einer Präsentation und von Folien folgt anderen Regeln als die Gestaltung einer Webseite oder eines Buches. Webseiten und Bücher müssen auf einer Seite oder mehreren Seiten alle vorhandenen Informationen vermitteln. Bei einer Folie hingegen gibt es einen Referenten, der moderiert, ergänzt und erklärt. Da die Lesenden unterschiedliche Lesetempi haben und die Präsentationszeit vom Referenten bestimmt wird, ist eine Reduktion auf wenige, zusammenfassende Punkte nötig. Eine geringe Informationsdichte begünstigt auch die Aufmerksamkeit der Zuhörenden, da sie nicht durch langes Lesen abgelenkt werden. Deshalb fassen Sie sich bitte kurz, reduzieren Sie die Inhalte auf das Notwendigste. Als Faustregel gilt, dass pro Folie möglichst nur eine komprimierte Aussage und kaum optische Nebeninformationen enthalten sein sollten. Bereits in den ersten Minuten Ihrer Präsentation entscheidet sich, ob das Auditorium Ihnen weiter zuhört.
Wenn Sie für Ihre Präsentation Informationen und Argumente gefunden haben, müssen Sie diese noch strukturieren, auf das Wesentliche reduzieren und in eine Reihenfolge bringen. Meist ergibt sich diese Reihenfolge zwangsläufig oder automatisch aus dem Thema.
Anker für das Gedächtnis
Versuchen Sie, an geeigneten Stellen Anker in Ihre Präsentation einzubauen. Machen Sie sich bewusst, was bei einer Präsentation am besten im Gedächtnis haften bleibt:[4]
Wir ertrinken in Informationen und hungern nach Wissen.
John Naisbitt
Information erfüllt eine Stellvertreterfunktion.
Werner Gitt
Anker
Beschreibung
Analogien
Auf Bekanntes zu verweisen wirkt glaubhaft und vertraut.
Übertreibungen
Das Werkzeug von Kabarettisten und Clowns. Selbst Alltägliches fällt aus dem Rahmen heraus, wirkt komisch und grotesk.
Aha-Erlebnisse
Realistisch, es ist tatsächlich passiert und kann auch anderen passieren.
Anwendungs-möglichkeiten
Konkreter Nutzen für die Zielgruppe wird angeboten.
Gefühle
Jeder ist für Gefühle zugänglich.
Konzepte
Neue Ideen, noch im Bereich der Vision, ästhetisch, futuristisch, positiv wirken interessant.
Ergebnis eigener Arbeit
Was man selbst erlebt, erarbeitet hat, wirkt immer authentisch und glaubhaft.
Was verstärkt wurde
Aus der Masse herausragen, der Porsche-Effekt schlechthin. Jeder findet einen Porsche interessant, obwohl es auch nur ein Auto ist.
Anfang und
Ende
Am Anfang einer Präsentation herrscht die größte Aufmerksamkeit, sie lässt im Verlauf immer mehr nach und nimmt am Ende wieder zu.
Wünsche und Abneigungen der Zielgruppe
Zuhörer sind Menschen mit Wünschen und Abneigungen. In Bild 3 sind die wichtigsten Empfehlungen, was eine Präsentation wertvoll macht und was vermieden werden sollte, aufgelistet.
