Praxishandbuch Airbrush - Mathias Faber - E-Book

Praxishandbuch Airbrush E-Book

Mathias Faber

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Beschreibung

Beim Farbauftrag auf der Modellbahnanlage spielt der Airbrush eine zentrale Rolle. Was geht dort mit dem Airbrush, wie geht es, wo wird es spannend und wo heißt es vorsichtig zu sein? Das neue Buch von Mathias Faber bietet detaillierte Arbeitsabläufe und führt durch das Anwendungsspektrum vom Gleisbau und der Architektur bis hin zur Gestaltung der Umgebung. Jede Menge Fotos perfektionieren eigene Anwendungen und beflügeln die Kreativität beim Bau einer Modellbahnanlage.

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Seitenzahl: 220

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Mathias Faber

PRAXISHANDBUCH AIRBRUSH

Modellbahnanlagen farblich gestalten

Inhalt

Es soll richtig aussehen! Eine Einführung

Kapitel 1|Die Gleisanlage

Der Einstieg – Rost auf Schienen und Schotter

Weichen, Betriebsspuren und Grenzzeichen

Prellböcke

Kapitel 2|Architekturmodelle

Anschauungsmaterial – eine Industriefassade

Arbeitsproben – Wandteile

Grundlegendes – im direkten Vergleich

Erprobtes – Plastikmodelle

Die Schattentiefe – ein Schlüssel zu überzeugender Modellbahn-Architektur

Außenwände – ein Pförtnerhaus

Innenansichten – ein Industriebahn-Lokschuppen

Einblicke und Ausbauten – eine Werfthalle

Hoch hinaus – ein Werksschornstein

Exkurs: Der Scale Effect

Raumgreifend – ein Hafenkran

3D – ein Industrie-Tank mit angegriffener Oberfläche

Kapitel 3|Umgebung

Bunte Vielfalt und grauer Alltag – Straßenpflaster und Asphalt

Befahrbar – reichlich Beton, eine Industriebahn H0i und eine Werftslipanlage

Mit Tiefgang – Wasser

Zurück zum Anfang – Erdarbeiten und Sandaufschüttungen

Ohne Plastikglanz – ganz unterschiedliche Kfz

Anhang

Register

Dankeschön!

Impressum

Es soll richtig aussehen!

Ausgehend von den meist als erstes verlegten Modellbahngleisen geht es im vorliegenden Buch um die überzeugende Darstellung eines vorbildgerechten Bahnumfelds. Sowohl beim Gleismaterial als auch bei den Architekturbausätzen und den Materialien zur Gestaltung des Drumherums müssen heute hinsichtlich Detailtreue und Maßstäblichkeit kaum noch gravierende Zugeständnisse gemacht werden. Es gibt große Unterschiede im Angebot, doch glücklicherweise hat der passionierte Modellbahner die Wahl.

Die maßstäbliche, dingliche Verkleinerung eines großen Vorbilds ist natürlich nur die eine Seite der Medaille, Stichwort: Farbgebung. Erst wenn die Farbgebung in den Prozess des maßstäblichen Verkleinerns mit einbezogen wird, gelingt ein wirklich vorbildgetreues Modell. Auf diesem Aspekt soll hier der Schwerpunkt liegen. Wie sehen die Dinge im Großen tatsächlich aus? Wie setze ich das Beobachtete maßstabsgerecht um? Lassen sich Gesetzmäßigkeiten erkennen?

Beim Farbauftrag auf der Modellbahnanlage spielt der Airbrush eine zentrale Rolle. Der Grund dafür ist bekannt: Mit keinem anderen Werkzeug lassen sich derart feine und gegebenenfalls gleichmäßig verlaufende Farbaufträge auf Modellen erzielen. Selbstverständlich gilt dies, wie bei allen Präzisionswerkzeugen, nur für qualitativ hochwertige, einwandfrei funktionierende Spritzapparate. Auch das Fixieren von Pigment-Washings ohne ein Verwischen und vieles andere ist mit ihnen möglich. Der Umgang mit dem Airbrush ist deshalb bei der praktischen Umsetzung einer maßstabsgerechten Farbgebung ein Dreh- und Angelpunkt. Was geht hier mit dem Airbrush, wie geht es, wo wird es spannend und wo heißt es vorsichtig zu sein?

Viele detailliert geschilderte Arbeitsabläufe führen im Folgenden durch das große Anwendungsspektrum vom Gleisbau und der Architektur bis hin zur Gestaltung der Umgebung. Sie vermitteln wertvolle Erfahrungen. Das alles natürlich ohne Anspruch auf irgendeine Vollständigkeit, denn ein solcher wäre vermessen und würde jeden Rahmen sprengen. Zugleich wäre ein solcher Anspruch auch gar nicht nötig, denn viele der gezeigten Arbeitsweisen lassen sich einfach auf andere Gestaltungsvorhaben übertragen, sind quasi allgemeingültig. Ein Hinweis zu den Fotos, die all dies zeigen, soll in diesem Zusammenhang nicht fehlen: Bedingt durch den kleinen Maßstab der Modelle können die Dinge auf den Abbildungen deutlich größer erscheinen als sie es tatsächlich sind. Sich dessen bewusst zu bleiben, ist für die Beurteilung der erläuterten Arbeitsabläufe wichtig.

