Praxisleitfaden Tierhomöopathie - Christiane P. Krüger - E-Book

Praxisleitfaden Tierhomöopathie E-Book

Christiane P. Krüger

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Beschreibung

Die 40 in der Tiermedizin gebräuchlichsten Arzneimittel: Der Weg führt vom Wesen des Mittels zu seiner Anwendung beim vierbeinigen Patienten. Die Arzneimittelbilder sind klar gegliedert in: o Thema, Signatur und Idee des Mittels o Grundsätzliche Eigenschaften des Mittels o Übersicht über den Krankheitsverlauf o Physiognomie und Erscheinungsbild des Patienten o Auffallende Zeichen und Symptome des Verhaltens o Leitsymptome des pathologischen Geschehens o Auslöser und Modalitäten o Ausgewählte Fallbeispiele

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Christiane P. Krüger

Geboren und Schulbesuch in Berlin. Studium der Veterinärmedizin an der Freie Universität Berlin, Approbation 1973; während des Studiums lange „Hilfsassistentin“ an der Pferdeklinik der FU.

Damals wurden noch Therapie-Methoden angewandt, die heute als Tierquälerei bezeichnet würden: Der Umgang mit solch schmerzgequälten Patienten war Anlass, nach alternativen Methoden zu suchen.

Ab 1976 gemeinsame tierärztlichen Praxis mit Ehemann Dr. Hartmut Krüger in Freystadt/Bayern.

1977 erste Veröffentlichung zur Pferdeakupunktur, 1982 erste Forschungsergebnisse zur Kartografie der Ohrakupunktur beim Tier. Der therapeutische Schwerpunkt verlagerte sich jedoch immer mehr zur Homöopathie.

Mangels Weiterbildung in Sachen Veterinärhomöopathie Besuch humanhomöopathischer Seminare und Selbststudium. Die Therapie mit organotroper und Komplexmittel-Homöopathie führten besonders bei chronischen Krankheiten nicht zum erwarteten Erfolg.

Im Laufe der Praxis wurde C.P. Krüger klar, dass die Krankheiten der Haustiere in vielen Fällen eine bemerkenswerte Ähnlichkeit aufwiesen zu denen ihrer Besitzer. Daher 1978 Zulassung als Heilpraktikerin, um Tiere und ihre Besitzer homöopathisch zu behandeln.

Wesentlich vertiefte homöopathische Kenntnisse durch die Seminare der „Spiekerooger Wochen“ unter Leitung von Dr. Jost Künzli aus der Schweiz, ferner durch Seminare von Prof. Georgos Vithoulkas, Dr. Alfons Geukens u.a. homöopathischen Größen.

Besonders die Gedankengänge von Edward Whitmont und Richard Gutman ließen sie die erstaunlichen Zusammenhänge – im Sinn einer Signatur – zwischen homöopathischer Ausgangssubstanz und Arzneimittelbild erkennen.

Nach dem Umzug an den Bodensee begann sie mit eigener homöopathischer Praxis für Menschen und Tiere, zusätzlich ergab sich eine immer intensiver werdende Dozententätigkeit.

Die Ergebnisse unzähliger therapeutischer Erfahrungen sowie die Essenzen all dieser Seminare fanden ihren Niederschlag in dem vorliegenden Buch.

Christiane P. Krüger

Praxisleitfaden Tierhomöopathie

Vom Arzneimittelbild zum Leitsymptom

2., überarbeitete und erweiterte Auflage

8 Abbildungen 2 Tabellen

Vorwort zur 2. Auflage

In der 2. Auflage des „Leitfaden Tierhomöopathie“ sind zwei wichtige Arzneimittel ergänzt worden.

Der bisherige Text, insbesondere der theoretische Teil, wurde überarbeitet und an neue Erkenntnisse aus der homöopathischen Praxis angepasst.

Ich freue mich ganz besonders über das neu gestaltete und übersichtliche Layout und danke dem Verlag und seinem Team, insbesondere Frau Gesina Cramer und Frau Dr. Christina Lauer für die erfrischende Zusammenarbeit.

Hüttlingen (CH), im März 2010

Christiane P. Krüger

Vorwort zur 1. Auflage

Die tiermedizinische Homöopathie ist zwar eine immer häufiger gefragte Therapieform, dennoch fristet sie noch immer ein unterschätztes Dasein am Rande der Hochschulmedizin. Leider gibt es noch viel zu wenige Tierärzte, die es verstehen, die Homöopathie im Sinn ihrer ursprünglichen Lehre ohne Pharma-Präparate erfolgreich und konsequent einzusetzen und zu dokumentieren.

Das therapeutische Potenzial der Tierhomöopathie ist bisher nicht im Entferntesten entdeckt, geschweige denn ausgeschöpft worden. Der vielfältigen homöopathischen Literatur für Laien und Tierbesitzer können nur sehr wenige fundierte Fachbücher zur Seite gestellt erden, und noch viel mehr mangelt es an nachvollziehbaren Falldokumentationen.