Was Ihre Zuhörer schätzen
ìleicht verständliche Informationen für die eigenen Bedürfnisse
ìneue, interessante Tatsachen und Gedanken
ìmit Fakten untermauerte Aussagen, präzise Informationen
ìnotwendige Fachausdrücke mit Erklärungen
ìübersichtliche Strukturen und Inhaltsangaben
ìZusammenfassungen und Wiedereinstiegshilfen
ìklare Entscheidungsgrundlagen, Vorschläge oder Anweisungen
ìInspiration
ìeigene Wertschätzungen, eigene Emotionen
Was Ihre Zuhörer ablehnen
îkein Bezug zu Bedürfnissen, fehlender Nutzen
îkomplizierte und mit Details überladene Informationslawinen
îaufgewärmte und unerhebliche Informationen
îunbewiesene Behauptungen und als Tatsachen hingestellte Meinungen
îFachchinesisch und unverständliche Abkürzungen
îlangatmige, vage und nichtssagende Ausführungen
îfehlende Gliederung, rätselhafte Zusammenhänge
îschwammige Aussagen und unausgegorene Ideen
îLangeweile und Peinlichkeiten
îSchmeichelei und Arroganz
Bild 3 Zielgruppenorientierung — der Schlüssel zum Erfolg1
Anzahl Folien
Zu der Menge an Informationen (Seiten, Folien), die sinnvollerweise in einer Präsentation dargestellt werden sollten, und den jeweils empfohlenen Qualitäten der Visualisierung gibt folgende Tabelle eine Orientierung:
Typ der Präsentation
Länge [Min]
Länge [Max]
Anzahl Teil-nehmer
Minuten/ Folie
Qualität Visualisierung
Arbeitssitzung
30
60
5–10
5
˜
Projektbesprechung
20
40
5–10
2
˜˜
Vorstandspräsentation
10
30
5–10
3
˜˜˜
Fachvortrag
30
45
10–50
1
˜˜
Motivationskonferenz
20
30
15–50
1
˜˜˜
Verkaufspräsentation
15
30
15–20
2
˜˜
Standpunkt
5
15
10–15
3
˜˜˜
Informationsveranstaltung
30
90
10–50
2
˜˜˜
Legende: Qualität˜gering˜˜mittel˜˜˜hoch
Bild 4 Typen einer Präsentation1
Ein äußerst pragmatisches Qualitätskriterium für eine Präsentation ist der KLV-Check (Kinder, Laien, Vorstände): Die Präsentation sollte lebendig und farbig (auch im übertragenen Sinne) gestaltet sein, Kinder sollten sie interessant finden, sich direkt betroffen fühlen. Selbst für Laien und Zuhörer ohne spezielle Vorkenntnisse sollte die Präsentation verständlich sein. Und schließlich sollte eine Präsentation sich an der knapp bemessenen Zeit von Vorständen orientieren, belastbare Fakten enthalten und schlüssige Lösungen anbieten. Eine Präsentation bzw. jede einzelne Folie sollte den KLV-Check bestehen.
Ist Ihre Präsentation fertig gestellt, so sollten Sie nochmals jede Folie daraufhin untersuchen, ob Sie eventuell eine oder mehrere der folgenden Todsünden eingebaut haben:
Zu viel Information (der „Klassiker“, die ganze Welt auf einer Folie, zu viele Zahlen auf einmal, zu viele Details auf einmal).
Zu wenig Großzügigkeit wirkt kümmerlich (zu dünne Linien, zu kleine Objekte).
Zu kleine Schrift (Vorlagen werden einfach über ein Kopiergerät auf Folie gebracht).
Zu wenig Bilder oder Grafiken (obwohl dadurch Informationen besser vermittelt werden könnten).
Ziffern und Texte zu abstrakt, unanschaulich, nicht merkbar und langweilig (keine Anwendung von Designelementen).
Keine Farbe bzw. zu viele Farben (schwarzweiß aus dem Kopierer bzw. als mutige Alternative Nutzung aller 16,8 Millionen Farben eines Computers).
Zu viele Folien (mehr als eine Folie pro Minute ist als Durchschnitt auf jeden Fall zu viel).
Menschen sind in erster Linie „Augentiere“; die Mehrzahl sitzt im Zweifel lieber vor dem Fernseher, DVD-Player, surft im Internet, geht ins Kino oder hantiert mit Smartphone oder Tabellet PC als vor dem Radio zu sitzen. Die Mediengewohnheiten und technologischen Möglichkeiten bewirken zunehmend eine visuelle Darstellung und Aufbereitung von Daten und Informationen.
Das Wort Visualisierung steht für eine Vielzahl von Be-griffen, die in Umgangssprache und Fachliteratur häufig synonym verwendet werden: Abbildung, Grafik, Schaubild, Bild, Veranschaulichung, Illustration etc. Visualisierung ist eine Methode, um abstrakte, nicht bildliche Begriffe und Sachverhalte dennoch auf visuellem Wege zugänglich zu machen.
Bild 5 Wahrnehmungs- und Erkenntnissystem
Durch Visualisierung wird der Prozess der menschlichen Informationsaufnahme vom Erkenntnissystem zum Wahrnehmungssystem verlagert. Informationen werden derart präsentiert, dass das Auge wichtige Merkmale schnell unterscheiden kann, bevor das Gehirn diese zu verarbeiten beginnt. Das Erkenntnissystem operiert in einem Zeitbereich von einigen 100 Millisekunden bis hin zu mehreren Minuten. Das Wahrnehmungssystem operiert in einem Zeitfenster von 10 bis 100 Millisekunden, also sehr viel schneller (Bild 5).