Vorausgesetzt werden in all diesen Kapiteln die grundlegenden Fertigkeiten im Modellbau und im Umgang mit dem Airbrush. Für den Fall, dass in dieser Hinsicht noch Unsicherheiten bestehen, sei mein Buch Airbrush im Modellbau empfohlen, das auf die benötigten Grundlagen eingeht. Auf dieser Basis sind hier viele gängige Aufgabenstellungen und Materialien ausführlich angesprochen, jede Menge Fotos perfektionieren eigene Anwendungen und beflügeln die Kreativität beim Gestalten einer Modellbahnanlage oder eines Moduls. Frohes Schaffen und viel Spaß dabei wünscht

Mathias Faber

KAPITEL 1

Die Gleisanlage

Wird das rollende Material vorbildgetreu gestaltet, muss auch die Gleisanlage mit den Schienen und der technischen Ausstattung diesem Anspruch gerecht werden. Auch bei den Gleisanlagen gibt es optisch sehr große Unterschiede, die durch die Nutzung und Bauart entstehen. So reicht die Spannweite von der Neubau- und Hochgeschwindigkeitstrasse bis hin zum kaum noch oder gar nicht mehr befahrenen Neben- und Abstellgleis. Gleise gibt es sowohl auf Beton- oder Stahlunterbau (z. B. Brücken) als auch auf herkömmlichem Unterbau mit eingeschotterten Beton-, Holz- oder Stahlschwellen.

Rost auf Schienen und Schotter

1.1-01Auch hier gilt: genau hinschauen, um dem Vorbild gerecht zu werden. Das Einprägen der Besonderheiten von Strecken, die auf die Anlage sollen, ist der sicherste Weg zu überzeugenden Ergebnissen. Das Augenmerk muss sich dabei auf bestimmte Grundmuster richten. So glänzt die regelmäßig und in kürzeren Abständen befahrene Schiene auf der Lauffläche hell metallisch, die Flanken sind im Vergleich matter und dunkler.

1.1-02Der Charme verrosteter Gleise. Ein vollständig verrostetes Gleis gibt es nur dort, wo nie oder kaum noch gefahren wird. Ein regelmäßig, aber nur in größeren Intervallen befahrenes Gleis kann ebenfalls Rost ansetzen, der aber zwischenzeitlich durch erneutes Befahren wieder abgetragen wird. Je höher die Geschwindigkeit des darüber hinwegrollenden Zuges ist, desto weiter wird sich der Rostabrieb verteilen.

1.1-03Der Rost im Schotterbett. Der durch erneutes Befahren abgeschliffene Rost verteilt sich auf das direkte Umfeld der Schiene, sodass auch die dort im Gleisbett liegenden Steine zu rosten scheinen. Gleiches gilt für die Schwellen unmittelbar unter dem Gleis. Modellbahnschienen werden deshalb erst nach dem Einschottern »verrostet«.

1.1-04Die Nachbildung von Holzschwellen muss farblich geändert werden. Neue H0-Schienen sind auf der Lauffläche meist blank und glänzen rundherum metallisch hell, die Schwellen wirken bei Berücksichtigung des Scale Effects sehr dunkel. Die Prägung der Risse in den nachgebildeten Holzschwellen ist nur bei bestimmtem Lichteinfall deutlich sichtbar, zudem stört der Glanz des Plastiks.

1.1-05Mit dem Airbrush lassen sich die Schwellen ebenso variantenreich wie zügig gestalten. Die Möglichkeit, zügig vorzugehen, ist hier insofern wichtig, als dass manch ein Modellbahner aufgrund seiner Gleislänge »Meter machen muss«. Noch wichtiger ist aber der Variantenreichtum, denn nur so erscheinen die Holzschwellen auch vorbildgerecht. Um die Strukturen der Holzbohlen und ihre Farbnuancen zur Geltung zu bringen, werden die Schwellen in rascher Abfolge unregelmäßig mit einem gut deckenden Farbton aufgehellt.

Für die Schwellen werden wie beim rollenden Material Modellbau-Farben verwendet, am einfachsten lassen sich Acrylfarben verarbeiten. Vorab sind die Schwellen zu reinigen und zu entfetten, um schlussendlich eine optimale Haftung der Farbaufträge zu gewährleisten (um zu klären, ob es Unverträglichkeiten zwischen dem gewählten Reinigungsmittel und den zu reinigenden Materialien gibt, sind Vorversuche mit Teststücken oder an Stellen, die später nicht mehr zu sehen sind, empfehlenswert). Die hellere Farbe wird mit dem Airbrush über die gesamte Schwellenlänge aufgetragen, und zwar je nach Farbsorte auf etwa drei bis sechs Schwellen nacheinander.