Einen kleinen Beitrag zur Überwindung dieser Missstände soll dieser „Leitfaden“ leisten, der im Sinn von J. T. Kent den Weg vom Verständnis der Arznei zu ihren Leitsymptomen ebnen will und damit das Herausfinden des passenden, heilenden Simile für seine Patienten unterstützen soll. Er enthält eine Vielzahl an neuen Erkenntnissen für die Tierhomöopathie.

Oftmals waren es die eigenen Tiere, insbesondere Pferde, aber auch Patienten mit infauster Prognose, die mich veranlasst haben, immer wieder die Materia medica zu studieren und Symptome von Tieren aus der Humanhomöopathie zu verifizieren. Es fällt mir persönlich sehr schwer, zu akzeptieren, dass ein heilendes Simile nicht gefunden werden kann. Auf diesem Wege sind zahlreiche neue Erfahrungen entstanden, die sich in der Praxis bestätigt haben und nun der Öffentlichkeit zugänglich werden sollen.

Eine immense Zahl an Haustieren wird euthanasiert, denen durch die Homöopathie hätte geholfen werden können!

Es wurde bewusst auf ein Sachwortverzeichnis verzichtet, da man sonst ein neues Repertorium generieren würde.

An dieser Stelle möchte ich all den Homöopathie-Lehrern danken, die mich aus den „homöopathischen Sackgassen“ auf den richtigen Weg von Hahnemann und Kent geführt haben, insbesondere Herrn Dr. Jost Künzli von Fimmelsberg und George Vithoulkas, ferner Alfons Geukens, Eugenio Candegabe, Alfonso Masi-Elizade, Edward Whitmont und vielen anderen.

Mein ganz besonderer Dank gilt meiner Tochter Ina Prisca, die mir unermüdlich mit geschicktem Rat und Wort in Text und Formulierung zur Seite stand und mit Lebensfreude und Humor so manchen Frust im bürokratischen Bereich zu vertreiben wusste, ferner meinem Sohn Franz, der mir die überwältigende Fülle der Datenverarbeitung näher brachte und unter großem Engagement die technischen Seiten des Schreibens ermöglichte und unterstützt hat.

Den Tierärztinnen Dr. Gaby Pavel und Martine Jonglez sei Dank für zahlreiche fachliche Anregungen.

Dank auch an Frau Iris Öhninger, Bäuerin aus dem Schweizer Thurgau, die mir ganz unverhofft den Kuhstall für die homöopathische Therapie erschloss. Es ist wahrhaft herzerfreuend, wie die an Homöopathie interessierten Schweizer Bauern ihren Tieren und einer gesunden Umwelt zugetan sind.

Ferner gilt mein Dank den zahlreichen Teilnehmern meiner Seminare, die durch ihren homöopathischen Wissensdurst, ihre Mitarbeit und erfolgreiche Rückmeldungen aus eigener Praxis die Arbeit an diesem Buch vorangetrieben haben.

Und nicht zuletzt danke ich Frau Dr. Ines George für ihr Engagement und die fröhliche Zusammenarbeit, ebenso ihrem Team vom Sonntag Verlag.

Möge das Buch seinen Beitrag zum erweiterten Verständnis der Homöopathie leisten und eine erfolgreichere Therapie ermöglichen.