Das wichtige Thema der Visualisierung von Information führt allerdings noch ein regelrecht stiefmütterliches Dasein. Der Grund liegt darin, dass Erfahrungen mit dem Thema Visualisierung überwiegend dort vorhanden sind, wo die Themen Daten, Informationen und Wissensmanagement keinen beherrschenden Einfluss haben. Die größte Erfahrung mit dem Thema Visualisierung haben häufig Grafikdesigner, Journalisten, Film- und Fern-sehmitarbeiter sowie Werbefachleute und Künstler. Dieser Personenkreis weiß genau um die Wirksamkeit der Visualisierung.
Informationen sind nur so gut wie sie aufgenommen und verstanden werden können. Insbesondere bei der Kommunikation und der Wahrnehmung können Verluste auftreten (Bild 6). Es ist daher sinnvoll und notwendig, einen gewissen Aufwand für die Kommunikation und Visualisierung zu betreiben.
Bild 6 Übermittlung von Information
Eine professionelle Visualisierung bietet viele Vorteile:
ìVisuelle Darstellungen sind effizient und werden als attraktiv empfunden,
ìkomplizierte Sachverhalte können mit einem Blick geistig erfasst werden,
ìVisualisierungen wecken Aufmerksamkeit und Neugier,
ìVerknüpfungen und Zusammenhänge zwischen den einzelnen Elementen eines Sachverhalts können häufig besser dargestellt werden,
ìdas gleichzeitig optisch und akustisch Aufgenommene bleibt im Gedächtnis besser haften,
ìvisuelle Darstellungen vermindern den Redeaufwand,
ìdurch gemeinsam betrachtete Darstellungen ist eher gesichert, dass bei allen Zuhörern die gleiche Vorstellung und das gleiche Verständnis vom Sachverhalt entsteht.
Leider stehen der Aufwand einer Visualisierung und der Wert des zu visualisierenden Objektes häufig in einem krassen Missverhältnis zueinander. So wird z. B. bei Zigaretten, einem Objekt mit geringem Wert, sehr viel in einen visuellen Werbeaufwand investiert. Ausgeglichen stellt sich die Situation bei Automobilen dar – dort wird für Objekte mit beträchtlichem Wert ein entsprechender visueller Aufwand betrieben. Dahingegen steht in vielen Vorlesungen (jedenfalls hat der Autor dies so in Erinnerung) der Aufwand für eine Visualisierung in größtem Missverhältnis zum Wert. In Vorlesungen wird Humankapital erzeugt, also der höchste Wert überhaupt. Der Aufwand für Visualisierung kann also gar nicht hoch genug sein (Bild 7).
Bild 7 Zusammenhang zwischen dem Aufwand einer Visualisierung und dem Wert des zu visualisierenden Objektes
Methoden der Visualisierung
Drei grundsätzliche Methoden für die Visualisierung von Informationen sind bekannt, die im Folgenden vorgestellt werden sollen (Werner Gaede)50:
Hierbei handelt es sich um die ureigene Domäne von Künstlern und Kreativen. Durch schöpferische Tätigkeit wird Schönes und Neues geschaffen. Der Aufwand ist hoch, kreative Spezialisten sind notwendig, die Methode kann sehr zeitaufwendig sein. Die dazu nötige Kreativität ist leider nur sehr begrenzt erlernbar. Bekannte Kreativitätstechniken führen zwar in anderen Bereichen zu Erfolgen, lassen sich aber nur sehr eingeschränkt auf Kunst und Visualisierung anwenden. Einen ersten Ansatz bieten hier die neun visuellen Merkmale des Blickfeldes (Bild 8): Form, Farbe , Helligkeit, Größe, Anordnung, Textur, Richtung, Räumlichkeit und Bewegung. Durch Modifikation, Verfremdung, Kombination etc. dieser visuellen Merkmale können erste experimentelle Schritte in Richtung intuitive Visualisierung gemacht werden.
Bild 8 Katalog von neun visuellen Merkmalen des Blickfeldes[5]
Unbewusst lässt man sich von bekannten Assoziationen, Analogien, Gestaltungsbeispielen, Vorlagen etc. inspirieren. Dabei ist der Zufall von entscheidendem Einfluss. Der Aufwand ist mittelmäßig, kreative Spezialisten sind nicht notwendig, die Methode kann jedoch zeitaufwendig sein. Der Erfolg ist nicht gesichert.
Diese Methode kann als eine Kombination aus den ersten beiden Methoden betrachtet werden. Bewusst werden vorhandene Vorlagen gesichtet und für die eigenen Zwecke modifiziert. Nötig ist ein entsprechend vollständiger und strukturierter Satz an Vorlagen. Der Aufwand ist gering, kreative Spezialisten sind nicht notwendig, die Methode führt in den meisten Fällen sehr schnell zum Erfolg. In diesem Buch wurde aus den eben genannten Gründen der systematische Ansatz für die Visualisierung von Informationen gewählt (Kapitel Vorlagen).