1.1-06Starke Kontraste lassen sich im Nachhinein abmildern. Um die dargestellten Strukturen auf dem Holz der Schwellen zu betonen, wird die dann noch nicht vollständig durchgetrocknete Farbe gleich mit einem festen Tuch partiell abgerieben, auch die Schienenköpfe werden dabei mit freigewischt. Dafür wird das Tuch entlang der Schienen in Gleisrichtung über die Schwellen geführt. Der Druck und die Häufigkeit beim Abreiben bestimmen das Aussehen des zurückbleibenden Farbauftrags (auch hierfür sind Vorversuche hilfreich!).

Wichtig ist, dass der Kontrast der Struktur nicht zu schwach ausfällt. Über den derart aufgehellten Schwellen geht es später mit unterschiedlichen, halbdeckend aufgetragenen Grau- und Brauntönen weiter. Schwach sichtbare Strukturen unterliegen dabei der Gefahr, meist gänzlich zu verschwinden. Um geprägte, also vertieft angelegte Strukturen im Holz von Schwellen zu betonen, folgt nach dem Durchtrocknen der Aufhellung noch ein dunkles Washing (vgl. zum Thema »Washing« Seite 18 und 41). Soweit die Holzstruktur der Bahnschwellen erhaben dargestellt ist, erübrigt sich bei dieser Technik das dunkle Washing zum Hervorheben von Rissen und Kanten. Die nicht erwünschte Farbe auf der Flanke und dem Fuß der Schiene verschwindet später, wenn der Rostton aufgetragen wird.

1.1-07Die Aufarbeitung zu vorbildnahen Schwellen. Zeigt sich nun auf den Schwellen noch ein Rest von Plastikglanz, werden diese jetzt mit klarem Mattlack mattiert, bevor es mit dem Einschottern weiter geht. Fest verlegt können die Gleise schon vor Beginn der farblichen Gestaltung sein, was gerade das Freiwischen erheblich vereinfacht. Zum ersten Ausprobieren reicht als Untergrund allerdings eine graue Pappe, die gerade das Einschätzen der Kontraste erleichtert.

1.1-08Differenzierte Färbung. Häufig unterscheiden sich die Schwellen des großen Vorbilds farblich kaum vom sie umgebenden Gleisbett. Das ist bei der Wahl der Farbtöne für die Schwellenüberarbeitung und die Schotterbettung des Modellgleises zu berücksichtigen.

Nach dem farblichen Vorbereiten der Schwellen wird die Schotterbettung angelegt, für die es Schottersteine in verschiedenen Grundfarben gibt. Inwieweit diese Farben schon dem jeweiligen Vorbild und dem Scale Effect genügen, muss der Einzelfall entscheiden. Unter Umständen lässt sich durch (halb-)transparente Farbaufträge mit dem Airbrush Schotter nach dem Einbetten der Gleise in seiner Helligkeit und Farbintensität korrigieren. Der Oberbau aus Gleis und Bettung kann damit durchaus eine noch vorbildgerechtere farbliche Homogenität bekommen. Ob und wie dies erfolgreich funktioniert, gilt es allerdings vorher mit der ausgewählten Farbsorte auszuprobieren.

1.1-09Das Auftragen von Rost. Gearbeitet wird mit dem Airbrush und zwei Kartonstücken. Der eine Karton deckt Schwellen und Schotterbett unter dem Spritzstrahl des Airbrushs ab, der andere verhindert, dass Farbe über die Schiene hinaus auf die andere Seite der Schiene gelangt. Bei Gleisen wie auf den ersten Vorbildfotos wird der unter dem Airbrush-Strahl liegende Karton dicht an die jeweilige Schiene gehalten, damit der Schotter weitestgehend rostfrei bleibt. Bei Gleisabschnitten mit deutlichen Rostspuren muss der Abstand deutlich größer sein, damit das Gleisumfeld weiträumiger mit eingerostet wird.

Für gebogene Gleise wird der unter dem Airbrush liegende Karton entsprechend dem Gleisradius zugeschnitten. Mit Kurvenlinealen (Burmesterkurven) lässt sich die Schnittkante dazu passgenau vorzeichnen. Der Karton sollte in diesem Fall nicht zu lang sein. Unmittelbar nachdem beide Schienenseiten überspritzt sind, wird die Lauffläche mit einem Tuch oder Wattestäbchen und Verdünnungsmittel gereinigt. Alternativ kann die Lauffläche der Schiene auch vorbereitend mit Öl eingerieben und nach dem Überspritzen einfach abgewischt werden; bei hartnäckigen Farbresten werden diese mit Schleifklotz oder -schwamm abgeschliffen. Dieser letzte Arbeitsschritt unterbleibt natürlich, wenn ein gar nicht mehr befahrenes Abstellgleis oder Gleisende entstehen soll.