Öhningen am Bodensee, im Winter 2005

Christiane P. Krüger

Inhaltsverzeichnis

Vorworte

Einführung

1 Human- und Tierhomöopathie

2 Vom Arzneimittelverständnis zum Leitsymptom

3 Zum Aufbau des Buches

3.1 Signatur, Thema, Idee

3.2 Eigenschaften des Mittels

3.3 Übersicht über das Arzneimittelbild

3.4 Physiognomie und Erscheinungsbild des Patienten

3.5 Zeichen und Symptome des Verhaltens

3.6 Schwerpunkte und Leitsymptome des pathologischen Geschehens

3.7 Auslöser und Modalitäten

3.8 Ausgewählte Fallbeispiele

Allgemeiner Teil

4 Grundlagen der Homöopathie

4.1 Entwicklung der Homöopathie – Samuel Hahnemann

4.1.1 Entwicklung und Stand der Tierhomöopathie

4.2 Das Ähnlichkeitsgesetz

4.3 Arzneimittelprüfung – Arzneimittelbild – Materia medica homöopathica

4.4 Lebenskraft

4.5 Funktionsweise der Homöopathie

4.5.1 Potenzierung

4.5.2 Einfluss potenzierter Arzneien auf die Lebenskraft

4.5.3 Mögliches Wirkungsprinzip der potenzierten Arznei

4.5.4 Potenzierung – Speicherung einer Information

4.6 Qualitative Kriterien der Homöopathie – Entstehung von Krankheiten

4.6.1 Hierarchisches Ordnungsprinzip in der Homöopathie

4.6.2 Modalitäten

4.6.3 Die wesentlichen Kriterien zum Finden des Simile

4.7 Paradigmen der akademischen und homöopathischen Medizin

4.7.1 Paradigmen der Hochschul medizin

4.7.2 Paradigmen im modernen ganzheitlichen Denken

4.8 Krankheit – Heilung in der Homöopathie

4.8.1 Krankheit – das Ergebnis einer „inneren Krankheitsbereitschaft“

4.8.2 Unterdrückung einer Krankheit und Abfolge der Heilung

4.8.3 Heilung im Sinn der Homöopathie

4.9 Entstehung chronischer Krankheiten bei Tieren

4.9.1 Die angeborene Krankheitsdisposition

4.9.2 Die erworbene Krankheitsdisposition

4.10 Hahnemanns Theorie über die Entstehung von Krankheiten

4.10.1 Akute und chronische Miasmen

4.10.2 Therapie akuter und chronischer Krankheiten

4.10.3 Einteilung von chronischen Krankheiten – chronischen Miasmen

4.10.4 Arten von Miasmen

4.10.5 Äußerungen der Miasmen

4.10.6 Miasmenlehre in der Tierhomöopathie

4.10.7 Zusammenfassung – Sinn und Aufgabe der Miasmenlehre

4.11 Verschiedene Methoden der Homöopathie

4.11.1 Organotrope Homöopathie

4.11.2 Komplexmittel-Homöopathie

4.11.3 Homöopathie nach bewährten Indikationen

4.11.4 Die Homöopathie Hahnemanns

5 Praxis der Tierhomöopathie

5.1 Die drei Säulen der Homöopathie

5.1.1 Die erste Säule – „Similia“ – der Tierpatient

5.1.2 Die zweite Säule – „Similibus“ – das homöopathische Arzneimittel

5.1.3 Die dritte Säule – „Curentur“ – das Prozedere der Heilung

5.2 Ausnahmen im homöopathischen Prozedere

5.2.1 Das „lokale Übel“

5.2.2 „Einseitige Erkrankungen“

5.3 Der Verlauf der Heilung

5.3.1 Folgeverordnung

5.3.2 Das Ziel der Homöopathie

5.4 Resümee von Kent

Spezieller Teil – Arzneimittel

6 Aconitum napellus

7 Antimonium crudum

8 Apis mellifica

9 Arnica montana

10 Arsenicum album

11 Belladonna

12 Bryonia dioica oder cretica

13 Calcarea carbonica

14 Calcium fluoricum naturalis

15 Calcium phosphoricum

16 Causticum Hahnemannii

17 Conium maculatum

18 Dulcamara

19 Graphites

20 Hepar sulfuris calcareum ostrearum

21 Hypericum perforatum

22 Ignatia amara

23 Kalium carbonicum

24 Lachesis muta

25 Lycopodium clavatum

26 Natrium muriaticum

27 Nitricum acidum

28 Nux vomica

29 Opium – Papaver somniferum

30 Phosphorus

31 Plumbum metallicum

32 Pulsatilla

33 Pyrogenium – Sepsinum

34 Rhus toxicodendron

35 Ruta graveolens

36 Sepia succus

37 Silicea terra

38 Staphisagria

39 Sulfur

40 Thuja occidentalis

Literatur

Einführung

1 Human- und Tierhomöopathie

Die homöopathische Medizin wurde vor mehr als 200 Jahren von Samuel Hahnemann begründet und existiert seither in unveränderter, noch immer gültiger und ebenso wirksamer Form.

Hahnemann entwickelte das seit Urzeiten bekannte Gesetz der Entsprechung zu einem medizinischen System mit Diagnose und Therapie für den kranken Menschen:

„Wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden (Homoion Pathos) für sich erregen kann, als sie heilen soll.“ „Similia similibus curentur“ – „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“

Homöopathische Arzneien sind hinsichtlich ihrer Wirkung am gesundem Menschen geprüft worden: Nach mehrmaliger Einnahme eines Arzneistoffes reagiert der Proband mit einem „spezifischen Leiden“, d. h. er bekommt definierte Krankheitssymptome. Ist nun ein Patient aus unterschiedlichen Gründen an eben diesem Leiden erkrankt, so kann ihn derselbe Arzneistoff – in angepasster Dosierung – wieder gesund machen. Dieser Stimulus gibt ihm den Impuls zur Eigenregulation, welche zur Heilung führt.

Ein Spruch des Delphischen Orakels im alten Griechenland lautete:

„Was krank macht, ist auch heilsam.“

Der homöopathische Arzt Dr. Eugenio Candegabe definiert den Sinn der homöopathischen Medizin in einem Satz:

„Homöopathie ist im Grunde genommen… die Suche nach einer Medikation, die fähig ist, auf geistiger und körperlicher Ebene die fehlgeleitete Dynamik des Organismus, sich an die Welt anzupassen, tief greifend zu modifizieren.“

Gemäß diesen Prinzipien ruht ein enormes Potenzial an Heilungsmöglichkeiten in der homöopathischen Medizin.

Hahnemann trat seit der Entwicklung der Homöopathie auch für ihre Anwendung am Tier ein.

Die Humanhomöopathie hat in den letzten 40–50 Jahren eine enorme Entwicklung erlebt, um den Erkrankungen der Gegenwart gerecht zu werden. Generell hat eine Verschiebung im Schwerpunkt von Krankheiten bei Mensch und Tier stattgefunden.

Während zu Hahnemanns Zeiten akute und infektiöse Pathologien im Vordergrund standen, so sind es heute eher vegetativ bedingte und chronisch verlaufende Zustände.