Ein Sachverhalt ist denkbar, heißt, wir können uns ein Bild von ihm machen.
Ludwig Wittgenstein
Es kommt nicht darauf an, wie eine Sache ist, es kommt darauf an, wie sie wirkt.
Kurt Tucholsky
Dinge wahrzunehmen ist der Keim der Intelligenz.
Laotse
Die Augen machen's.
Die besten Ideen sind Gemeingut!
Lucius Seneca
Phantasie ist wichtiger als Wissen.
Albert Einstein
Erzähle es mir und ich vergesse. Zeige es mir und ich erinnere mich. Lasse es mich TUN und ich verstehe es.
Konfuzius
Gestaltungshinweise
Allgemeingültige und feststehende Regeln für eine gute Visualisierung gibt es nicht, es lassen sich jedoch für alle Methoden der Visualisierung einige Empfehlungen formulieren [6],7:
nFolien sollten das Querformat DIN A4 haben (Druck).
nAuf einer Folie sollten nicht mehr als sieben bis neun Zeilen untereinander stehen.
nEinfachheit ist Trumpf, damit der Betrachter die Aussagen sofort versteht.
nDas Wiederholen von Designelementen wirkt einheitlich.
nFolien sollten ein einheitliches Qualitätsniveau haben.
nSehgewohnheiten sollten berücksichtigt werden: Was links steht, wirkt stärker als die Darstellungen rechts, was rechts steht, wird jedoch zuerst angeschaut.
nKlarheit hat Vorrang vor Schönheit, mit Effekten sollte sparsam umgegangen werden.
nFür die exakte Darstellung weniger Daten bietet sich die Form einer Tabelle an.
nFür die Darstellung großer Mengen an Daten oder Trends sind Grafiken besser geeignet.
nFarben sollten professionell eingesetzt werden (siehe Kapitel 3.7).
nDie Betrachter müssen Schriften leicht lesen können (siehe Kapitel 3.8).
nBilder gezielt einsetzen, doch Vorsicht: Lieber keine Bilder als Bilder schlechter Qualität verwenden (siehe Kapitel 3.9 ).
Farben sind visuelle Wahrnehmungen, die durch Licht hervorgerufen werden. Farben können auf vielfache Weise auf den Menschen einwirken und Emotionen ansprechen. Farben sind häufig mit Ereignissen, Gefühlen und Stimmungen verknüpft und haben in den unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften verschiedene Bedeutungen.
Bedeutungen von Farben
Farben werden sehr vielseitig verwendet, z. B. aus zeremoniellem Anlass oder für Feierlichkeiten, um vor Gefahr zu warnen oder um aufzumuntern, um zu beruhigen oder um Aufmerksamkeit zu erregen, um Spannung, Magie und Kontrast zu schaffen etc.[7] Die Art und Weise, wie Farbe wahrgenommen wird, wird oft durch die Umstände beeinflusst, unter denen sie gesehen wird. Einige Farben haben in westlichen Kulturen spezielle Bedeutungen:7 Schwarz bewirkt einen seriösen und vornehmen Eindruck. Blau wird als verlässlich und kühl empfunden. Braun, die Farbe der Erde, erweckt Emotionen wie gesund und realistisch. Grau macht den Eindruck von neutral und kühl.
Bild 9 Bedeutungen von Farben7
Grün symbolisiert den Umweltgedanken. Orange ist eher emotional und positiv. Pastell ist eine jugendliche und sanfte Farbe. Mit Purpur werden die Eigenschaften üppig und königlich verbunden. Rot ist die Signalfarbe schlechthin, es wird leidenschaftlich, gefährlich und heiß. Weiß als Nichtfarbe macht den Eindruck von friedlich und sauber. Gelb, die Farbe der Sonne, bewirkt naturgemäß heitere Gefühle.
Anwendungsmöglichkeiten für Farben
Farben sollten verwendet werden, um zu verbessern oder zu verdeutlichen, was gezeigt werden soll, und nicht nur zur Ausschmückung. Farben sollten den Informationsgehalt einer Folie steigern und nicht nur Aufmerksamkeit erwecken. Menschen wünschen sich Harmonie – Farben sollten daher ästhetisch und gleichzeitig funktionell sein. Die Anwendung von Farben ist insbesondere sinnvoll, wenn
netwas für den Betrachter von größtem Interesse sein könnte,
nHauptthemen herausgestellt werden sollen,
nangezeigt werden soll, dass Daten den gewohnten Bereich verlassen,
nunerwartete Ereignisse signalisiert werden sollen,
nVergleiche von verschiedenen Datensätzen angestellt werden,
nverwandte Themen verbunden werden sollen,
ngrößere Bereiche aufgeteilt werden sollen.