1.1-10Die Farbtöne in den Plastikflaschen sind selbst angemischt. Sie reichen als Grundfarben, die sich natürlich auf verschiedenste Weisen auch kombinieren lassen (mischen/ überspritzen), völlig aus, um viele betriebliche Gegebenheiten vorbildgerecht nachzustellen. Je nach Gleis- und Farbhersteller ist zudem eine passende Grundierung empfehlenswert. Diese Grundierungen werden am Besten auf dieselbe Art und Weise aufgebracht wie anschließend die Rosttöne.

Auch pigmentfreie, also klare Grundierungen, bei denen dann nicht auf eine vollständige Abdeckung durch die ausgesuchten Rosttöne geachtet werden muss, gibt es sowohl für wasserbasierte wie für mit Verdünner gelöste Farben (Schmincke/Mr.HOBBY/Mr.METAL PRIMER). Eine bessere Sichtbarkeit einer solchen Grundierung nach dem Aufbringen mit dem Airbrush lässt sich erreichen, indem beispielsweise kleine Mengen des gewählten Rosttons daruntergemischt werden. Ein weiterer kleiner Praxistipp soll hier nicht fehlen: Ein freistehender Airbrushhalter, den es in unterschiedlichsten Varianten gibt, sollte schon vor Arbeitsbeginn möglichst am Ort des Geschehens stehen.

1.1-11Schienen, Schwellen und Schotterbett sind fertig aufgearbeitet. Wie gefordert, gibt es bei diesem Beispiel in der Spurgröße H0 eine überzeugende farbliche Differenzierung, die einem Vorbild sehr nahe kommt.

1.1-12Das Aussehen von Gleis und Bettung ist immer auch ein Spiegel der betrieblichen Anforderungen. So können gerade im Bereich von Klein- und Privatbahnen, aber nicht nur dort, die Schwellen fast (gänzlich) in einer (Sand-)Bettung verschwinden. Die Farbgebung der Schwellen und deren Bettung wird dann nur sehr gering voneinander abweichen. Ein Effekt, der im Modell mit dem Airbrush und halbdeckenden Farbaufträgen – zum Schluss und »über alles« – erzielt wird.

1.1-13Stark ölverschmutzte Schwellen kennzeichnen oft Orte, an denen Triebfahrzeuge häufiger zum Stehen kommen. In diesem Gleisabschnitt, in dem Betonschwellen zudem alte Holzschwellen ersetzen, spielt seitlicher Abrieb im Gleisbett neben den Schienen (noch) keine Rolle. Für das farbliche Gestalten einer solchen Stelle auf der Modellbahn wird der jeweils andere Gleisabschnitt (Holzschwellen/Betonschwellen) vor der Bearbeitung der dazugehörenden Schwellen mit Markierband abgedeckt. Das Vorgehen bei den Betonschwellen gleicht im Prinzip dem Procedere bei den Holzschwellen. Im Gegensatz zu den Holzschwellen werden die Betonschwellen aber mit einem etwas dunkleren Farbton leicht körnig überspritzt. Die dunklere Farbe wird mit dem Airbrush über die gesamte Schwellenlänge aufgetragen, und zwar je nach Farbsorte auf etwa drei bis sechs Schwellen nacheinander. Direkt anschließend wird die dann noch nicht vollständig durchgetrocknete Farbe mit einem festen Tuch partiell abgerieben, auch die Schienenköpfe werden dabei mit freigewischt. Der eventuell noch sichtbare, unrealistische Glanz der Plastikschwellen verschwindet gegebenenfalls wieder unter einem matten Klarlacküberzug. Mit Hilfe eines feinen Pinsels der Stärke 3/0 bis 10/0 entstehen zum Schluss die »Ölflecken«.

1.1-14Manch betrieblicher Alltag ist einfach grau. Die Modellbahnschwellen erhalten dafür schon eingangs eine gänzlich graue Überarbeitung, der Rostton ist eher ein Grau mit Flugrostspuren, und dem Überarbeiten zum Schluss – mit dem Airbrush und halbdeckenden Farbaufträgen »über alles« – kommt eine prägnante Bedeutung zu. Interessant zu beobachten ist in diesem Zusammenhang auch, dass im Gleisbett der großen Bahn liegende »Fremdkörper« wie Glasflaschen langsam die Farbe ihrer Umgebung annehmen.

1.1-15Modellgleise ohne sichtbare Schwellen werden anders vorbereitet. Der erste Arbeitsschritt für die farbliche Behandlung der Modellgleise, also das Herausarbeiten der Schwellenbeschaffenheit, kann entfallen. Auf einem wenig befahrenen Streckenabschnitt, dem Gleis einer Klein- oder Werksbahn sowie auf einem Anschlussgleis, dessen Schwellen im Sand verschwunden sind, wird sich auch kein nennenswerter Rostabrieb auf dem Sand ablagern. Hier ist somit das seitliche »Verrosten« der Modellgleise – anders als beim eingeschotterten Gleis – vor dem Einbetten vorzunehmen!