Speziell für die Therapie von Haustieren gelten heute andere Bedingungen als noch vor 100 Jahren. Viele Kleintiere werden als Kind- und Partnerersatz gehalten und spiegeln in ihren Krankheiten die psychischen und körperlichen Probleme ihrer Bezugspersonen wider. Ferner gibt es Krankheitszustände von Tieren, die aus besonderen, spezialisierten Nutzungs- und Haltungsarten resultieren. Der homöopathische Therapeut muss z. B. den Erkrankungen des heutigen Sportpferdes ebenso gerecht werden wie denen der Hochleistungs-Milchkuh oder denen von Ratten oder Meerschweinchen.

Schließlich – und nicht zuletzt – hat sich auch das Verhältnis des Menschen zu Natur und Tier weiterentwickelt, sodass heute ein intensiverer Zugang zum Lebewesen zustande kommt.

Das Potenzial der Homöopathie ist noch nicht im Entferntesten ausgeschöpft.

Wenn der Zentralverein homöopathischer Ärzte verlauten lässt, die homöopathische Medizin für den Menschen stehe noch am Anfang, so gilt das in noch wesentlich höherem Maße für die Tierhomöopathie.

Die homöopathische Veterinärmedizin kann erst angemessen genutzt werden, wenn sie nach denselben Grundsätzen therapiert wie die heutige klassische Humanhomöopathie.

Nur vereinzelte Therapeuten setzen bereits heute die Homöopathie am Tier nach den Kriterien von Hahnemann und Kent ein.

▶Abb. 1.1 Die drei Säulen der Homöopathie.

Im vorliegenden Buch wird erstmals für die Veterinärmedizin der Versuch unternommen, die Kernideen und Leitsymptome einiger der häufigsten homöopathischen Arzneimittel so darzustellen, dass sie den Anforderungen einer modernen homöopathischen Praxis gerecht werden, wie es heute in der Humanhomöopathie üblich ist. Damit möge sich die Tierhomöopathie ein wenig dem Niveau der Humanhomöopathie annähern.

Es ist das wesentliche Anliegen des Buches, Impulse zum Verständnis von homöopathischer Arznei und Tierpatienten zu geben. Die Einsicht in das Wesen des Arzneistoffes lässt die homöopathischen Mittel zu lebendigen Bildern werden, in denen die Einzelsymptome einen Bezug zum Ganzen gewinnen. So erhält das Arzneimittelbild einen Zusammenhalt: Als in sich geschlossener Bewusstseinsinhalt steht es dem Gedächtnis für einzelne assoziative Bezüge zu den Zeichen und Symptomen der Patienten zur Verfügung.

Dagegen bringt das reine Auswendiglernen von Symptomen und Indikationen genauso viel zusammenhangloses Stückwerk, als wollte man sich eine lebendige Fremdsprache durch Vokabellernen aus dem Lexikon aneignen.

Das Verständnis von Wesen und pathophysiologischen Reaktionsweisen unserer Tierpatienten ist eine Voraussetzung für die Verordnung des passenden Simile. Kent sagt dazu:

„Gedächtnis ist so lange nicht Wissen, solange die Sache nicht begriffen und angewandt worden ist.“

Jeder homöopathische Therapeut steht vor dem Problem, aus der unspezifischen Materia medica homöopathica das individuell passende Arzneimittel für Zustand und Pathologie des Patienten herauszufinden. Dabei zeigt jeder einzelne Patient einen unterschiedlichen Ausschnitt aus dem jeweiligen umfassenden Arzneimittelbild.

Aber auch jede Spezies und manche Rassen zeigen schwerpunktmäßige Bezüge zu bestimmten Arzneimitteln oder deren Facetten. In den Arzneimitteldarstellungen werden ganz spezifische Eigenheiten der Haustiere in ihrer individuellen Ausprägung mit Pathologie aufgezeigt. Es handelt sich dabei größtenteils um Mittel, die über ein besonders breites Wirkungsspektrum verfügen und als Polychreste bezeichnet werden.

Der homöopathische Arzneischatz, die „Materia medica homöopathica“, basiert auf Arzneimittelprüfungen am Menschen. Damit ist auch der Mensch für die Tierhomöopathie immer die entscheidende Bezugsgröße – für viele Therapeuten ein ungewohnter Denkvorgang. Dennoch finden wir am Tier nichts, das nicht – zumindest latent oder homolog – auch im Menschen vorhanden ist, seien es körperliche Organe, Verhaltensmuster oder die Grundform einer Pathologie.

Die humanmedizinische Materia medica lässt sich erfahrungsgemäß grundsätzlich analog am Tierpatienten anwenden, bedarf jedoch in vielen Fällen besonderer Überlegungen. Ein versierter Humanhomöopath zu sein, impliziert nicht gleichzeitig den guten Tierhomöopathen – und umgekehrt.

2 Vom Arzneimittelverständnis zum Leitsymptom

James Tyler Kent, einer der wichtigsten Nachfolger Hahnemanns, prägte den Aphorismus:

„Erfasse zuerst das Mittel, dann die Leitsymptome.“

Dieser Ausspruch passt in vollkommener Weise zum Thema und Aufbau des vorliegenden Buches.