Wahl der Farbe
Farben und Farbtöne bestimmen den Stil und die Persönlichkeit einer Präsentation. Die Wahl der Farbe in einer Folie hängt jedoch von einer Vielzahl von Faktoren ab. Ein Einfarbschema (d. h. schwarze Schrift und zusätzlich eine Farbe aus dem Farbkreis) wirkt einheitlich (Bild 10). Grundsätzlich sind helle Farben besser dafür geeignet, große Bereiche und wichtige Texte hervorzuheben. Kontraste erzeugen Aufmerksamkeit. Rot-Grün-Kombinationen sollten jedoch ganz vermieden werden – sie wirken auf die meisten Betrachter unangenehm. In Bild 11 sind Beispiele für so genannte „kalte“ und „warme“ Farben zu sehen; diese Bezeichnung kommt von dem entsprechenden Eindruck, den die Farben bei dem Betrachter hinterlassen.
Bild 10 Ein Einfarbschema (eine Farbe aus dem Farbkreis) wirkt einheitlich
Bild 11 Kalte und warme Farben
Falls es Normen oder eine Corporate Identity gibt, sollten die Farben daran orientiert werden. Grundsätzliche Überlegungen lassen sich gut anhand des Farbenkreuzes anstellen (Bild 12). Sollen Farben Ruhe oder Dynamik vermitteln? Stehen ästhetische oder praktische Gesichtspunkte im Vordergrund?
Bild 12 Farbenkreuz
Kombination von Farben
Nicht jede Farbkombination wirkt ästhetisch. Mit dem Farbkreis ( Bild 13 bis Bild 15) können zusammenpassende Farbkombinationen herausgefunden werden.7 Ein Komplementärfarbschema, bei dem die Farben im Farbkreis direkt gegenüberliegen, ist ein Blickfang. Ein verwandtes Farbschema, bei dem die Farben im Farbkreis nah beieinander liegen, wirkt besänftigend und harmonisch. Ein Kontrastfarbschema, bei dem die Farben im Farbkreis gleiche Abstände voneinander haben, wirkt ausgewogen. Bild 16 zeigt exemplarisch Beispiele für Farbkombinationen.
Bild 13 Ein Komplementärfarbschema (Farben, die einander im Farbkreis direkt gegenüberliegen) ist ein Blickfang
Bild 14 Ein verwandtes Farbschema (Farben, die im Farbkreis nah beieinander liegen) wirkt besänftigend und harmonisch
Bild 15 Ein Kontrastfarbschema (Farben, die im Farbkreis gleiche Abstände voneinander haben) wirkt ausgewogen
Bild 16 Beispiele für Farbkombinationen
Farbverläufe
Durch Variation der Helligkeit der gewählten Farbe kann ein Bereich in einer Folie abwechslungsreicher und interessanter gestaltet werden. Das Auge wandert üblicherweise vom dunklen zum hellen Teil. Mit diesem Effekt lassen sich gut Abläufe oder Veränderungen signalisieren.
Bild 17 Farbverläufe
Schrift ist neben Bild und Ton das Kommuni-kationsmedium zwischen dem Referenten und dem Auditorium und ihr kommt damit eine hohe Bedeutung zu. Die Wahl der Schrift(en) ist häufig eine Thematik für sich. Die riesige Anzahl von Schriften, die in heutigen Zeichenprogrammen verfügbar sind bzw. aus dem Internet installiert werden können, verleitet zu zeitaufwendigen Experimenten und zu regelrechten Spielwiesen. Der Autor empfiehlt daher das Prinzip der einfachen Lesbarkeit. Verwenden Sie immer ARIAL – diese Schrift ist in Windows vorinstalliert, sie ist klar und einfach zu lesen. Bitte mischen Sie keine Schriftarten und -größen. Dies führt im Auditorium immer zu bewussten oder unbewussten Interpretationsversuchen und damit zu Ablenkung. Verwenden Sie eine Schriftgröße von 24 Punkt, fett für die Überschriften und 18 Punkt für den restlichen Text. Bitte nicht kleiner! Dies hat gleich zwei Vorteile: Die Folien sind gut lesbar und Sie werden merken, dass Sie nur eine begrenzte Menge an Informationen pro Folie unterbringen. Eine Wohltat für das Auge! Das Auditorium wird es Ihnen mit Sympathie und Wachheit danken.