1.1-16Beim vorbildgerechten Gleisbau gibt es viele Besonderheiten zu entdecken! Originalgetreuer Gleisbau nach ausgewählten Vorbildern kann ganz anders aussehen als das, was beim simplen Zusammenstecken von Standardgleisen der großen Modellbahnhersteller entsteht. Augenfällig ist dies schon bei den Schwellen, deren Bauart und Befestigung. Unterschiedliche Schienenprofile und Befestigungsformen kommen hinzu. Das genaue Schauen, für welche betrieblichen Leistungen die Vorbildgleise wie verlegt wurden, hilft auch bei der farblichen Vorbereitung und Gestaltung der Modellschienen. Die Schienenflanken vor dem Einfügen der Modellgleise in eine sichtbar variierende Gleisbettung einzufärben (mit dem Airbrush!), ist in keinem Fall verkehrt. Sollten die Gleise in bestimmten Abschnitten dann doch vorbildgerecht auf ihre direkte Umgebung »abfärben«, führt ein zweiter Farbauftrag in diesem Bereich zu keinerlei relevanten Nachteilen!

Die hier gezeigten FREMO-Module des Bahnhofs Grenzheim gehören Thorsten Meyer und wurden von Peter Sommerfeld gebaut. Mehr zum Thema Sand als Gleisbettung ab Seite 154 (Werftbahn).

1.1-17Gleise im Pflaster, Asphalt oder Beton sind eine weitere Besonderheit. Auch auf dem Pflaster, in dem ein Gleis über den Hof des Bahnbetriebswerks liegt, zeigt sich kein ausgeprägter Rostabrieb, denn dafür sind die hier gefahrenen Geschwindigkeiten viel zu gering. Dafür aber rostet die innen liegende Schutzleiste resp. die Innenseite des Tramgleises still vor sich hin.

1.1-18Eine innen liegende Schutzleiste hält das Straßenpflaster sicher auf Abstand. Der Weg für die Spurkränze des rollenden Materials bleibt auf dem Bahnübergang frei, unabhängig davon, in welchem Erhaltungszustand sich das Straßenpflaster befindet. Die Schutzleiste wird von den durchfahrenden Zügen natürlich nicht freigefahren, und der kreuzende Straßenverkehr generiert nicht genug Abrieb, um für eine metallisch glänzende Schutzleiste zu sorgen.

1.1-19Für Strecken in befestigten Straßen und Plätzen sind Rillenschienen wie Straßenbahnschienen eine sichere Alternative. Der Spurkranz des rollenden Materials läuft bei diesen, auch Tramschienen genannten Schienen, innerhalb einer Rille, die Schutzleiste ist also Bestandteil der Schiene. Die hier zwischen Betonplatten verlegte Schiene stammt von Swed (das Entstehen verschiedenster Betonplatten ist in Kap. 3.2 ab Seite 133 Thema). Ihr charakteristisches Aussehen erhalten die Tramschienen auch in diesem Fall am einfachsten vor dem Einbetten. Der Rost- oder Schmutzton wird mit dem Airbrush von oben her aufgetragen, der Schienenkopf gleich anschließend freigewischt.

1.1-20Bahnübergänge gibt es wie Gleisanlagen in unzähligen Varianten. Da ein Bahnübergang in der Regel integraler Bestandteil der Gleisanlage ist, haben die Schienenflanken bereits den zum Betrieb passenden Rostton erhalten. Es gilt einfach, das Einschottern resp. Verfüllen des Gleises an der Stelle des Bahnübergangs zu unterbrechen und die Übergangsteile dann zu gegebener Zeit einzufügen. Die Gleise farblich dunkel zu unterlegen, mag sich auch hier als hilfreich erweisen, damit später nichts Helles durchschimmert. Als Nächstes ist nun zu überlegen, wie weit der geplante Straßenbelag an die Schienen reichen soll (siehe als Beispiel auch die Fotos 3.1-01 und 3.1-03 auf Seite 116/117). Wie ein angegriffener Straßenbelag im Umfeld entstehen kann, lässt sich ab Seite 129 verfolgen.

1.1-21Metallplatten sind eine belastbare Alternative zu Straßenbelägen und Holzbohlen. Aus H0 Riffelblech schwarz (BRAWA) lässt sich eine solche Schienenquerung gut herstellen. Die Platten sind passgenau auf die richtige Größe zu schneiden. Weißes Plastic Sheet, also universell zu verbauende Plastikplatten und -streifen für den Modellbau (evergreen scale models), gibt es in unterschiedlichen Stärken, was mit Blick auf das jeweils verlegte Gleis wichtig ist. Nach dem Zurechtschneiden werden die passenden Stücke unter die vorbereiteten Riffelblechplatten geklebt und halten diese später am und im Gleis. Der nächste Schritt dient einer vorbild- und scalegerechten Farbgebung.