Unter Mittel versteht Kent die ursprüngliche Form und Bedeutung, die „grundlegende Natur“ eines Arzneistoffes, gleichsam als materieller Ausdruck einer geordneten „In-Form-ation“. Leitsymptome nehmen darin eine wesentliche Stellung ein, sind den anderen Symptomen des Arzneimittelbilds übergeordnet und ermöglichen so den Zugang zum Krankheitsbild des Patienten.

Das Verständnis der grundlegenden Natur eines Mittels erleichtert das Erkennen von analogen Zusammenhängen und das bildhafte Erlernen homöopathischer Arzneimittel. Arzneimittelbilder umfassen Auslöser, Entwicklung und Schwerpunkt einer Pathologie, das Erscheinungsbild des Patienten, seine Gemütsverfassung und sein Verhalten. Wer ein Arzneimittel in seiner grundlegenden Natur verstehen will, muss eine übergeordnete „Idee“ des Mittels im Sinn haben, welche dessen „Gesamtheit der Symptome“ gleichsam im Innersten zusammenhält und damit dem „Inbegriff der Symptome“ sehr nahe kommt. Das ist Hahnemanns Ausdrucksweise für das Wesentliche einer Arznei.

Dieses „geistige Band“ macht die „Summe der Teile“ – der Einzelsymptome eines Arzneimittelbildes – zu „einem Ganzen“, das dem Homöopathen als erlernter und verstandener Bewusstseinsinhalt zur Verfügung stehen sollte. Autoren der Humanhomöopathie bezeichnen solche Darstellungen auch als „Essenz“, „Kernelement“, „Seele“, „Idee“ oder „Portrait“ eines Arzneimittels.

„Ähnlichkeit“ – das Grundprinzip der Homöopathie – ist ein wenig präziser Ausdruck, der erst durch bestimmte Kriterien definiert werden muss. Die Leitsymptome gehören zu diesen Kriterien der „Ähnlichkeit“ zwischen Arznei und Patient. Das sind solche Symptome eines Arzneimittels, die sich in der Arzneimittelprüfung und in der Therapie am Patienten als besonders herausragende Schwerpunkte gezeigt haben und gewissermaßen eine Schlüsselfunktion („Schlüsselsymptom“ oder „Keynote“) für die Wahl des passenden Mittels einnehmen. Sie gehören meist zu den

„sonderlichen, auffallenden, ungewöhnlichen und eigenheitlichen (charakteristischen) Zeichen und Symptomen“,

die Hahnemann im § 153 seines Organon als wesentliches Kriterium der Ähnlichkeit „besonders und fast einzig fest ins Auge zu fassen“ betont:

„Vorzüglich diesen müssen sehr ähnliche in der Symptomenreihe der gesuchten Arznei entsprechen.“

Als zweiten wichtigen Punkt für die Arzneimittelwahl erklärt Hahnemann in § 213 seines Organon:

„Man wird nie homöopathisch heilen, wenn man nicht bei jedem Krankheitsfalle zugleich mit auf das Symptom der Geistesund Gemütsverfassung sieht.“

Auch diese Symptome können die Funktion von Leitsymptomen haben. Die „Geistes- und Gemütsverfassung“ entspricht dem Verhalten beim Tier. In manchen Arzneimittelbildern gibt sich das so deutlich zu erkennen, dass (wie beim Menschen) regelrechte Persönlichkeitsportraits von Hunden, Katzen, Pferden und anderen Tieren erstellt werden können.

Bei all dem geht es nach Kent nicht um Spekulationen oder Hypothesen:

„Homöopathie ist angewandte Wissenschaft und keine Theorie. Man versündigt sich gegen die Wissenschaft, wenn man ohne exaktes Wissen und ohne Begründung für sein Tun praktiziert.“

3 Zum Aufbau des Buches

Die Ausführungen des vorliegenden Buches sind nicht wie eine Arzneimittellehre konzipiert, sondern auf ein ganzheitliches Verständnis der Arzneien und deren Anwendung in der Praxis orientiert.

Die einzelnen Angaben gründen sich prinzipiell auf den Arzneimittelprüfungen der Humanhomöopathie. Jahrzehntelange Erfahrung in der tierärztlichen Praxis ließen gewisse Schwerpunkte für spezielle Tier-Persönlichkeiten und deren Erkrankungen herauskristallisieren.

In Teil II (ab ▶S. 12) des Buches soll ein allgemeiner Teil skizzenhaft die Grundlagen und Praxis der homöopathischen Medizin aufzeigen, um Missverständnissen in der Anwendung homöopathischer Mittel vorzubeugen. Diese Übersicht kann jedoch keineswegs das Studium der homöopathischen Grundlagenliteratur ersetzen (s. Literaturhinweise). Ferner sind hier wesentliche Gedanken über Wesen und Pathophysiologie („Miasmen“) einiger Spezies dargestellt, die den homöopathisch-arzneilichen Zugang erleichtern sollen.

In Teil III (ab ▶S. 58) werden die Strukturen von 35 wichtigen homöopathischen Mitteln dargestellt.