Ausnahmen, die es natürlich immer gibt, finden Sie auch in diesem Buch, z. B. im Kapitel Vorlagen: Text, Buchstaben.
Als visuelle Hilfsmittel bieten sich in einer Präsentation Bilder, Fotos und Illustrationen an. Bilder und Fotos werden über Form und Farbe intuitiv ganzheitlich wahrgenommen. Bilder und Fotos sollten möglichst Gegenstände des täglichen Lebens zeigen, da diese lebendiger wirken. Menschen sind interessanter als Gegenstände. Die emotionale Wirkung von Fotos, insbesondere wenn Menschen abgebildet sind, darf nicht unterschätzt werden. Porträts werden intensiver betrachtet als Ganzaufnahmen. Innerhalb eines Porträts ziehen die Augen der gezeigten Person die Blicke am meisten an. Gruppenbilder wirken interessanter als Bilder von Einzelpersonen. Farbige Bilder sind anziehender als schwarz-weiße. Illustrationen sind besser geeignet, wenn es darum geht, in der Präsentation eine gewisse Stimmung zu erzeugen. Das Internet bietet heute eine Fülle an Bildquellen. In Bild 18 wird ein kleiner Auszug an Bildquellen aufgelistet.
Anbieter
Download Link
Andreas Dittberner
http://www.aboutpixel.de
Michael Rohde
˜
http://www.bilderkiste.de
DIGITALSTOCK GmbH
http://www.digitalstock.de
Clipart.com, Getty Images
http://www.clipart.com/en
Mike Schmelzer
˜
http://www.picspack.de
Eugen Thome
˜
http://www.clickfreepic.de
Microsoft
˜
http://office.microsoft.com/en-us/images
Jupiterimages
http://www.jupiterimages.de
Photocase Addicts GmbH
http://www.photocase.de
MORGUEFILE
˜
http://www.morguefile.com
Stockphoto LP
http://www.istockphoto.com
adpic Bildagentur
http://www.adpic.de
Shutterstock Images LLC
http://www.shutterstock.com
Bild 18 Bildquellen, ˜Freeware
Verwenden Sie einen weißen Hintergrund. Sollte dies in einzelnen Fällen langweilig wirken, zeichnen Sie ein Rechteck und wählen Sie dafür eine helle und warme Farbe. Alles andere ist Informationsüberflutung. Ausnahmen, die es natürlich immer gibt, finden Sie auch in diesem Buch.
Informationen, die inhaltlich bedeutsam und für das Verständnis besonders förderlich sind, sollten markiert oder ausgezeichnet (hervorgehoben) werden.[8] Bei der Auszeichnung sollte auf Ausgewogenheit geachtet werden; denn werden Informationen zu sehr in den Vordergrund gestellt, so können das ästhetische Feingefühl und der Gerechtigkeitssinn empfindlich gestört werden.
Drei Arten von Auszeichnungen lassen sich unter-scheiden:
konventionelle Auszeichnungen
unkonventionelle Auszeichnungen
Lupe
Konventionelle Auszeichnungen (für Texte)
Mit Unterstreichungen können wichtige Gesichtspunkte hervorgehoben werden. Allerdings sollten zeilenweise Unterstreichungen vermieden werden. Stattdessen ist ein Längsstrich am Rand des Textes angebracht, wenn die Unterstreichung zwei ganze Zeilen überschreitet. Weitere Möglichkeiten der konventionellen Auszeichnung sind:
KapitälchenGroSSbuchstabenfettunterstreichenGravurschattiertUnkonventionelle Auszeichnungen
Eine Bereicherung für die Gestaltungsmöglichkeiten stellt das Auszeichnen von Informationen und Texten nach unkonventionellen und selbst erfundenen Methoden dar.8
Lupe
Wichtige Teile einer Information oder Elemente einer Menge von Informationen werden vergrößert dargestellt und erlauben so dem Betrachter, einen interessanten Fokus zu betrachten und gleichzeitig das Gesamtbild nicht aus den Augen zu verlieren.
Zeichenprogramme (genauer Vektorgrafikprogramme) sind Werkzeuge zur Erstellung von Zeichnungen. Geometrische Objekte werden als Vektoren gespeichert (daher der Name). Zeichenprogramme bieten einfache Funktionen zum Erstellen geometrischer Objekte wie Linien, Rechtecke oder Kreise an, aber auch umfangreichere Funktionen zum Erstellen und Bearbeiten komplexerer Formen und Farben. Prinzipiell lassen sich kommerzielle und nicht kommerzielle (Freeware, Open Source) Programme unterscheiden. Die Funktionsvielfalt und Qualität beider Gruppen nähert sich immer mehr aneinander an.