1.1-22Mit der Rostdarstellung kommt auch die Oberflächenstruktur der Platten gut zur Geltung. Ein Washing auf Ölfarbenbasis (für den Modellbau) führt zu dem gewünschten Aussehen. Die sehr dünnflüssigen Farben verlaufen auf dem Plastik ausgesprochen gut und, wenn gewünscht, auch ineinander. Angeboten werden Washfarben in ganz unterschiedlichen Farbtönen und Abstufungen, die innerhalb eines qualitativ hochwertigen Sortiments (aus Öl- oder Acrylfarben) auch problemlos untereinander mischbar sind. Die Rostdarstellung auf dem Riffelblech gelang mit drei Farbtönen, von denen der Ton Rust Streaks der dunkelste war. Natürlich können auch Künstlerfarben mit etwas Erfahrung selbst auf eine Washkonsistenz gebracht werden.

1.1-23Die Platten sind als Teil des Bahnübergangs zwischen den unterschiedlichen Straßenbelägen verbaut. Der stumpfe Rost und die schwarz glänzenden Partien wirken dort im Seitenlicht gänzlich anders als in der Aufsicht. Die Washings haben mit dem Airbrush sehr unterschiedliche Glanzgrade von matt bis hochglänzend durch entsprechende Klarlacke erhalten. Erst durch diese großen Unterschiede im Glanz wirken die Metallplatten wirklich realistisch. Dies lässt sich fotografisch zwar nur schwer wiedergeben, ist im Vergleich aber schon zu erkennen.

1.1-24Stark variierender Rostbefall und vielfältige Verschmutzungen machen diese Drehscheibe zu einem eindrucksvollen Vorbild. Die Washings für die Modellumsetzung ähneln vom Vorgehen her denen auf den Riffelblechen. Die Roste sollten jedoch mit fein gespritzten, etwas unterschiedlichen Metalltönen vorbereitet werden. Wenn wiederum Washings auf Ölfarbenbasis zum Einsatz kommen, entstehen die Metalltöne mit Acrylfarben auf wässriger Basis (Airbrushfarben). Diese Kombination stellt nach dem Durchtrocknen der Acrylfarben sicher, dass die Verdünnung der Ölfarbenwashings die Metalltöne nicht anlöst. Eine solche Vorgehensweise ist natürlich auch umkehrbar (Acrylfarbenwashings über Modellbaufarben auf Ölfarbenbasis). Wichtig ist, dass die Oberseiten der Roste vorsichtig in Teilen freigewischt werden und damit ein vorbildgetreues Aussehen bekommen.

Die durchgehenden Schmutzstreifen rechts und links vom Gleis entstehen wiederum mit Hilfe des Airbrushs. Wie dabei genau vorzugehen ist, zeigt das Foto 2.5-12 auf Seite 62.

1.1-25Die Farben von Bahnstrecken und ihrem Umfeld können sehr abwechslungsreich sein. Die hier durchfahrende RAILPOOL-Lok 185 671-5 wird vielleicht vor nicht allzu langer Zeit den hinter ihr liegenden Streckenabschnitt, der auf dem Foto auf Seite 9 zu sehen ist, passiert haben. Je deutlicher, abwechslungsreicher und näher am Vorbild die farblichen Spuren von Betriebsabläufen auf Gleisen und deren Umgebung im Modell sind, desto überzeugender wird das Dargestellte auf den Betrachter wirken.

Weichen, Betriebsspuren und Grenzzeichen

1.2-01Realistische Effekte mit der Sprenkelkappe. In vielen Bereichen von Anlagenbau und Landschaftsgestaltung ist die Sprenkelkappe für den Airbrush gut zu gebrauchen. Dazu gehören z. B. feinste Differenzierungen bei Sand- und Grünflächen sowie die Darstellung von Umweltsünden wie auf diesem H0-Schmalspursegment. Bodenverunreinigungen, beim Vorbild verursacht durch Be- und Entladen oder Versorgen und Warten von (Dampf-)Lokomotiven, schaffen ein realistisches, lebendiges Umfeld. Der ölignasse Glanz des verschmutzten Gleisbettes wird im letzten Arbeitsgang mit klarem Glanzlack gesprenkelt. Nicht vergessen: Auch nach diesem Arbeitsgang müssen die Schienenköpfe möglichst rasch gesäubert werden, damit die Gleise einwandfrei befahrbar bleiben.

1.2-02So unterschiedlich wie die Gleise sehen natürlich auch die sie verbindenden Weichen aus. Bei den Weichen kommen dann noch die ihrer Funktion geschuldeten technischen Bestandteile und deren Pflegezustand zum allgemeinen Aussehen der Schienen hinzu. Gut geschmierte Gleitstühle unter den Weichenzungen sind an ihrem dunklen Erscheinungsbild gleich zu erkennen, wenn der Gesamteindruck von Schwellen und Gleisbett eher ein hellerer ist. Aber auch fettig heller Glanz auf dunklem Grund ist ein Indiz.