Die Tierhomöopathie hat ein weites und äußerst interessantes therapeutisches Feld zu bearbeiten: Schließlich geht es nicht nur um den Homo sapiens, sondern um eine Fülle an verschiedenen Spezies und Rassen, die alle über unterschiedliche Verhaltensmuster, Metabolismen und Krankheitsdispositionen verfügen, welche aber auch beim Menschen nicht unbekannt sind: Diese Individualität im Tier ebenso zu erkennen, ist der Weg der „Klassischen (Tier-) Homöopathie“, der Homöopathie Hahnemanns.

Aus didaktischen Gründen sind die Darstellungen der Arzneimittel in folgende Abschnitte gegliedert:

Signatur, Thema und Idee des Mittels

Grundsätzliche Eigenschaften des Mittels

Übersicht über Krankheitsverlauf und pathologische Schwerpunkte

Physiognomie und Erscheinungsbild des Patienten

auffallende Zeichen und Symptome des Verhaltens

Schwerpunkte und Leitsymptome des pathologischen Geschehens

Auslöser und Modalitäten

ausgewählte Fallbeispiele

3.1 Signatur, Thema, Idee

Die Signatur eines homöopathischen Arzneimittelbilds ist aus der Zusammenschau mit dem Ausgangsstoff eines Arzneimittels (Pflanze, Tierstoff, Mineral, Nosode) und dem Arzneimittelbild zu einem Thema bzw. einer Idee verdichtet worden.

Die ursprüngliche Signaturenlehre beruht auf den archaischen Gesetzen des Hermes Trismegistos: „Wie oben so unten, innen wie außen, der Mikrokosmos entspricht dem Makrokosmos.“

Paracelsus nannte das Erkennen einer Signatur „das Sehen im Lichte der Natur“.

Emil Schlegel und William Gutmann, beide bedeutende, weltweit bekannte homöopathische Ärzte der Vergangenheit, betrachteten die lebendige Gestalt der Pflanze, eines Tierstoffs oder eines Minerals mit ihren physiologischen und toxikologischen Eigenschaften als Ausdruck ihrer Wirkkräfte, die mit den Ergebnissen der Arzneimittelprüfung in einem naturgesetzlichen Zusammenhang stehen. Beide wollten damit einen Beitrag „zum Verstehen der Natur der Substanz“ leisten, welcher „dem Prozess der Kausalität übergeordnet“ ist. Die Betrachtungsweise beider Autoren lässt sich unter dem Begriff der Signatur zusammenfassen. Auch einige moderne Autoren weisen auf solche Zusammenhänge hin, die teilweise so verblüffend erscheinen, dass sie nicht mehr allein dem Zufall zugeschrieben werden können (Whitmont, Appell u. a.).

Damit soll keineswegs gesagt sein, dass allein durch hypothetisch konstruierte Analogien zwischen Art und Vorkommen bzw. Lebensweise einer Substanz oder Pflanze auf ihre pharmazeutische Wirkung oder auf ein Arzneimittelbild geschlossen werden könnte. Hier dient der Abschnitt „Idee und Signatur“ in erster Linie als Mittel der Didaktik, um die Arzneimittellehre verständlich und lernbar zu gestalten.

Wer sich „dem Sehen im Lichte der Natur“ und den zugehörigen naturphilosophischen Gedanken öffnen will, mag die Zusammenhänge zwischen Eigenschaften der Ausgangssubstanz und dem Arzneimittelbild als Geheimnis der Schöpfung ansehen (Schlegel, Religion der Arznei [45]). Wer dem nicht folgen möchte, möge die Darstellungen dieser komplexen Bilder lediglich als kuriosen, didaktischen Trick betrachten. Bekanntlich ist das gleichzeitige bildhafte und verstandesmäßige Erfassen von Lerninhalten hervorragend für Gedächtnisleistungen geeignet.

3.2 Eigenschaften des Mittels

Die grundsätzlichen Eigenschaften des Mittels beschreiben die Wirkungsweise, deren Intensität sowie allgemein gehaltene Eigenschaften des Arzneimittels.

Art und Schnelligkeit der Entwicklung der Pathologie bezeichnen die Dynamik des Krankheitsgeschehens. Daraus resultieren vereinzelte Hinweise auf eine möglicherweise angezeigte Wiederholung der Mittelgabe, abhängig vom Verlauf der Heilung.

Manche Arzneimittel zeigen einen besonderen Bezug zu bestimmten Spezies oder Tierrassen und deren Disposition zu bestimmten Erkrankungen. Auch auf Gemeinsamkeiten bzw. Möglichkeiten einer Verwechslung mit anderen Mitteln oder eine besondere Abfolge von Ergänzungsmitteln wird hingewiesen, ferner auf Verwechslungsmöglichkeiten mit ähnlichen Mitteln, Kontraindikationen und Missverständnisse.

3.3 Übersicht über das Arzneimittelbild

Die Übersicht über das Arzneimittelbild dient der schnellen Orientierung über Schwerpunkte, Leitsymptome und wesentliche Modalitäten ohne Angabe von Einzelheiten.