Eine Übersicht über gängige Zeichenprogramme für das Betriebssystem Windows gibt die nachfolgende Tabelle:
Name
Download Link
Adobe Illustrator
www.adobe.com
Calligra
˜
www.calligra.org/get-calligra
ConceptDraw
www.conceptdraw.com
CorelDraw
www.corel.com
Dynamic Draw
˜
http://dynamicdraw.com
Impress
˜
de.openoffice.org
Inscape
˜
http://inkscape.org
Macromedia Freehand
www.adobe.com
PowerPoint
www.microsoft.com
ThouVis
www.thouvis-software.com
Xara Designer
www.xara.com
xfig
www.xfig.org
yEd
˜
www.yworks.com
Zoner Draw
www.zoner.com
Bild 19 Zeichenprogramme, ˜Freeware
Flowchart-Programme
Flowchart-Programme (Programme zum Zeichnen von Ablaufdiagrammen) sind für den Zeichner wie für den Betrachter außerordentlich hilfreich, da grafisch dargestellte Informationen für den Menschen i. A. leichter verständlich sind als textliche Informationen.
Eine Übersicht über gängige Flowchart-Programme für das Betriebssystem Windows gibt die nachfolgende Tabelle:
Name
Download
ARIS Express
˜
www.ariscommunity.com
Edraw Max
www.edrawsoft.com
Gliffy
www.gliffy.com
iGrafx Flowcharter
www.igrafx.com
SmartDraw
www.smartdraw.com
Visio
www.microsoft.com
Bild 20 Flowchart Programme, ˜Freeware
PowerPoint ist ein Werkzeug zur Erstellung von Präsentationen. PowerPoint ist Teil des Office-Paketes der Firma Microsoft. PowerPoint ist das am weitesten verbreitete Zeichenprogramm. Seine große Beliebtheit lässt sich durch die einfache Bedienung und die Verwendung in der Geschäftswelt erklären. Gemäß Presseangaben ist PowerPoint auf über 250 Millionen Computern installiert und 95 % aller Präsentationen werden mit PowerPoint erstellt [9]. PowerPoint läuft auf dem Betriebssystem Windows. Wer Alternativen zu PowerPoint sucht, findet in Bild 19 einige Hinweise.
Impress ist ein Werkzeug zur Erstellung von Präsentationen. Es ist Teil des kostenlos erhältlichen OpenOffice-Pakets. Impress hat ähnliche Funktionen wie PowerPoint und ist sogar mit diesem kompatibel: Es lassen sich PowerPoint-Präsentationen importieren und bearbeiten und Dateien lassen sich im PowerPoint-Format abspeichern. Impress läuft auf allen gängigen Betriebssystemen (Windows, Linux, Mac OS, Solaris).
Logische Mengenoperationen (Durchschnitt, Vereinigung)
In PowerPoint gibt es die Funktion, aus einzelnen Objekten eine Gruppe zu bilden. Möchte man dann um diese Gruppe einen einzelnen Rand zeichnen, erlebt man leider eine Enttäuschung () – der Rand wird nach wie vor um alle einzelnen Elemente gezeichnet. Um einen einzelnen Rand um eine Gruppe zu zeichnen, würde man die Funktionen logische Mengenoperationen und/oder Vereinigung benötigen, die in aktuellen PowerPoint jedoch nicht enthalten ist. Hier hilft das Programm Paket CorelDRAW Graphics Suite weiter.
Zuerst speichert man die PowerPoint -Folie im TIF-Format ab. Dann ruft man das Programm CorelTrace auf und öffnet die abgespeicherte TIF-Datei. Das Programm CorelTrace erzeugt aus der TIF-Datei eine Vektorgrafik. Diese Vektorgrafik wird gespeichert und mit dem Programm CorelDRAW geöffnet. Dort wird die Vektorgrafik selektiert, kopiert und dann in PowerPoint eingefügt. Eingepasste Vektorgrafiken werden immer als Gruppe eingefügt, d. h. die Gruppe muss noch aufgelöst werden. Zeichnet man nun um die Vektorgrafik einen Rand, so hat man den gewünschten Effekt. Völlig analog verhält es sich mit dem Effekt logische Mengenoperationen, Durchschnitt.
Bild 21 Logische Mengenoperationen (Vereinigung, Durchschnitt)
Bilder und Fotos einfärben
Häufig möchte man Bilder oder Fotos, die im Pixelformat vorliegen, schwarz-weiß oder in einer einzigen Farbe einfärben. PowerPoint kann Bilder, die im Pixelformat vorliegen, nicht bearbeiten – dies erreicht man mit dem Freeware-Programm IrfanView [10] oder dem Programm Photoshop von Adobe.