1.2-03Bei einer anderen Weiche, aus der Nähe betrachtet, ist die Konsistenz der Schmierung gut sichtbar. Zugleich ist auch ein Unterschied augenfällig: Bei dieser weniger befahrenen Weiche im Bereich eines Bahnbetriebswerks ist das Schmiermittel nur direkt auf dem Gleitstuhl zu finden. Gleitstühle auf den Schwellen geben der Weichenzunge die notwendige Unterstützung zur Aufnahme senkrechter Belastung. Die horizontale Bewegung der Weichenzunge muss natürlich unter allen (Witterungs-)Bedingungen reibungslos funktionieren.

1.2-04Betriebsspuren entstehen natürlich erst, wenn Betrieb stattfinden kann. Also werden auch die Modellbahnweichen (TILLIG H0-ELITE-Gleissystem) zuerst verlegt und eingeschottert, die Schienen der Weichen erhalten ihren jeweiligen Rostton zusammen mit den anliegenden Gleisen. Nun lassen sich auf den Weichen zuätzliche Betriebsspuren originalgetreu wiedergeben. Für die Darstellung des Schmierfetts ist es an dieser Stelle hilfreich, zuerst zu schauen, ob Schotter und Schwellen hell genug sind, um einen ausreichenden Kontrast zu gewährleisten. Im Zweifelsfall hilft ein »unmerkliches«, in die anschließenden Gleise weich verlaufendes Aufhellen mit dem Airbrush, der dabei senkrecht (!) geführt wird (die Schienenköpfe gleich anschließend wieder freiwischen!).

1.2-05»Gefettet« werden die Gleitstühle mit dem Airbrush. Das dunkel glänzende Aussehen der gefetteten Gleitstühle entsteht durch ein Überspritzen dieser mit dem Airbrush und einem dunklen Anthrazit. Die Breite des Sprühstrahls darf die Breite eines Gleitstuhls nicht übertreffen, weshalb aus sehr kurzer Distanz gespritzt wird. So, wie der Rost entlang der Schienen nicht scharf begrenzt ist, zieht das Schmierfett seitlich weg – der Airbrush ist also auch aufgrund der weichen Sprühstrahlbegrenzung das Werkzeug der Wahl. Natürlich kann auch hier die Darstellung der Schmierung mit Hilfe einer Maske auf den Gleitstuhl begrenzt bleiben. Der Farbauftrag muss in jedem Fall sehr dünn ausfallen, damit die Modellbahnweiche nicht in ihrer Funktion beeinträchtigt wird. Der Glanz zeigt sich besonders im Gegenlicht.

1.2-06Auf den im Schatten liegenden Flanken der Gleitstühle wirkt das dunkle Anthrazit schwarz. Beim Verwenden einer für den Modellbau geeigneten Acrylfarbe gilt es vorab zu schauen, ob der Farbauftrag den gewünschten Glanz bekommt. Ist dies nicht der Fall, kann das »Verdünnen« des Anthrazits mit Bindemittel resp. glänzendem Klarlack helfen. Allerdings mag es bei einigen Modellbahnweichen durchaus der Fall sein, dass selbst ein sehr feiner Farbauftrag die Bewegung der Weichenzungen hemmt, also genau das Gegenteil vom dargestellten Fett bewirkt. Deshalb ist es wichtig, unmittelbar nach dem Einfärben der Gleisstühle die Weiche zu betätigen und ihre einwandfreie Funktion zu überprüfen. Gegebenenfalls muss die Farbe dann mit einem geeigneten Verdünner wieder abgewaschen werden.

1.2-07Weichensignale stehen immer nah am rollenden Material. Vieles von dem, was von vorbeifahrenden Schienenfahrzeugen an die Umwelt abgegeben oder von ihnen aufgewirbelt wird, landet also unweigerlich auch auf den Weichensignalen.

Weichensignale gibt es in vielen Bauarten, die ihrer jeweiligen Entstehungszeit und damit ihrer ersten technischen Ausrüstung geschuldet sind. Allen Weichensignalen gemeinsam ist, dass ihre Signallaternen aus Blech bestehen.

1.2-08Ein schwarzer Schutzlack auf dem Blechkasten sorgt nach außen hin für Rostschutz. Dieser schwarze Schutzlack, beim großen Vorbild im Auslieferungszustand satt glänzend, wird schon nach kurzer Betriebsdauer des Weichensignals matt und heller erscheinen. Zwei in das Foto eingefügte Vergleichsflächen (Schwarz/Weiß) zeigen dies. Auch die Signalgläser, welche aus Milchglasscheiben bestehen, sind keineswegs mehr rein weiß. Im Modell überzeugt ein dunkles Anthrazit als Grundfarbe für den Blechkasten der Signallaternen. Auf der Oberseite des Weichensignals wird dieses Anthrazit dann aufgehellt.