3.4 Physiognomie und Erscheinungsbild des Patienten

Das Aussehen des Patienten, der erste Eindruck, kann durchaus Hinweise für die Mittelwahl geben: Haar- und Augenfarbe, körperliche Entwicklung und Gestalt, Körperhaltung, Körpertemperatur, Temperament. Natürlich ist diese Physiognomie in Relation zu Art und Schwere der Erkrankung zu setzen. Nicht jeder Patient muss dem angegebenen Bild entsprechen. Es handelt sich in der Homöopathie um Möglichkeiten der Abweichung vom „Normalen“. Negativsymptome sind grundsätzlich unter Vorbehalt einzuschätzen (▶s. S. 45).

3.5 Zeichen und Symptome des Verhaltens

Die beschriebenen Verhaltensweisen homöopathischer Tierpatienten wurden im Laufe von jahrzehntelanger Praxis beobachtet und immer wieder bestätigt.

In chronischen Fällen gelingt es oft mithilfe dieser Verhaltenssymptome, das passende Mittel zu finden. Manchmal kann auch im Akutfall eine Verhaltensänderung als Schlüsselsymptom für das passende Arzneimittel gewertet werden.

Aber nicht jeder Patient zeigt das beschriebene Arzneimittel-spezifische Verhalten. Manche Arzneien treten uns häufiger mit ihrem zugehörigen Verhalten gegenüber (z. B. Pulsatilla), manche weniger häufig. In den speziellen Fällen „einseitiger“ oder „lokaler Krankheiten“ (▶s. S. 54) fehlen solche Verhaltensweisen häufig gänzlich.

3.6 Schwerpunkte und Leitsymptome des pathologischen Geschehens

Dieses Kapitel beschreibt Leitsymptome und gibt Anhaltspunkte für Indikationen, die jedoch nicht im Sinn von „bewährten Indikationen“ der organotropen Homöopathie zu verstehen sind (▶s. S. 45). Die Angaben resultieren aus den Arzneimittelbildern des Menschen, aus den Rubriken des Repertoriums sowie aus zahllosen praktischen Erfahrungen eigener homöopathischer Tierpraxis.

Jeder Patient stellt immer nur einen Ausschnitt aus dem gesamten Arzneimittelbild dar, welcher meist begleitet ist von Modalitäten, die sich durch das gesamte Arzneimittelbild ziehen.

3.7 Auslöser und Modalitäten

In diesem Abschnitt sind wesentliche Ursachen und Auslöser der Pathologie sowie die hauptsächlichen Modalitäten katalogisiert.

3.8 Ausgewählte Fallbeispiele

Es handelt sich hier ausschließlich um Patienten, die einzig durch Homöopathie – ohne anderweitige Therapie – zur Heilung bzw. Besserung geführt wurden.

Die Darstellungen und Kasuistiken entspringen den Erfahrungen und Beobachtungen an unzählbaren Patienten aus mehr als 25 Jahren Praxis. Leider sind im Laufe der Zeit durch mehrfache Ortswechsel viele Fall-Belege verloren gegangen. Häufig kommen in der kurativen Praxis die Erfolgsmeldungen der zurückliegenden Therapie erst Monate oder Jahre später, der Patient wird an neue Besitzer weitergegeben oder fällt einem Verkehrsunfall zum Opfer, sodass über eine langfristige Beobachtung nichts mehr ausgesagt werden kann. Dennoch reihen sich die Erfahrungen und Beobachtungen so aneinander, dass sich die praktischen Erfahrungen im Folgenden zusammenfassen lassen.

In diesem Kapitel findet ein großer Teil der Leitsymptome seine Bestätigung in der Praxis. Die behandelten Erkrankungen kamen oft aus vergeblicher schulmedizinischer Vorbehandlung, waren zum Teil bereits austherapiert oder zeigten eine infauste Prognose. Die Fälle stammen größtenteils aus der eigenen Praxis, zum Teil von Dr. Hartmut Krüger und einige noch aus unserer gemeinsamen Praxis.

Die Kasuistik soll den Weg von der Anamnese zur Mittelwahl, die praktische Anwendung dieser Leitsymptome demonstrieren. Es gelangen unterschiedliche Wege der Arzneimittelwahl zur Anwendung: In manchen Fällen gibt das Verhalten den Ausschlag, dann deutliche Modalitäten oder die Gesamtheit der Symptome.

Teilweise handelt es sich um banale lokale Beschwerden, um Verhaltensstörungen oder um schwerwiegende Erkrankungen mit zweifelhafter Prognose. Akute, subakute, chronische und konstitutionelle Verordnungen zeigen die Übertragung der Symptome des Patienten in die Ausdrucksweise des Repertoriums. Die verschiedenen Fälle von ein und demselben Mittel verweisen auf die unterschiedlichen Aspekte, die uns mit diesem Mittel begegnen können.