Verzerren
Nichtrechtwinklige Verzerrungen von Objekten sind in PowerPoint nicht möglich, es lassen sich lediglich einzelne Punkte verschieben. Hier hilft das Programm Paket CorelDRAW Graphics Suite weiter. Das Objekt wird in PowerPoint selektiert, kopiert und im Programm CorelDRAW eingefügt. Dort gibt es eine Funktion zur Verzerrung von Objekten. Danach wird das Objekt wieder selektiert, kopiert und in PowerPoint eingefügt.
Beispiele der Visualisierung von Informationen wurden pragmatisch nach Themen aus Beruf und täglichem Leben strukturiert und in Vorlagen abgelegt. In alphabetischer Folge sind das die Themen:
nAbhängigkeiten
nAbläufe
nAktivitäten
nAnalysen
nBewertung
nEntscheidung
nGeschäftsprozess
nHistorie
nKettenreaktion
nKommunikation
nKonflikt
nLandkarten
nLeitbild
nMind-Map
nNetzwerke
nOrganisation
nOrientierung
nPlus/Minus
nPortfolio
nProjekt
nSoziologie
nStrategie
nStruktur, Relation
nSzenario
nTexte
nVeränderung
nVerworrenheit
nVision, Zukunft
nWertschöpfungskette
nWiderstand, Hindernis
nWorkshop
nZahlen
nZeichen
nZiele
nZufall
Dies ist kein streng wissenschaftlicher Ansatz, insbesondere gibt es Überschneidungen; so kann z. B. jede Information auch mit Texten dargestellt werden. Die Liste von Themen erhebt auch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Der Ansatz war schlicht, möglichst viele Themen aus Beruf und täglichem Leben in einer noch überschaubaren Liste unterzubringen.
Passende Vorlage finden
Es gibt nun zwei grundsätzliche Vorgehensweisen, um eine passende Vorlage zu finden:
Ist das Thema der Visualisierung bekannt und in der Vorlagensammlung existent, wird dort nachgeschlagen und eine passende Vorlage ausgewählt.
Ist das Thema der Visualisierung abstrakt, nicht unmittelbar einzuordnen oder in der Vorlagensammlung nicht existent, kann eine erste grobe Einordnung des Themas anhand Bild 22 erfolgen. Dort wo sich farbige Punkte in den zugehörigen Spalten befinden, können passende Vorlagen gefunden werden.
Bild 22 Die passende Vorlage finden
Abhängigkeiten können in vielfältigen Formen existieren:
Abhängigkeit
Beschreibung
Freiwillige Abhängigkeit ist der schönste Zustand, und wie wäre der möglich ohne Liebe?
Johann Wolfgang von Goethe
Heute sind wir alle voneinander abhängig, niemand kann sich mehr in seine persönliche Festung zurückziehen, ein Inseldasein pflegen.
Dalai-Lama
Wer von anderen Leuten abhängt, soll sich selbst bei derer Hund beliebt machen.
Japanisches Sprichwort
kausale Abhängigkeit
Zwei Ereignisse sind kausal abhängig, wenn das eine die Folge des anderen ist.
Abbildung, Funktion
Die Begriffe Abbildung und Funktion stammen aus der Mathematik. Dabei wird jedem Element einer Definitionsmenge (unabhängige Variable) ein Element aus der Wertemenge (abhängige Variable) eindeutig zugeordnet.
soziale Abhängigkeit
Eine Person wird von einer anderen Person stark gebraucht, um die eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können (z. B. hilflosen Kindes und Mutter).
emotionale, psychische Abhängigkeit
Emotionale Abhängigkeit zweier Personen voneinander.
biologische Abhängigkeit
In der Natur sind die Lebewesen entlang einer Nahrungskette voneinander anhängig.
wirtschaftliche Abhängigkeit
Arbeitnehmer sind vom Arbeitgeber wirtschaftlich abhängig.
mechanische Abhängigkeit
In mechanischen Systemen sind die einzelnen Bestandteile voneinander abhängig (z. B. Getriebe, Motor und Reifen, Flaschenzug).
sonstige Abhängigkeiten
Abhängigkeit von Menschen von Genussmitteln und Medikamenten.
Tabelle 1 Abhängigkeiten
Gestaltungshinweise
Ich kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken, sagte die Marionette.
Werner Mitsch
nZur Visualisierung bieten sich Kettenelemente, Pfeile und Designelemente (Farbe, Bilder) an.