1.2-09Sowohl das Lichtwie die Formsignale sind neueren Datums. Sie sind in einer ganz anderen Betriebsstelle zu finden und unterscheiden sich farblich doch nur unwesentlich von den beiden vorher angeschauten. Mitbestimmend für das Maß der Aufhellung ist in beiden Fällen natürlich auch die Lichtperspektive, im Modellbau als Scale Effect bezeichnet (vgl. Kap. 2-9Exkurs:Der Scale Effect ab S. 99).

1.2-10Ein 2-fach gekantetes Blech dient als Weichensignal einer ortsgestellten Weiche im Bahnbetriebswerk. Auch hier ist kein Schwarz auf dem Signalblech zu sehen, dafür eine Vielfalt grauer, gelber und brauner Farbnuancen inklusive verschiedener Rost- und Moostöne. Im Modell sind für die Darstellung dieser Farbnuancen feinste Farbaufträge gefragt, für die der Airbrush als Werkzeug unentbehrlich ist. Durch das abwechselnde und lasierende Überspritzen mit sorgfältig abgestimmten Farbtönen kann ein Weichensignal entstehen, das diesem Vorbild überzeugend gleichkommt.

1.2-11Ramponiertes durch Farbe glaubhaft betonen. Das fehlende Dach des Weichensignals sowie die Tatsache, dass hier einiges nicht mehr so ganz im Lot ist, mag dazu ermutigen, manch beschädigtes Einzelteil nicht gleich von der Anlage zu verbannen. Entsprechende Farben zur realistischen Gestaltung sind Grau, Braun, Rostbraun, Bordeauxrot und Orange. Auf der gegenüberliegenden Gleisseite steht ein Grenzzeichen. Diesem Signal werden wir jetzt Beachtung schenken.

1.2-12Zu den Weichen gehören Grenzzeichen (Signal Ra 12). Sie zeigen die Grenze eines sicheren Gleisabstands von 3,5 Metern an, im H0-Maßstab also von 4 cm, und sind mittig zwischen zwei in einer Weiche zusammenlaufenden Gleisen platziert. Grenzzeichen haben einen stehenden, zylindrischen Grundkörper, der nach oben halbkugelförmig abschließt und auf einer Stange montiert ist. Vier senkrechte, sich abwechselnde Farbfelder in Rot und Weiß laufen in seinem Scheitelpunkt spitz zu.

1.2-13Stabile und leicht auszuwechselnde Grenzzeichen erweisen sich für die Modellbahn als sinnvoll. Die hier verwendeten Grenzzeichen aus Metall (Weinert) sind selbst zu bemalen und werden nach dem Bemalen fest in eine stramm passende Bohrung gesteckt, ohne geklebt zu werden. Somit lassen sie sich problemlos austauschen, wenn sie aus Versehen beschädigt wurden, was gerade beim Reinigen der Schienen schnell passieren kann.

Der Beipackzettel weist darauf hin, dass die einzelnen Farbfelder zur Erleichterung des Bemalens außen Rillen besitzen, die die einzelnen Farbfelder gegeneinander abgrenzen. Damit diese Arbeitshilfen nicht verloren gehen, darf die Schichtstärke von Grundierung und Grundfarbe (= gebrochenes Weiß) nicht zu stark ausfallen. Mit dem Airbrush stellt dies an sich kein Problem dar. Verwendet wurde die transparente, dunkel abgetönte Grundierung, die schon für die Schienen gebraucht wurde. Ein gebrochenes Acrylweiß folgte nach dem Durchtrocknen der Grundierung. Gehalten wurden die Grenzzeichen, die zum Bemalen am Gießast verbleiben, mit einer Krokodilklemme, die sich später mit Aceton reinigen lässt.

1.2-14Aus der Nähe betrachtet sind die Rillen gut zu sehen. Wenn keine durchscheinenden Stellen im Farbauftrag zu entdecken sind – was sich durch Nachspritzen schnell beheben ließe – und alle Farbschichten gut durchtrocknen konnten, folgt mit den roten Streifen der kniffligste Teil des Bemalens.

1.2-15Ein Tuschefüller (Isograph) kann den letzten Schritt des Bemalens sehr erleichtern. Bei einigen hochwertigen Airbrushfarben findet sich bei den Verarbeitungshinweisen der Hinweis auf Tuschefüller oder -feder als geeignetes Arbeitsgerät. Mit ihrer konstanten Strichstärke bieten Tuschefüller, ein wenig Übung vorausgesetzt, sicheres Arbeiten dort, wo der Umgang mit sehr feinen und ebenso guten Pinseln mehr Könnerschaft erfordert. Das Anlegen der roten Felder ist nur eine der vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Tuschefüllern und -federn, die sich gerade auch im Architekturmodellbau auftun werden.

1.2-16Erst beim näheren Hinschauen sind die eingesetzten Grenzzeichen zu entdecken.