Aus der Vielzahl bestimmter Beobachtungen ließ sich ein „Genius morbi“ (konstanter Krankheitsverlauf) konstruieren, der nun für den Praxisgebrauch zur Verfügung steht. Als Beispiele seien erwähnt:

Lycopodium für Harnwegsprobleme bzw. -steine von Katern

Phosphor für das lineare eosinophile Granulom sowie für das Lippengranulom der Katze

Phosphor für die Vergiftungen mit Petroleum („Ölpest“)

Arsen, Phosphor, Nux vomica, Pulsatilla oder Lycopodium als häufigste Indikation für Katzen mit Nierendegeneration

Apis, Bryonia, Nux vomica, Pulsatilla oder Pyrogenium als häufigste Indikation für die akute Hufrehe der Pferd

Conium als häufigstes Mittel (neben anderen!) für den Mammatumor der Hündin

Arsen für die Hauterkrankungen von Ratten usw.

Thuja als häufigstes Mittel für chronisch kranke Esel

Diese Angaben sind jedoch weder vollständig noch verbindlich.

Gerade für den Tierpatienten gilt es noch vieles zu entdecken. Solche Forschungen und Erfahrungen sind in Zusammenarbeit mit Kollegen für die Weiterentwicklung der Homöopathie dringend erforderlich!

Die angeführten Beispiele mit zum Teil überraschend schnell verlaufender Genesung von schwersten Krankheiten mögen dem Leser Mut machen, selbst nach der Lehre Hahnemanns zu therapieren und in seinem Sinn zu handeln:

„Macht’ s nach, aber macht's genau nach!“

Allgemeiner Teil

4 Grundlagen der Homöopathie

Dieser allgemeine Teil soll dem Verständnis der homöopathischen Medizin dienen. Er wendet sich insbesondere an solche Leser, die der Homöopathie mit Skepsis gegenüberstehen. Der bereits praktisch tätige Homöopath möge einige Anhaltspunkte finden, dem Tierbesitzer fragliche Fakten zu erklären. Zusätzlich werden grundlegende Anstöße zum Verständnis und zur Anwendung der Homöopathie am Tier gegeben.

Zahllose neue Theorien und Richtungen prägen heute die homöopathische Medizin. Sie sind nicht nur bedingt durch die konträren Paradigmen zwischen Schulmedizin und Homöopathie, sondern auch durch unterschiedliches oder mangelndes Verständnis der Homöopathen selbst. Unterschiedliche Richtungen der Homöopathie spielen besonders in der Tierhomöopathie eine beträchtliche Rolle (s. u.).

Für die Heilung eines Patienten kommt es in erster Linie darauf an, seine Gesundheit nach Hahnemanns Forderung „schnell, angenehm, sicher und dauerhaft“ wiederherzustellen.

4.1 Entwicklung der Homöopathie – Samuel Hahnemann

Die Homöopathische Medizin wurde begründet von dem Arzt und Apotheker Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann, geboren 1755 in Meißen, gestorben 1843 in Paris. Hahnemann lehnte die nicht reproduzierbaren Spekulationen und Mutmaßungen seiner Zeit über die Wirkung von Arzneien ab. Er verwarf strikt die damals neue Idee von Tierversuchen als Prüfmethode für menschentaugliche Heilmittel. Zeit seines Lebens widmete er sich der Entwicklung der homöopathischen Medizin, deren therapeutische Möglichkeiten von seinen Nachfolgern bis heute noch nicht im Entferntesten ausgeschöpft sind.

Diese Instruktionen bestätigen und bewähren sich tagtäglich in der homöopathischen Therapie von Patienten aller Art. Noch heute ist dieses Organon [24] weltweit das grundlegende Arbeitsbuch für die seriöse Homöopathie.

Das Organon wurde von James Tyler Kent (1849–1916) mit Kommentaren versehen und als „Kent's Philosophy about Organon“ herausgegeben, in der deutschen Übersetzung „Vorlesungen Kent's zum Organon“ oder „Prinzipien der Homöopathie“[30]. Dieses Werk ist heute noch die unverzichtbare Grundlektüre für Verständnis und Anwendung der Homöopathie Hahnemanns, auch für die Veterinärmedizin.

Die homöopathische Medizin breitete sich im 19. Jahrhundert schnell weltweit aus. Eine große Blütezeit erlebte sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den USA, insbesondere durch den Einfluss von Constantin Hering und durch James Tyler Kent.

Der Siegeszug der Pharma- und Chemotherapie brachte zunächst in Europa und Amerika einen Stillstand und den Rückgang für die Homöopathie. Erst seit etwa der Mitte des vorigen Jahrhunderts, als der Schweizer Homöopath Dr. Pierre Schmidt und sein Schüler Dr. Jost Künzli die Werke von J. T. Kent auch den europäischen Ärzten zugänglich machten, begann in Europa wieder ein langsam fortschreitender Aufschwung für die Homöopathie.

Ein weltweit wirksamer Impuls geht seit ungefähr 35 Jahren von dem griechischen Homöopathen Georgos Vithoulkas aus. Nach Vithoulkas ist die Homöopathie die „Medizin der Zukunft“.

4.1.1 Entwicklung und Stand der Tierhomöopathie

Von Hahnemanns Zeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es einige homöopathische Tierärzte, die beeindruckende Falldokumentationen hinterließen, diese aber leider nicht immer in nachvollziehbarer Form darstellten.

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